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1. Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 37

1872 - Berlin : Gaertner
— 37 — Römern Mannschaft stellen. Einige wurden, zur Strafe für Abfall, durch römische Obrigkeiten regiert. Um alle Völker unter genauer Aufsicht zu erhalten, legten Die Römer Kunststraßen (die appische) an und gründeten aus der ärmeren römischen Volksklasse zahlreiche Kolouieen. §. 44. Römische Tugend und Kriegskunst. Bis hieher reicht die schönste Zeit der römischen Republik. Die Sitten waren streng, das Leben einfach, und es kam nicht selten vor, dass die größten Männer in Dürftigkeit und Armut starben. Nachdem die Standesstreitigkeiten aufgehört hatten, beseelte die Vaterlandsliebe alle gemeinsam, und man suchte Rang und Ansehen nur im Seelenadel, in bürgerlichen Tugenden und im Kriege. Das römische Kriegswesen, durch welches die Römer bisher so außerordentliches vollführten, war von dem neueren ganz verschieden. Im Kriege entschied Mut und persönliche Tapferkeit der Krieger weit mehr als Kunst. Die Kriegsmaschinen (Ballisten, Katapulten, Mauerbrecher und Widder) waren großenteils schwerfällig und zusammengesetzt und bewirkten das nicht, was durch die gewaltige Kraft des Pulvers hervorgebracht wird. Der römische Soldat trug einen ehernen oder eisernen Helm, einen eisernen Brustharnisch und eiserne Beinschienen. Außerdem befestigte er an Armen und Beinen einen beweglichen Schild. Waffen waren ein zweischneidiges Schwert, Wurfspieße und Lanzen. Das Heer bestand aus Legionen. Die Legion war im Durchschnitt 6000 Mann stark, nebst fast eben so viel Bundesgenossen, und in Cohorten und Manipel abgetheilt. Unter ihnen standen Tribunen, Centurionen und Decurionen. Ein Kriegslager sah einer befestigten Stadt ähnlich. Das Prätorium des Lagers enthielt die Zelte der ersten Befehlshaber, das Quästorium, wo der Quästor oder Kriegszahlmeister wohnte, die Kriegskasse. Die Belohnungen tapferer Soldaten bestanden in Ketten und Kronen aus Gold oder Gras. Die Zucht war sehr streng. B. Von den punischen Kriegen bis zu den gracchischen Unruhen. 264 bis 133. §• 45. Die Insel Sicilien. Der große Kamps, welcher jetzt die Römer beschäftigt und sie auf den höchsten Gipfel kriegerischen Ansehens erhebt, nimmt seinen Anfang auf der Insel Sicilien. Die alten Bewohner dieser Insel, die Siculer, waren von den griechischen Kolonisten fast ganz verdrängt worden Wie Griechenland selbst aber durch Parteiungen den Umsturz seiner Freiheit herbeiführte, so zerrütteten sich auch die griechischen Pflanzstädte auf Sicilien durch innere Kämpfe. In diese Kämpfe wurden die Karthager mit verflochten, weil nicht selten die eine oder die andere Kolonie sie um Hilfe bat. Daher kam es, dass die Karthager versuchten, sich auf der Insel zu befestigen. Nach und nach nahmen sie mehrere Städte ein, unter denen sich auch das blühende Agrigeut befand. Die größte aller Kolonieen war aber Syrakus. Schon in den ältesten Zeiten besaß Syrakus eine solche Macht, dass es mit den Karthagern ersolg-retche Kriege führen konnte. Noch höher stieg es, als die Athener während des

2. Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 110

1872 - Berlin : Gaertner
— 110 — mit der ältesten Tochter Albrecht Friedrichs, Anna, verheiratet, er selbst heiratet eine jüngere). Joachim Friedrich steuert der Üppigkeit durch Einschränkung des Aufwandes in den Kleidertrachten. Seine erste Gemahlin, Katharina, eine Tochter Iohann's von Küstrin, ist ein Muster der Häuslichkeit (ihre Kuhmelkereien auf dem Molkenmarkt und die Schloss-Apotheke für arme Kranke). Der Kurfürst legt Schulen an (das Joachimsthalsche Gymnasium), in der Kirche werden die Prozessionen abgeschafft, das erste Staatsministerium unter dem Titel „Geheimer Staatsrath" gestiftet. Sein Sohn Johann Sigismund (1608—1619) muss die Belehnung Preußens mit Mühe und Geldspenden durchsetzen. Zwischen ihm und dem Pfalzgrasen Wolfgang Wilhelm von Neuburg, dessen Mutter eine jüngere Schwester von Marie Eleonore war, entsteht Streit wegen der Erbschaft der Länder Jülich, Cleve, Berg und Mark, die durch den Tod ihres Besitzers erledigt sind. Um die Dazwischen-kuuft des Kaisers Rudolf Ii. zu hintertreiben, vereinigen sich beide zu Dortmund (1606) zu einer gemeinschaftlichen Regierung, und Johann Sigismund verspricht außerdem dem Pfalzgrafen Wilhelm seine Tochter zur Gemahlin. In Düsseldorf, bei dem Verlobungsfeste, kommt es zu neuem Streit, der Kurfürst gibt dem Pfalz-grafeu eine Ohrfeige, dieser geht in seine Länder zurück, tritt zur katholischen Kirche und zum Kaiser über und vermählt sich mit einer baierischen Prinzessin. Es kommt zum Kriege, die Soldaten der protestantischen Union und die der katholischen Liga tummeln sich in den cleveschen Ländern. Doch legen sich fremde Mächte ins Mittel, und der Vertrag zu Xanten (1614) verschafft Brandenburg die Länder Cleve, Mark und Ravensberg, und Neuburg die Länder Jülich und Berg. Noch zu des Kurfürsten Lebzeiten gelangt Brandenburg in den erblichen Besitz Preußens (1618). Die letzten Tage seines Lebens bringt er, vom Schlage gerührt, in dem Hause seines Kammerdieners Freitag zu. Die braudenburgischeu Staaten haben einen Umfang von 1472 Q.-M. §. 126. Sitten und Gebrauche. Unter den beiden Joachim ist in den Sitten weniges verändert worden; dieselbe Pracht wie zur Zeit der Quitzows, kostbare Kleider mit Gold, Silber, Edelsteinen (Sammet- und Seidenkleider, mit Puffjacken), ebenso auf den Festen Schmausereien (Kindelbier, Thierkämpfe zu Köp-nick, Preise in Stieren, Schweinen) sind noch sehr üblich, Ringelstechen, Feuerwerke und Maskenzüge werden mit Vorliebe von den Kurfürsten getrieben; in den Strafen zeigt sich das Zeitalter barbarisch und grausam (Folter und Tod des Kämmerers Lippold; Prozess des brandenbnrgischen Rosskamms Michael Kohlhaas). Johann Georg ist, wie gegen die Diener seines verschwenderischen Vaters, so insbesondere gegen Anna Sydow, die schöne Gießerin, seines Vaters Geliebte, hart und unbillig. (Entstehung der Sage von der weißen Frau). Der Aberglaube ist trotz der neuen Religionslehre noch sehr verbreitet, Wahrsagerei und Hexerei allgemein; es gibt Jagd-, Spiel-, Sauf- und Lügenteufel zc., Hexen werden verbrannt. (Joachim Ii. flüchtet auf den Kreuzberg, hier den prophezeiten Untergang Berlins abwartend). Astrologie und Alchymie, die Kunst des Goldmachens, blühen. Zu Georgs Zeiten hat der Alchymist Thurueisen großen Ruf, bringt aber das Gold doch nicht zustande ; Hofnarren werden besoldet, so Johannes von Röbel.

3. Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 86

1872 - Berlin : Gaertner
> -rn:; r - 86 — fttesungen der Jesuiten mit solchem Erfolge gekrönt, dass die größere Hälfte Deutschlands zum Katholicismus zurücktrat. Auch hatte Deutschland von den Einfällen der Türken zu leiden (Belagerung Szigets, Zrini) und musste seine Ruhe durch die Grumbachschen Händel, welche mit Grumbachs Hinrichtung und des Herzogs Johann Friedrich von Sachsen-Gotha Gefangenschaft endigten (1577), gestört sehen. — Rudolf Ii. (1576—1612), Maximilians Sohn, der, statt zu regieren, sich mit Sternlehre, Alterthümern, Goldmacherei und Pferdezucht beschäftigt und sich von den Jesuiten leiten lässt, bereitet eine schreckliche Zeit für Deutschland vor. Zunächst musste er infolge eines Aufstandes der Ungarn unter Stephan Bocskai, welchen sein Bruder Matthias schlichtete, diesem Ungarn und Österreich öffentlich abtreten. Die Unterdrückung des evangelischen Glaubens, insonderheit die Vertreibung tes zur reformirten Kirche übergegangenen Kurfürsten von Köln und die Achtserklärung der Reichsstadt Donauwerth, welche Herzog Maximilian von Baiern einnahm, erregten nicht weniger Mißbilligung. Die Protestanten verbanden sich (1608) zur Union, deren Haupt Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz wurde, und die Katholiken stellten diesem Bunde einen anderen, die Liga, unter dem Herzoge Maximilian von Baiern entgegen (1609). Beide Verbindungen nahmen eine wichtige Stellung ein und riesen sogar die Spanier und Holländer nach Deutschland, als durch das Aussterben der Herzoge von Jülich der Jülichsche Erbfolgestreit entstand (1609). Die erledigten Länder Jülich, Cleve und Berg waren nämlich von Johann Sigismund von Brandenburg und Wilhelm von Neuburg in Besitz genommen worden, während zugleich noch andere Fürsten auf den Besitz dieser Länder Ansprüche machten. Deutschland war so mit einem allgemeinen Kriege bedroht, dessen Ausbruch aber durch die Ermordung Heinrichs Iv. von Frankreich und durch die Absetzung des deutschen Kaisers zurückgehalten wurde. Rudolf musste die Regierung seiner Erbländer an seinen Bruder Matthias abtreten und beschloss in Dürftigkeit sein rühmloses Leben. — Unter Matthias (1612—1619 , der den von Rudolf gegebenen Majestätsbrief verletzte, begann der dreißigjährige Krieg. §. 104. Die Zeit des dreißigjährigen Krieges. Dieser Krieg ist Stufe 1. §§. 70—77 erzählt worden. Matthias starb am Anfange desselben, nachdem er gezeigt hatte, dass er dem mit Heftigkeit ausbrechenden Kampfe nicht gewachsen war. Sein Nachfolger Ferdinand Ii. (1619—1637), war dem katholischen Glauben so streng ergeben, dass er niemanden mehr fürchtete, als die Priester, die er für überirdische Wesen hielt. „Begegneten ihm ein Engel und ein Priester zu gleicher Zeit," — soll er einst geäußert haben — „so würde er zuerst dem Priester seine Ehrfurcht bezeigen." Jedoch gehörte ihm der Ruhm, feine Pläne mit Bestimmtheit verfolgt und den schwankenden Kaiferthron befestigt und gefürchtet hinterlassen zu haben. Der Wohlstand des Reiches sank aber dadurch, dass der Kaiser den Protestantismus gewaltsam unterdrückte. — Ferdinand Iii. (1637— 1657), zeigte sich während seiner Regierung gemäßigt und den Jesuiten weniger ergeben als sein Vater. Friedensliebe und Duldung in Religionssachen verschafften ihm die Achtung seiner Unterthanen. Auch hatte er in seiner Jugend Beweise von Mut und Talent im Kriege gegeben. Doch verlor unter ihm das Reich an

4. Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 111

1872 - Berlin : Gaertner
— 111 — §. 127. Die Reformation Joachim Ii. empfängt aus den Händen des Bischofs Matthias vonjagow das Abendmahl nach lutherischem Gebrauch (am 1. November 1539. Übertritt der Städte Berlin und Kölln am 2. November), doch behält er viele katholische Gebräuche (Luthers Erklärung darüber); dem schmal-kaldischen Bund tritt er nicht bei, bewirkt aber nach der Schlacht bei Mühlberg die Begnadigung des Kurfürsten von Sachsen. Johann Georg ist streng lutherisch, unterstützt mit einem Häuflein Brandenburger den Prinzen von Oranien in den Niederlanden und Heinrich von Navarra in Frankreich, vereinigt in der Kur- und Neumark die Kirchenordnung nach dem Augsburger Bekenntnis und bringt vornehmlich die Eintrachtsformel zustande. Doch bekämpft sich die lutherische und reformirte Geistlichkeit in Berlin (Buchholzer und Agricola in Berlin); Schneider und Schmiede werden Prediger auf dem Lande; in Berlin prügeln sich (1576) Geistliche in der Nikolaikirche und werfen sich auf dem Neuen Markte mit Steinen. Johann Sigismund tritt „um der Ruhe seines Gewissens halber" und, um das reformirte Holl nd in dem Erbstreite für sich zu gewinnen, zur reformirten Kirche über, infolge dessen an einigen Orten Tumult entsteht, doch benimmt sich der Kurfürst mäßig; 1617 Reformationsfeier. V. Preußen bis auf Johann Zigismund. §. 128. Der deutsche Ritterorden. Die alten Preußen (Po-Ruß — beim Russ [Niemen]) sind ein Mischvolk, in dem der finnische Stamm vorherrscht. Perkunos, der oberste Gott, P otrimpos, der Fruchtbringende, Pikullos, der Schreckenbringende, sind Hanptgötter. Bischof Adalbert versucht zuerst die Bekehrung und findet (997) den Tod, ebenso Bruno (1008). Der Herzog Konrad vonmasovien ruft zum Schutze gegen das wilde heidnische Volk den 1190 in Palästina gestifteten deutschen Ritterorden ins Land und verspricht ihm dafür den Besitz des ganzen Kulmerlandes. Der Bischof Christian von Kulm unterstützt diese Aufforderung beim Papste. Unter seinem vierten Ordensmeister Hermann von Salza schickt der Orden den Ritter Hermann Balk in das Land der Preußen (1227). Ritterliche Heldenthaten und Grausamkeiten auf beiden Seiten erringen den Besitz des Landes (Thorn die erste Veste, Kulm die vornehmste Stadt) nach einem 53jährigen Kampfe (1230—1283). Der Hochmeister Konrad von Thierberg erbaut Marienburg (1274). Siegfried von Feuchtwangen nimmt daselbst seinen Wohnsitz (1309). Der Orden bleibt im Besitze des Landes, deutsche Einwanderer werden freie Leute, die Städte wählen ihre Obrigkeiten, der Hochmeister regiert das Ganze als Landesherr unter Beirath des Ordenskapitels, in dem die Komthure die ersten Beamten sind; die Ordensgesetze sind streng und finster. Die Geschichte des Ordens besteht in Kämpfen mit Litthauen, Polen, Pommern, den livländifchen Bischöfen und enbet damit, dass er den Polen unterliegt, und Preußen der Krone von Polen als Lehen unterworfen wirb. Bebeutenbe Hochmeister finb Winrich von Kniprobe (1351), Konrab und Ulrich von Jungingen. Der letztgenannte hat in König Wlabislaw Äagello von Polen einen gefährlichen Feind. Er verliert gegen ihn die Schlacht

5. Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 114

1872 - Berlin : Gaertner
— 114 — 1678 bringen sie noch einmal unter Horn nach Preußen vor und werben wieberum geschlagen (der sieben Meilen lange Schlittenzug auf dem furifchen Haft bis nach Königsberg). Den rechtlichen Gewinn aus btesen Kriegen erlangt inbess der Kurfürst nicht, nicht einmal die schlesischen Fürstentümer, die 167 5 erlebigt worben. Denn der Kaiser Leopolb schloss mit Frankreich zu Nymwegen einen Frieden, in welchem er den Kurfürsten völlig preisgab, sobass dieser es nun mit Schweden und Frankreich zu thun hatte. So bleibt ihm nichts anberes übrig, als den Schweden die pommerschen Besitzungen zu lassen und sich mit einer Gelbentschäbigung zu begnügen (Friebe zu St. Germain 1679). Um so mehr wenbet er alle Sorgfalt auf die Verwaltung seiner Länder (Mühlroser Kanal, Postwesen, Kartoffelbau). Der Handel blüht, zwei Schiffe (der Hollänber Benjamin Raule, Grünbung der Kolonie Groß-Friebrichsburg in Ober-Guinea) segeln nach Afrika; Seiben-, Tuch-unb Wollenmanufaktur kommt in Gang, Tabacksfabriken werben angelegt („Ne, gnäbge Herr Dübel, ick freete feen Füer"); viele tausenb refonnirter Franzosen wanbern ein und heben die Jnbnstrie, ein stehenbes Heer wirb geschaffen, Schnlben werben getilgt, Schnlanstalten gegrünbet (Werbersches Gymnasium), bte königliche Bibliothek wirb in der jetzigen Schlossapotheke angelegt, Paul Gerharb und Simon Dach wirken als Dichter. Von Volksbildung ist inbess noch nicht die Rebe, es herrscht Aberglaube (die Wunbereiche zu Wittstock, bte weiße Frau), Völlerei, Morb und Tobschlag. Selbst wahrhaft fromm, streng refonnirt, besaß der Kurfürst eine ebenso fromme Gemahlin, Luise von Oranten (Jesus meine Zuversicht?); nach bereu Tode heiratete er Dorothea, verwittwete Herzogin von Braunschweig, die beim Volke nicht beliebt war. Der Kurfürst stirbt (sein Testament) mit dem Gebete: „Ich weiß, bass mein Erlöser lebt", und die ihn um-ftehenben Geistlichen sprechen: „Unsere Seele sterbe den Tod dieses Gerechten." Ihm folgte sein Sohn Friedrich Iii. (1688—1713), bis 1701 als Kurfürst und von ba ab bis 1713 als König von Preußen. Der Staat umfasst 2043 O.-M. mit anderthalb Millionen Einwohner. Der große Kurfürst hatte sich durch seine zweite Gemahlin bestimmen lassen, ein Testament (1668) auszusetzen, nach welchem zugunsten ihrer Kinder Theilungen des Landes dergestalt vorgenommen werden sollten, bass Friedrich Iii. zwar Beherrscher der Mark blieb, die Söhne der Dorothea aber mit Statthaltereien in berselben bedacht wurden. So lag für die Zukunft die Möglichkeit zu mancherlei Konflikten vor. Wenigstens war dem Kaiser die Sache sehr gelegen. Er hatte bereits die schlesischen Fürsten-thitmer eingezogen und sah die Mark Brandenburg einer weitern Zerstückelung preisgegeben; er wünschte aber im Kampfe gegen Frankreich und die Türken den Kurfürsten zum Bundesgenossen zu haben und versprach ihm daher den Schwie-buser Kreis unter der Bedingung, dass der Kurfürst auf die schlesischen Fürsten-thümer Verzicht leiste. Dies geschah. Als nun Friedrich Iii. zur Regierung kam, that er sofort Schritte beim Kaiser, dass dieser das Testament für ungültig erkläre. Darauf ging der Kaiser ein, falls der Kurfürst auf den Schwiebuser Kreis verzichten würde. Friedrich that dies, hielt sich nun aber auch nicht mehr verpflichtet, seine Ansprüche auf die schlesischen Fürstentümer fallen zu lasten. So werden die kurfürstlichen Besitzungen vor einer möglichen Zerstückelung gesichert. (Die anbeten

6. Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 85

1872 - Berlin : Gaertner
- 85 — eine für die anderen Staaten gefährliche Macht und veranlasste vier blutige Kriege zwischen Karl V. und Franz I. von Frankreich. Letzterer konnte es nicht verschmerzen, dass man ihn bei der Kaiserwahl übergangen hatte. In dem ersten Kriege (Karl von Bourbon und Bayard) ward Franz I. nach der Schlacht bei Pa via (1525) gefangen und muffte sich zum Madrider Frieden entschließen; er versprach die Abtretung von Burgund und entsagte allen Ansprüchen auf Italien. Da die Friedensbedingungen nicht gehalten wurden, kam es zu einem zweiten Kriege, in dem des Kaisers Feldherr, Karl von Bourbon, ein Heer nach Rom führte, hier aber tödlich verwundet wurde. Der Friede zu Cambray (Damenfriede) 1529 endete den Kampf. Inzwischen fielen die Türken in Deutschland ein und bedrohten Wien. Ein gewaltiges Heer trieb die Feinde zurück. Bald darauf unternahm der Landgraf Philipp von Hessen ein kühnes Wagnis gegen den Kaiser, indem er den Herzog Ulrich von Württemberg, dessen Land der schwäbische Bund an den Kaiser abgetreten hatte, wieder einsetzte. Einige Jahre später führte der Kaiser eine Flotte nach Tunis und befreite 22,000 Christen aus den Händen des Seeräubers und Herrschers von Tunis und Algier, Haradin Barbarossa. Endlich machte Franz I. von neuem Ansprüche auf das Herzogthum Mailand und begann den dritten Krieg gegen den Kaiser. Eine persönliche Zusammenkunft beider Monarchen stellte indess den Frieden wieder her, und zum vierten male würde Franz den Kampf schwerlich erneuert haben, wenn ihn nicht das Gerücht gelockt hätte, der Kaiser sei auf einem zweiten Zuge gegen die Räuberstaaten umgekommen. Im Frieden von Crespy (1544) verzichtete Franz aus Mailand und Karl auf Burgund. Während dieser Ereignisse fanden in Deutschland die Stufe 1. §. 68 erwähnten Kämpfe statt, welche durch den Religionsfrieden zu Augsburg beendigt wurden. Der unglückliche Ausgang des schmalkaldischen Krieges und zerrüttete Gesundheit bewogen den Kaiser, die Regierung niederzulegen, um sein Leben im Kloster zu St. Just in Estremadura zu beschließen (1558). An seinen Sohn Philipp Ii. gelangten Spanien und die Nieterlande; sein Bruder Ferdinand I. behielt die österreichischen Länder, dazu die Kaiserkrone. §• 103. Die Zeit vor dem dreißigjährigen Kriege. Etwa fünfzig Jahre vor dem Beginn des dreißigjährigen Krieges ruhten in Deutschland die Waffen, wenn es auch hie und da zu kleineren Streitigkeiten kam, die den Keim des hereinbrechenden Kampfes enthielten. Ferdinand I. (1556—1564), besaß einen friedliebenden Charakter. Der Jesuitenorden aber trat dem Protestantismus auss entschiedenste in den Weg, und das Tridentiner Konzil, welches schon unter Karls V. Regierung vom Papste Paul Iii. berufen worden war (1545), brachte keine Versöhnung zustande. Dies Konzil ging von Trient wegen ansteckender Krankheiten nach Bologna, wurde darauf gänzlich aufgelöst, trat später in Trient wieder zusammen, flüchtete infolge der dem Pafsauer Vertrage vorangehenden Kämpfe, ruhte zehn Jahre und wurde dann von Pius Iv. wieder ausgenommen. Die Beendigung des Konzils (1563) machte eine Vereinigung der Parteien fast unmöglich. Trotz aller dieser Feindseligkeiten wurde Deutschlands Ruhe nicht gestört. — Maximilian Ii. (1564—1576), übertraf seinen Vater noch an Milde, Duldsamkeit und Menschenfreundlichkeit. Doch wurden die Be-

7. Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 91

1872 - Berlin : Gaertner
— 91 — einem deutschen Kaiser eigentlich gar nicht mehr die Rede. Es gab, namentlich seitdem Preußen zu einer europäischen Hauptmacht erhoben war, große und kleine, beschränkte und unbeschränkte Fürsten, welche nach eigenen Gesetzen herrschten und sich durch stehende Heere Gewicht zu verschaffen wussten. So sehen wir den Kaiser nicht mehr für Deutschland, sondern für seine österreichischen Erbländer in den Kampf ziehen, und die Gesandten und Geschäftsmänner, welche statt der Fürsten auf dem Reichstage zu Regensburg erschienen, waren nicht mehr die Vertreter des deutschen, sondern der österreichischen, preußischen, sächsischen und anderer Staaten. Zur Schwächung des kaiserlichen Ansehens trugen auch die Religionshändel nicht wenig bei. Resormirle und Lutheraner verfolgten fick gegenseitig (in der Pfalz), und der Kaiser, der einen oder der anderen Partei zugethan, erregte bei der ihm entgegenstehenden Mistrauen, selbst wenn er die Absicht hatte, mit Duldung aufzutreten. Je mehr indess der deutsche Natioualsiun schwand, desto freier und selbständiger entwickelten sich Handel und Gewerbe, Künste und Wissenschaften in den einzelnen Staaten. §. 111. Preußens Übergewicht. Nach dem Tode Franz I. wurde Josef Ii. (1765—1790) Mitregent seiner Mutter. Er erhielt anfangs wenig Einfluss auf die Regierung. Maria Theresia förderte den Handel und Ackerbau, sckasfte Tortur, Hezenprozesse und Inquisition ab, legte Schulen an und führte überhaupt treffliche Verbesserungen in die Verwaltung ein (Fürst Kaunitz). Friedrich der Große sah die Bestrebungen Österreichs nicht ohne Mistraueu an, indem er glaubte, Josef werde dem Kafferthum seine ehemalige Macht wieder verschaffen. Daher begann er mit ihm, als er nach dem Tode des Kurfürsten von Baiern auf dieses Land Ansprüche machte, einen Kampf (baiersche Erbfolgekrieg 1 7 7 8). Einige unbedeutende Gefechte in Böhmen und Schlesien nöthigten den Kaiser, im Frieden zu Xeschen (1779) dem Kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz, als dem nächsten Erben, gegen Abtretung des Jnnviertels ganz Baiern zu geben. Zwar wollte Josef später den größten Theil der Niederlande als Königreich Auskosten an Karl Theodor gegen Baiern abtreten; doch verhinderte auch dies Friedrich der Große durch die Errichtung des deutschen Fürstenbundes (1785) mit Mainz, Sachsen, Hannover u. a. Als Maria Theresia starb (1780), entwickelte Josef seine ganze Thatkraft, indem er ein Toleranzedikt gab, viele Klöster aufhob, den Einfluss des Papstes beschränkte (Pius Vi. in Wien), mildere Censur einführte und die Todesstrafe abschaffte. Doch erregte er durch seine Neuerungen im Zollwesen und ein neues Steuergesetz bei den Ungarn und Belgiern lvon der Noot) große Erbitterung. Unglücklich war Josef in einem rnssisch-lürkischeu Kriege, an welchem er theilnahm. Er starb, ohne viele von seinen willkürlichen, wenngleich oft wohlgemeinten Verbesserungen ausgeführt zu haben. Vier Jahre vor seinem Tode war Friedrich der Große, nachdem er Preußen zum Range einer der ersten europäischen Mächte erhoben hatte, gestorben. §. 112. Untergang des römischen Kaiserreiches. Nach dem Tode Friedrichs des Großen brach in Frankreich die Revolution aus. Die Folgen derselben erstreckten sich auf ganz Europa, besonders auch auf Deutschland. Wir deuten hier nur mit wenigen Worten die Deutschland betreffenden Ereignisse an.

8. Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 14

1872 - Berlin : Gaertner
— 14 — und frembe Sitten fern zu halten, verbot Lykurg den Gebrauch von Gold und ©tl&er und führte statt beffen eiserne Münzen ein. Auch übten sich die Spartaner, schlau und listig zu fein; ertappte Diebe tourben nur deswegen bestraft weil sie nicht listig genug waren. In der Kunst, sich möglichst kurz und bestimmt auszu-brurfen (Lakonismen), tourben die Knaben und Jünglinge früh unterrichtet. Die Lrziehung der Mädchen war eben so streng wie die der Knaben. Das Volk spei-sete an gemeinschaftlichen Tafeln «schwarz- @uwe). Durch die hart- Er-ichuna ? 'e l’™ Eampfspi-l- tourben die Spartaner sehr tapfer und ihren geinben furchtbar. Sklaven (Heloten) mufften Hanbarbeiten verrichten und den Acker Be- c cm ®esrn /te eriau6te man ^ch die größten Grausamkeiten. „Nirgenbs ist der freie Mann freier, nirgenbs der Sklave mehr Sklave, als in Sparta " Das Ende Lykurg's lässt sich nicht mit Bestimmtheit angeben.' Nachdem er seines esetzgebung vollendet und eingeführt hatte, verließ er Sparta und verpflichtete die Spartaner durch einen Eid, an feinen Gesetzen vor feiner Wiederkehr keine Änderung vorzunehmen. Um die Spartaner nicht ihres Eides zu entbinden soll er freiwillig fein Leben geendet haben. §. 10. Die meffenischen Kriege (743-724 und 685—668, t>ov Chr. Sparta war durch Lykurg zu dem angesehensten Staate im Peloponnes erhoben worben. Um ihre durch Lykurg's Gesetze erworbenen Kräfte zu prüfen unternahmen die Spartaner einen Krieg gegen das fruchtbare Messenien Sie rüsteten sich heimlich und fielen in das meffenifche Gebiet ein. Nach fünfjährigem unentschiedenen Kampfe flüchteten sich die Meffenier auf den Berg Jthome und Beschlossen, von hier aus für ihre Freiheit alles zu wagen. Einen belphifchen Orakelspruch erfüllend, opferte der meffenifche König Aristodsmos feine Tochter und Belegte bte erschreckten Spartaner völlig. Allein diese Benutzten listig einen an= bern belphifchen Orakelfpruch und nahmen, ba sich Aristobemos voll Verzweiflung auf dem Grabe feiner Tochter getöbtet hatte, das feinblicke Land in ihre Gewalt — Nach neununbbreißig Jahren (685) stellte sich Aristomenes, ein Jüngling ans königlichem Stamme, an die Spitze einer Schar racheerfüllter Meffenier. (,5weiter messenischer Krieg). Er ga& viele Beweise glänzenbet Tapferkeit und wagte sogar, sich nach Sparta zu schleichen und in den Tempel der Pallas einen Schild mit der Inschrift zu legen: „Aristomenes weiht ihn, nach Besiegung Sparta s, der Göttin! " Das Orakel zu Delphi rieth nun den Spartanern, sich an die Athener zu wenben. Wiewohl diese mit Neib die wachsenbe Größe der Spartaner betrachteten, so schickten sie ihnen boch, vielleicht zum Spott, den Dichter Tyrtäos, der durch Begeisterte Kriegslieber den finfenben Mut der Spartaner aufrecht erhielt Außerdem überrebeten die Spartaner die Athener, Bnnbesgenosfen der Meffenier, zum Abfalle und erfochten einen vollstänbigen Sieg. Wie in dem ersten Kriege, flohen jetzt die Meffenier auf den Berg Eira (Jra) und schreckten die Spartaner durch häufige Plünberungen in ihrem errungenen Besitze, Bis enb= d? Aristomenes gefangen würde. Aus einer Grube, in welche er gesteckt würde, und aus einer anberen Gefangenschaft entkam er, das erstemal durch einen Fuchs, das anderemal durch die Tochter einer meffenischen Frau. Als enblich der unüberwinbliche Aristomenes keine Rettung mehr jah, floh er nach der Insel

9. Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 109

1872 - Berlin : Gaertner
— 109 — Kaisers Karl V. gegen die Türken, daher sein Beiname Hektor. Trotz seiner katholischen Erziehung und der Ermahnung seines Vaters tritt er am 1. November 1539 zu Spandau öffentlich zur Reformation über, ohne seine Unterthanen zum neuen Glauben zu zwingen (Kirchenvisitation und Konsistorium); Messen, Prozessionen werden beibehalten, weil der Kursürst in allen Dingen äußere Pracht liebt. Trotz seines evangelischen Bekenntnisses betheiligt er sich nicht am schmalkaldischen Bunde, tritt vielmehr gegen den Kurfürsten von Sachsen auf des Kaisers Seite, verbindet sich jedoch mit Moritz von Sachsen, als dieser Kaiser Karl V. in Jns-bruck überfällt. Er schließt 1537 mit dem Herzog Friedrich Ii. von Brieg, Liegnitz und Wohlau einen Erbvertrag, nach dem die Kurfürsten von Brandenburg ihre Ansprüche auf diese Fürstenthümer begründen. Noch wichtiger aber ist die Mitbelehnung über Preußen, welche der König von Polen dem Kurfürsten von Brandenburg infolge der ernstlichen Bemühungen des Kanzlers Distelmaier ertheilt (1569). Joachims Prachtliebe kostet dem Lande bedeutende Geldopfer, in Berlin wird viel gebaut (der jüdische Kämmerer Lippold und der Minister Matthias). Im Gegensatz hierzu ist sein Bruder Johann von Küstrin, der nach des Vaters Bestimmung die Neumark, Krossen und Kottbus erhalten hatte, höchst sparsam (Worte zu seinem Minister Barthold von Mandelsloh: „Barthold^ ich habe auch seidene Strümpfe, ziehe sie aber nur sonntags an"). Nach seinem Tode fällt die Neumark an Brandenburg. Die Länder Beeskow und Storkow gelangen durch Kauf an die Mark. §. 125. Haushälterische Regierungen. Johann Georg (1571—1598), der Sohn seines Vorgängers, ist streng, gewissenhaft und sparsam. Die verschwenderischen Diener Joachims werden entfernt (Martervoller Tod des Geldwucherers und Kämmerers Lippold. Judenverfolgung). Die Landesschulden werden unter Zuziehung der Stände getilgt, die Grenzen zwar nicht erweitert, aber für Ordnung, Recht, Handel gesorgt. In Spandau, Züllichau, Stendal u. s. w. entstehen Fabriken durch betriebsame Niederländer. (Gymnasium zum grauen Kloster; Vollendung des -Schlossbaues). Ackerbau und Gartenkunst wird getrieben (ein Scheffel Korn kostet 12, ein Schock Eier 4 und ein Pfund Butter 4 Pfennige). Um Welthandel kümmert sich der Kurfürst nicht; doch meint er: „Wirft mich jemand in den Kriegssattel, so soll er Mühe haben, mich wieder herauszubringen." Joachim Friedrich (1598—1608), des Vorigen Sohn, kommt im fünfzigsten Jahre zur Regierung, nachdem er vorher 32 Jahre das Erzbisthum Magdeburg verwaltet. Er schließt mit seinem Vetter Georg Friedrich in Franken den Geraischen Vertrag (1603) ab, nach dem der älteste Sohn des Kurfürsten die ganze Mark Brandenburg, die Brüder des Kurfürsten aber die Fürstenthümer Anspach und Baireuth, der zweite Sohn das Land Jägerndorf, und Brandenburg den erblichen Besitz des Herzogthums Preußen erhalten. Der Kurfürst wird Vormund des blödsinnigen Herzogs von Preußen, Albrecht Friedrich, eines Sohnes des ersten preußischen Herzogs Albrecht und Gemahls der Erbin von Jülich-Cleve, Marie Eleonore. Die Ansprüche auf Preußen werden außerdem auch noch durch eine Doppelheirat gesichert. (Sein Sohn Johann Sigismund war

10. Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 116

1872 - Berlin : Gaertner
— 116 — (seine Tischordnung, ladet sich gern zu Gaste auf Grünkohl und Schinken), hegt besondere Vorliebe für den S oldatenstand (kostspielige Werbungen für die Potsdamer Garde), bringt sein Heer auf 80,000 Mann (Leopold von Dessau), sorgt für Volksbildung, ist der höheren Bildung nicht gewogen (von Gundling, Hofnarr und Präsident der Akademie, Vorliebe für Possenreißer), erhöht die Zölle, schafft die willkürlichen Steuern ab, sorgt für Vermehrung der Staatseinkünfte, zieht Kolonisten in seine Staaten (die vertriebenen Salzburger), legt zu Spandau eine Gewehrfabrik, zu Neustadt-Eberswalde Kupferhämmer an, befestigt Städte, gründet die Charite, sorgt besonders für die Verschönerung Potsdams (Tabackskollegium), schafft die Hexenprozesse ab (Feind der Advokaten), hat ausschließlich sein Land im Auge und betheiligt sich ungern an Politik. In dem nordischen Kriege zwischen Karl Xii. von Schweden und Peter dem Großen tritt der König auf Russlands Seite; die Preußen belagern die von den Schweden heldenmütig vertheidigte Festung Stralsund, wobei sich Leopold von Dessau auszeichnet; Vorpommern, Usedom und Wollin gelangen im Stockholmer Frieden (1720) in den Besitz Preußens. Später erhält der König bei einem Besuche, den er dem Kaiser in Böhmen macht, die Anwartschaft auf Ostfriesland 1732. Ober-Geldern War ihm schon durch den Utrechter Frieden zugefallen. Als 1733 der polnische Königsthron erledigt ist (polnischer Thronfolgekrieg), und Frankreich Stanislaus Leczinski, Russland und Österreich aber den Kurfürsten von Sachsen unterstützen, tritt Friedrich Wilhelm auf die Seite der letzteren und rückt mit einem Hilfsheere an den Rhein. Österreich behandelt in dem darauf folgenden Frieden zu Wien (1735) Preußen mit Geringschätzung. „Da steht einer, der wird mich rächen", sagt der König, auf den Kronprinzen weisend. Der Staat umfasst 2159 Q.-M. mit 2f Millionen Einwohner. Der König hinterlässt ein Kriegsheer von 80,000 Mann und einen Staatsschatz von 9 Millionen Thaler. §. 131. Preußens Größe. Friedrich Ii. der Große (1740— Friedrich der Große ist 1712 am 24. Januar geboren. Sein Vater Friedrich Wilhelm I. sorgt für eine strenge Erziehung. „Fritz ist ein Querpfeifer und Dichter, er macht sich nichts aus den Soldaten und wird meine ganze Arbeit verderben." General von Finkenstein, Oberst von Kalkreuth und der Franzose Du Han de Jandun sind seine Lehrer. Der Prinz macht einen Fluchtversuch nach England zu seinem Oheim Georg Ii. von England (seine Schwester Wilhelmine, Lieutenant von Katte; Kriegsgericht in Köpenick). Er arbeitet als Rath bei der Domänenkammer in Küstrin (Aussöhnung mit dem Vater, Vermählung mit Elisabeth Christine von Braunschweig; Aufenthalt zu Rheinsberg). Der Tod des Kaisers Karl Vi. gibt dem Könige bei Antritt seiner Regierung Anlass, die alten Ansprüche auf die schlesischen Fürstenthümer zu erneuern. Der erste schlesische Krieg (1740—1742) beginnt mit der Besetzung Schlesiens, welches der König durch den Sieg bei Mollwitz (Schwerin) behauptet. Die darauf stattfindenden Verhandlungen mit der Kaiserin Maria Theresia sind fruchtlos; Friedrich verbindet sich mit dem Kurfürsten Karl Albrecht von Baiern, der die österreichischen Länder beansprucht (österreichischer Erbfolgekrieg 1741 — 1748), dringt in Mähren ein und schlägt auf seinem Rückzüge die Österreicher abermals bei Czaslan in
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