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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 213

1888 - Berlin : Hertz
Sophie Charlotten's Vermählung; der Berliner Hof. 213 Frankreich und nach verschiedenen Badeorten erhielt ihr Geist neue Anregung. Eine italienische Reise wirkte auf die Ausbildung ihres Urtheils und Geschmacks sehr Vortheilhaft, besonders für die Musik, welcher sie ihre gauze Neigung zuwendete; noch eindrucksvoller aber war eine Reise nach Paris. An dem französischen Hofe, welcher damals in der höchsten Blüthe geistigen und geselligen Verkehrs stand, erregte die fünfzehnjährige Prinzessin sowohl durch ihre Schönheit, als durch die Reife ihres Verstandes und den Umfang ihrer Kenntnisse allgemeines Erstaunen. Ludwig Xiv. selbst war von der liebenswürdigen Erscheinung so eingenommen, daß er den Gedanken faßte, sie mit einem französischen Prinzen zu vermählen. Doch hatte dieselbe bereits eine andere Bestimmung. Der damalige Kurprinz Friedrich von Brandenburg, welcher seine erste Gemahlin verloren hatte, war schon früher im Bade zu Pyrmont, sodann bei einem Besuche der hannöverschen Familie in Berlin mit der schönen und gebildeten Sophie Charlotte näher bekannt geworden, und beiden fürstlichen Häusern schien eine Verbindung derselben mit Friedrich höchst vortheilhaft. Hätte die Neigung der Prinzessin allein entscheiden können, so würde sie diese Mahl kaum getroffen haben: denn Friedrich war äußerlich unansehnlich und keineswegs so frischen lebendigen Geistes, wie es der geistvollen Prinzessin lieb gewesen wäre, sie wußte überdies, daß er prächtige Ceremonien und einen steifen Ton liebte, während sie selbst ein einfacheres, ungezwungenes Wesen vorzog. Sie gab jedoch die von der Mutter gewünschte Einwilligung und am 28. September 1684 fand die Vermählung der sechszehnjährigen Prinzessin mit großer Pracht zu Herrenhausen statt, bald darauf der nicht minder glänzende Einzug in die brandenburgische Hauptstadt. Berlin war unter der Regierung des großen Kurfürsten kräftig emporgestiegen; der Wohlstand und die Bildung der Einwohner, so wie der Glanz und Geschmack des höheren Lebens wurden einstimmig anerkannt: durch die Verbreitung der französischen Sprache nahm die gesellige Unterhaltung in den höheren Kreisen einen lebhaften Aufschwung, und Sophie Charlotte freute sich, an der Spree ihre schönen Erinnerungen von Paris wieder zu finden. Am Hofe selbst freilich fand die Fürstin wenig Erfreuliches: die einzelnen Glieder standen einander in den letzten Jahren des großen Kurfürsten voll Mißtrauen und Kälte gegenüber und ein traulicheres Begegnen der verschiedenen Parteien fand nicht statt. Dagegen war schon damals jede öffentliche Handlung mit Prunk und Ceremonien überhäuft, was daun unter Friedrich noch mehr überhand nahm. Das konnte dem Sinn Sophie Charlotten's nicht zusagen: zwar hätte sie durch ihren großen Verstand, unterstützt von Schönheit und Liebenswürdigkeit, leicht ein Uebergewicht unter den Parteien gewinnen und allmälig das Ganze mehr nach ihren Neigungen leiten können, aber die Ausübung solcher Macht reizte sie nicht, und sie zog es vor, sich ein Dasein für sich inmitten des ihr fremdartigen Hoflebens zu bilden. Sie blieb ihrem Gemahl treu ergeben, aber ihre Freuden und Erholungen suchte sie in einem engeren Kreise, wo sie der Heiterkeit ihres Gemüths im Schooße der Freundschaft freien Lauf lassen und im zwanglosen Gespräch die reichen Gedanken austauschen konnte. Sie stiftete vertrauliche Gesellschaftstage, wo die lästige Hofsitte aufgehoben war und die Damen zur Vermeidung unnützen Aufwandes in einfacher schwarzer Kleidung erschienen und wo nicht gespielt.

2. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 249

1888 - Berlin : Hertz
Der Verkehr in Rheinsberg; Friednch's wissenschaftliche Beschäftigung. 249 Das Leben und Treiben in Rheinsberg versetzt uns in die Zeit der Königin Sophie Charlotte zurück. Wir haben davon die Beschreibung eines Zeitgenossen, welcher ein liebliches Bild von der Anmuth des Ortes und der Heiterkeit des fürstlichen Hofhaltes giebt. „Alle, die auf dem Schlosse wohnen," heißt es in dem Berichte, „genießen die ungezwungenste Freiheit, sie sehen den Kronprinzen und dessen Gemahlin nur bei der Tasel, beim Spiele, auf dem Balle, im Concerte oder bei anderen Festen. Jeder denkt, lieft, zeichnet, schreibt, ergötzt oder beschäftigt sich in seinem Zimmer bis zur Tafel. Dauu kleidet man sich sauber, doch ohne Pracht und Verschwenduug an und begiebt sich in den Speisesaal. Alle Beschäftigungen und Vergnügungen des Kronprinzen verrathen den Mann von Geist. Sein Gespräch bei Tafel ist unvergleichlich; er spricht viel und gut. Es scheint, als wäre ihm kein Gegenstand fremd und zu hoch; über jeden findet er eine Menge neuer und richtiger Bemerkungen. Er duldet den Widerspruch und versteht die Kunst, die guten Einfälle Anderer zu Tage zu fördern. Er scherzt und neckt zuweilen, doch ohne Bitterkeit und ohne eine witzige Erwiderung übel aufzunehmen. Nach der Mittagstafel versammelt sich der ganze Hof um beu Kaffeetisch; man spricht, man scherzt, man macht ein Spiel, man geht umher, und diese Stuude ist eine der angenehmsten des Tages. Die Abende sind der Musik gewidmet. Der Prinz hält in seinem Salon Concert, wozn man eingeladen sein muß. Er selbst spielt gewöhnlich die Flöte. Er behandelt das Instrument mit höchster Vollkommenheit, seine Fingergelänfigkeit und sein Vortrag sind einzig. Er hat mehrere Sonaten selbst componirt. Doch Friedrich ist in Allem ausgezeichnet." Die militärischen Freunde des Prinzen wurden in Rheinsberg zu einer Art Ritterorden vereinigt, dessen Schutzpatron Bayard, der berühmte Ritter „ohne Furcht und Tadel" war. Der Zweck der Vereinigung war die Vervollkommnung der Kriegskunst, Untersuchung wichtiger militärischer Fragen und das Studium der Feldzüge aller berühmten Heerführer. Vor Allem aber war des Priuzeu Muße in Rheiusberg der Pflege der Wissenschaften gewidmet. Mit dem nnermüblichsten Eifer war er bemüht, die Lücken seiner früheren Ansbilbnng auszufüllen. „Ich stubire mit aller Kraft," schreibt er selbst, „und thue alles Mögliche, mir Kenntnisse zu erwerben, die mir nöthig sind, mit mich meiner künftigen Bestimmung würdig zu machen; endlich arbeite ich daran, mich zu veredeln und meinen Geist mit den berühmtesten Mustern alter und neuer Zeit zu erfüllen. Diese Anstrengungen sind eine Folge meiner Selbsterkenntniß, um zu erwerben, was mir fehlt, und zu verbessern, was mangelhaft ist." Bei dieser wissenschaftlichen Beschäftigung trieb ihn seine alte Vorliebe besonders zu französischen Schriftstellern hin. Die deutsche Sprache, welche damals noch tu einer großen Unbeholsenheit und Geschmacklosigkeit befangen war, während die französische Literatur schon unter Ludwig Xiv. ihr goldenes Zeitalter gehabt hatte, war ihm nicht angenehm, er sprach und schrieb fast ausschließlich französisch und studirte auch vorzugsweise französische Schriftsteller, außerdem einige italienische Werke und die alten griechischen Klassiker in französischen Uebersetzungen. Besonders wählte er geschichtliche, philosophische und schönwissenschaftliche Werke.

3. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 71

1886 - Berlin : Hertz
71 Friedrich I starb im Alter von 55 Jahren am 25. Februar 1713. 28. Die Königin Sophie Charlotte. Friedrichs zweite Gemahlin, Sophie Charlotte, war am 20. Oktober 1668 geboren, eine Tochter des Kurfürsten von Hannover. Ihre trefflichen Geistesanlagen erhielten frühzeitig eine vorzügliche Ausbildung; die größte Bedeutung für ihr geistiges Leben hatte später der Einfluß des berühmten Gelehrten und Weltmanns Leibnitz. Durch Reisen nach Italien und nach Frankreich gewann ihr Geist und Urteil eine noch höhere Bildung; am Hofe Ludwigs Xiv erregte sie blirch ihre liebenswürbige Erscheinung, durch die Reife ihres Verstandes und den Umfang ihrer Kenntnisse allgemeines Erstaunen. Am 28. September 1684 vermählte sie sich nach dem Wunsch ihrer Eltern mit dem damaligen Kurprinzen Friedrich. Am Berliner Hof aber herrschte damals gegenseitiges Mißtrauen und Kälte und hierdurch ein unerquickliches Leben, auch war der Prunk und die Steifheit der häufigen Ceremonieen nicht nach dem Sinn der jungen Fürstin; sie bildete sich deshalb ein Dasein für sich und suchte ihre Freuben und Erholungen in einem engeren Kreise, wo sie der Heiterkeit ihres Gemüts und dem Austausch ihrer reichen Gebanksn freien Laus lassen sonnte. An ihren vertraulichen Gesellschaftstagen war alle lästige Hofsitte aufgehoben, die Damen erschienen im einfachsten Anzug mit einer Hanbarbeit; Gelehrte und sonst nicht Hoffähige erhielten hier Zutritt. Friedrich ließ feine Gemahlin in diesen stillen Freuden eines intimeren Verkehrs gern gewähren. Er kaufte ihr zum Landaufenthalt das Dorf Lietzow bei Berlin und baute ihr dort ein Lustschloß, welches erst Lietzeuburg, nachher zu ihrem Andenken Charlottenburg benannt wurde. Dieses Schloß wurde der Lieblingsaufenthalt der Fürstin und ihres interessanten Kreises, an dem bald auch Leibnitz teil nahm, den Friedrich auf den Wunsch seiner Gemahlin als Präsident der neu-gegründeten Akademie der Wissenschaften nach Berlin berief. Das geistige Leben in Sophie Charlottens Umgebung nahm einen immer höheren Aufschwung: neben der gemütlichen, geselligen Unterhaltung, Vorlesen, Musik und Bühnenspiel würden ernst wissenschaftliche Gespräche geführt, besonbers aus dem Gebiete der Philosophie und Religion. Öfter erschien der Beichtvater des Königs von Po-

4. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 190

1889 - Berlin : Nicolai
— 190 — Während diese Veränderungen vorgenommen wurden, verschwanden Luxus, Prunksucht und Vergnügungen; der Geist der Sparsamkeit verbreitete sich über alle Stände, bei Reichen wie bei Armen. Unter den vorigen Re- gierungen verkauften viele Adlige ihre Besitzungen, um Drapd'or und Tressen Zu kaufeu. Diese Thorheit hörte jetzt auf. In den meisten preußischen Staaten müssen die Edelleute sehr sorgfältig haushalten, um ihre Familien p ernähren, weil das Erstgebnrtsrecht nicht stattfindet, also Väter, welche viele Kinder auszustatten habeu, die uach ihrem Tode ihr Haus in neue Zweige teilen, nur durch Sparsamkeit sich ein anständiges Einkommen ver- schaffen können. Diese Verminderung der Ausgaben im Volke verhinderte nicht, daß viele Handwerker ihre Kunst vervollkommneten; unsere Kutschen, Tressen, Sammet und Goldarbeit gingen nach ganz Deutschland. Aber was zu beklagen ist, man ließ während dieser nützlichen und großartigen Anordnungen die Akademie der Wissenschaften, die Universitäten, die freien Künste und den Handel gänzlich in Verfall geraten. Die Vakanzen in der königlichen Akademie der Wissenschaften wurden schlecht und ganz ohne Wahl wieder besetzt. Die Zeit schieu infolge seltsamer Entartung etwas darin zu setzen, eine Gesellschaft von so hehrem Ursprünge, deren Arbeiten ebensosehr den Nationalrnhm wie die Fortschritte des menschlichen Geistes förderten, gering zu achten. Während diese Gesellschaft in Todesschlaf versank, erhielten doch die Medizin und Chemie sich in Ansehn. Pott, Marggraf und Eller verbaudeu und zersetzten mancherlei Stoffe; sie klärten die Welt mit ihren Entdeckungen ans, und die Anatomen erlangten ein Gebäude für öffentliche Sektionen, welches nachmals eine blühende Schule für Chirurgen wurde. — 146. Der Friede von Stockholm. 1720*). (Ghillany, Europäische Chronik von 1492 bis Ende April 1872, Leipzig 1865. I., S. 236 f. Ausziigl. bei Schilling a. a. O.) Der friede umfaßt 2<\ kaupt- und 2 Nebenartikel. Am wichtigsten ist: — Art. 3. Gleichwie Ihre Königliche Majestät von Schweden . . . vermöge des mit Seiner Königl. Majestät von Großbritannien unterm 18. Augusti 1 '19 errichteten, eingangs berührten und beiderseits ratifieirten Präliminar-Traktats und dessen Separat-Artiknls bereits versprochen haben, für sich, dero Erben und Nachkommen die Stadt Stettin samt dem Distrikt zwischen der Oder und der Peeue mit denen Inseln Wollin und Usedom an Se. Köuigl. Majestät in Preußen, dero Königliches Hans, auch dero Erben und Suceefsoreu ohne Ausnahme, aus ewig und mit eben dem Rechte zu cediren, — also hat es auch dabei seiu Beweuden und cediren und übertragen Sie kraft dieses nochmalen für Sich, das Reich Schweden und Ihre Suceessoreu und Nachkommen Sr. Königl. Maj. in Preußen, *) 21. Januar. Die Präliminarien waren am 29. Augnst 1719 unterzeichnet

