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1. Griechische und römische Geschichte - S. 30

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
30 Makedonien. 5. Von dort fhrte ihn sein Rckweg nach Westen durch die Wste. D,e Stieget ergtzten sich an einer Riesenart von Brenklau, woran die Hslein hangen blieben; die phmzischen Hndler, welche dem Heere folgten, sammelten Gummiharz, das von den Myrten nieder-rann. Aber bald hrte aller Pflanzenwuchs auf. Monatelang watete das Heer, meist in Nachtmrschen, durch den tiefen, heien Sand. Viele erlagen der Ermattung, dem Durste. Zuletzt verloren die Wegweiser die Richtung. Da ritt der König mit geringem Gefolge mhevoll zur linken voraus, bis er in der Ferne das Meer erblickte, das er nun nicht mehr aus den Augen lie. Endlich erreichte ihn Nearch mit der Kunde, da seine Umfahrt geglckt sei. Der König begab sich nach Pasargad, um König Kyros' Grab zu besuchen und herzustellen, dessen Reich er erobert, durch-forscht und erweitert hatte. 6. Der Herr der Welt. 1. Nun unternahm es Alexander, Griechen und Makedonier mit den Persern zu einem neuen Volke zu verschmelzen. Unnachsichtig strafte er selbst die hchsten Wrdentrger, wenn sie der seine neuen Untertanen ungerecht richteten oder ihre reli-gisen Gefhle verletzten. Er selbst nahm, um das Perservolk zu ge-Winnen, seine Sitten und Tracht an. Die tchtigsten und schnsten Perser reihte er in seine Garde ein. Er vermhlte sich mit Dareios' Tochter und verband an demselben Tag einige Freunde nach per-Mer Form mit Frstentchtern des Landes; 10000 Soldaten, die sich mit Perserinnen verheirateten, stattete er aus und gab ihnen ein groes Fest. 2. Da wurden die Makedonier eiferschtig auf die Perser. Sie strubten sich gegen den morgenlndischen Knechtsgebrauch, den König kniend zu begren; mehrfach sah sich Alexander sogar von Verschw-rungen bedroht, die er mit blutiger Strenge niederschlug. Selbst die lteren Feldherren und Kriegsleute verhehlten nicht immer ihren roll. Seinen Lebensretter Kleitos, der die Taten und Plne des Knigs herabsetzte, stach er in trunkenem Jhzorn bei einem Dionysos-feste nieder. Was half es, da er sich drei Tage und Nchte lang reuevoll jammernd mit der Leiche einschlo? Sein Herz gehrte stets seinen Makedonien. Nach der Rckkehr aus Indien zahlte er alle Schulden, die sie angaben: 20000 Talente, 100 Millionen Mark, soll ihn diese Guttat gekostet haben. Die Heer-

