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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 738

1888 - Berlin : Hertz
738 Zeittafel der vaterländischen Geschichte. 1640—1688 20. November 1640 1641 1648 1656 1656 18.-20. Juli 1656 1657 1660 1663 1672 1674 18. Juni 1675 1676 1677 1678 1679 1679 1685 1686 29. April 1688 1688—1713 Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst (geboren am 16. Februar 1620). Friedrich Wilhelm's Thronbesteigung. Schwarzenberg's Ungnade und Tod. Waffenstillstand mit Schweden. Bildung eines stehenden Heeres. Der westphälische Friede. (Hinterpommern u. Kammin, sowie die Stifter Magdeburg, Halberstadt und Minden fallen an Brandenburg, Vorpommern und Schweden.) Friedrich-Wilhelms-Kanal; Gründung der Post; Bibliothek in Berlin. Bündniß mit Karl Gustav von Schweden gegen Johann Kasimir von Polen. Die Verträge von Labiau und Marienburg mit Schweden. Schlacht bei Warschau. Vertrag von Welan mit Polen; Friedrich Wilhelm erhält die volle Landeshoheit in Preußen. Friede zu Oliva; Preußen als unabhängiges Her-zoqthum bestätigt. Kampf mit den preußischen Ständen; Rhode und Kalck-stein. Huldigung der preußischen Stände. Unionsversuche; Paul Gerhardt. Krieg gegen Frankreich; Friede zu Vossem. Erneuerter Krieg; die Schweden fallen in die Marken ein. Schlacht bei Fehrbellin. Glücklicher Krieg in Pommern. Eroberung von Stettin. Eroberung von Stralsund. Vertreibung der Schweden aus Preußen. Friede zu St. Germain. Versuch zur Gründung einer Flotte. Aufnahme srauzösischer Protestanten in Folge der Aufhebung des Edicts von Nantes; französische Colonien. Allianzvertrag mit dem Kaiser. Tod des großen Kurfürsten. 1692 1689 1697 Kursurst Friedrich Iii. (geb. 11. Juli 1657) Kurfürst bis 1701, als König Friedrich I. 1701 bis 1713. Danckelmann; Kolb von Wartenberg. Stiftung der Universität Halle (bestätigt 1694). Francke stiftet das Halle'sche Waisenhaus. Krieg gegen Frankreich; Belagerung von Bonn. Friede zu Ryswick.

2. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 6

1888 - Berlin : Hertz
6 Kriege der Wenden mit den Deutschen; Karl der Große. den gefunden, als er zur Unterwerfung der Sachsen ausgezogen war. Doch waren die Wendenstämme damals unter einander veruneinigt; während die Sorben und Obotriten dem großen Frankenkönig beistanden, hielten es andere Wendenstämme, besonders die Milzen, mit den Sachsen. Aus der Geschichte Deutschlands ist bekannt, mit welchem heiligen Eifer und mit welcher Ausdauer Karl der Große nicht nur die Unterwerfung der heidnischen Deutschen, sondern vor Allem ihre Bekehrung erstrebte. Die Verbreitung und Befestigung des christlichen Glaubens war das vorzüglichste Ziel seiner großartigen Thätigkeit, und wenn er nach der Weise seiner Zeit den heidnischen Völkern die Taufe und die christlichen Gebräuche mit Waffengewalt aufdrang, so ließ er es doch daneben nicht an den Mitteln innerer Bekehrung, an der Predigt des göttlichen Worts und an christlich bildender Einwirkung fehlen. Die Völker, welche zunächst durch das Schwert nur zu Namenchristen gemacht wareu, wollte er allmälig auch zum wahren, inneren Glauben an das Evangelium führen. Nach vielen harten Kämpfen war es dem großen Frankenkönig endlich gelungen, die Götzenaltäre im Sachsenlande umzustürzen und das Volk zur Annahme des christlichen Glaubens zu bekehren; aber er hielt die Begründung des Christenthums in Sachsen nicht für gesichert, wenn er nicht zugleich ihre wendischen Bundesgenossen, die Milzen, gezüchtigt hätte. Deshalb brach er im Jahre 789 von Aachen aus und zog mit einer starken Schaar über die Elbe. Sächsische Hülfstruppen folgten seinem Banner; auch Sorben und Obotriten stießen zu ihm und halfen bei der Unterjochung ihrer slavischen Stammgenossen. Die Milzen scheinen keinen erheblichen Widerstand geleistet zu haben; sie gelobten Unterwerfung, Annahme des Christenthums und die Leistung eines Tributs. Bald darauf versuchten sie zwar mit Hülfe der Dänen sich von ihren Verpflichtungen zu befreien, aber der Frankenkönig zwang sie von Neuem, seine Oberhoheit anzuerkennen. Ihre Einrichtungen ließ er ihnen und drang selbst nicht auf die sofortige wirkliche Annahme des Christenthums. Um die Grenzen des Sachsenlandes vor ihnen zu schützen, setzte er längs derselben Markgrafen (Grenzgrafen) ein, welche größere Länderstriche, als andere Vasallen, mit der Verpflichtung erhielten, die Streifzüge der jenseitigen Völker abzuwehren. Zu leichterer Vertheidigung wurden Grenzvesten erbaut; als die ältesten derselben kennen wir Magdeburg, Zelle, Erfurt und Halle. Der große Karl starb zu früh, um auch bei den Wenden, wie unter den Sachsen, die fränkische Herrschaft und die Geltung des Christenthums fest zu begründen; unter den traurigen Wirren, welche nach seinem Tode das von ihm gegründete Reich zerrütteten, konnten natürlich die slavischen Völker nicht im Gehorsam gehalten werden: während der Regierung Ludwig's des Frommen und der Bruderkämpfe seiner Söhne schüttelten die Milzen vielmehr das ihnen auferlegte Joch ganz ab. Als nach dem Vertrage von Verdun (843) Deutschland ein besonderes Königreich geworden war, dauerte doch die Schwäche der Fürsten und der Unfrieden unter den deutschen Stämmen fort, und die wendischen Völker konnten unaufhörliche Raubzüge über die Elbe unternehmen. Die Milzen waren es, die jetzt gerade als heftigste Feinde des Sachsenvolkes auftraten, welchem sie vorher treue Bundesgenossen gewesen; jetzt waren

3. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 12

1888 - Berlin : Hertz
]2 Markgrasschaft Brandenburg; Jatzo. die Vesten gehabt hatte, wurde ihm vom Kaiser in seinen neuen Erwerbungen die volle Herzogsgewalt übertragen, dazu noch das Erzkämmereramt i m d e n t s ch e n Reich, wodurch er ganz in die Reihe der großen Reichsfürsten eintrat (1143). So war das brandenburgische Land die Grundlage neuer Macht und neuen Glanzes für ihn geworden und er fühlte, daß es nur von ihm abhiuge, durch Erweiterung und Befestigung seines neuen Besitzes eine noch glänzendere Zukunft für sich und seine Nachfolger zu begründen. Sein ganzes Bestreben war von jetzt auf die Unterwerfung der Länder bis an die Oder hin gerichtet, wozu ihm bald willkommene Hülfe geboten wurde. Als Kaiser Konrad im Jahre 1147 seinen Zug ins heilige Land unternahm, vereinigte sich Albrecht mit andern nordischen Fürsten, besonders mit Heinrich dem Löwen und dem König von Dänemark, so wie mit einer großen Anzahl geistlicher Fürsten, um seinerseits einen Kreuzzug in der Nähe auszuführen; sie beschlossen, dem Christenthum unter den Slaven eine größere Verbreitung zu verschaffen. Gleichzeitig führte zu diesem Zweck Heinrich der Löwe ein Heer gegen die Obotriten, Albrecht der Bär ein anderes nach Pommern hinein; aber der Erfolg ihres Unternehmens scheiterte zum großen Theil an der Eifersucht der einzelnen Theilnehmer, welche mehr auf eigene Ehre und Bereicherung, als auf die Förderung des Christenthums bedacht waren. Zwar machten die Pommern nach zweijährigem Kampf Frieden, und versprachen dem Christenthum treu zu bleiben, dagegen wurden die Obotriten noch lange vergeblich bekämpft. Selbst in dem von Albrecht bereits eroberten Lande, in Brandenburg, mußte noch einmal das Schwert gezogen werden. Als er sich nämlich zur Vermählung des großen Hohenstaufenkaisers, Friedrich l.z nachwürz-bnrg begeben hatte, empörte sich Jatzo (oder Jaczo), ein Neffe des verstorbenen Pribislav, und riß einen großen Theil der Wenden mit sich fort. Es gelang ihnen sogar, sich der Veste Brandenburg zu bemächtigen, — aber Albrecht eilte im Stnrm herbei, eroberte die Burg wieder und zerstreute das wendische Heer. Jatzo selbst mußte uach Pommern fliehen. An Jatzo's Namen knüpft sich eine alte Sage von dem sogenannten Schildhorn, einer Anhöhe auf einem Vorsprung der Havel in der Nähe von Pichelsdorf bei Spandau. Die Sage erzählt: Als es zwischen den Christen und den heidnischen Wenden in jenen Gegenden zum Kampf gekommen, sei den Heiden beim Anblick des Kreuzes auf den feindlichen Fahnen plötzlich aller Muth gesunken. Jatzo, als er alle die ©einigen fliehen sah, wollte gleichfalls davon sprengen, aber dicht von den Feinden gefolgt, sah er seinen Weg durch die Havel versperrt. Da ruft er den Gott der Christen um Rettung an und gelobt, ihm zu dienen, wenn er den Feinden entrinne. Jenseits sieht er einen Vorsprung weit in den Fluß hineinreichen und muthig stürzt er sich mit dem Roß und der schweren Rüstung in den Strom, um jenen Punkt zu erreichen. Wie durch ein Wunder trägt ihn das Pferd ans jenseitige Ufer; dort angekommen sinkt er voll Dank gegen den Christengott auf die Kniee und hängt seinen Schild an einem Baum auf zum Zeichen, daß er fortan nicht mehr gegen die Christen kämpfen wolle. Deshalb heißt der Ort das Schild Horn, und König Friedrich Wilhelm Iv. hat dort vor mehreren Jahren eine Säule mit einem Schild, von einem Kreuz überragt, errichten lassen. Albrecht der Bär führte in dem wieder eroberten Lande eine strenge

4. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 23

1888 - Berlin : Hertz
Die deutschen Ansiedler; freie Bauern; Dörfer; der Adel. 23 yt zahlen, worüber sie sich im Jahre 1280 mit dem Markgrafen einigten. Auch diese jährliche Bede aber verkaufte oder verschenkte der Fürst oft im voraus, und während hierdurch einzelne Rittergeschlechter an Besitz und Vermögen zunahmen, versaukeu die Markgrafen, besonders nach der Theilung des Landes, in eine peinliche Verarmung. In der Bevölkerung des Landes waren Wenden und Deutsche überall gemischt, aber deutsche Sitte gewann mit der deutschen Herrschaft, dem deutschen Recht und dem christlichen Glauben durchweg die Oberhand. Die gemeinen Wenden wurden, wie bereits erwähnt, zu Leibeigenen gemacht und blieben an den Grund und Boden des Guts, aus welchem sie geboren waren, gefesselt. Sie waren ihren Gutsherren und außerdem noch den Landesherren zu einer Menge von Diensten und Zinsen verpflichtet. Der erste Stamm der deutschen Bevölkerung für das eroberte Wendenland waren die Krieger gewesen, welche zur Bekämpfung des Heidenthums herbeigezogen waren. Sie blieben in dem Lande, welches sie erobern geholfen, und wurden von den Fürsten mit Landbesitz unter günstigen Bedingungen ausgestattet; zu ihnen gesellten sich dann die Ansiedler ans allen Gegenden Deutschlands, welche auf den Ruf von den Vortheilen dieser Niederlassung herbeiströmten. Ihnen wurde Grund und Boden in größerem oder geringerem Umfange gegen Erlegung eines bestimmten Zinses für jede Hufe erb eigenthümlich überlassen, was ein Vorzug gegen die Banern in vielen anderen Gegenden war, die ihr Land nicht als erbliches Eigenthum besaßen und nicht frei darüber schalten konnten. Ein vorzügliches Augenmerk richteten die Fürsten, die geistlichen Herren und begüterten Ritter auf die Anlegung von Dörfern. Zu diesem Zweck wurde gewöhnlich einem freien Mann, welcher die Begründung unternehmen wollte, eine Anzahl Hufen Landes gegen ein Kaufgeld überlassen, und er trat dieselben zu kleineren Theilen wieder an Andere ab, unter der Bedingung jedoch, daß sie jährlichen Zins, so wie den Zehenten von den Feldfrüchten und dem Vieh entrichten und die üblichen Dienste leisten mußten. Für sich selbst erhielt der Unternehmer eine Anzahl zinsfreier Hufen und zugleich das Amt eines Schultheiß in dem zu gründenden Dorfe mit dem Recht, Schank zu halten, Mühlen anzulegen u. f. w. Der Schultheiß nahm den Zins von den Bauern ein und führte denselben an den Grundherrn ab. Wo das Land erst urbar gemacht werden mußte, so wurde auf eine Reihe von Jahren (Freijahre) kein Zins gefordert. Als nun eine Menge von deutschen Ansiedlern sich überall verbreitet hatten, und die Anlagen dieser freien Leute durch bessere Bebauung des Feldes reichlicheren Ertrag brachten, gaben viele Grundherren auch den slavischen Leibeigenen die Rechte und Freiheiten der deutschen Bauern, damit sie mit diesen auch in den Erfolgen freier und nutzbringender Thätigkeit wetteifern möchten. In kurzer Zeit gewann denn das vorher verwüstete und verödete Land eine ganz andere Gestalt; weite Strecken waren urbar gemacht, Sümpfe und Moore ausgetrocknet und überall erblüheten fruchtbare Landstriche, wo vorher Wildniß und Oede gewesen war. Der Adel, welcher unter Albrecht dem Bären gekämpft hatte, erhielt, wie oben erwähnt, für die geleisteten Dienste zinsfreie Hufen von dem eroberten Lande; dagegen blieb er mit seinem Gefolge dem Markgrafen zum

5. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 78

1888 - Berlin : Hertz
78 Bestrafung der Raubritter; Joachim's landesväterliche Thätigkeit. fahren. Da legten ihm die Verschworenen einst bei der Jagd auf der Köpe. nicker Haide einen Hinterhalt; der Fürst wurde jedoch von einem Bauern ge» warnt, ließ seine Reisigen herbeikommen, jagte die Verschworenen aus ihrem Hinterhalt auf und uahm eine große Anzahl derselben nebst ihrem Führer gefangen. Sie erlitten zur Warnung einen schrecklichen Tod. Um das Uebel gründlich auszurotten, schickte der Fürst eine Anzahl bewaffneter Reiter mit Henkersknechten überall im Lande umher, die Landbeschä-diger aufzugreifen und sofort zuhängen. In einem Jahre wurden auf diese Weise über siebzig Junker und Knechte zum schimpflichsten Tode gebracht. Selbst die Fürsprache der angesehensten Verwandten, auch fürstlicher Personen wurde von dem strengen Joachim nicht beachtet, und als sein Onkel, der Markgraf Friedrich von Anspach, an ihn schrieb, er möchte nicht fürder gegen den Adel seines Landes wüthen, antwortete er: „Adelich Blut habe ich nicht vergossen, sondern nur Schelme, Räuber und Mörder hinrichten lassen. Wären dieses redliche Edelleute gewesen, so würden sie kein Verbrechen begangen haben." Ein ander Mal, als ein Ritter aus dem Mecklenburgischen ergriffen worden war, baten dessen zahlreiche Verwandte, nebst vielen Fürsten und Joachim's eigene Gemahlin, sowie sein Bruder für denselben, auch bot der Ritter sein ganzes Vermögen als Lösegeld; Joachim aber sagte: „Es ziemt sich nicht, daß ein Fürst die Gerechtigkeit seil habe oder Strafbare um Geld freilasse, und wenn dieser und jeder andere als Verbrecher Ergriffene hundert tausend Gnlden geben könnte, so würde doch keiner meinen Spruch ändern." Natürlich waren die Bauern und die Städte sehr bereitwillig, dem Fürsten bei seinem Unternehmen zur Ausrottung der Räubereien allen Beistand zu leisten, und so gelang es seinen ernstlichen Bemühungen, denen sich auch die benachbarten Fürsten anschlossen, die innere Sicherheit endlich wieder herzustellen und durch fortgesetzte Strenge zu befestigen. Die Marken erholten sich nun zuseheuds von den Zeiten der Noth und der Bedrängniß, und der Kurfürst konnte nach wenigen Jahren des Friedens mit Genugthuung auf die wieder erblühenden Länder sehen, welche seinem Scepter unterworfen waren. Auch außerhalb Brandenburgs wurde sein Name mit Achtung und Ruhm genannt, und die Stadt Hamburg begab sich während eines Streits der Hansestädte mit Dänemark freiwillig uuter seinen Schutz. Joachim's landesvaterliche Thätigkeit. In der That verdiente Joachim solches Vertrauen, wie der ganze Verlauf seiner eben so vorsorglichen und landesväterlichen, als strengen Regierung erwies. Wir sehen ihn später durch das ganze Land reisen, um sich eine genaue Kenntniß von allen 93er* hältuissen zu verschaffen. Ueberall wird er mit Jubel empfangen: denn man weiß von ihm, wie ein alter Schriftsteller sagt, daß er „aus gnädiger Zuneigung und Wohlmeinung kommt, um sich überall nach dem Regiments und Wesen der Städte zu erkundigen und ferner gnädiglich zu helfen und zu rathen, damit Städte und Einwohner an ihrer Nahrung zunehmen, sich bessern, Friede, Gericht und Recht bei ihnen erhalten werden." Nach dieser Reise erließ Joachim eine allgemeine Städteordnnng, worin unter Anderem auch die Einführung gleicher Maaße und Gewichte in allen märkischen Landen

6. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 81

1888 - Berlin : Hertz
Judenverfolgung. 81 hohe Bühnen stufenweise über einander gebaut. Auf der obersten standen etliche „hochgelahrte und rechtsverständige Leute," ausser mittleren der Richter nebst feinen Schöppen, Schreibern, Zeugen und Anwälten, auf der untersten die angeklagten Juden nebst Paul Fromm. Nur Jacob war nicht da; er hatte schon früher angegeben, daß ihm eines Nachts die Jungfrau Maria erschienen sei, und war demzufolge zum Christenthum übergetreten, weshalb er eine mildere Behandlung als die übrigen Angeklagten erfahren sollte. Die Juden, in ihrer uralten Volkstracht und mit spitzen, theils gelben, theils weißen Hüten bekleidet, hatten unter Gesang die Gerichtsstätte betreten. Der Richter ließ die ganze Verhandlung laut verlesen und fragte sodann die Angeklagten, ob sie bei ihrer Aussage beharren wollten. Als sie dies bejaht hatten, beriethen sich d die Schöppen eine kurze Zeit und sprachen dann folgendes Urtheil ans: „Dieweil der böse Christ, Paul Fromm, sich an dem heiligen Sacrament vergriffen, dasselbe gestohlen und verkauft habe, darum so solle man ihn auf einen Wagen binden, die Gassenauf und nieder führen, mit Zangen reißen und darnach in ein Feuer legen. Und dieweil die boshaftigen, schnöden und verstockten Juden ihre böse Mißhandlung des heiligen Sacraments und ihren grausamen Mord an schuldlosen Christenkindern auch zu mehrmalen vor und außerhalb des Gerichts bekannt, darum so solle man sie zu Pulver verbrennen, darum, daß alle anderen ein Beispiel und Exempel an ihnen nehmen möchten, daß sie solche und dergleichen Uebelthat auch nicht begehen möchten." Sofort wurden die Angeklagten den Henkern zur Vollstreckung des Urtheils übergeben. Die Juden, nachdem sie den Todesspruch vernommen, rüsteten sich unter Ermahnung eines Rabbiners durch lauten Gesang in ihrer Väter Sprache zu dem grauenvollen Tode, dem sie entgegengingen. Das Volk aber meinte, daß die „schnöden Juden" durch neue Lästerungen den christlichen Gottesdienst verhöhnen wollten. Hinter dem Rabensteine hatte der Scharfrichter mit seinen Helfershelfern einen „wunderlichen Bau zu ihrer Straf" aufgerichtet, „dreier Mann hoch, aus hölzernen Rösten bestehend, die mit Stroh und Pech belegt waren." Auf diese befestigte er die acht und dreißig (Schlacht-Opfer mit Halseisen, nur Paul Fromm stand abgesondert von seinen Leidensgenossen an einen Pfahl gekettet. Als das gräßliche Todtenbett angezündet ward, da brachen viele der unglücklichen Juden in laute Lästerungen gegen das Christenthum aus und versuchten es, den anwesenden Priestern ins Angesicht zu speien. Bald verendeten sie unter fürchterlichen Qualen. Jakob, welcher die Taufe empfangen hatte, wurde am anderen Tage mit dem Schwerte hingerichtet. Damit war jedoch die Sache noch nicht beendigt, vielmehr wurden in Folge dieser Vorgänge alle Juden aus der Mark Brandenburg verbannt, nachdem sie Urphede geschworen, d. H. den Eid geleistet, nie wieder zu kommen'. Es ist möglich, daß ein Theil der Anklagen, welche gegen die Juden erhoben wurden und welche sie in den unerträglichen Folterqualen zugestanden, begründet war, es ist möglich, daß sie in dem Haß gegen die Christen, welcher durch ihre Bedrückung immer genährt wurde, sich zu fanatischer Entweihung christlicher Heiligthümer (schwerlich aber zu den Greuelthaten gegen christliche Kinder) hinreißen ließen; immerhin aber wendet sich der Blick mit schmerzlichen Gefühlen von einer Zeit ab, wo gegenseitiger Religionshaß zu Hahn, preutz. Gesch. 20. «ttff. g

7. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 96

1888 - Berlin : Hertz
96 Der Augsburger Religionsfnede^ Concil zu Trident. ihm arglos vertraute. Derselbe hatte ihm so eben die Züchtigung der Stadt Magdeburg aufgetragen, welche allein in ganz Deutschland noch muthig und zuversichtlich gegen das Augsburger Interim protestirte. Statt aber die gesammelten Truppen wirklich gegen Magdeburg zu verwenden, knüpfte Moritz heimlich Verbindungen mit einer großen Anzahl evangelischer Fürsten an, schloß ein Bündniß mit König Heinrich Ii. von Frankreich und rückte plötzlich mit beträchtlicher Kriegsmacht vor Augsburg, um „Deutschland," wie er nun öffentlich ankündigte, „aus unerträglicher, viehischer Knechtschaft zu erlösen." Kaiser Karl lag krank zu Innsbruck; er floh vor dem so unerwarteten Feinde und verstand sich zum Abschlüsse despassauervertrages (1552), durch welchen Landgraf Philipp seine Freiheit wieder erhielt und die Erledigung der Religionsangelegeuheiten auf einem binnen sechs Monaten zu haltenden Reichstage beschlossen wurde. Zu Augsburg kam endlich (1555) der berühmte Religionsfriede zu Stande, in welchem die beiden Religionsparteien versprachen, sich nicht ferner zu beeinträchtigen. Die Protestanten folltendie vor dem Paffauer Vertrage eingezogenen geistlichen Güter behalten, dagege n Geistliche, welche später erst von der alten Religion abträten, ihrer Pfründen verlustig gehen; den weltlichen Fürsten sollte das Recht zustehen, nur die Ausübung derjenigen Religion, zu welcher sie sich bekannten, in ihren Ländern zu gestatten, jedoch müßten sie jeden Unterthan, welcher wegen anderen Glaubens auswandern wolle, gehen lassen. Wiewohl dieser Frieden den Katholiken in mehrfacher Beziehung sehr Vortheilhaft war, besonders darin, daß der Uebertritt der Geistlichen für die Zukunft durch den Verlust ihrer Pfründen erschwert wurde, so ist doch seitdem der rechtliche Bestand der evangelischen Kirche in Deutschland überhaupt erst gesichert gewesen, und insofern konnten sich auch die eifrigen evangelischen Reichsstände bei den Augsburger Bestimmungen fürerst beruhigen. Joachim, welcher bis vor Kurzem noch immer aus eine Vereinigung der Religionsparteien gehofft hatte, war jetzt zu der Ueberzeugung gekommen, daß eine solche Versöhnung durch eine vom Papst berufene Kirchenversammlung nicht erreicht werden könne, und lehnte die Einladung zu dem Concil zu Trident, obwohl deshalb eine besondere päpstliche Gesandtschaft nach Berlin kam, entschieden ab. Er erklärte: „Nur wenn der Kaiser eine Kirchenversammlung berufe, werde er sie für gültig anerkennen." Ebenso lautete die Antwort der übrigen evangelischen Fürsten, und das Concil von Trident, welches nun blos von katholischer Seite abgehalten wurde, machte die Spaltung nur unheilbarer, indem es gerade die von den Protestanten angefochtenen Meinungen als ausdrückliche katholische Kirchenlehren feststellte. Kurfürst Jo ach im's Besonnenheit während der kirchlichen Streitigkeiten hatte ihm das größte Ansehen im deutschen Reiche erworben, was sich bei der Kaiserwahl Maximilian's Ii. auf die glänzendste Weise äußerte. Als der Kurfürst nach einem kurzen Krankenlager, welches ihn zu Kassel zurückgehalten hatte, nach Frankfurt a. M. reiste, kam ihm der Kaiser, umgeben von sämmtlichen Kurfürsten und den anderen Fürsten des Reiches entgegen, um ihn im glänzendsten Zuge einzuholen. Vor allen Fürsten rühmte Maximilian Joachim's Weisheit, weil ihm vor Allem des Reiches Ruhe und Wohl-

8. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 98

1888 - Berlin : Hertz
98 Bauten; Steuern; Juden; Lippold. Trotz wiederholten Mißwachses und anderer öffentlicher Plagen vermehrte sich daher des Landes Wohlhabenheit zusehends; in demselben Verhältniß aber stieg auch die Neigung zu verschwenderischem Aufwands und zu glänzender Ueppigkeit in allen Volksklassen. Joachim sah sich genöthigt, zur Beschränkung des überhandnehmenden Luxus strenge Verordnungen zu erlassen. Er verbot unter Anderem, daß bei Hochzeiten von Bürgern mehr als zehn Tische, jeder zu zwölf Personen, gedeckt werden sollten, außer einem für die Kinder und einem zwölften allenfalls für auswärtige Verwandte; woraus man einen Schluß auf die damals üblichen übertriebenen Festgelage ziehen kann. Ebenso mußte er gegen den Aufwand, welchen Männer und Fraueu mit glänzenden Kleidern trieben, einschreiten. Freilich trug das Beispiel seiner eigenen glänzenden Hofhaltung viel dazu bei, solche Verordnungen unwirksam zu machen; denn es gab keinen prachtliebenderen Fürsten als Joachim. Kostbare Feste, glänzende Turniere, Hetzen wilder Thiere und große Jagden wechselten an seinem Hofe ab. An einem Theil der Festlichkeiten konnte auch das Volk sich erfreuen: im sogenannten Thiergarten zu Berlin wurde seltenes Wild gehegt und öfter mußten die wilden Thiere mit einander kämpfen. Jährlich, am Fronleichnamsfeste, ließ der Fürst zu Berlin ein Wettrennen halten, woran sich Edelleute und Bürger beteiligten. Besonders bei der Anwesenheit fürstlicher Gäste nahmen die Festlichkeiten gar kein Ende. Ein altes Verzeichniß führt 435 zur Hofhaltung gehörige Personen ans. In den Niederlanden ließ der Kurfürst kostbare Tapeten wirken, worauf die ganze Geschichte des kurfürstlichen Hauses bildlich dargestellt werden sollte. Auch die Bauten, welche der Kurfürst ausführen ließ, waren großartig und sehr kostbar. Schon vor der Durchführung der Reformation hatte er ein Kloster neben seiner Hofburg an der Spree zum Dom umwandeln und die Särge seiner Ahnen aus dem Kloster Lehnin dahin bringen lassen. Später beschenkte er den Dom mit den in Gold gearbeiteten Bildsäulen des Erlösers und der heiligen Jungfrau und mit den silbernen Statuen der zwölf Apostel. Dann ließ er die alte Hofburg niederreißen, um sie prächtiger wieder aufzuer-banen; in allen Theilen der Mark legte er Jagd- und Lustschlösser an, Spandau aber ließ er durch zwei berühmte Baumeister in eine Festung umwandeln. Natürlich kostete sein glänzendes Hofleben ungeheure Summen Geldes, und wiewohl die Einkünfte aus den Marken sich mit der Zunahme des öffentlichen Wohlstandes ungemein vermehrt hatten, so befand sich der Fürst doch fast immer in großer Geldverlegenheit. Da halfen denn die Stände, welche ihm für die sonstige treffliche Regierung dankbar ergeben waren, immer getreulich aus, indem sie die Bierziese erhöhten und noch andere Steuern freiwillig gewährten, wogegen ihnen Joachim das Zngeständniß machte, „keine wichtige Sache, die das Land angehe, auch kein Bündniß mit fremden Fürsten ohne Beirath und Bewilligung der Landräthe (Stände) zu verhandeln." Eine andere Folge der Geldverlegenheiten des Kurfürsten war die Zurückberufung der Juden, welche sich alsbald in großer Zahl wieder in der Mark verbreiteten. Sie mußten ein hohes Schutzgeld zahlen, wußten sich aber durch Wuchergeschäfte reichlich dafür zu entschädigen. Joachim bediente sich ihrer Hülfe in vielen Geldnöthen, besonders aber war ihm ein Jude Lippold

9. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 41

1888 - Berlin : Hertz
Die Quitzows. 41 daß er im Bunde mit den magdebnrgischen Raubrittern in die Feldmarken der Stadt Brandenburg einfiel und große Viehheerden räuberisch forttrieb. Als das Land über eine solche Statthalterschaft bei Jobst Klage führte, kam dieser nach der Mark, setzte Hans von Qnitzow ab und machte an seiner Statt die Herzoge von Mecklenburg zu Landeshauptleuten. Da verbanden sich die Qnitzows mit den Herzögen von Pommern und den Grafen von Rnppin und begannen ungehindert neue Raubzüge in den Marken. Im Sturme wurde die Stadt Straußberg erobert, ein Theil der Bürgerschaft daraus vertrieben und bis in die Nähe von Berlin verbreiteten die räuberischen Schaaren Schrecken und Jammer. Auch die magdeburgischeu Ritter fielen wiederum in das Land ein, aber ein tapferer Ritter, v o n M a n t e n f f e l, stellte sich an die Spitze der Bürger Brandenburgs und schlug sie nach blutigem Kampfe aus dem Lande heraus. Um dem verwegenen Treiben der Quitzows Einhalt zu thun, ernannte Jobst den Grafen Günther von Schwarz bürg, einen ehrenwerthen, wohlgesinnten Mann, zum Statthalter, aber die Quitzows gaben demselben von vorn herein auf die frechste Weise zu verstehen, wie wenig sie sich vor ihm fürchtete»; denn als der neue Statthalter eben heranzog und bei Tangermünde über die Elbe fitzte, erwartete ihn Dietrich mit einer Ranb-schaar in einem Versteck, nahm ihm vor seinen eigenen Augen sein ganzes Gepäck fort und ritt hohnlachend davon. Als Günther sein undankbares Amt, in welchem ihn Jobst nicht unterstützte, bald darauf wieder niedergelegt hatte, waren die Quitzows und ihre übermüthigen Genossen vollends die Herren im Lande. Ungehindert zogen sie mit ihren Schaaren umher, plünderten und brandschatzten Alle, welche sich nicht mit ihnen durch freiwillige Geldopfer abfinden wollten. Viele Städte demüthigten sich ohne Widerstand unter ihrer Herrschaft und thaten ihnen sogar alle Ehre an. In Berlin gab man ihnen große Festlichkeiten, wobei, wie eine Chronik erzählt, „köstlicher Wein, allerlei Saitenspiel, und was dergleichen mehr znr Freude und Fröhlichkeit dienen möge, gewesen. Abends geleitete man die Gäste mit Laternen, Fackeln, Gesängen und anderen Freudenbezeugungen nach Hause/' Natürlich mußten die Srädte ihren in solcher Art verehrten Freunden und Beschützern außer den Schmausereien auch reiche Geldgeschenke machen. — Soweit ging der Ueber-muth der Quitzows, daß, als Herzog Jobst wieder einmal selbst in der Mark war und den Herzog Johann von Mecklenburg unter sicherem Geleit auf sein Fürstenwort nach Berlin kommen ließ, die Ritter Hans und Dietrich denselben bei Liebenwalde überfielen und gefangen nach ihrem Schlosse Plaue schleppten. Jobst war so ehrvergessen, daß er, statt sie dafür zu züchtigen, die Beute mit ihnen theilte. Die Quitzows wußten feine ewige Geldnoth zu benutzen und durch Bewilligung reichlicher Abgaben von ihrem räuberischen Verdienste seine Gunst zu gewinnen, so daß sie seinethalben ungestört ihr Unwesen forttreiben konnten. Herzog Johann von Mecklenburg versuchte nun mit Hülfe eines Bäckers von Brandenburg aus seiner Gefangenschaft zu entfliehen. Schon war er über das Eis der Havel gegangen. Aber Hans von Quitzow entdeckte die Flucht, ließ eiligst seine Leute zu Pferde steigen und jagte mit ihnen und den losgemachten Hunden der Spur des Flüchtlings nach, den sie vor Frost halb erstarrt in den Kerker zurückbrachten. Die Bürger von Brandenburg hatten versucht, sich den wilden Schaaren entgegenzusetzen, aber Haus

10. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 110

1888 - Berlin : Hertz
110 Lippold's Tod; die schöne Gießenn. aber seine Gläubiger ließen ihn wegen der für den fürstlichen Herrn übernommenen Schulden ins Gefängniß werfen, in welchem er hülflos und in tiefem Kummer starb. Wenn des Fürsten Strenge sich hier zur Härte und Ungerechtigkeit verirrte, so müssen wir ebenso die Grausamkeit tadelu, womit der freilich weit schuldigere Lippold, der jüdische Münzmeister und Wucherer, die Gunst Joachim's büßeu mußte. Auf ihn vor Allen fiel Johann Georg's Zorn: er war bei dem üppigen Hofleben reich geworden, und, was für ihn schlimmer war, sein Uebermuth hatte alle Leute verletzt. Jetzt klagte ihn die Volksstimme nicht nur des sträflichsten Wuchers, sondern auch des Betruges an. Zwar ergab die Untersuchung seiner Papiere nicht das Mindeste, was den Vorwurf unehrlichen Verdienstes begründen konnte; aber die öffentliche Wuth war gegen ihn und zugleich gegen feine Glaubensgenossen bereits so erregt, daß man vor den widersinnigsten neuen Anklagen nicht zurückschreckte. Es verbreitete sich das Gerücht, Lippold habe durch Zanbertränke den Kurfürsten Joachim vergiftet. Die That scheint geradezu unglaublich, wenn man bedenkt, welche Gunst der Münzmeister bei Joachim genoß, und wie wenig er auf gleiche Gunst bei dessen Nachfolger zu rechnen hatte; auch wurde an Joachim's Leichnam bei ärztlicher Untersuchung keine Spur von Vergiftung gefunden, aber der Haß gegen den Juden rnhete nicht, bis es gelang, ihn ganz zu verderben. Seine eigene Frau gab hierzu durch einen Ausbruch des Jähzorns schließlich die Veranlassung. Als sie den unglücklichen Mann einst in seinem Kerker besuchte, gerieth sie mit ihm in heftigen Streit, und in unbesonnenem Zorne warf sie ihm vor, daß er ein Zauberer sei und durch geheimnißvolle Tränke Joachim's Gunst zu fesseln gewußt habe. Die vor der Thür stehende Wache vernahm die Worte und berichtete bieselben an den Kerkermeister. Sofort wurde die Untersuchung mit neuer Strenge wieder begonnen, und durch die fürchterlichsten Qualen der Folter gelang es, den unglückseligen Juden zum Eiugeständniß seiner angeblichen Schuld zu bringen. Nun wurde das Bluturtheil über ihn gesprochen und auf schreckenerregende Weise in Berlin vollzogen. Nicht aber gegen Lippold allein war die Volkswuth gerichtet, sondern, wie es in jenen Jahrhunderten öfter geschah, so zog auch hier die Verschuldung des einzelnen Juden eine allgemeine Verfolgung seiner Glaubensgenossen nach sich. Schon währenb der Untersuchung waren die Juden in Berlin den heftigsten Mißhanbluugen ausgesetzt gewesen, jetzt sah sich der Kurfürst bewogen, alle Israeliten ans dem Lanbe zu verweisen. Eben so schonungslos wie gegeu Lippolb und anbere Günstlinge des vorigen Kurfürsten verfuhr Johann Georg in einer Angelegenheit, wo es ihm noch mehr geziemt hätte, die Schwäche seines Vaters mit dem Schleier des Vergessens zu bedecken. Joachim hatte ein unerlaubtes Verhältniß zu Anna Sydow , der Frau seiues Stückgießers gehabt (im Volke die schöne Gießerin genannt). Er hatte sich von Johann Georg das Versprechen geben lassen, berselben kein Leibs zu thun. Nichts besto weniger würde sie nach seinem Tode zu ewiger, schmachvoller Gefangenschaft nach Spanbau geführt, wo sie ihre Verirrungen durch einen elenden Lebensabend büßte. Der Volksglaube brachte seitbem die angeblichen Erscheinungen der „weißen Frau" im Schlosse zu Berlin, welche den hohenzollernschen Fürsten immer ein Unglück verkün-
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