5. Das Jahrhundert des Großen Kurfürsten - S. 34

1891 - Berlin : Verl. der Buchh. der "Dt. Lehrer-Zeitung"
— 34 — in vielen der kleineren märkischen Städte die einzigen vorhandenen Waffen. Ein Feuergewehr anzuschaffen, erschien dem ehrsamen Handwerker als eine kostspielige Ausgabe, und wie wenige gab es, die es geschickt zu gebrauchen verstanden! Es war dies ein Ubelstand, der eine glückliche Verteidigung seiner Stadt oder seines Landes dem Bürger fortan ganz unmöglich machte. Da befahl 1617 Johann Sigismund, der selbst vortrefflich mit dem Feuergewehr umgehen konnte, dem Rate zu Berlin, für die Büchsen-und Bogenschützen eine Vogelstange auszurichten. Er gab dazu einen Teil der Kosten her und konnte den Schießstand nicht schnell genug fertig sehen. Die Schießübungen scheinen den Bürgern einiges Vergnügen gemacht zu haben. Sie dauerten den ganzen Krieg durch, denn noch aus dem Jahre 1641 erfahren wir, daß sie im Gange waren und zumeist an Sonntagen nach der Predigt angestellt wurden. Schon unter Johann Sigismund wurde bei Hose eine Kapelle unterhalten, zunächst Wohl für Zwecke des Gottesdienstes; sogar ein italienischer Sänger stand damals in kurfürstlichen Diensten. Aber auch das Volk liebte die Musik, tanzte nach Pfeift und Geige oder sang zu ihrem Spiele feine einfachen Lieder. Als der Krieg schon den Grenzen nahe war, lebten die Bürger, und besonders in Berlin, noch immer sorglos dahin. Man bekümmerte sich wenig um politische Dinge, nur in Sachen der Religion blieb man argwöhnisch. Sonst genoß man die Gegenwart und war wegen der Zukunft unbesorgt. Vor allem liebte man Komödien und Gaukelspiele und bewunderte gern die Künste der Fecht- und Tanzmeister, der Springer und Seiltänzer. Bären- und Affenführer fanden immer ein aufmerksames Publikum; sogar die Herren vom Rate und der Geistlichkeit waren eifrige Zuschauer solcher Ergötzlichkeit. Das Leben unserer Vorfahren verlief einförmiger als das unsrige und war voller Mühe und Arbeit. Die Fülle der Unterhaltungen, welche uns zu Gebote steht, fehlte ihnen; sie entschädigten sich aus andere Weise. Bei allen Vergnügungen ging es laut, wild und unmäßig her. Es lag im Charakter der Zeit, die Grenzen des bei solcher Gelegenheit Erlaubten weit auszudehnen; vieles, was uns derb und unschicklich vorkommt, erregte damals keinen Anstoß. Daher die widerlichen Ausschreitungen im Essen und Trinken, die unsinnige Verschwendung in Kleidung und Putz, das wüste und wilde Lärmen und Treiben bei jeder Lustbarkeit! Man glaube aber nicht, daß es sonst gänzlich an Zucht und Sitte gefehlt hätte; es ist ein gutes Zeichen, daß die Ehe in Achtung stand und heilig gehalten wurde. Der dreißigjährige Krieg hat natürlich die Sitten nicht gebessert; sie sind unter ihm nur noch roher geworden. Die lange, lange Zeit der Not trübte auch den rechtlichen Sinn der Menschen, und erst die treue Fürsorge weiser Fürsten erweckte den edlen Kern, der in unserm Volke lag, zu neuem Leben. Gottesfurcht, Fleiß und Tüchtigkeit im Denken und Thun sind die Früchte, welche aus solcher Arbeit erwuchsen.

