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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 738

1888 - Berlin : Hertz
738 Zeittafel der vaterländischen Geschichte. 1640—1688 20. November 1640 1641 1648 1656 1656 18.-20. Juli 1656 1657 1660 1663 1672 1674 18. Juni 1675 1676 1677 1678 1679 1679 1685 1686 29. April 1688 1688—1713 Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst (geboren am 16. Februar 1620). Friedrich Wilhelm's Thronbesteigung. Schwarzenberg's Ungnade und Tod. Waffenstillstand mit Schweden. Bildung eines stehenden Heeres. Der westphälische Friede. (Hinterpommern u. Kammin, sowie die Stifter Magdeburg, Halberstadt und Minden fallen an Brandenburg, Vorpommern und Schweden.) Friedrich-Wilhelms-Kanal; Gründung der Post; Bibliothek in Berlin. Bündniß mit Karl Gustav von Schweden gegen Johann Kasimir von Polen. Die Verträge von Labiau und Marienburg mit Schweden. Schlacht bei Warschau. Vertrag von Welan mit Polen; Friedrich Wilhelm erhält die volle Landeshoheit in Preußen. Friede zu Oliva; Preußen als unabhängiges Her-zoqthum bestätigt. Kampf mit den preußischen Ständen; Rhode und Kalck-stein. Huldigung der preußischen Stände. Unionsversuche; Paul Gerhardt. Krieg gegen Frankreich; Friede zu Vossem. Erneuerter Krieg; die Schweden fallen in die Marken ein. Schlacht bei Fehrbellin. Glücklicher Krieg in Pommern. Eroberung von Stettin. Eroberung von Stralsund. Vertreibung der Schweden aus Preußen. Friede zu St. Germain. Versuch zur Gründung einer Flotte. Aufnahme srauzösischer Protestanten in Folge der Aufhebung des Edicts von Nantes; französische Colonien. Allianzvertrag mit dem Kaiser. Tod des großen Kurfürsten. 1692 1689 1697 Kursurst Friedrich Iii. (geb. 11. Juli 1657) Kurfürst bis 1701, als König Friedrich I. 1701 bis 1713. Danckelmann; Kolb von Wartenberg. Stiftung der Universität Halle (bestätigt 1694). Francke stiftet das Halle'sche Waisenhaus. Krieg gegen Frankreich; Belagerung von Bonn. Friede zu Ryswick.

2. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 174

1888 - Berlin : Hertz
174 Spannung mit dem Kaiser wegen Schlesiens; Aufnahme französ. Protestanten. doch des Kurfürsten Kühnheit und Entschlossenheit wiederum allgemeines Erstaunen erweckt (1680). Mit dem Kaiser gerieth Friedrich Wilhelm ebenfalls in ein sehr gereiztes Verhältniß, besonders weil gerade damals auch die schlesische Erbschaftsfrage wieder in Anregung kam. Der letzte Herzog von Liegnitz war (1675) gestorben, und das Haus Oesterreich hatte sich ohne Weiteres in den Besitz seines Landes gesetzt. Der Kurfürst war zuerst noch zu sehr mit dem pom-merschen Kriege beschäftigt, um seine auf der alten Erbverbrüderuug beruhenden Ansprüche mit Nachdruck geltend machen zu können. Als er aber nach dem Friedensschlüsse mit diesen Ansprüchen hervortrat und den Kaiser aufforderte, ihm eine Zeit zu bestimmen, wo er die schlesischen Herzogtümer zu Lehen empfangen könnte, wurde er kurz abgewiesen; man gab ihm zu verstehen, das Haus Oesterreich werde niemals einen protestantischen Fürsten mitten in seinen Erbländern Fuß fassen lassen. Der Kurfürst vermochte für jetzt nicht zu erlangen, was erst sein berühmter Urenkel, Friedrich der Große, mit gewaffneter Hand erkämpfen mußte. Natürlich mußten solche Vorgänge Friedrich Wilhelm immer mehr vom Kaiser abziehen, während von Frankreich ans Alles versucht wurde, um ihn für ein Bündniß zu gewinnen. Wirklich ließ er sich zum Abschlüsse eines Vertrages bewegen (1682), durch welchen er sich freilich nur verpflichtete, den Frieden zwischen Frankreich und dem deutschen Reiche zu vermitteln. Seine Bemühungen zur Herstellung einer Einigung waren jedoch vergeblich. Neue Feindschaft gegen Frankreich; schütz der französischen Re-formirterr. Die Hinneigung des Kurfürsten zu Frankreich war nicht von langer Dauer; dieselbe widerstrebte seinem deutschen Herzen, und als er die fortwährenden Gewaltthaten sah, welche sich Ludwig Xiv. wider alle Zusicherungen gegen deutsche Länder erlaubte, konnte er es nicht länger über sich gewinnen, mit ihm verbündet zu bleiben. Vor Allem aber waren es die Verfolgungen der Protestanten in Frankreich, welche den Kurfürsten von Brandenburg, als einen ächt evangelischen Fürsten, zu sehr entrüsteten, als daß er hätte länger Ludwig unterstützen können. Friedrich Wilhelm hatte sich überall der gedrückten Evangelischen angenommen, in Polen, Schlesien, Ungarn, ja selbst in Piemont; ebenso hatte er sich schon vor vielen Jahren bei Ludwig Xiv! für die verfolgten französischen Protestanten verwendet. Der König hatte das als eine Einmischung in seine Landesangelegenheiten zwar sehr übel genommen, jedoch ziemlich höflich darauf geantwortet und die Erhaltung der Privilegien der Evangelischen versprochen. Seit dem Jahre 1681 aber wurden die Bedrückungen der französischen Protestanten immer stärker und zuletzt unerträglich. Dies bestimmte den Kurfürsten, sich Oesterreich wieder zu nähern. Vollends sagte er sich von Ludwig Xiv. los, als das von Heinrich Iv. zum Schutz der französischen Protestanten gegebene Edict von Nantes im Jahre 1689 durch Ludwig aufgehoben, die freie Religionsübung der Evangelischen verboten und dieses Verbot mit den gewaltsamsten Mitteln zur Ausführung gebracht wnrde. Nachdem die Protestanten schon vorher von allen öffentlichen Aemtern, ihre Kinder sogar von den Schulen ausgeschlossen, und ihnen aller richterlicher Schutz genommen war, begann jetzt ein grausames Bekehrungsgeschäft. Mit den Priestern zugleich wurden Dragoner in die

3. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 150

1888 - Berlin : Hertz
150 Der westphälische Frieve; Mednch Wilhelm's Ziel. 4) die Anwartschaft auf das Erzstift Magdeburg, sobald der damalige Administrator mit Tode abgehen würde, was 1680 erfolgte (das Erz-stift umfaßte die heutigen Kreise Magdeburg, Neuhaldensleben, Wolmirstädt, Jerichow I. und Ii. und Calbe; dagegen waren die Aemter Quersurt, Jüterbogk, Dahme und Gnrg schon vorher an Kursachsen abgetreten, Burg kam 1687 an Brandenburg, die übrigen Gebiete erst 1815). Der Kurfürst von Brandenburg führte fortan auch die Titel: Herzog von Pommern, Herzog von Magdeburg, Fürst vou Halberstadt und von Minden. Die dem Kurfürsten bewilligte Entschädigung war, was den Flächenraum und die Schönheit des Landes betrifft, bedeutender, als der Verlust in Pommern ; denn für 160 Quadratmeilen des pommerischen Landes erhielt der Kurfürst 200 Quadratmeilen schönen, wohlangebauten und reichbevölkerten Bodens. Auch wareu die heftigsten Gegner Brandenburgs sehr unzufrieden mit dieser, wie es schien, überreichen Entschädigung. Aber der Kurfürst selbst konnte den Verlust vou Pommern nicht so leicht verschmerzen. Unter allen brandenburgischen Fürsten war er nämlich derjenige, welcher am entschiedensten zur Gründung einer Seemacht hinneigte. Seine derartigen Jugendiräume waren durch den Aufenthalt in Holland neu belebt und gestärkt worden: deshalb schien ihm der Besitz der pommerischen Seeküste doppelt wichtig. Später freilich hat man erkannt, wie bedeutsam für Preußen die Erwerbung jener schönen Länder im Innern von Deutschland war, durch welche Brandenburg mit den mittleren deutschen Staaten in immer engere und folgenreichere Berührung kam. Neben der Sorge für seine eigenen Staaten versäumte der Kurfürst nicht, der Sache der Protestanten bei dem großen Friedensschlüsse seine Aufmerksamkeit zuzuwenden, besonders war es seinen eifrigen Bemühungen zu danken, daß den Reformirten dieselben Vortheile, wie den angsburgischen Confefsionsverwandten eingeräumt wurden. Durch den westphälischen Frieden wurde festgesetzt, daß in allen bürgerlichen Verhältnissen beide Religionsparteien vollkommene Gleichheit genießen sollten, außer in den kaiserlichen Erblanden, aus welche die Wohlthat der Glaubensfreiheit nicht ausgedehnt wurde. Nur Schlesien wurde ein kümmerlicher Schein derselben zu Theil. Am 24. September 1648 wurde die Urkunde des westphälischen Friedens zu Münster unterzeichnet. Von hier an beginnt für Preußen, wie für ganz Deutschland, eine neue Entwickelung. 21. Friedrich Wilhelm's Streben und Trachten in der Landesregierung. Friedrich Wilhelm's großes Ziel. Durch den Ausgang der Friedensunterhandlungen sah das brandenbnrgische Haus seinen Länderbesitz erweitert: die wichtigsten Erwerbungen erhielten jedoch erst dadurch den rechten Werth, daß der Fürst, welcher damals aus dem brandenburgischen Throne saß, von dem Streben beseelt war, seinem Staate und Volke eine erhöhete Bildung zu erringen. Friedrich Wilhelm war der erste brandenbnrgische

4. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 300

1888 - Berlin : Hertz
300 Bedeutung und Folgen des siebenjährigen Krieges. dem Höchsten den schuldigen Dank für den schwer errungenen Frieden ab. Er ließ die Spielleute und Sänger des Hofes in die Schloßkapelle zu Charlottenburg kommen, um das Graun'sche Te Deum aufzuführen. Man vermuthete, er würde den ganzen Hof dabei zu einer glänzenden Feier versammeln; als aber die Musiker beisammen waren, erschien der König ganz allein, setzte sich und gab das Zeichen zum Anfange. Als die Singstimmen mit dem Lob-gesange einfielen, senkte er das Haupt in die Hand und bedeckte die Augen, um seinen Dankesthränen freien Lauf zu lassen. Die Bedeutung des siebenjährigen Krieges für Preußen. So hatten denn drei der größten Staaten Enropa's sieben Jahre hindurch vergebliche Anstrengungen gemacht, Preußens aufstrebende Macht niederzudrücken: alle Ströme Blutes, die geflossen, aller Kummer und alle Trübsal, womit die deutschen Länder heimgesucht worden, hätten erspart werden können, wenn man Friedrich in dem Besitze Schlesiens unangetastet gelassen hätte, welchen man ihm doch nicht rauben konnte und über welchen hinaus er selbst Nichts begehrte. Der thatenreiche Krieg änderte Nichts an dem äußeren Bestände der europäischen Staaten; der Hubertsburger Frieden bestätigte durchgängig nur, was schon nach den schlesischen Kriegen festgestellt worden war. Und dennoch ist der siebenjährige Krieg von den wichtigsten Folgen gewesen, nicht für Preußen allein, sondern für Deutschland und für ganz Europa. Erst in diesem Kriege, wo unser Vaterland sich glorreich gegen die Angriffe von halb Europa vertheidigte, ist die neue Machtstellung Preußens unter den europäischen Staaten erkämpft worden, welche seitdem immer mehr befestigt wurde. Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst, hatte den Grund gelegt zu Preußens europäischem Aufschwungs, indem er den Kampf gegen das damals so gefürchtete Schweden ruhmvoll hinausführte: seine Nachfolger hatten die Mittel sorglich gepflegt und ausgebildet, durch welche Preußen bei günstiger Gelegenheit auf der betretenen Bahn weiter fortschreiten sollte. Friedrich der Große führte diese Gelegenheit selbst herbei und erfüllte durch fein Genie die Ausgabe, welche dem preußischen Staate gestellt war: durch ihn trat Preußen im deutschen Staatenverbande nun vollends und mit weit höherem Berufe an die Stelle, welche einst Sachsen eingenommen hatte, im europäischen Systeme aber an die Stelle, welche Schweden allmälig verloren hatte. Während seit alter Zeit das sächsische Fürstenhaus vorzugsweise den Beruf und die Macht gehabt hatte, den Uebergriffen der kaiserlichen Gewalt in Deutschland einen Damm entgegenzusetzen und während seit der religiösen Spaltung des deutschen Vaterlandes Sachsen zugleich als Vorhut für die evangelische Sache aufgetreten und anerkannt war, hatte nach und nach das frisch aufstrebende Brandenburg dem älteren Nachbarstaate diese doppelte Rolle streitig gemacht. Seitdem Sachsen im dreißigjährigen Kriege durch den Prager Frieden zuerst die protestantische Sache aufgeopfert hatte, war für Brandenburg immer klarer der Beruf hervorgetreten, jene bedeutsame Stellung für sich zu erwerben, und wir haben gesehen, wie in der That alle Fürsten seit dem großen Kurfürsten diese Ausgabe erkannten und in jeder Beziehung zu erfüllen suchten, wie alle protestantischen Gläubigen, ohne Unterschied ihres besonderen kirchlichen Bekenntnisses, in Brandenburg des Schutzes in Noth und Bedrängniß sicher waren, wie selbst die flüchtigen Protestanten aus dem

5. Für die obere Stufe - S. 39

1892 - Berlin : Gaertner
Mittelalter und Neuzeit. 39 1588 Die spanische Armada, die „unüberwindliche“, durch Stürme vernichtet. c) Aufschwung Englands: Beginn der Seemacht; Kolonisation (ostindische Kompagnie), Weltumsegelung (Franz Drake). — Geistiges Leben: William Skakespeare. Mb. Deutschland und der dreißigjährige Krieg. ? 1556—1564 Ferdinand I. 7 ^ ^ 1564—1575 Jvlaximilian Ii. ' «*-- Js " ' 7rjy 1576—1612 Rudolf Ii. (von Jesuiten erzogen, ohne' Selb--—“"siandi’g^eit; Vorliebe für Astrologie). Aufstände in den habsburgischen Territorien, Majestätsbrief für Böhmen. 1612—1619 Matthias. 1619_ 1637 Ferdinand Ii. (von Steiermark, ein Jesuitenzögling). 1637—1657 Ferdinand Iii. — mfsitund Vorspiele zum großen Kriege: /2yr^ J a) Donauwörtjy wird durch Maximilian von Bayern katlmlki^jt b) Union und Liga treten sich gegenüber. c) Der jülich - klevische Erbfolgestreit bricht aus. (Der Kaiser will die Länder einem habsburgischen Erzherzog geben, daher bietet Heinrich Iv. von Frankreich den Evangelischen Hilfe.) d) Klage der böhmischen Stände wegen Verletzung des Majestätsbriefes. (Kirchen zu Braunau und Klostergrab.) 1618—1648 Der dreifsigjährige Krieg. 1618—1624 a) Böhmisch-pfälzischer Krieg. 1620 Schlacht bei Prag. (Friedrich V. von der Pfalz flieht.) Eroberung der Pfalz (Tilly); Maximilian von Bayern wird Kurfürst. 1624—1629 b) Norddeutsch-dänischer Krieg. Christian Iv. an der Weser, Mansfeld an der Elbe.

