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1. Geschichte des Altertums - S. 68

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
68 Geschichte der Römer. libyschen Stämme, sondern ein großer Teil der Nordküste Afrikas, das westliche Sizilien, ferner Sardinien und Korsika, dazu die Südküste Spaniens waren den Karthagern untertan. Die Verfassung der Stadt war aristokratisch. Die Macht war bei den Inhabern der großen Handlungshäuser, die ein fürstliches Vermögen hatten, die ihre befrachteten Schaffe von Hafen zu Hafen segeln ließen und die zugleich die fruchtbaren und wohlangebauten Fluren südwestlich und südlich von der Hauptstadt besahen und von hörigen libyschen Bauern bearbeiten ließen. «amagouiid So war Karthago ein geldreicher See- und Handelsstaat; seine Stärke beruhte aus seiner Flotte; seine Heere bestanden aus geworbenen Söldnern und der leichten Reiterei, welche von den unterworfenen afrikanischen Völkern gestellt wurde. Rom dagegen war eine Landmacht; es war vorzugsweise ein Ackerbaustaat, denn die Bevölkerung Italiens bestand zumeist aus freien Bauern. Rom verfügte bei weitem nicht über die gleichen Geldmittel wie Karthago; seine Flotte war nur schwach und seine Reiterei der karthagischen nicht gewachsen. Seine Stärke beruhte vielmehr auf seinem Fußvolk; und zwar bestanden die römischen Legionen nicht aus Söldnern, sondern gingen hervor aus einer wehrpflichtigen und kriegstüchtigen Bevölkerung, einem Volk in Waffen. § 73. Der Verlauf des Krieges. Der Kampf entspann sich um die Insel S iz i l i e n, deren Westspitze in der Hand der Karthager war und wo jetzt auch die Römer Fuß zu fassen suchten. Es gelang ihnen, sich der Stadt Messanazn bemächtigen, die durch ihre Lage an der Meerenge von größter Bedeutung war und nach deren Besitz auch die Karthager strebten. In dem nun entstehenden Kriege schloß sich H i e r o, der Tyrann von Syrakus, an die Römer an; und diese drangen allmählich auf der Insel vor. Um aber die Karthager zu überwinden, brauchten sie eine Seemacht. So bauten sie denn eine Flotte von Fünfruderern, d. h. von Schiffen, die fünf Ruderreihen übereinander hatten. Da sie sich aber wohl bewußt waren, daß in der Schnelligkeit der Bewegungen, in den Künsten des Anrennens und Anbohrens ihnen die Gegner unbedingt überlegen seien, so wandten sie eine Erfindung des Konsuls D u i l i u s, des ersten Admirals der Römer, an, die geeignet war die Seeschlacht gleichsam in eine Landschlacht zu verwandeln; sie versahen ihre Schiffe mit Enterhaken, die aus das feindliche Schiff hinabgelassen wurden, und Enterbrücken, auf denen ihre Soldaten hinüberdringen konnten. Erefieg von Dieser Erfindung verdankte es Duilius, daß er bei M y l ä, westlich von ar*Iä" Messana, 260 einen glänzenden Seesieg erfocht. wäjtn Als sich trotz dieses Sieges der Krieg ohne Ergebnis hinzog, ent-

