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da Ludwig sich hatte bereden lassen, das Kreuz zu nehmen und den Kaiser auf seinem Zuge nach dem heiligen Lande zu begleiten. Elisabeth war aufs tiefste betrbt, aber der fromme Zweck des Zuges vershnte sie mit der schweren Trennung, die er ihr auferlegte. Vor dem Aufbruch verabschiedete sich der Landgraf persnlich von den Groen des Landes und durchzog noch einmal alle Teile seines Gebiets; berall uerte sich ergreifend der tiefe Schmerz, den man der seinen Wegzug empfand. Am schwersten ward ihm der Ab-schied von Weib und Kind. Elisabeth begleitete ihn noch einige Tagereisen bis zur Landesgrenze. Hier schieden beide mit der stillen, schmerzlichen berzeugung, da sie sich auf Erden nicht wieder-sehen wrden.
Und diese Befrchtung behielt recht. In Sditalien ward Ludwig vom Fieber ergriffen, ging aber trotzdem zu Schiffe. Doch ward die Krankheit immer schlimmer, so da das Schiff wendete und einen Hafen Italiens anlief. Als es das Ufer erreichte, war der Landgraf schon der Krankheit erlegen; seine Leiche trug man an Land und bestattete sie vorlufig im Dome der Stadt, spter ward sie nach Thringen bergefhrt und in Reinhardsbrnnn beigesetzt.
So ward Elisabeth mit 21 Jahren Witwe. Alle Freude und Ehre der Welt war fr sie erloschen; von nun an hatte sie nur noch Sinn fr fromme bungen und gute Werke; die Herrschaftssorgen berlie sie anderen; selbst ihren Kindern sich zu widmen, hatte sie nur wenig Zeit und Neigung. So traten bald schlimme Zustnde ein; Ehrgeizige drngten sich vor; die Groen des Landes und die Städte fielen von der Landgrfin ab; einmal kam es so weit, da sie mit ihren Kindern die Wartburg rumen und in den Straen Eisenachs, um ein Obdach bittend, umherziehen mute. Spter lebte sie iu M ar b u r g als Nonne; die harten Entbehrungen und Qualen, denen sie sich freiwillig unterwarf, fhrten schon nach kurzer Zeit zu ihrem Tode. Bald darauf wurde sie vom Papste heilig gesprochen.
Das Geschlecht der thringischen Landgrafen erlosch mit ihrem Sohne. Seine Erben wurden die Markgrafen von Meien aus dem Hause W e t t i n.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Elisabeth Elisabeth Ludwig Ludwig
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von der Elbe bis zum unteren Bober, die jetzige Niederlausitz, c) sdlich davon "die Mark Meien an der mittleren Elbe bis zum oberen Bober, die jetzige Oberlausitz. Um die Bekehrung der Unterworfenen zu er-leichtern, wurden die Bistmer Havelberg, Brandenburg. Meien, Merseburg und Zeitz errichtet, welche spter dem 968 gegrndeten Erzbistum Magdeburg untergeordnet wurden.
2. Erster Zug nach Italien (951).
Hier hatte der mit den Karolingern verwandte Berengar I., Mark-gras von Friaul, sich gegen vier nacheinander austretende Gegenknige behauptet und nach Kaiser Arnulfs Tode sogar die Kaiserkrone erlangt (916). Nach seinem Tode whlte seine Partei Hugo von Niederbur-gund zum Könige, der sich dann mit dem Gegenknige Rudolf Ii. von Hochburgund durch einen Vertrag einigte, wonach er Niederburgund an Rudolf abtrat, wogegen dieser auf Italien verzichtete (934).
