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1. Geschichtsbilder - S. 142

1903 - Berlin : Süsserott
8. Das Fehderecht.^ — Die Kampflust der Ritter war die Ver-ßnlciffuttg, bctf} sie ^6ci ^trcitfäucn ifjr 9^6(t)t nic£)t öor ©cricfjt fuefrten sondern mit dem Schwerte ausfochten. Diese Selbsthülfe hieß Fehde' Sre wurde dem Geguer drei Tage vor Beginn durch einen Boten angejagt und meist mit größter Erbitterung geführt. Mitunter ward die ganze Gegend verwüstet. Oft brach eine Fehde aus geringfügiger Ursache aus Mit den Städten lagen die Ritter häufig in grimmer Fehde. Bei einer' Fehde pflegte man den ganzen Besitz des Gegners zu plündern. Das Gefallen des kriegerischen Adels an der Fehde führte deshalb mit der Zeit dahin, die Fehde nur als nichtigen Vorwand zu benutzen, um ungestraft plündern und rauben zu können. So leistete die Fehde der Entwicklung des Raubritterwesens Vorschub. 9. Die Raubritter. — Nach dem Ende der Krenzzüge verfiel der Ritterstand der Entartung. Die Tatenlust wurde zur Raublust. Durch die fortwährenden Fehden verrohten die Ritter. Sie fingen an, gemeine Wegelagerei zu treiben. Mit dem Aufschwung der Städte ging Ansehen und Besitz der Ritter zurück, viele von ihnen gerieten in Armut. Die Ritter waren jedoch zu stolz, sich durch eine bürgerliche Hantierung zu ernähren. Lieber griffen sie zum Räuberhandwerk. Sie brachten das Sprichwort auf: „Reiten und Rauben ist keine Schande, das tun die besten im Lande." Die Raubritter hießen im Volksmunde: Wegelagerer, Krippenreiter, Schnapphähne, Taschenklopfer, Stegreifritter 2c. Von ihren steilen Felsenburgen beherrschten sie die Landstraßen und Flußwege und schwangen sich in den Steigbügel, sobald der Turmwächter das Zeichen gab, daß sich Reisende oder Kaufleute mit ihren Warenzügen nahten. Vom sichern Versteck aus wurde der Zug überfallen und ausgeraubt. Die Gefangenen wurden weggeschleppt und ins Burgverließ geworfen. Nur durch ein hohes Lösegeld konnten sie ihre Freiheit erkaufen. Blieb dasselbe zu lange aus, so Pflegte man den Gefangenen eine Hand abzuhauen. Die Schiffahrt auf den Flüssen wurde durch Zölle belästigt. Die Ufer des Rheins und anderer Flüsse waren mit Burgen dicht besetzt, und jedes vorübersegelnde Schiff mußte einen Zoll zahlen, wenn es der Ausplünderung entgehen wollte. Noch heute zeugen die zahlreichen Ruinen am Rhein von der Menge der damaligen Raubburgen. Seit der kaiserlosen, schrecklichen Zeit (1254—1273) ward auch in Mecklenburg das Raubrittertum zur Landplage. Am schlimmsten ging es an der Südgrenze unseres Laudes her, wo z. B. die märkischen Ritter unter Anführung der Quitzows binnen drei Jahren 78 Raubzüge nach Mecklenburg unternahmen. Der märkische Ritter Gans zu Putlitz war durch seine Streifzüge weit in unser Land hinein besonders gesürchet. Die mecklenburgischen Edelleute machten es aber nicht besser; sie scheuten sogar ein Bündnis mit ihren märkischen Genossen nicht, wenn es etwa galt, Kaufmannswaren der Stadt Lübeck abzufangen. Erst die Erfindung des Schießpulvers brach die Macht des Raubrittertums. 38. Die fahrenden Leute. 1. Die fahrenden Spielleute. — Von den fahrenden Sängern, die an den Fürstenhöfen willkommen geheißen wurden und dort ihre Lieder erklingen ließen, unterschieden sich die fahrenden Spielleute. Zu ihnen gehörten nicht nur die Musikanten mit Harfe und Fiedel, Trompete und Pauke, sondern auch die Kunstreiter, Bärenführer, Taschenspieler, Feuerfresser, Possenreißer und Tänzer. Ihre Frauen gingen in die Häuser als

