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1. Geschichte des Altertums - S. 21

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Viii. Die Entwickelung der Geschichte und Kultur der Griechen usw. 21 Besonders die Trinkschale wird gepflegt. Dieser Stil zeigt die Vasenmalerei auf ihrer Höhe. Er kommt um 500 auf. Die beiden letzten Stilarten (Nr. 3 und 4) faßt man zusammen als „Zweifarbenstil". C) Hracht. Tracht. Die älteste Kleidung bot dem Menschen das Tierfell. Der Mensch der Steinzeit hatte schon spinnen und weben gelernt. Er hatte die zähe Pflanzenfaser dazu verwertet. Ebenso verstand er die Wolle gewisser Tiere, wie Schafe und Ziegen zu verarbeiten. Das Hauptgewand der wandernden Griechen ist das wollene Umschlagetuch (Chlaina), das auch andere indogermanische Stämme gekannt und ebenso benannt haben (z. B. die Italiker und Kelten). Es bedeckte deu Rücken, so daß zwei Enden vorn über den Schultern herabhingen. Die Männer trugen außerdem noch einen Lendenschnrz. Die ältere semitische Kultur wurde auch für die Griechen eine Zeitlang bestimmend. In Kleinasien lernten Ionier und Äoler den genähten Leibrock aus Leinwand mit kurzen Ärmeln kennen. Die Babylonier nannten ihn Kittan, die Griechen sprachen dies fremde Wort Chiton aus. Von der asiatischen Küste verbreitete sich diese Tracht über ganz Griechenland. Es gab einen langen und kurzen Chiton. Jener wurde besonders von Priestern und Sängern und anderen würdigen Personen getragen (auch von den Götterstatuen vielfach). Chiton und Chlaina sind die beiden Hauptstücke der Männerkleidung geblieben. Nur wurde die Chlaina später Hanatmn genannt, das in der Blütezeit der Griechen zu einem langen faltigen Mantel wuchs, der besonders kunstvoll umgeworfen wurde. Das Haar trugen die freien Griechen frei. Künstliche Haartrachten, Haar. Frisuren galten für barbarisch. Auch pflegten die Männer sich den Bart nicht zu rasieren. So sehr sich beim Eintritt der Griechen in die Kultur-welt die Überlegenheit der Asiaten bemerkbar macht, bewahren doch die Griechen überall ihre Selbständigkeit. Sie eignen sich fremde Errungenschaften an, schaffen diese aber um, so daß sie wie ihr nationales Eigentum erscheinen. Griechische Eigenart zeigt sich besonders in der Frauentracht. Die smuentracht. Frauen bewahrten die alte Tracht noch treuer als die Männer. Das Hauptgewand der Frau war ein großes wollenes Tuch (der Peplos). Auf den Schultern durch Spangen zusammengehalten, unter der Brust durch einen Gürtel befestigt, bedeckt es den ganzen Leib. Gegen die Sonne schützte ein linnenes Kopftuch oder ein Schal. Hergestellt wurden die Kleiber meist im eigenen Haufe. Die Hausfrau arbeitete mit ihren Sklavinnen, boch kam in den Stäbten balb fabrikmäßige Herstellung auf, besonbers in den großen Städten des Kolonialgebietes. (Kleinasien — Milet, Italien — Tarent.) Die Fabrikate waren wegen ihres feinen Gewebes und ihrer prächtigen Muster berühmt ltnb beliebt.