2. Geschichte des Altertums - S. 237

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 39. Der erste punische Krieg 264—241. 237 Aufgabe mit einer solchen Umsicht und Schnelligkeit, daß in 60 Tagen 120 Schiffe entstanden. Diese hatten vor den karthagischen Schiffen den Vorteil voraus, daß sie mit neu erfundenen Enterbrücken versehen waren, welche bei der Annäherung an ein feindliches Schiff auf dieses herabgelassen und festgehakt werden konnten, sodaß der Kampf einem Landgefechte ähnlich wurde. Nach diesen Vorbereitungen erfocht der römische Konsul Eajus Duilius den ersten Seesieg bei Mylä 260, unweit der liparischen Inseln. Duilius kehrte nach dieser Waffenthat im Triumphe nach Rom zurück, wo ihm eine Gedenksäule errichtet wurde, an die man die Schnäbel der eroberten Schiffe als Siegeszeichen befestigte. Nachdem der Konsul Atilius Regulus bei dem Vorgebirge Ecnomus im Süden Siziliens 256 einen zweiten Seesieg errungen hatte, faßte er den kühnen Entschluß, nach Afrika selbst überzusetzen und die Karthager im eigenen Lande anzugreifen. Der Zug gelang, und schon hatte er 74 Städte eingenommen, die zum Teil von den Karthagern abgefallen waren; da erhielten die letzteren Hilfe in dem herbeigerufenen spartanischen Söldnerführer Tanthippus. Regulus wurde jetzt in der Schlacht bei Tunes 255 vollständig besiegt und gefangen genommen, worauf der Rest seines Heeres Afrika verlassen mußte. Diesem Unglücksfalle folgten andere. Zwei römische Flotten, welche nach Afrika übersetzen wollten, wurden vom Sturm zu gründe gerichtet; infolge dessen waren die Römer Jahre lang genötigt, auf die Fortsetzung des Seekrieges zu verzichten und sich auf den Landkrieg auf Sizilien zu beschränken. Der ungeschickte Konsul Appius Claudius wagte trotz ungünstiger Auspicien die Schlacht bei Dr 6 pan um 249 und wurde zu Wasser und zu Land besiegt. Als die Römer aber dann unter dem Prokonsul Cäcilius Metellus einen neuen Landsieg bei Panormus (Palermo) auf Sizilien 250 erfochten, erlangten sie wieder solche Vorteile, daß die Karthager zum Frieden geneigt waren. Sie gaben zu diesem Zwecke ihren Gesandten den gefangenen Regulus mit nach Rom, nachdem sie ihn hatten schwören lassen, daß er zurückkehren wolle, wenn er den Frieden nicht bewirken könne. Regulus ging zwar nach Rom, riet aber dem Senate dringend ab, auf die Wünsche Karthagos einzugehen. Er hörte selbst nicht auf die dringenden Bitten seiner Gemahlin und seiner Kinder, die ihn in Rom zurückhalten wollten, sondern kehrte, nachdem die karthagischen Anträge abgelehnt waren, seinem Eide getreu, nach Karthago zurück, wo er starb oder, wie spätere römische Schriftsteller berichten, aufs grausamste umgebracht worden fein soll.

