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1. (Lehraufgabe der Obertertia): Preußisch-deutsche Geschichte bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 44

1916 - Berlin : Weidmann
44 Friedrich Wilhelm der Groe Kurfürst. mittelbare oder indirekte Verbrauchssteuer von Lebensmitteln und Gewerbeerzeugnissen, die ihm ein fr allemal bewilligt werden sollte. Der Landadel weigerte sich aber entschieden, die Akzise anzunehmen, und bestand darauf, die bisherige Grundsteuer, die brigens grten-teils seine Bauern aufbrachten, weiter zu bezahlen. Dafr tat er allerdings auch im Heere Dienst, wovon die Brger noch gnzlich und die Bauern meistenteils befreit waren. Nur bei den mrkischen Stdten setzte der Kurfürst seinen Willen durch, und sie ge-wohnten sich bald an die neue Steuer, die ihnen sogar lieber wurde, als die alte. Kurfrstliche Steuerbeamte kontrollierten seit-dem die Einziehung der Kontribution und der Akzise, die zwar Land und Stadt voneinander trennten, aber doch den Grund zu einer wirklichen Staatswirtschaft legten. [Widerstand in Ostpreuens Auch die ostpreui-s ch e n Stnde wollten von der Einfhrung der Akzise nichts wissen, ja sie erkannten den Kurfrsten gar nicht als ihren Herrn an, weil sie bei dem Abschlu der Vertrge von Labiau, Wehlau und Oliva nicht befragt worden seien, und sahen den König von Polen auch fernerhin als ihren Oberherrn an. Es mangelte ihnen also noch vollstndig der Sinn fr die n a t i o n a l e Bedeutung der Losreiung Preuens von Polen und seiner Angliederung an die deutschen Landesgebiete im Westen. Der Kurfürst schritt daher mit Waffengewalt ein, lie den Schppenmeister von Knigsberg, Hieronymus Rohde, als den Hauptrdelsfhrer der Städte gefangen nehmen1) und erzwang sich dadurch 1663 den Huldigungseid der Stnde, die brigens das Recht der Steuerbewilligung noch behalten durften. Ebenso ver-suchte der Oberst von Kalckstein, der verbrecherische Leiter der adligen Unzufriedenen, am polnischen Hofe alle Hebel gegen den Kur-frften in Bewegung zu setzen, er wurde aber durch den branden-burgischen Vertreter in Warschau gefangen genommen, heimlich nach Memel geschafft und dort (1672) wegen Hochverrats hingerichtet. [Heerwesen.] Im Durchschnitte betrugen die Staats-einnahmen in den letzten Regierungsjahren 71/2 Million Mark. Fast die Hlfte dieser Einknfte verwandte der Kurfürst auf die Erhaltung des von ihm geschaffenen stehenden Heeres, das zuletzt etwa 30 000 Mann stark war. Die Mannschaften kamen nur *) Rohde war Schffenmeister, d. i. Vorsitzender des Schffenstuhls; er starb als Gefangener in Peitz (nrdlich von Kottbus) im Jahre 1678.

2. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 256

1911 - Berlin : Winckelmann
— 256 — die größte Kaltblütigkeit. Wohl niemand hat ihn je heftig oder auffahrend gesehen. Als er an dem Sterbebett Wilhelms I. stand, sprach der Kaiser zu seinem getreuen Feldherrn: „Was Sie, lieber Moltke, für die Armee und für das Vaterland getan haben, das werden noch meine Nachkommen Ihnen danken. Ich vermag es nicht mehr." — Sowohl unter Friedrich Iii., wie unter Wilhelm Ii. finden wir den großen Mann noch im Heeresdienste. Gern weilte er auf seinem Gute K r e i s a u , unweit Reichenbach in Schlesien, das er nach dem Kriege von 1866 gekauft hatte, als das dankbare Vaterland ihm für seine Verdienste ein Ehrengeschenk (600 000 Mark) überwies. Als er seinen 90. Geburtstag in Berlin feierte, wurde er im ganzen Deutschen Reiche hoch geehrt. Nachdem sich Moltke hierauf noch ungefähr ein halbes Jahr der körperlichen und geistigen Frische erfreut hatte, wurde er (1891) eines Abends unwohl und verschied nach wenigen Minuten. Alle Welt zollte dem großen Toten die wärmste Teilnahme, und man Pries ihn glücklich, da sein ruhmvolles Leben so sanft geendet hatte. Sein Wappen trug den Wahlspruch: „Erst wägen, dann wagen." Das Losungswort seines Lebens aber hieß: „Allezeit treu bereit für des Reiches Herrlich kei t." 154. Hooit. Ausbildung. Graf Albrecht von Roon wurde (1803) als Sohn eines Rittergutsbesitzers zu P l e u s h a g e n bei Kolb erg geboren. Er erhielt seine Ausbildung in den Kadettenschulen zu Kulm und Berlin und trat als Sekonde-leutnant in die Armee. Durch unausgesetzten Fleiß erwarb er sich so große Kenntnisse im Militärwesen, daß man ihn zum Lehrer an der allgemeinen Kriegsschule zu Berlin berief. Außerdem wurde er auch Lehrer des Prinzen Friedrich Karl, den er besonders in der Geographie unterrichtete. Allmählich stieg Roon von Stufe zu Stufe. Roon und der Prinzregent. Roon lenkte bereits die Aufmerksamkeit des Prinzen Wilhelm (des nachmaligen Kaisers) auf sich und hatte Gelegenheit, ans die damaligen Mängel un-Roon. serer Wehrkraft hinzuweisen. Nachdem Wilhelm aber zum Prinzregenten ernannt worden war, arbeitete Roon ans dessen Befehl einen Plan für die Verbesserung des preußischen Heerwesens aus. Roon als Kriegsminister. Als viele Beratungen stattgefunden hatten, arbeitete der Prinzregent den ihm vorgelegten Plan um und berief

3. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 41

1911 - Berlin : Winckelmann
— 41 — Heinrich Iv. und die Sachsen. Einer der bedeutendsten Männer jener Zeit war der sächsische Graf Otto, damals Herzog von Bayern. Man klagte ihn fälschlich an, er habe einen Edelmann dingen wollen, den König zu ermorden, und ohne Untersuchung der Sache entsetzte ihn Heinrich seines Herzogtums. Otto floh zu dem Erbprinzen Magnus von Sachsen. Heinrich zog gegen sie, nahm beide gefangen und ließ darauf überall in Sachsen, besonders am Harz, Bergschlösser und Festungen ausführen, in die er fränkische Soldaten legte, welche von da aus das Land durchstreiften, die freien Landleute plünderten und sie im Namen des Königs zum Schlösserbau zwangen. Außerdem wohnte Heinrich meistens in dem Kaiserhause zu Goslar*), oder auf der H a r z b u r g (in der Nähe von Goslar) und verursachte dadurch dem Sachsenvolke große Lasten; denn es war üblich, daß der Hof durch die Bewohner der Gegend, in welcher der Kaiser sich aufhielt, mittels Lieferungen unterhalten werden mußte. Endlich vereinigten sich die Sachsen und zogen gegen die Harzburg, wo Heinrich gerade weilte. Er konnte sich nur durch die Flucht retten. Die Sachsen befreiten indes ihren Herzog Magnus und zerstörten viele Bergschlösser am Harz. In ihrer Wut gingen die Sachsen so weit, daß sie sogar die Gräber von Heinrichs Verwandten össneten, die Gebeine herausrissen und um-herstreuten. Voll inneren Grimmes zog Heinrich (1075) nach Worms, wo er sich unter dem gemeinen Volk viele Anhänger erwarb. Zugleich stimmte er seinen stolzen Ton herunter, stellte sich freundlich und gewann durch Bitten und Versprechungen endlich auch mehrere Fürsten, so daß sie ihm Beistand gegen die Sachsen gelobten. Es kam ein treffliches Heer zustande; die Sachsen wurden nach tapferem Widerstände geschlagen und die sächsischen Herzöge, Grafen und Bischöfe durch gütliche Vorstellungen vermocht, die Waffen niederzulegen, und um Frieden bittend, vor dem Könige zu erscheinen. Heinrich war aber so treulos und unedel, daß er sie alle gefangen nehmen ließ. *) Das aus dem 11. Jahrhundert stammende Kaiserhaus zu Goslar wurde nach der Wiedererrichtung des Deutschen Kaiserreiches neu hergestellt. Es ist ein Saalbau mit zwei großen Freitreppen, zahlreichen Nebenräumen und der Ulrichskapelle. Heinrich Iv.

4. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 74

1911 - Berlin : Winckelmann
— 74 — Vorschlag, den er auf einer Reise nach Rom kennen gelernt hatte. Rudols hatte ihm damals freundlich Schutz und Begleitung durch die Schweiz angeboten, und Werner sprach beim Abschied die Dankesworte: „Edler Graf, könnte ich späterhin einmal den mir erwiesenen Dienst durch die Tat vergelten!" — Jetzt war die gelegene Zeit. Tie Krönung. Rudolf wurde fast einstimmig zum Kaiser gewählt, und herrlich hat er das in ihn gesetzte Vertrauen gerechtfertigt. Zu Aachen geschah die Krönung. Die Reichsfürsten näherten sich dem Kaiser, um sich mit ihren Fürstentümern neu belehnen zu lassen. Dies mußte mit dem kaiserlichen Zepter geschehen. Da ein solches aber nicht aufzufinden war, ergriff Rudolf an dessen Statt ein Kruzifix von dem Altar mit den Worten: „Dieses Kreuz, das die Welt erlöst hat, wird ja wohl die Stelle eines Zepters vertreten können." Rudolf und König Cttotor von Böhmen. Rudolf empfing die Huldigung aller Fürsten. Nur der mächtigste unter ihnen, König Ottokar von Böhmen, der zugleich Mähren, Österreich, Steiermark, Kärnten und Kram besaß, wollte sie ihm nicht leisten. Dieser hatte sich selbst Hoffnung auf die Kaiserwürde gemacht und war zu stolz, feine Knie vor Rudolf zu beugen, der ehedem eine Zeitlang in feinem Heere gedient hatte. Dreimal beschied ihn der neue Regent vor seinen Thron zum Lehnseide und jedesmal vergeblich. Dieser Ungehorsam mußte bestraft werden. Ganz plötzlich rückte Rudolf mit einem Heere bis Wien vor. Ottokar war ganz unvorbereitet und sah sich daher genötigt, um Frieden zu bitten. Er erhielt ihn, allein nur unter der Bedingung, daß er der Herrschaft über Österreich entsagen, Rudolf als Kaiser anerkennen, und für Böhmen und Mähren den Huldigungseid leisten sollte. Ottokar versprach alles; nur bat er sich ans, daß die Huldigung nicht öffentlich geschehen sollte. Sie wurde daher in Rudolfs Zelt vorgenommen. Während aber Ottokar vor dem Kaiser auf den Knien lag und die Belehnung empfing, fielen plötzlich die Umhänge des Gezeltes herab, so daß das ganze Heer ihn in dieser erniedrigenden Lage sehen konnte. Eine solche Demütigung mochte dem stolzen Könige sehr wehe getan haben; auch konnte er den Verlust des schönen Herzogtums Österreich nicht verschmerzen. Deshalb brach er wieder den Frieden, und es kam auf dem M a r ch s e 1t> e (unweit Wien) zu einer mörderischen Schlacht, in welcher Rudolf verwundet wurde, Rudolf von Habsburg.

5. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 75

1911 - Berlin : Winckelmann
— 75 — £ttofar aber tot auf der Wahlstatt liegen blieb. Die Länder Österreich, Steiermark und Krain verlieh Rudolf jetzt feinen beiden eigenen Söhnen und begründete dadurch die österreichisch-habsburgische Hausmacht. Böhmen und Mähren verblieben dem Sohne Ottokars, dem Rudolf auch eine seiner sechs Töchter verlobte. Rudolf und die Raubritter. Nun machte sich Rudolf an die Zerstörung der Raubburgen. Einst vernichtete er ihrer in einem Monat über sechzig. Die adligen Räuber ließ er so gut bestrafen und hinrichten wie andere. „Keinen halte ich für adlig," sagte er, „der von Raub und unehrlicher Hantierung lebt." Dabei blieb er auf dem Kaiserthrone einfach und menschenfreundlich und wurde daher zuweilen nicht als Kaiser erkannt. Rudolfs Ende. Als Rudolf auf der Burg zu Germersheim in Rheinbayern merkte, daß seine Kräfte schwanden, ließ er sich nach Speier bringen, wo er starb und im Dome beigesetzt wurde. Adolf von Nassau. Nach dem Tode Rudolfs von Habsburg wurde der Graf Adolf von Nassau zum deutschen Könige erkoren. Da er sich in Thüringen mancherlei Gewalttätigkeiten zu Schulden kommen ließ und auch die den Wahlfürsten gegebenen Versprechungen nicht hielt, so sprachen mehrere Fürsten seine Absetzung aus und wählten den Herzog Albrecht von Österreich, den Sohn Rudolfs, zum Könige. Als nun Adolf und Albrecht gegeneinander zu Felde zogen, kam es bei Göllheim unweit Worms zum Entscheidungskampf, in welchem Adolf Krone und Leben einbüßte. Albrecht I. Albrecht wurde hierauf von allen Kurfürsten als König anerkannt und war fortan eifrig bemüht, die königlichen Rechte in Deutschland wiederherzustellen und die Macht seines Hauses zu vergrößern. Er hatte einen Neffen, namens Johann von Schwaben. Dieser Jüngling zürnte seinem Oheim, weil derselbe ihm nicht sein väterliches Erbe in Schwaben so frühe herausgeben wollte, als er es wünschte. Er verband sich mit einigen Rittern gegen Albrecht, und als dieser sich einst in der Schweiz aufhielt, wurde er durch die Verschworenen ermordet. Johann ergriff hierauf die Flucht und ist unbekannt verschollen. Die Geschichte hat ihn mit dem Namen Parri -zida, d.i. Verwandtenmörder, gebrandmarkt. 44. Die Schweizer Freiheilskäinxfe und die Kaiser in dieser Zeit. Die Schweizer Eidgenossenschaft. Ter Rütlibund. Albrecht I. von Österreich wollte, wie man erzählt, die drei Schweizer Waldstätte: Uri, Schwyz und Unterwalden der Freiheit berauben. Zur Wahrung ihrer Rechte hatten jedoch die freien Männer dieser Kantone einen Bund geschlossen, und da sie bei Erneuerung dieses Bundes einen feierlichen Eid ablegten, so nannten sie sich nach diesem Schwur Eidgenossen. Albrecht setzte Vögte über die Schweizer, und durch dieselben wurde das Volk hart bedrückt. Als nun Demut weinte und Hochmut lachte und sogar die wohl-begüterten Männer: Walter Fürst, Werner Stauffacher und Arnold von

6. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 76

1911 - Berlin : Winckelmann
— 76 — Melchthal verhöhnt wurden, bn kamen diese bret auf dem Rütli, einer Wiese am Vierwalbstätter See, mit andern Lanbsleuten zusammen und schwuren, ihres Volkes Freiheit zu wahren. Geßler und Tell. Nach einer Sage brohte der Lanbvogt Geßler, er wolle das Landvolk so zahm machen, daß man es um einen Finger winden könne. Zu Altdorf ließ er einen Hut aus eine Stange hängen und gebot, jeder, der vorüber ginge, solle sich vor demselben wie vor dem Könige neigen. Da nun der kühne Schütze Wilhelm Tell an dem Hute ohne Gruß vorüberging, gebot der Landvvgt: „Tell, du sollst zur Strafe von dem Haupte deines eigenen Kindes einen Apfel schießen, oder ihr beide müßt sterben." Als nun der unglückliche Vater den Besehl mit Widerstreben ausführte, aber vor dem Schuß noch einen zweiten Pfeil in das Koller gesteckt hatte, fragte Geßler, was der zweite Pfeil bedeute. Tell antwortete: „Das ist so der Schützen Gewohnheit." Doch der Landvogt erwiderte: „Sage mir die Wahrheit, du sollst deines Lebens sicher sein." Ta antwortete Tell: „Hätte ich den Apfel auf dem Haupte meines Kindes verfehlt, so würde ich Euch mit dem zweiten Pseile nicht verfehlt haben." Nun wurde der Schütze in Fesseln gelegt und sollte aus einem Schiff nach dem Schloß Küßnacht ins Gefängnis gebracht werben. Auf bent See erhob sich aber ein Sturm, und Geßler ließ Tell die Fesseln abnehmen, daß er als kunbiger Schiffer das Steuerruber führe. Darauf lenkte Tell das Schiff an eine Felsplatte, erraffte fein Schießzeug, tat einen kühnen Sprung aus die Platte und entfloh. Dann lauerte er bent Lanbvogt aus und erschoß ihn in der hohlen Gasse (Hohlweg) bei Küßnacht. Heinrich Vii. von Luxemburg. 1308—1313. Nach dem Tode Albrechts von Österreich wählten die beutjchen Fürsten den Grasen Heinrich von Luxemburg zum Könige. Dieser war ein gerechter Herrscher, bemühte sich, den Lanbfrieben in Deutfchlanb herzustellen und tat den alten Lanbfriebensbrecher Eberhard von Württemberg in die Reichsacht. Ludwig der Bayer. 1314—1347. Friedrich der Schöne von Österreich. 1314—1330. Nach dem Tode Heinrichs Vii. von Luxemburg wählte ein Teil der deutschen Fürsten den Herzog Ludwig von Bayern zum deutschen Könige, ein anderer Teil den Herzog Friedrich den Schönen von Österreich. Da beide sich zu behaupten suchten, so war ein langer Krieg die traurige Folge dieser Doppelwahl. Schlacht bei Morgarten. 1315. Als Friedrich der Schöne von Österreich regierte, empörten sich die Schweizer Urkantone, welchen die habsburgischen Fürsten als Erbherrett und Erbrichter vorstanden, und suchten sich der Oberherrschaft ganz zu entziehen. Durch ein Heer unter Führung des Herzogs Leopold, Friedrichs Bruder, sollten die Aufständischen gezüchtigt werden. Doch im Engpaß bei Morgarten erlitt Leopold mit feinem Heere durch die bewaffneten Hirten eine vollständige Niederlage. Schlacht bei Mühldorf. 1322. Zwischen Ludwig von Bayern und Friedrich dem Schönen kam es während des Thronstreites zu der Schlacht bei Mühldorf (am Inn in Oberbayern). Friedrich wurde geschlagen, gefangen genommen und auf die Burg Tra usnitz (an der Naab in der Oberpfalz) gebracht. Sein Bruder, der Herzog Leopold, setzte nun den

7. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 79

1911 - Berlin : Winckelmann
— 79 — Feuertode verurteilt, zum Scheiterhaufen geführt und verbrannt. Sein Freund Hieronymus vou Prag hatte im folgenden Jahre dasselbe Schicksal. Ter Hussitenkrieg. Die böhmischen Anhänger dieser beiden Männer nannten sich Hussiteu und wollten für Hussens Lehre Gut und Leben lassen. Vergebens ließ Sigismund feine Heere gegen sie führen; denn vor dem Brausen der begeisterten Kampfgefänge der Hussiten, vor ihren Sichelschwertern, ihren Keulen, Dreschflegeln und Morgensternen wichen alle Truppen. Die kaiserliche Heeresmacht wurde durch Z i s k a , den Anführer der Hussiten, besiegt, und die Schrecknisse des Krieges dauerten Sophienktrche in Konstantinopel. 16 Jahre, bis endlich ein Bertrag zustande kam. Aus den wilden Hussiten bildete sich die Gemeinde der böhmischen und mährischen Brüder oder die Brüdergemeinde, die sich trotz mancherlei Anfechtungen erhalten hat. 46. Albrecht Ii. 1438—1439. Friedrich Iii. (Iv.) 1440-1493. Maximilian 1. 1493—1510. Albrecht Ii. Kaiser Sigismund starb ohne männliche Erben, und sein Schwiegersohn, Albrecht Ii. von Österreich, wurde zum deutschen Könige erkoren. Mit diesem Herrscher beginnt die Reihe der habsburgischen Könige und Kaiser, die fast 400 Jahre lang (bis 1806) den deutschen Thron inne hatten. Albrecht starb schon im zweiten Jahre seiner Regierung auf der Rückkehr von einem unglücklichen Feldzuge gegen die Türken. Friedrich Iii. (Iv.).*) Auf ihn folgte Friedrich Iii., welcher der letzte *) Friedrich I\ . genannt, wenn Friedrich der Schöne mit eingerechnet wird.

8. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 45

1911 - Berlin : Winckelmann
45 Breslau sollte es zur Schlacht kommen. Vor derselben versammelte Friedrich die Fhrer seines Heeres und teilte ihnen mit, da er gesonnen sei, den dreimal strkeren Feind anzugreifen. Ist einer unter Ihnert," sprach er, der sich frchtet, solche Ge-fahren mit mir zuteilen, der kann noch heute feinen Abschied erhalten, ohne den geringsten Vorwurf zu erlei-den." Als sich keiner meldete, sprach er: Schon im voraus wute ich, da mich niemand verlassen wrde. Nun leben Sie wohl, meine Herren, in kurzem haben wir den Feind geschlagen, oder wir sehen uns nie wieder." Die blutige Schlacht wurde wirk-lich von den tapferen Preußen gewonnen und die sterreicher gnzlich ge-schlagen. Durch diesen Sieg bekam Friedrich ganz Schlesien mit Ausnahme von Schweidnitz wieder in seine Gewalt. Ostpreuen. Zorn-dorf. 1758. Das von preuischen Soldaten fast ent-blte Ostpreuen wurde (1758) von den Russen be-setzt und galt nun vier Jahre lang als Provinz des Zarenreiches. Als die Russen (1758) gegen die Oder zogen, hausten sie in der Neumark aufs grlichste. Friedrich kam herbei, und als er die Brandsttten sah, sagte er tiefbewegt zu den Landleuten: Kinder, ich habe nicht eher kommen knnen: habt nur Geduld, ich will euch alles wieder aufbauen." Bei Zorndorf unweit Kftrin wurden die Russen endlich besiegt. Niederlage bei Kunersdorf. 1759. Friedrich kmpfte (1759) gegen die sterreicher und Russen bei Kunersdorf unweit Husar aus der Zeit Friedrichs des Groen.

9. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 23

1911 - Berlin : Winckelmann
23 rtiefte mit einem Heere gegen ihn und drang bis Wien vor. Ottokar war ganz unvorbereitet und sah sich daher gentigt, um Frieden zu bitten. Er erhielt ihn, allein nur unter der Bedingung, da er der Herrschaft der sterreich entsagen, Rudols als Kaiser anerkennen und wegen Bhmen und Mhren den Huldigungseid leisten sollte. In seiner Hilflosigkeit ging Ottokar auf alles ein, was von ihm verlangt wurde; spter aber brach er wieder den Frieden, und es kam aus dem M a r ch s e l d e, unweit Wien, zu einer mrderischen Schlacht, in der Rudolf verwundet wurde, Ottokar aber tot auf der Walstatt blieb. Die Lnder sterreich, Steiermark und Krain verlieh Rudolf seinen eigenen Shnen und begrndete dadurch die sterreichis ch -h abs- burgische Haus-macht. Bhmen und Mhren verblieben dem Sohne Ottokars. Rudolf und die Raub-rittcr. Zu jener Zeit gab es noch viele Ritter, die Von Raub Und Pln- Rudolf von abbur9. deruug lebten. Rudolf war ein Feind derselben und machte sich au die Zerstrung der Raub-schlsser. Einst vernichtete er ihrer in einem Monat der sechzig. Die adligen Ruber lie er so gut bestrafen und hinrichten wie andere. Keinen halte ich fr adlig," sagte er, der von Raub und unehrlicher Hantierung lebt." Dabei blieb er auf dem Kaiserthrone einfach und menschenfreundlich und wurde daher zuweilen nicht als Kaiser erkannt. Rudolfs Ende. Als Rudolf auf der Burg zu Germers-h e i m in Rheinbayern merkte, da seine Krfte schwanden, eilte er nach Speier, woselbst er starb und im Dome beigesetzt wurde. Rudolfs Nachfolger. Nach Rudolfs Tode hatte Deutschland in einem Zeitraum von mehr als 200 Jahren verschiedene Regenten, bis endlich Karl V. (1519) zum deutschen Kaiser gewhlt wurde. Durch Erbschaft waren ihm auerdem das Knigreich Spanien, die
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