2. Geschichte des Altertums - S. 35

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Ix. Die Zeit der griechischen Machtfülle. 35 Nach Pisistratos' Tode regierten feine Söhne Hippias und Hipparchos H-ppias und zu Ansang im Sinn ihres Vaters. Aber Hipparchos hatte einen Edelmann beleidigt und wurde infolgedessen von Verschwörern ant Panathenäenfeste ermordet. Darauf wurde die Regierung des Hippias so hart und gewalttätig, daß sie dem Volke unerträglich würde. Die mächtige Familie der Alkmäoniben unter Führung des Kleisthenes brachte eine Verschwörung gegen den Tyrannen zustanbe und rief die. Spartaner um Hilfe an. Diese kamen, und 510 würde sto. Hippias gezwungen, Athen zu verlassen. Er hat sich zu den Perfern begeben. <) Innere Wirren. Nach der Vertreibung des Hippias brachen heftige innere Kämpfe aus, bet verfchiebene Parteien um die Herrschaft stritten. Da ist es dem klugen Kleisthenes gelungen, Drbnung zu schaffen und durch weitere Entwicklung der Solonifchen Verfassung die Herrschaft des Volkes (Demokratie von demos — Volk) zu sichern. d) Die Weform des Kkeisthenes. Der wichtigste Satz feiner Drbnung ist: Attischer Bürger ist jeber Freie, der feinen Wohnsitz in einer attischen Gemeinbe hat. Er schuf auch eine neue Gemeinbeorbnung, inbem er den Gemeinben eine eigene Verwaltung gab. Nun zerfiel aber ganz Attika von alters her in brei Gebiete: 1. Ebene von Athen, 2. Kiiftenlanb und 3. Binnenlanb. Die Bewohner biefer brei ßanbfchaften stauben sich häufig feinblich gegenüber. Um biefert Gegensatz der Sanbfchaften zu vernichten, gab Kleisthenes eine neue Kreiseinteilung, w™-Nämlich aus allen brei ßanbfchaften würden Ortschaften zusammengelegt, so eu,teiiun9 daß diese immer zusammen einen Kreis bilbeten. So enthielt nun jeber Kreis 1. Gutsbesitzer aus der attischen Ebene, 2. Küstenbewohner (Fischer und Schiffer) und 3. Bauern aus dem Binnenlanb. Man lernte sich gegenseitig kennen, und ba man zusammengehörte, auch vertragen. Die Gegensätze und Interessen glichen sich aus. Diese Kreise hießen Phylen. Um gegen eine neue Tyrannis sicher zu sein, gab Kleisthenes noch ein Scherbm-fehr wichtiges Gesetz: Wenn ein Bürger zu viel Macht und Ansehen genoß, gmc£,t' konnte das Volk befragt werben, ob es ihn für staatsgefährlich halte. Man gab die Antwort schriftlich, inbem man den Namen des Genannten auf ein Tontäfelchen schrieb. Waren 6000 solcher Täfelchen abgegeben, so mußte der Ausgeschriebene in die Verbannung gehen. Diese Abstimmung hieß das Scherbengericht (Ostrakismos; das Tontäfelchen hieß Ostrakon). Kapitel Ix. Die Zeit der griechischen Machtfülle. § i. Die Umwälzung in Griechenland durch die Perserhriege. Auch im übrigen Griechenland hatte in den letzten beiben Jahrhunberten befonbers ein lebhafter Kampf in den oerschiebenen Stabtstaaten zwischen Abel und Volkspartei getobt. Vielfach war ebenso wie in Athen eine

