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1. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 39

1907 - Leipzig : Hirt
2. Brandenburg. Der Groe Kurfürst Friedrich Wilhelm. 39 Alle Beamten gewhnte er, den Weisungen, die von dem Mittelpunkte des Staates ausgingen, unbedingt zu gehorchen. Groe Schwierigkeiten bereiteten ihm dabei die preuischen Stnde. Die Widerspenstigen wurden vom polnischen Hofe in ihrem Widerstande bestrkt. Die Hauptunruhe-ftifter, der Schppenmeister Rode und der Oberst von Kalkstein von Knigsberg, wollten die Polen zu einem Einfall in Preußen und zur Vertreibung der brandenburgifchen Besatzung veranlassen. Beide wurden des Hochverrats berfhrt; Rode starb in strenger Festungshaft, Kalkstein wurde hingerichtet. Stehendes Heer. Bis zu jener Zeit wurden im Kriegsfalle Truppen angeworben, die nach Beendigung des Krieges wieder entlassen wurden. Friedrich Wilhelm begrndete ein stehendes Heer, das im Frieden fr den Krieg ausgebildet wurde. Anfangs zhlte es 3000, bei seinem Tode 24 000 Mann. Wissenschaft. Zur Befrderung der Wissenschaft stiftete Friedrich Wilhelm die Universitt Duisburg; sie wurde während der napoleonischen Kriege aufgehoben; in Berlin grndete er eine groe Bibliothek, die er dem allgemeinen Gebrauche der Gelehrten zur Verfgung stellte. Garten- und Landbau. Der Groe Kurfürst berief Ansiedler aus Holland und der Schweiz ins Land, damit sie die durch den Dreiig-jhrigen Krieg verdeten Landstriche wieder anbauen sollten. Er ver-ordnete, da jeder Bauer bei seinem Hause einen Garten anlege. Kein Bauer durste einen eignen Hausstand grnden, bevor er sechs Obstbume veredelt und sechs Eichen gepflanzt hatte. Auf den staatlichen Gtern, Domnen genannt, wurden sogenannte Musterwirtschaften zur An-regung und Belehrung der umwohnenden Bauern angelegt. Die Kartoffel wurde angepflanzt. Handel und Gewerbe. Wie sehr dem Kurfrsten die Frderung von Handel und Gewerbe am Herzen lag, geht aus einer Verordnung hervor, in der es heit, die Erfahrung lehre, da eines Landes Wohlfahrt und Aufblhen hauptfchlich aus inlndischen Manufakturen herfliee; daher habe er aus landesvterlicher Frsorge Gerbereien, Draht-, Sensen- und Blechhammerhtten anlegen lassen. Fehler errichtete er ein Stahlwerk, eine Gewehrfabrik, eine Zuckersiederei, eine Gaze-, Seide- und Krepp-sabrik. Besonders frderte er die Wollwebereien und befahl, da Bettler und Miggnger nach den Orten gebracht wrden, wo sich Wollmanufak-turen und Zeugmacher befnden, damit sie dort arbeiten sollten. In Spandau wurde mit dem Zuchthaus ein Spinnhaus verbunden. Auch mit dem Tabakbau machte er einen Versuch. Groen Anteil an dem Aufblhen der gewerblichen Ttigkeit haben franzsische Hugenotten^). Ludwig Xiv. hob das Edikt von Nantes *) Die Reformierten in Frankreich wurden nach dem Namen eines Anfhrers Hugenot" Hugenotten genannt.

2. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 61

1907 - Leipzig : Hirt
1. Preußen und sterreich. 61 und Nordhausen, sowie die schweizerischen Besitzungen Neuenburg und Valengin, erhht das stehende Heer aus 50000 Mann, hebt das Gewerbe durch Befrderung fremder Einwandrung, grndet in Berlin die Akademie der Wissenschaften und auf Anregung des groen Leibniz die Hochschule zu Halle. Nachdem er vom Jahre 1688 als Kurfürst und von 1701 bis 1713 unter dem Titel eines Knigs in Preußen regiert hatte, folgte ihm sein Sohn Friedrich Wilhelm I. und regierte bis zum letzten Maitage des Jahres 1740. Ein ttiger, einfacher und strenger Mann, hat er dem preuischen Staate eine feste Prgung gegeben. Unter ihm wurden 2000 neue Volksschulen gegrndet, der 300 Drfer angelegt, eine Hand-Werkerordnung erlassen, der Bauernstand geschtzt, das stehende Heer auf 80000 Mann vermehrt und ein Staatsschatz von 27 Million Jb angesammelt. Der Besitzstand des Landes wurde durch den Kreis Gel-dern und Vorpommern erweitert. Das Aussterben der spanischen Linie des Hauses Habsburg im Jahre 1700 fhrte zum Spanischen Erbfolgekriege, der hauptfchlich zwischen sterreich und Frankreich gefhrt wurde und Spanien an die Bourbonen brachte. In Rußland begrndete Peter der Groe die russische Macht, während Schweden unter Karl Xii. seine Gromachtstellung einbte. C. von der Thronbesteigung Friedrichs des Groen bis zum Ausbruch der Franzsischen Staatsunmlzung. 1. Preußen und Osterreich. Friedrichs des Groen Jugend und Thronbesteigung. Am letzten Mai-tage des Jahres 1740 entschlief Friedrich Wilhelm I. Am Totenbette des Knigs redete Knigin Sophie Dorothea ihren Sohn Friedrich zuerst mit dem Titel Majestt an. Friedrich erwiderte in kindlicher Ehrfurcht: Nennen Sie mich immer Ihren Sohn, dieser Titel ist fr mich kstlicher als die Knigswrde!" Auf eine bewegte Jugend blickte der neue König Friedrich Ii. zurck, als er im Alter von 28 Jahren den Thron seiner Vater bestieg. Die strenge Hrte des Vaters hatte er besonders in den ersten zwanzig Jahren seines Lebens empfunden. Der König wollte den Prinzen nur zum Soldaten erziehen. Friedrich waren die militrischen bungen nicht unangenehm, aber es verdro ihn, da er der Musik und den Wissenschaften keine Zeit widmen sollte. Er tat es dennoch heimlich, und es kam daher zu einem ernsten Zerwrfnis zwischen ihm und dem Vater. Der Prinz wurde sogar krperlich gestraft. Der König verkannte den aufstrebenden Geist seines Sohnes; er nannte ihn einen Poeten und Querpseiser.

3. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 86

1907 - Leipzig : Hirt
86 Vom Ausbruche der Franzsischen Staatsumwlzung bis zum Sturze Napoleons I. gestanden hatten, wurden nun frei. Sie konnten selbst Land erwerben, Handel und Gewerbe treiben und bei Flei und Sparsamkeit es zu einem gewissen Wohlstande bringen. Die Städte sollten von nun an ihre Verwaltung selbst führen, damit die Brger Anteil an dem Aufblhen der Städte nhmen. Auch die Verwaltung des Staates wurde ganz umgestaltet und die grte Sparsamkeit eingefhrt. Was die knigliche Familie an Gold und Silber besa, gab sie hin, damit Geld daraus geprgt wrde, um die groe Schuldenlast zu tilgen. Stein hatte in einem Privatbriefe geschrieben, da die Bewohner der abgetrennten Provinzen, namentlich die Westfalen, in der Liebe und Treue zu dem preuischen Knigshause erhalten werden mten, damit sie beim Ausbruche eines Krieges sich auf preuische Seite stellten, wohin sie gehrten. Dieser Brief wurde von den Franzosen aufgefangen, und Napoleon verlangte nun die Verbannung Steins. An seine Stelle trat Hardenberg, der im Geiste seines Vorgngers die Verwaltung weiter-fhrte. Scharnhorst. Die Umgestaltung des Heerwesens unternahm Scharnhorst. Er war, wie Hardenberg, ein geborener Hannoveraner, der in preuischen Dienst getreten war. Scharnhorst war ein Mann von seltenen Eigenschaften. Was er als richtig anerkannt hatte, fhrte er durch. Sein Wesen war milde, aber entschlossen, gengsam und un-eigenntzig. In seinem Auftreten wie in seinem Wirken und Schaffen hat er groe hnlichkeit mit dem Feldmarschall Moltke. Scharnhorst stellte den Grundsatz auf, da alle dienstfhigen Shne Preuens zur Verteidigung des Vaterlandes verpflichtet seien. So kam die sogenannte allgemeine Wehrpflicht zur Geltung, und der Soldaten-dienst wurde eine Ehrensache fr jeden Brger. Im Frieden zu Tilsit war Preußen die Verpflichtung aufgentigt worden, nicht mehr als 42 000 Soldaten unter den Waffen zu halten. Um trotzdem eine grere Heeresmacht kriegsfhig zu machen, wurden die Soldaten so rasch wie mglich fr den Krieg eingebt, dann sofort entlassen und andre an ihrer Stelle ausgehoben und in gleicher Weise geschult. Ohne da das stehende Heer die Zahl von 42 000 Mann berschritt, wurden auf diese Weise in drei Jahren 150 000 Mann fr den Kriegsdienst vorbereitet. Die drei Männer: Stein, Hardenberg und Scharnhorst haben durch ihre wohlberechneten Vorbereitungen zu dem Erfolge der Freiheitskriege bedeutend beigetragen. Geistige Umgestaltung. Auch Männer der Wissenschaft und gott-begnadete Snger trugen in ihrer Art zur geistigen Wiedergeburt des Volkes bei. Der Sprachforscher und edle Freund Schillers, Karl Wil-Helm von Humboldt, regte die Grndung einer Universitt zu Berlin

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 76

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
76 entsprachen die Kriegs- und Domnenkammern, die dem General-Direktorium unterstellt waren, wie die Steuerrte iu den Stdten und die Landrte auf dem Lande den Kriegs- und Domnenkammern. Die Generalrechenkammer, die heutige Oberrechnungskammer in Potsdam, wurde zur Beaufsichtigung der gesamten Finanzverwaltung ein-gerichtet; alle Rechnungen des Staates wurden hier einer genauen Prfung unterzogen. 3. Sorge fr Gewerbttigkeit und Landwirtschaft, a) Gewerbttigkeit. Friedrich Wilhelm I. duldete nicht, da seine Untertanen auslndische Stoffe trugen, weil er nicht wollte, da Geld fr Kleidungsstcke in das Ausland gebracht wrde; die Einfuhr fremder Stoffe belegte er mit hohen Eingangszllen (Merkantilsystem). Die Manufakturen nannte er ein recht Bergwerk", und von einem Lande ohne Manufaktur sagte er, es ist ein menschlicher Krper sonder Leben, ergo ein totes Land, das bestndig pauvre und elendiglich ist und nicht Zum Flor sein Tagelang gelangen kann." In Berlin legte er eine groe Weberei an, woran alle inlndische Wolle verkauft werden mute. Offiziere und Beamte durften weder fr sich noch fr die Regimenter und Diener Tuche aus dem Auslande kommen lassen. der die Anfertigung der Stoffe gab der König genaue Vorschriften und lie strenge Aufsicht führen, damit die Fabrikanten niemand bervorteilten. Bald standen die preuischen Manufakturen (Tuchfabriken) in solcher Blte, da sie sogar nach dem Auslande einen bedeutenden Absatz hatten.1) Auch die Leinenweberei hob sich ganz erheblich. Den Handwerkern in Berlin gab der König dadurch reichen Verdienst, da er fr die Verschnerung und Bebauung der Stadt sorgte. Reichen Brgern und Beamten wies er Pltze und einen Teil des Bauholzes an, und dann hie es: Der Kerl hat Geld, mu bauen." Die Städte stellte er unter Steuer rate, damit die eigenntzigen Ratssamilien und die Znfte die unteren Volksklassen nicht bedrckten. Friedrich Wilhelm I. besuchte selber die Baupltze, um sich persnlich vou dem Fortschritt der Arbeit zu berzeugen. Lssige Arbeiter wurden dann nicht selten aus eine recht nachdrckliche Weise zur Arbeit angehalten. Den Hkerweibern, Handwerkerfrauen und Brgerstchtern, die in den Straen und auf dem Markte Waren feilboten, befahl er, zu stricken und zu nhen oder Wolle und Flachs zu spinnen. b) Landwirtschaft. Den hartbedrckten Bauersleuten suchte der König eine menschenwrdige Behandlung zu verschaffen. Zur J) Preußen hatte die gesamte Tuchlieferung fr die russische Armee.

