Ii. Die Rmer
19. Italien und seine Bewohner.
1. Lage und Gestaltung. (Buntkarte Nr. 3.) Nach dem Verfall der griechischen Staaten wurde Rom, die Hauptstadt Italiens, der geschicht-liche Mittelpunkt der Alten Welt. Dieser Bedeutung entspricht die Lage Italiens; es ist die mittlere der drei sdlichen Halbinseln Europas, und durch die sdliche Fortsetzung, die Insel Sizilien, wird das Mittelmeer in eine stliche und eine westliche Hlfte geteilt. (Umgebende Meeresteile nach der Karte! Im Norden wird Italien durch ein in weitem Bogen vorgelagertes Hochgebirge vom Rumpfe Europas getrennt. An das Sd-ende dieses Gebirges schliet sich am Meerbusen von Genua der Apennin: er durchzieht in weitem Bogen die ganze Halbinsel und ist im mittleren Teile dem Adriatischen Meere viel nher als dem Tyrrhenischen. An der Ostseite ffnet sich das Land im Po-Gebiet und wieder sdlich vom Monte Gargano dem Verkehr, aber das schmale Kstengebiet des mittleren Teiles ist hafenarm und gegen das Meer abgeschlossen. Der breite West-r an d ist dagegen weit mehr entwickelt und schaut auf eine Reihe von Inseln hinaus. Die Westseite ist deshalb fr die Geschichte die bei weitem wichtigere.
3. Landschaften. Man teilt das Festland von Italien in Ober-, Mittel- und Unteritalien.
a) Oberitalien, das Tiefland des Po zwischen Alpen und Apennin, wurde von den Rmern nicht zum eigentlichen Italien gerechnet, sondern das Zisalpinische Gallien (d. h. Gallien diesseits der Alpen) genannt.
b) Unter den Landschaften und Stdten Mittelitaliens sind die wichtigsten: Latium, die Ebene am unteren Tiber, mit Rom am linken Ufer des Flusses, der Hafenstadt Ostia, Alba longa und Tibnr (jetzt Tivoli). Etrurieu, zwischen Tiber und Apennin, mit dem Flusse Arnns (Arno) und mehreren Seen, unter ihnen der Trasimenische. Städte: Veji, Tarquiuii, Clusium. Umbrien, zu beiden Seiten des mittleren Apennin. Das rauhe Bergland Samninm. Stadt: Bene-ventnm. Das schne, fruchtbare Kstenland Kompanien mit dem fener-speienden Berge Vesuv. An der Kste lagen zahlreiche blhende Städte, dar-unter Cnm, Neapolis, Herknlannm, Pompeji; im Innern Capna.
c) In Unteritalien oder Grogriechenland (warum so genannt? 3, 5) lagen die Städte Tarentum, Bruudisium, Cauu, Heraklea.
) Sizilien. Das dreieckige Sizilien, vom Festlande durch die Meerenge der Skylla und Charybdis getrennt, ist ein wellenfrmiges, fruchtbares Land, aus dem sich das rauchende Haupt des tna, der nach der Sage in seinem Innern die Werksttte des Hephstos barg, zu be-deutender Hhe erhebt. Frh wurde die Insel von Phniziern, Griechen und Karthagern besucht und besiedelt (Städte 3, 5).
Vergleiche Italien mit Griechenlands Gebirge, Einteilung, Kstenbildung und Inseln. Zu welcher Beschftigung mute der fruchtbare Boden die Bewohner anhalten?
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Extrahierte Personennamen: Arno) Capna
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46
Ii. Die Rmer.