3. Geschichte des Altertums - S. 55

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Iv. Die Entwickelung römischer Kultur. 55 Trotz dieser rechtlichen Gewalt des Mannes hatte die römische Frau Die Frau, immer mehr Ansehen und größere Freiheit als die griechische. Die griechische Frau stand nur in der homerischen Zeit in gleichen Ehren. Die Römerin war die Herrin im Hauswesen. Sie durfte außerhalb des Hauses Besuche machen und hatte Anteil an den öffentlichen Spielen. Strenge Würde und Zurückhaltung gaben ihr Ansehen. Die Ehe kam infolge Abmachung zwischen den beiderseitigen Eltern zustande. Ehe. Die Beweggründe waren rein praktischer Art. Verlobt wurde man meist im Kindesalter. Die Hochzeit fand statt, wenn der Jüngling großjährig geworden war. Dabei wurden gewöhnlich dieselben hergebrachten Formen beobachtet. Am Abend vor der Hochzeit legte die Braut ihre Mädchentracht ab. Am Hochzeitsmorgen wurden die Götter gefragt, und der Brautvater gab dem Bräutigam die Mitgift. Die Brautführerin, die verheiratet sein mußte, führte die Braut dem Bräutigam zu. Das Hochzeitskleid der Braut bestand in einem gelben Schleier. Nachdem beide, Braut und Bräutigam, ihr Jawort gegeben, legte die Brautführerin beider Hüude ineinander. Damit war der Ehebund geschlossen. (In vornehmen Familien vollzogen diese Zeremonien die hohen Priester.) Dann folgten die Glückwünsche und die Festfeier durch Gastmahl und fröhliche Geselligkeit. Am Abend fand dann der scheinbare Brautraub statt. Der Bräutigam mußte die Braut rauben, ein Nachklang wilderer Zeiten. Unter Gesang und Musik betrat man das neue Haus, in das der Bräutigam, eine Fackel haltend und Nüsse streuend, voranging. Die Kindererziehung hatte das Ziel, gute Bürger erziehen zu wollen. Erziehung. Der Sohn lernte vom Vater das Feld bestellen und mit den Waffen umgehen, auch wurde er in die Religion eingeführt. Kunst und Wissenschaft standen bei den Ackerbauern nicht in hohem Ansehen, dafür wurden um so mehr bürgerliche Tugenden gepflegt, deren Grundlage die Schamhaftigkeit bildete. Würde und Ehrbarkeit sollten den Mann zieren. Einfachheit, Mäßigung, Sittenreinheit, Ehrfurcht vor dem Alter und den Vorgefetzten, Fleiß und treue Pflichterfüllung wurden von den Römern gefordert. Der Kampf um die bürgerliche Ehre, die das römische Volk im Ständekampf durchzufechten hatte, hatte diese Ideale in des Römers Brust erstarken lassen. Das für das Leben notwendigste Wissen erhielten die jungen Römer durch Erzieher vermittelt, die wie bei den Griechen gebildete Sklaven waren. Aber der Unterricht wurde meistens in Schulen gegeben. "So wird auch eine unterricht. Mädchenschule schon im Jahre 449 erwähnt. Lesen, Schreiben, Rechnen und Erklären von Dichtern, Schilderung von Persönlichkeiten der Vorzeit bildeten den Lehrstoff. Besonders wurden in älterer Zeit die Gesetze auf den 12 Tafeln behandelt. Als aber der Verkehr mit den Griechen lebhafter wurde, kam auch höherer Unterricht auf. Man trieb jetzt Griechisch. Das wurde um so mehr nötig, als der griechische Handel sich über die ganze damalige Welt

4. Geschichte des Altertums - S. III

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Vorwort. Das vorliegende Werk, dessen Iii. Band dieser Leitfaden der Geschichte des Altertums bildet, sucht den Forderungen der höheren Mädchenschule gerecht zu werden. Es sucht diese Forderungen in Einklang zu bringen mit dem Ideal, wie es mir für den Geschichtsunterricht an der höheren Mädchenschule vorschwebte, als ich vor zwei Jahren in der „Höheren Mädchenschule" meinen Artikel „Zum Geschichtsunterricht an der höheren Mädchenschule" veröffentlichte. Ganz ließ es sich freilich nicht so durchführen, wie es damals gemeint war. Aber doch in der Hauptsache. Im Mittelpunkt der Betrachtungsweise soll das kulturelle Werden der Menschheit stehen, ohne das Interesse am Vaterlande zu vernachlässigen. Die Anlage des Gesamtwerkes ist so gedacht, daß auf jede Klasse ein Band kommt. Ich unterscheide drei Stufen: 1. Unterstufe der Höheren Mädchenschule; 2. Klasse V—ii der Höheren Mädchenschule. (Klasse I bedarf nach dem Sinn der Ausführungsbestimmungen zum Erlasse vom 18. 8. 1908 über die Neuordnung des höheren Mädchenschulwesens keines besonderen Bandes.) 3. Seminar und verwandte Zweige der Höheren Mädchenschule. Die Darstellungsweise ist bald erzählend, bald schildernd. Die Schülerinnen sollen ihr Buch lieb gewinnen, gern darin lesen. Auch wird das mit Recht bekämpfte Mitschreiben den Schülerinnen selbst überflüssig erscheinen. Möge dieser Band mit Wohlwollen aufgenommen werden. Von einer sachlichen Kritik, sei sie zustimmend oder ablehnend, hoffe ich viel Nutzen zu haben. Ich bin für jedes fördernde Wort dankbar. Kans Hmkipp.

