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1. Geschichte des Altertums - S. 2

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2 I. Urgeschichte der Menschheit. Beweise für das Dasein des Menschen in dieser Zeit: Nicht Knochen selbst, sondern Werkzeuge des Menschen. Material ist der Feuerstein, aus dem Speerspitzen, Äxte, Messer verfertigt sind. Alte Fenerstellen beweisen Bekanntschaft mit dem Feuer. Der Urmensch verwendete es schon zum Braten von Fleisch. In den Höhlen, namentlich in Frankreich (Dordogne) finden sich Schmuckgegenstände aus Stein oder Knochen. Sogar eine Art Bilderschrift kommt vor. Der Mensch zeigt sich mit den einfachsten Mitteln schon der gewaltigsten Tierwelt überlegen. Der paläolithische Mensch konnte nähen und flechten, aber nicht spinnen, auch nicht Töpferei treiben. Heute stehen noch genau auf dieser Stufe die Eskimos, die Feuerläuder und manche wilde Stämme der Südsee. Menschenknochen finden sich in Höhlen, besonders in Südamerika. Sie sind nicht anders als die Skelette des heutigen Menschen. b) Den ersten Fortschritt von dieser ältesten Kultur bildet die jüngere Steinzeit (neolithische, neos neu). Diese Kulturfunde ruhen in alluvialen Schichten _ (Anschwemmungsland). Das Klima Europas und der anderen Erdteile ist damals schon wesentlich dasselbe wie jetzt. Die Geräte sind noch aus Stein und Knochen oder Holz. Ren ist die Kunst des Schleiseus und Durchbohreus der Steine. Sorgfältige Bearbeitung der Knochen. Tongefäße sind hergestellt (mit der Hand aus Lehm geknetet), Anfänge von Fischfang und Schiffahrt. Hauptnahrung für die Strandbewohner sind Muscheln. Die wichtigsten Fundstellen dieser Zeit sind im Norden Europas, der vom paläolithischeu Menschen nicht bewohnt war. (Die Küchenabfallhaufen in Dänemark in der Fichten- und Anerhahnzeit.) Auch diese Kulturschicht war auf der ganzen Erde verbreitet. Die wichtigsten Arbeitsgeräte des neolithischen Menschen: 1. Das Steinmesser aus Feuerstein (Schlagmarke, scharfe Schneide). 2. Die Säge (ein Feuersteinmesser mit gezackter Schneide). 3. Der Schaber oder das Steinbeil (bei den Eskimos Uln), zur Bearbeitung von Fellen usw. Die feinsten Geräte sind unter Druck zugerichtet, so daß die Oberfläche ganz muschelig aussieht. Neben Feuersteinen kommen viele andere harte und weiche Steine vor, die zu Geräten verarbeitet wurden. Sogar kostbarere aus Asten, wie Nephrit und Jadeit (gesunden z. B. am Zobten in Schlesien und am Bodensee). Es gab also schon damals Handelsbeziehungen zu fernen Ländern. Die Schmuckstücke aus dieser Zeit bestehen aus Knochen und Steinen. Besonders beliebt waren durchbohrte Tierzähne. Auch Bernstein wurde verwertet. Schmuckstücke find: Knöpfe, Kämme, Haarnadeln, Ohrringe, Ketten. Die neolithische Kultur erhebt sich über die paläolithische, besonders durch den Besitz von Haustieren und durch Keuutuis des Ackerbaus. Haustiere: Hund, Rind, Pferd, Schaf, Ziege, Schwein. Der Hund ist das älteste ■Haustier. Eine große Anzahl der heutigen Feld- und Garten fruchte, deren

