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1. Griechische und römische Geschichte - S. 71

1913 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. 71 aller Philosophen, Aristoteles, dem er fr seine Dienste im voraus einen schnen Ehren-sold zahlte. Aristoteles war aus tagira *), und diese Stadt war von Philippos frher zerstrt worden; aber jetzt lie dieser sie wieder aufbauen, und alle Brger, die geflohen oder zu Sklaven gemacht worden waren, durften in ihre frheren Verhltnisse zurckkehren. Zum Aufenthaltsorte fr die Zeit des Lernens wies er beiden ein Nym-phaioit**) an. Noch heute***) zeigt man daselbst die steinernen Ruhebnke" und die schattigen Baumgnge des Aristoteles". . . . Alexander war von Natur ein Freund der Studien und der Lektre. So nannte er die Jlias mit voller berzeugung das tgliche Brot fr die kriegerische Tapferkeit. Er befa die von Aristoteles berichtigte Ausgabe und hatte sie stets neben seinem Dolch unter dem Kopfkiffen liegen. . . . Fr seinen Lehrer hegte Alexander anfangs eine Bewunderung und Liebe nicht minder groß, um feilten eigenen Ausdruck zu gebrauchen, als gegen feinen Vater. Spter freilich fate er ein gewisses Mitrauen gegen Aristoteles. Nicht als ob er ihm irgend etwas zuleide getan htte, aber die uerungen seiner Liebe gegen ihn hatten nicht mehr die frhere leidenschaftliche Innigkeit. Doch verlor sich deshalb der Eifer und Drang zum hheren Wissen, der ihm angeboren und mit ihm herangewachsen war, keineswegs aus seiner Seele. (Plntarch.) 8) Nicht ohne Grund haben sich die Götter und Menschen diesen Ort zu einer Stdtegrndung ersehen: die gesunden Hgel, den wohlgelegenen Flu, auf dem das Getreide aus dem Hinterlande herabgefhrt werden und auf dem man Waren von der See her beziehen kann; das Meer ist nahe fr jede Art der Bequemlichkeit und doch weit genug entfernt, so da man Angriffe fremder Flotten nicht zu sehr zu frchten braucht. llivius.) 9) Beschulten sind zunchst die Erwerbszweige, wobei matt sich den Ha des Publikums zuzieht, wie der der Zolleinnehmer, der der Geldverleiher. Unanstndig und gemein ist auch das Geschft der Lohnarbeiter .... Gemeine Leute find auch die von dem Kaufmann zu sofortigem Verschlei einkaufenden Trdler; denn sie kommen nicht fort, wenn sie nicht der alle Maen lgen, und nichts ist minder ehrenhaft als der Schwindel. Auch die Handwerker treiben smtlich gemeine Geschfte; denn man kann nicht vornehm sein in der Werkstatt .... Die Erwerbszweige aber, die entweder eine hhere Bildung voraussetzen oder einen nicht geringen Ertrag abwerfen, wie die Heilkunst, die Baukunst, der Unterricht in anstndigen Gegenstnden, sind anstndig fr die, deren Stande sie angemessen sind. Der Handel ist, wenn er aus den verschiedenen Lndern eine Menge von Waren einfhrt und sie an eine Menge von Leuten ohne Schwindel absetzt, nicht gerade sehr zu schelten; ja wenn er zu Grundbesitz gelangt, so darf man ihn wohl mit gutem Recht loben. Denn unter allen Erwerbszweigen ist keiner besser, keiner erfreulicher, keiner dem freien Manne anstndiger als der Ackerbau. (Cicero.) 10) Ein altrmisches Kochrezept. Graupen werden mit frischem Schafkse ver-mischt, der zuvor in Wasser geweicht, ausgedrckt, zerkleinert und durch ein Sieb ge-schlagen werden soll. Die aus der Masse geformten Kle werden in einem Kessel in Fett gekocht, wobei sie oft umgewandt werden mssen. Schlielich werden sie mit Honia bestrichen und mit Mohn bestreut. (Eato.) 11) Welcher Rmer schmt sich, seine Gattin zu einem Gastmahl zu führen, ober tveffen Hausfrau bewohnt nicht den vorderen Teil des Hauses und verkehrt in der Gesellschaft? Das ist ganz anders in Griechenland. Dort wird die Frau nicht zu Gastmhlern hinzugezogen, auer wenn nur Verwandte geladen sind, und sie bewohnt den hinteren Teil des Hauses, der Frauenwohnung genannt wird, und zu dem nur nahe Verwandte Zutritt haben. (Cornelius Nepos.) 12) Als er im karthagischen Senat die Auslieferung Hannibals verlangte und ihm i ^art^a9ern' die auf die Forderung nicht eingingen, gesagt wurde, die Rmer sollten doch endlich mit dem herauskommen, was sie schon lange vorhtten, da nahm *) An der Ostkste der Halbinsel Chalkidike. **) Den Nymphen geweihter Ort ober Tempel. ***) Im 1. Jahrhundert n. Chr.

