Druck u. Verlast von R. Oldenboiirg. Berlin u. München.
D-r tätige Vulkan Tidorc Srloschcncr Bulkan
Madrepora. Heliastraea Turbinaria Euphyllia, Dasyphyllia Sophoseris
Bulkaninseln des Indischen Archipels mit Korallenstrand. Landschaft bei Ternate an der Molukkenstraße östlich von Gilolo.
Der Indische Archipel ist wie der Stille Ozean ein gewaltiges Einbrnchsqebiet und darum reich an Vulkanen. Wo am Strande der Inseln das Meerwasser infolge des Tropenklimas mindestens 20° Wärme erreicht, siedeln sich häufig Korallen an, deren leuchtende Farbenpracht das Erstaunen und das Entzücken der Reisenden erregen. Der Vordergrund unseres Bildes zeigt ein Strand- oder Küftenriff der Vulkaninsel Ternate bei Ebbe. Binnenwärts liegt weißer Korallensand, gebildet aus den durch Wellenschlag zertrümmerten Gehäusen. Zur Flutzeit steht der Strand unter Wasser. Nahe den 7 Kokospalmen liegt ein Eingebornendorf der seetüchtigen malaiischen Bevölkcrunq.
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Chinesische Lößlands chaft. Nach Futterer.
Ter Löß^bildet nicht selten vielstufige Talgehänge, auf denen Feldbau getrieben wird. In den Lößwänden haben die Chinesen mitunter ausgedehnte Wohnungen angelegt nebst Ställen und Scheunen; doch bietet der Verkehr bei nassem Wetter Schwierigkeit. Die Mächtigkeit des Lösses erreicht bis 500 m, seine Verbreitung gebt
aber bis 2400 m.
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Sidjelbünen
(Nach einem Aquarell von 5r. Reschreiter, München >
Dünen w üste (El Areg) in Algerien.
„Tie Sand- oder Dünenwüste, die sogenannte Areg der Araber, ist in ihrer schroffsten Ausbildung die trostloseste und furchtbarste aller Wüstenforinen; denn hier gesellt • A1^ J^uchtbanett des Bodens auch noch die Unbeständigkeit desselben. Ein reiner Quarzsand von lichtgelber Farbe, in der algerischen Sahara meist gipshaltig und metfiltch gefärbt, bildet das Material der Dünen. Aus einem ebenen oder schwach wellig gekräuselten Sandteppich treten in weiteren und engeren Abständen Gruppen unregelmäßig geordneter oder häufiger zu parallelen Ketten aneinander gereihter Hügel hervor. So weit das Auge schaut, sieht es nichts als Sand, ein einziges unab-■fi w m ®anfmecr' ?us welchem die Dünen, 50—150 m hoch, wie gewaltige, versteinerte Wellen hervorragen. Wo die Dünen in wirren Haufen beisammen stehen, ist der Jteisende zuweilen wie in einem tiefen Nessel von steilen Böschungen umschlossen und es erfordert alle Aufmerksamkeit des kundigen Führers, um den Ausweg
aus diesem Labyrinth zu finden." (K. von Zittel.)
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Kleiner Kamerunberg 1770 m
Kamerunberg 4100 m
(Nach Wünsche, Deutsche Kolonialwandbilder ^Verlag von Leutert u. Schneidewind, Dresden > Viktoria am Großen Kamerunberg (4100 in).
Durch den Golf von Biafra zieht in westöstlicher Richtung eine Bruchlinie, längs welcher mächtige Vulkanberge aufgeschüttet worden sind, so die Jnfel Fernando Po (3050 m), der Kleine und der Große Kamerunberg und das Manengnbagebirge (2500 m). Am Fuße des Küstengebirges zieht tropischer Urwald hin, höher hinauf folgen Grasmatten, in der Regenzeit trägt der Gipfel des Kamerunberges vorübergehend eine Schneehaube. Im Vordergründe des Bildes iss eine englische Faktorei sichtbar. Dualaboote mit Dualaleuten, eine Dampfpinasse und Segelboote haben angelegt. Im Hintergründe das Dualadorf Viktoria mit seinen nach europäischer Art erbauten Negerhausern.
(Aus Deutscher Kolouialatlas 1909, D. Reimer, Berlin.) Küstenurwald, in Kamerun.
An der niederschlagsreichen Kamerunküste dehnt sich ein 100-200 km breitet Unoaldgürtel öe»en
tiafter Bestandteil diellpalme ist. Der Kautschukbaum wurde durch jahrelangen iüaub&au teilweise ausgerottet. Zßerbm fhtden sich hier der Ebenholzbaum, der 80 m hohe Wollbaum, einer der höchsten Baume der Erde, die
Gummiliane u. a.