3. Geschichte des Altertums - S. 66

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
66 Geschichte der Rmer. libyschen Stmme, sondern ein groer Teil der Nordkste Afrikas, das westliche Sizilien, ferner Sardinien und Korsika, dazu die Sdkste Spaniens waren den Karthagern Untertan. Die Verfassung der Stadt war aristokratisch. Die Macht war bei den Inhabern der groen Handlungs-Huser, die ein frstliches Vermgen hatten, die ihre befrachteten Schiffe von Hafen zu Hafen segeln lieen und die zugleich die fruchtbaren und wohl-angebauten Fluren sdwestlich und sdlich von der Hauptstadt besaen und von hrigen libyschen Bauern bearbeiten lieen. 9a Stent! u"b n,or Karthago ein geldreicher See- und Handelsstaat; seine Strke beruhte auf seiner Flotte; seine Heere bestanden aus geworbenen Sldnern und der leichten Reiterei, welche von den unterworfenen afrika-nischen Vlkern gestellt wurde. Rom dagegen war eine Landmacht; es war vorzugsweise ein Ackerbaustaat, denn die Bevlkerung Italiens bestand zu-meist aus freien Bauern. Rom verfgte bei weitem nicht der die gleichen Geldmittel wie Karthago; seine Flotte war nur schwach und seine Reiterei der karthagischen nicht gewachsen. Seine Strke beruhte vielmehr auf seinem Fuvolk; und zwar bestanden die rmischen Legionen nicht aus Sldnern, sondern gingen hervor aus einer wehrpflichtigen und kriegstchtigen Be-vlkernng, einem Volk in Waffen. 73. Der Verlaus des Krieges. Der Kampf entspann sich um die Insel S iz Uten, deren Westspitze in der Hand der Karthager war und wo jetzt auch die Rmer Fu zu fassen suchten. Es gelang ihnen, sich der Stadt M e s s a n a zu bemchtigen, die durch ihre Lage an der Meerenge von grter Bedeutung war und nach deren Besitz auch die Karthager strebten. In dem nun entstehenden Kriege schlo sich H i e r o, der Tyrann von Syrakus, an die Rmer an; und diese drangen allmhlich auf der Insel vor. Um aber die Karthager zu berwinden, brauchten sie eine Seemacht. So bauten sie denn eine Flotte von Fnfruderern, d. h. von Schiffen, die fnf Ruderreihen bereinander hatten. Da sie sich aber wohl bewut waren, da in der Schnelligkeit der Bewegungen, in den Knsten des Anrennens und Anbohrens ihnen die Gegner unbedingt berlegen seien, so wandten sie eine Erfindung des Konsuls D u i l i u s, des ersten Admirals der Rmer, an, die geeignet war die Seeschlacht gleichsam in eine Landschlacht zu verwandeln; sie ver-sahen ihre Schiffe mit Enterhaken, die auf das feindliche Schiff hinabgelassen wurden, und Enterbrcken, auf denen ihre Soldaten hinberdringen konnten. Seesieglvondieser Erfindung verdankte es Duilius, da er bei Myl, westlich von Messana, 260 einen glnzenden Seesieg erfocht. ^Afrika!tn sich trotz dieses Sieges der Krieg ohne Ergebnis hinzog, ent-

4. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 64

1906 - Leipzig : Hirt
64 Geschichte der Rmer. zu vertreiben. Diese, die sich Mamertiner, d. i. Shne des Mars, nannten, wandten sich teils an die Karthager, teils an die Rmer um Hilfe und boten dasr die Unterwerfung der Stadt Messina an. Nach langen Erwgungen entschied man sich in Rom, den Mamertinern die erbetene Hilfe zu schicken, weil der Besitz Messinas von groer Wichtigkeit war. Ein rmisches Heer nahm Messina ein; viele andre Städte auf Sizilien, die den Karthagern gehrten, schlssen sich an die Rmer an. Der König von Syrakus rettete seine Hauptstadt durch ein Freundschafts-bndnis mit den Rmern, die Karthager dagegen nahmen den Kampf gegen Rom auf. So entstand der erste Punische Krieg, der von 264 bis 241 dauerte. Er wurde bei Myl in der Nhe von Rhegium durch eine See-schleicht erffnet, die der rmische Konsul Duilius der die Karthager gewann. Dieser Sieg ist um so bedeutungsvoller, als die Karthager die erste Seemacht der damaligen Welt waren, während sich die Rmer erst kurz vorher nach dem Muster eines gestrandeten karthagischen Schiffes ihre ersten Schiffe gebaut hatten. Der Held Duilius hatte die feindlichen Schiffe durch Haken an die rmischen Schiffe gezogen, durch Fallbrcken mit diesen verbunden und so den Kampf einer Landschlacht hnlich ge-macht. Darauf unternahm der rmische Feldherr Regulus eine Fahrt nach Afrika, um die Karthager in ihrem eignen Lande anzugreifen; aber er erlitt bei Tunis eine frchterliche Niederlage und wurde selbst ge-fangen. Von den Karthagern wurde er mit Friedensantrgen nach Rom geschickt. Er sollte seinen Landsleuten zum Friedensschlsse raten und mute sich eidlich verpflichten, in die Gefangenschaft zurckzukehren, wenn er den Frieden nicht erwirkte. Im Senat richtete er seinen Auftrag aus; dann nahm er als Rmer das Wort und riet zur Fortsetzung des Krieges. Hierauf ging er in die Gefangenschaft zurck und soll von den erbitterten Karthagern zu Tode gemartert worden sein. Die Rmer aber folgten seinem Worte. Der Konsul Luttius Ctulus gewann kurz darauf einen Sieg bei den gatifchen Inseln. Die Karthager traten die Insel Sizilien an die Rmer ab, soweit sie ihnen gehrte. Der zweite Punische Krieg. Kurz nach Beendigung des ersten Pn-nischen Krieges ging der karthagische Feldherr Hamilkar Barkas nach Spanien, um dort durch neue Eroberungen zu ersetzen, was sein Volk an die Rmer verloren hatte. Sein neunjhriger Sohn Hnnibal bat, ihn begleiten zu drfen. Der Vater willfahrte dem Wunsche des Knaben, lie ihn aber zuvor ewigen Ha gegen die Rmer schwren. Hannibal wuchs im Lager auf. Alle Gefahren des Krieges, Strapazen, Hunger, Durst und Hitze ertrug er mit den gewhnlichen Soldaten ohne Murren. Krglich ma er sich Speise und Trank zu, nur wenig Stunden widmete er dem Schlafe, den er manchmal auf hartem Boden zwischen den Schild-wachen suchte; in seiner Kleidung war er hchst einfach, nur auf Waffen und Pferde legte er Wert. Als er den Oberbefehl der die karthagischen