2. Griechische und römische Geschichte - S. 26

1913 - Leipzig : Hirt
26 I. Die Griechen. gern fehlten. Anch die Richter und die Krieger erhielten Bezahlung. Sogar fr den Besuch des Theaters wurden die rmeren entschdigt. 4. Ausbau der Flotten- und Kolonialmacht. Groe Sorgfalt ver-wandten die Athener auf die Ausbildung des Heeres und die Kriegs-tchtigkeit der Flotte. Alljhrlich lie Perikles zahlreiche Schiffe in See gehen, um die Brger im Marinedienst zu den. Tausende aus der rmereu Bevlkerung sandte er als Kolonisten nach Thrazien, nach den kleinasiati-schert Stdten, auch nach Italien. Dadurch wurden neue Handelsbeziehungen der See hergestellt und alte fester geknpft, zugleich auch eine betrchtliche Zahl Arbeitsloser die man sonst von Staats wegen daheim beschftigen mute3) untergebracht. Der De Ii sehe Bund entwickelte sich zu einem attischen Seereich, aus den gleichberechtigten Mitgliedern von ehedem wurden Untertanen. Die Bundeskasse wurde von Delos nach Athen gebracht und ihr Inhalt zugunsten der Stadt und ihrer Brger verwandt. Bundesgenossen", die sich etwa der Herrschaft Athens ent-ziehen wollten, wurden in glcklichen Kriegszgen unterworfen. 5. Blte des Handels. Die athenischen Handelsschiffe brachten von den Erzeugnissen der Land- und Gartenwirtschaft Wein, l und Feigen auf den auslndischen Markt. Die blhenden Gewerbe lieferten fr die Ausfuhr Wollwaren und Stickereien, Tpfer- und Lederwaren, eherne Gerte, Mbel und Schmucksachen. Als Rckfracht nahm man vor allem Getreide, dann Fische, Bau- und Nutzholz, Waren des Orients usw. 6. Die allgemeine Bildung. Dieser lebhafte Handel und die da-durch bedingten groen Einnahmen fchnfen den Reichtum Athens. Mancher Brger besa hundert Talente *) und beschftigte eine zahlreiche Sklaven-schar. Dabei war das Leben sehr billig. So konnten viele Athener sich ungehindert den geistigen Genssen ihrer Vaterstadt hingeben. Zur Be-schftigung mit der Kunst forderten den Brger auf Schritt und Tritt die ffentlichen Werke (s. 11, 7!) auf. Geistige Anregung anderer Art boten Volksversammlungen und Gerichtsverhandlungen. Die Auffhrungen im Theater machten die Dramen des fchylos, Sophokles und Euripides zum Gemeingute des Volkes. Herodt (aus Halikarna), der Vater der Geschichte", hielt in Athen Vorlesungen aus seiner Geschichte der Perser-kriege, und hier lebte auch Thueydides, der berhmte Geschichtschreiber des noch zu Perikles' Lebzeiten ausbrechenden Peloponnesifchen Krieges. 7. Die bildende Kunst. Aus den reichen Geldmitteln lie Perikles durch Phidias und andere Meister der Bau- und Bildhauerkunst die herrlichsten Kunstwerke auffhren. Am schnsten wurde die weithin ficht-bare Akrpolis ausgestattet. Unten lehnte sich an die Akropolis das erste steinerne Theater, dessen Einrichtung allen griechischen Theatern als Vorbild diente. *) Ein attisches Talent hatte einen Wert von 6000 Drachmen, und 6 Obolen gingen auf eine Drachme. der den Wert nach unserem Gelde vgl. 4, 7 und 8,3 Griechische Mnzen zeigt der Bilderanhang.