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Die Ozeane und ihre Bedeutung im '-tiölferleben. 107
Lieferant von Naturprodukten. Dem Dichter Homer galt allerdings die See noch als „unfruchtbar"; aber mit wenig Recht; beschert sie doch dem Menschen eine Fülle von Gütern aus ihrem Schoße. Der von genießbaren Meerestieren belebte Meeresstrand bot schon dem hilflosen Naturmenschen durch Aufsammeln mühelosen Unterhalt; heute ist uus das Meer ein bedeutsamer Lieferant mineralischer, pflanzlicher und tierischer Erzeugnisse. Dem Meere entnehmen wir die kostbare Gabe des Salzes. Den Seetangen kommt große Wichtigkeit für die Jod-und Brombereitung zu. Weitaus an erster Stelle steht jedoch in wirtschaftlicher Beziehung der Fischreichtum des Meeres. Der jährliche Ertrag der Seefischerei wird heute reichlich auf 1 Milliarde Mark geschätzt.
Kulturelle Bedeutung. Den Kulturvölkern brachte und bringt der Seeverkehr nicht nur physische Kraft und geistige Selbständigkeit sondern auch Reichtum und Macht und damit die Mittel zu innerem Fortschritt, zur Pflege von Kunst, Literatur und Wissenschaft und weiterhin zur Ausbreitung der Kultur. (Phönizien, Karthago, Griechenland, Rom, Spanien und Portugal, Holland, Frankreich, England, Japan, die Normannen, die Hanse, das neue Deutsche Reich.) Das Meer ist überdies zur Hochstraße des Weltverkehrs geworden. Erst die zahlreichen, die Salzflut durchziehenden Schiffahrtslinien ermöglichten Weltwirtschaft und Welthandel im heutigen Sinne und eine geistige Verbindung der gesamten Menschheit.
Politische Bedeutung. Dem Staat als solchem verleiht das Meer drei der besten Gaben: Unabhängigkeit, Einheit und Machtfülle. Das Meer gewährt dem Staate den sichersten Schutz. Ein allseits vom Meere umgebenes Staatsgebiet wie das britische, das japanische, kann nur punktweise berannt werden. Frankreich ist durch seine ausgedehnte Seegrenze weit besser gedeckt als Deutschland. Seehandel wie jede über See drängende Tätigkeit, z. B. Großindustrie, Kolonisation, verknüpft mehr als sonst etwas ein Volk mit der weiten Welt, schweißt aber zugleich die binnenländischen Staatsteile zusammen mit der Küste, festigt somit die Einiakeit des Staatsganzen.
Wichtigere deutsche Dampferlinien.
Von nach Entfernung in Seemeilen Fahrzeit in Tagen Personengelb in Mark Eigentümer
1. Kajüte 2. Kajüte Zwischendeck
Hamburg ober Bremer- haven Hamburg oder Bremer- haven Hamburg M. u. A. Newaork Buenos Aires Callao Geistbeck, ca. 3 600 6 600—6 850 10 962 Erdkunde f. d. hö 1. Nach 2 7 24—28 65 1- Mädchensci Imerika. 320—700 und mehr ulett in Bay 200—320 600 ern. Iv. T. 100—160 160 Hamburg-Amerika-Linie und Norb-beutscher Lloyb. Kosmos in Hamburg. 8
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Extrahierte Personennamen: Homer B._Großindustrie Kajüte Mädchensci Imerika
Extrahierte Ortsnamen: Karthago Griechenland Rom Spanien Portugal Holland Frankreich England Japan Frankreich Deutschland Hamburg Hamburg Hamburg
Australische Buschlandschaft in der Zeit des hohen Graswuchses. Nach Semon.
Die Grassteppe des inneren Landes geht allmählich in den Skrub über, die vorherrschende Vegetationsform des trockenen Innern. Er ist ein zum Gestrüppe verkümmerter Buschwald, eine graue, braune, rotbraune, zuweilen auch gelbliche bis bläulich grüne Masse verworrener dichter Zweige von Akazien- und Eukalyptenbüschen. Schlimmer noch sind die Spinisex-Dickichte der wasserarmsten Gebiete mit ihren Halmen groben Grases, ihren zahllosen Stacheln und Radeln. Sie bilden den Übergang zur Sandwüste.
Papuanisches Pfahldorf auf Neu-Guinea. Nach Semon.