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 162

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
162 er fr eine bessere Bekleidung und Verpflegung und fr eine menschlichere Behanbluug der Soldaten. Da das preuische Heer sehr viele Leute zhlte, die aus bert verschiedensten Lndern angeworben waren, so herrschte zur Ausrechterhaltung der Ordnung die grte Strenge; die Soldaten wurden gescholten und geprgelt. Eine solche Behandlung verbot der König und befahl den Offizieren, ihre Untergebenen . mehr durch Weckung des Ehrgefhls als durch Strafen zu treuer Pflichterfllung anzuhalten. Indessen zeigten sich in der Kriegstchtigkeit des Heeres keine Fortschritte; denn die alten Offiziere aus der Zeit Friedrichs des Groen hielten sich fr unberwindlich und wollten von Verbessernilgen auf dem Gebiete des Kriegswesens nichts wissen. c) Sorge fr die Schulen. Zur Leitung und Beaufsichtigung aller Lehr- und Erziehungsanstalten des Landes schus der König eine hchste Unterrichtsbehrde, das Oberschulkollegium. Fr die Ausbildung brauchbarer Lehrer grnbete er Lehrer-Seminare und gab namhafte Summen fr die Ausbesserung der Lehrergehlter; auch erlie er Verordnungen der den Betrieb des Unterrichts in Land -und niederen Stadtschulen. An die Hochschulen berief er deutsche Gelehrte und gab ihnen ein auskmmliches Gehalt. Um tchtige Gymnasiallehrer heranzubilden, errichtete er an der Universitt zu Halle ein philologisches Seminar, und zur Heranbildung von guten Militrrzten wnrde eine Tierarxn ei schule gegrndet {1790), ferner sechs Jahre spter eine medizinisch-chirurgische Pepi liiere zur Hebung der Arzneikunde. 3. Der Krieg gegen Frankreich. (17921795.) Siehe Seite 158. imb 159. 4. Die zweite und dritte Teilung Polens. (1793 und 1795.) In Polen machte sich eine Wendling znm Bessern geltend. Um das Land von dem gnzlichen Untergnge zu retten, sollte Polen aufhren, ein Wahlreich zu fein, das schsische Knigshaus in den erbliche n Besitz der Klligswrde gelangen, das Los der Bauern gemildert, Religionsfreiheit gestattet und das Einspruchsrecht des Adels ausgehoben werden. Untersttzung fanden die Polen bei dem Könige Friedrich Ii., der das polnische Reich als Damm gegen die russischen Erobernngsgelste erhalten wollte. Hiermit war aber eine Anzahl polnischer Ebelleute und vor allem Rnlanb nicht einverstanben. Im Jahre 1792 lie Katharina Ii. ihre Truppen in Polen einrcken. Ein Teil der polnischen Bevlkerung, die Patrioten, suchten die Rechte des Vaterlandes