3. Griechische und römische Geschichte - S. 45

1917 - Leipzig : Hirt
Ii. Rom als Republik. 45 Die Statthalter, die dem Unrecht htten wehren sollen, lieen es in der Regel geschehen; ja, sie beteiligten sich oft selbst daran, denn auch sie wollten sich in der Provinz bereichern und waren meistens von den Geld-mnnern, den sogenannten Rittern, abhngig und bestechlich. Wagte aber einmal ein redlicher Statthalter, der Ausplnderung seiner Provinz durch die Steuereinnehmer entgegenzutreten, so zog er sich die Feindschaft der Ritter zu, die ihn nach seiner Rckkehr in Rom mit Anklagen verfolgten. 5. Das Zeitatter der Brgerkriege (13331 v. Chr.). Die Verarmung der rmischen Bauern. Durch die Kriegsbeute und 63. durch die Verwaltung der Provinzen hatten die vornehmen Rmer sich unermeliche Reichtmer gesammelt, während die Mehrheit des Volkes verarmte. Namentlich die Bauern gerieten durch die vielen Kriegsdienste, die sie leisten muten, und durch die Einfuhr des billigen Getreides aus den Provinzen in Not. Mancher sah sich gezwungen, seinen Acker an einen reichen Besitzer zu verkaufen. Dieser aber lie sein Land durch Sklaven bebauen, denn Sklavenarbeit war billiger als die Arbeit freier Tagelhner. Einst hatten auch die Patrizier selbst ihre Gter bewirt-schaftet, und man hatte manchmal groe Feldherren unmittelbar vom Pfluge in den Krieg gerufen; aber jetzt hielten die Vornehmen es fr eine Schande, selbst auf dem Felde zu arbeiten. So lebten die vornehmen rmischen Familien in verschwenderischer ppigkeit, die brige Bevlkerung Italiens oft in drckender Armut. In die Hauptstadt aber strmten aus dem ganzen Lande die Besitzlosen zusammen, weil sie dort auf leichte Art ihr Brot zu verdienen hofften. Besonders fr diejenigen, die das rmische Brgerrecht hatten, war die bersiedlung nach Rom verlockend, weil sie hier an den Rechten und sonstigen Annehmlichkeiten der rmischen Brger teilnehmen konnten. Die Gracchen. Um die Kluft zwischen dem bermigen Reichtum 63. und der drckenden Armut auszugleichen, beantragte der Volkstribun 133_121 Tiberins Graechus, da kein Brger mehr als 500 Morgen Staats- Di-land in Erbpacht haben solle; was er darber besitze, msse an besitzlose rc<t|en-Brger abgetreten werden. Auf diese Weise hoffte Gracchus, die Haupt-stadt von einem Teile ihrer armen Bewohner zu befreien und in Italien wieder einen krftigen Bauernstand zu schaffen. Aber die Vornehmen, die sich durch die Antrge des Gracchus benachteiligt sahen, leisteten heftigen Widerstand. Trotzdem wurden die Antrge durch Volksbeschlu genehmigt. Als aber Tiberins Gracchus beim Ablauf seines Amtsjahres sich wieder um das Tribunat bewarb, erregten seine Gegner einen Auflauf, bei dem er ermordet wurde (t. I. 133). Einige Jahre spter beantragte sein jngerer Bruder Gajus Gracchus andere volksfreundliche Gesetze: den armen Brgern sollte zu einem niedrigen Preise Getreide verkauft werden, in Sditalien und in Afrika sollten arme