5. Griechische und römische Geschichte - S. 21

1913 - Leipzig : Hirt
8, 9 Zweite Periode. Griechenlands Bltezeit. 21 des Miltiades den Schlaf raubte, war einflureich durch seine Beredsam-fett und seine Freigebigkeit. Er lebte der berzeugung, da Athen eine Flotte haben msse, um sich auf die Dauer der persischen bermacht er-wehren zu knnen, und hatte deswegen schon vor Marathon als Archont den Hafen Pirns*) ausbauen und Seerstungen in Angriff nehmen lassen. Jetzt beantragte er, die Ertrge der Silberbergwerke von Laurion zum Bau von Kriegsschiffen zu verwenden. Ihm widersetzte sich der ebenfalls sehr einflureiche Aristides, der seiner Uneigenntzigkeit im ffentlichen Dienste den Beinamen der Gerechte" verdankte. Er hielt eine Flotte fr unntig und zu kostspielig und meinte, der Wohlstand Athens beruhe mehr auf dem Ackerbau als auf dem Seewesen. Die Ansicht des Themistokles siegte, und der Widerspruch des Aristides hrte mit seiner Verbannung durch das Scherbengericht auf. 1. Die Verteidigung der Thermopylen. Ein Aufstand der gypter und der Tod des Darius verzgerten den neuen Angriff der Perser, bis die Flotte der Athener 200 Schiffe zhlte. Erst 480 unternahm der 480. König Xerxes, der Sohn des Darius, den Rachezug. Er fhrte ein an-sehnliches Kriegsheer, das mit dem groen Tro etwa 100000 Mann gezhlt haben mag, auf Schiffsbrcken der den Hellespont und drang durch Thrazien und Mazedonien vorwrts. Eine Flotte von angeblich 1200 Kriegsschiffen, fr die ein Kanal durch die Halbinsel am Athos *) Dieser Hafen bot einer groen Flotte gengenden Raum und lag auch geschtzter als die ehedem benutzte offene Bucht von Phaleron. Trachis Thermopyl. 9. Der zweite Perserkrieg, 480 bis 479