Der tyrannische Hugo und nach seinem Tode sein Sohn Lothar sanden an Berengar Ii., Markgrafen von Jvrea (nnw. Turin), einem Enkel Berengars I., einen Gegner. Dieser lie bei Lothars pltzlichem Tode dessen Witwe, die burgundische Prinzessin Adelheid, am Gardasee gefangen halten und wollte sie zwingen, seinem Sohne Adalbert ihre Hand zu geben. Aber Adelheid entkam, unter vielen von der Sage mannigfach ausgeschmckten Gefahren, nach Canofsa, der Burg eines be-freundeten Markgrafen, welcher, vor der Rache Berengars besorgt, sich um Hilfe an den deutschen König wandte. Bei der Nachricht von Adelheids Gefangenschaft bewarb Otto, dessen Gemahlin, die angel-schsische Prinzessin Edith, kurz vorher gestorben war, sich um ihre Hand und suchte dadurch zugleich sein Recht auf Italien, welches er als das Karolingische Erbe des deutschen Knigs ansah, zu verstrken. Auf dieses Erbrecht gesttzt, drang er in Oberitalien ein, nahm Pavia ohne Schwertstreich ein, vermhlte sich mit Adelheid und nannte sich fortan, wie einst Karl der Groe, König der Franken und Longobarden. Berengar, von Konrad von Lothringen zur Unterwerfung gebracht, erhielt auf einem Reichstage zu Augsburg (952) sein Reich als deutsches Lehen zurck.
3. Der Krieg gegen die Ungarn (955). Die Ungarn erneuerten, durch die inneren Streitigkeiten in Deutschland ermutigt, 954 und 955 ihre Raubzge. Aber Otto brachte durch Untersttzung fast aller deutschen Stmme ein tchtiges Reichsheer auf und schlug sie 955 bei Augsburg auf dem Lechfelde entscheidend. Der Sieg wurde hauptschlich durch die Tapferkeit Konrads von Worms, des frheren
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Extrahierte Personennamen: Berengar_I. Hugo_von_Niederbur-gund Rudolf_Ii Rudolf Rudolf Rudolf Hugo Lothar Berengar Jvrea Berengars_I. Adelheid Adelheid Adelheids Otto Edith Adelheid Karl_der_Groe Karl Berengar Konrad_von_Lothringen Konrad Otto Konrads
während die Herzogswrde von Sachsen die Besitzer von Wittenberg und Lauen brg aus dem Hause Anhalt behielten. Beim Aussterben des Hauses Anhalt oder Manien (1423) folgte in der Kurwrde und in dem Herzogtum das Haus Wettin, welches seit Kaiser Lothar Iii. mit der Markgrafschaft Meien und Thringen belehnt war. Das Haus Wettin teilte sich spter (1482) in zwei Linien, die er nestin ische und die albertinische, von denen die erftere (bis 1547) im Besitze des Kurlandes Sachsen, die letztere im Besitze des neuen Herzogtums Sachsen (der frheren Markgrafschaft Meien) war. e) Die Beherrscher der stlichen Gebiete mit vorwiegend slavischer Bevlkerung wurden die mchtigsten Fürsten. Brandenburg, wo seit 1134 Albrecht der Br und seine Nachkommen aus dem Hause Anhalt regierten, und sterreich, wo 1246 mit Friedrich dem Streitbaren der Babenbergische Stamm ausstarb, treten allmhlich immer mehr in den Vordergrund.
3. Der Brgerstand.
Die deutschen Städte. Schon vor dem 10. Jahrhundert fanden sich in den deutschen Lndern zahlreiche Burgen. Heinrich I. vermehrte ihre Zahl zum besseren Schutze des Landes gegen die Ungarn. Der Herr dieser Burgen war oft der König, oft aber auch ein Bischof, Abt, Herzog oder Graf. Gewhnlich wurde die Burg in der Nhe von Ortschaften angelegt, mit denen sie durch eine gemeinsame Mauer ver-bunden war. Ein derartig befestigter Ort mit Einschlu der Burg hie Civitas. Die Burgmannen bestanden a) aus Freien, b) aus Hrigen, c) aus Hintersassen, welche einen Teil ihres Besitztums oder gewisse Nutzungsrechte von dem Burgherrn erhalten hatten. der die Hrigen und Hintersassen bte der Burgvogt in Vertretung des Burgherrn die Gerichtsbarkeit; ihm stand zur Besorgung der minderwichtigen Ge-schste ein Schulthei zur Seite. Bald erhielten die Burgherren durch besondere knigliche Privilegien auch der die freien Einwohner der Civitas die Gerichtsbarkeit. So erscheinen denn nun die Civitates als Immunitten. Die Einwohner derselben unterschieden sich also von den Bewohnern des flachen Landes dadurch, da jene unter dem Burgvogt, diese aber unter dem Gaugrafen standen. Der ganze von der Gewalt des Gaugrafen ausgenommene Bezirk wurde Weichbild (von altd. vih vicus?) genannt.