4. Griechische und römische Geschichte - S. 54

1917 - Leipzig : Hirt
54 Geschichte der Rmer. Iii. Das rmische Kaiserreich (31 v. Chr. 476 n. Chr.). 75. Augnstus (31 v. Chr. bis 14 n. Chr.). Mit der Schlacht bei Aktium Augustu- war bte greuelvolle Zeit der Brgerkriege zu Ende, Oktavians Allein-31 v. Chr. Herrschaft wrbe von allen Parteien anerkannt. Der Senat verlieh ihm i4 n.chr. den Ehrennamen Augnstus, b. h. der Erhabene; als oberster Kriegsherr fhrte er den Titel Imperator. Den Knigsnamen legte er sich nicht bet, sondern er gab sich den Schein, nur der hchste Beamte des Reiches zu sein. Die republikanischen mter, z. B. das Konsulat und die Prtur, lie er bestehen, doch beeinflute er die Wahlen und bte der alle Be-amteu eine genaue Aufsicht. Einige mter, wie das des Oberpriesters, ubernahm er selbst. Dem Senat lie er klugerweise einen Teil seiner Rechte. Die Stadt Rom wurde von Augnstus sehr verschnert. Am Ende der Republik gab es in Rom wohl schon einzelne Prachtgebude, aber die meisten Privathuser waren damals noch ans Holz und Ziegeln gebaut. Augustus kaufte viele dieser alten Huser an, lie sie niederreien und an ihrer Stelle ans Marmor schne Tempel, Palste, Theater und ffeut-liche Bder errichten. Namentlich schmckte er den Hauptmarktplatz, das Forum, mit herrlichen Bauten. Eilt Segen wurde die Kaiserherrschaft vor allem auch fr die Provinzen des Reiches. Die Erpressungen der Statthalter hrten auf, denn Augustits zahlte ihnen ein bestimmtes Gehalt und zog sie wegen ihrer Amtsfhrung zur Rechenschaft. Im ganzen Reiche hob sich im Frieden der Wohlstand der Untertanen. Der Handel begann wieder zu blhen; in allen Lndern des Reiches hatte mau dasselbe Ma und Gewicht und dieselben Mnzen. Nur der Kaiser hatte das Recht, Mnzen prgen zu lassen. Die Grenzen des Reiches wurden durch Festungen und durch ein starkes Heer gesichert. Der Kaiser ernannte die Feldherren und Offiziere. Er lie sich von allen Soldaten den Fahneneid schwren; auch zahlte er ihnen aus seiner Kasse den Sold. In Asien blieb der Euphrat die Grenze, in Europa wurde die rmische Herrschaft von den Alpen bis zum Oberlauf der Donau vorgeschoben. Aber der Versuch, das rechtsrheinische Germanien zu unterwerfen, enbigte mit einer schweren Nieberlage. Im $0hre ^ n. Chr. wurde Varus, ein Feldherr des Augustus, mit seinen Schwcht im Legionen im Teutoburger Walde vollstndig geschlagen. Seitdem be-Zemaibeaer^chrnkte Augustus sich darauf, das linke Rheinufer durch eine Reihe von Festungen zu sichern; das eigentliche Germanien blieb frei. Augnstus frderte auch die Wissenschaften und Knste. Sein Zeit-gensse war der Geschichtschreiber Livius, der eine groe Geschichte Roms verfat hat; auch die Dichter Vergil, Horaz und Ovid lebten zur Zeit des Augustus, und namentlich die beiden ersten standen bei dem Kaiser in hohem Ansehen. Die Werke dieser Dichter sind uns erhalten; ebenso ein groer Teil der Geschichte des Livius.