2. Griechische und römische Geschichte - S. 70

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
70 Zur Erweiterung: Die rieben. Wste; ein anderes, das er selbst nilaufwrts fhrte, ntigte der Hunger und das Schwert der Langlebigen thiopen" zur Umkehr. Wie tief mute es nun den hochmtigen Herrscher verletzen, als er gypten im Festesjubel fand! Der Apis war geboren: ein schwarzer Stier mit einer Blesse aus der Stirn und dem Bild eines Adlers auf dem Rcken, die Schwanzhaare schwarz und wei gemischt, unter der Zunge ein kferhnlicher Auswuchs. In dieser Gestalt erschien zuzeiten der Sonnengott Osiris auf Erden. d. Neben zahllosen Stadtgttern genossen nur Osiris und seine Gattin Isis allgemeine Verehrung. Ihren Sohn Horos erschlug nach der frommen Sage alljhrlich der bse Typhon: die ppige Landschaft, wie sie die Sonne und die vom Nil befruchtete Erde hervorgebracht, versengte der Wstenwind. Darstellungen dieser Götter, alle mit Tierkpfen, und Bild-inschriften (Hieroglyphen) bedeckten die Wnde der riesigen Tem-pel in Memphis und Theben und ihre mchtigen turmartigen Ein-gangsmauern (Pylonen), die sich nach oben verzmte und neben dem reichen Wimpelschmuck der dem Tor die geflgelte Sonnenscheibe trugen; vor den Pylonen standen viereckige, oben zugespitzte Sonnen-zeiger (Obelisken) und Doppelreihen von Sphinxen, die, wie die Felsentempel, aus dem lebenden Fels gehauen waren. Grabsttten der Pharaonen waren die Pyramiden. An der Pyramide des Cheops bei Memphis arbeiteten 100 000 Menschen dreiig Jahre lang. Mute man doch die ungeheuren Syenit-Bau-steine oben bei Syene oder im Arabischen Gebirge stlich des Nils brechen und auf eigens angelegten Straen mittels Walzen auf die Schiffe und von diesen wieder an den Bauplatz befrdern. c. Alle Leichen wurden einbalsamiert und in den Felsenkammern des Libyschen Gebirges beigesetzt, wo sie, zu Mumien vertrocknet, der Wiederbelebung harrten. Denn die gypter glaubten, nach dem Tode habe die Seele 3000 Jahre lang smtliche Tierformen zu durchlaufen, um am Ende dieser Seelenwanderung" in ihren Menschenleib zurckzukehren. Einbalsamiert wurden auch die heiligen Tiere: Ibis und Falk, Hund und Katze. Die gypter waren bei aller Lebensfreude ein ernstes Volk. Sie ehrten die Eltern und pflegten die Wissenschaften, namentlich die Medizin: fr alle Krankheiten gab es besondere rzte; weithin gesucht waren die gyptischen Augenrzte. d. Ihre Hauptbeschftigung war der Landbau. Er hing vllig vom Nil ab, der jeden Sommer anschwillt und die ausgedrrte

3. Griechische und römische Geschichte - S. 85

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
85 licher Stunde versammelten sich die Offiziere, dann die Sldner und whlten neue Feldherren. Tenophon bernahm die gefhr-lichste und schwierigste Aufgabe: die Fhrung der Nachhut. Wer leben will und die Seinen wiedersehen, der helfe siegen!" rief er den Kriegern zu, die seine Beredsamkeit mit Zuversicht erfllte. 4. Er schuf eine kleine Reiterschar, um nachdrngende Feinde abzuwehren, und aus Rhodiern und Kretern einen Schwrm Schleu-derer, deren Bleikugeln selten ihren Mann fehlten. Wo es galt, in schwierigem Gelnde die Ordnung aufrecht zu erhalten, den Durchgang durch einen Pa oder der eine Brcke zu erzwingen, eine Felsenfeste zu erstrmen: berall war Lenophon zur Stelle mit Rat und Tat, und der Spartaner Cheirisophos, der die Vorhut fhrte, leistete ihm rechtschaffen Vorspann. Unter bestndigen Kmpfen zogen sie durch das wilde Kur-distan mit seinen himmelhohen Bergen; in Armenien kreuzten sie in klaftertiefem Schnee die Quellbche des Tigris und Euphrat. 5. Das Weltreich, das in die Wsteneien der heien wie der kalten Zone reichte, stand einem entschlossenen Feind offen. Kyros und Tenophon haben Alexander dem Groen den Weg gewiesen. (6.) Agesilaos und der Friede des Antalkidas. 1. Der Schreckensherrschaft der Dreiig machte der wackere Thrasyblos ein Ende: er sammelte die Flchtlinge und stellte mit Waffengewalt die Solonische Verfassung wieder her. Die An-Hnger der Zwingherrschaft erhielten Verzeihung (Amnestie). Die Zahl der Opfer der Dreiig berechnete man auf 1500; durch die Pest und die Schlachten des langen Krieges hatte die Stadt furchtbare Einbue an Gut und Blut erlitten. Zwar hatte Athen nach dem schrecklichen Unglck von Syrakus noch eine er-staunliche Lebenskraft bewiesen; aber jetzt lag es todmatt darnieder. Sparta war wieder die Herrin der hellenischen Welt. Alle Städte Griechenlands gehorchten, wenn ein lakedmonischer Mann gebot," sagt Tenophon. 2. Auf den Ruf der Jonierstdte fhrte König Agesilaos, Archidamos' Sohn, einen Perserkrieg: ein Spartaner alten Schlages, der mit seinen Kriegern im Kleeacker Mittagsruhe hielt und trotz seiner schmchtigen Gestalt und seines Hinkebeins nur an Mhsal und Entbehrung mehr beanspruchte als seine Krieger. Zu ihm stieen auch die Zehntausend. Da schlo Athen, untersttzt durch persisches Gold, mit Theben, Korinth und Argos ein Bndnis wider Sparta, und die Ephoren sandten Agesilaos den Befehl zur Heimkehr.