Ruder- und Segelboote der Papuanen. Die Hütten ziehen mitunter mehrere Kilometer im Wasser verstreut hin. es finden sich Pfahldörfer mit 1000 Einwohnern.
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96 Die Polarländer.
Die Stellung der Frau überhaupt ist bei den Samoanern im allgemeinen sehr viel angenehmer, als wir bei Naturvölkern zu sehen gewohnt sind. Die schwere Arbeit, soweit vou solcher in Samoa überhaupt die Rede sein kann, selbst das Kochen und Backen, übernehmen die Männer. Sie beschäftigen sich mit der Bereitung des Tapazeuges aus Baumbast, mit Flechten der Matten und der Herstellung kleinerer Hausgeräte, mit der Wartung der Kinder und leichterer Feldarbeit. Deu vornehmeren Fraueu wird ost mit außerordentlicher Ehrfurcht entgegengetreten. Im allgemeinen hat man den Eindruck, als ob der ästhetisch feinfühlige Samoaner vor allem die Schönheit der Frau schätzt und sie als den Schmuck seines Daseins betrachtet. Wie oft hat man den anmutigen Anblick, vom Ufer aus die großen Boote der Eingeborenen auf ihren Spazierreisen vorüberfahren zu sehen! Dann rudern die braungliedrigeu Männer kraftvoll nach dem Takte des Gesanges und im Vorderteil des Bootes sitzen die Frauen, wunderhübsch geschmückt mit Blumen und Blättern, ohne eine weitere Aufgabe als zu lachen und zu singen. (G. W e g e n e r, Deutschland im Stilleu Ozeau. Velhagen und Klasing, Bielefeld und Leipzig.)
Wirtschaftliche Würdigung des deutschen S ü d s e e -gebietet Die Produktion der deutschen Südseegebiete ist vorerst infolge der wenig zahlreichen (kaum y2 Mill. Einw.) und noch dazu arbeitsunlustigen Bevölkerung gering, ebenso wegen der Bedürfnislosigkeit der Bewohner die Aufnahme-sähigkeit für europäische Waren. Dazu erschwert die weltferne Lage der Inselwelt die Handelsbeziehungen mit dem Mutterland. Dagegen hat das Jnselgebiet Bedeutung für den Weltverkehr. Die Inseln, namentlich Jap, sind Stationen auf dem australisch-ostasiatischen Handelsweg und Träger des pazifischen Telegraphenverkehrs. Die Bedeutung der Inseln wird noch wesentlich gewinnen, wenn der Panamakanal vollendet sein und der Stille Ozean in erhöhtem Maß Schauplatz des Weltverkehrs werden wird.
Sonstige Inselgruppen sind: der Fidschi-Archipel und die Tonga- oder Freundschafts-Inseln, beide e n g l i s ch. — Die G e s e l l s ch a s t s - I n s e l n mit Taiti (taiti), die N i e d r i g e n I n s e l n auch Tuomotu, d. H. Jnselwolke, genannt) und die M a r q u e s a s (markeßas)- Inseln, alle französisch. — Die Sand wich -(sänduitsch) - I n s e l n in der Nähe des nördlichen Wendekreises unterstehen der Oberhoheit der Vereinigten Staaten von Amerika. Die größte Insel dieser Gruppe ist H ajslii mit ausgedehnten Zuckerplautagen; Honolulu, Hauptstation auf dem Wege von Nordamerika nach Australien.
Aufgaben. 1. Zeichne Australien! 2. Wie unterscheiden sich die Inseln des
Stillen Ozeans nach ihrer Naturbeschaffenheit? 3. Welchen nachteiligen Einfluß übt die Lage der Gebirge auf das Innere Australiens? 4. Australien und Afrika, ein Vergleich. (Aufsatz oder Vortrag.)
Die Polarländer.
Unter den Polarländern versteht man die um die beiden Pole der Erde bis zu den Polarkreisen gelegenen Länder.
Die Geschichte ihrer Erforschung geht bis ins Altertum zurück'), aber erst im 19. Jahrhundert wurde die wissenschaftliche Erschließung der Polarwelt durch zahlreiche Expeditionen in umfassender Weise gefördert, ja durch den Amerikaner P e a r y (1909) der Nordpol, durch den Norweger R o a l d A m n n d s e n (1911) der Sudpol ei
i) Pytheasaus Masfilia kam 325 tr. Chr. bis zu einem Eilaud, später Thule genannt, das 6 Tagereisen nördl. von Großbritannien lag.