24, 25
und Knaben. Sie hielt ihre Kinder an zur Ehrfurcht vor dem Alter und den Gesetzen des Staates, zur Migkeit und Enthaltsamkeit und frderte ihre Abhrtung durch krperliche bungen. Unter den Spielen der Fa-mtlte waren die Ball- und Brettspiele bei alt und jung die beliebtesten. Mit der Erziehung war hufig der Unterricht eng verbunden; doch gab es auch ffentliche Schulen, und zwar fchou im 5. Jahrhundert*), in denen die Kinder Lefen, Schreiben, Rechnen und die Zwlftafelgesetze lernten. (Stellung der Sklaven 20, 3.)
Beispiele von der Achtung der Rmer vor den Frauen! Vergleiche die Stellung, der Frauen bei Rmern und Griechen!
$ 25. Der erste Punische tirteg, 264 bis 241.
Ein Jahrhundert vor der Entstehung Roms wurde vou Phniziern die Stadt Karthago angelegt, der Sage nach von der Knigsschwester Dido, die mit anderen Unzufriedenen vor ihrem gewaltttigen Brnder aus Tyrus entflohen war. Durch verstndige Benutzung des ergiebigen Bodens, durch Gewerbflei und ausgebreiteten Handel wurde die Ansiedluug die reichste Stadt und nach dem Sinken des Mutterlandes (neben gypten) die erste Seemacht. Reich beladeue Karawanen aus dem Binnenlande durchzogen die langen Straen der Weltstadt und verluden ihre Schtze auf die im Hafen harrenden Schiffe. Auf dem Reichtum beruhte die Gre Karthagos; durch ihn vermochten es die Karthager (auch Pu-nier, d. h. Phnizier genannt), neben ihrer Seemacht beliebig groe Sldnerheere aufzustellen, die die wilden nordafrikanischen Stmme in Unterwrfigkeit hielten und die Anfiedlungen in Spanien, auf den Balearen, Korsika, Sardinien und Sizilien schtzten. Auf Sizilien fhrten sie jhr-hundertelange Kmpfe gegen die griechischen Städte; aber auch Rom mute uach dem Besitze der Insel streben, seitdem seine Handelsinteressen durch die Unterwerfung der griechischen Kstenstdte Unteritaliens auerordent-lich gewachsen waren **).
364. Ein Streit um den Besitz der Stadt Messana gab 264 den Anla zum Ausbruche des Kampfes. In den ersten Jahren eroberten die Rmer fast die ganze Insel. Um sie aber gegen die Seemacht Karthago zu ver-teidigen, mute Rom selbst Seemacht werden. Daher wurde in kurzer Zeit eine ansehnliche Flotte erbaut, mit der der Konsul Duilius bei
260. Myl 260 durch Anwendung der von ihm erfundenen Enterbrcken den ersten Seesieg errang. Nach einem weiteren Siege an der Sdwestseite Siziliens setzte der Konsul Regulus nach Afrika der, wurde dort aber nach anfnglichen Erfolgen besiegt und gefangengenommen.
*) Virginia wurde auf dem Schulwege verhaftet.
**) Welchen Kampfplatz hinterlassen wir den Karthagern und Rmern!" uerte Pyrrhus, als er die Insel verlie.
I
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12
Geschichte der Griechen.
er Festungen an. Seine Residenzen waren Susa, Persepolis und Babylon. Dareios sicherte den Frieden und schtzte das Recht. Damit knigliche Befehle auch in die entfernteren Teile des Reiches mglichst schnell berbracht werden knnten, wurde eine Post eingerichtet; nach Sardes wurden Nachrichten bort Susa aus binnen sieben Tagen ber-mittelt.
Wie seine Vorgnger ging auch Dareios darauf aus, sein Reich durch Eroberungen auszudehnen. Auch Hellas bersuchte er sich Untertan zu machen. Aber die persischen Angriffe wurden von der griechischen Vaterlandsliebe und Tapferkeit zurckgewiesen, die Freiheit und die Kultur Griechenlands blieb erhalten.
Geschichte der Griechen.
Griechenland.