4. Griechische und römische Geschichte - S. 89

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Honig Alexander. V 2 341. 89 2. a. Auch Alexander mute seine Herrscherttigkeit mit der 336-323 Sicherung seines Landes beginnen. Zunchst zog er gegen die nordischen Barbarenstmme. In den Pssen des Balkans hielten die Thraker Wagen bereit, die. auf die anrckenden Makedonier niederrasseln sollten. Auf des Knigs Weisung sprangen die Hopliten flink zur Seite oder legten sich trupp-weise auf den Boden, mit ihren Schilden sich deckend, so da die Fuhrwerke unschdlich der sie hinrollten wie der eine Schildkrte. Alsbald wurde die Pahhe erstrmt und dann das heutige Bulgarien unterworfen. Auch die breite Donau berschritt das Heer in einer Nacht auf den landesblichen Einbumen und auf Schluchen, die aus Lagerzelten der Soldaten zusammengenht und mit Heu ausgestopft worden waren. Die Hopliten in ihren Lederkollern und runden Filzhten ordneten sich in 12 bis 16 lange, festgeschlossene Glieder; die schwere Stolange (Sarise) gefllt, ging diese Phalanx durch das Korn gegen die (Beten vor, die sofort die Flucht ergriffen. Nun zog der König donauaufwrts und bezwang, nach Sdwesten abbiegend, auch die Bergvlker Jllyriens. b. Inzwischen verleitete das Gercht, der König sei gefallen, die Stadt Theben zur Emprung. Blitzschnell eilte Alexander herbei. Die Frist zu freiwilliger bergabe verstrich; der Ungeduld des Heeres ungern nachgebend, gebot der König den Sturm. Entsetzlich bten die Thebaner dafr, da sie einst auf der Seite der Per'er gestanden, die gefangenen Plater abgeschlachtet und die Zerstrung des von Lysander bezwungenen Athens gefordert hatte: der König ber-lie es seinen griechischen Verbndeten, die Strafe des Abfalls zu bestimmen. Die Mauern und Huser wurden geschleift, die Einwohner, soweit sie nicht gefallen oder entflohen waren, 30000 Menschen. in die Sklaverei verkauft. Der Pflug ging der die Sttte. So hatte noch keine groe Hellenenstadt geendet. Verschont blieben nur die Kadmeia und die Tempel, das Haus und die Nachkommen des Dichters Pindar, der zur Zeit der Perserkriege die Sieger in den Festspielen verherrlicht hatte. 4. Vom Strymon bis in die Sahara. 1. Alexander verlie sein Reich, Antiptros als Statthalter zurcklassend, mit 30000 Mann zu Fu und 4500 Reitern. Zwischen Sestos und Abydos, wo einst Serres seine Brcken geschlagen, fuhr er nach Asien hinber, ehe die persische Flotte ihn hindern 334 konnte.