5. Griechische und römische Geschichte - S. 103

1916 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Cicero. Cäsars Aufstieg. Iv 45—54. 103 Das Volk wählte ihn zum Oberpriester (Pontifex maximus), zum Leiter des ganzen Gottesdienstes, wie dann auch zum Prätor.üh □ 2. Nach der Prätur verwaltete er das Jenseitige Spanien. Die Reise in seine Provinz führte ihn über die Pyrenäen. In einem armseligen Dorfe fragte ihn einer seiner Begleiter, ob wohl hier auch Streit sei um den Vorrang. „Lieber hier der Erste," erwiderte Cäsar, „als in Rom 'der Zweite." *Bis in die Sierra da Estrella im nördlichen Portugal und in die * Berge Ealläziens trug er die Adler Roms. Aus der Beute zahlte er seine ungeheuern Schulden: seine Gläubiger hatten sich seiner Abreise nach Spanien widersetzt, bis sich der Bankherr Crassus für ihn verbürgte. □ □ Nach der Rückkehr schloß er mit dem vom Senate gekränkten Pompejus und mit Crassus einen Dreibund (Triumvirat), eine Abrede, durch Ratschläge, Ansehen und Reichtum einander zu unterstützen in der Gewinnung und Ausnutzung der Herrschaft. 3. Cäsar wurde Konsul. Gleich im Beginn seiner Amtszeit schüchterte er seinen Kollegen völlig ein: das Volk scherzte über das „Konsulat des Julius und Cäsar." So konnte er alle seine Wünsche und die seiner Freunde durchsetzen. *3n kluger Berechnung verpflichtete er sich den einflußreichen * Pompejus. Pompejus hatte in Asien wie ein unumschränkter Herrscher geschaltet; aber der Senat lehnte die Bestätigung seiner Versprechungen und Anordnungen ab. Cäsar legte die Angelegenheit den „Versammelten Vätern" abermals vor; und als diese in ihrem Widerstand beharrten, brachte er sie gegen alles Herkommen vor die Volksversammlung, die alles genehmigte. Durch das gleiche Verfahren verschaffte er den Veteranen seines Bundesbruders die Heimstätten, die ihnen der Feldherr in Aussicht gestellt hatte.q □ 4. Als daher das Volk Cäsar das Jenseitige Gallien übertrug, fügte der Senat, um ihn auf längere Zeit von Rom zu entfernen, das Diesseitige auf fünf, dann auf zehn Jahre hinzu. So verwaltete er Oberitalien und jenseits der Alpen die „Provinz" im unteren Rhone-gebiet, die „Provence". Von dort aus eroberte er Gallien von den Pyrenäen bis zur Nordsee. Die Helvetier, die an die Earonne auswandern wollten, schlug er und schickte sie nach furchtbaren Verlusten heim in ihre verödete Alpenheimat.

6. Griechische und römische Geschichte - S. 122

1916 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
122 Die Kaiserzeit. Gottes". „Sei wahr gegen die Menschen!" „Handle immer so, daß der Tod dich jeden Augenblick abrufen kann". Auf einem zweiten Zuge gegen die Markomannen und Quaden starb Kaiser Mark Aurel in Vindobona (Wien). „Ich habe nie einen Menschen betrübt", hatte er kurz vorher geschrieben. 12. Aber allen diesen trefflichen Herrschern erschienen die Christen und nicht minder die Juden, mit denen man sie häufig verwechselte, als eine Gefahr für das Römertum, als Zerstörer des Römerstaats und der Römerreligion, zumal die neue Religion zunächst unter Sklaven und Armen Verbreitung fand*). Die Christen galten als staatsgefährliche Gottesleugner (Atheisten); denn sie weigerten den Kaiserbildern göttliche Verehrung und machten kein Hehl aus ihrem Abscheu gegen die Götter. Gar oft erscholl daher der Ruf: „Die Christen vor die Löwen!" Unter Trajan wurden sie gefoltert und mit halbgeschorenem Kopf in die Steinbrüche und Bergwerke geschickt. So konnten sie nur verstohlen Gottesdienst abhalten in ihren unterirdischen Grabkammern bei Rom und Neapel: den Katakomben. Aber je grausamer die Verfolgungen wurden, desto stärker wuchs die Zahl der Bekenner. Ihrer Lehre wandten sich mehr und mehr auch vornehme Frauen zu, wie die Blutzeugin Cäcilia, welche die Kirche als Erfinderin der Orgel verehrt. 4. Der Ausgang Roms und der Sieg des Christentums. * *1. Auf die Zeit der Adoptivkaiser folgte fast ein volles Jahr- hundert wilder Soldatenernpörungen. Nach der Laune eines Augenblicks riefen einzelne Truppenteile ihre Führer zu Imperatoren aus und verließen ihre Stellung an der Grenze, um andere Kaiser zu bekämpfen. Keiner der Purpurträger dieses Zeitraumes ist eines natürlichen Todes gestorben außer Septimius Severus, der auf der britannischen Erenzwacht in Eboracum (9)orf) verschied; an seine Kriegszüge erinnert ein Triumphbogen, der im Südflügel des Berliner Kaiserschlosses nachgebildet ist. Die Provinzen verarmten unter der Last der Steuern; auf der Folter erpreßte man die Steuererklärungen; die Bevölkerung starb aus. *) Die Verbreitung des Christentums unter den „Mühseligen und Beladenen" stellen u. a. die Romane von E. Ebers („Homo sum“; „Der Kaiser") und E. Taylor („Sintinöus") dar.