8- Der Landescharakter. Griechenland oder Hellas das Land der Hellenen, wie dies Volk sich selbst nannte, ist derfufllche Teil der Balkanhalbinsel und wird im Osten borrt gischen. im Westen bom Jonischen Meere begrenzt. Es ist ein Land von geringer Ausdehnung, da es auch mit Einschlu der tonififigilen Inseln nur etwa den Umfang Meer des Knigreichs Bayern hat. Durch tiefe Meer eseinschnitte gegliedert, ist Griechenland reich an Buchten, an Hfen, an borgelagerten Inselni es gibt wenige Punkte in Griechenland^e" mehr als eine oder zwei Tagereisen von^Weere entfernt sind. So wurden^erm^Ie^^echenfr^h' ein feefahrendes Volk, dessen Schiffer und Kaufleute fremde Gestade aufsuchten. Die Qjhjlx ist hafenreicker als die Westkste, und eine Jmlbxcke^berbindet sie mit der Kste von Kleinasien; dies hat zur Folge gehabt, da die Griechen frh nach jenen Gestaden hinbergewandert sind. Griechenland ist ferner ein Land zahlreicher, hoher und steiler irgei^-j^S*e' zwischen denen sich Flutler hinziehen und hier und da kleine Ebenen sich ausbreiten. Daher war der Vexkel^von einer Land-schaft zur anderen oft ermwert, und bielfach fhrten rny^mmimae der die Gebirgsrcken herber; die Folge dabon ist gewesen, da im
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Iii. Von der ltesten Zeit bis zu den Perserkriegen.
13
Das Kleid der Frauen lag eng an und reichte bis auf die Fe, an der Schulter wurde es durch Heftnadeln zusammengehalten. Die Arme waren frei. der dem Gewand trugen die Frauen einen Grtel, der oft mit Gold und andern Zieraten besetzt war. Um das Haar legten sie einen Goldreif, das Diadem. Auch Halsketten, eng anliegende Hals-bandet' und Armspangen aus edlem Metall waren im Gebrauch. Verlie die Frau das Haus, um auf die Strae zu gehen, so warf sie ein Schleiertuch um.
2. Die griechischen Kolonien.
Auer den Inseln und Ksten des gischen Meeres, wo die Griechen 15. sich schon frh festsetzten, haben sie in der Folgezeit noch viele andere Gestade des Mittelmeeres mit ihren Pflanzstdten besiedelt. Wir nennen diese Ansiedluugeu mit einem lateinischen Wort Kolonien.
Die Ursachen der griechischen Kolonisation waren verschieden. Die geringe Fruchtbarkeit des Bodens zwang einen Teil der Bevlkerung aus-zuwandern, um drauen ein besseres Los zu suchen; Parteikmpfe ver-anlaten die Anhnger der unterliegenden Partei, sich der Unterdrckung durch ihre Gegner zu entziehen; vor allem trieb kaufmnnischer Unter-nehmuugsgeist oder Abenteuerlust viele der das Meer.
So entstanden nach Norden hin, an der Kste Mazedoniens und Thraziens, an den Dardanellen, deck Marmarameer und sogar am Schwarzen Meer viele griechische Kolonien. Die fruchtbaren Kstenlnder am Schwarzen Meer wurden eine Kornkammer fr das getreidearme Griechenland. Im Westen erhob sich an den Ksten Unteritaliens und Siziliens ein Kranz griechischer Städte, darunter als die wichtigsten Tarent, Syrakus und Messana. An der Kste des heutigen Frankreich grndeten die Griechen Massilia Marseille), an der Ostkste Spaniens Sagunt, an der Nordkste von Afrika, der Insel Kreta gegenber, Kyrene.