2. Unser Vaterland - S. 615

1900 - Berlin : Bruer
-— 615 —- hatte Kaiser Franz die Tochter dem französischen Kaiser zur Gemahlin gegeben, nachdem noch nicht zwei Jahrzehnte zuvor die Schwester seines Vaters in Frankreich unter der Guillotine ihren Tod gefunden hatte. Der fast übermenschliche Glanz des Vermählungsfestes war um so mehr beängstigend, da der große, zum Feste gebaute Ballsaal in Brand geraten war, als alle Festteilnehmer darin versammelt waren. Ungezählte kamen darin um oder wurden im Gedränge erdrückt. „Wie Gott den eingebornen Sohn für die Erlösung der Menschheit dahin gegeben", so trösteten sich die Wiener, „gab der gute Kaiser-Franz seine Tochter für die Rettung des Vaterlands." Schon vor seiner Vermählung hatte Napoleon den von ihm erwarteten Sohn zum König von Rom bestimmt, den Quirinal für sich zum Kaiserpalast. Die altrömische Kaiserpracht sollte sich in seinem Hause erneuern. Am 20. März 1811 wurde ihm wirklich ein Sohn geboren, von dein das Volk in Deutschland spottend sang: „Der König von Rom, Napoleons Sohn, Ist viel zu klein Ein König zu sein." . . In Preußen waren unterdessen, nach außen fast unscheinbar, die von Stein, Hardenberg und Scharnhorst angebahnten Neugestaltungen langsam, aber sicher ins Leben getreten. Unterstützt von Gneisenau, dem einstigen tapfern Kommandanten Kolbergs, suchte Scharnhorst die in den Kriegsjahren sichtbar gewordenen Schwächen der preußischen Heeresausbildung der neuerdings bewährten französischen Kriegskunst entsprechend umzugestalten. Besonders wertvoll erschien es, durch fortwährende militärische Ausbildung der immer wieder als Reservetruppen entlassenen Soldaten, die jeden Augenblick zur Waffe zurück gerufen werden konnten, ein Heer von 150,000 Mann zur Verfügung zu haben, obgleich Napoleon Preußen nur eine stehende Armee von 42,000 Mann erlaubt hatte. Fester, als auf diese Waffenmacht, gründete sich Preußens Zukunft auf den Freiheitsdrang, auf den Haß des Volkes gegen das Fremdjoch. Die nationale Stimmung schuf sich selbst Pflege und Kraft in geheimen Bündnissen (Tugendbund), die sich als sittlich-wissenschaftliche Vereinigungen über ganz Norddeutschland verbreiteten. Das war eine neue Seite des Erwachens im deutschen Volksleben. Von dem Taumel schwelgerischer Genußsucht, von dem Luxus, der Sittenlosigkeit und der

