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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 509

1888 - Berlin : Hertz
Ausbruch des Krieges; Muiuung des Danewerkes. 509 Bedingung knüpfte, daß die Regierung sich bereit erkläre, den Prinzen von Augustenbnrg als Herzog von Schleswig und Holstein einzusetzen. Der König wies diese Forderung zurück. Der Ministerpräsident von Bismarck versicherte im Abgeordnetenhause: die Politik der Regierung beruhe auf dem Grundsätze, daß kein Fuß breit deutscher Erde verloren, und ebeuso, daß kein Titel deutschen Rechtes geopfert werden solle: vor Allem aber komme es darauf an, das Bundesrecht zu schützen und auf weiter mögliche Ereignisse sich in Zeiten zu rüsten. Das Abgeordnetenhaus verweigerte, obwohl inzwischen die militärischen Maßregeln gegen Dänemark bereits begonnen hatten, dennoch die zu denselben erbetenen Mittel. Die Regierung mußte daher selbstständig und auf eigene Verantwortung weiter vorgehen. Die Buudesexecutiou durch sächsische und hannoversche Truppen fand in der Weihnachtswoche 1863 statt: die dänischen Truppen zogen sich ohne Widerstand zurück, und in wenigen Tagen befand sich das ganze Herzogthum Holstein in den Händen der deutschen Buudestruppen. Nachdem dies erreicht war, ohne daß eine der fremden Mächte gegenüber dem klaren und unbestreitbaren Rechte des deutschen Bundes eine Einmischung versuchte, ging die preußische Regierung einen zweiten wichtigen Schritt weiter vor: sie beantragte beim deutschen Buude in Gemeinschaft mit Oesterreich auch die Besetzung Schleswigs, Falls Dänemark nicht unverzüglich das verfassungsmäßige Recht dort anerkenne und die widerrechtliche völlige Einverleibung Schleswigs in die dänische Monarchie wieder aufhebe. Die Mehrheit der kleineren Bundesregierungen aber wollte vor Allem den Prinzen von Augustenbnrg erst in Holstein eingesetzt wissen und bis dahin Schleswig unberücksichtigt lassen und lehnte den Antrag Preußens und Oesterreichs ab. Da beschlossen diese beiden Mächte, die Sache nicht mehr blos Namens des Bundes, sondern selbstständig als deutsche Großmächte in die Hand zu nehmen. Sie beauftragten ihre Gesandten in Kopenhagen am 14. Januar, den König von Dänemark aufzufordern, daß er binnen 48 Stunden die in Schleswig widerrechtlich eingeführte Verfassung zurücknehme. Ausbruch des Krieges. Räumung des Danewerkes. Da Dänemark in der Zuversicht auf den Schutz der fremden Mächte, besonders Englands, dieser Aufforderung nicht nachkam, so erhielten die preußischen und österreichischen Truppen den Befehl, in Schleswig einzurücken. Der Oberbefehl war dem greisen Feldmarschall von Wrangel übertragen, der schon früher im Kampfe gegen Dänemark Lorbeeren errungen hatte: unter ihm befehligte der Neffe des Königs, Prinz Friedrich Karl die preußischen Truppen, der Feldmarschall-Lieutenant von Gablenz die durch Schlesien und die Mark Brandenburg herbeigerückten Oesterreicher. Am 1. Februar 1864 gab der alte Wrangel den Befehl, „in Gottes Namen drauf zu gehn," und alsbald überschritten die verbündeten deutschen Truppen die Eider, den Grenzfluß Schleswigs. Die Oesterreicher rückten auf einer westlichen Linie, die Preußen östlich, zunächst nach der Hafenstadt Eckernförde vor. Hier fand schon am 1. Februar das erste Gefecht zwischen Preußen und Dänen statt, ein Kampf preußischer Artillerie gegen zwei im Hafen liegende Kriegsschiffe, darunter ein Panzerschiff. Dieselben sollten vom Hafen aus durch ihre Batterien das Vorrücken der Preußen hindern.

2. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 512

1888 - Berlin : Hertz
512 Flensburg. Mann und Roß erlaubten. Die eingeschneiten Wege aber waren schwer zu passiren; als Nachmittags vollends Glatteis eintrat, wurde das Fortkommen immer beschwerlicher. Nach und nach wurde der Weg zu einer spiegelglatten Fläche: die Pferde glitten rechts und links in die Gräben und konnten kaum wieder herausgeschafft werden. Die Reiter mußten absteigen und ihre Pferde am Zügel führen. So konnte die Reiterei nicht viel rascher vorwärts kommen , als das Fußvolk. Nach kurzer Nachtruhe wurde die Verfolgung am frühen Morgen fortgesetzt, und früh vor 8 Uhr rückten die ersten preußischen Ulanen in Flensburg ein, bewunderungswürdig früh mit Rücksicht auf die überwundenen Schwierigkeiten, aber doch zu spät, um den Dänen den Rückzug abzuschneiden, da diese schon einige Stunden zuvor von Flensburg weiter geeilt waren. Noch an demselben Tage rückte die gesammte verbündete Armee von beiden Seiten nach. Die erste Woche des Krieges vom 1 bis zum 7. Februar hatte die überraschendsten Ergebnisse gehabt: die Eider war überschritten, das Danewerk, die elf Meilen lange Vertheidigungslinie, welche für uneinnehmbar gegolten hatte, ohne ernstliche Vertheidigung aufgegeben: 119 schwere Festungsgeschütze, 20 Stück Feldgeschütze und große Vorräthe waren erbeutet. Aber wichtig vor Allem war das Bewußtsein des großen, rasch errungenen Erfolges. Das flüchtige dänische Heer hatte sich von Flensburg aus theils nördlich nach Jütland, theils nordöstlich nach der festen Stellung von Düppel und der Insel Alfen zurückgezogen. Die verbündete Armee folgte nach beiden Seiten hin. Der linke Flügel der Oesterreicher und die preußische Garde unter Feldmarschall-Lieutenant von Gablenz rückte nach der Grenze Jütlands, die preußische Hauptarmee unter Prinz Friedrich Karl nach der Stellung von Düppel. Schon am 18. Februar ging die Vorhut des verbündeten Heeres über die Grenze von Jütland, und die preußische Garde besetzte Kolding, die erste Stadt auf jütischem Boden. Es war zuerst noch zweifelhaft, ob der Krieg auch auf Jütland ausgedehnt würde. Oesterreich widerstrebte einem solchen weiteren Vorgehen, weil es schien, als müsse durch einen Angriff auf diese durchaus dänische Provinz die Einmischung der fremden Mächte herbeigeführt werden. Bereits drang England auf Bewilligung emes Waffenstillstandes und auf Einleitung von Friedensverhandlungen und mahnte in Wien, wie in Berlin von weiterem Vorrücken ab. Preußen wußte jedoch die Bedenken der österreichischen Regierung zu beschwichtigen: die gemeinsame Fortführung des Kampfes auch in Jütland wurde beschlossen, den Mächten aber die Erklärung gegeben, die Ausdehnung des Kriegsschauplatzes nach Jütland sei nothwendig, um die verbündete Armee in Schleswig vor Ueberfällen von Jütland her sicher zu stellen. Vom 7. März an rückte ein Theil der verbündeten Armee in Jütland weiter vor, die preußischen Garden unter dem Kronprinzen geradezu auf die Festung Fridericia, in welche sich ein Theil der dänischen Armee zurückgezogen hatte und zu deren Belagerung alle Vorbereitungen uuverweilt getroffen wurden. Die Eroberung der Düppeler Schanzen. Seegefecht bei Arcona. Die Preußen unter Prinz Friedrich Karl hatten die schwerste Aufgabe zu erfüllen, welche nach der Eroberung des Danewerkes überhaupt noch übrig

3. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 167

1886 - Berlin : Hertz
167 Kriegsschiffe in Gemeinschaft mit österreichischen ein Seegefecht bei Helgoland glücklich gegen ein dänisches Geschwader bestanden. Die Konferenzen in London führten jedoch infolge des Widerstands Dänemarks gegen die Forderungen der deutschen Mächte zu keinem Ergebnisse. Wenige Tage nachdem der Waffenstillstand zu Ende gegangen war, eröffneten die preußischen Truppen den Kampf mit einer neuen glorreichen Waffenthat. Die Dänen behaupteten noch die stark befestigte Insel Alfen und konnten von dort jeden Augenblick das Festland von Schleswig bedrohen. Es galt, sie aus dieser Stellung zu vertreiben. Es war ein überaus schwieriges Unternehmen, angesichts des Feindes ohne Kriegsschiffe einen Meeresarm zu überschreiten, dessen Breite, Tiefe und reißende Strömung das Schlagen einer Brücke nicht zuließ, dessen feindliches Ufer mit zahlreichen, wohl armierten Batterieen und Schanzen dicht besetzt war, während feindliche Kriegsschiffe, darunter gepanzerte Fahrzeuge das Gewässer beherrschten. Dies seltsame, fast unglaubliche Wagnis wurde unter Führung des Generals von Herwarth mit dem kühnsten Unternehmungsgeiste durchgeführt. In der Nacht zum 29. Juni sammelten sich die Truppen unbemerkt am Ufer. 29. Juni Schlag 2 Uhr wurden die herbeigeschafften Boote ins Wasser ge- 1864 setzt und von den Mannschaften bestiegen. Jedesmal konnten nur 31/* Bataillone hinübergeschafft werden. Als die Boote etwa 200 Schritt vom Ufer waren, knallten ihnen die ersten Schüsse der feindlichen Posten entgegen. Die Mannschaften in den Booten erwiderten das Feuer und beantworteten den ersten Kartätschenhagel mit einem donnernden Hurra. Aus den Booten springend und am seichten Strande durch das Wasser watend, gewannen die tapferen Brandenburger schnell das jenseitige Ufer, erstürmten die feindlichen Batterieen und warfen die Dänen trotz tapferer Gegenwehr in das nahe Gehölz zurück. Der Feind gab bald Feuerzeichen, um alle Truppen von der ganzen Insel herbeizurufen. Inzwischen hatten die Boote rasch hinter einander weitere preußische Bataillone herbeigeholt. Auf je zwei aneinander befestigten Kähnen wurde die Artillerie und die Kavallerie übergesetzt. Der Feind suchte den Übergang durch heftiges Artilleriefeuer zu hindern, das gewaltige Panzerschiff „Rolf Krake" legte sich mit seinen Geschützen vor die Bucht, wurde aber durch das preußische Kanonenfeuer vom Ufer her zurückgewiesen. Um halb 4 Uhr des Morgens waren elf

4. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 508

1888 - Berlin : Hertz
508 Bunvesexecutton wegen Holsteins. zusammenhängenden Vereinbarungen lossagen, den König Christian Ix. gar nicht als Herrscher von Schleswig und Holstein anerkennten, vielmehr den Erbprinzen Friedrich von Augusten bürg mit Waffengewalt als Herzog von Schleswig-Holstein einsetzen möchten. Ein großer Theil der deutschen Regierungen ließ sich durch diese Bewegung hinreißen. Das preußische Abgeordnetenhaus unterlag gleichfalls jener augenblicklichen Strömung und erklärte: die Ehre Deutschlands erfordere es, daß sämmtliche Regierungen den Prinzen von Augustenburg als Herzog von Schleswig - Holstein anerkennten und ihn in der Geltendmachung seiner Rechte unterstützten. Die preußische Regierung aber war überzeugt, daß auf diesem Wege die Ehre und die Interessen Deutschlands gerade den größten Gefahren ausgesetzt würden, indem ein solches Vorgehen den Widerspruch aller Großmächte, selbst Oesterreichs, hervorrufen und dadurch die ganze Schleswig-Holsteinsche Sache in eine schlimme Lage bringen mußte. Das ganze Bestreben der preußischen Regierung war darauf gerichtet, zur Wahrung der deutschen Interessen einen Weg zu gehen, auf welchem Oesterreich seine Mitwirkung nicht versagen könnte, um vermittelst dieser Gemeinschaft der beiden deutschen Großmächte eine Einmischung der übrigen europäischen Staaten fern zu halten. Eines konnte und mußte von Dänemark unbedingt und sofort gefordert werden, nämlich die Wahrung der Rechte und der selbstständigen Verfassung der Herzogtümer, — der Geltendmachung dieser Forderung konnte sich auch Oesterreich nach Allem, was vorhergegangen war, nicht entziehen. Dagegen stand es mit der anderen Frage, wer der berechtigte Erbe in Schleswig-Holstein sei, keineswegs so einfach und klar, und Oesterreich wäre, selbst wenn Preußen sich vom Londoner Protokoll hätte lossagen wollen, gewiß nicht leicht zu bewegen gewesen, einen gleichen Schritt zu thun. Preußen drang daher, um zunächst die Rechte Holsteins zu wahren, beim deutschen Bundestage darauf, daß die schon früher verfügte Bundesexecution gegen die dänische Regierung nunmehr rasch und kräftig vor sich gehe. Oesterreich schloß sich dieser Forderung an, und dem Einfluß der beiden Mächte gelang es, beim deutschen Bunde durchzusetzen, daß zunächst auf dem Wege der Bundesexecution gegen Dänemark vorgegangen und dadurch den fremden Mächten jeder Grund zur Einmischung genommen würde. Hannover und Sachsen wurden beauftragt, ihre Truppen zuerst in Holstein einrücken zu lassen; als Reserve sollten 25,000 Preußen und 15,000 Oesterreicher an der Elbe nachrücken. Indem die preußische Regierung das Vorgehen gegen Dänemark auf so vorsichtige Weise in die Wege leitete, gab sie doch auf jede Weise zu verstehen, daß Deutschland sich diesmal keinenfalls wieder durch bloße Versprechungen Dänemarks abfinden lassen dürfe, sondern die militärischen Zwangsmittel so weit ausdehnen und so lange fortsetzen müsse, bis alle Rechtsforderungen Deutschlands von Dänemark vollständig erfüllt und zugleich für den dauernden Bestand dieses Rechtes die nöthigen Bürgschaften gewonnen seien. Zur Durchführung seiner Absichten und zunächst zur Ausführung der unmittelbar erforderlichen Rüstungen beantragte die Regierung eine Anleihe beim Landtage, das Abgeordnetenhaus aber ging darauf zunächst nicht ein, richtete vielmehr eine Adresse an den König, durch welche es seine Mitwirkung an die

5. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 517

1888 - Berlin : Hertz
Der Sturm. 517 standen, wurden zurückgezogen. Bevor der Tag anbrach, waren sämmtliche Fahrzeuge wieder vom Ufer entfernt. So war ein Unternehmen aufgegeben, welches, wenn es gelang, viele Opfer, besonders den Sturm auf Dümpel erspart und Alsen schon damals in die Hand der Preußen gebracht hätte. Doch, das völlige Gelingen sollte eben nicht durch einen, sondern durch zwei Ruhmestage erreicht werden, durch den Sturm der Düppeler Schanzen und durch die spätere Eroberung von Alsen. Während das „Project von Balle-gaard" scheiterte, war das zur Verdeckung desselben angeordnete Bombardement der Schanzen mit aller Macht ausgeführt worden, und die Dänen wurden dadurch in der That in die Täuschung versetzt, daß bereits der Sturm auf die Schanzen beabsichtigt sei. Das gewaltige Feuer der preußischen Batterien war nicht blos auf die Schanzen, sondern auch gegen die Stadt Sonderburg, den dänischen Hauptwaffenplatz auf der Insel Alsen gerichtet, und die Wirkung war eine so mächtige, daß ein großer Theil der Stadt bald in Flammen stand. Da jedoch der Plan von Ballegaard, den das Bombardement unterstützen sollte, aufgegeben war, so kam es nunmehr darauf an, vor dem eigentlichen Sturme erst noch die Annäherungsarbeiten fortzusetzen. Bis zum 14. April wurden noch zwei weitere Parallelen angelegt; König Wilhelm wollte, daß die Arbeiten so dicht wie möglich an die Schanzen hinan fortgeführt würden, damit die Truppen beim eigentlichen Sturme nur eine geringere Strecke zu durchlaufen hätten und daher die Zahl der Opfer geringer wäre. Die Erstürmung der Düppeler Schanzen war auf den 18. April angesetzt. Schon mehrere Tage zuvor waren die sechs Sturmcolonnen, welche das Unternehmen ausführen sollten (je eine Compagnie von jedem Bataillon Infanterie) ausgeloof't worden. Die Mannschaften, die der gefahrvollen Ehre theilhaftig werden sollten, hatten sich dazu durch den gemeinsamen Genuß des heiligen Abendmahls in ernster Weise vorbereitet. Am frühen Morgen rückten sie in die dritte Parallele. Um 4 Uhr früh begann ein neues Bombardement aus allen preußischen Batterien; um 10 Uhr sollte der Sturm beginnen. Zehn Minuten vorher trat ein Feldgeistlicher an die Sturmcolonnen und hielt an dieselben eine einfache, aber ergreifende Ansprache, der alle mit entblößtem Haupte und Thränen in den Angen zuhörten. Darauf beteten die Truppen ein stilles Gebet und dann segnete sie der Prediger und rief: „Gehet mit Gott." In demselben Augenblicke schwieg das Feuer der Geschütze. Es war 10 Uhr. Eine lautlose kurze Panse folgte, dann schlugen die Tambours den Sturmmarsch, drei Musikchöre spielten: ,,Ich bin ein Preuße," und mit tausendstimmigem Hurrah ging es ans die Schanzen los. Der Feind begrüßte die Angreifer mit dem heftigsten Infanterie- und Kartätschfeuer, aber dasselbe vermochte den Ungestüm der vorwärts stürmenden Truppen nicht aufzuhalten. Ohne einen Schuß zu thun, eilten sie vorwärts, unaufhaltsam ging jede Colonne auf die ihr bezeichnete Schanze los. Die Kartätschen fielen wie dichter Hagel ein; aber mit der klingenden Musik hinten, die Pioniere voran, stürmten die Truppen auf die Schanzen los, warfen über die davorliegende doppelte Eggenreihe Sandsäcke, schnitten und zerhieben die Drahtgitter und erstiegen in beständig wechselndem Zickzacklaufe die Schanzen. An einer Stelle standen die Stürmenden vor Pallisaden, eine Oeffnung war nirgends vor-