2. Griechische und römische Geschichte, Der Sieg des Christentums - S. 65

1909 - Leipzig : Hirt
3. Die Kriege des Rmischen Freistaates. 65 Schlemmerei. Ein Gastmahl zu dieser Zeit nahm etwa folgenden Verlauf. In dem festlich geschmckten Saale stehen um die kostbaren Tische, die in Hufeisensorm aufgestellt sind, die zierlichen Sofas. Ihre Polster sind mit leichter Wolle gestopft; kostbare Purpurteppiche bedecken sie; weiche Kissen trennen die einzelnen Pltze ab. Sobald die Geladenen erscheinen, nehmen ihnen Sklaven die Sandalen ab und reichen in silbernen Kannen Wasser zum Waschen der Hnde. Dann nehmen die Gste Platz zu langem Mahle. Das Eingangsgericht besteht aus wilden Oliven, Kaviar, syrischen Pflaumen, Spargel, Salat, Radieschen, Eiern, Schnecken, Austern und dergleichen. Die eigentliche Mahlzeit wird durch das ffnen der Weinkrge eingeleitet. Dann bringen die Sklaven den ersten Gang. Da sind Ringeltauben, Krammetsvgel, Kapaunen, Enten, Fische, die sich um ein Hauptstck, etwa einen fettgemsteten Hasen, gruppieren. Es folgt der zweite Gang, ein groer Eber aus den umbrischen Wldern; acht aus Teig geformte Spanferkel liegen um ihn herum; an den Hauern trgt er Krbchen mit syrischen oder gyptischen Datteln. Nach dem Takte der Musik wird er von dem Zerleger kunstvoll zerschnitten. Dieser tritt zu Ehren des edeln Wildes im Jagdkleide auf. Leichtere Fleischspeisen, verschiedene Wrste folgen im dritten Gang, zugleich Pfauen, Fasanen, Gnseleber, seltne Fische; das Seltne und Teure ist mehr geschtzt als das Schmackhafte und Nahrhafte. Nun wischen Sklaven den Tisch mit Besen aus Palmzweigen ab und bestreuen den Boden mit Sgespnen, die man vorher mit wohlriechenden Essenzen getrnkt hat. Dann erscheint der Nachtisch, an dem der Sklave Bckermeister seine Kunst erprobt hat: knstlich aus Teig geformte Muscheln, Krammetsvgel; darauf folgen allerlei Frchte; je weiter diese hergekommen, desto willkommener sind sie. Nun tritt in der mhseligen Schwelgerei eine Pause ein; man ergeht sich im Garten. Darauf beginnt in einem andern Saale das Trinkgelage. Durch Musik und Sklaventnze werden die Gste bis tief in die Nacht hinein unterhalten. Volkswirtschaft und Sklaverei gegen Ende des Freistaates. Roms lteste Bewohner waren Ackerbrger und Hirten. cker und Vieh bildeten ihren wertvollsten Besitz. Kamillus wurde vom Pfluge weggeholt, um das Heer gegen die Feinde zu führen. Die glcklichen Kriege brachten ungeheure Schtze und eine Menge Sklaven nach Rom. Die Sklaven bernahmen den Ackerbau und das Handwerk. Auch rzte, Vorleser, Ab-schreiber, Geheimschreiber, Baumeister und Maler finden wir unter ihnen. Beinahe alle Lnder der Erde lieferten diese menschliche Ware auf die Sklavenmrkte, Griechenland die Gelehrten und Knstler, gypten die Arzte, die asiatischen Lnder die Diener des huslichen Luxus; Germanen und Thraker verwandte man als Snftentrger, aus den nrdlichen Lndern nahm man die Feldsklaven, denen der freie italische Bauer weichen mute. Sklaven nahmen im Zirkus den Kamps mit wilden Tieren auf, Dahmen, Leitfaden. I. Neubtg. 5