5. Griechische und römische Geschichte - S. 18

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
18 Neue Anfeindungen zogen ihm seine Maregeln fr die Krieg-fhrung zu. Die Athener muten sich allein auf die wohlbefestigte Stadt verlassen und auf ihr eigentliches Herrschgebiet, das Meer, das offene Land aber mit seinen Landhusern, Gtern und Fluren dem Feinde preisgeben. 3. Und nun kam noch die Pest und raffte in jahrelangem Wten ein Drittel der Einwohner hin. Auch fr dieses Elend sollte Perikles verantwortlich sein. Unter dem Vorwande der Unterschlagung ent-setzte man ihn des Feldherrnamtes und verurteilte ihn zu schwerer Geldbue. Nun mute der alternde Mann auch noch eines seiner Lieben nach dem andern ins Grab sinken sehen. Er trug alles ohne Murren. Erst als er seinem zweiten Sohne den Totenkranz auf die Stirne legte, brach er laut weinend zusammen. Wohl empfand das Volk sein Unrecht und stellte den erprobten Mann wieder an die Spitze des Staates; und das Glck lchelte seinen Unternehmungen. Aber im dritten Jahre des Krieges erlag auch er in seinem verdeten Hause der bsen Krankheit. 3. Alkibiades der Unstern Athens. 1. Nun ging die Leitung des Volkes an unbesonnene, rcksichtslose Volksredner der. 2. Der begabteste und gewissenloseste war Alkibiades, ein Ver-wandter des Perikles, der sein Vormund gewesen war. Ganz Athen wetteiferte, den schnen und reichen Knaben zu verwhnen. Er weigerte sich, das Fltenspiel zu lernen: es verzerre das Gesicht und tauge hchstens fr Thebaner, die doch nicht zu reden wten; alsbald kam in Athen die Flte aus der Mode. Der Frachtfuhrmann hemmte die Pferde, weil der auf der Strae wrfelnde Knabe eigensinnig erst seinen Wurf tun und nachzhlen wollte. Je lter er wurde, desto mehr wurde der Ehrgeiz in ihm bermchtig. 3. Gesandte der Stadt Segesta auf Sizilien suchten in Athen Hilfe gegen eine Nachbarstadt. Alkibiades hoffte, das glanzvolle Syrakus zu unterwerfen und von Sizilien aus ein groes Reich zu grnden. Seine Beredsamkeit ri die Athener fort. Als Admiral einer stattlichen Flotte stach er in See. Kurz vorher hatten junge Leute den Gottesdienst verhhnt. Man beschuldigte Alkibiades der Teilnahme an diesem Frevel und rief ihn heim. Aber er entwich; abwesend verurteilten ihn die Athener

6. Griechische und römische Geschichte - S. 22

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
___Rckzug der Zehntausend. Nun sammelte der Gekrnkte in seiner kleinasiatischen Satrapie ein Heer, um seinen Bruder zu strzen. Auch aus Hellas strmten ihm zahlreiche Sldner zu. Denn die Griechen liebten den schnen Frsten-shn, der ihre Sprache und Bildung schtzte, der niemals sein Wort brach und die Götter anflehte, ihn leben zu lassen, bis er im Kriege wie im Wohltun alle Nebenbuhler berwinde. Den fleiigen Athenern gefiel seine Vorliebe fr Gartenbau und Baumzucht und sein Grund-satz, sich nicht zu Tisch zu setzen, ehe er sich in Schwei gearbeitet. 2. Der Zug gen Babylon gelang. Aber in der Schlacht gegen 401 ^en Groknig fiel Kyros, und die griechischen Sldner muten den Heimweg antreten. 3. Dem jungen Athener Xenophon fiel dabei die schwerste und gefhrlichste Aufgabe zu: die Fhrung der Nachhut auf dem wunder-baren Rckzug der Zehntausend aus dem Zweistromland mit seinen Dattelpalmen ans Gestade des Schwarzen Meeres. Manche wollten, vor Hunger und Klte verzweifelnd, liegen bleiben; aber Xenophon las alle treulich auf und brachte sie in die Winterdrfer: die armenischen lpler hatten unter der Erde warme Wohnungen angelegt. Dort stellte Fleisch aller Art und Gersten-wein" die erschpften Krieger wieder her. 4. Xenophon war der Trost, die Seele des Heeres. Sein Vor-bild schlichter Frmmigkeit und freudigen Vertrauens scheuchte allen Kleinmut hinweg. Wo man den Gttern Ehrfurcht zollt, in den Waffen sich bt und strenge Kriegszucht hlt, wie sollte da nicht alles guter Hoffnungen voll sein!" schrieb er einmal. Eines Tages aber hrte man von der Vorhut her lautes Geschrei. Alles drngte bergan; einen berfall vermutend, wirft sich Tenophon aufs Pferd; bald unterscheidet er den jauchzenden Ruf: Thalatta, Thalatta" (das Meer)! Offiziere und Soldaten umarmen sich unter Freudentrnen; in der Ferne blitzt die See! Aus zusammen-getragenen Steinen schichteten die Sldner eine Pyramide auf, die sie mit Huten, Stben und erbeuteten Schilden behngten. Das Meer war des Griechen Freund. Das Schlimmste war berstanden. 5. Nur ein Stamm versuchte noch den Durchmarsch zu wehren. Diesen Feind mt ihr auffressen mit Haut und Haar", rief Teno-phon den Soldaten zu. Das half. Noch wenige Tage, und die Wackern fanden in der hellenischen Stadt Trapeznt die wohlverdiente