6. Griechische und römische Geschichte - S. 46

1913 - Leipzig : Hirt
46 Ii. Die Rmer. 24, 25 und Knaben. Sie hielt ihre Kinder an zur Ehrfurcht vor dem Alter und den Gesetzen des Staates, zur Migkeit und Enthaltsamkeit und frderte ihre Abhrtung durch krperliche bungen. Unter den Spielen der Fa-mtlte waren die Ball- und Brettspiele bei alt und jung die beliebtesten. Mit der Erziehung war hufig der Unterricht eng verbunden; doch gab es auch ffentliche Schulen, und zwar fchou im 5. Jahrhundert*), in denen die Kinder Lefen, Schreiben, Rechnen und die Zwlftafelgesetze lernten. (Stellung der Sklaven 20, 3.) Beispiele von der Achtung der Rmer vor den Frauen! Vergleiche die Stellung, der Frauen bei Rmern und Griechen! $ 25. Der erste Punische tirteg, 264 bis 241. Ein Jahrhundert vor der Entstehung Roms wurde vou Phniziern die Stadt Karthago angelegt, der Sage nach von der Knigsschwester Dido, die mit anderen Unzufriedenen vor ihrem gewaltttigen Brnder aus Tyrus entflohen war. Durch verstndige Benutzung des ergiebigen Bodens, durch Gewerbflei und ausgebreiteten Handel wurde die Ansiedluug die reichste Stadt und nach dem Sinken des Mutterlandes (neben gypten) die erste Seemacht. Reich beladeue Karawanen aus dem Binnenlande durchzogen die langen Straen der Weltstadt und verluden ihre Schtze auf die im Hafen harrenden Schiffe. Auf dem Reichtum beruhte die Gre Karthagos; durch ihn vermochten es die Karthager (auch Pu-nier, d. h. Phnizier genannt), neben ihrer Seemacht beliebig groe Sldnerheere aufzustellen, die die wilden nordafrikanischen Stmme in Unterwrfigkeit hielten und die Anfiedlungen in Spanien, auf den Balearen, Korsika, Sardinien und Sizilien schtzten. Auf Sizilien fhrten sie jhr-hundertelange Kmpfe gegen die griechischen Städte; aber auch Rom mute uach dem Besitze der Insel streben, seitdem seine Handelsinteressen durch die Unterwerfung der griechischen Kstenstdte Unteritaliens auerordent-lich gewachsen waren **). 364. Ein Streit um den Besitz der Stadt Messana gab 264 den Anla zum Ausbruche des Kampfes. In den ersten Jahren eroberten die Rmer fast die ganze Insel. Um sie aber gegen die Seemacht Karthago zu ver-teidigen, mute Rom selbst Seemacht werden. Daher wurde in kurzer Zeit eine ansehnliche Flotte erbaut, mit der der Konsul Duilius bei 260. Myl 260 durch Anwendung der von ihm erfundenen Enterbrcken den ersten Seesieg errang. Nach einem weiteren Siege an der Sdwestseite Siziliens setzte der Konsul Regulus nach Afrika der, wurde dort aber nach anfnglichen Erfolgen besiegt und gefangengenommen. *) Virginia wurde auf dem Schulwege verhaftet. **) Welchen Kampfplatz hinterlassen wir den Karthagern und Rmern!" uerte Pyrrhus, als er die Insel verlie. I

