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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 30

1911 - Berlin : Winckelmann
- 30 mit den Schweden zu verbinden, um sich zum Könige von Bhmen Zu machen. Der Kaiser sprach daher der ihn die Reichsacht ans. Bald darauf wurde er zu E g e r in seinem Schlafzimmer ermordet. Das Soldatenleben. Zu den Soldaten gehrte allerlei arbeits scheues Gesindel, das sich hatte anwerben lassen. Kam das verwilderte Kriegsvolk in ein Dorf, so quartierte es sich frech ein und stahl den Bauern Wrste, Schinken, Vieh, Geld und wertvolle Sachen; denn nur durch Stehlen und Plndern ernhrten sich die Soldaten. In den Drangsalen des Krieges bildete sich unter den vielgeplagten Landleuten ein Sinn der Rache aus, so da Soldat und Bauer sich gegenberstanden wie Wolf und Hund. Es strubt sich das Gefhl, die verbten Greuel zu nennen, welche die rohen Sldner an Mnnern, Frauen und Kindern ausbten. Sollte fr das Heer ein Feld-l a g e r eingerichtet werden, so whlte man dazu einen Platz, den man leicht verteidigen konnte. Fr den Anfhrer und die Offiziere wurden Zelte errichtet, und die Gemeinen bauten sich kleine Htten aus Pfhlen, Brettern und Stroh. Hier hausten die Soldaten mit ihren Weibern und Kindern, die in groer Anzahl mit in den Krieg gezogen waren. Die umliegenden Orte muten zwangsweise Schlachtvieh und Lebensmittel liefern. Nach kurzer Zeit aber verschwanden die nchsten Drfer vom Erdboden- denn alles Holz und Dachstroh wurde durch die Soldaten von den Husern gerissen und verbrannt oder zu Lagersttten verwendet. Hatten die Kriegsleute eine Schlacht gewonnen oder eine reiche Stadt geplndert, so schwelgten sie mit Weib und Kind im berflu. Oft herrschte aber auch groer Mangel: denn es kam vor, da man in den verwsteten Landschaften nichts mehr auftreiben konnte. Auch allerlei ansteckende Krankheiten traten mitunter ein, und die Not erreichte oft einen hohen Grad. Ter Westflische Friede. Folgen des Krieges. Nach Wallen-steins Tode dauerte der Krieg noch viele Jahre fort; aber endlich wurde zu Mnster und Osnabrck der Westflische Friede geschlossen (1648). Das Elsa wurde mit Ausnahme der Freien Reichsstadt Straburg an Frankreich abgetreten und vom Deutschen Reiche getrennt; die Schweden erhielten Vorpommern, die Insel Rgen usw.; an Brandenburg, wo damals der Groe Kurfürst regierte, fielen Hinterpommern, die Bistmer Kamin (in Hinterpommern), Minden, Halberstadt und das Erzbistum Magdeburg. Die Protestanten erlangten mit den Katholiken gleiche Rechte. Wie sah es aber damals in nnserm Vaterlande aus? Die Felder waren unbebaut; denn die Hlfte der Bewohner war in der Kriegszeit teils durch das Schwert,

2. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 40

1911 - Berlin : Winckelmann
40 Leopold bei den Soldaten in hoher Achtung. Sein Lieblingsmarsch, der Desf anermars ch" genannt, wird noch heute in der Armee gespielt. Ansiedelungen. Huserbau. Friedrich Wilhelm I. war nn- ablssig bemht, die Wohlfahrt des Landes zu mehren. Er zog daher aus den verschiedensten Gegenden Ansiedler herbei, um diejenigen Lndereien, welche seit dem Dreiigjhrigen Kriege verdet waren, zu bebauen; denn noch immer war die Zahl der verlassenen Bauern-Hfe und Drfer sehr groß. In Ostpreuen fand man ganze Kreise, in welchen die Pest fast alle Menschen dahingerafft hatte. Auch den Ausbau der Städte frderte der König; namentlich zwang er in Berlin die Reichen, Huser zu bauen. Er wies den Leuten Pltze au und gab auch wohl einen Teil des Baumaterials, und dann galt kein Widerspruch; d er Kerl hatg eld, mu bauen,"hie es. Zorge fr die Bauern. Das Los der Bauern, die unter adligen Gutsherren standen, suchte der König zu verbessern, indem er diese Leute gegen die Willkr ihrer Herren in Schutz nahm und verbot, die Bauern ohne rechtlichen Grund vom Gute zu jagen. Da in jener Zeit die Leute noch oft hart behandelt wurden, so befahl der König, da Pchter und Beamte sich nicht unterstehen sollten, die Untertanen bei den Hofdiensten auf dem Lande mit Peitschen- oder Stockschlgen zur Arbeit anzutreiben. Wer dies Gebot bertrat, sollte das erste Mal zu sechswchentlichem Karren in der Festung, das zweite Mal zum Strange verdammt werden. Rechtspflege. Das Strafrecht bte der König sehr streng und verordnete, da Ruber, Diebe und Betrger schwer den sollten. Sehr verhat waren ihm die Spitzfindigkeiten bei Rechtshndeln. Als er einst einer Gerichtsverhandlung beiwohnte, und der Rechts-anwalt der einen Partei gesprochen hatte, rief er: Der Kerl hat recht." Nachdem aber der Rechtsanwalt der andern Partei seine Rede beendet, sprach der König: Der Kerl hat auch rech t," und verlie rgerlich den Saal. Torge fr die Volksbildung. Der König suchte das Beste des Volkes zu frdern. Besonders lagen ihm die Volksschulen am Herzen; er bewilligte daher groe Geldsummen zur Einrichtung dieser Anstalten und gab auch freies Holz zum Bau der Schulgebude. Sehr ernstlich lie er die Eltern ermahnen, ihre Kinder zum regel-migen Schulbesuch anzuhalten. Die Lehrer aber wurden ange-wiesen, die Kinder Christo zuzufhren und fr die Ewigkeit vorzu-bereiten.

3. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 45

1911 - Berlin : Winckelmann
45 Breslau sollte es zur Schlacht kommen. Vor derselben versammelte Friedrich die Fhrer seines Heeres und teilte ihnen mit, da er gesonnen sei, den dreimal strkeren Feind anzugreifen. Ist einer unter Ihnert," sprach er, der sich frchtet, solche Ge-fahren mit mir zuteilen, der kann noch heute feinen Abschied erhalten, ohne den geringsten Vorwurf zu erlei-den." Als sich keiner meldete, sprach er: Schon im voraus wute ich, da mich niemand verlassen wrde. Nun leben Sie wohl, meine Herren, in kurzem haben wir den Feind geschlagen, oder wir sehen uns nie wieder." Die blutige Schlacht wurde wirk-lich von den tapferen Preußen gewonnen und die sterreicher gnzlich ge-schlagen. Durch diesen Sieg bekam Friedrich ganz Schlesien mit Ausnahme von Schweidnitz wieder in seine Gewalt. Ostpreuen. Zorn-dorf. 1758. Das von preuischen Soldaten fast ent-blte Ostpreuen wurde (1758) von den Russen be-setzt und galt nun vier Jahre lang als Provinz des Zarenreiches. Als die Russen (1758) gegen die Oder zogen, hausten sie in der Neumark aufs grlichste. Friedrich kam herbei, und als er die Brandsttten sah, sagte er tiefbewegt zu den Landleuten: Kinder, ich habe nicht eher kommen knnen: habt nur Geduld, ich will euch alles wieder aufbauen." Bei Zorndorf unweit Kftrin wurden die Russen endlich besiegt. Niederlage bei Kunersdorf. 1759. Friedrich kmpfte (1759) gegen die sterreicher und Russen bei Kunersdorf unweit Husar aus der Zeit Friedrichs des Groen.

4. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 53

1911 - Berlin : Winckelmann
53 es gnzlich aufgelst und zerstreut. Es entstand eine allgemeine Verwirrung, und selbst der König und die Knigin von Preußen muten fliehen, um nicht gefangen zu werden. Sie eilten nach Knigs-berg. Das war der Anfang einer groen Leidenszeit fr unser geliebtes Vaterland. Napoleon zog in Berlin ein. Die Kassen lie er leeren, und alles, was ihm gefiel, wurde eingepackt und nach Paris geschleppt. Der Fall der Festungen. Nach solchen Niederlagen war die Furcht vor den Franzosen so groß, da eine Zahl von Festungen, die starke Besatzungen hatten und mit Kriegsvorrten versehen waren, sich dem Feinde, ohne einen Schu zu tun, ergaben. Kolberg, Graudenz, Pillau und Danzig aber wurden in rhm-licher Weise verteidigt. Nettelbeck und Gneisenan in Kolberg. In der Festung Kolberg befehligte der Oberst Loucadou als Kommau-dant. Er war ein alter, ab-gestumpfter Mann und htte die Festung bergeben, wenn ihn nicht die knigstreue Brger-schaft, an deren Spitze der alte Brger Nettelbeck stand, daran gehindert htte. Als einst eine feindliche Bombe nicht weit von Loucadou niederfiel, sprach dieser ngstlich zu seiner Umgebung: Meine Herren, wenn das so fortgeht, so werden wir doch mssen zu Kreuze kriechen." Da fuhr Nettelbeck gegen ihn auf und schrie: Halt, der erste, wer er auch sei, der das verdammte Wort wieder ausspricht von zu Kreuze kriechen, der stirbt von meiner Hand!" Darauf wollte Loucadou den braven Nettelbeck in Kerker und Banden legen und am folgenden Tage erschieen lassen; aber die drohende Haltung der Brgerschaft verhinderte ihn daran. Doch nach solchen Vorfllen wurde zum Glck Neithard von Gneisenau als Kommandant nach Kolberg gesandt und Loucadou seines Postens ent-hoben. Die Festung aber wurde fortan ruhmvoll und glcklich verteidigt. Napolon I.

5. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 56

1911 - Berlin : Winckelmann
56 Ehrenamt, und auch nicht alle Magistratsmitglieder erhalten Be-soldung. Durch das uneigenntzige Zusammenwirken so vieler Krfte in den Stdten wird viel Segen gestiftet. Scharnhorst und die allgemeine Wehrpflicht. In Kriegsan-gelegenheiten half dem Könige der vortreffliche General Scharnhorst. Von diesem ging der Rat aus, da jeder preuische Mann, der einen gesunden und krftigen Krper hat, im Heere dienen soll. Nach diesem Vorschlage richtete der König die allgemeine Wehrpflicht ein. Angeworbene Sldner wurden nicht mehr, wie bisher, im Heere aufgenommen, sondern man bildete die Armee nur aus Landeskindern. Mit Recht hat man Scharnhorst, den Begrnder dieser Wehrordnung, der deutschen Freiheit Waffenschmied" genannt. 25. Die Knigin Luise. Friedrich Wilhelm und Luise. Die Gemahlin Friedrich Wil-Helms Iii. war die unvergeliche Knigin Luise, die erhabene Mutter Kaiser Wilhelms I. Schon als Kind wurde sie zur Gottesfurcht und zum Wohltun angehalten. Zur anmutigen und schnen Jungfrau herangewachsen, ward sie die Gemahlin des Krn-Prinzen Friedrich Wilhelm. Paretz. Oft wohnte das hohe Paar auf dem Landgute Paretz bei Potsdam, und Luise lie sich gern die gndige Frau von Paretz" nennen. Wurde hier das Erntefest gefeiert, so ging es sehr vergngt her. Tie Musikanten spielten ihre besten Weisen, und auch der König und die Knigin beteiligten sich am Erntetanz. Wenn dann an die Kinder groe Krbe voll Honigkuchen und Pfeffernsse ausgeteilt wurden, so hrte man oft die Kleinen rufen: Mir auch was, Frau K n i g i rt." Tie Leideusjahre. Nach den unglcklichen Schlachten von Jena und Alterstedt begab sich Luise nach Knigsberg. Als die Franzosen gegen diese Stadt vorrckten, floh die Knigin, trotzdem sie am Nerven-fieber litt, bei sehr strenger Klte nach M e m e l und schrieb bald darauf an ihren Vater: Mit uns ist es aus, wenn auch nicht fr immer, doch fr jetzt; aber ich glaube fest an Gott und bin in der Hoffnung, Knigin Luise-

6. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 60

1911 - Berlin : Winckelmann
60 Du sollst den Stahl in Feindesherzen tauchen; Frisch auf, mein Volk! Die Flammenzeichen rauchen; Die Saat ist reif; ihr Schnitter, zaudert nicht!" Jnglinge, die kaum wehrhaft waren, und Männer mit grauen Haaren eilten zu den Fahnen. Ja, sogar Jungfrauen drngten sich unter mancherlei Verstellungen und Verladungen zu den Waffen. Mit feurigen Liedern begeisterte E r n st Moritz Arndt das deutsche Volk, die Knechtschaft abzuwerfen. Wer kennt nicht seine kraftvollen Gesnge: Was ist des Deutschen Vaterland?" Deutsches Herz, verzage nicht." Was blasen die Trompeten?" Der Dichter Max von S ch e n k e n d o r f, der sogar mit gelhmtem Arm in den Krieg zog, erhob seine Stimme in den Liedern: Freiheit, die ich meine," Erhebt euch von der Erde." Die Frauenwelt brachte vielfach ihre Ersparnisse, sowie allerlei Schmucksachen und Kleinodien dem Vaterlande zum Opfer. Die fnfzehnjhrige Ferdinande von Schmettan in Schlesien verkaufte ihr schnes, reiches Haupthaar, um das dafr gelste Geld den Freiwilligen zukommen zu lassen. Andere Mdchen und Frauen haben spter die verwundeten und kranken Soldaten in den Lazaretten gepflegt. Napoleons Rstungen. Als Napoleon die Kriegserklrung Preuens erhielt, ordnete r die Aushebung einer frischen Mannschaft von mehr als einer halben Million an. Selbst Italien und die Fürsten des Rheinbundes muten ihre Hilfstruppen stellen. Die Begeisterung in Deutschland erschien ihm wie ein Fieberrausch, und er beschlo: Der preuische Name soll gnzlich ausge-lscht werden aus der Reihe der Völker." Gros;-Grschen und Bautzen. Als Napoleon durch die Ebene der Saale und Elster marschierte, wurde er (am 2. Mai 1813) bei Grogrschen*) von dem vereinigten russisch-preuischen Heere angegriffen. Kaiser Alexander von Rußland und König Friedrich Wilhelm Iii. waren ebenfalls in der Mitte der Krieger. Die ungestme Tapferkeit der Preußen und Russen siegte anfangs und behauptete bis in die Nacht das Schlachtfeld. Aber Napoleon fhrte immer neue Scharen in den Kampf, und so muten die Verbndeten endlich den Rckzug antreten und bei Bautzen Verstrkungen an sich ziehen. Ge-neral Scharnhorst, der deutschen Freiheit Waffenschmied", empfing in dieser Schlacht die Todeswunde und starb bald darauf. Spter kam es bei B a u tz e n an der oberen Spree **) zu einer zweitgigen *) in der Provinz Sachsen. **) int Knigreich Sachsen.

7. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 81

1911 - Berlin : Winckelmann
81 Welt zollte dem groen Toten die wrmste Teilnahme, und man pries ihn glcklich, da sein ruhmvolles Leben so sanft geendet hatte. Albrecht von Roon wurde (1803) als Sohn eines Ritterguts-besitzers iu Pommern geboren. Er erhielt seine Ausbildung in den Kadettenschulen zu Kulm und Berlin und trat dann als Leutnant in die Armee. Durch unausgesetzten Flei erwarb er sich so groe Kenntnisse im Militrwesen, da man ihn zum Lehrer an die allgemeine Kriegsschule zu Berlin berief. Spter war er lange Zeit Kriegs-minister und trug dazu bei, da Preuens Heer vermehrt wurde. Als endlich das neue Wehrgesetz (1867) zustande gekommen war, richtete König Wilhelm an Roon ein Dankschreiben. Nach dem Kriege gegen Frankreich aber erhob er ihn in den erblichen Grafenstand und ernannte ihn zum Feldmarschall. Infolge schwerer Krperleiden trat Roon jedoch (1873) aus dem Dienste und schied (1879) aus diesem Leben. 36. Aaiser Friedrich Iii. Pom % Mr; bis \5. Juni 1888. Jugendzeit. Vermhlung. Kaiser Friedrich Iii. (geb. am 18. Ok-tober 1831) war der einzige Sohn Kaiser Wilhelms I. Die hohen Eltern sorgten dasr, da der heranwachsende Prinz eine gediegene Schulbildung erhielt. Als er die erforderliche Reife besa, bezog er die Universitt Bonn. Nach beendeter Studienzeit trat er wieder in den schon in frheren Jahren begonnenen Militrdienst. Spter verlobte er sich mit der englischen Knigstochter Viktoria, die nach dem Tode ihres Gemahls Kaiserin Friedrich hie. Groe Freude herrschte im Lande, als dem hohen Paar, das in Berlin wohnte, der erste Sohn, der jetzige Kaiser Wilhelm Ii., geboren wurde. Auf dem Ruhmeswege. Auf der militrischen Laufbahn hat sich Kaiser Friedrich schon als Kronprinz groen Ruhm erworben. ff. 9l Krger, Geschichte s. Mittelsch. I. Teil. 6 Roon.

8. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 14

1911 - Berlin : Winckelmann
14 hohem Grade eigen. Als man ihm die Nachricht von seiner Wahl brachte, befand er sich nach einer Sage bei der Stadt Quedlinburg auf dem Finkenfange. Daher erhielt er den Beinamen der Vogel-st e l l e r oder F i n k! e r. Waffenstillstand mit den Ungarn. Waffenbungen. Zu Heinrichs Zeit machten die Ungarn (924) einen ihrer gewhnlichen furchtbaren Einflle in Deutschland. Sie raubten und mordeten bis ins Thringische hinein. Unglcklicherweise lag Heinrich den ganzen Sommer im Hildesheimischen krank und konnte die Feinde nicht anders als durch einen neunjhrigen Waffenstillstand los werden. Whrend dieser Frist mute er jedoch an die Ungarn eine jhrliche Abgabe ent-richten. Um nun seine Deutschen auf einen neuen Kampf vorzubereiten, bemhte er sich besonders, eine gebte Reiterei zu bilden, weil solche allein gegen die Ungarn entscheiden konnte; denn bis dahin hatten die Deutschen am liebsten nach altgermanischer Weise zu Fu gekmpft. Anlegung fester Pltze. Um das Land gegen feindliche Verheerungen zu schtzen, legte Heinrich in Sachsen und Thringen feste Pltze an, in die jeder neunte freigeborene Mann aus der nchsten Umgebung auf eine bestimmte Zeit zum Wacht- und Waffendienst ziehen mute. In Kriegszeiten sollten diese Orte den in der Um-gegend wohnenden Leuten als Zufluchtssttten dienen. Da alle Mrkte und Gerichte in den befestigten Pltzen abgehalten wurden, so entstand dort bald ein eintrglicher Verkehr, und manche von jenen Orten entwickelten sich zu Stdten. tfricg gegen die Wenden. Zu Heinrichs Zeit reichte Deutsch-land im Osten nur bis zur Elbe; stlich von diesem Flusse wohnten die Wenden, welche oft in Deutschland kriegerisch einfielen. Heinrich zog gegen diese Feinde, besiegte sie in mehreren Schlachten und er-oberte (928) ihre Hauptfeste Brennaburg*), worauf das ganze Wenden-land bis zur Oder die Oberhoheit des Knigs anerkannte. Um die Besiegten in Gehorsam zu halten, richtete er an der Grenze des Wenden-landes Marken ein, unter denen die Nord mar!**) besonders wichtig ist; denn sie kann als Keim des brandenbnrgisch-preuischen Staates angesehen werden. Niederlage der Ungarn bei Riade, unweit Merseburg. 933. Endlich war die Zeit des Waffenstillstandes mit den Ungarn abgelaufen. Heinrich hatte sich auf einer Versammlung schon vorher die Stimmen *) Brandenburg. **) Die Nordmark (mit der Stadt Salzwedel) ist die heutige Altmark, welche den nrdlichen Teil der Provinz Sachsen bildet.

9. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 39

1911 - Berlin : Winckelmann
39 warten lie, prgelte er diesen Beamten einmal in der Frhe ans dem Bette, indem er ihm zurief: Guten Morgen, Herr T o r s ch r e i b e rl" Das Tabakskollegium. Den Abend verbrachte er am liebsten in dem sogenannten Tabakskollegium, zu dem er tglich einige Generale und Minister und auerdem auch wohl auswrtige Gesandte versammelte. Da saen denn die frstlichen Gste auf hlzernen Sthlen um einen einfachen Tisch herum, rauchten aus tnernen Pfeifen bei einem Kmge Bier und unterhielten sich traulich. Wer nicht rauchte, wie der Fürst Leopold von Dessau, mute wenigstens die Pfeife im Munde haben. Das Heerwesen. Unter Friedrich Wilhelms Regierung wuchs das preuische Heer der-artig an, da es nchst Rußland und Frankreich die bedeutendste Militrmacht bildete. Die Hlfte der Rekruten wurde jhrlich aus den einheimischen Aushebungs-bezirken, die andere Hlste durch Werbungen auerhalb Preuens beschafft. Besonders waren dem Könige seine lieben blauen Kinder, die groenkerls" des Leibregiments in Potsdam, ans Herz gewachsen, und mancher derselben kostete ihm viele Hundert Mark. Diese Leute lie er in aller Herren Lnder anwerben. Ein Riese, der sich in Paris fr Geld sehen lie und angeworben wurde, konnte erst als fnfter Mann in das Leibregiment eingereiht werden. Letzteres wurde nun das Muster--regiment fr die ganze Armee, und es kam ein staunenswert straffer Zug in das Heer, von Taufenden nur ein Tritt, ein Anschlag, ein Schu. Ter alte Dessauer. Im Kriegswesen hatte der König in dem Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau, genannt der alte Dessaue r", die krftigste Sttze. Dieser war bereits des Knigs Jugendfreund gewesen; er sann unablssig auf die Vervoll-kommnung der Bewaffnung und sorgte fr Genauigkeit bei den Hand-griffen und Marfchbungen. Trotz seiner Rauheit und Hrte stand Friedrich Wilhelm I.

10. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 52

1911 - Berlin : Winckelmann
Thron bestiegen hatte, zeigte er sich als ein groer Freund der Ein-fachheit. An der Seite seiner Gemahlin, der unvergelichen Knigin Luise, leuchtete er dem Volke als Musterbild edler, beglckter Huslichkeit voran. In Knigsberg empfing der neue König die Huldigung seiner getreuen Preußen, und die jubelnde Volksmenge begrte ihn mit ungeheuchelter Herzlichkeit und Liebe. Durch weise Sparsamkeit suchte er den Staatsschatz, der sich durch Ausgaben fr Kriege vermindert hatte, wieder zu vergrern. Soweit es in seinen Krften stand, bemhte er sich, des Landes Wohl zu frdern. Napoleon Bonaparte, der Sohn eines Advokaten von der Insel C o r s i c a, hatte sich um diese Zeit in Frankreich groes Ansehen verschafft. Als General einer franzsischen Armee erfocht er groe Siege und wurde darauf zum Konsul und spter zum Kaiser ernannt. England, sterreich und Rußland hatten ein Bndnis gegen ihn ge-schlssen; doch Napoleon besiegte die Russen und sterreicher (1805) in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (unweit Brnn). Na-poleort vereinigte Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau und noch 11 andere Staaten zum sogenannten Rhein-buud und nannte sich ihren Beschtzer. Da legte der sterreichische Kaiser Franz I. den deutschen Kaisertitel nieder und blieb nur noch Kaiser von sterreich. Das tausendjhrige Deutsche Reich hatte nun-mehr ein Ende erreicht. (1806.) 23. preuftetts unglcklicher Krieg;. 18061807. Napoleons feindliche Gesinnung. Wenngleich Friedrich Wil-Hehn Iii. bemht war, seinem Volke das Glck des Friedens zu erhalten, unterlie es der bermtige Franzosenkaiser doch nicht, ihn zu krnken und zum Kriege zu reizen. Die Stimmung gegen Napoleon wuchs daher in Preußen immer mehr, und endlich erklrte der König an Frank-reich den Krieg, während England und Rußland versprachen, ihm Hilfstruppen zu senden. Niederlage bei Jena und Auerstdt. 1806. Bald darauf entbrannten die Schlachten bei Jena*) und Auerstdt **). Der Fürst von Hohenlohe, welcher mit seinen Truppen bei Jena gegen die Franzosen kmpfte, wurde von Napoleon vollstndig geschlagen. Bei Auerstdt, wo auch der König weilte, befehligte der Herzog von Braunschweig das preuische Hauptheer. Auch hier errangen die Franzosen den Sieg. Da es dem geschlagenen Heere an allem Ntigen, sogar an einem Sammelplatz fehlte, so ward *) An der Saale. **) In der Provinz Sachsen.
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