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Extrahierte Personennamen: H._Jnselwolke
Extrahierte Ortsnamen: Samoa Deutschland Stilleu_Ozeau Bielefeld Leipzig Wendekreises Amerika Honolulu Nordamerika Australien Australiens Afrika Altertum Pytheasaus_Masfilia
Nordafrika. 43
In staatlicher Hinsicht umfaßt das Nilgebiet außer Abessinien und dem Ost-sudan noch folgende Teile: 1. Nubien, unter ägyptischer Herrschaft. 2. Ägypten. Im Kulturlande des Niltals und des Nildeltas leben 11 Mill. Einw.; die Bevölkerung wohnt hier dichter als in Sachsen und Belgien. Das Haupterzeugnis des Landes ist Baumwolle, dann Getreide, Zuckerrohr, Zwiebeln und Bohnen. Das Land wird von einem Khedive oder Vizekönig regiert, der die Oberhoheit des türkischen Sultans anerkennt, aber ganz unter englischem Einfluß steht. Diesem dankt Ägypten seinen wirtschaftlichen Aufschwung. Am Beginn des Deltas liegt Kairo (keiro), 660 000 Einw., die größte Stadt Afrikas, zugleich Haupt- und Residenzstadt. Unweit Kairo das Dorf Gizeh mit den Pyramiden. An der N.-Küste Alexandria (alexandria), der wichtigste Handelshafen Ägyptens (330 000 Einw.). — £>. vom Nildelta zieht der Suezkanal (snes) yin. Er erstreckt sich von Port Said am Mittelmeer bissuez am Eingang in das Rote Meer (160 km, Kaiser Wilhelm - Kanal 96 km). Seine Bedeutung besteht vornehmlich darin, daß er den Weg von Europa nach S.- und O.-Asien und Australien im Vergleich zu der früheren Fahrt um das Kapland bedeutend verkürzt. Infolgedessen ist er eine Weltverkehrsstraße ersten Ranges. Zugleich macht er Ägypten zum wichtigsten Durchgangsland vom Mittelmeer zum Indischen Ozean. — Vergl. Ägypten und Mesopotamien !
Nilfahrt von Kairo bis zu den Katarakten (s. Abb. S. 42).
Ein höchst einförmiger Anschwemmungsstrand, der völlig flache Boden des Nildeltas, überrascht den Reisenden, der bei Alexandrien ans Ufer steigt um das alte „Wunderland der Pyramiden" zu besuchen. Doch mit jedem Schritte vorwärts in das Innere wächst wie bei einem spannenden Drama das Interesse des Beschauers. Zur rechten Seite des Schienenweges wogt das bracfische1) Wasser des alten mareotischensees, Segelschiffe, die die Nilarme befahren, gleiten vorüber, Dörfer, von Palmen umschattet und von wohl-bestellten Fluren umgeben, tauchen in der Fläche auf und auf den hohen Nildämmen ziehen Kamele mit ihren Treibern oder Fuhrwerke mit Büffeln hin, während Männer und Frauen, fellachifche Urbewohner des Landes, in Baumwollenfeldern arbeiten. Befiederte Wintergäste aus dem Norden schwirren an den Flußufern hin, daneben Schwärme von Silberreihern mit ihrem glänzenden Gefieder. Doch was hebt sich dort, vom blauen Duft umflossen, aus der glatten Ebene, immer höher, immer riesiger in eigenartigen regelmäßigen Formen? Es sind die ägyptischen Pyramiden, die sich, wie Bergspitzen von Menschenhand geformt, immer klarer vom blauen Himmel abheben. Dann taucht auf hochragendem Plateau die beherrschende Zitadelle auf mit der von goldenen Kuppeln gekrönten und von himmelhohen Minaretten überragten „A l a b a st e r - M o s ch e e" M o -hammed Alis und ihr zu Füßen dehnt sich ein unabsehbares Häusermeer mit Moscheen, Minaretten, Säulen, Bazaren und Palmengärten hin: Kairo, die Siegreiche, von der der Dichter sagt: „Wer Kairo nicht gesehen, hat die Welt nicht gesehen. Ihre Erde ist Gold, ihre Frauen sind ein Zauber und der Nil ist ein Wunder." Der ganze Zauber, mit dem der ehrwürdigste Strom der Welt den denkenden Menschen umstrickt, erschließt sich aber erst dem, der sich von der ungeteilten Flut weiter nach dem Süden tragen läßt. Rasch verengt sich das Tal aus wenige Kilometer Breite und die steilen, nackten Userhänge trennen nun mit Messerschärse Wüste und Fruchtland. Längs dem Strome ziehen grüne Felder hin, die von armen Fellachenbauern gepslügt werden, vom Winde bewegte Palmenhaine erscheinen, Scharen von Pelikanen, Reihern und Flamingos beleben das Gestade, Schöps-räder heben das Nilwasser empor, um es weiter in das regenarme Land zu leiten, eine Jahrtausende alte Einrichtung, und daneben ragen graue Schornsteine moderner Zuckerfabriken auf. Elende Fellachendörfer wechseln mit belebten Städten, dazwischen liegen
*) Mit Salzwasser gemischt.