7. Griechische und römische Geschichte - S. 25

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Philipp und Demosthenes. V 122 4. 25 Als er die Rede eines athenischen Staatsmannes hrte, der sich gegen die Anklage des Verrates verteidigte, reifte in ihm der Entschlu, als Redner und Staatsmann seinem Vaterland zu dienen. Bei einem gefeierten Redner nahm er um schweres Geld Unterricht, um die Vormnder zur Rechenschaft ziehen zu knnen. Doch gewann er nur den geringsten Teil seines Erbes zurck. Vllig milang seine erste Rede in der Volksversammlung: er sprach matt und undeutlich; den Anfangsbuchstaben seiner Redekunst konnte er nicht aussprechen und verschluckte manche Silben, zumal als das Hohngelchter der Zuhrer seine Verwirrung noch steigerte. Aber ein alter Brger, den seine Sprechweise an Perikles gemahnte, sprach ihm Mut ein, und ein Schauspieler soll ihn die Kunst richtigen Atemholens und geflligen Vortrags gelehrt haben. Das Beste jedoch tat der starke Wille und der unermdliche Flei des Jnglings. Als er wieder auftrat, zeigte er so wunderbare Fortschritte, da sich die Athener allerhand nrrische Dinge erzhlten: er habe sich im Deklamieren gebt am brausenden Meer oder in unterirdischem Kmmerlein. Immer eifriger lauschte das Volk seinen ernsten Worten. Denn er hatte stets das Wohl des Vaterlandes, nie persnlichen Vorteil im Auge. Unablssig legte er seinen Mitbrgern die Wahr-heit ans Herz: der das Leben geht die Ehre; was ihr zuwider-luft, kann nicht wahrhaft ntzlich sein." 3. Mit argwhnischen Blicken verfolgte Demosthenes jeden Schritt des makedonischen Knigs. Philipp gewann eine Stadt um die andere. Wo die Gewalt versagte, griff er zu List und Lge. Keine Burg sei so fest und hoch, meinte er, da nicht ein mit Gold be-ladener Esel hineinkme. Auch in Athen war eine einflureiche Partei fr ihn ttig. Sie erwirkte ihm den Auftrag, die Stadt Amphissa zu zchtigen, die sich delphisches Tempelland angeeignet hatte. Aber er bemchtigte sich der Gebirgspsse, die nach Botien und Attika fhrten. 4. Den Weg nach Athen beherrschte die Stadt Elateia. Es war eine schreckensvolle Abendstunde, als die Botschaft eintraf: Elateia ist besetzt." Alsbald wurden die Buden auf dem Markte zusammengeworfen und angezndet; dies roar das Zeichen zur Volksversammlung fr den nchsten Morgen. Alle kamen. Aber so oft auch der Herold rief, niemand ergriff das Wort. In dieser Ratlosigkeit erhob sich Demosthenes. Er hatte alles kommen sehen;