7. Griechische und römische Geschichte - S. 25

1916 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Die Ägypter. Dareios I. Iii 24—3s. 25 an Gold- und Silberbarren und Goldstaub, an weißen Rossen und andern Erzeugnissen, die jeder Satrap jährlich einzusenden Halle; bis dahin waren Hofhalt und Regierung durch freiwillige Geschenke bestritten worden. Die Perser im Stammland blieben frei von Abgaben. Eine Anzahl wohlgepflegter Reichsstratzen diente zur Beförderung der Befehle und Briefschaften des Herrschers, daneben aber auch dem Handel; die von Dareios vollendete „Königsstratze" führte von Sardes nach Susa, dem persischen Königssitz.uj □ 2. Um die Reichsgrenzen zu sichern, unternahm Dareios I. einen Kriegszug gegen die unruhigen Skythen. Das war ein Nomadenvolk zwischen Donau und Don; sein edelster Stamm trieb bereits Ackerbau: schon im Altertum wurde aus den endlosen Ebenen der heutigen Ukraine Getreide ausgeführt. Auf Brücken, die von griechischen Baumeistern geschlagen waren, überschritt Dartus den Thrakischen Bösporos, dann die Donau. In dem ungeheuren Land erging es ihm nicht viel besser als später Napoleon I.: die Skythen zerstörten die Vorräte, verschütteten die Quellen, wichen ihm aus mit ihren Herden und erlegten seine Krieger aus dem Hinterhalt. Bald kam bittere Not, und der König begriff den Sinn eines Geschenkes, das ihm die Feinde geschickt haben sollen, Vogel, Maus, Frosch und Pfeil: fliege wie ein Vogel, birg dich in der Erde oder im Wasser wie Maus und Frosch, sonst werden unsere Pfeile dir die Heimkehr unmöglich machen! — Da kehrte er um. 3. Die Hut der Donaubrücke hatte der König den Fürsten übertragen, die er über seine ionischen Städte gesetzt hatte: sei er nach sechzig Tagen nicht zurück, so möchten sie heimkehren. Als die Frist ablief und skythische Boten die Bedrängnis der Perser meldeten, riet der Tyrann des Thrakischen Chersoneses, der Halbinsel von Galli-poli, Miltiades, ein Athener aus vornehmem Hause: Brechen wir die Brücke ab; das andere besorgen die Skythen, und die Griechen Asiens sind frei! Aber die andern lehnten den Vorschlag ab, weil der Sturz des Erotzkönigs auch ihre Throne zertrümmern nutzte. So gelang Darms die Heimkehr. In Europa ließ er starke Truppenteile zurück: sie besetzten die thrakische Küste; selbst der König von Makedonien nutzte dem Grotzkönig zum Zeichen seiner Unterwerfung Erde und Wasser senden.

