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11. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 124

1888 - Berlin : Hertz
124 Der Ritterdienst und das Söldnerwesen. an den König von Polen, um denselben zu versichern, daß er Alles aufbieten werde, die Verbindung rückgängig zu machen. In der That versuchte er dies, indem er an die Kursürstin Anna, wie an Gustav Adolph sehr entschieden schrieb, ihn „hinsüro mit dieser Heirath gnädig zu verschonen." Aber ungeachtet dieses Berbots erschien noch in demselben Jahre eine schwedische Gesandtschaft, um die hohe Braut feierlich einzuholen. Georg Wilhelm hatte nicht die Energie, sich weiter zu widersetzen, und nachdem die Vermählung zu Stockholm vollzogen war, entschuldigte er sich beim Könige von Polen, „er habe dem Willen seiner Mutter und der Neigung seiner Schwester nicht Gewalt anthun wollen." Wenn Georg Wilhelm's Ohnmacht sich selbst in seinen Familienange-legenheiten so klar erwies, so konnte es nicht Wunder nehmen, daß der Fürst sich in den öffentlichen Angelegenheiten noch schwächer zeigte. Als der dreißigjährige Krieg sich den Grenzen der Mark näherte, war er völlig außer Stande, eine feste Stellung in dem großen Parteikampf zu ergreifen. Das Söldnerwesen. Die Mark Brandenburg selbst war in Folge des damaligen Kriegswesens bereits schwer heimgesucht. Das Söldnerwesen war, wie erwähnt, überall an die Stelle der früheren Wehrpflicht der Ritter und Städte getreten. Von dem alten kriegerischen Geist der Adeligen war fast nirgends mehr die Rede: er war allmälig erloschen, seitdem durch die Auwendung des Schießpulvers die Bedeutung des ritterlichen Kriegsdienstes gesunken war. Früherhin war der Ritterdienst im vollen Harnisch die Ehre des Adels und sein Vorrecht gewesen; nachher, wo die Harnische als unnütze Last großenteils weggeworfen wurden, weil sie gegen das Geschütz doch nicht helfen konnten, „durfte (wie sich der Kurfürst Johann Sigismund ausdrückt) jeder schlechte Kerl aus eiu Pferd gesetzt werden und des Ritters Stelle vertreten. Dieser gewöhnte sich daran, heim zu bleiben und an seiner Statt Kutscher, Vögte, Fischer und dergleichen schlimm und unversucht Lumpengesindel, statt guter, starker Heugste aber kleine schwache Klepper zu schicken. Welcher Ritter mochte dann mit solchem Volke dienen!" Bald war so wenig kriegerischer Sinn im Adel, daß der Kurfürst Georg Wilhelm, als er im Jahre 1623 die Lehensleute aufbot, hinzufügte, sie möchten das für keinen Scherz halten und nicht etwa säumig sein. Nicht besser war es in den Städten: die Bürger machten es wie der Adel, und schickten Tagelöhner und Gesellen, statt selber auszuziehen. Trat ein Kriegsfall ein, so vermochte der Fürst auch durch die dringendsten Bitten an die Stände niemals eine genügende Anzahl Truppen zusammenzubringen, und oft geuug kam es zu den ärgerlichsten Auftritten, wenn er eine Musterung der dienstpflichtigen Leute halten ließ. Dies wurde noch schlimmer, als die religiöse Spaltung zwischen dem Kurfürsten und dem Volke eingetreten war; denn seitdem wurde dem Fürsten oft ganz geflissentlich die nöthige Hülse vorenthalten. So blieb denn nur ein Mittel übrig, um im Kriege etwas auszurichten: nämlich die Werbung von Söldnern. Bei den häufigen Kriegen waren seit Jahrhunderten hoher Sold und Beute, sowie das zügellose Kriegsleben Lockungen geuug für eine Menge von Menschen , welche nicht Vermögen oder Lust hatten, sich durch ein anderes Gewerbe zu ernähren. Im Falle eines Krieges schlossen die Fürsten Werbeverträge mit bewährten Hauptleuten oder Obersten, welche sich verpflichteten,

12. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 180

1888 - Berlin : Hertz
180 Friedrich Wilhelm's Frömmigkeit und religiöser Eifer. stens eine halbe Stunde lang Halt machen und durch den Feldprediger ein Gebet halten, welchem er selbst, ans seinen vor sich hingestellten Degen gestützt, andächtig zuhörte, bis er commandirte: „Mit Gott! marsch Kinder." Oft fühlte er sich getrieben, allgemeine Bet- und Bußtage oder Dankfeste anzuordnen, wenn nämlich ihm, seinem Hause und seinen Landen große Gefahr drohte, oder wenn ihnen große Wohlthat und Rettung aus solcher Gefahr widerfahren war. Das neue Testament und die Psalmen begleiteten ihn auf allen seinen Kriegszügen. Regelmäßig besuchte er die Kirche, hörte an jedem Sonn - und Feiertage Vormittags die Predigt und Nachmittags die Erklärung der Psalmen. Gern unterhielt er sich im Familienkreise, namentlich mit seiner geliebten Gattin Luise Henriette von geistlichen Dingen. Die Wirkung des ernsten Glaubens bewährte sich an ihm vorzüglich in der Zuversicht zu Gott, womit er die ihm auferlegten Herrscherpflichten erfüllte. Ihm schrieb er alle Erfolge und die Siege zu, welche er erfocht; die zum Andenken an seinen glorreichen Kriegstag, an den Sieg von Fehrbellin, geschlagene Medaille führte nach seinem Befehle auf der einen Seite die aus dem Psalm entnommene Inschrift: „Das ist vom Herrn geschehen und ist wunderlich in unsern Augen", während die Inschrift auf der andern Seite mit den Worten schließt: „Gott allein die Ehre." Friedrich Wilhelm's Eifer für christliche Zucht und Sitte und für kirchlichen Frieden; Unionsversuche. In seinem ernsten Glauben wurzelte auch der löbliche Eifer, womit er Zucht und christliche Sitte in seinen Landen durch eigenes Beispiel, wie durch treffliche Verordnungen wieder herzustellen und aufrecht zu erhalten und den geistlichen Stand durch Ausscheidung unwürdiger Mitglieder zu reinigen und zu heben bemüht war; nicht minder hatte ächter Glaube auch an seinem Bestreben Antheil, unter den in seinem Reiche neben einander wohnenden Anhängern verschiedener christlicher Consessio-nen Frieden zu stiften, so sehr er auch hierdurch bei den eifrigen Lutheranern Anstoß erweckte und sogar zu harten Maßregeln gegen einen berühmten Glaubenshelden veranlaßt wurde. Wir haben schon in dem bisherigen Verlaufe unserer Geschichte gesehen, mit welcher Erbitterung die Anhänger der beiden protestantischen Bekenntnisse gegen einander standen und sich ärger anfeindeten und verfolgten, als es selbst von Protestanten gegen Katholiken geschah. Diese Feindschaft dauerte auch beim Regierungsantritte des großen Kurfürsten fort, und von allen Kanzeln mußte man gegenseitige Verketzerung und Verunglimpfung hören. Friedrich Wilhelm aber. so sehr es ihm selbst mit dem Glauben tiefer Ernst war, legte doch den Lehren, durch welche sich die Lutherischen von den Resormirten unterschieden, nicht eine so überwiegende Bedeutung bei, um die tiefere Gemeinsamkeit ihres Glaubens darüber zu verkennen, und von Anfang an war ihm daran gelegen, jenem übermäßigen Eifer ein Ziel zu setzen und wo möglich eine Versöhnung der streitenden Bekenntnisse herbeizuführen. Kurz vorher hatte sein Schwager, der Landgraf Wilhelm von Hessen, dasselbe Ziel erreicht, indem bei einem Religionsgespräch resormirter und lutherischer Geistlichen in Kassel wirklich eine Vereinigung ermöglicht wurde. Friedrich Wilhelm machte den Versuch, ob auch uuter seinen Geistlichen eine Verständigung erzielt werden könnte. Zunächst erließ er eine Verordnung zur Beför-

13. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 126

1888 - Berlin : Hertz
126 Ursachen des dreißigjährigen Krieges. formirten Söldnern den Durchzug zur Hülfe des reformirten Böhmen« königs gestattete, und hätten sie am liebsten von der Grenze abgehalten. Anfangs ging alles ziemlich ruhig, bis die Sölbner, mit bcm ihnen vom Kurfürsten gewährten Unterhalt nicht zufrieben, sich auf Raub und Gewaltthat legten, so daß die Banern vor ihnen in die Stabte flüchteten, und die kurfürstliche Regierung selbst die Ritter und Städte zum Schutz gegen sie aufbieten mußte. 2lls nun die Söldner sich der Hauptstadt näherten, entstaub ba eine gewaltige (Währung. Vergeblich war es, daß dem Volk die Versicherung gegeben würde, die Fremben sollten gar nicht in die Stadt eingelassen werben, — die Lärmtrommeln würden geschlagen, die Bürger griffen zu ihren Waffen und eilten auf die Sammelplätze. Bald staub die ganze Bürgerschaft unter Waffen; der Kanzler, welcher in Abwesenheit des Fürsten die Leitung der Geschäfte hatte, sah ein, daß er mit Vorstellungen und mit Gewalt nichts ausrichten könnte und ließ die Sache gehen, wie sie gehen wollte. Die Englänber zogen inbeß an der Hauptstabt vorüber, welche nach zwei Tagen wieder zur Ruhe kam. Der Kurfürst, der damals in Preußen war, äußerte sich sehr ungehalten über solche Auftritte, ließ sie aber ungestraft hingehen. „Es werbe schon eine gelegenere Zeit kommen, solche muthwillige Buben zur Strafe zu ziehen." So staub es in den Marken, als der dreißigjährige Krieg sich den Grenzen derselben immer mehr näherte, und es unvermeidlich wurde, daß auch Brandenburg sich an demselben betheiligte. 19. Der dreißigjährige Krieg (1618 — 1648). Ursachen des Krieges. Der Religionskrieg, welcher Deutschland dreißig Jahre hindurch erschütterte, mußte früher ober später nothwenbig zum Ausbruch kommen, weil der sogenannte Religionssriebe, welchen Katholiken und Protestanten (1555) zu Augsburg geschlossen hatten, keine von beiben Parteien wirklich fcesriebigt, babei aber den Katholiken zu viel Macht eingeräumt hatte, als daß sie sich nicht hätten versucht fühlen sollen, alles Verlorene wieber zu erringen und den Protestantismus ganz zu unterbrücken. Rur btejenigen Protestanten waren in den Rcligionsfrieben eingeschlossen, welche schon bamals dem augsburgischeu Bekenntniß zugethan waren; hierdurch war der weiteren Verbreitung der Reformation ein bebentenbes Hinderniß entgegengestellt, noch viel mehr aber durch den sogenannten „geistlichen Vorbehalt," nach welchem alle Geistlichen, welche später noch zur evangelischen Kirche übertreten wollten, ihre Pfrünben verlieren mußten. Die Protestanten konnten mit bcr ihnen hierdurch bereiteten Lage keineswegs zufrieben fein, die eifrigen Katholiken aber meinten, daß benselben schon viel zu viel eingeräumt sei; besonders seitdem der neu gestiftete Jesuitenorden sich die Bekämpfung des Protestantismus zur Hauptaufgabe gemacht hatte, richtete sich das Bestreben der eifrigen Katholiken überall auf die Beschränkung der von den Protestanten bereits erworbenen Rechte. Den Gegnern berselben kam babei die Spaltung und Feindschaft im protestantischen Lager selbst zu Statten: ba sich nicht nur die Anhänger Luther's einerseits und Calvin's andrerseits, sonbern auch wieber die einzelnen Meinungen der lutherischen Kirche selbst unaufhörlich anfeindeten und verfolgten, heftiger fast, als es selbst zwischen

14. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 182

1888 - Berlin : Hertz
182 Paul Gerhardt. Ueberzeugung ergeben, ohne jedoch mit seinen Gesinnungsgenossen in den Fehler unchristlichen Eiserns und Lästerns zu verfallen. Er ließ sich in dieser Beziehung niemals Etwas zu Schulden kommen und erfreute sich deshalb der besonderen Gunst und Gnade des Kurfürsten, welcher sich nebst seiner Gemahlin Luise Henriette an den frommen geistlichen Liedern Gerhardt's innig erquickte. Als aber Friedrich Wilhelm mit dem Plane einer Vereinigung der beiden Kirchen hervortrat, fand er auch bei dem sonst so stillen und bescheidenen Diakonus lebhaften Widerstand, und dieser wandte als Theil-nehmer des vom Kurfürsten angeordneten Religionsgespräches seinen ganzen Einfluß an, um dies Unternehmen scheitern zu lassen. Ebenso gehörte er zu denjenigen, welche sich entschieden weigerten, den geforderten Revers wegen Vermeidung beleidigender Reden gegen die Reformirten zu unterzeichnen. Er wurde vor das Consistorium gefordert, wo der Oberpräsident von Schwerin ihn durch die freundlichsten, aber zugleich dringendsten Vorstellungen zur Unterschrift zu bewegen suchte. Er sagte ihm: „Das gute Zeugniß, welches eure Gemeinde über euch ablegt, die Liebe, die ihr allenthalben genießt, und das Vertrauen, mit dem man euch entgegenkommt, dies Alles läßt uns hoffen, daß ihr nicht allein ein treuer Diener eurer Kirche, sondern auch ein treuer Unterthan unseres durchlauchtigsten Kurfürsten seid. Ich kann euch nur das rühmlichste Zeugniß geben, daß ihr jederzeit bei allem euerem Festhalten au dem lutherischen Bekenntnisse doch mit Mäßigung und christlicher Duldsamkeit über die streitigen Lehrpnnkte euch ausgelassen und namentlich auf der Kanzel euch fern und frei gehalten habt von jeder Erbitterung. Auf euch hat Seine kurfürstliche Durchlaucht zur Wiederherstellung des Kirchenfriedens nicht wenig gerechnet." — Gerhardt erwiderte hierauf, daß, wenn er wirklich bisher in seinem Amte und Leben dem Kurfürsten zu keiner Ungnade Anlaß gegeben habe, man ihm auch für die Folgezeit ohne die Unterschrift des Reverses solches zutrauen möge; em treulich und ehrlich gemeintes Versprechen müsse hinreichen. Da man dennoch in ihn drang, die Unterschrift zu leisten, blieb er mit aller Ruhe und Festigkeit dabei, daß dies seinem Gewissen zuwider sei. Der Präsident bat ihn, acht Tage Bedenkzeit anzunehmen ; erst willigte er ein, gleich darauf aber stand er auf und sprach: „Hochwürdige und gnädige Herren, ich habe ein Versprechen gegeben, das ich nicht halten kann. Ich darf die acht Tage Bedenkzeit nicht annehmen, ich weiß, daß ich mich in meinen Gedanken nicht ändern werde. Das Zeugniß, welches ich heute abgelegt, werde ich, so wahr mir Gott helfe, ablegen bis zu meinem Tode. Ich kann den Revers nun und nimmermehr unterschreiben. Ich bin ein Knecht meines Herrn, ich stehe und falle meinem Herrn." So wurde denn auch gegen ihn die Absetzung ausgesprochen. Aber sofort regte es sich in der ganzen Bürgerschaft. Man konnte und wollte es nicht glauben, daß der treffliche und so milde Mann der Stadt entrissen werden sollte. Die Bürgerschaft und sämmtliche Gewerke wandten sich an den Magistrat, damit dieser Fürsprache beim Kurfürsten einlegte. Aber die Vorstellungen des Magistrats vermochten des Kurfürsten Unwillen nicht zu besänftigen, denn gerade wegen des großen Ansehens, in welchem Paul Gerhardt stand, fürchtete er um so mehr, daß das Beispiel seines Widerspruchs eine gefährliche Wirkung haben würde. Selbst die gesammten Stände der Mark trugen

15. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 128

1888 - Berlin : Hertz
128 Der Krieg in Böhmen. nanb nnb den Katholicismus. Friedrich von der Pfalz aber, ein schwac-er. eitler Mann, verstand es nicht, die bedeutenden Kräfte, welche ihm zu Gebote standen, zu benutzen: er verletzte durch vornehmes, stolzes Wesen die Böhmen versäumte es, die protestantischen Kriegskräfte zur Zeit zu sammeln, sich mit den Fürsten der Union zu verständigen, während das Haupt der Liga, Maximilian von Baiern, Alles anwendete, um bald mit aller Kraft auftreten zu können. F r i e d r i ch war ein Schwiegersohn des Königs Jakob von England em Schwager des Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg und hoffte auf deren thätige Hülfe; von England aber kamen erst spät und in geringer Zahl bte erwarteten Truppen und von Brandenburg geschah nichts zu seiner Unterstützung. Georg Wilhelm zeigte hier von vorn herein sein unentschlossenes Wesen: er hätte gern seinem Schwager und Glaubensgenossen Beistand geleistet, aber durch die Furcht vor dem Kaiser und vor Polen ließ er sich davon abhalten, um so mehrmals seine lutherischen Unterthanen dem pfälzischen Fürsten, als einem Calvinisten, wenig zugethan waren. Die kaiserlichen Truppen rückten mit denen der Liga nach Böhmen, ehe Friedrich ausreichende Streitkräfte gesammelt hatte, und in der Schlacht am weißen Berge bei Prag wurde durch Tilly und Maximilian von Baiern der kurzen Herrschaft des böhmischen Königs mit einem Schlage ein Ende gemacht (1620). In Verzweiflung floh er eilig nach Schlesien, wo die Stände bereitwillig beschlossen, ferner zu ihm zu halten und Gut und Blut für ihn einzusetzen; aber bald darauf ging er in feiger Flucht weiter nach Küstrin. Der Markgraf von Jägerndorf allein suchte die Sache der Protestanten noch »u halten, aber er büßte das kühne Unternehmen mit der Reichsacht und mit dem Verlust seines Herzogthums, welches der Kaiser ohne alle Rücksicht auf die Ansprüche Branbenburgs dem Fürsten von Lichtenstein übertrug. Dem Kurfürsten von Branbenburg war die Anwesenheit seines Schwagers, Friedrich von der Pfalz, in Küstrin sehr lästig, theils wegen der Besorgniß vor des Kaisers Zorn, theils wegen der Stimmung seines eigenen Volkes. Denn der Haß gegen die Calvinisten war so groß, daß die Berliner bei der Dtachricht von der Prager Schlacht, statt den Nachtheil sür die protestantische reiche zu empsinben, in öffentlichen Jubel ausgebrochen waren, und baraus nur den Schluß gezogen hatten, baran sehe man, daß Gott an den Calvinisten keinen Gefallen habe. Dennoch konnte der Kurfürst nicht umhin, seinem Schwager und bessen Gemahlin, der durch ihre Schönheit, aber auch durch ihre Hoffahrt berühmten Königin Elisabeth von Böhmen, welche krank in Küstrin angekommen war, aus Menschlichkeit den Aufenthalt baselbst und balb darauf in Berlin zu gestatten. Durch des Kaisers ernstliche Vermahnungen sah er sich jeboch balb veranlaßt, seinem Schwager zu erklären, daß er ihm, ohne seiner eigenen Öctnbe und Leute Verderben, nicht länger Schutz gewähren könne, worauf Friedrich nach Dänemark flüchtete. Das Volk jubelte über seine Entfernung, und als es einmal hieß, er solle wiederkehren, hörte man die Aeußerung: „Der Bettelkönig möge nur wiederkommen, man würde ihm die Thore vor der Nasc zumachen." 3me dänische Periode des Krieges. Kaiser Ferbinanb hatte nun seine Erblänber wieber völlig unterworfen, und der erste Anlaß zum Kriege war durch die siegreiche Gewalt beseitigt; aber der Frieden konnte nicht einkehren,

16. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 187

1888 - Berlin : Hertz
Des Kurfürsten chnmches Streben. 187 meines Gottes Willen zu beschließen, und seid versichert, daß wir uns dermaleinst in der frohen Ewigkeit gewiß wiederum vereinigen werden." Am Nachmittage kamen die beiden Hosprediger aus Berlin zu dem Kranken nach Potsdam. Er empfing sie mit den Worten des Apostels: „Ich habe einen guten Kampf gekämpset, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten. Hinsort ist mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit, welche mir der Herr geben wird an jenem Tage." „Allerdings," erwiderte der eine Geistliche, „sei es eine große Glückseligkeit für einen Regenten, wenn er auf seinem Sterbebette mit Hiskia sprechen könne: Gedenke doch, Herr, wie ich vor dir gewandelt habe in der Wahrheit mit vollkommenem Herzen," — der Kurfürst aber fiel ihm in die Rede und bekannte sich als einen sündigen Menschen, der seiner Schwachheit gar wohl eingedenk sei, der aber auch wisse, daß seine Sünden mit dem Blute Jesu Christi, auf besten Verdienste er einzig und allein sein Vertrauen gesetzt, ab-gewaschen wären. Am Atienbe trafen auch die übrigen kurfürstlichen Kinder und die Kur-Prinzessin aus Berlin ein: der Kranke ließ sie alle zu sich ins Gemach treten, ermahnte sie, Gott vor allen Dingen stets vor Augen zu haben und im Glau-ben zu verharren. Dann ließen sie sich auf die Kniee nieder, küßten seine Hände und empfingen seinen väterlichen Segen. Der folgende Tag verging unter geistlichen Gesprächen. Während der Andachtsübungen verfiel der Fürst in eine tiefe Ohnmacht; beim Erwachen wünschte er seine Kinder nochmals zu sehen und erholte sich in den innigsten Liebesbezeugungen gegen dieselben. Dann gedachte er nochmals der verfolgten Protestanten, die er in sein Land ausgenommen. „Ich habe," sagte er, „noch eine andere Familie, eine, die ich nach dem Gebote der Nächstenliebe angenommen, die mir aber nicht weniger thener ist, als meine natürliche Familie. Das ist die große Zahl der Flüchtlinge, deren Kirchentrümmer ich aus Frankreich gerettet und welche ich nach dem unglücklichsten kirchlichen Schiffbruche in meine Staaten, wie in einen sicheren Hasen, aufgenommen habe." Auch klagte er noch über den Mangel an Duldsamkeit, welcher noch immer zwischen den protestantischen Parteien herrsche. Die Nacht über blieb er allein und stärkte sich von Zeit zu Zeit in brünstigem Gebete. Da seine Kräfte zusehenbs abnahmen, ließ er seine tiefbetrübten Kinder zum letzten Male zu sich rufen, und als sie weinenb um ihn stauben, sagte er mit gelassener Miene: „Er käme sich ansetze nicht anders vor, als wie der Erzvater Jacob, ba er seine Kinder segnete, dann ries er: „Wann werbe ich boch bahin kommen, daß ich Gottes Angesicht schaue? Komm, Herr Jesu, ach komm, Herr Jesu, ich bin bereit!" Gott erhörte das Verlangen seiner Seele, benn schon gegen 9 Uhr besselbigen Morgens unter dem herrlichen Bekenntnisse: „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt," entschlummerte er so sanft, daß er nach Neigung des Hauptes sich selbst die starren Augen zubrückte. So starb am 29. April 1688 nach 48jähriger Regierung der große Kurfürst vou Brandenburg. Wohl trägt er den Beinamen des Großen mit gutem Fug und Recht; denn er hat dem Staate, welchen er in der tiefsten Zerrüttung fand, alle die Triebe einer großen Entwickelung eingepflanzt, welche unter seinen Nachfolgern zur Reife kamen imb Preußen zu einem

17. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 135

1888 - Berlin : Hertz
Gustav Adolph und Georg Wilhelm. 135 durch die blutigsten Schandthaten befleckten, aus ganz Pommern vertrieben. Inzwischen hatte Gnstav ein Bündniß mit Frankreich auf fünf Jahre geschlossen. und erhielt von dort jährlich 400,000 Thaler Hülssgelder. Solche Unterstützung that dem Könige Noth, da er es verschmähte, seine Truppen, wie Wallenstein, durch Plünderung und Bedrückung des armen Landmannes zu erhalten, und da die evangelischen Fürsten in Deutschland sich noch nicht geneigt zeigten, sich mit ihm zu verbinden. Georg Wilhelm von Brandenburg war der erste, an dessen Bündnisse dem Schwedenkönige jetzt gelegen sein mußte, aber wir wissen bereits, daß der Kurfürst sich scheute, mit dem Kaiser zu brechen; zudem war er dem Schwedenkönige abgeneigt und durch dessen Anspruch an Pommern neuerdings aufgereizt. So wies er denn alle Anträge Gnstav's ohne Weiteres zurück und traf Anstalten, sich gegen den Einbruch der Schweden zu vertheidigen, während seine angeblichen Freunde, die Kaiserlichen, nichtsdestoweniger entsetzlich in den Marken hans'ten. Gustav Adolph drang darauf in die Neumark ein und trieb die Truppen des Kaisers vor sich her; der Weg nach Schlesien und nach Oesterreich lag ihm offen, da kam die Kunde von dem drohenden Falle Magdeburgs. Diese alte heldenmüthige Stadt hatte sich zuerst mit den Schweden verbündet, um den Gewaltthätigkeiten des Kaisers Widerstand zu leisten; an ihr wollte der finstere, grausame Tilly nun ein warnendes Beispiel aufstellen, um alle Stände des Reiches vor ähnlichen Widersetzlichkeiten zurückzuschrecken. In Gemeinschaft mit dem General Pappenheim belagerte er die Stadt, und ihr Untergang war unvermeidlich, wenn Gustav nicht schleunig zur Rettung herbeieilte. Er versprach in drei Wochen Hülse zu bringen, nur so lange sollte sich die Stadt noch zu halten suchen. Er konnte nämlich nicht nach Magdeburg eilen, so lange die Staaten in seinem Rücken, Brandenburg und Sachsen, thut feindlich blieben, weil er alsdann im Fall des Mißlingens seines Unternehmens den freien Rückzug durch jene Länder nicht hätte hoffen können. Zwar traten die protestantischen Fürsten, unter ihnen auch die Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg, in Leipzig zusammen, um über ihr weiteres Verhalten zu berathen, aber sie begnügten sich, gemeinsame Beschwerden beim Kaiser über die Willkür seiner Generale zu erheben, zu einem Bündniß mit Gustav Adolph aber entschlossen sie sich nicht. So blieb denn diesem nichts übrig, als das Bündniß zu erzwingen. Er schrieb an Georg Wilhelm, stellte ihm die Gesahr Magdeburgs vor und verlangte die Festungen Spandau und Küstrin; da seine Anträge zurückgewiesen wurden, rückte er vor Berlin. Der Kurfürst schwankte hin und her und konnte zu keinem Entschlüsse kommen. Gustav Adolph wurde nicht müde in Bitten und Vorstellungen: „Ich will Magdeburg entsetzen," sagte er, „nicht mir, sondern euch Evangelischen zum Bestem Will mir Niemand beistehen, so ziehe ich von hier stracks wieder zurück und biete dem Kaiser einen Vergleich an; ich weiß, er wird ihn eingehen, wie ich ihn verlange. Aber am jüngsten Tage werdet ihr angeklagt werden, daß ihr Nichts bei dem Evangelio habt thun wollen; es wird euch auch hier vergolten werden. Denn ist Magdeburg weg und ich ziehe davon, so sehet zu, wie es euch gehen wird." Endlich gelang es, den Kurfürsten zu bestimmen, daß er Spandau durch fünfhundert Schweden besetzen ließ. Gnstav rückte nun weiter ans Magdeburg zu, aber als er mit dem Kurfürst von Sachsen

18. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 139

1888 - Berlin : Hertz
Der Friede zu Prag; neue Bedrängniß Brandenburgs. 139 ihm jetzt am wichtigsten schien, zuerst die Gefahren von Oesterreichs Ueber-gewicht ganz zu beseitigen. Die Lützener Schlacht hatte für die Evangelischen nicht so große Vortheile, wie man hätte erwarten sollen, denn die Uneinigkeit zwischen den deutschen und den schwedischen Heerführern ließ es zu keiner rechten Verfolgung der Feinde kommen. Zunächst wurde der Kriegsschauplatz besonders nach Schlesien verlegt, und dies unglückliche Land sah sich nun der fürchterlichsten Behandlung von beiden Seiten, besonders aber durch Walleustein und den General Gallas ausgesetzt. Die Kaiserlichen hausten „ärger, wie Türken und Heiden," keine Gewaltthat, keine Qual war zu schrecklich, daß sie gegen die unglücklichen Schlesier nicht angewandt worden wäre, um sie zum katholischen Bekenntniß zurückzuführen. Die Schlesier flüchteten, wo sie konnten, vor dem anrückenden Feind in die Wälder und Schluchten, und gaben alle ihre Habe preis, wenn sie nur das bloße Leben retten konnten. Zu allem Elend gesellte sich noch die Pest, die an mancken Orten so furchtbar wüthete, daß die Todten haufenweise uubegraben liegen blieben. Zwar gelang es den vereinigten Sachsen und Schweden noch einmal, die Oberhand in Schlesien zu erlangen, aber schon unterhandelte Sachsen heimlich mit Oesterreich, um sich von den Evangelischen loszumachen, und im Jahre 1635 schloß der Kurfürst Johann Georg den unglückseligen Frieden zu Prag, durch welchen er an der gemeinsamen protestantischen Sache zum Verräther wurde und besonders die Schlesier dem grausamen Feinde völlig preisgab. Jetzt, wo der älteste Beschützer des Protestantismus unter Deutschlands Fürsten denselben von Neuem im Stiche ließ, wäre es an der Zeit gewesen, daß der Kurfürst von Brandenburg sich der verlassenen Sache um so lebhafter angenommen und sich als entschiedener Hort des evangelischen Glaubens gezeigt hätte: aber Georg Wilhelm war nicht der Mann, um eine solche Rolle mit kräftigem, zuversichtlichem Bewußtsein zu erfassen, und erst einer späteren Zeit war es vorbehalten, daß Preußen unter tüchtigeren Regenten sich als vornehmster protestantischer Staat bewährte. Georg Wilhelm war unentschlossen, ob er dem von Sachsen geschlossenen Frieden beitreten, oder mit den Schweden weiter gegen den Kaiser kämpfen sollte. Graf Schwarzenberg, welcher an den kurfürstlichen Hof zurückgekehrt war, und sich des überwiegendsten Einflusses schnell wieder bemächtigt hatte, war es, der jetzt den schwachen Fürsten dahin vermochte, sich auch seinerseits mit dem Kaiser zu verständigen; Brandenburg trat dem Prager Frieden bei, wogegen der Kaiser demselben den Anfall von Pommern zusicherte (1635). Brandenburgs Bedrängniß; Georg Wilhelm's Ende. Die bran-denbnrgischen Stände gaben zu dem Frieden ihre Zustimmung, indem sie hofften, daß die Marken nun vor dem Unheil und den Drangsalen bewahrt sein würden, welche der Krieg schon seit Jahren über dieselben gebracht hatte. Aber die Kriegsnoth sollte sich jetzt fast noch schrecklicher erneuern, — Brandenburg wurde immer wieder der Schauplatz wilden Kriegsgetümmels und furchtbarer Verwüstung. Die Schweden setzten unter der ausgezeichneten Führung Ban er's den Krieg in Norddeutschland fort, während Herzog Bernhard von Weimar sich in Süddeutschland tapfer behauptete.

19. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 141

1888 - Berlin : Hertz
Klagen des Berliner Stadtraths; Georg Wilhelm's Tod. 141 fürst das unglückliche Land und begab sich nach Preußen (1639). Seine eigenen Kriegsleute aber bedrängten die armen Brandenburger fast eben so schwer, wie die fremden Heere. Der Stadtrath von Berlin sah sich veranlaßt, eine Beschwerde an den Kurprinzen Friedrich Wilhelm zu richten, worin es heißt: Freund und Feind hätten das Land zur Wüste gemacht. Viele Offiziere müßten unterhalten werden und lebten herrlich, ohne die Mannschaften zu halten, für welche sie Sold iu großen Summen zögen, während die Gemeinen verhungerten oder fortliefen. Vor den kurfürstlichen Reitern sei kein Stück Vieh, ja kein Mensch sicher, weshalb der Ackerbau gar nicht betrieben werden könne, alle Geschäfte und Nahrung hörten auf. Städte und Dörfer ständen wüste. Auf viele Meilen weit fände man weder Menschen noch Vieh, weder Hund noch Katze. Dennoch würden die Kriegssteuern mit Gewalt beigetrieben. Den Bürgern habe man Häuser, Aecker, Gärten, Wiesen und Weinberge genommen und den Offizieren gegeben, die von Steuern frei wären, wodurch die übrigen Bürger überlastet und genöthigt würden, zu entlaufen. Die Rathsdörfer lägen in Ascke, die Beamten, Kirchen-und Schullehrer könnten nicht besoldet werden; viele hätten sich beeilt, durch Wasser, Strang und Messer ihrem elenden Leben ein Ende zu machen, und die Uebrigen wären im Begriffe, mit Weib und Kind ihre Wohnungen zu verlassen und in das bitterste Elend zu gehen. Der Kurprinz vermochte damals solch bitterer Noth noch nicht abzuhelfen, dem Kurfürsten Georg Wilhelm aber fehlte es an der geistigen und sittlichen Kraft, um irgend welche Anstrengungen zur Abwendung der Greuel und Drangsale des unheilvollen Krieges zu machen. Mit neuer Gewalt droheten die Kriegsgefahren über die Mark hereinzubrechen, als — der Kurfürst am 20. November 1640 in Preußen starb und sein einziger Sohn, Friedrich Wilhelm, die Regierung antrat. Georg Wilhelm ist der einzige hohenzollernsche Fürst, dessen Regierung nur Trübsal über die brandeuburgisch-preußischen Lande gebracht hat. Wenn ihm auch die Schwierigkeiten der unglückseligen Zeit, in welcher er das Scepter führte, einigermaßen zur Entschuldigung dienen mögen, so ist doch unverkennbar, daß vor Allem seine eigene Schwäche und der Mangel an Erkenntniß seiner hohen Aufgabe ihn hinderte, die wichtige Rolle zu spielen, zu welcher gerade damals ein brandenburgischer Fürst berufen war. Zum Glück für unser Vaterland ließ die Vorsehung auf diesen schwachen Fürsten einen Mann folgen, dessen kräftiger Geist und Wille das Unheil der vorhergegangenen Zeiten zu tilgen wußte.

20. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 146

1888 - Berlin : Hertz
146 Friedrich Wilhelm's erste Schritte; Schwarzenberg's Tod. durch die Verträge mit dem Kaiser die Hände gebunden, denn die Truppen, besonders in den Festungen, waren vor Allem dem Kaiser vereidigt und dem Kurfürsten nur nebenher durch einen Handschlag verpflichtet. In einem Aufsätze aus seiner ersten Regierungszeit sagte Friedrich Wilhelm selbst: „Auf der einen Seite habe ich die Krone Schweden, auf der andern den Kaiser; ich sitze zwischen ihnen und erwarte, was sie mit mir anfangen, ob sie mir das Meinige lassen ober nehmen wollen," und wenn er die biblischen Geschichten liest, so will ihm bebiinfen, als sei niemals ein Fürst in einer ähnlichen Be-brängniß gewesen wie er, Weber David noch Salomo habe es jemals so schwer gehabt. Noch währte der breißigjährige Krieg fort. Es war nichts Leichtes, sich bamals für eine der fceiben friegführenben Parteien zu entscheiben, zwischen welchen das Glück fortwährenb schwankte, so daß bald die Kaiserlichen im Begriff waren, die Schweden ganz aus Deutschland zu verjagen, balb wieber die Letzteren bis vor Prag und bis an die Donau vordrangen. Mochten aber die Schweden oder die Kaiserlichen im Vortheile sein, immer waren es die Marken, welche unter den Schrecken des Krieges am meisten zu leiden hatten. Friedrich Wilhelm mußte, um sich aus dieser schlimmen Lage zu ziehen, sehr vorsichtig und planmäßig zu Werke gehen. Er sah ein, daß er vor Allem Herr in seinem eigenen Lande werden und sich wo möglich eine eigene, nur ihm gehorchenbeheeresmachtbitben müßte um sobanti den Umständen nach frei und selbststänbig hanbeln zu können. Natürlich konnte ihm bei biesem Bestreben Schwarzenberg's Einfluß nur im Wege stehen, welcher mit ausgebeizten Vollmachten Statthalter tu den Marken war. Der Kurfürst durfte jedoch den Grafen nicht plötzlich entlassen, um nicht seine Pläne baburch gleich zu verrathen und des Kaisers Verdacht zu erregen. Er schrieb daher an Schwarzenberg von Königsberg aus, um denselben zu bitten, ihm, wie seinem Großvater und Vater, die Regierungslast erleichtern zu helfen und sich mit der Statthalterschaft in den Marken ferner zu beladen. Gleichzeitig aber verbot er den Commaudauteu der Festungen Küstrin und Peitz, fernerhin kaiserliche Garnisonen aufzunehmen, und suchte sich mit den Schweden, wenn auch nicht in Frieden, doch in eine Art Waffenstillstand zu setzen. Vergeblich machte Schwarzenberg hiergegen die dringendsten Vorstellungen. Bald sollte er auch aus anberen Anzeichen erkennen, daß der Kurfürst nur feiner eigenen Ueberlegung folgte. Unter Georg Wilhelm hatte der allmächtige Minister alle an den Kurfürsten gerichtete Schreiben erbrechen dürfen, Friedrich Wilhelm dagegen verordnete, daß ihm künftig solche Briese zu eigener Eröffnung zugeschickt würden, wie er auch auf attbere Weise die Vollmachten Schwarzenberg's beschränkte. Gleich darauf ging er einen großen Schritt weiter: er befahl, die Commandanten und Offiziere der Festungen, welche bis dahin durch ihren Eid dem Kaiser verpflichtet waren, für ihn allein zu vereidigen. Nur einer der Commandanten, Oberst von Burgsdorf in Küstrin, leistete dem Befehle ohne Weiteres Folge, die übrigen Offiziere erhoben Bebenken, weil die Truppen in des Kaisers Namen geworben wären. Schwarzenberg mußte mehr und mehr erkennen, daß die Zeit feiner allmächtigen Herrschaft vorüber sei; im Aerger über alle diese Vorgänge und über die Berufung mehrerer feiner entschiedensten Gegner in bett kurfürstlichen
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