Weil die griechischen Ansiedler an Tatkraft und Kenntnissen der um-wohnenden Bevlkerung berlegen waren, so gelangten diese Kolonien zu solcher Blte, da viele an Reichtum, Macht und geistigem Leben die alte Heimat berholten. Inmitten einer fremden und oft feindseligen Um-gebung bewahrten sie griechische Sprache und Sitte, so da ihnen das Gefhl der Zusammengehrigkeit mit dem Mutterlande Jahrhunderte hin-durch lebendig blieb. Dem Mutterlande kam der rege Handelsverkehr sehr zustatten. Am wichtigsten aber war, da durch die Kolonien die Keime einer hhern Bildung und Gesittung der das ganze Kstengebiet des Mittellndischen Meeres getragen wurden. Nur fr das Griechen-Volk als Ganzes war die Kolonisation kein Gewinn, weil sie seine Zer-splitterung frderte.
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Extrahierte Personennamen: Messana
Extrahierte Ortsnamen: Mazedoniens Griechenland Siziliens Syrakus Frankreich Spaniens Afrika Kyrene
20
Geschichte der Griechen.
Der König, den man Pharao nannte, war der unumschrnkte Herr des Landes. Das Volk gliederte sich in drei Stnde: Priester, Krieger und Gewerbetreibende. Die Priester waren zugleich rzte, Richter, Stern-kundige und Zeichendeuter.
Seltsam war die Religion der gypter. Als Gottheiten verehrten sie unter andern Osiris und seine Gemahlin Isis. Auch gewisse Tiere waren ihnen als Sinnbilder von Gttern heilig, z. B. Krokodile, Katzen und Schlangen, am meisten aber als Sinnbild des Sonnengottes ein Stier, den sie Apis nannten; dieser mute am ganzen Leibe schwarz sein und durfte nur auf der Stirn einen weien dreieckigen Fleck haben.
Die gypter glaubten, da die Seele eines Toten fortlebe, solange der Leib erhalten bleibe; deshalb balsamierten sie die Leichen ein und bestatteten sie in festen Grabkammern, z. B. in den Pyramiden und in Felsengrbern. Viele solcher Leichen, die wir Mumien nennen, haben sich bis heute unversehrt erhalten.
Die Wnde der Tempel, Palste, Pyramiden und Grabkammern sind mit einer Bilderschrift bedeckt, deren Bedeutung schon am Ende des Altertums verloren ging und erst vor etwa hundert Jahren wieder ent-deckt wurde. Man nennt diese Bilderschrift Hieroglyphen.
28. Mesopotamien. In Mesopotamien, dem Lande zwischen den Flssen Enphrat und Tigris, entstand frh eine hnliche Kultur wie in gypten. Im Norden des Landes wohnten die Assyrer mit der Hauptstadt Niuive am Tigris, im Sden die Babylonier mit der Hauptstadt Babylon am Euphrat. Um das Jahr 2000 v. Chr. beherrschten die Babylonier das ganze Land. Einer ihrer grten Könige war Hammurabi, von dessen weiser Gesetzgebung uns eine vor wenigen Jahren gefundene Inschrift Kunde gibt. Eine Zeitlang gewannen die Assyrer die Herrschaft, doch gelang es im 8. Jahrhundert v. Chr. den Babyloniern, sich wieder zu be-freien. Ihr König Nebnkadnezar, ein Zeitgenosse Solons, eroberte im Jahre 586 Jerusalem und fhrte die Juden nach Babylon in die Gefangenschaft, ans der spter der Perserknig Cyrns sie befreite und in die Heimat zurckschickte.
Die Babylonier waren ein arbeitsames, ackerban- und gewerbetreibendes Volk. Durch zahlreiche Kanle sorgten sie fr die Bewsserung des Landes. Die berreste von Palsten und Tempeln und mancherlei Bildwerke zeugen von ihrer Baukunst. Auch waren sie geschickt in der Anfertigung von Waffen und Metallgerten, Teppichen, Lederarbeiten, Glas- und Stein-waren. In den praktischen Wissenschaften, besonders in der Vermessnngs-knnde, Mathematik und Sternkunde machten sie wichtige Entdeckungen. Da wir die Stunde in 60 Minuten einteilen, geht auf die Babylonier zurck. Mit den Nachbarvlkern trieben sie gewinnbringenden Handel; babylonisches Ma und Gewicht wurde in andern Lndern, auch in Griechen-land, aufgenommen.