5. Geschichte des Altertums - S. 7

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel I. Ägypten. 7 Kapitel L Ägypten. § 1. Hgypten bis zur Blüte von Öqempbis. Die Eigenart des Nils, jährlich eine bestimmte Fläche Landes unter Wasser zu setzen,*) hat die Bewohner des Landes veranlaßt, den benetzten Boden auszunutzen, denn wohin nicht das Nilwasser kommt, bleibt der Boden ohne Frucht. Die Überlieferung der seßhaften Bevölkerung von Geschlecht an Geschlecht hat sich durch Berichte erhalten (mündlich, schriftlich, durch Bauten und Denkmäler), so daß Ägypten als das Land mit der ältesten wirklichen Geschichte erscheint. In diesem Lande haben sich früh alle von Nordosten kommenden Stämme verschiedener Art zusammengefunden, bis sie zusammenschmolzen und stark wurden, neue Ankömmlinge abzuweisen. Alle Kulturstufen: Stein-, Kupfer-, Bronze- und Eisenzeit, folgen hier A^Kultur-anfeinander. Weil diese Kultur auf 8000 vor Chr. zurückweist, so hat Ägypten eine sichere Geschichte schon von etwa 4000 vor Chr. an. Während der Besitz der Nomadenvölker (Jäger, Hirten) überall ein fuams ®iscn= gemeinsamer ist (Kommunismus), bis auf die Waffen und Geräte, bildet sich durch den Ackerbau der Begriff des Eiuzelbesitzes, des Privateigentums im erweiterten Sinne. Bei den Wandervölkern muß einer die Führung und Leitung auf dem Wege haben, dem die Horde folgt. Aber wie der Weg wechselt, wechselt auch der Führer, der Häuptling. Im seßhaften Volk, das sich nach natürlichen Gesetzen einrichtet, kommt ein Häuptling auf, der die Ordnung für immer aufrecht erhält. Er wird der Erste des Volkes, der König. Als das erste Königreich in der Geschichte erscheint Ägypten Der Staat. (Pharaonen). Wenn aber die Masse der Bevölkerung sich dem Willen eines einzelnen unterordnet, so entsteht der Staat. In derselben Weise ordnen sich die religiösen Vorstellungen, so daß Religion, eine Religion entsteht. In Ägypten ist diese in der Hauptsache Naturreligion, weil die geheimnisvolle Macht der Natur überall ordnend, bestimmend ins Leben eingreift. Die Tierwelt wird zum Teil ebenfalls verehrt. Der höchste Gott ist die Sonne (Ra) (ihr Heiligtum in der Oase Siwah, Ammon). Die schaffende Natur wird geteilt gedacht als männliche im Gott Osiris (dem Sonnengott), als weibliche Isis (Erdschlamm des Nils). Osiris wird von den Gluten des Typhon getötet, aber sein Sohn Horus rächt deu Vater (Horus ist das neue Leben). Der Glaube an ein Weiterleben der Seele nach dem Tode veranlaßt den Bau der Königsgräber (der Pyramiden) und der Katakomben. Die Erbauer der höchsten Pyramiden sind: Chusu, Chasra, Menkara. § 2. Geschichte und Kultur des Reiches von fßempbis. Memphis. Die Blüte des ältesten Reiches geht aus von Memphis in Unterägypten. In diesem Staat ist bereits eine Arbeitsteilung zu erkennen, nicht mehr *) Das Wasser steigt von Juli bis Ende September und sinkt von Ende Oktober bis Mai.