3. Geschichte der Römer - S. 395

1836 - Leipzig : Baumgärtner
393 Mariminus war bei der ersten Nachricht von diesen Vorfällen von Sirmium anfgebrochen und stand jetzt an der Grenze Italiens. Un- gehindert zog er über die verlassene Stadt Laybach, das damals Hema oder Äemona hieß, weiter durch die Passe der iulischen Alpen und rückte im Früjahr 238 vor Aquileja, eine sehr bevölkerte und betrieb- same Stadt, welche sich eilig zu tapferer Vertheidignng gerüstet hatte. Die Belagerung zog sich in die Länge; die Belagerer litten Mangel; Muthlostgkeit führte zu Meuterei. Die Soldaten erschlugen in einem Ausstande vor Aquileja ihren Kaiser Mariminus und seinen Sohn, im Mai 238, und schickten des Kaisers Kopf nach Rom. Hier war aber auch eine Empörung der Soldaten ausgebrochen, weil ihnen die ge- setzliche Herrschaft der von ihnen gehaßten Senatskaiser lästig war. Die Empörer brachen in den Kaiserpallast und ermordeten beide Sena- toren unter schändlichen Mißhandlungen, im Juli 238. Hierauf wurde der dreizehnjährige Knabe Gordianus Ikl. zum Alleinherrscher erklärt. Er stand anfangs unter der Vormundschaft seines nachherig.?n Schwie- gervaters Mssitheus uird war wegen seiner Leutseligkeit und Sanftmuth allgemein beliebt. Auch scheuete er die Strapazen des Krieges nicht. Denn als die Perser in Syrien eingefallen waren, zog er selbst gegen sie, schlug erst die Gothen in Mosten und trieb dann die Perser in ihr Lalld zurück. Hier starb im I. 243 Misitheus und Gordianus sah sich genöthigt, den Feldherrn Philippus, einen Araber, dessen Vater der Anführer einer räuberischen Horde gewesen war, zum Mitregenten anzunehmen, weil ihn die Soldaten verlangten. Dieser treulose Araber erregte aber im Marz 244 bei Circesium einen Aufstand des Heeres gegen den Kaiser und ermordete ihn, um alleiniger Kaiser zu seyn. Mit den Persern schloß er sogleich Frieden und ging nach Rom zurück. Weil er den Christen gewogen war, glaubt man, daß er selbst Christ gewesen sey, was jedoch unerwiesen ist. Unter diesem Araber feierte Rom im Jahr 248 seinen tausendsten Geburtstag mit nie gesehener Pracht. Bei den drei Tage und drei Nachte dauernden Spielen im Circus und Theater erschienen 32 Elephanten, 10 Elennthiere, 10 Ti- ger, 60 zahme Löwen, 30 zahme Leoparden, 10 Hyänen, looo Paar Gladiatoren, ein Flußpferd, ein Rhinoceros, 10 Giraffen, eben so viel Archvleonten, 2o Waldescl, 40 wilde Pferde und andere dergleichen Thiere ohne Zahl. Auch soll ein Elephant auf einem Seile getanzt haben. Als m Mosten ein Aufstand ausbrach, schickte Philippus den Feldherrn Trajanus De eins dahin, um ihn zu dampfen, allein die dort stehenden Legionen uothigten ihn zur Annahme der Kaiserwürde und zogen nach Italien. Bei Verona kam es im September 249 zu