6. Für die obere Stufe - S. 43

1892 - Berlin : Gaertner
Mittelalter und Neuzeit. 43 1675 Turenne t am Oberrhein. Die Schweden in der Mark, Fehrbellin. 1678 Friede von Nymwegen; Franche-Comte und niederländische Grenzstädte werden französisch. 1679 Friede zu St-Germain mit Brandenburg. 1681 Reunionskammern. — Raub Strafsburgs. c) Hofleben und Kultur. Der stolze Provinzialadel wird Hofadel. Pracht und Sittenlosigkeit. (Frauenregiment: die Montespan, die Mainte-non [Jesuiten].) Prachtbauten: Versailles mit regelmäfsig angelegtem Schlofsgarten. Das sogen, goldene Zeitalter der Litteratur: Corneille, Racine, Moliere, Lafontaine. Ii. Die Zeit des Rückgangs nach 1683. a) Unordnung der Finanzen infolge der Ver- schwendung und der Kriege. (Colbert t 1683.) 1685 Aufhebung des Edikts von Nantes; Flucht der Hugenotten. (Industrie schwer geschädigt.) b) Neue Kriege. 1688—1697 3. Raubkrieg gegen die Pfalz. (Erbansprüche.) Verwüstung der Pfalz. (Dom zu Speier, Heidelberger Schlofs.) Wilhelm Iii. von Holland, zugleich König von England, ermüdet die Franzosen in den Niederlanden. Friede ohne neue Eroberungen. 1701—1714 Spanischer Erbfolgekrieg. (Ludwigs Enkel Philipp von Anjou und Kaiser Leopolds jüngerer Sohn Karl sind Thronbewerber.) 4 Kriegsschauplätze: Italien, Oberdeutschland, Niederlande, Spanien.

7. Für die obere Stufe - S. 47

1892 - Berlin : Gaertner
Mittelalter und Neuzeit. 47 1655 1660 1672 Vermehrung des Heeres. (Goneralfeldzeug-meister Sparr, Feldmarschall Derfflinger.) Vermehrung der Einnahmen: Accise (= Steuern auf Lebensmittel). Begründung des Absolutismus: Die Stände der Mark sind gefügig, die der rheinischen Lande werden bezwungen. 1660 3) Teilnahme am schwedisch-polnischen Kriege. (Die Politik des Lavierens.) Die ersten Verträge mit Karl X. Gustav (Ost-preufsen schwedisches Lehen). 1656 Dreitägige Schlacht beiwarschau. (Derfflinger.) Vertrag zu Labiau mit Schweden. (Souveränität in Ostpreufsen.) Karl Gustav wird im eigenen Lande angegriffen. Vertrag zu Wehlau mit Polen: Die Souveränität wird dem Kurfürsten zugesichert. Dafür Hilfsleistung gegen Schweden. Friede zu Oliva. 1672 4) Die zweite Friedenszeit. Demütigung^er preufsischen Stände. (Schöppenmeister 'Hieron, Rhode gefangen; — Oberst von Kalckst^in später hingerichtet.) Weitere Fürsorge für die Lande. — Friedrich-Wilhelms-Kanal, Befestigung Berlins durch Erdwälle. Ausgleichsversuche zwischen Lutheranern und Reformierten; Forderung der Toleranz. (Paul Gerhardt.) -1679 5) Teilnahme am 2. Raubkriege. Feldzüge am Nieder- und Oberrhein. Einfall der Schweden. (Havelberg und Brandenburg, dazwischen Rathenow besetzt.) 1675 18. Juni: Schlacht bei Fehrbellin — der erste grofsesieg der brandenb.-preufsischen Armee. Eroberung von Vorpommern, Rügen; brandenb. Schiffe unter dem Holländer Raule. Zug über das kurische Haff.

8. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 58

1886 - Berlin : Hertz
58 Spanien kam es zum offenen Bruch und zwar sonderbarer Weise zum Seekampf. Er hatte an rückständigen Hülfsgeldern von den Spaniern gegen zwei Millionen Thaler zu fordern; um sich dafür zu entschädigen, ließ er eine Flotille, die der holländische Admiral Rauls nach einem mit ihm abgeschlossenen Vertrag in Pillau unterhalten mußte, gegen spanische Schiffe auslaufen, mehrere große spanische Galionen wegnehmen, und wollte auch die große Silberflotte auffangen lassen, als seine Fregatten, von zwölf spanischen Kriegsschiffen verfolgt, sich nach Pillau zurückziehen mußten. Der Kaiser erhöhte Friedrich Wilhelms Mißstimmung durch sein Verfahren in der schlesischen Erbschaftsangelegenheit. Während des letzten Kriegs war der Herzog von Liegnitz ohne Erben gestorben und auf Grund der alten Erbverbrüderung nahm Friedrich Wilhelm das Land in Anspruch. Der Kaiser ließ dasselbe jedoch gleich besetzen, und als der Kurfürst nach dem Friedensschluß mit seiner Forderung wieder hervortrat, wurde er kurz abgewiesen. Das alles bewog ihn, sich Frankreich zu nähern, mit welchem er im Jahre 1682 sogar einen Freundschaftsvertrag schloß. Neue Feindschaft gegen Frankreich; Schutz der französischen Reformierten. Diese Hinneigung zu Frankreich aber war nicht von langer Dauer. Des Kurfürsten deutsches Herz wurde durch Ludwigs Xiv Gewaltthaten gegen deutsche Länder empört; in noch höherem Grade aber erbitterte ihn Ludwigs gehässiges Verfahren gegen die Protestanten in Frankreich. Schon früher hatte er vergebliche Vorstellungen für deren Sache erhoben; vollends aber 1685 sagte er sich von Ludwig los, als dieser im Jahre 1685 geradezu das dereinst zum Schutz der Protestanten gegebene Edikt von Nantes wieder aufhob, und in ganz Frankreich die heftigsten Verfolgungen und gewaltsamen Bekehrungsversuche gegen die Reformierten beginnen ließ. Obwohl denselben sogar die Auswanderung verboten wurde, so fanden dennoch an 80 000 Familien Gelegenheit, den Boden ihres Vaterlandes zu verlassen, Leute, welche sich im Auslande überall durch ernste Frömmigkeit und durch regsamen Fleiß die Achtung ihrer neuen Mitbürger zu erwerben wußten. Friedrich Wilhelm war der erste Fürst, der ihnen mit thätiger Hülfe entgegen kam. Durch eine öffentliche Bekanntmachung lud er sie geradezu ein, in fein Land zu kommen: er ließ ihnen die freie Wahl des Wohnorts, gab ihnen Bauplätze nebst dem Baumaterial, Geld und Unterstützung zur Errichtung von Fabriken und Manufakturen, ge-

9. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 78

1886 - Berlin : Hertz
wirklich ein Bündnis zu Hannover zwischen den drei Staaten zusammen (1725). Bald aber wurde Friedrich Wilhelm ungehalten, weil die beabsichtigte Heirat durch immer neue Vorwände von Seiten Englands verzögert wurde. Der österreichische Gesandte von Seckendorf wußte diese Stimmung des Königs so wohl zu be-1726 nutzen, daß dieser bald darauf den Vertrag zu Wusterhausen mit Österreich abschloß, in welchem die beiden Fürsten sich ihre Länder gegenseitig gewährleisteten; Friedrich Wilhelm erkannte zugleich die pragmatische Sanktion an, der Kaiser dagegen versprach, alles zu thun, damit das Herzogtum Berg an Preußen käme. Das Hauptbestreben des Königs ging jedoch dahin, Deutschland vor dem Kriege zu bewahren, wozu seine vorsichtige Haltung auch viel beigetragen hat. Gegen den Kaiser wurde er später sehr verstimmt, weil er einsah, daß derselbe sich um ihn nur kümmerte, wenn er ihn brauchte, sonst aber wenig Rücksichten auf ihn nahm. Einmal brach er, auf den Kronprinzen zeigend, in die weissagenden Worte aus: „da steht einer, der mich rächen wird". Friedrich Wilhelms Ende. Friedrich Wilhelm hatte ein ruhiges Alter. Im Herbst 1739 wurde er krank; der strenge Winter vermehrte seine Leiden. In seinen letzten Tagen dankte er wiederholt Gott für die Gnade, daß er ihm einen so würdigen Sohn gegeben. Am 31. Mai 1740 starb er im drei und fünfzigsten Jahre in ruhiger Fassung mit den Worten: „Herr Jesu, du bist mein Gewinn im Leben und im Sterben." Er hatte das trefflich geübte und reichlich ausgestattete Heer von 40 000 bis über 80 000 Mann, die Staatseinnahmen von 272 aus 7 Vs Millionen Thaler vermehrt und hinterließ einen Schatz von 9 Millionen. Seine streng geordnete Verwaltung hat für seinen Sohn die Mittel geschasst, mit welchen derselbe seine großen Unternehmungen ausführen konnte.

10. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 204

1886 - Berlin : Hertz
204 Zu Wien, welche jedoch an einem anscheinenden Widerspruch in den päpstlichen Erklärungen scheiterten. Kaiser Wilhelm, dessen Streben darauf gerichtet blieb, seinen katholischen Unterthanen die Wohlthaten einer friedlichen Entwickelung des kirchlichen Lebens zu verschaffen, suchte diese Absicht nunmehr ohne vorherige Zusage einer Gegenleistung Roms, auf dem Wege der Gesetzgebung durchzuführen und meinte dabei auf die volle Unterstützung der Katholiken selbst rechnen zu dürfen. Die Regierung erbat Vollmachten, um während des vorläufigen grundsätzlichen Fortbestands der Maigesetze, doch im einzelnen, wo sie es angemessen finde, davon zu Dispensieren. „Sie hofft, sagte sie, auf diesem Wege soviel als irgendmöglich geordnete Verhältnisse in den katholischen Diöcesen wiederherzustellen." Und auch Die Vollmachtsgesetze kamen nur verstümmelt zustande und die Regierung konnte ihre wohlwollende Gesinnung den Katholischen gegenüber nur unvollständig bethätigen. Ihre Hoffnung geht dahin, daß Papst Leos eigene versöhnliche Gesinnung endlich den Sieg davon trage über die Ratschläge feiner schroffen Umgebung; diese Hoffnung ist erhöht worden durch einen Besuch, den der Kronprinz des deutschen Reiches bei seiner Rückkehr aus Spanien dem Papst gemacht hat, und der überall als ein Zeichen der Hochachtung aufgefaßt worden ist, welche der Kronprinz ebenso, wie (trotz alles trügerischen Anscheins) Kaiser Wilhelm dem Oberhaupt der katholischen Kirche widmet. Das Betrübendste, was derselbe als Fürst erfahren hat, ist gewiß dieser Schein der Verfolgung eines Teils seiner Unterthanen, um ihres Glaubens willen. Der Wunsch aller Patrioten ist, _ daß ihm auch in dieser Beziehung noch der volle Frieden beschicken sei. Kaiser Wilhelm hat im übrigen die Mission Des neu errichteten Deutschen Reiches durchaus als eine Mission des Friedens aufgefaßt und seinen Einfluß in jeder Beziehung für die Befestigung des Friedens in Europa geltend gemocht. Die Vereinigung mit den Kaisern von Rußland und Österreich, deren erstes äußeres Anzeichen die Drei-Kaifer-Zufam-menkunst in Berlin im September 1872 war, diente vor allem jenem Zweck: Die drei Kaiser wollten in inniger Gemeinschaft Bürgen des europäischen Friedens sein. Die Drei-Kaiser-politik hat in den nächsten Jahren Europa beherrscht und selbst
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