6. Geschichte des Altertums - S. 23

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Viii. Die Entwickelung der Geschichte und Kultur der Griechen usw. 23 ist das Begraben. Neben dieser kommt schon früh das Verbrennen auf, eine asiatische Sitte. Beide Sitten bleiben nebeneinander bestehen. Wurde der Tote nicht verbrannt, so wurde er in ein Grab mit Kuppelgewölbe oder in ein Felsengrab gelegt. Von Ägypten her war eine Art Einbalsamierung der Toten angewandt worden. Schmuck, Waffen und Speisen wurden mitgegeben. Nach der Verbrennung hingegen wurden die Knochenreste aus der Asche gesammelt und dann begraben. Der Grabhügel wurde mit Blumen geschmückt. Reiche Leute setzten in der späteren Zeit dem Toten ein Standbild. Der 30. des Monats war Totenfeiertag. 4. Das öffentliche Leben. a) Der Charakter der Stämme, Käme. Zwei charakteristische Unterschiede traten besonders bei den griechischen Stämmen dorischer und jonisch-achäischer Herkunft hervor. Der Dorier ist ernst, streng, ja hart im Wesen, verschlossen und wortkarg, der Ionier dagegen ist fröhlich, heiter, für das Neue und Fremde empfänglich, sehr redselig. Weil die Ionier mehr und früher aus sich herauskamen als die Dorier, sind sie der Stamm geworden, an den man denkt, wenn man von Griechen ganz allgemein spricht. Ihre Sprache ist die herrschende geworden. Der Name Name. Griechen aber ist von den Jtaliern gebildet; diese kannten zuerst einen kleinen Stamm, der im Westen Griechenlands am Adriatischen Meere (Südepirus) wohnte. Diese Leute hießen so. Ihr Name ist dann auf alle anderen Stämme übertragen (wie die Franzosen uns Deutsche alle nach den Allemannen nennen). Die Griechen selbst nannten sich seit dem 7. Jahrhundert Hellenen und ihr Land Hellas. Den Fremden fühlten sich die Griechen gegenüber als ein Volk. Kennungszeichen war ihnen besonders die Sprache. Darum hießen alle Nichtgriechen Barbaren, d. h. die verworren, undeutlich reden. Trotz dieser Gemeinsamkeit befehdeten sich die Stämme untereinander heftig. b) Erziehung. Dem verschieden gearteten Charakter entsprechend ist auch die Erziehung der Jugend verschieden beschaffen gewesen. Das Gemeinsame in der Erziehung bei Ioniern und Doriern ist das Ziel, die Kräfte (geistige und leibliche) des Einzelmenschen so zu pflegen, daß der Mensch ein Charakter wird (eine freie Persönlichkeit). Bei den Asiaten und Ägyptern gab es keine eigentliche Erziehung des Einzelmenschen. Das Volk war unfrei, dem Willen eines Menschen, des Herrschers, unterworfen. Die Griechen aber waren ein freies Volk. Das Mittel, um das Ziel der Erziehung und des Unterrichts zu erreichen, sahen die Griechen in der Gymnastik (Körperausbildung) und in der Musiflehre, fowie in der Kenntnis der Literatur. I. Erziehung bei den Spartanern. Spartaner hieß der dorische Hauptstamm nach seiner Hauptstadt Sparta am Eurotas.