8. Griechische und römische Geschichte - S. 27

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Alexander der Groe. V 2 44 3. 27 4. Vom Strymon bis in die Sahara. 1. Im Frhjahr 334 berschritt Alexander den Hellespont zu Schiff; mitten im Meeresarm opferte er Poseidon und den Nereiden einen Stier und einen Weihegu aus goldener Schale. Wie einst Xerres, pilgerte er nach Ilion; er bekrnzte das Grab Achills, welchen das Knigshaus seinen Ahnen zuzhlte wie Herakles. Am Gr an: kos, einem Wsserlein", das zum Marmara-Meere fliet, errang Alexander seinen ersten Sieg. Er selber focht hier wie in allen Schlachten tapfer mit; der seinem Haupte schwang ein persischer Groer schon den Sbel, als ihm Kleitos (Elitus) den Arm samt der Schulter weghieb. 2. Nun zog der König an der Meereskste sdwrts; das Winter-lager nahm er im Innern des Landes. Die jungvermhlten Offiziere und Soldaten durften den Winter in der Heimat verleben. Im Herzen Kleinasiens holten sie dann das Heer wieder ein, bei Gordian. Dort in der Knigsburg stand ein uralter Wagen, der einer Weissagung gem den zwiespltigen Phrygern einst einen König und Schiedsrichter gebracht hatte: Midas, den Sohn des Bauern Gordios. An das Gefhrt knpfte sich das Orakel, wer feine verschlungenen Baststricke lse, solle König von Asien werden. Da durchhieb Alexander den ,,gordischen Knoten" mit dem Schwerte. Eilig ging's nun weiter nach Sden. Hei vom Marsche, strzte sich der König unweit Tarsos in den klaren, kalten Kydnosflu. Pltzlich sank er unter; bewutlos wurde er herausgetragen. Angst und Jammer erfllte das Heer. Der Arzt Philippos aber erbot sich, ihn rasch zu heilen. Alexander trank die von ihm bereitete Mischung, während er ihm ein Schreiben seines Feldherrn Parmenion berreichte, das ihn vor dem Arzte warnte. Sein Vertrauen ward belohnt: nach wenigen Tagen trat er wieder vor seine jubelnden Truppen. Es war die hchste Zeit. 3. Denn mit gewaltigen Heeresmassen kam ihm König Da-reios Iii. entgegen. Bei Issus griff ihn Alexander an und schlug ihn nach heiem Ringen. Darms entfloh, seinen Wagen preisgebend samt Purpurmantel, Bogen und Schild. In seinem Zelte fand man seine Mutter und seine Gemahlin, zwei Tchter und einen un-erwachsenen Sohn. Alexander lie die Frauen der das Schicksal des Groknigs beruhigen; am nchsten Tage soll er sie selbst besucht

9. Griechische und römische Geschichte - S. 67

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die Olympischen Spiele. Colon. Ii 2 23 3. 67 Allein mit der Entwicklung von Handel und Gewerbe ge-langten auch die Brger zu Wohlstand und Bildung. Sie ber-nahmen einen groen Teil der Kriegslasten und forderten dafr auch die Mitwirkung an der Leitung des Staates: so gerieten sie in Kampf mit dem Adel. Der Handwerksmann dagegen verarmte infolge der rasch aufkommenden Fabrikarbeit und der wachsenden Zahl der Sklaven, welche dazu verwendet wurden. So nahm die Verschuldung berhand; Darlehen aber erhielt man nur gegen hohen Zins und auf den Leib", d. h. gegen Selbst-Verpfndung des Schuldners, der bei Zahlungsunfhigkeit als Sklave verkauft wurde. 2. Dieses Schuldrecht hat Solon abgeschafft *), und zwar in ge-wissem Sinne mit rckwirkender Kraft: die Schuldsklaven wurden nach Mglichkeit auf Staatskosten freigekauft. Dazu fhrte er eine neue Mnze ein, die bei gleicher Geltung etwa ein Viertel weniger wert war als die alte; in diesen neuen Drachmen" (80 Pf.) durften die Schulden bezahlt werden. Das war die Seisachtheia", Lastabschttelung". 3. Die Leistungen gegen den Staat stufte Solon nach dem Ertrage des Grundbesitzes ab. Der Fnfhundertscheffler" hatte in Kriegszeiten ein dem Staat gehriges Kriegsschiff auszu-rsten, zu bemannen und zu führen; der Ritter" der zweiten Klasse diente zu Pferde, der Bauer der dritten, der ein eigenes Ackergespann hatte, zu Fu in schwerer Rstung als Hoplit": alles auf eigene Kosten. Die vierte Klasse, kleine Bauern und Geschftsleute mit geringem Besitz, bildeten eine leichte Truppe. An Volksversammlung und Volksgericht nahmen alle Klassen teil. Aber nur aus der ersten wurden die Archonten gewhlt. Den Archonten, die von jeher Volksversammlung und Volks-gericht leiteten, stand ein doppelter Rat zur Seite, woran das Staatsschiff im Sturm wie an zwei Ankern sicher ruhen sollte: der Areopag, ein Staatsgerichtshof, dessen lebenslange und unverantwortliche Mitglieder, gewesene Archonten, das politische Leben berwachten und auf dem Areshgel in nchtlicher Stunde schwere Verbrechen richteten; und der erst von Solon geschaffene Staatsrat der Vierhundert, der, vermutlich unter dem Vorsitz des Ersten Archonten, wie die Eerusie in Sparta alle Vorschlge zu erwgen hatte, die man der Volksversammlung zur Beratung und Beschlufassung vorlegen wollte. *) Vgl. Colons Gedichte in Geibels Klassischem Liederbuch. 5*