8. Griechische und römische Geschichte - S. 93

1916 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Die Nobilität und ihr Verfall. Iii 5?—Iv 22. 93 reichlich bemessene Vergütung alljährlich die Konsuln und die anderen höheren Beamten. Die Triumphzüge heimkehernder Heere boten ihnen allemal ein erwünschtes Fest. Der Feldherr, der ihnen solche Schaustellung von Beute und Gefangenen schaffte oder im Zirkus viele Tage nacheinander Spiele voll unerhörter Pracht und Aufregung bot mit Kämpfen wilder Tiere und als Fechter eingeübter Sklaven (Gladiatoren), der durfte für sich oder seine Söhne der Erwählung zu immer erneuten „Ehrenämtern" gewiß sein. So wurden die höchsten Stellen im Staat erblich in den Familien eines neuen Amtsadels, der „Nobilität", die sich aus patri-zischen und plebejischen Geschlechtern zusammensetzte. Um aber die Kosten der Triumphzüge und der Wahlen zu erschwingen, trachtete jeder Angehörige der Nobilität nach einem Staatsposten in den Provinzen, die von den Beamten bis zum Statthalter hinauf schonungslos ausgesogen wurden. 3. Die Steuern erhob der Staat nicht selbst. Kapitalkräftige Gesellschaften der großen Bankherren („Ritter") zahlten den Betrag der Zölle sowie des Zehnten von den Feld-, des Fünften von den Baumfrüchten, der Staatskasse voraus, um ihn dann doppelt und dreifach wieder einzutreiben. Dieser allgemeine Verfall bedrohte den Fortbestand des Reiches, das der Senat mehr und Mehr nach dem Gesichtspunkte des Vorteils für den Staat und die Großen verwaltete. 2. Die Brüder Gracchus. 1. Diesen Niedergang, der das sittliche Gefühl mehr und mehr untergrub, suchten die Enkel des älteren Scipio Africanus aufzuhalten: Tiberius und Gaius Gracchus. Ihre früh verwitwete Mutter Cornelia lebte ganz für ihre „Edelsteine": ihre Kinder. Einfachheit, Rechtschaffenheit, Mut war der Schmuck, den sie ihnen schenkte. Ihre einzige Tochter vermählte sie dem jüngern Scipio Africanus; unter diesem Schwager diente der feine, verträumte Tiberius vor Karthago; er war einer der ersten, welche die Mauer der Stadt erstiegen. Darauf begleitete er ein Heer nach Spanien. 2. Aus der Reise durch Etrurien sah er auf den unermeßlichen Landgütern (Latifundien) der „Nobilität" Scharen „barbarischer" Sklaven herumlungern. Da erkannte er die Notwendigkeit, den freien Bauernstand zu erneuern, der in den schwersten Zeiten den Staat

9. Griechische und römische Geschichte - S. 18

1916 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
18 Die Ionier und Dorer. Sklaven, die dazu verwendet wurden. So nahm die Verschuldung überhand; Darlehen aber erhielt man nur gegen hohen Zins und „auf den Leib", d. H. gegen Selbstverpfändung des Schuldners, der bei Zahlungsunfähigkeit als Sklave verkauft wurde. Dieses Schuldrecht hat Solon abgeschafft, und zwar in gewissem Sinne mit rückwirkender straft: die Schuldsklaven wurden, soweit sie aufzufinden waren, auf Staatskosten freigekauft. Außerdem führte Solon eine neue Münze ein, die bei gleicher Geltung tatsächlich etwa ein Viertel weniger wert war als die alte; in diesen neuen „Drachmen" (80 Pf.) durften die Schulden bezahlt werden. Das war D die „Seisachtheia", „Lastabschüttelung".^ 5. In den folgenden Jahren regelte Solon die staatsbürgerlichen (politischen) Rechte und Pflichten. Die Bürgerschaft zerfiel in vier blassen, nach der Anzahl der Scheffel Korn oder der Eimer Wein und Öl, die jeder einheimste; der Höhe der Einkünfte waren Rechte wie Leistungen an den Staat angemessen. * *Die Lei st ungen des Bürgers gegen den Staat stufte Solon nach dem Ertrage des Grundbesitzes ab. Der „^fünfhundert* scheffler" hatte in Kriegszeiten ein dem Staat gehöriges Kriegsschiff auszurüsten, zu bemannen und zu führen; der „Ritter" der zweiten Klasse diente zu Pferde, der Bauer der dritten, der ein eigenes Ackergespann hatte, zu Fuß in schwerer Rüstung als „Hoplrt": alles auf eigene Kosten. Die vierte Klasse, kleine Bauern und Geschäftsleute mit geringem Besitz, bildeten eine leichte Truppe. An Volksversammlung und Volksgericht nahmen alle Klassen teil. Aber nur aus der ersten wählte man die Archonten. Den Archonten, die von jeher Volksversammlung und Volks- gericht leiteten, stand ein doppelter Rat zur Seite, woran das Staatsschiff im Sturm wie an zwei Ankern sicher ruhen sollte: der Areopäg und der Staatsrat der Vierhundert. Jenes war ein Staatsgerichtshof, dessen lebenslange und unverantwortliche Mitglieder gewesene Archonten waren; er überwachte das politsche Leben und richtete auf dem Areshügel in nächtlicher Stunde schwere Verbrechen. Der erst von Solon geschaffene Staatsrat hatte, wie die Eerusie in Sparta, alle Vorschläge zu erwägen, die man der Volksversammlung □ zur Beratung und Beschlußfassung vorlegen wollte.^ 6. Neben der neuen Verfassung gab Solon den Athenern eine Anzahl trefflicher Gesetze.