7. Griechische und römische Geschichte - S. 104

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Zur Erweiterung: Die Rmer. 264 das rmische Volk sendete ihnen Hilfe, damit die wichtige Grenzstadt nicht den anrckenden Karthagern zufalle. Die Punier wurden aus dem Felde geschlagen; der kluge Hieron schlo sich den Rmern an. 3uiti erstenmal hatten die Rmer einen Seekrieg zu führen. Sie bauten eine Penterenflotte, und es gelang ihnen, die Vorteile des Landgefechts, worin sie Meister waren, auch fr die See-schleicht zu sichern: ein Grieche ersann den Raben", eine drehbare Enterbrcke, die mittels einer Rolle an einem Mastbaum auf dem Vorderdeck emporgezogen war; fuhr ein Schiff heran, um der Rmer-galeere die Ruder abzufegen oder mit seinem Sporn ein Leck in die Planken zu stoen, so sauste die Brcke nieder und bohrte ihm ihren unter dem Vorderrande stehenden Stahlschnabel ins Deck; durch ein Gitter geschtzt, drangen dann die Rmer hinber, um Mann an Mann zu kmpfen. Mit diesen Schiffen schlugen sie mehrmals die niebesiegte Karthagerflotte. Unter den in der ersten Seeschlacht erbeuteten 50 Galeeren war auch das feindliche Admiral-schiff, ein Siebendecker (Heptere), der einst Pyrrhos gehrt hatte. Dieser rasche Erfolg machte die Rmer khn. Ein zweiter Seesieg ffnete dem Konsul Regulus den Weg nach Afrika. Die hart bedrckten Untertanen Karthagos fielen zu ihm ab; allein seine malosen Forderungen zwangen die Karthager, den Krieg fortzusetzen. Nach seiner Niederlage scheiterten mehrere Rmerflotten; ihren Admiralen mangelte die Erfahrung. Die Schiffe wurden unter dem treuen Beistande der Bundesgenossen immer wieder erneuert; schlielich verschwand jedoch die rmische Flagge vom Meer. In jene Zeit knnte die Sendung des Regulus fallen, von der die sptere Dichtung erzhlt. 3. Entsetzlich litt Sizilien und Italien unter dem verzweifelten Ringen der beiden Gegner. Die Rmer hatten sich auf dem Berge Eryx (Monte San Eiuliano), Hamilkar auf dem Eirkte bei Pa-lermo (Monte Pellegrino) verschanzt. Erst als eine groe kartha-gische Transportflotte vernichtet war, die Hamilkar Nahrungs-mittel und Kriegsbedarf zufhren sollte, endete der Krieg. Aus freiwilligen Beitrgen, mit dem letzten Holze der Apenninenwlder hatten die Rmer ihre 200 Galeeren gebaut. 4. Im Verlauf dieses langwierigsten Krieges, den es je ge-fhrt, hatte Rom 700, Karthago 500 Schiffe eingebt. Sizilien, mit Ausnahme des Machtbereiches König Hieras, wurde die erste Provinz: ein Grenzland, das ein jhrlich wechselnder Prtor (Statt-

8. Griechische und römische Geschichte für die 5. Klasse - S. 67

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der erste panische Krieg. 264 241. 67 Nischen Vlkern gestellt wurde. Rom dagegen war eine Landmacht; es war vorzugsweise ein Ackerbaustaat, denn die Bevlkerung Italiens be-stand zumeist aus freien Bauern. Rom verfgte bei weitem nicht der die gleichen Geldmittel wie Karthago; seine Flotte war nur schwach und seine Reiterei der karthagischen nicht gewachsen. Seine Strke beruhte vielmehr auf seinem Fuvolk; und zwar bestanden die rmischen Legionen nicht aus Sldnern, sondern gingen hervor aus einer wehrpflichtigen und kriegstchtigen Bevlkerung, einem Volk in Waffen. 73. Der Verlans des Krieges. Der Kampf entspann sich um die Insel Sizilien, deren Westspitze in der Hand der Karthager war, und wo jetzt auch die Rmer Fu zu fassen suchten. Es gelang ihnen, sich der Stadt Messana zu bemchtigen, die durch ihre Lage an der Meerenge von grter Bedeutung war, und nach deren Besitz auch die Karthager strebten. In dem nun entstehenden Kriege schlo sich Hiero, der Tyrann von Syrakus, an die Rmer an; und diese drangen all-mhlich auf der Insel vor. Um aber die Karthager zu berwinden, brauchten sie eine Seemacht. So bauten sie denn eine Flotte von Fnf-ruberem, d. h. von Schiffen, die fnf Ruderreihen bereinander hatten. Da sie sich aber wohl bewut waren, da in der Schnelligkeit der Be-wegungen, in den Knsten des Anrennens und Anbohrens ihnen die Gegner unbedingt berlegen seien, so wandten sie eine Erfindung an, die geeignet war, die Seeschlacht gleichsam in eine Landschlacht zu ver-wandeln; sie versahen ihre Schiffe mit Enterhaken, die auf das feindliche Schiff hinabgelassen wurden, und Enterbrcken, auf denen ihre Soldaten hinberbringen konnten. Dieser Erfinbung verbankten sie es, da sie bei Myl, westlich von Messana, einen glnzenben Seesieg er-Seesieg^von fochten. >4 Als sich trotz bieses Sieges der Krieg ohne Ergebnis hinzog, ent- Regulus tu schlssen sich bte Rmer, den Feind im eigenen Lande anzugreifen. Der Konsul Reguius fhrte eine gewaltige Kriegsflotte und ein Heer nach Afrika hinber. Unterwegs trug er an der Sdkste von Sizilien einen groen Seesieg der die karthagische Flotte davon, landete darauf in Afrika und drang bald bis vor die Tore der feindlichen Hauptstadt. Die bedrngten Karthager baten um Frieden; aber Regulus Forderungen waren so hoch, da die Verhandlungen wieder abgebrochen wurden. Da verlie das Kriegsglck die Rmer. Mit einem neuen Sldnerheer traten ihnen die Karthager entgegen, und Regulus' Heer erlitt eine Niederlage vernichtende Niederlage; er selbst geriet in die Gefangenschaft des Feindes. Regulus. 5*

