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birge wechselten mit lieblichen Tälern, hohe Berge mit steilwandigen Talkesseln, Hochländer mit kleinen Küstenebenen, schattige Haine mit dichten Gebirgswäldern, unfruchtbare Landstriche mit fruchtbaren. Regen erhielten die niedrigen Gebiete fast nur im Herbst und Winter, während im Frühling und Sommer meist ein heiterer Himmel über dem schönen Lande strahlte. Die Gebirge kleideten sich im Winter in einen dichten Schneemantel und erhielten auch im Sommer Niederschläge. Die Flüsse waren meist nur im Winter wasserreich, viele versiegten im Hochsommer. Schiffbar waren nur die größten im Unterlaufe. Die buchtenreiche Küste zählte viele sichere Häfen und begünstigte die Schifffahrt. Ackerbau war fast nur in den Tälern und Küstenebenen möglich und erforderte harte Arbeit. Der trockene Felsboden (Kalkstein) eignete sich vorzüglich zum Anbau von Wein, Feigen und Oliven. Pferde waren selten; an ihrer Statt benutzte man Esel und Maultiere; zahlreich waren Schafe und Ziegen, welche auf den Bergweiden grasten. Die Seen und Meere wimmelten von Fischen.
Schon vor 2000 v. Chr. drangen die Griechen von Norden her in dieses Land ein. Damals waren sie noch unseßhctfte Hirtenstämme. Zunächst besetzten sie die Täler und fruchtbaren Striche. Je mehr ihre Zahl wuchs, desto mehr lichteten sie die Wälder und drangen höher in die gebirgigen Teile hinauf. In langen Kämpfen befreiten sie das Land von Löwen, Bären, Wölfen und anderen wilden Tieren. Da das Hirtenleben ihre wachsende Zahl nicht ernähren konnte, gingen die Bewohner der Ebenen und Täler zum Ackerbau über. Die Bewohner an den Küsten und Gewässern nährten sich von Fischerei. Die hohen Berge und Gebirge trennten die Griechen (oder Hellenen) in einzelne Stämme. Die Ionier, Dorier und Äolier waren die wichtigsten Stämme. Die Ionier besiedelten besonders das mittlere Ostgriechenland und hatten in Athen ihren Hauptmittelpunkt. Die Dorier ließen sich im Peloponnes nieder und hatten in Sparta ihren Mittelpunkt. Die übrigen Stämme nannte man Äolier. Jeder Stamm stand unter einem König. Er war der oberste Heerführer (Herzog) und Richter und brachte dem Stammgotte die Opfer der Volksgemeinde dar (vgl. Samuel). Das Gebiet war Gemeineigentum; jeder wehrfähige Freie erhielt durchs Los einen Teil (ein Los) des Ackerlandes und durfte in der Volksversammlung erscheinen und stimmen.
Am dichtesten waren die östlichen Ebenen besiedelt. Hier erschienen schon früh phönizifche Schiffer und Kaufleute und knüpften mit ihnen Handel an. Von den Phöniziern lernten die regsamen Griechen mancherlei. Ihre Waffen und Geräte waren ursprünglich nur aus Holz und Stein gefertigt. Von den Phöniziern erhielten sie auch solche von Metall. Um diese nicht immer teuer kaufen zu müssen, trieben sie gleich den Phöniziern Bergbau, ahmten den Erzguß und die Bearbeitung der Metalle nach. Desgleichen übten sie sich in der Töpferkunst, in der Woll-
Franke, Alte Geschichte. 3
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aber in Iran sitzen und entwickelten sich baselbst zu mächtigen Völkern. Ursprünglich glaubten sie an allerhanb böse Geister, die den Menschen schrecken und verfolgen, ihm Unglück und Elenb, Krankheit und Tod, Dürre und Mißwachs ober auch raub- und morbgierige Feinde aus der Wüste seuben. Deren Macht könnten auch die Zauberer ausüben, die beshalb sehr gefürchtet waren. Diesen bösen, feinblichen Mächten stauben fteunbliche gegenüber; unter ihrem Schutze gebiehen Menschen und Vieh; sie gewährten Sicht und Wasser, Weibe und Nachwuchs der Herben, glücklichen Kampf und Sieg. Am wohltätigsten ist die Göttin des Herbfeuers, die die Familie beisammen hält und schützt. Zoroaster verbesserte und reinigte den alten Glauben. Der Gott des Lichtes, des Himmels, war der gute, aber der Gott der Finsternis der böse Gott. Dieser hieß Ahriman, jenerormuzb (Umramazba). Jeberhat einheer von niebem Geistern ober Engeln unter sich und bekämpft beit Gegner aufs äußerste. Die feinblichen Mächte wollen öfter die Wolken (die regenfpenbenben Kühe) rauben und die Lichtjungfrauen gefangen halten. Im Gewitter toben beibe Mächte gegeneinander. Der gute Gott wirb aber enblich obsiegen. Sein Sinnbilb ist das läutembe Feuer, das Zeichen der Reinheit. Darum würde das Feuer von den Persern hoch geehrt, barum hießen sie bei andern Völkern Feueranbeter. Gebet und Opfer stauben bei ihnen in hohem Ansehen. Am Opferrauch erquickten und stärkten sich die guten Götter. Lobgesänge zu ihren Ehren begeisterten sie zum Kampfe. Richtige Gebetformeln brachen die Macht der bösen Gottheiten. Die Priester genossen größtes Ansehen, benn sie verstauben ja, die Götter und übermenschlichen Mächte dem Menschen bienstbar zu machen. Doch hielt der iranische Glaube die Menschen zu sittlichem Lebenswanbel an. Äußere und innere Reinheit galt als höchste Pflicht. Die abscheulichste Befleckung war die Lüge, das Kampfmittel des bösen Gottes. Daher warb die Jugenb zu steter Wachsamkeit und emsiger Arbeit im Dienste des Guten angehalten. Der Lichtgott war zugleich der Gott der Kultur, der Bilbung, der Gesittung; der Nachtgott der Gott der Unbilbung, Sittenlosigkeit, Unfruchtbarkeit, Wüste. Man suchte beshalb Einöben in wogenbe ®etreibefelber zu verwanbeln, Unkraut, Ungeziefer und wilbes Getier auszurotten, wilbe Wässer einzubämmen, überhaupt den gesamten Bobenbau in jeber Weise zu heben und zu regeln, um das Reich des Lichtgottes auszubauen und den bösen Gott der räuberischen Hirten und Nomaben zurückzubrängen. Hatte der Jranier in seinem Leben nur Gutes gebacht, nur Gutes gerebet, nur Gutes getan, so ging er nach dem Tode ins Parabies ein, währenb die Bösen im schauerlichen Abgrunbe den Geistern der Lüge anheimfielen.
2. Cyrus, der Gründer des persischen Weltreiches.
a) Seine sagenhafte Jugend. Lange herrschte Mebien über Persien. Der letzte mebifche König Astpages hatte eine Tochter
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