6. Vaterländische Geschichte - S. 107

1902 - Wiesbaden : Behrend
— 107 — rnit Gewalt einzuführen und die deutsche Jugend ganz in dänischem Sinne zu erziehen. Da kamen Preußen und Österreich den Bedrängten zu Hilse und ließen ihre Truppen unter dem Oberbefehl des preußischen Feldmarschalls Wrangel die Eider überschreiten. b) Die Düppeler Schanzen. Die Dänen verließen sich besonders auf die starken Verteidigungswerke ihres Landes. Das erste Bollwerk, das für unüberwindlich galt, war das große Danewirk, aus stark befestigten Schanzen und Wällen bestehend. Während die Österreicher tapfer kämpfend bis in die unmittelbare Nähe desselben vorrückten, setzten die Preußen unter dem Prinzen Friedrich Karl über die Schlei, um dem Feinde in den Rücken zu fallen. Schleunigst räumten jetzt die Feinde das Danewirk und Zogen sich teils nach Jütland, teils in diedüppelerschanzen und aus die Insel Alsen zurück. Die Österreicher eroberten nach mehreren siegreichen Treffen die- Halbinsel Jütland. Die Preußen hatten die schwierige Aufgabe, die Düppeler Schanzen einzunehmen. Das waren zehn auf steiler Anhöhe sich erhebende sehr starke Festungswerke. Ungefähr zwei Monate lang hatten die Preußen fchon die Schanzen beschaffen. Unter wiederholten Gefechten näherten sie sich immer mehr den Dänen und. legten breite und tiefe Gräben an, die ihnen Schutz gegen die dänischen Geschütze gewährten. Der 18. April wurde zum Sturm bestimmt, und der ungestümen Tapferkeit der Preußen gelang es, binnen vier Stunden diese für uneinnehmbar gehaltenen Festungswerke zu erobern. Ein französischer General, der Zeuge des Sturmes gewesen war, versicherte: „Mit solchen Truppen erobere ich die Welt!" In der That, die Preußen von 1864 hatten sich ihrer Väter wert gezeig-t. c) Des Krieges Ende. Die hartnäckigen Dänen glaubten, daß sie auf der Insel Alsen, die durch den Alsensund vom Festlande getrennt ist, gegen jeden Angriff gesichert seien. Aber unter dem General Herwarth von Bittenfeld fetzten die Preußen in der Nacht über den schmalen Meeresarm, und als der Morgen anbrach, war die ganze Insel in Händen der Preußen. Nun war der Übermut Dänemarks endlich gebrochen. Es verstand sich zum Frieden, der in Wien abgeschlossen wurde. Dänemark trat Schleswig-Holstein nebst dem Herzogtum Lauenburg an Preußen undö st erreich ab. So war deutsches Land endgiltig wieder deutsch geworden, und die Bewohner sahen sich von dem drückenden Joche der Dänen erlöst. Die ausgedehnte Meeresküste von Schleswig-Holstein erleichterte und beförderte auch den deutschen überseeischen Handel. 4. Der Krieg gegen Österreich. 1866. a) Ursachen. Beide

7. Vaterländische Geschichte - S. 21

1902 - Wiesbaden : Behrend
Mann, der durchs Los dazu bestimmt wurde, in die Stadt ziehen. Der dritte Teil des Ertrages der Äcker kam in die Stadt zur Aufbewahrung für die Zeit des Krieges. Um die Abneigung der Sachsen gegen das städtische Leben zu beseitigen, ließ Heinrich dre Märkte, Gerichte und öffentlichen Versammlungen in der Stadt abhalten. So bevölkerten sich die Städte bald; die Bewohner erhielten den Namen Bürger. 5. Verbesserung des Heeres. Der alte Heerbann war fast ganz in Vergessenheit geraten; Heinrich schärfte nun die Vorschriften für den Heerbann aufs neue ein und ließ die wehrfähigen Männer der Städte fleißig in Reih und Glied kämpfen. Dann war er darauf bedacht, ein tüchtiges Reiter-heer zu schaffen. Dieses übte er selbst ein, wie es den Feind in geschlossener Reihe angreifen sollte. 6. Gründung der Nordmark. 928. Das neue Reiterheer bestand die Probe im Kampfe gegen die Wenden an der Ostgrenze des Reiches. Unter den Nachfolgern Karls des Großen zerstörten die widerspenstigen Wenden die errichteten Burgen, verjagten die christlichen Priester und dienten wieder ihren alten Göttern. Heinrich drang nun in ihr Land ein und eroberte ihre Hauptstadt, die alte wendische Trutzfeste Breunabor (jetzt Brandenburgs An der Elbe bestimmte er dann einen Landstrich zu einer Markgrafschaft; sie lag dem „Einflüsse der Havel gegenüber und hatte Salz Wedel zur Hauptstadt. Uber die Markgrafschaft setzte er einen Markgrafen. Sie erhielt später den Namen Nordmark; damit war der Grund gelegt zur späteren Mark Brandenburg. 7. Schlacht an der Unstrut. 933. Unterdessen war die Zeit des Waffenstillstandes mit den Ungarn . abgelaufen. Als Heinrich den Gesandten den letzten Jahrestribut verweigerte, kehrten sie voll Wut heim, und bald brachen die Ungarn sengend und brennend, raubend und mordend in Thüringen eiu. Da flüchteten die Landbewohner in die befestigten Städte und fühlten sich hinter den starken Mauern wohl-geborgen. Heinrich aber stellte sich mit dem Heerbann und dem Reiterheere den Raubscharen an der Unstrut kühn entgegen. Er ermunterte seine Krieger, ans Gottes Hilfe zu hoffen, und vertrauensvoll blickten sie auf das Bild des Erzengels Michael auf der hochflatternden Reichsfahne. Heinrich führte dann sein Heer selbst in die Schlacht, und bald trug die neue Kriegskunst den Sieg davon. 30 000 Ungarn blieben tot aus dem Schlachtfelde, der Rest entfloh; alle gefangenen Christen erhielten die Freiheit. So lange Heinrich lebte, kam kein Unaar nach Deutschland zurück. Segen die Dänen. Im Norden hatten die'dänen die Grenz-S- lu.ch von der Eider in Besitz genommen. Heinrich zog gegen den Danenkomg überschritt die Eider und richtete den Landstrich nördlich derselben bis zur Schlei als Mark Schleswig wieder ein.

8. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 69

1911 - Berlin : Winckelmann
69 aus, bis ein Oberst den Monarchen beschwor, die drohende Gefahr zu meiden. Als er die groen Verluste eines russischen Regiments sah, sprach er zu seinem Sohne Wilhelm: Reite einmal zurck und erkundige dich, wie das Regiment heit, von welchem die vielen Verwundeten sind, die sich jeden Augenblick mehren." Sofort sprengte der Prinz im Kugelregen bis an die fechtenden Russen heran, er-kundigte sich unbefangen nach dem Namen des Regiments (Kaluga), zhlte die Verwundeten und brachte darauf dem Vater den gewnschten Bericht. Der Heldenknig nahm, ohne ein Wort zu sagen, die Nachricht entgegen: aber am nchsten Geburtstage der Knigin Luise verlieh er dem unerschrockenen Prinzen das Eiserne Kreuz. Der Prinz von Preußen. Tie Regentschaft. Nach dem Tode Friedrich Wilhelms Iii. trat, wie wir wissen, dessen ltester Sohn, Friedrich Wilhelm Iv., die Regierung an. Da er keine Kinder hatte, so erhielt sein Bruder Wilhelm als mutmalicher Thronfolger den Titel Prinz von Preußen. Dieser bernahm spter, als der König schwer erkrankte, dessen Stellvertretung unter dem Titel Prinz -Regent von Preußen. Wilhelm wird König, 1861. Als Friedrich Wilhelm Iv. gestorben war, bestieg sein Bruder unter dem Namen Wilhelm I. den preuischen Thron. Im Schlosse zu Knigsberg fand die feierliche Krnung statt. 31. Der Dnifcbc Arieg. 1864. Ursache des Krieges. Die deutschen Herzogtmer Schleswig und Holstein standen seit langer Zeit unter der Regierung des Knigs von Dnemark; doch nur Holstein gehrte zum Deutschen Bunde. Beide Herzogtmer sollten nach ihrem alten Rechte auf ewig ungeteilt bleiben und nach eigenen Landesgesetzen verwaltet werden. Doch die dnische Regierung suchte den deutschen Bewohnern der Herzog-tmer dnische Art und Sprache aufzudringen. Als aber die Ver-bindnng beider Herzogtmer aufgehoben und Schleswig der dnischen Monarchie einverleibt wurde, da widersprachen Preußen und Osterreich dieser Einrichtung, und im Jahre 1864 rckten ihre Heere in die Herzog-tmer ein. Whrend die sterreicher das Danewerk *) angriffen, da es vom Feinde aufgegeben werden mute, wurden die Dnen von den Preußen bewogen, sich hinter die Dppeler Schanzen zurckzuziehen. *) Das Danewerk ist ein langer Schutzwall entlang der Schlei. **) Auf einer Halbinsel, gegenber der Insel Alsen.
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