M. u. A. Geistbeck, Erdkunde d. f. höh. Mädchenschulen in Bayern. Iv. T. 4
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Südafrika. 55
Das Hauptleben konzentriert sich natürlich um den Hafen. Hier liegen die Zollstationen und die Ladekais; von hier aus spielt sich der Leichterverkehr zu den großen Seedampfern ab, die im Hafenbassin ankern, hier beginnt die sogenannte Ostafrikanische Zentralbahn. Der Hasen beherbergt Werft- und Dockanlagen, die sich nicht nur für Handelsschiffe, sondern auch für militärische Zwecke als brauchbar erwiesen haben. Eine solche sichere und ausgedehnte Hafenanlage wird imstande sein auch größeren Ansprüchen bei einer weiteren Entwicklung der Einfuhr wie der Ausfuhr zu genügen. Durch ihre Ausdehnung besitzt sie einen unleugbaren Vorzug vor dem Hasen Sansibar, der bis vor kurzem den ganzen Verkehr, besonders nach England und Indien, aber auch nach anderen Ländern an sich gezogen hatte. Wer aber jemals die offene Reede von Sansibar gesehen hat und einen, wenn auch flüchtigen Einblick in den dürftigen Sultanspalast und die wenigen, nicht gerade stattlichen Häuser gewonnen hat, die sich am Strande entlangziehen, der wird zugeben, daß die Zeit nicht mehr fern zu sein braucht, in der der Hafen von Sansibar-dauernd seine Stellung als Mittelpunkt des ostafrikanischen Handels verlieren wird.
(W. Scheel.)
Der deutschen Küste gegenüber liegt die Insel Sansibar (englisch), der einträglichste Gewürznelkengarten der Welt. Ihre Hauptstadt gleichen Namens ist als Handelsplatz infolge der Entwicklung Deutsch-Astafrikas zurückgegangen.
ä) Die sehr ungesunden Küsten von Mozambique und Sofala (sofäla) sind im Besitze der Portugiesen. Hier die Hafenstadt B e i r a, wichtig als Eingangspforte zu dem britischen Rhodesia (s. S. 57).
B. Das auhertropische Südafrika.
Das Außertropische Südafrika ist ein Steppenplateau von 1200 m Meereshöhe, das in Terrassen zu den Küsten hin abfällt? Die Hochfläche nördlich vom Oranje erfüllt zum größten Teil die K a l a h a r i st e p p e.
Die Temperatur wird durch die beträchtliche Erhebung des Bodens erniedrigt, so daß hier dauernde Niederlassungen der Europäer ohne gesundheitliche Gefahren möglich sind. Der größere nördliche Teil ist in der W.-Hälste, der die Kalaharisteppe angehört, regenarm. — Der Steppenboden begünstigt die Viehzucht, namentlich Schas-, Straußen - und Angoraziegenzucht. Am wichtigsten ist der Reichtum des Gebietes an G o l d und Diamanten, auch ausgedehnte K u p f e r l a g e r finden sich. Das außertropische Südafrika bildet ein wichtiges Gebiet europäischer Kolonisation.
Die eingeborene Bevölkerung besteht im O. aus den kräftigen Kaffern. Im Innern und im W. wohnen Buschmänner und Hottentotten, gelbe, hellfarbige Stämme, vermutlich in die Wüste gedrängte Reste der afrikanischen Urbevölkerung. Die Buschmänner sind sehr klein von Gestalt und leben ausschließlich den Gebirgen und Steppen. Die Hottentotten sind großenteils oberflächlich zivilisiert und Viehzüchter oder Arbeiter. — Von Weißen sind in ganz Südafrika über % Million niederländischer Ansiedler (Buren)*) an 200 000 Engländer und gegen 40ooo Deutsche. In den Besitz teilen sich England und das Deutsche Reich. 1 ; b
x) Boer (bür) niederländisch = Bauer.
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Extrahierte Personennamen: Südafrika
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