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Iv. Die Bltezeit Griechenlands.
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Der groe Reichtum, der den Babyloniern zuteil wurde, hat sie zu-letzt verweichlicht und ihre Sitten so verdorben, da man das Wort Babel noch heute gebraucht, um eine Sttte des Lasters zu bezeichnen.
Phnikien. Die Phuikier wohnten an der Kste des Mittelmeeres 29. nrdlich von Palstina, mit dessen Bewohnern, den Juden, sie stamm-verwandt waren. Sie wurden das erste Handelsvolk der alten Welt. Zu-statten kam ihrem Handel, da sie zwischen dem reichen gypten und Mesopotamien wohnten. Gutes Schiffsholz lieferten ihnen die Zedern des Libauougebirges. Ihre Schiffe fuhren nach allen Ksten des Mittel-nteeres und darber hinaus durch die Strae von Gibraltar; von Bri-tannien holten sie Zinn, von der deutschen Kste Bernstein. An der Nordkste des Roten Meeres hatten sie eine Handelsstation, von wo aus sie nach Arabien, Indien und nach der Ostkste von Afrika segelten; aus Arabien holten sie Gewrze, aus Indien Elfenbein und Edelsteine, von der Kste Afrikas Gold.
Ihre Hauptstdte waren Sidon und Tyrns; die mchtigste ihrer Pflanzstdte war Karthago, an der Nordkste von Afrika im heutigen Tunis.
Whrend um das Jahr 500 v. Chr. im stlichen Mittelmeer die Handelsmacht der Phnikier den Griechen fast berall erlegen war, standen im Westen, besonders auf der Insel Sizilien, die griechischen Kolonien in einem langwierigen und erbitterten Kampf gegen die phnikischen Karthager.
2. Die Perserkriege.
Ursache und Veranlassung. Als die Perser die Kstenlnder des 30. Mittellndischen Meeres erobert hatten, gerieten sie auch als Schutzherren der Phnikier in einen Gegensatz zu den Griechen. Dies war der tiefere Grund ihrer Angriffe auf Griechenland; der uere Anla aber war folgender. Histius, der Fürst von Milet, war nach Snsa abberufen worden, weil die Perser ihm mitrauten. Hierber war er er-bittert, denn als Wchter der Donaubrcke hatte er sich um die Rettung des Darins verdient gemacht. Um sich zu rchen und zugleich seine Rck-kehr nach Milet zu bewirken, berredete er durch heimliche Boten die kleinasiatischen Griechen, von der persischen Herrschaft abzufallen. Diese erhoben sich i. I. 500 und wandten sich um Beistand an ihre Stammes-Afstandd genossen in Griechenland. Die Spartaner lehnten jede Untersttzung ab, Joner. die Athener aber schickten zwanzig Schiffe zu Hilfe. Anfangs waren die Griechen siegreich und eroberten sogar Sardes, die damalige Hauptstadt der Perser in Kleinasien, dann aber unterlagen sie in einer groen See-schleicht bei Milet. Die Athener kehrten in ihre Heimat zurck, die klein-asiatischen Griechen aber, die man damals mit einem gemeinsamen Namen Joner nannte, wurden von neuem geknechtet.
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Extrahierte Personennamen: Bernstein Snsa
Extrahierte Ortsnamen: Griechenlands Palstina Mesopotamien Indien Afrika Indien Afrikas Karthago Afrika Tunis Sizilien Griechenland Milet Griechenland Sardes Kleinasien Milet
6
Geschichte der Griechen.
