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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 80

1835 - Stendal : Franzen und Große
80 daß man anfing, die königliche Hoheit über die der Vasallen anzuerkennen. 115. England unter Dänen und unter N o r in ä n n e r n. England war kaum durch Aufhebung der Hept- archie 82? mächtiger und blühender geworden, als es durch die Plünderungen und Verwüstungen der Dänen (Normänner) in einen Zustand der Verwirrung gerieth, aus welchem es erst durch Alfred den Großen (871 — 901) und seine Anstalten zur Deckung der Kü- sten gerettet wurde. Unter seinen Nachfolgern jedoch erneuerten sich die Einfälle der Dänen. Nicht bloß Danegeld, Niederlassungen mußten ihnen bewilligt wer- den, und König Su en unterwarf 1003—1013 ganz England in gerechtem Nachkriege seiner Herrschaft. Sein Sohn Knud der Große (1014 —1036) wurde Christ, und verbreitete nun das Christenthum mit Er- folg auch in Dänemark. Doch kehrte 6 Jahre nach seinem Tode das sächsische Königshaus aus der Nor- mandie zur Herrschaft in England zurück, und als es 1066 ausftarb, eroberte Wilhelm von Nor- mandie das Königreich durch den Sieg bei Hastings 14. Oktober 1066. 116. Frcihertsbrief (Magua Charta). Der Druck des Lehnssystems, das die neue Herr- schaft brachte, anfangs hart und fast unerträglich, ward bereits 1101 durch den ersten Freiheitsbricf, den Heinrich 1. (1100 —1135), ein Sohn jenes Er- oberers gab, genuldcrt, mehr aber noch durch den großen Freiheitsbrief von 1215, den die Barone dem König Johann o h n e L a n d, dem Sohne Hein- richs Ii., der 1172 Irland erwarb, und Bruder des ta p fern

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 88

1835 - Stendal : Franzen und Große
88 Gegenstück der Revolution von 1789. Aber der kluge Prinz (später Karl V. der Weise) wußte den Sturm zu beschwören. In einem neuen Kriege nüt Eduard 111. waren die Franzosen unter Bertrand du Guesclin anfangs glücklicher. Aber unter der Negierung Karls Vi. (1380 —1422), der in Wahnsinn ver- fiel 1392, und an dessen Hofe sich nahe Blutsver- wandte um die Regentschaft stritten und durch Meu- chelmord befleckten, gelang es Heinrich V. von Eng- land, .in Verbindung mit der burgundischen Parthei einen großen Theil Frankreichs zu erobern, und durch den Vertrag von Troyes 1420 sogar das Successions- recht an sein Haus zu bringen. 131. Dessen Rettung und Empor steigen. Aber Heinrich stirbt 1422, und Karl Vii. be- hauptet sich durch Hülfe der Johanne d'arc gegen die Engländer, die in Frankreich zuletzt alles bis auf Calais verlieren. Seinen Nachfolger Ludwig Xi. (1461 — 1483), der durch den Tod Karls des Küh- nen von Burgund (1477) wichtige Länder an sich zu bringen Gelegenheit fand, führte fein Defpotismus zur Einführung der Briefpost. Unter Karl Viii. ward durch Erwerbung von Bretagne 1490 Frankreich völlig abgerundet. 132. Veränderungen 1 m Kriegswesen. In diese Zeiten fällt die Veränderung des Kriegs- wesens durch den Gebrauch des Schießpulvers, jdas schon Chinesen und Arabern bekannt, aber erst seit 1300 auf Schießgewehr angewandt war. An die Stesse der Ritter und des berittenen Lehnsadels traten nun besoldete Kriegsknechte. Karl Vii. unterhielt

3. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 107

1835 - Königsberg : Bornträger
107 piau, Pr. Eilau. 3) Das fürstbischöfliche ermländische Landvoigteigericht. 4) Das Commerz - und Admiralitäts- kollegium (Handels- und Seegericht) zu Königsberg. 5) Die Untergerichte. Ih. Das Ober laud es g er i ch t zu Insterburg; diesem untergeordnet: 1) Das Jnquisitorial zu Insterburg. 2) Die Kreis-Justiz-Commissionen zu Nagnit und Lyk. 3) Die Untergerichte. rv^ Das Oberlandcsgeri cht zu Marienwerdcr; diesem untergeordnet: 1) 4 Jnquisitoriate zu Graudenz, Jastrow, Marienwerder, Thorn. 2) 4 Kreis-Justiz- Commissionen zu Neustadt, Könitz, Stargard, D. Krone. 3) Das Commerzien- u. Admiralitätskollcgium in Danzig. 4) Die Untergerichte. Das Gesetzbuch ist das allgemeine Landrecht. §. 53. Oie Militairverhältnisse. Jeder Preuße ist von seinem 20sten Jahre ab zur Ver- teidigung des° Vaterlandes verpflichtet. Die Dienstzeit währt 3 Jahre; Leute, die sich dem Studium einer Wissen- schaft widmen, dürfen nur 1 Jahr dienen. Die bewaffnete Macht zerfällt in I) das stehende Heer (Mannschaft vom 20 — bis 25sten Jahre); 2) die Landwehr des ersten Auf- gebots (Mannschaft vom 25 — 32sten Jahre); 3) Die Landwehr des zweiten Aufgebots (vom 32 — 39sten Jahre); 4) den Landsturm; er tritt nur im Nothfalle zusammen. Die preußische Armee kann im Kriege auf 400000 Mann gebracht werden. Unsre Provinz gehört fast ganz zum Isten Armeekorps. Es steht Militair in folgenden Städten: Königsberg: Infanterie, Kavallerie (Kuirassiere) und Artillerie. Danzig: Infanterie, Kavallerie (Husaren), Artillerie, Pionire. Ferner in Angcrburg (Landwehr), Bartenstein (Landwehr), Bischofswerder (Invaliden), Braunsberg (Füselierbataillon), Domnau und Drengfurt (Invaliden), Elbing (Füselierbataillon und Husaren), D. Eilau (Kuirassiere), Pr. Eilau (Invaliden), Graudenz (Infanterie, Artillerie und Pionire), Gumbinnen (Land- wehr), Pr. Holland (Landwehr), Insterburg (Dragoner und Landwehr), Maricnburg (Landwehr), Memel, Mewe (Invaliden), Ortelsburg (Landwehr), Ncuenburg (Invali- den), Nordenburg (Invaliden), Osterode (Kuirassiere), Georg-Eckert-Institut für internationale Scfcuibuchforschimg Braunschweig ____ ___ ______ ____________'__ -Schulbuchbbsothqk •

4. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 78

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
78 Sechzehntes Capitel. Zustand der Wettinischen Lande von 1247 bis zur Vereinigung der Kurwürde und des Her- zogthums Sachsen mit ihnen, 1418. Durch die Vereinigung von Thüringen mit Mei- ßen und dem Osterlande unter einen Rcgentenstamm wurde keineswegs die Verbindung dieser Lander zu einem Staate bewirkt; jedes behielt vielmehr seine besondere Ver- fassung, und die Stände eines jeden Landes nahmen nur die Angelegenheiten ihrer Landschaft in Berathung, ohne sich um die der übrigen zu kümmern; auch standen die mehrmaligen Theilungen der Regenten der Vereinbarung der Lander zu einem Gesammtstaate entgegen. Landftände waren in sehr frühen Zeiten vorhanden; in Meißen wur- den sie 1135, in Thüringen 1192 eingeführt und ohne Zweifel bestanden sie schon früher, doch hatten die Städte keinen Theil an den Landtagen. Die thüringischen Städte erschienen zuerst 1308, die meißnischen und osterländischen 1350 auf dem Landtage. Diese Ver- vollständigung der Verfassung war eine Folge der Geldnoth, in welche die Fürsten, vornehmlich ihrer Kriege und dann ihrer glänzenden Hofhaltung wegen, geriethen. Das ver- änderte Kriegswesen machte größere Heere und besonders viele Feldkrieger nothwendig. Die Kosten dazu konnten die Regenten nicht mehr von ihren Kammergütern bestreiten, sie bedurften der Beisteuer des Landes, und da die blühend gewordenen Städte vorzüglich dabei in Anspruch genom- men wurden, so war natürlich, daß sie auf den Landtagen, auf welchen Abgaben bewilligt wurden, Theil nahmen. Die ersten Abgaben wurden Beden genannt. Die ersten allgemeinen Beden wurden 1350 von den Landständcn zu Leipzig zu Abtragung der landesfürstlichen Schulden bewilligt. Später kamen noch besondere Beden, die von einzelnen Ständen oder Ortschaften bewilligt wurden, hinzu. Wenn im Allgemeinen Veden bewilligt wurden, ließen sich die Stände gewöhnlich einen Revers ausstcllen, daß keine mehr verlangt werden sollte, ausgenommen wenn cs Krieg oder anderer Nothstand nothwendig erforderte. 2"