Seit dem 12. Jahrhundert gingen in den Stdten bedeutende Vernderungen vor. Die Burgherren verzichten, um sich den Beistand der Stadt im Kriege zu sichern, allmhlich auf ihre Hoheitsrechte. Daher
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Extrahierte Personennamen: Lothar_Iii Albrecht Friedrich Friedrich Heinrich_I.
wurden, ward den Stdten nicht nur das Pfahlbrgertum, sondern auch das Recht, Bndnisse zu schlieen, genommen. Es konnte nicht fehlen, da die fast ganz selbstndige Stellung der Kurfrsten mit der Zeit eine Auf-lfung der Kaisermacht zur Folge hatte; die Vielherrschaft wurde gleichsam gesetzlich gemacht. brigens war dies nicht Karls Absicht: er glaubte als Inhaber zweier Kurfrstentmer durch die Goldene Bulle selbst gewonnen und auch dem Kaisertume durch die Hausmacht eine feste Grundlage geschaffen zu haben. Sein Hauptziel freilich, durch dieses Reichsgesetz seinen Nachkommen die Thronfolge leichter zu sichern, hat er erreicht.
2. Bedeutender mar Karls Sorge fr seine Hausmacht. Zu seinen Erblndern Bhmen, Mhren und der Oberlausitz gewann er durch eine zweite und dritte Heirat die Ob er Pfalz und fast ganz Schlesien. Dazu erwarb er durch Kauf die Niederlausitz und durch den Vertrag zu Frstenwalde (1373) von dem Markgrafen Otto dem Faulen, dem Sohne Ludwigs des Bayern, die Mark Brandenburg (ogl. Bd. Iii. S. 49). Alle diese Lnder, besonders aber sein liebes Bhmen suchte er auf jede Weise zu heben. In Prag grndete er (1348) die erste deutsche Universitt, im Gegensatz zu den frheren Partikularschulen so genannt, welche bei seinem Tode schon 7000 Studierende zhlte.
Hier legte er auch die Neustadt an und begann die Steinbrcke der die Moldau. Die Badeorte Karlsbad und Teplitz danken ihm ihre Entstehung. Den Bergbau lie er kunstmig betreiben, und selbst der Weinbau blhte unter seiner Regierung in Bhmen. Bor seinem Tode teilte er mit Hintansetzung seiner ursprnglichen Politik, wonach das Kaiserhaus in dem Besitze von zwei Kurfrstentmern seine grere Machtstellung wahren sollte, seine Lnder so, da sein Sohn Wenzel Bhmen und Schlesien. Sigmund die Mark Brandenburg und sein Neffe Jobst Mhren erhielt.
. Wenzel, 13781400 (f 1419).
93. Durch mancherlei Vergabungen an die Kurfrsten hatte Karl Iv. die Einrnilligung derselben zur Nachfolge seines Sohnes Wenzel im Reiche zu erlangen gemut (1376). Da dieser noch meniger als sein Vater fr die Angelegenheiten des Reiches sorgte, so suchten die einzelnen Landschaften und Städte sich durch besondere Einigungen zu schtzen.
1. Verbindungen.
a) Die Hanse oder Hansa entstand aus den Vereinigungen deutscher Kaufleute im Auslnde (Wisby) zum besseren Betriebe ihres Handels. Man nannte die Vereinigung smtlicher Grohndler in einer Stadt
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Extrahierte Personennamen: Karls Karls Otto Ludwigs Wenzel_Bhmen Jobst_Mhren Karl_Iv Karl
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Ruprecht von der Pfalz, 14001410.
94. Dem neuen König gelang es nicht, sich Anerkennung zu verschaffen. Nach seinem Tode (1410) whlte der eine Teil der Knr-surften Wenzels Bruder Sigmund, welcher bereits seit dem Tode seines Schwiegervaters Ludwigs des Groen König von Ungarn war, der andere dessen Vetter Jobst von Mhren. Da aber dieser bald starb, so wurde Sigmund allgemein, selbst von Wenzel (f 1419), anerkannt.