7. Geschichte des Altertums - S. 26

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Höhere Bildung. 26 Hi. Die Kultur und Geschichte der östlichen Mittelmeervölker. Das Ziel der athenischen Erziehung ist, alle Kräfte des Menschen zu einem schönen Ganzen zu entwickeln (Harmonie). So werden neben den körperlichen die geistigen Anlagen gepflegt. Im Hause hatte die Frau geringeres Ansehen als in Sparta, der Mann war Herrscher. Er bestimmte, ob das neugeborene Kind erzogen oder ausgesetzt werden sollte. (Knaben wurden selten, Mädchen häufig ausgesetzt.) Das Kind kam in die Pflege der Wärterin. Am 5., 7. oder 10. Tag wurde das Kind um den Altar getragen und bekam seinen Namen. Der Spielfilm wurde sehr gepflegt (viel Spielzeug: Klapper, Ton-und Wachspuppen, Häuser, Schiffe u. a. m.). Kinderspiele waren Ball, Blindeknh, Schaukel, Reif, Kreisel usw. Die Ehrfurcht gegen die Eltern wurde besonders eingeprägt. Die Mädcheuerziehung war ganz häuslich, von den Frauen geleitet. Der Knabe wurde vom siebenten Jahre an öffentlich erzogen. Ihm stand ein Pädagoge, Erzieher, in der Regel ein gebildeter Sklave, zur Seite. Gymnastik lernte der Knabe auf den öffentlichen Ringplätzen (Gymnasien). Gymnastik und Mnsik mußte jeder lernen, ebenso ein Handwerk. Die höhere Bildung bestand in Lesen und Schreiben, Zeichnen, Geographie, Rechnen und Lektüre der Dichter. Später wurde auch noch die Beredsamkeit gepflegt. Die Sklaven blieben ohne Ausbildung. c) Die Aekigi'on der Kriechen. I. Die Vorstellung von den Göttern. Auch die Religion der Griechen war Naturreligion. Während aber im Orient die Religion monotheistisch wurde, entwickelte sich hier infolge der Vielgestaltigkeit der griechischen Welt und Ausbildung der Einzelpersönlichkeit der Polytheismus. Die Götter sind Vermenschlichungen von einzelnen Naturkräften (Personifikationen). Über ihnen steht das Schicksal. Nach den Elementen teilen sich die Götter in Götter 1. des Himmels, 2. des Wassers, 3. der Erde. Der Götterthron ist der Olymp. 12 Hauptgötter (sechs Paare) und viele Nebengottheiten. Die Himmelsgötter: Zens und Hera, Hephaistos und Aphrodite, Apollo und Artemis, Pallas Athene, Ares, Hermes, Hestia. Zeus ist der höchste Himmelsgott; auf den höchsten Bergen wird er verehrt. Er ist der Göttervater. Er greift in alle menschlichen Verhältnisse ein. Hera ist seine Gemahlin. Athene ist seine Tochter, aus seinem Haupt hervorgegangen. Sie ist die Göttin der Weisheit, im Kriege die besonnene Schlachtenlenkerin, Beraterin und Schirmerin (z. B. für den jungen Telemach). Besonders verehrt wurde sie in Athen. Ihr zu Ehren das Panathenäenfest. Ölbanm und Eule waren ihr heilig. Apollo war der Sohn des Zens und der Leto, geboren auf Delos. Er ist der Sonnen- und Lichtgott. Er kämpft gegen die Macht der Finsternis. Sein Hauptheiligtum ist Delphi. Im geistigen Sinne ist er der Gott der Dichtkunst. Die Musen sind seine Begleiterinnen. Seine Schwester ist die Mondgöttin Artemis, die Göttin der Jagd.

8. Geschichte des Altertums - S. 61

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel V. Roms Kampf um die Herrschaft in Italien. 61 der Sold für die Krieger eingeführt. Die reichen Bürger aber wollten aus Stolz keine Bezahlung annehmen und bildeten von nun an eine freiwillige Truppe, Reiterei. So entstand die römische Ritterschaft. Die Eroberung Vejis mag um 400 v. Chr. gewesen sein. 400 Gf)r- § 3. Die 6alliernot und ihre folgen. Die Stadt Veji bekam keine Hilfe mehr von den nördlichen Etruskern, weil diese von einem fremden Volk angegriffen wurden, das um diese Zeit von Oberitalien her über den Apennin gestiegen kam. Das waren die Kelten, ^uftret-n der die von den Römern Gallier genannt wurden. Diese, auch ein indogermanisches Volk, hatten bis 600 v. Chr. von der Elbe bis zu den Pyrenäen hin gesessen und eine selbständige Kultur entwickelt. Besonders das Eisen halten sie bearbeiten gelernt. Aber um 600 v. Chr. wurden sie von einem Volk gedrängt, das östlich von ihnen sich ausbreitete und nun kräftig nach Westen und Süden vorstieß. Das waren die Germanen. Diese Schiebung großer Völkermassen hatte zur Folge, daß die Gallier nach den Alpen zu drängten und über sie weg nach Italien kamen. Die ganze Poebene war von ihnen besetzt, und nun kamen sie mit den Etruskern zusammen. Diese, so von Süden und Norden gleichzeitig angegriffen, brachen zusammen. Aber die Gallier drangen weiter vor, bis sie auf die Römer trafen. Das römische Heer, das ihnen entgegen gesandt wurde, rauuteu sie über den Haufen. Die Erinnerung an diesen schrecklichen Tag lag den Römern die Gallier noch 4 Jahrhunderte später in den Knochen. Weil man Rom nicht für fest 39a genug hielt, räumte matt die Stadt und brachte Frauen und Kinder anderswohin in Sicherheit. Nur der feste Kapitolsberg mit den Tempeln der Stadt wurde gehalten. Rom ist dann von den Galliern verbrannt worden. Endlich zogen die Gallier wieder ab, nachdem sie eine schwere Summe Geldes erhalten hatten. (Hieran knüpfen sich die Erzählungen von M. Manlius, den Gänsen auf dem Kapitol, von Brennns.) Doch allmählich erholten sich die Römer wieder. Sie gewöhnten sich in vielen Kämpfen an den Anblick des wilden Feindes, und schließlich siegten sie über die Gallier. So wurde Rom die Schützerin Italiens gegen die Barbarenhorden. (Geschichte von Marcus Valerius Corvus und Titus Manlins Torquatus.) Indem so Roms kriegerische Kraft erstarkte, gelang es ihm, feine Herrschaft über die Latiner immer mehr zu befestigen. Vergeblich empörten sich diese gegen die Römer. In den Jahren, als die Makedonier unter Philipp die Griechen unter-warfen, machten in einem schweren Kriege die Römer die Latiner zu Unter- Latiums, tariert. Nach dem klugen Grundsatz: „teile und herrsche," den die Römer später noch oft angewandt haben, wurden die latinischen Städte höchst verschieden behandelt. Die einen behielten alle ihre Rechte, die anderen nur einige, die dritten gar keine.