3. Bodenbeschaffenheit. Griechenland ist sehr gebirgig und hat nur wenige kleinere Ebenen, z. B. in Thessalien, Botien, Lakonien und Messenien. Zur Entwicklung schiffbarer Flsse ist nirgends Raum; manche Flsse trocknen im Sommer ganz aus. Nur in den Ebenen ist der Boden zum Getreidebau geeignet; in Botien, Thessalien und auf der Insel Enba lohnte sich auch die Rinderzucht. In den Gebirgen weideten Schafe und Ziegen. In einigen Landschaften, so in Attika, gediehen auch der lbaum und die Weinrebe, in den sdlichen Gegenden des Peloponnes sogar Datteln und Feigen.
Durch die vielen Einschnitte, die das Meer in das Land gemacht hat, und durch den kargen Boden ihres Landes wurden die Griechen frh .auf das Meer gewiesen. Fischfang und Seehandel, anfangs auch See-raub, verschafften einem Teile des Volkes den Lebensunterhalt. Die Ge-fahren der Schiffahrt waren gering, weil das gifche Meer Verhltnis-mig ruhig ist und die vielen Inseln bequeme Buchten haben, in denen die Schiffe bei herausziehendem Unwetter ankern knnen. Auch liegen im gischen Meer die Inseln einander so nahe, da dem Schiffer bei einer Fahrt nach Kleinasien fast immer Land in Sicht bleibt.
4. Die Bewohner. Die Griechen, die sich selbst Hellenen nannten, sind zu einer Zeit, von der wir keine Kunde haben, von Norden her in ihr Land eingewandert und haben dessen frhere Bewohner verdrngt oder unterworfen. Sie waren ein hochbegabtes, anstelliges und freiheit-liebendes Volk. Zur Zeit ihrer Einwanderung lebten sie hauptschlich von Jagd und Viehzucht, kannten aber auch schon den Ackerbau.
In der neuen Heimat lernten die Griechen eine hhere Kultur kennen, die damals in den Kstenlndern und auf den Inseln des stlichen Mittel-meers blhte. Besonders die seefahrenden Phnikier wurden in vielen Gewerben und Knsten die Lehrmeister der Griechen. Von ihnen lernten sie unter anderem die Herstellung kunstvoller Gewebe, Metall- und Ton-waren, Ma und Gewicht und die Buchstabenschrift. berraschende Spuren und Zeugnisse jener alten Kultur sind in den letzten Jahrzehnten durch Ausgrabungen gelehrter Forscher ans Tageslicht gekommen. Besonders ergiebig waren die Ausgrabungen, die der deutsche Forscher Heinrich Schliemann in Troja und in Mykene, der alten Hauptstadt von Argolis, veranstaltet hat. Nach dieser letzten Stadt, die nach der Sage die Residenz des Knigs Agamemnon war, wird jene ltere Kultur die mykenische genannt.
5. Die dorische Wanderung und die griechischen Stmme. Eine neue Zeit begann, als die Dorer, die die alten kriegerischen Sitten lnger bewahrten, von ihren Wohnsitzen am Pindusgebirge nach Sden zogen. Sie lieen sich zunchst in Mittelgriechenland nieder, wo hernach der Name der Landschaft Doris noch an sie erinnerte. Spter wanderten sie weiter nach Sden und drangen in den damals von den Achern bewohnten
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Schliemann Heinrich Doris
66
Römische Sagengeschichte.
6. Die nördlichen Nachbarn der Latiner waren die fremdsprachigen Etrusker (Tusker, woher „Toscana" kommt). Sie bewohnten die Po-Ebene von Meer zu Meer und beherrschten eine Zeitlang auch Kampanien. Sie waren früh im Besitz einer Flotte und verdrängten im Bunde mit Karthago um 540 die Phokäer von Korsika, wo sie sich vor ihrer Ansiedlung in Massalia niedergelassen hatten. Wie Griechen und Phönizier (Karthager) trieben die Etrusker lebhaften Handel; ihre Gräber-Anlagen (Nekropolen) sind die Fundstätten wertvoller attischer Vasen. Sie bildeten keinen einheitlichen Staat, höchstens eine Art doppelten Staaten- oder vielmehr Städtebundes von je Zwölf Städten südlich und nördlich des Apennins.