3. Sigmund, 14101437.
95. Sigmund, wie sein Vater Karl mit staatsmnnischem Blick begabt und vielseitig ttig, hielt in einer schwierigen Zeit die Wrde des Reiches aufrecht. Die beiden bedeutendsten Ereignisse, welche seine Ttigkeit besonders beanspruchten, waren das Konzil zu Konstanz und der Husitenkrieg.
1. Das Konzil zu Konstanz (1414 18). Diese Kirchenversammlung, die grte des Mittelalters (315 Bischse und bte, 1800 Priester), welcher auch der König Sigmund und viele Reichsfrsten bei-wohnten, war hauptschlich berufen, um eine von mehreren hervorragenden Theologen eifrig betriebene Reformation der Kirche am Hanpt und an den Gliedern (reformatio ecclesiae in capite et in membris) durchzufhren. Vor der Lsung dieser schwierigen Aufgabe beschftigte sich das Konzil mit der Beilegung des Kirchenschismas und mit der Aburteilung der Irrlehre des Hus.
a) Die Beilegung des Kirchenschismas (causa unionis). Durch die Verlegung des ppstlichen Stuhles nach Avignon (1409) waren die Ppste in groe Abhngigkeit von Frankreich geraten. Obschon nun Gregor Xi. seinen Sitz wieder nach Rom verlegte (1377), so wurde doch bei seinem Tode nicht blo in Rom, sondern auch in Avignon ein Papst gewhlt. Das dadurch entstandene Kirchenschisma wurde noch vergrert, als die Kirchenversammlung zu Pisa 1409 die beiden Ppste in Rom und in Avignon fr abgesetzt erklrte und einen neuen Papst whlte. Als dieser bald starb, whlten seine Anhnger einen Nachfolger. So hatte denn die Kirche drei Ppste, Gregor Xii., Benedikt Xiii. und Johann Xxiii., von denen jeder sich fr den rechtmigen ausgab. Zur Beilegung des Schismas wurde von dem rmischen Könige Sigmund als dem natrlichen Schirmherrn der Kirche ein Konzil nach Konstanz berufen. Johann erschien hier selbst mit einer groen Anzahl italienischer Prlaten. Da vorauszusehen war, da, wenn die gewhnliche Art der
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Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Avignon Frankreich Rom Rom Avignon Rom Avignon Konstanz
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dieser sonderbaren Einigung ihre Zustimmung, und sie wurde in Wirk-lichkeit nicht durchgefhrt.
2. Streit mit dem Papste. Nachdem Ludwig in Deutschland die Gegenpartei ausgeshnt hatte, zog er nach Italien, empfing in Mai-land die lombardische und in Rom aus der Hand des Volkes die Kaiser-krne, lie den Papst Johann Xxii. von den Rmern absetzen und erhob selbst einen Minoriten auf den ppstlichen Stuhl. Da er aber dem Könige Robert von Neapel, dem Bundesgenossen Johanns, nicht gewachsen war. so kehrte er bald mit Preisgebung des Gegenpapstes nach Deutschland zurck. Hier gewann er zwar nach Friedrichs Tode (1330) leicht alle Parteien fr sich, konnte aber doch vom Papste Johann die Lossprechung vom Banne nicht erlangen, wenn er sich nicht zur Niederlegung der Krone verstehen wollte. Daher schlo er. um den franzsischen Einflu, unter dem der Papst stand, abzuschwchen, ein Bndnis mit England gegen Frankreich und sprach die Untersttzung der auf dem Reichstage versammelten Kurfrsten an. Diese nahmen jetzt, ganz anders als zur Zeit Heinrichs Iv. im Streite des Kaisers mit dem Papste, fr den Kaiser Partei und bestimmten auf dem Kur-verein zu Rense am Rhein (bei Koblenz). 1338, da der von den Kurfrsten Gewhlte auch ohne ppstliche Besttigung rechtmiger König und zur Ausbung der kniglichen und kaiserlichen Regierungsrechte befugt sei. Der in demselben Jahre abgehaltene Reichstag zu Frankfurt ver-warf die gegen den Kaiser erlassenen ppstlichen Verordnungen.