6. Das Jahrhundert des Großen Kurfürsten - S. 244

1891 - Berlin : Verl. der Buchh. der "Dt. Lehrer-Zeitung"
— 244 — sie dem Kurprinzen Friedrich vermählt, welcher seine erste Gemahlin, Elisabeth Henriette von Hessen-Kassel, mit der er in glücklichster Ehe gelebt, ein Jahr vorher durch den Tod verloren hatte. Sophie Charlotte glänzte ebenso durch körperliche Schönheit, wie durch herrliche Geistesgaben. Lebhaft blickten ihre blauen Augen; das schwarze, natürlich gekräuselte Haar stimmte vorzüglich zu der reinen, hellen Farbe des Antlitzes. Würdevoll war ihr Anstand, anmutig und alle Welt bezaubernd ihr Wesen. Eine sorgfältige Erziehung hatte die glückliche Veranlagung ihres Geistes und Gemütes zur schönsten Blüte entfaltet. Sie verstand und sprach das Französische wie ihre Muttersprache, kannte und liebte die italienische Sprache und deren Litteratur, interessierte sich für Naturwissenschaften, war eine Freundin der Musik, aber auch von klarem Verständnis sür die schwierigen Probleme der Philosophie. Ohne Wissenschaft und Kunst erschien ihr das Dasein leer und öde. Wenn ihr Gemahl Pracht und Glanz des Hofhaltes liebte und ihr für Schönheit empfänglicher Sinn selbst zeitweise Wohlgefallen daran fand, so zog sie sich doch, wenn eine lange Reihe glänzender Feste sie ermüdet hatte, gern in das einsame und abgelegene Lützenburg (Charlottenburg), ein Geschenk Friedrichs, zurück. Hier suhlte sie sich frei von den strengen Formen der Etikette und konnte ihren wissenschaftlichen Neigungen, der Musik und der Natur leben; hier sammelte sie eine Schar von Künstlern und Gelehrten um sich. In geistreicher Unterhaltung mit bedeutenden Männern vergingen dann die Tage. Die Kurfürstin las, studierte und musizierte, oder ließ sich von Künstlern und Baumeistern, die für ihre Entwürfe ihre Protektion gewinnen wollten, Vortrag halten. Manche Schöpfung der Baukunst, die nachher Friedrichs Residenz schmückte, hat ihren Ursprung und ihre erste Förderung am Hofe in Lützenburg gefunden. Heitere Feste und Zerstreuungen mancherlei Art, wie sie die Jahreszeit begünstigte, unterbrachen den Ernst der Stunden. Ursprünglich war Lützenburg ein unscheinbares Landhaus. Bald aber dehnte sich um das Haus ein großartig angelegter Park; das einfache Gebäude wurde durch die Baumeister Schlüter und Eosander von Göthe zu einem prächtigen Schlosse umgeschaffen. Kostbare Tapeten und Möbel und allerlei Zierat aus edlem Metall oder dem teuren Porzellan, wie man ihn damals liebte, schmückten die Zimmer, Bildsäulen und Marmorvasen, seltene Blumen und südliche Gewächse, Orangen- und Lorbeerbäume den herrlichen Garten. In den Laubengängen lustwandelten die Kavaliere neben den schönen Damen des Hofes, und die Gespräche sprudelten von Witz und geistreichen Einfällen. Eines der in Lützenburg gefeierten Feste (im Juli 1700) zeigte eine lustige Maskerade. Die Bühne des Theatersaales war zu einem Jahrmarkte hergerichtet. In den Buden gab es allerlei schöne Dinge, wie man sie bei solcher Gelegenheit sucht, zu essen, zu trinken und — zu naschen. Hier rief jemand saftige Würstchen aus, dort pries ein anderer seine Limonade. Vor den Buden drängte sich das bunte Volk der Marktleute, Bürger mit ihren Frauen und Töchtern, junge Stutzer, Bauern