9. Griechische und römische Geschichte, Der Sieg des Christentums - S. 74

1909 - Leipzig : Hirt
74 Dritter Zeitraum. Das Rmische Kaiserreich. Schmuckstcke aus den Werksttten klein asiatischer Goldschmiede gelangten in die Hnde der Schweizerinnen, die Handelsreisen erstreckten sich in der Kaiserzeit bis Indien und Ceylon, italische Kaufleute hatten Handelsniederlagen auf der Kste Malabar; es gingen sogar, wie Plinius berichtet, Handelsschiffe von Spanien um die Sdspitze Afrikas nach Indien. Auf der dnischen Insel Fnen und in der Nhe von Knigsberg in Preußen sind Mnzen aus der rmischen Kaiserzeit (Bild 31), ferner Waffen und Gertschaften von rmischer Arbeit gefunden worden. All-jhrlich", sagt Plinius, zahlen wir nach Indien 50 Millionen Sesterzien - der 10 Millionen Mark fr Waren, die dann in unfern Reich um den hundertfachen Preis verkauft werden." Nicht nur die geschftliche Notwendigkeit, sondern auch eine wachsende Reiselust trieb die Bevlkerung auf die Schiffe und auf die Landstraen. Ein stilles und ruhiges Leben, der bestndige Aufenthalt an demselben Herde", sagte ein Dichter des ersten Jahrhunderts der christlichen Zeit-rechnung, verliert allmhlich seinen Reiz. Es ist viel anziehender, fremde Städte zu besuchen, unbekannte Wsser zu befahren und auf diese Weise gewissermaen Weltbrger zu werden." Die Reisen des Apostels Paulus, berhaupt die Reisen der Apostel und vieler Christen, die die Verbindung zwischen den einzelnen neuen Gemeinden unterhielten, zeigen, wie leicht und unbedenklich damals sehr weite Reisen unternommen werden konnten. Der Mosaikboden zu Nennig. Zu Nennig. im Kreise Saarburg, an der Bahnstrecke Trier-Metz, ist ein gut erhaltener Mosaikboden ans-gedeckt worden, der Ausschlu gibt 1. der die Art der Tierkmpfe, 2. der die Kunstfertigkeit der Rmer in Mosaikarbeiten. Der Mosaik-boden gehrte dem Atrium einer rmischen Villa an. Aus der Bauart, dem Baumaterial und der bildlichen Darstellung haben Kunstkenner den Schlu gezogen, da das Gebude der Zeit des Kaisers Hadrian ent-stammt. Die Villa gehrte vermutlich einem rmischen Edelmann. In mehr-facher schner Umrandung sind sieben Bilder durch farbige Steinstckchen zusammengesetzt. Das erste Bild stellt den Kampf eines Tigers mit einem Waldesel dar. Auf dem zweiten Bilde hat ein Lwe einen Waldesel bis auf den Kopf verzehrt und wird durch einen Wrter in den Kfig zurckgefhrt. Beide Bilder zeigen den ersten Teil der spiele: Kmpfe wilder Tiere gegen schwcheres Wild. Das dritte Bild stellt den Kamps dreier Fechter mit einem Bren dar; das vierte zeigt einen Panther, der vom Speere getroffen ist. Das Tier bemht sich, den Speer aus der blutenden Schulter herauszuziehen. Er bricht entzwei, und der Speerwerfer hebt, froh der den errungenen Sieg, den Arm zu den Sitzreihen der Zuschauer empor. Das dritte und vierte Bild zeigen zusammen die zweite Abteilung: den Kampf gebter Fechter mit wilden Tieren. Das fnfte Bild zeigt zwei Fechter, deren Aufgabe ist, einander

