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1. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 247

1910 - München : Oldenbourg
Die Ausgestaltung der Herrschaft- zur absolute Monarchie. 247 A r i u s verwarf und die Lehre des A t h a n a s i u s fr katholisch erklrte. Erst gegen Ende seines Lebens begann der Kaiser die heidnischen Gtterdienste zu ver-bieten, lie seine Shne in der christlichen Lehre erziehen und sich selbst taufen. Den Beinamen der Groe" verdient Konstantin deshalb, weil er die zwei bedeutendsten Mchte seiner Zeit, das Christentum und das Kaisertum, miteinander vershnte. c) Das Kaisertum unter den Nachfolgern Konstantins bis zur bleibenden Reichsteilnng (337395). Konstantins Nachfolger waren seine drei Shne Konstantin Ii., Con-stantins Ii. und Constans, die jedoch der ihr Erbe sofort in Streitigkeiten gerieten. Aus diesen ging nach dem Tode der Brder Konstantins Ii. (351361) als Alleinherrscher hervor. Er fhrte schwere Kriege gegen die Neuperser, während sein Vetter Julian als Statthalter Galliens die Franken am Niederrhein im Zaume hielt und die Alamannen am Oberrhein bei Argentoratum (Straburg) besiegte. Als nun die gallischen 357 Legionen den Julian zum Kaiser ausriefen, zog dieser nach Osten, erhielt aber unterwegs die Nachricht vom Tode des Eonstantius. Julian Apostta (361363), ein eifriger Verehrer des Heidentums, suchte die Christen von den Staatsmtern und besonders von den Lehrsthlen der hheren Schulen auszuschlieen, fiel aber bald auf einem Heereszug gegen die Neuperser. Sein Nachfolger Jovian, ein Anhnger des Christentums, schlo mit den Persern Frieden und starb auf dem Rckzug (364). Der hierauf von den Truppen erhobene Balentinian I. (364375) schtzte die Rheingebiete noch eine Zeitlang gegen die Germanen, fand indes in einem Feldzug gegen die Quaden an der Donau den Tod. Sein Bruder und Mitregent (fr den Osten) Palens nahm die Westgoten ins Reich auf, entzweite sich jedoch mit ihnen und verlor im Kampfe gegen sie bei Adrianopel Sieg und Leben. Nun ernannte der Sohn und Nach- 378 folger Valentinians I., Gratian (375383), den Feldherrn Theodosius (379394) zum Augustus des Ostens. Dieser einigte sich mit den West-goten auf gtliche Weise; dann suchte er auch den Frieden im Innern herzustellen, indem er die heidnischen Opfer ganz verbot, die Olympischen Spiele untersagte, das Delphische Orakel sowie den Vestatempel schlo, anderseits aber auch gegen die christlichen Sekten, besonders gegen die Armner einschritt und den Katholizismus zur ausschlielichen Staats-religion erhob. Unterdessen war im Abendlande der Bruder Gratians, Balentinian Ii. (383392), von dem Franken Arbogast gettet worden. Theodosius besiegte den Arbogast und stellte zum letzten Male die R e i ch s - 394 einheit wieder her.

2. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 32

1910 - München : Oldenbourg
32 Jndogermanen. der Spitze der guten Mchte steht die Lichtgottheit Ormuzd (= Mithras), während Ahriman, der Herr der Finsternis und des Todes, die bsen ununterbrochen antreibt, die Werke der guten zu vernichten. Pflicht des Menschen ist es, durch Reinheit, Wahrhaftigkeit, Treue, Flei und Frderung der Kultur sich an der Bekmpfung der verderblichen Mchte nach Krften zu beteiligen. i Tempel und Gtterbilder waren den alten Iranern unbekannt? dagegen errichteten sie im Freien womglich auf Bergeshhen Altre, von denen das reine und reinigende Feuer als Sinnbild der Gottheit emporloderte. Ihre Priester hieen Magier: sie verschmolzen nach der Eroberung der semitischen Lnder mit den Chaldern" (im engeren Sinne) zu einem besonderen Gelehrtenstand, dem man in spterer Zeit allerlei geheimnisvolle Knste und Zauberkrfte zuschriebt Whrend der rmischen Kaiserzeit entfaltete sich der alte Mithrasdienst zu neuer Blte und verbreitete sich der das ganze Rmerreich (mit Ausnahme Griechen-lands); in Gallien und am Rhein, in Spanien und Britannien entstanden Mithren (Mithrasheiligtmer), in denen nun auch Mithrasbilder ausgestellt wurden. Kaiser D i o c l e t i a n und sein Mitregent Maximian erklrten den Mithras als sol invictus feierlich zum eigentlichen Schutzgott des Rmischen Reiches. Doch konnte sich der Mithrasglaube auf die Dauer gegen das innerlich berlegene Christentum nicht behaupten. Die Staatsverfassung. Whrend in der lteren Zeit das patriarchalische Stammesknigtum herrschte, das an die Zustimmung der vornehmen Adelsfamilien gebunden war und bei dem z. B. jeder Perser stets freien Zutritt zur Person des Knigs hatte, entstand spter die Despotie. Der König umgab sich nach assyrisch-gyptischem Muster mit einem prunkvollen Hofstaat, schtzte sich durch eine Leibwache von 10 000 Unsterblichen" und verlangte von jedem, der seiner Person nahte, die fufllige Ber-ehrung (Tcoooxvvriois); deshalb vermiten die Griechen an den Persem die Freiheit". Geschichte. A) Das Medische Reich. Nachdem die iranischen Stmme lange Zeit unabhngig nebeneinander gewohnt hatten, gelang es den Medern im um nordwestlichen Gebirgslande, den greren Teil derselben zu einem Staats-60# wesen zusammenzufassen. Unter Khaxares Ii. gewann Medien durch den kraftvollen Widerstand gegen die Skythen groes Ansehen und trat nach dem Untergang der Assyrer neben dem Neubabylonischen, gyptischen und Lydischen Reiche als ebenbrtige Gromacht auf. Aber schon der 550 (Sohn des Kyaxares, Astyges Ii., verlor beipasargad Krone und Land an die Perser. b) Die Grndung des Perserreiches durch Cyrus und Kambhses. Um die Mitte des 7. Jahrh. drangen die Perser ans dem sdwestlichen Gebirgslande Irans in die Kstenebene am Persischen Meerbusen vor.

3. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 145

1910 - München : Oldenbourg
Das Land Italien. 145 einheitlichen Hauptstadt, so hatten die Rmer beides von Anfang ort; Rom war Reich und Hauptstadt zugleich, allerdings zunchst nur ein Stadt-ftaat etwa wie Athen im 5. Jahrh. Whrend aber die griechischen Klein-staaten in ihrem engherzigen Sondergeist sich nicht dazu entschlieen konnten, die brigen Hellenen als gleichberechtigte Mitglieder ihres Staatswesens anzuerkennen, dehnte Rom sein Brgerrecht allmhlich auf Latium und Mittelitalien, dann der ganz Italien aus und konnte sich so, was kein griechischer Stadtstaat vermocht hatte, zum Nationalstaat weiter-entwickeln. Selbst dabei blieben die Rmer nicht stehen. Schon Csar hatte begonnen, hervorragende Aueritaliker durch Verleihung des Brgerrechtes, ja sogar der Senatorenwrde in den e n g e r e rt1) Staatsverband aufzunehmen und damit dessen Grenzen der Italien hinaus zu erweitern. So wuchs Rom nach und nach in den die gesamten Mittel-meerlnder umfassenden Weltstaat hinein. Dies fand seinen ueren Abschlu und seinen gesetzlichen Ausdruck in der constitutio Antoniniana 212 des Kaisers Caracalla, die allen Freigebornen des Reiches das rmischen.dl) Brgerrecht verlieh. Damit begann aber auch zugleich Roms Verfall. Denn die ungeheure Flle von Macht und Reichtum, die von allen Seiten hier zusammenstrmte, mit ihrem Gefolge von ppigkeit, Verschwendung und Arbeitsscheu untergrub die Kraft und Leistungsfhigkeit der Rmer. Schon der geistig hher stehende griechische Osten konnte nicht mehr roma-msiert werden. Im Gegenteil tauchte schon zur Zeit Csars und Octavians der Gedanke auf, die Hauptstadt nach dem O st e n zu verlegen (Alexandria, Pergamum, Jlion). Als endlich Diocletian und Konstantin diesen Gedanken verwirklichten (Nikomedia, Byzanz), fing das Rmerreich langsam an, sich wieder in seine einzelnen Bestandteile aufzulsen. Zunchst fiel es in eine lateinisch sprechende West- und eine griechisch sprechende Osthlfte auseinander. Die jugendkrftigen Germanen, Slaven und Araber brachten dann die Auflsung zum Abschlu. Das Land Italien. a) Die Lage und die natrliche Beschaffenheit. Italiens, mit Einschlu der Poebene und der Inseln beinahe so groß wie das heutige Knigreich Preußen, ist die mittlere der drei sdlichen *) Zum weiteren Staatsverband gehrten sie als Provinzialen schon vorher. 2) I t a l i e n (wahrscheinlich = Rinderland), auch Onotrien (Weinland) oder Hesperien (Abendland) genannt, bezeichnete fr die Griechen bis zum 5. Jahrh. den sdlichen Teil der Apenninhalbinsel. Dann verstand man darunter die ganze eigent-liche Halbinsel (mit Ausschlu der Poebene und der Inseln). Erst seit Augustus fate man den Begriff Italien etwa in dem gleichen Sinne und Umfange auf wie heutzutage. Rom bedeutet wahrscheinlich Siromstadt". Lorenz. 8etir6uc6. 10

4. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 256

1910 - München : Oldenbourg
256 Die Rmer. _60grfte Triumvirat (Crassus, Pompejus, Csar). "o*P-50 Csar unterwirft Gallien. 53 Niederlage der Rmer bei- Karcha gegen die Parther. Crassus t-49 Ausbruch des zweiten Brgerkrieges. Csar und Pompejus. 48 Csar siegt bei Pharsalus. Pompejus t in gypten. 46 Csar siegt bei Thapsus (9lsrika). 45 Csar besiegt die Republikaner endgltig bei Munda (Spanien). 44 Csar ermordet (15. Mrz). 4z.zweites Triumvirat (Antonius, Lepidus, Octavianus). Cicero t. 42 Niederlage der Republikaner bei Philippi. Cassius und Bruws f. 31 Octavian besiegt den Antonius bei Actium. .31 v. Cw. bis 14 n. Chr. Csar Octavianus Augustus (Dyarchie). 16__15 'Tiberius und Drusus erobern Noricum, Rtien und Vindelicien. 129 Drusus dringt nach Germanien vor. 9 n. Chr. Schlacht im Teutoburger Wald (Armin und Varus). 1468 Julisch-Claudische Kaiser (Tiberius, Caligula, Claudius, Nero). 1416 Germanicus kmpft in Germanien. 6996 Die drei Flamschen Kaiser (Vespasian, Titus, Domitian). ,70 Zerstrung Jerusalems durch Titus. 7885 Agricola unterwirft Britannien. 96180 Die Guten Kaiser (Nervei, Trajan, Hadrian, Antonmus Pius, Marc Aurel). 98_117 Trajan. Besiegung der Dacier. Grte Ausdehnung des Reiches. 161180 Marc Aurel. Markomannenkriege. 180284 Die Soldatenkaiser. 212 Caracalla gibt die constitutio Antoniniana. 270275 Aurelian als restitutor orbis. Zerstrung Palmyras. 2&4305 Diocletian. bergang zur absoluten Monarchie. 312337 Konstantin der Groe. 313 Edikt von Mailand (324 Christentum Staatsreligion). 325 Konzil von Nicaa. 330 Konstantinopel Reichshauptstadt. 375 Beginn der Vlkerwanderung. _39 Theodosius teilt endgltig das Reich (Arcadius und Honorius). 410 Der Westgotenknig Alarich erobert Rom. 451 Die Hunnenschlacht auf den Katalaunischen Feldern. Attila besiegt. 476 Romulus Augustulus abgesetzt. Odovakar König von Italien. Ende des Westrmischen Reiches.

5. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 242

1910 - München : Oldenbourg
242 Die Rmer. ntigt gesehen, zahlreiche Germanen als Kolonisten in den Tonanprovinzen anzusiedeln, mo sie erblichen Grund und Boden erhielten, dafr aber an die Scholle gebunden waren, Abgaben entrichten und Kriegsdienste leisten muten. Die Taten des Kaisers sind auf der Marc Aurelsule in Roni verewigt. Ergebnis. Whrend des 200jhrigen inneren Friedens (von Augustus bis Marc Aurel) hatten sich die Mittelmeervlker an das Gefhl der Zusammen-gehrigkeit gewhnt. Das Kaisertum nebst der Kaiserverehrung, die Reichsbeamten, das Reichsheer, die lateinische Amts- und Heersprache, die den h h e r e n Stnben gemeinsame hellenische Bilbung, ferner das von Rom ausgehenbe Straennetz, der die einzelnen Reichsteile ver-knpsenbe Handel und Verkehr, das einheitliche Ma- und Mnzsystem sowie das einheitliche Reichsrecht waren die Bnder, die das ungeheure Gebiet von Schottland bis Arabien, vom Kaukasus bis Marokko zusammen-hielten. Die zwei ersten nachchristlichen Jahrhunderte zeitigten auch eine Blte der Kultur. Landwirtschaft, Handel und Gewerbe waren hoch entwickelt; Kunst und Wissenschaft wurden eifrig gepflegt. Aber bald zeigten sich die Borboten des Verfalls: Mehr und mehr sonderte sich die friedliche Bevlkerung vom Soldaten st and; letzterer machte sich zum Herrn im Staate. Da berdies innerhalb des Reiches die oberen Stnde in Genusucht, die unteren in Trgheit versanken, ging die Wehrkraft der Reichsbevlkerung unaufhaltsam zurck, so ba sich das Heer allmhlich aus B a r b a r e n zusammensetzte. Dazu kamen die Entartung des Familienlebens und die damit zusammenhangende Abnahme der Bevlkerung, der Verfall der Sittlichkeit und die Erkaltung des religisen Gefhles. Somit eilte das Rmerreich unaufhaltsam seinem Untergang entgegen. Iv. Woms Ierfall. Die Soldatenkaifer (180284). Fr die nchsten hundert Jahre werden die Namen von nicht weniger als 25 Kaisern berliefert. In der Regel wurden sie, manche sogar gleich-zeitig, von den Truppen aufgestellt und bald wieder ermordet. Nach welchen Grundstzen die meisten von ihnen regierten, beweist der Rat, den Septimius Severus seinen Shnen hinterlassen haben soll: Seid einig, bereichert die Soldaten und kmmert euch nicht um alle anderen Seilte!" ('Ouovoeue, covg otqccrutocg ttiovtllete, twv lliov rcdvtojv y.avarfqovelxe). Commodus (180192), der unwrdige Sohn Marc Aurels, gewahrte den Markomannen und Quaden einen gnstigen Frieden, worin er auf die Eroberungen seines Baters jenseits der Donau verzichtete. Dann

6. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 245

1910 - München : Oldenbourg
Die Ausgestaltung der Herrschaft zur absoluten Monarchie. 245 glichet der stdtischen Gemeindeverwaltungen. Tie Ablieferung an die Staats-kasse besorgten (schon seit Marc Aurel) kaiserliche Beamte (procuratores). Behufs Verwaltung teilte man das Reich in 12 Dizesen (Verwaltungsbezirke), von denen jede mehrere Provinzen (Statthalterschaften) umfate. Das Militrwesen war von der Civilverwaltung streng geschieden. Da Tiocletian das infolge seiner inneren Wahrheit mchtig aufstrebende Christentum fr staatsgefhrlich hielt, ordnete er eine mehrjhrige blutige Christenverfolgung an, konnte aber den Siegeszug der neuen Lehre nicht mehr ernstlich aufhalten. Ta Tiocletian fhlte, da die Regierung eines so groen Reiches die Kraft eines einzelnen berstieg, erhob er (285) seinen Waffengenossen Maximian zum Csar, ernannte ihn (286) zum vollberechtigten, ebenbrtigen Mitkaiser (Augustus) und bertrug ihm die Leitung des Abend-landes, während er sich die Gesamtoberleitung und die Verwaltung des Morgenlandes vorbehielt. Dann beschlo er (293), da jeder der beiden Herrscher sich einen Csar an die Seite stellte und zwar Tiocletian seinen Schwiegersohn G a l e r i u s, Maximian den C 0 n st a n t i u s. Beide Csaren sollten das Recht der Nachfolge (zu Kaisern) haben und dann ihrerseits wieder Thronfolger ernennen. Tie Teilung der Herrschaft geschah in der Weise, da T i 0 c l e t i a n von Nikomedia aus den Osten und unter ihm Galerius von Sirmium (an der Save) aus die Balkanhalbinsel nebst den angrenzenden Donaulndern regierte, Maxi-m i a n von Mailand aus den Westen (insbesondere Italien und Afrika) und unter ihm Constantius von Eborcum (Aork in Britannien) oder von Trier aus Gallien, Britannien und Spanien verwaltete. Constantius mute seine Gemahlin Helena, eine Christin, verstoen und die Stieftochter Maximians heiraten. Tie Stmpfe der Nachfolger. Die Thronfolgeordnung Diocletians war zu geknstelt, als da sie dauernden Bestand htte haben knnen. Zwar legte der Herrscher freiwillig die Krone nieder (305) und verbrachte den Rest feiner Tage in Salon (bei dem heutigen Spalw), wo er sich einen prachtvollen Palast hatte bauen lassen. Aber die von ihm gettoffenen Bestimmungen blieben nicht lange in Kraft. Nach dem Tode des Constantius riefen die Legionen in Britannien dessen Sohn (von der Helena) K 0 n st a n t i n zum Kaiser aus. Dieser bekmpfte zunchst den bisherigen Augustus des Westens, Maximian, und besiegte1) nach dessen Tode den Sohn desselben, M a x e n t i u s, nrdlich von Rom (zwischen dem Roten Felsen" und der Milvischen Tiberbrcke). Da Maxentius auf der 312 Flucht im Tiber erttank, gewann Konstantin den Westen, während unter-dessen sein Schwager Licinius nach dem Tode des Galerius den O st e n an sich 31.3 brachte. b) Tie Befestigung der absoluten Monarchie durch Konstantin d.gr. (312837). Kaum war Konstantin im sicheren Besitze der Macht, so gewhrte er in bereinstimmung mit seinem Mitkaiser Licinins durch das Mai- *) Nach dem Berichte des Bischofs Eusebius von Csarea (in Palstina) soll kurz vorher am hellen Tage ein Kreuz mit der Inschrift rovrto vixa" am Himmel erschienen sein. Deshalb lie Konstantin das Kreuz mit den beiden Anfangsbuch-ftaben des Namens Christi auf den Schilden seiner Soldaten anbringen und nahm es dann in die Reichsfahne (labrurn) auf (vgl. das Wandgemlde Raffaels im Batikan).

7. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 246

1910 - München : Oldenbourg
246 Die Rmer. (T^I nder Edikt die staatliche Anerkennung des Christentums als gleichberechtigter Religion neben der bisherigen. Damit wollte der Kaiser einen betrchtlichen und zwar gerade den glaubenseifrigsten und sittlich be-deuteudsteu Teil der Reichsbevlkerung fr die Mitarbeit an den Staats-aufgaben gewinnen. Als dann Licinius in den Gebieten Konstantins Aufstnde anzuzetteln suchte und im Osten die Christen neuerdings der-folgte, besiegte ihn Konstantin und lie ihn hinrichten. Damit gewann 324 er auch das Morgenland und stellte somit die Reichseinheit wieder her. Doch nahm er seinen dauernden Aufenthalt nicht in Rom, das mit seinen republikanischen Erinnerungen den Kaisern unbequem und berdies von der bedrohten Nord- und Ostgrenze zu weit entfernt war, sondern ver-330 legte den Herrschersitz nach Konstantinopel (Roma nova), dem ehemaligen Byzanz. Dieses verband durch seine Lage Europa mit Asien, vereinigte morgenlndisches und abendlndisches Wesen und gewhrte bei einer von Asien her drohenden Gefahr sicheren Rckzug nach Europa, bei einer von Europa her drohenden nach Asien. Im Anschlu an die Reformen Diocletians teilte man das Reich in 4 P r -fektnren (mit je einem Prfekten an der Spitze) und zwar: Orient (Asien, gypten, Thracien), Jllyrien (mit Macedonien und Griechenland), Italien (mit Afrika) und Gallien (mit Spanien und Britannien). Unter den Prfekten standen die Vikare der nunmehr 14 Dizesen und die Rektoren der 117 Provinzen. Der Staatsrat (consistorium principis) entsprach dem bereits von Hadrian eingerichteten consilium principis. Das Finanzwesen erfuhr eine Neuordnung. An die Stelle des aureus trat als Goldmnze der solidus (etwa 1213 M). Die Hhe der Stenern wurde alle 15 Jahre durch Ausschreibung (indictio)1). festgesetzt. In das Heer traten immer mehr Germanen ein, die allmhlich, anch in die Offiziers- und Beamtenstellen emporstiegen. Ja selbst ganze Stmme leisteten als foederati unter eigenen Fhrern gegen Geldzahlungen Kriegsdienste: germanische Frstenshne bekleideten bereits hohe Staats- und Hofmter. Am Hofe galt ein strenges Zeremoniell; die Beamten erhielten klangvolle Titel. Die Stellung des Kaisers zum Christentum wurde anfangs mehr durch, politische Erwgungen bestimmt. Deshalb suchte er zunchst beide Religionen als gleichberechtigt neben einander bestehen zu lassen. Nachdem Konstantin durch die Besiegung des Licinius Alleinherrscher geworden war, erklrte er wohl 324 das Christentum fr die Staatsreligion, behielt aber vorlufig die Wrde des Pontifex Maximus bei und erbaute in Konstantinopel ebensowohl heidnische Tempel als christliche Kirchen. Als Schirmherr der Kirche veranstaltete 325 er auch die Kirchenversammlung zu Nica (in Bithynien), welche die Lehre2) des- 1) Deshalb bildete sich feit dem 5. Jahrh. eine neue Zeitrechnung (nach Jndik-tionen), wobei das Jahr 312 als Ausgangsjahr galt. 2) Der Priester Arius von Alexandria hatte gelehrt, Christus fei ein Geschpf Gottes, also nicht wesensgleich mit dem Vater. Demgegenber vertrat vor allem der sptere Bischof von Alexandria, Athanasius, die Lehre der Kirche, da Christus, gleichen Wesens mit dem Vater (biwoioios) sei.

8. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 248

1910 - München : Oldenbourg
248 Die Rmer. Die endgltige Reichsteilung (395) und der Untergang des Westrmischen Reiches (476). Bei seinem Tode teilte Theodosius das Reich in der Weise, da der ltere Sohn A r c a d i u s (unter der Leitung des Galliers Rusinus) den griechischen Osten, der jngere Sohn H o u o r i u s (unter der Vormund-schast des Vandalen Stillcho) den lateinischen Westen erhielt. Die Grenze zwischen den beiden Reichen bildete im allgemeinen eine Linie von der unteren Save sdwrts bis zur Groen Syrte (Meerbusen zwischen Kyrene und der Provinz Afrika). Das Oftrmische Reich, auch Griechisches oder Byzantinisches Reich genannt, bestand noch der 1000 Jahre und schtzte die sich entwickelnde christlich-germanisch-slavische Kultur Europas gegen die Asiaten, zuerst gegen die Neuperser, dann nach deren Unter-gang gegen die Araber, bis es schlielich nach ruhmvollem Kampfe den Trken erlag (1453). Whrend dieses langen Zeitraums bildete es fr die Westlnder eine Quelle der Kultur und rettete die Schtze der griechisch-rmischen Bildung, bis das Abendland in der Renaissancezeit reif genug war, das Erbe zu bernehmen und weiterzupflegen. (Nheres s. Zweiter Hauptteil: Mittelalter). Das Westrmische Reich erlag zwar in un-rhmlicher Weise dem Ansturm der Germanen; aber aus den Trmmern des kaiserlichen Roms erwuchs das ppstliche Rom, das die abend-lndischen Kulturvlker durch die Kraft des Geistes noch viel nachhaltiger beherrschte als vorher das kaiserliche. Honorius (395423) verlegte den Herrschersitz nach Ravenna, das durch Smpfe gegen einen Landangriff geschtzt war. Whrend seiner Regierung begann der mit der sog. Vlkerwanderung zusammenhngende Masseneinbruch der Germanen in die Provinzen des Westrmischen Reiches. Begnstigt wurde er dadurch, da der Reichsverweser Stilicho die an der Nordgrenze stehenden Legionen nach Italien rief, um dort die Einflle der W e st g o t e n (unter Alarich) sowie anderer germanischer Stmme (unter Radgais) abzuwehren. Es gelang zwar, die letzteren bei Fsl (unweit von Florenz) zu vernichten (405); aber 410 nach der Ermordung Stilichos rckte Alarich zweimal bis Rom vor und eroberte die Stadt. Nach seinem frhen Tode zogen die Westgoten mit Zustimmung des Kaisers Honorius nach Gallien (419). Dorthin drangen vom Niederrhein her allmhlich auch die F r a n k e n vor, nachdem die B u r g u u d e r (schon seit 406) sich am Mittel- und Oberrhein niedergelassen hatten. Diese Vlkerbewegung nahm ihren Fortgang unter der Regierung des Kaisers Palentinian Iii. (425-^55), der den anfangs seine Mutter Plaadrn, eine Schwester des Honorius, die Vormundschaft fhrte. Fast alle Nebenlnder gingen dem Reiche nach und nach verloren. So wurde Spanien von germanischen Stmmen (Sueben, Alanen, Vandalen) berflutet, denen (seit 415) auch die Westgoten folgten. Von Spanien aus eroberten die Vandalen sogar Nord-afrika (429), während die Angelsachsen das von Truppen entblte Bri^ tannien gewarnten (449). Somit war das westrmische Reich im wesentlichen aus sein Hauptland Italien beschrnkt? nur in Gallien blieb ein kleiner Rest (das

9. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 153

1897 - München : Oldenbourg
71. bersicht und Einteilung der rmischen Geschichte. 153 Dritter Abschnitt. Das Zeitalter der Brgerkriege und die Vollendung der Weltherrschaft 13330, in vier Hauptstufen gegliedert: A. Die Zeit der Gracchischen Unruhen 133121; B. Auswrtige Kriege und innere Parteikmpfe unter Marius und Sulla 11179; C. Weitere Kriege und erneute Parteikmpse unter Pompejus und Csar 7844; D. Kriege und Parteikmpfe in der Zeit des Antonius und Octavianus 4430. Vierter Abschnitt. Das Kaisertum des Jtischen Kaufes von 30 v. Ehr. Bis 68 n. Ehr. und die hchste Entfaltung des geistigen Lebens int Augustischen Zeitalter. Fnfter Abschnitt. Das Kaisertum der letzten vier Jahrhunderte von 68476 it. Ehr. in drei Hauptstufen: A. Das heidnische Csarentum und die Zeit der Verfolgung des Christentums bis auf Konstantin 68312; B. Das christliche Kaisertum in der Zeit von Konstantin bis auf Theodosius 312394; C. Die Teilung des Reiches in eine oft- und westrmische Hlste und deren Geschichte bis zum lintergang des West-rmischen Reiches 395476. Erster Abschnitt. 5ic Anfnge iioms bis tut' zlntmmlnng von Fatinin. (Vgl. Karte Iii b.) A. Vorgeschichte und zugehrige Sagen bis zur Grndung Horns (753). 72. Borgeschichte. 1. Latium und Hlom. Die Landschaft Latium war von dem ackerbautreibenden Volke der Latiner bewohnt, die in Alba Longa ihren ltesten Mittelpunkt hatten. Die jngere Hauptstadt Rom, an jener Stelle des Tibers erbaut, bis zu welcher der Flu die Zufuhr vom Meere

10. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 224

1897 - München : Oldenbourg
224 115. Konstantins Nachfolger 337394. Steuern sollten alle 15 Jahre neu veranlagt werden (die sogenannten Jndiktionen-cyklen seit 312). b) Hof- und Heeresordnung. Am kaiserlichen Hofe wurde ein streng geregeltes Zeremoniell eingefhrt und eine vielfach abgestufte Beamtenschaft mit prunkenden Titeln eingerichtet. Auch das Militrwesen erfuhr eine bedeutsame Umgestaltung durch Ausbildung des Sldnertums. Seitdem wurden Germanen und andere Fremdlinge in viel grerer Zahl als bisher in das Heer auf-genommen und unter ihren eigenen Fhrern zu selbstndigen Truppenteilen zusammengestellt, 115. Konstantins Nachfolger 337394. 1. Die Shne Konstantins 337361. Nach Konstantins Bestimmung teilten sich seine drei Shne (Constantinus, Constantius und Constans) in das Reich. In blutigen Bruderkriegen erkmpfte sich Constantius die Alleinherrschaft. Andere Gegner und Verwandte wurden durch Mord beseitigt. Seit 355 nahm der Kaiser seinen Vetter Julianus zum Csar an und ber-trug ihm die Verteidigung der Provinz Gallien, welche damals von den Ala-mannen und Franken verheert wurde (Sieg bei Straburg 357). 2. Inlianns 361363. Julianus, der Statthalter von Gallien, emprte sich gegen seinen kaiserlichen Vetter, als dieser in Asien gegen die Perser zu Felde lag. Durch den baldigen Tod des Constantius wurde Julian alleiniger Kaiser. Dem Christentum abhold und fr die klassische Vergangenheit be-geistert, wollte er den nationalen Gtterglauben wieder herstellen. Noch ehe der drohende Religionskampf zum Ausbruch kam, fand der Apostat" im Orient den Tod. Julian hatte die Fortsetzung des Krieges gegen die Perser bernommen. In einer Schlacht tdlich verwundet, soll er mit dem Ausrufe gestorben sein: Du hast gesiegt, Galiler!" 3. "gmcmfinian und Kakens 364378. Nach Julians Tod erhoben die Truppen wieder einen christlichen Kaiser in der Person des Feldherrn Jovianus, der indes schon nach achtmonatlicher Regierung starb. Auf ihn folgte (durch Wahl des Heeres) Valentinian, der feinem Bruder Valens die stliche Reichshlfte zuteilte. Beide hatten hauptschlich gegen die der die Grenzen dringenden Germanen zu kmpfen (Beginn der Vlkerwanderung). a) Einfall der Hunnen 375.') Die aus Asien einfallenden Hunnen brachten pltzlich die germanischen Stmme in eine allgemeine Wanderbewegung. Die nchstbedrohten Westgoten an der unteren Donau gingen der den Strom und rckten nach Msien und Thraeien ein. b) Tod des Kaisers Valens 378. Valens wollte dem weiteren Vor-dringen der Goten Einhalt gebieten. Aber in der Schlacht bei Adrianopel fand er mit dem grten Teil seines Heeres den Untergang. *) Nheres hierber im Ii. Bande dieses Buches S. 17.
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