4. Geschichte der Römer - S. 301

1836 - Leipzig : Baumgärtner
501 lustigen und witzigen Alexandriner hatten daher an dem Antonius ihre Freude und pflegten zu sagen, Antonius trüge für die Römer eine tragische, und für sie eine komische Maske. Als er einst in Gegenwart der Kleopatra mit der Angel fischte, aber nichts fing, ward er ungehalten und befahl heimlich einigen Fischern, ohne sich sehen zu lassen, unter dem Wasser zu schwimmen und ihm einige vorher gefangene Fische an die Angel zu hangen. Es geschah; Kleopatra merkte aber bald den Betrug, stellte sich jedoch, als wundere sie sich über des Antonius glücklichen Fang. Am andern Tage bat sie einige Freunde, um bei der beliebten Angel-Fischerei Zuschauer zu seyn. Als nun Antonius die Angel ausgeworfen hatte, ließ sie heimlich durch einen Schwimmer einen ein- gesalzenen Fisch ans dem schwarzen Meere an die Angel hangen. An- tonius, in der Meinung, einen Fang gethan zu haben, zog die Angel schnell in die Hohe. Natürlich entstand beim Anblick des Härings ein großes Gelachter; Kleopatra aber sagte zu dem getäuschten Römer: „Laß uns Königen in Pharus und Konapus die Angel, du hingegen rnußt Städte, Könige und Provinzen fangen." Zwei unangenehme Nachrichten schreckten aber den Antonius aus feiner unwürdigen Ruhe: die eine, daß Labienus, ein aus der Schlacht von Philippi entkommener und zu den Parthern geflohener republikanischer Feldherr, mit einem parthischen Heere über den Euphrat gegangen sey und von Syrien bis nach Jonien und Lydien alles Land verwüste; die andere kam aus Italien. Vor der Schlacht bei Philippi hatten die Triumvirn ihren Legionen zur Belohnung des Sieges achtzehn der reichsten Städte in Italien und dem diesseitigen Gallien sammt den dazu gehörigen Aeckern ver- sprochen. Octavian hatte im Frühjahr 41 das Geschäft übernommen, die Veteranen in die verheißenen Besitzungen einzuführen, aus denen zur Strafe ihrer republikanischen Gesinnungen die alten Eigenthümer vertrieben wurden. Der wilde Schwarm der trotzigen Krieger über- schritt aber allenthalben die angewiesenen Grenzen, bei welcher Gele- genheit auch Virgils Erbgut in dein Dorfe Andes bei Mantua bedro- het, aber durch die Empfehlung des Asinius Pollio, der in Venetien ein Corps befehligte, und des Mäcenas, der den jungen Dichter dem Octavian als eine aufblühende Zierde des römischen Namens vorstellte, dem Eigener erhalten wurde. Die vertriebenen Bürger und Landleute strömten mit ihren Klagen nach Rom, fanden aber beim Octavian kein Gehör, der die Raubgier der Veteranen nicht verhindern konnte. Der Consul Lucius Antonius, des Triumvirs Bruder, stellte sich in Verbindung mit dessen Gattin Fulvia an die Spitze der Unzufriedenen.

5. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 121

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 121 — kommen. — Ein andermal wird berathschlagt, wie man sich gegenüber den fremden Eindringlingen zu verhallen habe, welche in der Götterversammlung sich immer mehr bemerkbar machten, und vou denen einige nicht einmal griechisch verständen: man Fig. 49. Adler (mit dem Gesichte eines Gottes) auf einem Widderkopf. (Syrischer Cult.) begegne dem persischen Mithras im Kaftan und mit der Tiara, dem Scythen Zamolxis, der einst Sklave gewesen, dem hnnds-köpfigen, bellenden Ägyptier Anubis, deut orakelspendenden Stier Apis, und was man vollends mit den Ibissen, den Affen und Bocken anfangen sollte! Die Göttertafel sei überfüllt, Nektar

6. Das Alterthum - S. 65

1874 - Paderborn : Schöningh
— 65 — in den Nil geworfen und von dem Strome ins Meer getrieben. Die trauernde Isis findet den Leichnam nach langem Suchen an der phönizischen Küste. Horus, der Sohn des Osiris und der Isis, rächt dann seinen Vater und vertreibt den Typhon aus dem Lande; Osiris wird von den Göttern zum Richter in der Unterwelt bestellt. In dieser Sage stellt Osiris den Nil, Isis das ägyptische Fruchtland, Typhon den Gluthwind der Wüste, Horus die Morgensonne dar. Zur Zeit, wenn der Chamsin weht., versiegt der Nil und es verdunkelt sich die Sonne. Erst wann sich nach 72 Tagen die Morgensonne wieder in der früheren Klarheit erhebt, ist die Kraft des Wüstenwindes gebrochen. Der Thierdienst. Eigentümlich ist der ägyptischen Religion der Thierdienst. Nicht blos waren den einzelnen Göttern verschiedene Thiere geheiligt, sondern der Gott selbst wurde häufig mit dem Kopfe eines Thieres, eines Ibis, eines Sperbers, Schakals, einer Kuh und selbst eines Krokodils dargestellt. Wahrscheinlich waren diese Thiere nur die hiero-glyphischen Sinnbilder des Gottes.*) Am meisten verehrt war das Sinnbild des Osiris, des Richters in der Unterwelt. Dieses war der Stier Hapi d. h. Richter, von den Griechen Apis genannt. Der Apis, welcher eine schwarze Farbe und einen weissen Stirnflecken haben musste, wurde alle 25 Jahre von den Priestern unter grossem Jubel des Volkes neu gewählt. Dadurch wurde der Anfang einer neuen Mondperiode bezeichnet, indem der Mond alle 25 Jahre an demselben Tage des Jahres von 365 Tagen wieder dieselbe Gestalt hat. Der Apis genoss in ganz Aegypten göttliche Verehrung, während andere Thiere, wie Krokodile und Katzen, nur in einigen Bezirken als heilig und unverletzlich galten. Die Bestattung. Die Seele dachten sich die Aegypter, wie die meisten Völker des Alterthums, nicht als ein rein geistiges, sondern als körperliches, wenngleich freieres, beweglicheres Wesen. Beim Tode des Menschen wird die Seele von Osiris gerichtet und entweder in den Ort der Verdammniss gestossen oder zu den Gefilden der Seligen geführt. Aber die *) So nach Oppel, Das Wunderland der Pyramiden. 1863. S. 147. Stein, Weltgeschichte I. 5