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 274

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Ihrem Geinahle war die Prinzessin eine liebende Gattin, ihren acht Kindern eine frsorgliche Mutter. Oft erschien sie in den Unterrichtsstunden, um sich persnlich von den Fortschritten der jungen Prinzen und Prinzessinnen zu berzeugen. Letztere wurden auch zum Nhen und Stricken und zu anderen Handarbeiten angehalten, und mit ihrem Ge-mahle hielt sie auf Einfachheit in der Kleidung. Der Aufenthalt im Freien diente den frstlichen Kindern nicht blo zum Spielen; sie muten auch Blumen und Strucher pflanzen und eine Sammlung von ntzlichen Krutern anlegen. 3. Die Kaiserin als Landesmutter. In Berlin grndete die edle Frstin Anstalten, in denen Mdchen aller Stnde eine tchtige Ausbildung erhalten knnen. So entstand unter ihrem Schutze der Lette-Verein", wo die Mdchen zuschneiden, weinhen und kochen lernen, aber auch in der Buchdruckerkunst und in anderen Gewerben aus-gebildet werden. Fr Mdchen, welche Lehrerinnen werden wollen, sorgte sie durch die Grndung des Viktoria-Lyeeurns in Berlin. Fr die Handwerker, wie auch fr die weiblichen Handarbeiten besorgte sie mit ihrem Gentahle schne Muster ans frherer Zeit, um diese Gewerbezweige mehr und mehr zu heben. Der Wissenschaft und Kunst wurde die Prinzessin eine warme Frderin. Oft erschien sie in den Mdchenfortbildnngsschnlen, und gern besuchte sie die Arbeitssttten der Maler und Bildhauer. Den armen Kranken war sie stets eine hilfreiche Freundin; wieder-holt fah man sie hinter dem Sarge eines Armen hergehen und einen Kranz ans fein Grab niederlegen. Whrend der Regierung ihres Gemahls wurden einige Gegenden Deutschlands von frchterlichen berfchwem-mnngen heimgesucht. Von dem Krankenlager des leidenden Gatten eilte die Kaiserin hin zu. den Unglckssttten, um Not zu lindern und Trost zu spenden. Besonders mitfhlend zeigte sich die Frstin während der Kriege von 1866 und 1870. Den Soldaten im Kriege schickte sie wrmende Kleidungsstcke, den Familien, deren Ernhrer in Feindesland weilten oder schon gefallen waren, lie sie reichliche Untersttzung zukommen. Sie sammelte eine groe Geldsumme, die sie unter sie verteilen lie. Fleiig besuchte sie whreud des Krieges vou 1870/71 die Krankenhuser und Lazarette, sprach den verwundeten und leidenden Soldaten freundlich Trost zu und beschaffte ihnen gute Betteu und passende und krftige Nahrung.

7. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 19

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
19 riefen den Beistand des Himmels an, und dann ging es in den Kampf. Die hlzernen Trme wurden an die Stadtmauer geschoben und Sturmleitern herangeschleppt. Mauerbrecher unterwhlten die Mauern von unten her. Nach verzweifelter Gegenwehr wurde die Stadt eingenommen und Herzog Gottfried einstimmig zum Könige von Jeru-falem gewhlt. Er aber lehnte diese hohe Wrde ab und nannte sich nur Beschtzer des hl. Grabes". Aokgen der Kreuzzge. Das hl. Land wurde spter den Christen durch die Trken wieder entrissen^ es mutzten deshalb noch sechs Kreuzzge unter-nommen werden; sie erreichten aber ihren Zweck nicht. Jerusalem und fast alle heiligen (Sttten blieben bis Heute in den Hnden der Unglubigen, Dennoch Hatten die Kreuzzge fr ganz Europa die wohlttigsten Folgen: Glaube und Frmmigkeit vertieften sich, das Ansehen der Kirche stieg be-deutend, das Rittertum gelangte zur hchsten Blte, Handel und Ge-werbe nahmen einen gewaltigen Aufschwung, infolgedessen viele Städte reich und mchtig wurden. Die Gewrze des Orientes kamen nach Europa; auch manches Kunstgewerbe (Weberei und Frberei) wurde neu eingerichtet. Durch die Berhrung mit den Vlkern des Morgenlandes erhielten Knste und Wissenschaften neue Anregung. Viele Bauern wurden durch die Teilnahme an den Kreuzzgen frei. 11. Pas Kiitertum. Rstung und Wohnung. Seit Heinrich I. bestand der Kern des deutschen Heeres aus Rittern, d. i. Reitern. Sie brachten im Kriege die Entscheidung. Ein Panzer schtzte des Ritters Brust und Rcken, ein Helm das Haupt, ein Visier (eine eiserne Klappe) das Gesicht; an Armen und Beinen trug er eiserne Schienen. Zur Ausrstung gehrte auch ein breites Schwert, eine Lanze, ein Schild und ein starkes Ro. Die Ritter wohnten itt festen Burgen aus Bergen oder mitten in weiten Smpfen. Die stolzen Ritterburgen sind fast alle verschwunden; von vielen erblicken wir in einigen Gegenden Deutschlands noch gewaltige Trmmerhausen. Erziehung. Zu seiner Ausbildung mute der Ritter eine lange Schule durchlaufen. Im siebenten Jahre kam der Edelknabe au den Hof eines befreundeten Ritters; als Edelknabe oder Page mute er bei der Tafel aufwarten, beim Besteigen des Pferdes feinem Herrn die Steigbgel halten, in der freien Zeit sich in den Ritterknsten den. Auch wurde er in der Religion und im Singen unter-wiesen und zum Gehorsam und zur Ehrfurcht gegen die Edelfrauen angehalten. Lefen und Schreiben lernte er selten. Im Alter von 14 Jahren erhielt er ein Schwert und eine Schrpe. Sie waren vom Priester gesegnet und wurden dem Edelknaben in der Kirche berreicht; jetzt war er Knappe oder I unker, und als solcher durste er seinen Herrn auf die Jagd, in den Krieg und zu den Tur-nieren begleiten. Mit dem 21. Lebensjahre wurde der Rittersohn in den Ritterstand ausgenommen. Durch Gebet und Andachtsbungen mute er sich hieraus vorbereiten. Am Altare gelobte 2*

8. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 60

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
60 - 4. König Iriedrich Wilhelm 11. 17861797. Wahlspruch: Aufrichtig und standhast." Persnlichkeit. Friedrich der Groe starb, ohne Kinder zu hinter-lassen; ihm folgte in der Regierung sein Neffe Friedrich Wilhelm. Er war eine stattliche Erscheinung und besa groe Geistesgaben; vor allem liebte er die Musik und schne Gedichte. Whrend sein Onkel die Franzosen bevorzugte, berief Friedrich Wilhelm deutsche Knstler und Gelehrte in seine Umgebung und an die hheren Lehranstalten. Als Soldat zeigte er Mut und Unerschrockenheit. Einst hatte sich der Prinz Friedrich Wilhelm in einem Gefechte zu weit vorgewagt; die feindlichen Kugeln nmpfiffen ihn von allen Seiten. Die Generale machten ihn auf die groe Gefahr aufmerksam. Ganz ruhig aber antwortete Friedrich Wilhelm: Das hat nichts zu bedeuten, wir schieen ja au ch." Gegen die Untergebenen zeigte der König Wohlwollen und gut-herzigen Sinn. Neben diesen edlen Eigenschaften fehlte es ihm aber an weiser^ Sparsamkeit und der ntigen Willenskraft, dazu hatte er eine zu groe Nachsicht mit seinen Beamten, die seine Gte nur zu oft mibrauchten. Seine Regierung, a. Sorge fr Hndel und Verkehr. Unter Friedrich dem Groen waren die Lebensmittel ziemlich hoch be-steuert; der Handel mit Kaffee und Tabak lag allein, in den Hnden des Staates. Fr diesen Alleinhandel und die Eintreibung der Steuern hatte Friedrich Ii. franzsische Beamte (Kaffeeriecher) ange-stellt, die das Volk unntigerweise plagten. Friedrich Wilhelm entlie diese Beamten und gab den Handel mit Kaffee und Tabak frei. Der Verkehr hob sich serner durch die Herabsetzung der Zlle und durch die Anlage von Kunststraen, die zuerst unter diesem Könige gebaut wurden. b) Sorg e fr das Heer. Die Soldaten lie er besser be-kleiden und bekstigen und sorgte fr eine mildere Behandlung. Durch Weckung des Ehrgefhls und nicht durch harte Strafen sollten die Offiziere ihre Untergebenen zu treuer Pflichterfllung anhalten. Doch die Kriegstchtigkeit des Heeres blieb nicht auf der Hhe, weil die alten Generale aus der Zeit Friedrichs des Groen von Ver-befferungen nichts wiffen wollten; das sollte fr Preußen in der Folge sehr verhngnisvoll werden. c) Sorge fr die Schulen. Der Volksschulunter-richt lag dem Könige besonders am Herzen. Fr die Ausbildung der Lehrer grndete er Lehrerseminare, gab namhafte Summen zur Aufbesserung der Lehrergehlter und erlie Verordnungen der den Betrieb des Unterrichts in Land- und Stadtschulen. Bevollmchtigte muten in seinem Auftrage die Schulen besuchen und Prfungen ab-halten. Zur Leitung und Beaufsichtigung aller Schulen schuf der König eine hchste Unterrichtsbehrde, das Ober-Schnlkolleginm.

9. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 65

1909 - Leipzig : Hirt
97. Friedrich Wilhelm I. c) Viele Maregeln des Knigs zeigen, wie sehr ihm die Hebung des Wohlstandes am Herzen lag. Besonders nahm er sich des Bauern-st and es an. Der Mihandlung der Bauern durch die Gutsherren wirkte er durch Verordnungen entgegen und setzte die Frondienste herab. Auf den Staatsgtern fhrte er Verbesserungen im Ackerbau und in der Viehzucht ein, worber die Gutsverwalter die Bauern der Umgegend zu belehren hatten. Die Steuerfreiheit des Adels hob er auf. Als 20000 protestantische Salzburger um ihres Glaubens willen aus ihrer Heimat vertrieben wurden, lud Friedrich Wilhelm I. sie ein, in sein Land zu kommen, und siedelte sie in Ostpreuen an, das durch die Heereszge im Nordischen Kriege und durch eine Pest stark gelitten hatte." d) Knste und Wissenschaften schtzte der König nur, sosern sie greifbaren Nutzen gewhrten; feinere gesellige und geistige Gensse verachtete er; fr ihn war sein Tabakskollegium" die liebste Erholung. Dagegen sorgte er eifrig fr den Bau von Kirchen und Volksschulen.*) 2. Militrisches. Der König, der als Kronprinz in Flandern die Kriegfhrung erlernt hatte (in welchem Kriege?) und in dem pommerfchen Feldzuge feine kriegerische Tchtigkeit bewies, war Soldat durch und durch. Mit Hilfe des Fürsten Leopold von Dessau, des alten Dessauers", bildete er ein so gut geschultes Heer heran, wie es kein anderer Staat aufzuweisen hatte, und verdoppelte die Anzahl der Truppen, so da sie bei seinem Tode gegen 85000 Mann stark waren. Er erlie sorgfltig durchgearbeitete und durchgeprobte Vorschriften und berwachte persnlich die Ausbildung seiner Soldaten, die schon uerlich durch ihre ganz gleich-artige knappe und saubere Kleidung und ihre Zpfe, noch mehr aber durch die Schnelligkeit und Sicherheit ihrer gleichmigen Bewegungen Aufsehen erregten. Die Ergnzung des Heeres geschah teils durch Werbung im In-wie im Auslande, die oft mit List und Gewalt betrieben wurde, teils durch Einziehung von Landeskindern nach dem Kantonsystem": das Land wurde in Kantone eingeteilt, aus denen die Wehrpflichtigen von ihren Regimentern nach Bedrfnis einberufen werden konnten (Anfnge einer allgemeinen Wehrpflicht). Groe Vorliebe hatte der König fr lange Kerle", feine lieben blauen Kinder", aus denen er die Potsdamer Riefengarde bildete. Keine Kosten wurden gescheut, um solche Prachtsoldaten selbst aus entfernten Lndern herbeizuschaffen, und wer dem König eine besondere Freude machen wollte, schenkte ihm einige Riesen. *) An Orten, wo Schulen waren, sollten nach dem Befehle des Knigs die Eltern thre Kinder im Winter tglich, im Sommer wenigstens einmal wchentlich m die Schule schicken. Christensen, Lehrbuch. Hi. A. B. Neubtg, 5

10. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 80

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 80 - 7. Es mssen aber so geschickte Leute sein, als weit und breit zu finden, und zwar von evangelisch-refortnierter oder lutherischer Religion, die treu und redlich sind, die offene Kpfe haben, welche die Wirtschaft verstehen und sie selber getrieben, die von Kormnerzien, Manufaktur und anderen dahin gehrigen Sachen gute Information besitzen, dabei auch der Feder mchtig, vor allen Dingen aber unsere geborenen Untertanen sein, es mte denn, soviel diesen letzteren Punkt betrifft, sich fgen, da uns zwar ein fremder, jedoch sehr habiler Mensch vorgeschlagen wrde, welchensalls wir endlich wohl ein oder zwei von dergleichen Subjekten bei unserem G.-O.-F.-K.- u. D.-D. passieren lassen wollen. Um aber oben angefhrte und andere dahingehrende Qualitten kurz zu fassen, so mssen es solche Leute sein, die zu allem capables sind, wozu man sie gebrauchen will. 9. Die Rte in den Provinzial-Kommissariaten aber sollen sein gute, tchtige Leute, die einen gesunden, natrlichen Verstand haben und von Jugend auf bei Kommerzien, Manufaktur, Akzise und anderen in das Kommissariats-Departement einschlagenden Sachen hergekommen. 10. Bei den Provinzial-Kammern mssen gute Wirte bestellt werden, die selbst Wirte und Beamte gewesen und selbst in hoher Pacht gestanden, auch der Feder gewachsen und rechnungsverstndige vigilcmte1) und gesunde Leute sind. 11. Ferner ... gehet unsere allergndigste Intention dahin, da uns zur Besetzung der Provinzial-Kammern und Kommissariate keine Leute in Vorschlag gebracht werden sollen, die aus der Provinz brtig, woselbst die vakante Be- dienung wieder zu besetzen..... 15. Zu allen Torschreiber, Mhlenbereiter, Polizeireiter, Ausreiter und dergleichen geringeren Bedienungen wollen wir niemand anders als Invaliden-Unteroffiziers und Soldaten verwendet wissen, und zwar solche, die unter unserer allergndigsten Approbation von unseren Generaladjutanten jedesmal in Vorschlag gebracht werden..... 19. ^Den Instruktionen fr die Prov.-Kommiffariate und Kammern] ist in specie einzuverleiben, da die Kornrnissariats-Prsidenten in den Provinzen die ihnen anvertrauten Städte fleiig bereisen, derselben Zustand in bezug auf Handel und Wandel, Kommerzien und Manufakturen, Brger und Einwohner und deren Nahrung auf das genaueste erkundigen und informieren sollen, damit ihnen die unter ihr Departement gehrenden Städte ebenso genau bekannt sein mgen, als wir prtendieren, da ein Kapitn von unserer Armee seine Kompagnie kenne, indem dabei aller und jeder dazu gehrenden Soldaten innerliche und uerliche Qualitten dem Kapitn vollkommen bekannt sein mssen..... 21. Femer mu in der Instruktion den Provinzial-Kammern und Kom-missariaten anbefohlen werden, sich tagtglich, ausgenommen des Sonntags und in Weihnachten, Ostern und Pfingsten die beiden ersten Feiertage, denn der dritte Tag in den hohen Festen so wenig als die sogenannten Bummelfeste gefeiert werden sollen, in ihren Kollegien zu versammeln, und zwar des Morgens im Sommer um 7 und im Winter um 8 Uhr. Um 11% Uhr endigt sich die Session, und des Nachmittags um 2 Uhr nimmt sie wieder ihren Anfang und continuieret bis des Abends um 6 Uhr, damit bei solchem Flei und Applikation unser Dienst und hchstes Interesse an allen Orten rechtschaffen befrdert werden knne. l) aufmerksam.
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TM Hauptwörter (200)200

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