9. Geschichte des Altertums - S. 77

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Xi. Das Kaisertum. 77 § 2. Die Erneuerung des Römischen Reiches. 1. Das Kaisertum des Augustus. Neben dem Kaiser (Cäsar) blieb der Senat als Einrichtung der Republik Leitung, bestehen. Immer wieder trat dessen Bedeutung noch hervor. Auch alle sonstigen republikanischen Beamten blieben. Aber in der Hauptsache herrschte uur ein Wille, der des Kaisers. So wurden die Verhältnisse unter Oktaviauus, dem der Senat den Titel Augustus (der Erhabene) gab, und so blieben sie. Um die Macht des Kaisers besonders zu stützen, schuf Augustus sich eine Garde, die Prätorianer in Rom. Der Kaiser leitete säst alle öffentlichen Angelegenheiten, so die Finanzen Verwaltung, des Reiches. Da nur ein Teil der Provinzen vom Senate beaufsichtigt wurde, ein anderer Teil aber vom Kaiser, so gründete er eine besondere Kasse, die den Namen Fiskus (Geldkörbchen) erhielt. Ebenso wurden geleitet die Getreideversorgung Roms, der Straßenbau, die Flußregulierung des Tiber, die Feuerwehr Roms. Die Hauptstadt Rom wurde von Augustus besonders prächtig ausgebaut. Man sagt, Augustus übernahm Rom als Ziegelstadt und hinterließ eine Marmorstadt. Auch die Sitten suchte er zu bessern, freilich ohne Sitten. Erfolg. Man liebte Genuß und Üppigkeit. Die Roheit der gebildeten Stände zeigte sich besonders im Wohlgefallen an den Fechterkämpfen (Gladiatoren) nud an den Tierkämpfen. 2. Die Bildung des Jahrhunderts und besonders der Augusteischen Zeit. Schon in den letzten Jahren der Republik waren Dichter und Geschieht- Achter und schreiber hervorgetreten. Die Rednerkunst (Cicero) hatte am griechischen schreibet. Vorbild sich gehoben. Jetzt fanden die literarischen Künste an Augustus einen eifrigen Förderer. Sein Freund Mäeenas unterstützte ihn darin anfs eifrigste. Berühmte Dichter der Zeit sind: Vergil, der ein großes Epos über Vergil. die Anfänge Roms und damit eine Fortsetzung der Ilias Homers gab. Das Epos hieß die Änei's, weil Äneas der Hauptheld desselben ist. Ein anderer Dichter war Ovid, der griechische und römische Sagen hübsch darzustellen Oöib. verstand (seine Verwandlungen). Beliebt waren Terenz und Properz, die |e™earjunb Elegieen dichteten. Einer der bekanntesten ist der Odendichter Horaz gewesen. Horaz. Unter den Geschichtschreibern ragt besonders Livius hervor, von dessen um- Livms. fassendem Werk nur einiges erhalten ist. Diese Dichter aber wurden alle mehr oder weniger von den Griechen beeinflußt. Die Hauptuniverfitüt des Reiches war Athen. Auf Rhodos war eine Rednerschule. So war die römische Geistesbildung in der Hauptsache griechische Bildung. Die griechische Wissenschaft wurde weiter gepflegt. Muster für die Geschichtschreibung war der Grieche Polybins, der einst Freund des jungen Scipio gewesen war und Polybius. den Brand Karthagos gesehen hatte. Für die Geographen war Vorbild Eratosthenes, der im 3. Jahrhundert vor Christus gelebt hatte. Er ist der Eratosthenes. bedeutendste Geograph des ganzen Altertums gewesen und hat auch den