7. Durch die Etrusker und Gallier wurde der Volksstamm der Umbrer von der Küste des Adriatischen Meeres ins Gebirge gedrängt. Dort verschmolzen sie mit den sabellischen Völkern (Sabiner, Sabeller, Samniten), und umbrisch-sabellische Scharen brachen nach Latium vor; später wurden sie weiter nach Süden gedrängt und gründeten westlich das neue Volk der Kam pan er um Capua, im Osten das der Lu kan er. Es waren wohl Auswanderungen, wie sie in Zeiten der Not an Stelle früherer Menschenopfer in einem Weihefrühling gelobt wurden. (Uhlands Ver sacrurn.)
8. Von Anfang an waren die Römer ein Volk voller Furcht vor Geistern und Gespenstern, die sie durch Opfer und Zaubersprüche zu bannen suchten. Feste und Gottesdienst lagen verschiedenen Priesterschaften ob, deren Gründung man Numa zuschrieb.
Die Augurn suchten aus dem Vogelflug, andere Weissager aus dem Eingeweide geopferter Tiere den Willen der Götter und die Zukunft zu erkennen; das Opfer selbst konnte auch der Hausvater vollziehen. Die jungfräulichen Vesta linnen hatten im Tempel der Herd- und Stadtgöttin Vesta (Hestia) das ewige Feuer zu hüten, das Sinnbild der Reinheit. Auch auf dem häuslichen Herde brannte, von der Hausfrau oder ihrer Tochter unterhalten, diese vestalische Flamme. Sie reinigte die Fieberluft, die aus dem sumpfigen Boden aufstieg.
Um den Herd bewegte sich das ganze Leben der Familie, anfänglich wohl nur in einem mit Lehmmauern umgebenen Raume, dem vom Rauche des Herdes geschwärzten Atrium, in dessen unbedachter Mitte man das Regenwasser in einer Zisterne aufbewahrte. Hier saß am Abend, auch im vornehmen Hause, die Hausfrau mit
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110
Die Kaiserzeit.
wichtigere Ami eines Prokonsuls: die Herrschaft über die Provinzen und das Heer (samt der Flotte) und damit die Entscheidung über .Krieg und Frieden, endlich das Imperium: die Machtfülle des Imperators (empereur), verleihen. Die republikanischen Ämter bestanden weiter; aber der Kaiser ernannte die Beamten, oder das Volk wählte
□ die von ihm empfohlenen Bewerber.^
Nach den Bürgerkriegen mit all ihren Qualen und Erschütterungen atmete Rom auf. Wiederholt schloß Augustus den alten Ianustempel, was nur in Zeiten vollkommenen Friedens geschah. Das Kaisertum brachte dem zerrütteten Reich ein Jahrhundert des Friedens.
* *Rom wurde der Mittelpunkt des Welthandels, der sich bis nach Britannien und an die Ostsee, über Palmyra und den Persischen Meerbusen oder über Ägypten bis gegen Indien und Ceylon und zu Lande, vom Schwarzen Meer aus, bis nach China hin ausbreitete.
Mächtige Seeschiffe landeten in den Häfen Ostia oder Puteoli ägyptischen Weizen, Käfige voll afrikanischer Löwen, die zu Tierhetzen oder zur Hinrichtung christlicher Blutzeugen bestimmt waren, Marmorblöcke aus Paros oder Numidien, die beim Bau von Palästen
□ und Bädern gebraucht wurden. □
2. Augustus verwandelte Rom aus einer Backstein- in eine Marmorstadt. In den engen, winkligen, buckligen Gassen wogte eine unabsehbare lärmende Menge (man schätzt sie auf anderthalb Millionen) ohne Männer- und Frauenhüte, ohne Regenschirme; in vielen war der Wagenverkehr ganz verboten. Um so zahlreicher waren die Sänften.