7. Das Jahrhundert des Großen Kurfürsten - S. 245

1891 - Berlin : Verl. der Buchh. der "Dt. Lehrer-Zeitung"
— 245 — und Bäuerinnen, alle in kleidsamen Trachten. Prinzen und Putv zessinnen, Kavaliere und Hofdamen machten die Verkäufer. Die Kurfürstin hielt ein Universalmittel fett, das gegen mancherlei Leibesübel helfen sollte. Der Kurprinz Friedrich Wilhelm ahmte einem Taschenspieler nach; der „Hokuspokus" ging ihm vortrefflich von der Hand. Ein Quacksalber trat mit dem üblichen Gefolge von Marktschreiern und Harlekins aus und verwickelte sich in einen Zank mit einem Arzte. Ein Zahnreißer zog einer Dame einen armlangen Zahn aus. Es wurde getanzt und gesungen. Aus einer Loge sah der Kurfürst dem Scherze zu. Dann ging auch er auf die Bühne und mischte sich unter die Marktleute. Das muntere Treiben währte bis gegen den Morgen?) Unter den Gelehrten ihrer Zeit schätzte Sophie Charlotte vor allen den berühmten Philosophen Leibnitz. 1646 in Leipzig geboren, hatte dieser Philosophie, Mathematik und die Rechtswissenschaft studiert. Durch feine Schriften gewann er einen auszeichneten Ruf; man bewunderte die Vielseitigkeit seines Wissens, seinen Scharfsinn im Denken und die Klarheit und Bestimmtheit feines Ausdrucks. Reisen nach Frankreich, Italien und England brachten ihn mit den meisten berühmten Männern seiner Zeit in Verbindung. Überall war sein Name hoch gefeiert; auch bei der Nachwelt wird er stets als eiuer der bedeutendsten Gelehrten, die je gelebt haben, gelten. Frankreich hatte durch seine Pariser Akademie einen bedeutenden Ruf und den^ mächtigsten Einstuß in der gelehrten Welt erlangt. In Wissenschaft und Kunst nahm es die erste Stelle ein, ein Umstand, welcher den Glanz der Regierung Ludwigs Xiv. nicht wenig erhöhte. Leibnitz benutzte seine Verbindungen in Wien, Berlin und St. Petersburg, dort für die Stiftung ähnlicher Akademieen, deren Segen für die Wissenschaft unbestreitbar war, zu wirken. Es sollte eine solche Akademie aus einer Gesellschaft gelehrter Männer bestehen, die alle Zweige und Fächer der Wissenschaft vertraten, häufig zu gemeinsamer Arbeit zusammenkamen, die Resultate ihrer gelehrten Forschungen der Welt mitteilten, durch Preisausgaben zum fleißigen Studium anregten und jungen Männern die Gelegenheit und die Mittel zu wissenschaftlichen und Kunstreistu darboten. Ohne Unterstützung der Regierungen war dieser Plan. nicht auszuführen, und Leibnitz _ setzte alles daran, diese zu gewinnen. Zuerst gelang ihm solches in Berlin, wo seine hohe Gönnerin und Verehrerin seinen Jdeeen Sympathie und volles Verständnis entgegenbrachte und auch bei dem Gemahle Teilname für dieselben zu erwecken verstand. Berlin zu einem Mittelpunkte deutscher Kunst und Wissenschaft gestalten 3u können, wie Ludwig Xiv. durch die Akademie Paris zu einem leuchtenden Centrum aller gelehrten Bestrebungen nicht nur Frankreichs, sondern der ganzen gebildeten Welt gemacht hatte, wurde bald ein Lieblingsgedanke Friedrichs. Beim Ausgange des Jahrhunderts war er bereits fest entschlossen, in Berlin eine Societät oder Akademie der Wissenschaften zu gründen, und hatte die Vorschläge, *) Nach einer Schilderung von Leibnitz.

8. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 215

1888 - Berlin : Hertz
Geselliger und geistiger Verkehr an Sophie Charlotten's Hofe; ihr Tod. 215 sicht hegte, den Kurfürsten und seine Gemahlin zum Katholicismus zu bekehren ; Sophie Charlotte ließ ihn mit zwei ausgezeichneten protestantischen Geistlichen über die beiderseitigen Lehren dispntiren und wies dann in einem leicht und schön geschriebenen Briefe selbst die Angriffe Vota's gegen die protestantische Lehre zurück. Ebensowenig gelang es dem Freidenker Toland, welcher alle Offenbarung dem Urtheil der bloßen menschlichen Vernunft unterwerfen wollte, den christlichen Glauben der Fürstin zu erschüttern. Nicht immer blieben die Erörterungen streng wissenschaftlich, oft gingen sie in leicht gesellige Unterhaltung über, und besonders, wenn die streitenden Parteien zu heftig aneinander gerathen wollten, trat die Fürstin selbst durch ihre weiblich würdevolle Haltung und ihre wohlwollende Freundlichkeit vermittelnd ein. Auch die schönen Künste waren in Charlotten's Nähe ein wirklicher Schmuck des Lebens; besonders hatte Musik für sie den lebendigsten Reiz, und ihre Ausübung durfte nie fehlen. Der König unterhielt eine bedeutende Kapelle, nahm ausgezeichnete Tonkünstler in Dienst, und die berühmtesten Sänger und Sängerinnen aus Italien kamen nach Berlin. Seiner Prachtliebe waren Schauspiele und Opern sehr willkommen. Sophie Charlotte selbst übte die Kunst mit Meisterschaft, und ihr Eifer für dieselbe war auf die Umgebung, ja auf die Stadt Berlin übergegangen. Alle jungen Personen des Hofes waren mehr oder minder musikalisch, und die Königin konnte auf ihrem Theater in Lützenburg ganze Opern durch solche Liebhaber und Liebhaberinnen ausführen lassen. Das eigenthümlichste Talent der Fürstin war aber das der zwanglosen, gemüthlichen Conversation. Recht im Gegensatze mit ihrem Gemahle, der sich am frühen Morgen erhob und sein Tagewerk gern mit ceremoniöser Pracht unterbrach, liebte sie die langen Abende, zwanglose Hoheit, freies Gespräch. Sie war offen, edel, unverstellt und voll Anmuth. Keine Schmeichelei und nichts Unschönes hätte sich an sie heranwagen dürfen; denn sie wußte das Aechte von dem Falschen wohl zu unterscheiden. Sie kannte ihre Leute durch und durch und schonte ihre Schwächen in den vertraulichen Gesprächen durchaus nicht; Anmaßungen wies sie mit Kälte zurück, verlegene Bescheidenheit zog sie eher hervor. So lebte Sophie Charlotte bis zum Jahre 1705, wo sie auf einer Reise nach Hannover im siebenunddreißigsten Jahre zur überirdischen Heimath abgerufen wurde. Schon zwölf Jahre vorher in der schönsten Jugendblüthe hatte die geistreiche und lebenslustige Fürstin ernstlich des Todes gedacht und ihr Testament niedergeschrieben. Als Text zur Leichenpredigt hatte sie dabei die Worte Joh. 11, 25 erwählt: „Jesus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubet, der wird leben, ob er gleich stürbe, und wer da lebet und glaubet an mich, der wird nimmermehr sterben." Alle Zeitgenossen stimmen darin überein, daß die Schönheit Sophie Charlotten's außerordentlich gewesen und Ehrfurcht und Bewunderung geboten, der Ausdruck ihrer seelenvollen klaren Züge aber nur Zuneigung und Vertrauen eingeflößt habe. Wiewohl klein von Gestalt, hatte sie doch ein hohes, würdevolles Ansehen. Einen eigenen Zauber gab es ihrem Gesichte, datz aus den reinsten blauen Augen liebliche Sanstmnth blickte, während das