10. Geschichte des Altertums - S. 56

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Bürgerrecht (Zivilrecht). 56 Iv. Die Kultur der westlichen Mittelmeerländer. erstreckte und das Griechische eine Art Weltverkehrssprache geworden war. Bald kam die Rhetorik, d. H. die Lehre in der Beredsamkeit hinzu, so daß jeder Römer leicht Advokat werden konnte. In späterer Zeit kamen griechische schulen auf, in denen man mit der gesamten griechischen Bildung bekannt wurde. Wer noch mehr lernen wollte, ging auf die Universität nach Athen oder Rhodos. Neben diesem öffentlichen Unterricht wurde auch die Privaterziehung durch griechische Pädagogen beliebt. Die Beschaffenheit der Schule. Mau unterschied drei Arten von Schulen: 1. Elementarschulen, an Kreuzwegen oder auf dem Markt. Sie hießen nach den Kreuzuugspunkten der Straßen (1 rivium) Trivialschulen. Die Schüler schrieben mit eisernen Griffeln auf Wachstafeln. Im Rechnen wurde das Rechenbrett und Steine gebraucht. Auswendig wurde viel gelernt. Die Lehrer prügelten viel (z. B. der Lehrer des Dichters Horaz, Orbilius), obwohl einsichtige Römer sich dagegen aussprachen. 2. Die Schulen der Grammatiker, in denen Grammatik getrieben, Literatur gelesen, auch Griechisch gelernt wurde. 3. Die Rednerschulen, in denen man sich die höchste Bildung aneignete. Die Römer waren das erste Volk, das es für die allgemeine Bildung nötig erachtete, eine fremde Sprache zu erlernen. Der Grundsatz der Römer war, nicht sür die Schnle, sondern für das Leben zu lernen. § 6. Die öffentliche Sache. Das Leben war für den Römer der Staat, den er kurzweg die öffentliche Sache nannte (res publica). Sein ganzes Leben war dem Staate gewidmet. Weil sich der Römer nach und nach alle umwohnenden Völker (später überhaupt fast alle der damals bekannten Welt) unterwarf, fühlte er sich als Mitglied eines Herrenvolkes. 1. Das Recht. Weil jeder einzelne ein so großes Juteresse ant Staatswesen hatte, ist auch das Rechtswesen besonders ausgebildet worden. Das sorgfältig auf alle Verhältnisse des privaten und öffentlichen Lebens ausgedehnte römische Recht ist von größter Bedeutung für die späteren Zeiten bis auf die Jetztzeit geworden. Der höchste Richter war das Volk selbst. Unterschieden wurde das Bürgerrecht und das Strafrecht. a) Die Hauptpunkte aus dem Bürgerrecht (Zivilrecht von civis Bürger) waren 1. Fälle, die das Vermögen betrafen. Wenn jemand ein Darlehn gemacht hatte und konnte es nicht zurückzahlen, so verkaufte er sich dem Gläubiger selbst, der mit ihm dann so ziemlich machen konnte, was er wollte. 2. Diebstahl. Hatte jemand gestohlen und wurde dabei ertappt, so mußte er das Vierfache bezahlen; wenn er später erst entdeckt wurde, das Zweifache.
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