10. Geschichte des Altertums - S. 59

1901 - Leipzig : Teubner
21. Die Eroberung der italischen Halbinsel. 59 (nordstlich von Rom) den Legionen den Sieg (295). Eine groe Strae, die Via Appia" (noch jetzt als Eisemahndamm benutzt) und zahlreiche 'Festungen (n. a. Vennsia und Luczria in Apulien), in denen Rmer angesiedelt wurden, sollten das Errungene sichern. Da auch die gallischen Senonen vernichtet und ihr Land durch die neue Zwingburg Seua Gallica am Adriatischen Meer in Gehorsam gehalten wurde, war fast nur noch Tarent auerhalb des rmischen Machtreichs.^ j/ 4. Der Krieg mit Tarent und König Phrrhus (282 272). In Tarent blhten Handel, Gewerbflei und Seewesen. Durch den Handel wohlhabend geworden, liebten die Tarentiner Schwelgerei und Prunk. Die Volksversammlung leitete das Staatswesen. Fr den Krieg zogen die Tarentiner es vor, Sldner zu werben, anstatt selbst ins Feld zu ziehen. Das Anwachsen der Macht Roms hatte Tarent schon lange Sorge ge-macht. Es bestand ein alter Vertrag, der verbot, da ein rmisches Schiff der das laciuische Vorgebirge hinaus nach Osten fahre. Dieser Vertrag war fr die Rmer unhaltbar, seitdem sie Besitzungen an der Ostkste Jta-liens erworben hatten. Als nun, vom Sturm verschlagen, 10 rmische Schiffe im Hafen von Tarent Schutz suchten, berfiel man sie. Rom forderte Genugtuung, aber seine Gesandtschaft wurde beschimpft. So wurde der Krieg erklrt. Die Tarentiner gewannen den König Pyrrhns von ^Epirus zum Beistand. In Gefahren und wechselnden Schick-salen war dieser zum Helden herangewachsen; man nannte ihn den Adler". Als er kaum zwei Jahre alt war, mute er vor Mrdern in die Fremde geflchtet werden. Mit 12 Jahren gewann er sein Erbe, das Knigreich Epirns, zurck. Fnf Jahre darauf wurde er vertrieben. Er beteiligte sich nun au den Diadochenkmpsen (S. 47). Dann wurde er Ptolemus von gypten als Geisel bergeben. Seine mnnliche Schnheit und kriegerische Tchtigkeit bewirkten jedoch, da ihn dieser zu seinem Schwiegersohne machte und in den Stand setzte, Epirns zurckzuerobern. Mit 20000 Mann zu Fu, 3000 Reitern und 20 Kriegselefanten kam er der das Meer herber (280). In den beiden ersten Jahren errang er die Siege bei Heraklsa (unfern Tarent) und Asculum (in Apulieu). Sditalien schlo sich ihm an, aber sein Heer hatte solche Verluste erlitten, da er Frieden schlieen wollte. (Pyrrhussiege") Darum schickte er seinen Vertrauten Kineas nach Rom. Eine an der Tibermndung erscheinende Hilssflotte der groen afrikanischen Seestadt Karthago und die Rede des blinden Appius Claudius bewogen aber den Senat, den Krieg fortzufhren. Auf den Hilferuf der Griechen Siziliens begab sich Pyrrhns nach dieser Insel und entri sie den Karthagern bis auf die Seefestung Lilybnm im Westen. Aber seine Bundesgenossen sielen bald von ihm ab, und so
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