9. Unser Vaterland - S. 615

1900 - Berlin : Bruer
-— 615 —- hatte Kaiser Franz die Tochter dem französischen Kaiser zur Gemahlin gegeben, nachdem noch nicht zwei Jahrzehnte zuvor die Schwester seines Vaters in Frankreich unter der Guillotine ihren Tod gefunden hatte. Der fast übermenschliche Glanz des Vermählungsfestes war um so mehr beängstigend, da der große, zum Feste gebaute Ballsaal in Brand geraten war, als alle Festteilnehmer darin versammelt waren. Ungezählte kamen darin um oder wurden im Gedränge erdrückt. „Wie Gott den eingebornen Sohn für die Erlösung der Menschheit dahin gegeben", so trösteten sich die Wiener, „gab der gute Kaiser-Franz seine Tochter für die Rettung des Vaterlands." Schon vor seiner Vermählung hatte Napoleon den von ihm erwarteten Sohn zum König von Rom bestimmt, den Quirinal für sich zum Kaiserpalast. Die altrömische Kaiserpracht sollte sich in seinem Hause erneuern. Am 20. März 1811 wurde ihm wirklich ein Sohn geboren, von dein das Volk in Deutschland spottend sang: „Der König von Rom, Napoleons Sohn, Ist viel zu klein Ein König zu sein." . . In Preußen waren unterdessen, nach außen fast unscheinbar, die von Stein, Hardenberg und Scharnhorst angebahnten Neugestaltungen langsam, aber sicher ins Leben getreten. Unterstützt von Gneisenau, dem einstigen tapfern Kommandanten Kolbergs, suchte Scharnhorst die in den Kriegsjahren sichtbar gewordenen Schwächen der preußischen Heeresausbildung der neuerdings bewährten französischen Kriegskunst entsprechend umzugestalten. Besonders wertvoll erschien es, durch fortwährende militärische Ausbildung der immer wieder als Reservetruppen entlassenen Soldaten, die jeden Augenblick zur Waffe zurück gerufen werden konnten, ein Heer von 150,000 Mann zur Verfügung zu haben, obgleich Napoleon Preußen nur eine stehende Armee von 42,000 Mann erlaubt hatte. Fester, als auf diese Waffenmacht, gründete sich Preußens Zukunft auf den Freiheitsdrang, auf den Haß des Volkes gegen das Fremdjoch. Die nationale Stimmung schuf sich selbst Pflege und Kraft in geheimen Bündnissen (Tugendbund), die sich als sittlich-wissenschaftliche Vereinigungen über ganz Norddeutschland verbreiteten. Das war eine neue Seite des Erwachens im deutschen Volksleben. Von dem Taumel schwelgerischer Genußsucht, von dem Luxus, der Sittenlosigkeit und der

10. Unser Vaterland - S. 103

1900 - Berlin : Bruer
— 103 — machtlos. Da verschanzte sich König Heinrich mit seinen Mannen in der Veste Verla bei Goßlar und machte von da Ausfälle auf den Feind. Bei einem solchen hatte er das Glück, einen feindlichen Heerführer in seine Gewalt zu bekommen. Um diesen loszukaufen, gingen die Ungarn endlich auf einen neunjährigen Waffenstillstand ein, da Heinrich ein hohes Lösegeld an Gold und Silber verschmähte. Freilich mußte er sich daneben zu einem jährlichen Tribut verstehen; aber Zeit gewonnen war auch hier alles gewonnen. Leider galt der Waffenstillstand nicht für das südliche Deutschland, wo sich die Ungarn durch wilde Raubfahrten gütlich thaten. Die Germanen, besonders die Sachsen, hatten allezeit einen Widerwillen gegen feste Städtemauern gehabt. Sie waren hingerissen von den Prachtbauten römischer Städte; aber es mochte ihnen sein, wie dem Landbewohner heutiger Zeit, der auch gern die Großstadt sieht, ihr aber bald mit noch größerer Befriedigung wieder entflieht. Die Burgen, die Königspfalzen und Bischofssitze waren durch Mauern umfriedigt; der freie deutsche Bauer aber, der Kern des deutschen Volkes, liebte sein freies Heim und seinen Hof, von dem er in weite Ferne hinaus schauen konnte, über die wogenden Felder hin, die durch seiner Hände Arbeit grünten und Frucht trugen. Darum her hatte er Wallhecken gezogen; das galt nun als Grenzmarke für des Nachbars Gehöft, und das Vieh der Weide konnte nicht darüber hinweg. Der dunkle Wald in der Ferne war sein und seiner Stammesgenossen Jagdrevier. Nun wurden Wall und Mauern nothwendig gegen die Ungarn, und Heinrich ließ Tag und Nacht bauen, Burgen, Vesten und Städte zu errichten. Aus der jederzeit zum Kampfe verpflichteten Bevölkerung mußte jeder neunte Mann zum Heerdienst in die fette Stadt ziehen; die acht übrigen bebauten das Land und mußten den dritten Teil des Ertrages in die Stadt liefern, die ihnen zur Zeit der Noi eine Zufluchtsstätte bot. Gerichtstage, Märkte, Festlichkeiten sollten in den Städten abgehalten werden. Der älteste Sohn des Hauses war verpflichtet, mit dem Heere auszuziehen; die Heergeräte und Waffen mußte er mitbringen. Ein altes Schriftstück der Gothaer Bibliothek, das etwa, der Sprache nach zu urtheilen, ein Jahrhundert später geschrieben wurde, meldet darüber: „De uegeu jar redete sie de Koning Heinrich un bot, (gebot) dat de negebe (neunte) man van dem Lanbe in be stabe vore
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