10. Griechische und römische Geschichte - S. 7

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Odysseus. I 4 211 11. 7 5. Dort erwehrte sich seine treue Gattin Penelope mit Mhe der Unterknige, die um sie warben und sein Gut verpraten. Von Athene in Bettlergestalt verhllt, kam Odysseus heim und erlegte die Frevler mit seinem Bogen, den keiner auer ihm zu spannen vermochte. 6. Noch Schlimmeres harrte des Knigs Agamemnon. Sein Ahnherr Pelops, der Sohn des Tntalos, war gleich seiner Schwester Niobe aus Asien gekommen; durch einen Betrug hatte er die Hand einer Knigstochter gewonnen und damit das Land, das nach ihm den Namen Pelops-Insel (Peloponnes) erhielt. Seither lastete ein Gtterfluch auf seinen Nachkommen, den Tantaliden. Sie hatten Grliches zu tun und zu leiden. Auch die beiden Atreusshne (Atriden) Agamemnon und Menelaos. Zur Kriegsfahrt gen -troia sammelte Agamemnon die Acherflotte in dem Hasen Aulis. Aber der Fahrwind blieb aus. Agamemnon hatte eine Hirschkuh der Artemis gettet; und nun nutzte er, um die Gttin zu vershnen, ihr seine Tochter Jphigenia zum Opfer bringen. Das konnte seine Gattin Klytmnestra nicht verwinden. Als er vom Kriege heim-kehrte, berlieferte sie ihn dem Meuchelmrder, den sie durch ihre Hand gewonnen hatte. Nach alter Sitte hatte sein Sohn Orestes an der Mutter Blutrache zu vollziehen; aber seit der Tat hetzten ihn die Rachegeister, die Erinnyen (Furien), von Land zu Land. Endlich fuhr er mit seinem Vetter Pyldes nach Taurien (Krim). Dort erhoffte er nach entern Orakelspruch Heilung. Aber er ward alsbald ergriffen und sollte der Artemis geopfert werden. Da fand er in der Prie'sterin seine Schwester Iphigenie: von Aulls hatte die Gttin sie in ihren Tempel auf der fernen Skythen^Insel entfhrt. Nun heilte sie Orestes und kehrte mit ihm und seinem Freunde heim. Der Fluch war geshnt. Ii. Die Jonier und die Dorer. 1. Die Sage von der Dorischen Wanderung. 1. Die Menschheit war allmhlich so tief in Frevel versunken, da Zeus sie durch eine allgemeine berschwemmung, eine Sintflut, vertilgte. Nur das fromme Paar Deukalion und Pyrrha rettete er auf den Gipfel des Parnassos. Als die Gewsser sich verlaufen hatten, gebot das Orakel zu Delphi den beiden Alten, die Gebeine der groen Mutter hinter sich zu werfen; und sie warfen Steine, die
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