3. Vermehrung der Hausmacht. Bald strte Ludwig selbst durch seine Lndergier die ihm gnstige nationale Bewegung, a) Die Mark Brandenburg bertrug er bereits 1324 nach dem Aussterben des askanischen Hauses seinem Sohne Ludwig und erregte dadurch den Unwillen Johanns von Bhmen, welcher einzelne Teile der Mark, die ihm von Ludwig von Bayern fr seine in der Ampfinger Schlacht geleistete Hilfe zugesagt waren, zu erwerben wnschte, b) Er erwarb jtirol, indem er die Ehe Johanns des Jngeren, eines Sohnes des bhmischen Knigs Johann, mit der Grfin Margareta Maultafch von Tirol, der Erbtocher des Herzogs Heinrich von Krnten und Tirol, willkrlich trennte und seinen Sohn Ludwig mit der geschiedenen Grfin vermhlte. Diese ganz gesetzwidrige Ehescheidung verfeindete den Kaiser gnzlich mit der luxemburgischen Partei und gab dem Papste Veran-lassung, den Bann gegen ihn zu erneuern. Als der Papst ihn auf-forderte, die Krone niederzulegen, sprachen sich zwar die Abgeordneten
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Mai-land Rom Deutschland Friedrichs Frankreich Rhein Koblenz Frankfurt Brandenburg
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der Städte gegen die Thronentsagung aus, aber die Mehrzahl der Kurfrsten erklrte dennoch den Thron fr erledigt und whlten auf Antrieb des Papstes und der luxemburgischen Partei Karl, den Sohn König Johanns von Bhmen (1346). Nach Ludwigs Tode (1347) trug die Wittelsbachische Partei, da sein gleichnamiger Sohn mit der Behauptung seiner Markgrafschaft Brandenburg gegen einen Betrger, der sich fr den letzten askanischen Markgrafen Waldemar ausgab, zu sehr beschftigt war, dem Grafen Gnther von Schwarzburg die Krone an. Dieser trat seine Ansprche gegen eine Geldsumme ab und starb bald darauf (an Gift?), so da Karl allgemein anerkannt wurde (1349).
Diese Zeit der Verwirrung wurde noch trauriger durch eine in vielen Gegenden ausbrechende Hungersnot und eine verheerende Pest, der schwarze Tod genannt, welche in einzelnen Stdten die Halste der Einwohnerzahl wegraffte. Bei der allgemeinen Zerrttung der sozialen Verhltnisse erhob sich das Volk an manchen Orten zu einer grlichen Judenverfolgung. Um den Zorn des Himmels zu vershnen, durchzogen Geiler- oder Flagellanten-scharen unter ffentlichen Bubungen das Land, bis die Kirche selbst ihrem sonderbaren Treiben ein Ziel setzte.
Kaiser aus dem Hause Bhmen-Luxemburg, 1347 1437.
1. Karl Iv., 13471378.
92. Ein wissenschaftlich gebildeter und staatsmnnisch befhigter Fürst, hat Karl Iv. seine Erfolge hauptschlich auf diplomatischem Wege erreicht. Er gab den von seinen letzten Vorgngern befolgten Grundsatz, die Städte zu begnstigen, auf und sttzte seine Politik auf die Kurfrsten.
1. Seine Ttigkeit fr das Reich, a) Seine Zge nach Italien. Seine Politik in Italien ging dahin, den Papst, den er bereits durch die Auslieferung des rmischen Volksfhrers Cola de Rienzi gnstig gestimmt hatte, fr sich zu gewinnen. Auf dem ersten Zuge (135455) erwarb er die lombardische und die Kaiserkrone. Rom betrat er nicht mit bewaffneter Macht, sondern als Pilger, empfing von einem ppstlichen Legaten die Kaiserkrnung, hielt sich aber, einem dem Papste gegebenen Versprechen gem, nur einen Tag in der Stadt auf und kehrte, von den Italienern und selbst von dem ihm befreun-deten Dichter Petrarca verspottet, nach Deutschland zurck. Auf seinem zweiten Zuge (1367) vermochte er die tyrannische Adelsherrschaft der Visconti in Mailand nicht zu brechen und konnte die Auflsung der
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Extrahierte Ortsnamen: Hause_Bhmen-Luxemburg Italien Italien Deutschland Mailand
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Aufgabe, das Reich unter einem Oberhaupte zu einigen und die Ost-und Nordgrenze desselben gegen uere Feinde zu sichern.