10. Griechische und römische Geschichte - S. 90

1915 - Düsseldorf : Schwann
90 Rmer, von Sklaven begleitet, Soldaten der kaiserlichen Garde, Priester, Hndler und seltsam gekleidete Fremde aus allen Lndern, selbst Neger und Beduinen der Wste, Germanen und Mongolen, zogen drngend aneinander vorber. Man sah es deutlich: Rom war der Mittelpunkt der Welt. 143. Die Lebensfhrung. Unter der glnzenden Hlle ver-barg sich jedoch ein tiefer Verfall des rmischen Lebens. Der alte Gtterglaube war vllig geschwunden. Zauberei und Wahrsagerei waren an seine Stelle getreten, und aus den Sternen lie man sich sein Schicksal deuten. Die alte strenge Rmertugend war selten ge-worden; alles jagte nach Genu. Miggang und der Besuch von Bdern, Theatern und ffentlichen Spielen fllten den Tag aus. Immer hufiger wurden die Ehescheidungen. Die vornehmen Frauen kleideten sich in kostbare Stoffe aus dem Morgenlande und trugen Perlen, die seit den Siegen der Mithridates in Mode ge-kommen waren, Goldstaub und Edelsteine im Haar. Zu ihrer perfn-lichen Bedienung hielten sie zahlreiche Sklavinnen. Auf der Strae lieen sie sich stolz in einer Snfte tragen. Hauswesen und Erziehung lagen ganz in den Hnden von Sklaven; zuchtlos wuchsen die Kinder auf, und das war fr den Staat das Schlimmste. Die Wohnungen der Reichen zeigten vielfach eine ungeheure Pracht. Teppiche aus Purpurstoff, bemalte Vasen und Ollampen aus Alabaster, fein geschliffene Silberspiegel und Tische aus kostbarstem Holze waren nicht selten; schon Cicero soll fr eine Tischplatte aus Thujaholz 100 000 Mark bezahlt haben. Mbel und Gerte waren mit Schildpatt und Elfenbein ausgelegt, Tisch- und Kchengeschirr aus reinstem Silber oder gar Gold. Vornehme Rmer besaen eigene Bildergalerien, Museen und Edelsteinsammlungen, und es kommt uns vor wie ein Mrchen, da man echte Perlen unter Schuhsohlen nagelte, ja ganze Zimmerwnde mit ihnen schmckte. Ein Senator besa einen Ring im Werte von 400 000 Mark. Ungeheuer war berhaupt der Reichtum einzelner Männer; ein Gnstling des Kaisers Klaudius besa der 80 Millionen Mark, und ein Ritter vergiftete sich wegen vermeintlicher Armut, weil ihm von seinem verpraten Vermgen nur 2 Millionen Mark brig geblieben waren. In kostbar ausgestatteten Speiseslen wurde gegessen und ge-trunken. Die teuersten Schaugerichte bedeckten die Tafel; stunden-lang dauerten die Gelage, und die Schwelgerei selber war zur form-lichen Kunst geworden. Sklaventnze, Schauspiele und Gaukler-fnfte muten dabei die Schlemmer unterhalten. Elendes Rom? 144. Die Sklaven. Der grere Teil der Bevlkerung bestand aus unglcklichen, der Freiheit beraubten Menschen. Sklavenhndler folgten den Heeren in den Krieg und kauften die Gefangenen auf,
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TM Hauptwörter (200)200

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