7. Das Alterthum - S. 258

1874 - Paderborn : Schöningh
— 258 — Pontifices. Sie hatten den Namen Brückenbauer, weil sie für die Unterhaltung der Tiberbrücke, welche zum Janiculus führte, sorgen und auf derselben dem Tiberstrom jährliche Opfer darbringen mussten. Obwohl sie selbst keine Priester waren, so hatten sie doch die Aufsicht über alle Priester-schaften. Ihr Amt war lebenslänglich, und sie ergänzten sich beim Tode eines Mitgliedes durch Cooptation, nur ihr Vorsteher, der Pontifex maximus, wurde durch die Curien ernannt. Sie verstanden die Kunst des Messens und Zählens; sie Hessen die Zeit des Voll- und Neumondes öffentlich aus-rufen, führten den Kalender, gaben die Einschaltungstage (dies intercalares) des Jahres an, schrieben die Stadtannalen auf und hatten endlich die allgemeine Aufsicht über den Gottesdienst und die Auslegung des göttlichen Rechts. 2. Die Augurn (augures v. aviger), deren Zahl anfangs 3, dann 9, später 15 war, hatten die Divinatio d. h. die Erforschung des Willens der Götter aus den Erscheinungen in der belebten und unbelebten Natur zu versehen. Die Vorzeichen waren entweder sichtbare, ausserordentliche Erscheinungen in der leblosen Natur (ostentum, portentum) oder auffallende Vorkommnisse in der Menschen- und Thierwelt (monstrum). Die hörbaren Vorbedeutungen wurden omina genannt. Im Allgemeinen waren die Zeichen: signa ex coelo, ex avibus, ex tripudüs, ex quadru-pedibus, ex diris. a) Die signa ex coelo waren besonders Blitz und Donner, b) signa ex avibus. Adler, Geier und andere Raubvögel galten, wenn sie zur Rechten flogen, als glückbringend. Andere Vögel (oscines) gaben durch ihre Stimme den Götterwillen zu erkennen, c) ex tripudiis (trepidare, zitternd umherspringen). Wenn die zum Zwecke der Zeichenschau besonders ernährten heiligen Hühner hastig frassen, so dass die Körner umhersprangen, so wurde dieses als ein günstiges Zeichen angesehen, d) ex quadrupedibus, wenn z. B. ein Hund oder ein Fuchs über den Weg lief, e) ex diris. Hierunter sind alle anderen schlimmen Vorzeichen z. B. Anstossen des Fusses beim Ausgehen, Niesen u. dergl., insbesondere auch die omina zu verstehen. Als omen konnte alles gefasst werden, dem man eine Beziehung zu einem beabsichtigten Geschäft zuschrieb. Die Annahme dieser Beziehung gab man, wenn sie eine günstige

8. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 46

1908 -
Anhang. Erzählungen au* dee deutschen Uoegeschiciite. A) Die Germanen. I. Einwanderung und Ansiedlung der Germanen. [Die Germanen sind in unvordenklichen Zeiten aus Mittelasien, der Heimat aller indogermanischen oder arischen Völker, nach Europa gewandert. Vor ihnen her zogen die Kelten, hinter ihnen folgten dieslaven. Die Wanderung dauerte viele Jahrhunderte, da unterwegs vielfach haltgemacht und der Boden bebaut wurde. Aber nach einigen Jahrzehnten brach dann die Wanderlust von neuem aus, und der Zug der Völker ging weiter. Der Weg führte an den Usern des Kaspischen und des Schwarzen Meeres entlang nach dem südlichen Rußland, wo die Germanen jedenfalls lange Zeit seßhaft waren. Nach neuem Ausbruch erfolgte eine Teilung in Ostgermanen und Westgermanen, und während jene teils in den großen Ebenen Osteuropas verblieben, teils Skandinavien bevölkerten, rückten diese in nordwestlicher Richtung vor und besetzten den nördlichen Teil Deutschlands zwischen den Küsten der Ost- und Nordsee und dem Hereynischen Walde; so nannten die Römer den breiten Streifen der Waldgebirge vom Rheinknie bei Bingen bis zu den Sudeten. Am Niedevrhem stießen sie ans die Kelten, die inzwischen ganz Gallien und Britannien besetzt hatten, und so kam hier der Zug zum Stehn. Von den Kelten, mit denen sie in ununterbrochen feindlicher Berührung blieben, erhielten sie damals ihren Namen; Germanen bedeutet wahrscheinlich (Schlachtrufer.] Das von den Germanen besetzte Land, später Germanien genannt, war zum großen Teil Hügelland und Tiefebene. Die zahlreichen nach Norden abfließenden Ströme bildeten große Sumpfgebiete; ungeheuere Wälder, die fast das ganze Gebiet bedeckten, waren der Aufenthaltsort wilder Tiere (Bär, Wolf, Luchs) und großer Herden von Auerochsen, Elentieren, Hirschen, Wildschweinen usw. Das Land war, wenn auch nur spärlich, bereits von Menschen bewohnt, die in Höhlen oder auf Pfahlbauten in Seen hausten und von den Einwanderern unterworfen wurden. Diese trieben zwar auch Fischfang und besonders leidenschaftlich die Jagd, aber sie waren doch schon von Asien her

9. Griechische und römische Geschichte - S. 92

1915 - Düsseldorf : Schwann
92 Sieger werden von brausendem Beifallsgeheul ihrer Partei begrt. Durch das Tor am Zielende ziehen sie ab, und ein neues Rennen beginnt. 146. Tier- und Fechterkmpfe. In dem von Csar erbauten groen Rundtheater berauschten sich die Volksmassen am liebsten durch den Anblick blutiger Tier- und Fechterkmpfe. Groe Jagden in Afrika und Asien schafften immer von neuem wilde Tiere herbei, die dann ausgehungert gegeneinander losgelassen wurden. Unter Csar muten einst auf einmal 400 wilde Tiere, Lwen und Elefanten, sich gegenseitig zerfleischen; unter Augustus verbluteten in dem grausigen Theater insgesamt 4000 Tiere. Auch Tierkmpfer von Gewerbe, wie die heutigen Stierfechter in Spanien, traten auf. Mit Vorliebe hetzte man wilde Tiere auch auf verurteilte Ver-brechet; die schreckliche Hinrichtung diente zur Belustigung des Volkes. Am schndlichsten waren die Fechterkmpfe. Man nahm dazu meist Sklaven. Sie wurden in besonderen Fechterschulen, z. B. in Kapua, ausgebildet. Bewaffnung und Kampfart waren sehr ver-schieden, aber immer ging es auf Leben und Tod. Auch in ganzen Massen stritten die Unglcklichen gegeneinander; Augustus lie z. B. auf dem unter Wasser gesetzten Kampfplatze die Schlacht bei Salamis auffhren, wobei Hunderte von Fechtern ertranken. Armes Volk! Das Christentum. 147. Christi Geburt. Unter dem Kaiser Augustus war die Flle", d. h. die Vollendung, der Zeiten gekommen, die von den Propheten des Alten Bundes geweissagt worden war. Die Heiden-welt hatte den wahren Gott nicht gefunden und war in religises und sittliches Elend versunken. Sehnsucht und Erwartung durchdrangen die Gemter der Menschen. Da vollzog sich in einem Winkel des Rmerreiches das grte Ereignis auf Erden: Zu Bethlehem im Lande Inda wurde von Maria der Jungfrau Jesus Christus, der gttliche Heiland der Welt., geboren. Christi Geburt ist der Mittelpunkt der Welt-geschichte; durch ihn ist der Geist der Erde erneuert worden. Unter dem Kaiser Tiberius, während Pontius Pilatus Landpfleger in Juda war, erlitt der Heiland den Tod am Kreuze. 148. Die Ausbreitung des Christentums. Gehet hin und lehret alle Völker!" Diesen Auftrag hatte der Auferstandene feinen Jngern, den Aposteln, hinterlassen. Seit dem ersten Pfingst-feste zu Jerusalem wurde seine gttliche Lehre durch die Apostel und

10. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 89

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 89 — § 153. Römische Kampfspiele. Die Vorliebe des Volkes für öffentliche Spiele war längst zur Leidenschaft geworden. Mehr als 100 Tage im Jahre waren Spieltage. Dann feierte ganz Rom. Besonders zogen Pferderennen im Zirkus und T i e r -und Fechterkämpfe die Menge an. Der Zirkus, z. B. der von Cäfar aus Stein erbaute „Große Zirkus", hat eine längliche Gestalt. In drei Absätzen steigt der Zu-schauerraum empor. Die Rennbahn hat eine Länge von 650 m. An der einen Schmalseite liegt das Eingangstor; ihm gegenüber stehen die Schuppen für Wagen und Pferde. Vor ihnen halten auf leichten zweirädrigen Wagen die Wagenlenker, die einen in weißer, die anderen in roter Tunika; jede Farbe hat ihre Partei unter den Zuschauern. Eine ausgespannte Schnur hält die schnaubenden Zweioder Viergespanne der Wagenlenker zurück. Die Schnur fällt. Sausend jagen jetzt die Gespanne, vier an der Zahl, längst einer niedrigen, mit allerlei Bildwerken geschmückten Mauer dahin, von der die Bahn der Länge nach in der Mitte durchzogen ist. Siebenmal geht die wilde Jagd um die Mauer herum; mehr als 9 km beträgt also die ganze zurückzulegende Strecke. Die Sieger werden von brausendem Beifallsgeheul ihrer Partei begrüßt. Durch das Tor am Zielende ziehen sie ab, und ein neues Rennen beginnt. In dem von Cäsar erbauten großen Rundtheater berauschten sich die Volksmassen am liebsten durch den Anblick blutiger Tier- und Fechterkämpfe. Große Jagden in Afrika und Asien schafften immer von neuem wilde Tiere herbei, die dann ausgehungert gegeneinander losgelassen wurden. Unter Cäsar mußten einst auf einmal 400 wilde Tiere, Löwen und Elefanten, sich gegenseitig zerfleischen; unter Augustus verbluteten in dem grausigen Theater insgesamt 4000 Tiere. Auch Tierkämpfer von Gewerbe, wie die heutigen Stierfechter in Spanien, traten auf. Mit Vorliebe hetzte man wilde Tiere auch auf verurteilte Verbrecher; die schreckliche Hinrichtung diente zur Belustigung des Volkes. Am schändlichsten waren die Fechterkämpfe. Man nahm dazu meist Sklaven. Sie wurden in besonderen Fechterschulen, z. B. in Käpua, ausgebildet. Bewaffnung und Kampfart waren sehr verschieden, aber immer ging es auf Leben und Tod. Auch in ganzen Maffen stritten die Unglücklichen gegeneinander; Augustus ließ z. B.' auf dem unter Wasser gesetzten Kampfplätze die Schlacht bei Salamis aufführen, wobei Hunderte von Fechtern ertranken. Armes Volk! Das Christentum. § 154. Christi Geburt. Unter dem Kaiser Augustus war die „Fülle", d. h. die Vollendung, der Zeiten gekommen, die von den
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