In den Läden und Buden Roms lockten die Güter der ganzen Erde zum Schauen und Kaufen: Perlen des Roten Meeres und indische Diamanten, Bernstein von der Ostsee und Teppiche Babylons; und dazwischen drängten sich Menschen aller Farben und Zungen: der Mohrensklave, der seinen Elefanten führte, neben dem blonden Germanen der Garde.
Den Fremden grüßte auf Straßen und Plätzen, in Tempeln und Hallen ein ganzes Volk von Erz- und Marmorbildern; er überblickte die ungeheuren Bogenreihen (Aquädukte), die meilenweit aus dem Gebirge das Wasser in die Häuser leiteten aber auch in die von den Kaisern geschaffenen Springbrunnen, öffentlichen Badeanstalten (Thermen) und schattenspendenden Anlagen.
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Extrahierte Personennamen: Augustus Augustus Augustus Bernstein
Extrahierte Ortsnamen: Rom Britannien Ostsee Palmyra Indien Ceylon China Ostia Paros Numidien Rom Babylons
Dorische und Ionische Wanderung. Ii li—?.
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5. An die Dorische schlicht sich die Ionische Wanderung. Um nicht durch die dorischen Einwanderer unterdrückt zu werden, wagten es viele der älteren Einwohner Griechenlands, auf den Inseln und an der Ostküste des Archipels eine neue Heimat zu schaffen. Dort befaßten sie sich zuerst mit Ackerbau, lernten aber bald auch die mineralischen Bodenschätze und die Gunst der Lage ausnützen und traten in Handelsbeziehungen zu dem inneren Kleinasien. Vom Mutterland und von dem neubesiedelten Gebiete gingen dann Entdeckungsfahrten aus nach Osten und nach Westen.
I. Die Ansiedlungen im Osten.
6. Vom Pagasäischen Golf, dem heutigen Meerbusen von Volos, zogen Auswanderer nach der Insel Lesbos und in die Nordwestecke Kleinasiens. Ihre Kämpfe mit den Ureinwohnern des Landes mögen in Sage und Sang vom Troischen Kriege fortleben. Dieses Siedelungsgebiet hieß Äölis. Die schöne Insel Lesbos war das Land der Musik und des Gesanges, die Heimat des Dichters Al-kaos und der Dichterin Sappho.
Noch weiter im Norden gründeten die Megarer Byzanz: die Ansiedler lagen dem Fang von Thunfischen ob und erhoben Zölle von den Seefahrern, die aus dem Schwarzen Meere kamen.
7. Ein mittlerer Wanderzug ging vom jetzigen Golf von Ägina aus, nach den Inseln Samos und Chios und der dahinter liegenden Küste. Die wichtigsten Pflanzstädte waren Phokäa, Milet und Ephesos; den Äolern wurde Smyrna abgenommen. Für dieses glückliche Land kam der Name Ionien auf; ein Heiligtum Poseidons für die zwölf ionischen Städte bildete den gemeinsamen Mittelpunkt, wie für die Insel-Ionier Apollons Eeburtsinsel Delos. Hier auf den Inseln oder in Thessalien und Böotien mag Agamemnons Inselreich und die Heimat der Homerischen Helden zu suchen sein. Milet war wieder die Mutterstadt von 80 Kolonien, die meist am Schwarzen Meere lagen; von einer, Olbia, ging eine Handelsstraße zum obern Don, zur Wolga und über das Ural-gebirge nach dem Altai und vielleicht nach China: um das Gold dieser Länder zu gewinnen, zogen griechische Kaufleute monatelang durch Wüsten und wilde Völker!
In diesen reichen Handelsstädten erblühten Wissenschaft und Bil-
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