1. Die Einigung des Reiches. Bald nach seiner Wahl wandte er sich gegen den Herzog (Burkhard) von Schwaben und zwang ihn zur Anerkennung seiner Oberherrschaft. Auch Herzog Arnulf von Bayern bekannte sich als seinen Vasallen, als er ihm die Belehnung der erledigten Bistmer in seinem Herzogtum gestattete. Den Herzog von Lothringen (Gieselbrecht) fesselte Heinrich dadurch an sich, da er ihn mit einer seiner Tchter vermhlte. So waren die fnf groen Herzog-tmer: Franken, Sachsen, Bayern nebst Krnten, Schwaben (Alemannten) und Lothringen wieder zu einem Reiche verbunden.
2. Die Sicherung der Grenzen. Die Grenzlnder wurden bestndig durch die Ungarn beunruhigt, und namentlich hatte Sachsen von ihnen zu leiden. Da Heinrich zum Kampfe nicht hinlnglich ge-rstet war. so schlo er gegen Auslieferung eines gefangenen ungarischen Anfhrers und Zahlung eines Tributs einen neunjhrigen Waffen-stillstand mit ihnen. In dieser Ruhezeit suchte er seine Streitkrfte durch eine dreifache Maregel zu strken: a) Er befestigte in Sachsen und in Thringen mehrere bisher offene Pltze und lie von der lnb-ltchen kriegswichtigen Bevlkerung jebesmal den neunten Mann in biesen Burgen wohnen und von dem ganzen Feldertrage den dritten Teil dort aufbewahren. Wahrscheinlich befestigte er grtenteils nur bereits vor-handene Wohnpltze, ohne neue Städte zu grnden. Als die bedeutendsten Grenzburgen werden uns Merseburg, Goslar, Quedlinburg und Meien genannt. Durch diese Befestigung und Bevlkerung der Burgen wurde der erste Grund zur Entwicklung des Stdtewesens im nrdlichen Deutsch-lernt) gelegt, wenngleich in dieser Zeit noch nicht an stdtische Freiheiten zu denken ist. b) Um der tchtigen ungarischen Reiterei gewachsen zu sein, bildete er besonders aus den Ministerialen Reiterscharen, welche er in Kampfspielen aller Art bte, und gab auf diese Weise die erste Veranlassung zur Entwicklung des spteren Ritterstandes, c) Um den Mut und die Schlagfertigkeit des neuen Heeres zu erproben, bekriegte er mehrere slavische Stmme. Er besiegte die Heveller, unterwarf die Daleminzier im Meinischen und die Redarier an der Mittelelbe. Die Slaven wurden, obwohl sie tapferen Widerstand leisteten, doch durch die berlegene Kriegskunst der Deutschen, welche mit religiser Be-geisterung gegen die feinblichen Scharen anstrmten, berwunben. Nach biesen Vorbereitungen wrbe bte Zahlung des den Ungarn
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Extrahierte Personennamen: Burkhard Arnulf_von_Bayern Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
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Seit dem zweiten Zuge nach Rom entwickelte sich bei dem Kaiser durch den Umgang mit italienischen Einsiedlern eine ernste, schwermtige Stimmung. Er kehrte im I. 1000 nach Deutschland zurck, wallfahrtete nach dem Grabe seines Freundes, des Bischofs Adalbert von Prag, welcher bei den heidnischen Preußen ein Opfer seines Bekehrungseifers geworden war, stiftete zu dessen Ehre das Erzbistum Gnesen und lste durch diese Grndung Polen aus der frheren kirchlichen Abhngigkeit von dem Erz-bistum Magdeburg und bereitete damit die politische Selbstndigkeit Polens vor. Nachdem er sich zu Aachen in der Kaisergruft durch den An-blick der Leiche Karls des Groen zu phantastischen Plnen begeistert hatte, ging er zum dritten Male nach Italien in der Absicht, die goldene Roma" zur Hauptstadt seines Reiches zu erheben. Indem er die Politik Ottos I. aufgab, welcher Italien nur als ein abgesondertes Nebenland Deutschlands betrachtete, und der die Politik Ottos Ii. hinausging, welcher sich begngt hatte, Deutschland und Italien zu einem Reiche zu vereinigen, strebte er eine vollstndige Wiederherstellung des alten rmischen Reiches an.