3. Unser Vaterland - S. 103

1900 - Berlin : Bruer
— 103 — machtlos. Da verschanzte sich König Heinrich mit seinen Mannen in der Veste Verla bei Goßlar und machte von da Ausfälle auf den Feind. Bei einem solchen hatte er das Glück, einen feindlichen Heerführer in seine Gewalt zu bekommen. Um diesen loszukaufen, gingen die Ungarn endlich auf einen neunjährigen Waffenstillstand ein, da Heinrich ein hohes Lösegeld an Gold und Silber verschmähte. Freilich mußte er sich daneben zu einem jährlichen Tribut verstehen; aber Zeit gewonnen war auch hier alles gewonnen. Leider galt der Waffenstillstand nicht für das südliche Deutschland, wo sich die Ungarn durch wilde Raubfahrten gütlich thaten. Die Germanen, besonders die Sachsen, hatten allezeit einen Widerwillen gegen feste Städtemauern gehabt. Sie waren hingerissen von den Prachtbauten römischer Städte; aber es mochte ihnen sein, wie dem Landbewohner heutiger Zeit, der auch gern die Großstadt sieht, ihr aber bald mit noch größerer Befriedigung wieder entflieht. Die Burgen, die Königspfalzen und Bischofssitze waren durch Mauern umfriedigt; der freie deutsche Bauer aber, der Kern des deutschen Volkes, liebte sein freies Heim und seinen Hof, von dem er in weite Ferne hinaus schauen konnte, über die wogenden Felder hin, die durch seiner Hände Arbeit grünten und Frucht trugen. Darum her hatte er Wallhecken gezogen; das galt nun als Grenzmarke für des Nachbars Gehöft, und das Vieh der Weide konnte nicht darüber hinweg. Der dunkle Wald in der Ferne war sein und seiner Stammesgenossen Jagdrevier. Nun wurden Wall und Mauern nothwendig gegen die Ungarn, und Heinrich ließ Tag und Nacht bauen, Burgen, Vesten und Städte zu errichten. Aus der jederzeit zum Kampfe verpflichteten Bevölkerung mußte jeder neunte Mann zum Heerdienst in die fette Stadt ziehen; die acht übrigen bebauten das Land und mußten den dritten Teil des Ertrages in die Stadt liefern, die ihnen zur Zeit der Noi eine Zufluchtsstätte bot. Gerichtstage, Märkte, Festlichkeiten sollten in den Städten abgehalten werden. Der älteste Sohn des Hauses war verpflichtet, mit dem Heere auszuziehen; die Heergeräte und Waffen mußte er mitbringen. Ein altes Schriftstück der Gothaer Bibliothek, das etwa, der Sprache nach zu urtheilen, ein Jahrhundert später geschrieben wurde, meldet darüber: „De uegeu jar redete sie de Koning Heinrich un bot, (gebot) dat de negebe (neunte) man van dem Lanbe in be stabe vore

4. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 17

1886 - Berlin : Oehmigke
17 junckern ohne geldt, eine groe, breite gae zu enge, einen andern gemeinen Menschen neben sich lassen herzu gehen, und mchte wohl jemand zu solchen Hoffertigen gesellen sprechen: lieber juncker nicht zu hochgetretten. Solve quod debes, et servato fidem." In den Kleidungen der Berliner herrschte bereits einige Mannigfaltigkeit, je nachdem man sie von den Trachten anderer Nationen, die man nachahmte, entlehnt hatte, und dadurch entstand eine Art von Mode, besonders bei dem Frauenzimmer, welches sich darinnen ansznzeichnen schien. Man trug aber meh-renteils noch kurze Wmser, gewhnlich von schwarzer Farbe, ferner spanische Mntel und Kragen und auf dem Kopfe stolze Barette, die bei vornehmen Personen von Sammet, bei ge-ringeren von Filz, Tuch oder Leder waren. Als der Krfrst 1609 die Erbhuldigung in der Altmark einnahm, trug er ein grn-damastnes Habit und hatte das Haupt entblt. Da die Vermgensumstnde der Unterthanen sich verringert hatten, so waren keine Polizeigesetze wider den Aufwand in den Kleidungen ntig; der Mangel machte deshalb natrliche Einschrnkungen. Weil keine stehenden Soldaten unterhalten wurden und, wie gesagt worden, nicht unterhalten werden konnten, um die Stadt zu bewachen, so war solches das Geschft der Brger. Damit aber solche auch mit den Waffen einigermaen umzu-gehen verstehen mchten, so verstattete man ihnen das Scheiben-und Vogelschieen. Daher schrieb der Kurfürst 1617 an den Rat zu Berlin, da der Brgerschaft vor dem Ratanse fr die Bchsen- und Bogenschtzen eine Vogelstange errichtet werden sollte, und gab selbst dazu einen Teil der Kosten her. Er schien auch fr dieses Vergngen der Einwohner sehr ein-genommen zu sein, weshalb er dem Rate nachdrcklich befahl, es ja so einzurichten, da das Werk bei seiner Rckkunft ans Preußen vollendet sei. Schillmann, Bilder. 2
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