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 176

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
m nachdrücklich dagegen, richtete aber weiter nichts ans, als daß seine sächsisch en Stifte noch für eine gewisse Zeit von dieser Restitution frei sein sollten. Da nun der Kaiser sich wegen dieses Edikts viele Gewaltschritte gegen die Protestanten erlaubte, und seine Kriegsheere uner- hörte Ausschweifungen begingen, so konnte Kurfürst Jo- hann Georg nicht langer dazu schweigen, er berief des- halb als Haupt der deutschen Protestanten die evangelischen Stände zu einer Zusammenkunft nach Leip- zig, die im Februar 1631 eröffnet wurde. Es erschienen daselbst viele Fürsten und Reichsstände, und wurde beschlos- sen, dem Kaiser Vorstellungen wegen des Edicts und der vielen Kriegsbeschwerden zu machen, und wenn er die Be- schwerden nicht abstellen würde, ein Heer zur Aufrechthal- tung der deutschen Freiheit zusammenzubringen. Wirk- lich brachte der Kurfürst auch 90,000 Mann Fußvolk und 2000 Mann Reiterei in's Feld und die übrigen Stände stellten gleichfalls Mannschaft nach der Größe ihrer Län- der. Allein es wurde damit nichts ausgerichtet, weil es an einem kriegserfahrenen Haupt fehlte und der Kurfürst auch nicht gesonnen war, ohne die höchste Noth mit dem Kaiser zu brechen. Noch vor der Leipziger Zusammenkunft war der König Gustav Adolph von Schweden am 25. Juni 1630 mit einem Heere von 4,000 Mann an der pom- merschen Küste gelandet um die deutschen Prote- stanten gegen den Kaiser zu unterstützen. Er hatte ge- hofft, daß die protestantischen Fürsten sich mit ihm verbinden würden, allein die mächtigsten davon, Kurbran- denburg und Kursachsen wollten sich mit ihm in keiner Art vereinigen und riethen auch den andern ab, es zu thun. Johann Georg wollte seinen Rang als Haupt der Protestanten nicht an den König von Schweden abtreten, auch hoffte er durch den L e i pziger Bund als dritte Person auftreten und die Vermittelung zwischen dem Kaiser und dem Könige von Schweden übernehmen zu können. Dazu war aber der Kaiser durchaus nicht ge- neigt, er versuchte es vielmehr, durch Drohungen den Kur- fürsten von dem Leipziger Wunde abzuziehen und zur Einstellung der Kriegsrüstungen zu zwingen. Der Kurfürst

6. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 214

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
214 Stande der Landschaft keine neuen Schulden aufzudringen, keine Werbung, Krieg oder Bündnisse zu schließen, und keine Veränderung in der Religion wie auch keine Steuerveränderung vorzunehmen, kehrte der Kurfürst sich nicht, und trotz den großen Bewilligungen, die den Ständen abverlang-t wur- den, erlangten sie nicht nur keine Vermehrung ihrer Rechte, sondern litten noch in mehrerer Hinsicht eine Verminderung derselben, doch kam 1728 eine Landtagsordnung zu Stande. Das Heerwesen war es vornehmlich, was des Landes Kräfte verschlang und viele Millionen kostete. Schon i. I. 1711 belief sich das Heer auf 30,000 Mann. Da diese Kriegsmacht noch dazu sehr glänzend ausgerüstet und bei öftern Verlusten immer wieder ergänzt werden mußte, so konnte das Land die Kosten nicht mehr erschwingen und sie wurde in Etwas vermindert. Im Jahr 1726 war das Heer aber wiederum auf 20,000 Mann zu Fuß und 7000 Mann zu Pferd gebracht, deren Unterhaltung an 2 Millio- nen Lhaler kostete. Schwere Klagen des Volks und der Stände wurden wegen den gewaltsamen Werbungen der jungen Mannschaft geführt. Da Friedrich August in irgend einer Art des Glanzes sich nicht gern von andern Monarchen übertreffen ließ, so ahmte er auch die damals in Preußen herrschende kriegerische Prunkliebe nach. Er ließ i. I. 1780 bei Mühlberg ein Lustlager halten, wo- bei er 30,000 Mann auf französische Art in den Waf- fen geübt stellte. Ezi waren dabei der König und der Kur- prinz von Preußen, außerdem aber noch 47 Fürsten zugegen. Die kostbarsten Prunkfeste, Illuminationen, Feuer, werke wurden dabei gegeben, und dieses Lustlager kostete dem Lande eine Million Thaler. Bei den unaufhörlichen Verwickelungen Friedrich August's 1. in auswärtige Angelegenheiten, bei seinen vie- len Kriegen und bei den mannigfachen Vergnügungen und Zerstreuungen, denen er sich ohne Maß und Ziel überließ, ist es wahrlich zu verwundern, daß in seinen Erblanden bei allen Verwaltungszweigen noch so viel geschah und Kur- sachsen gegen andere deutsche Länder, deren thätige Re- gierungen ungesäumt stets das Beste bewirkten, was Zeit und Umstande erforderten, nicht gar zu sehr zurückblieb.

7. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 229

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
229 an Lebensmitteln am 11. Ottobre feine unangreifbare Stel- lung verlassen müssen, und war am 13. über die Elbe gegangen, wo es schon die Preußen vorfand. ^ Mann und Roß waren vom Hunger abgezehrt, ihr Gepäck und Schießbedarf von den Preußen genommen, der Feldherr Rutowsky holte vom Kürfürsten Verhaltungsbesehle ein, der mußte ihm das Schicksal des Heeres anheimstellen. Rutowsky kapitulirte, und 14,000 Sachsen mit 180 Kanonen gaben sich den Preußen gefangen. Die Offi- ziere wurden auf ihr Ehrenwort, nicht gegen Preußen zu dienen, entlassen, die Unteroffiziere und Gemeine unter preußische Regimenter gesteckt, sie liefen aber fast alle davon und gingen nach Polen oder zu den Franzosen, wo der Prinz Taver von Sachsen einen eigenen Heeres- theil davon bildete. Der Kurfürst und Brühl erhielten Passe nach Polen. Brühl selbst verleumdete das säch- sische Heer, als ob es seine Schuldigkeit nicht gethan habe, und selbst Oe streich, welches doch allen Vortheil von diesem Unglück Sachsens zog, war ungerecht gegen Sachsen. Der König nahm nun seine Winterquartiere in Dresden und behandelte Sachsen als ein völlig er- obertes Land. Die großen Besoldungen der Hofbeamten strich er, eine große Menge Rekruten ließ er ausheben und Sachsen mußte den größten Theil der Summen her- geben, die er während des ganzen Kriegs zur Erhaltung seiner Heere bedurfte. Das war die traurige Folge von Brühl's verkehrter Politik! Durch Sachsens Besetzung von den Preußen wa- ren die verbündeten Mächte zu Abschließung neuer Bünd- nisse und zu Beschleunigung ihrer Rüstungen bewogen wor- den. Frankreich stellte statt der vertragsmäßigen 24,000 Mann 105,000 und zahlte 12 Millionen Hilfsgelder an Oestreich, welches seine Rüstungen verdoppelte. Auch Schweden, von Rußland und Fr an k r ei ch genöthigt, führte ein Heer gegen Preußen ins Feld, und selbst das deutsche Reich setzte 60,000 Mann auf den Kriegsfuß, um den König von Preußen, als einen Reichsfeind zu bekämpfen. Friedrich Ii. war, nachdem er sein Heer in Sachsen verstärkt, nach Böhmen gegangen und hatte am 6. Mai 1757 einen großen Sieg bei Prag gewonnen

8. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 206

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
20t> Ein schon früher zwischen Kursachsen und Dänemark bestandenes Vertheidigungsbündniß wurde 1698 erneuert, und auch auf Polen ausgedehnt, und mit dem Czaren von Rußland am 21. November 1699 auch ein Angriffs- bündniß geschlossen. Den Vorwand zu einem Angriff Po- lens liehen die Eingriffe Schwedens in die Rechte der liefländi sch en Ritterschaft. Ein liefländischer Edel- mann , I o h a n n R e i n h o l d von P a t k u l trat in säch- sische Dienste, als er aus Liefland flüchten mußte, und bestärkte den König August in seinem Vorsatze, Liefland den Schweden zu entreißen. Friedrich August sand- te im Juli 1700 dem Könige von Dänemark 8000 Mann zu Hilfe. Diese wurden aber von den hannover- schen und z e l l i s ch e n Truppen zurückgeworfen, und schon im August sah sich der König von Dänemark zum Frie- den von Travendal genöthigt. In Liefland eröffnete der Graf von Flcmming im März 1700 den Krieg durch Eroberung einiger Schanzen und die Belagerung von Riga. Vergebens hatte August die Polen zur Theil- nahme an dem Kriege zu bewegen gesucht. Er ging nun selbst mit seinem Heere von 20,000 Mann über die Düna, um Riga anzugreifen, richtete aber nichts aus. Er mach- te nun Friedensvorschläge, mit denen es ihm aber kein Ernst war und die auch zurückgewiefen wurden. Mittlerweile war Karl Xll. mit 15,000 Mann bei Pernau gelandet, hatte am 30 November bei Narva das russische Heer von 80,000 Mann vernichtet und wandte sich nun gegen den König von Polen. Er schlug im Jahre 1701 die Sachsen unfern Riga, verfolgte sie durch Kurland, und befreite noch in demselben Jahre ganz Liefland von ihnen. König August ließ nun wiederholt Friedensvor- schläge thun, die der erzürnte Sieger aber alle zurückwies und einer polnischen Gesandtschaft die Antwort gab: „er wolle in Warschau sie anhören." König August hatte vergeblich Hilfe bei den Polen und bei Frankreich gesucht, nun ließ er in Sachsen für schweres Geld Mannschaft werben, aber es wurden, wahrscheinlich ohne sein Wissen, viele Leute gewaltsam aus- gehoben und eine Menge Familien um ihre Ernährer ge- bracht. 20,000 Mann brachen nach Polen auf, wurden

9. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 277

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
277 theils durch einen freiwilligen Beitrag der Ritterschaft, 1 Heils durch eine Dienst- und Capital ein ko m men- steuer gedeckt werden sollte. Auf diesem Landtage, dem letzten des ungetheilten Landes, kam auch die Vereinfachung der sächsischen Verfassung zum Anträge, und Fried, rich August erklärte, daß er die Vereinigung der Pro- vinzen zu einem Ganzen zuträglich finde, doch kam der gute Gedanke nicht zur Ausführung. > _ - Eine große und zweckmäßige Umbildung erlitt das Heerwesen. Das ganze sächsische Heer wurde unter der Leitung des Generals von Gersdorf gänzlich umge- staltet und dem französischen ähnlicher gemacht. Die Beurlaubungen zum Vortheil der Besehlshaber sielen weg, die kleinern Unterabtheilungen des Heeres wurden zusam- mengethan, bei der Bekleidung, den Waffen und den Ue- bungen, sowie bei der Dienstordnung erfolgten wesentliche Verbesserungen. Eine Anzahl alter Generale und Offiziere wurde in Ruhestand versetzt. Diese Veränderungen kosteten viel, waren aber nochwendig. Die Polizeisoldaten, Gens- darmen zur Reinigung des Landes von Landstreichern und verdächtigen Menschen wurden nach Art der sranzö- sch e n eingeführt. Bei dem Justizfache waren die Dienstlisten beiden Justizämtern 1810 und das Mandat gegen den Zu- denwucher 1811 das wichtigste Neue. Die ihm zuge- muthete Einführung des französischen Gesetzbuches"wies der König beharrlich zurück. Sonst erhielt das Forstwesen einige Verbesserungen, das Zunft - und Jnnungenwesen Abstellung einiger Mißbrauche; auch wurden die Wander- bücher eingeführt. Das Bergwesen, die Schulanstalten und die Universitäten blieben, der schweren Zeiten ungeachtet/ nicht ohne Unterstützung. Die Nahrungsquellen im Lande singen immermehr zu stocken an, die Geldnoth wurde immer größer, die Ver- armung nahm überhand. Der Handel Sachsens erlitt theils wegen der Seesperre, theils durch das Verschwinden de6 baaren Geldes und durch unnatürliche Beschränkungen französischer Aufseher eine große Hemmung, nicht weniger der Gewerbsteiß, da die Farbewaaren, die Baum- wolle und andere Stoffe, die vom Auslande kamen, ent- weder gar nicht zu haben, oder mit großen Abgaben belegt

10. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 284

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
284 die ganze Nieder Lausitz, den Kurkreis mit Barby und Gommern, Th eile des in eigner und leipziger Kreises, den größten Theil der Stifte Merseburg und Naumburg, Zeiz, das sächsisch e Mannsfeld, den thüringischen und n e u städter Kreis und das Fürsten- thum Q u e r f u r t, Görlitz, Lübben, Guben, T o r - g a u, Wittenberg, E i l e n b u rg, M e r se b u rg, W ei- st e n fe l s, Naumburg und Schulpforta, Langen- salze, Weißensee, Neustadt und andere Städte, über- haupt 13674 Geviertmeilen und 864,400 Menschen mit allen S a l z w e r k e n, dem fettesten Kornboden und den ge- schontesten Wäldern gingen damit verloren. Die an Preußen abgetretenen Landschaften erhielten den Namen das Herzogthum Sachsen. Die Räumung des Landes soll 15 Tage nach der Auswechselung der Unterschriften vor sich gehen. Besondere Behörden werden unverzüglich die Auseinandersetzung wegen der Archive, Schulden, Rückstände Cassenbillets, des Eigenthums der öffentlichen Anstalten und milden Stiftungen, des Heeres, der Artillerie und der Kriegsvorräthe beginnen. Bei dem Heere haben alle Offi- ziere, Feldprediger und Chirurgen, so wie alle Ausländer die Wahl des Dienstherrn, bei den übrigen entscheidet der Geburtsort. Die Schulden der getheilten Provinzen bleiben auf denselben haften, auch bei den getheilten gehen sie nach den Einkünften. Dasselbe gilt von den ausstehen- den Forderungen. Alle Gemeinden, Corporationen, fromme Stiftungen und Unterrichtsanstalten behalten ihre Besitzungen und Einkünfte. Preußen verpflichtet sich 150/0(10, nöthigen Falls 250,000 Centner Salz ohne Ausgangszoll zu einem Preise an Sachsen zu liefern, der dem Könige von Sachsen seine bisherige Salzsteuer nicht schmälert. Am 27. Mai trm der König der am 27. März geschlos- senen Verbindung gegen Frankreich bei und stellte 8,000 Mann Linientruppen und eine gleiche Zahl Landwehr. Am 8. Juni wurde die deutsche Bundesacte für Sach- sen unterzeichnet. So war denn das Aer^ste über das unglückliche S ach - scn verhängt, das, was Jahrhunderte lang durch gemein- same anden zusammengehalten worden und in ein Ganzes verwachst^, wurde, getrennt und zerriffen. Landsleute, Brü-
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