Durch einen Aufstand der Rmer aus der Stadt vertrieben, starb er in dem benachbarten Kastell Paterno, ohne Nachkommen zu hinterlassen ; seinem Wunsche gem wurde er zu Aachen neben dem Grabe Karls d. Gr. bestattet.
5. Heinrich Ii., 10021024.
55. Herzog Heinrich von Bayern, der Sohn Heinrichs des Znkers, hatte durch den sich allmhlich ausbildenden Brauch der erb-lichen Thronfolge die nchsten Ansprche auf die Krone, konnte aber nur durch Nachgiebigkeit gegen die Fürsten seine Mitbewerber um die Krone verdrngen und mute auch während seiner Regierung der herzog-lichen Macht viele dem Knigtum nachteilige Zugestndnisse machen. 1. Krieg gegen Boleslaw von Polen. Den Herzog Boleslaw Chrobry (der Mchtige") von Polen, welcher sich Bhmens bemchtigt hatte und einen Bund der slavischen Völker gegen die Deutschen zu stnde zu bringen suchte, zwang er zur Lehnspflicht und zur Herausgabe Bhmens. Jedoch mute er ihm nach drei Feldzgen im Frieden zu Bautzen 1018 die eroberte Lausitz einrumen. Wenngleich die Lausitz von Heinrichs Nachfolger Konrad Ii. zurckerobert wurde, so wurde doch dem Bestreben der Deutschen, den slavischen Osten zu germanisieren, ein Damm entgegengesetzt. 2. Auf seinen drei Zgen nach Italien gewann er die longobardische und die Kaiserkrone, zwang den Mark-grasen Harduin von Jvrea, welcher sich die longobardische Knigs-wrde angemat hatte, zur Verzichtleistung und machte einen vergeblichen
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dieselben als ein ppstliches Lehen besitzen sollten. Dieser unwrdige Schritt wurde von der ppstlichen Partei so gebeutet, als habe Lothar sein Kaisertum vom Papste zu Lehen genommen. Zur Belohnung fr die Untersttzung, welche ihm Albrecht der Br auf biesem Zuge geleistet hatte, belehnte Lothar benselben mit der Norbmark (1134) und legte so den Keim zu der spteren branbenburgisch - preuischen Monarchie.
3. Ein zweiter Zug nach Italien (113637) wrbe baburch veranlat, ba Innocenz von seinem Gegenpapste und bessen Verbnbetem Roger Ii. von neuem bebrngt wrbe. Ehe Lothar aber nach Italien aufbrach, shnte er sich auf das Anbringen Bernharbs von Clairvanx mit den staufischen Brbern Friedrich und Konrab aus und belie beiben, ba sie sich bemtig unterwarfen, nicht nur ihre Herzogtmer Schwaben und Franken, fonbern auch die streitigen Reichsgter als knigliche Lehen. Dann zog er, von Heinrich dem Stolzen begleitet, nach Italien, brang bis in die Sbspitze der Halbinsel vor und zwang Roger, nach Sicilien zu fliehen. Auf dem Rckzge nach Deutschland starb der Kaiser in einem Dorfe in Tirol. Auf dem Tobesbette bergab er seinem Schwieger-shne Heinrich die Reichskleinobien; er bertrug ihm auch das Herzogtum Sachsen, so ba berselbe, jetzt im Besitze zweier Herzogtmer, Bayern und Sachsen, der mchtigste Fürst des Reiches war.
Nach auen hin hielt Lothar die Wrbe des Kaisertums krftig aufrecht, inbem er den Herzog von Bhmen und den König von Dnemark zur Lehnspflicht zwang. Er begrnbete von neuem die beutsihe Macht in den slavischen Grenzbezirken und sorgte auch durch die Erhebung Norberts, des Grnbers des Prmonstratenserorbens, zum Erzbischos von Magbeburg und durch die Untersttzung der Missionsttigkeit Ottos von Bamberg, des Apostels der Pommern, fr die Verbreitung des Christentums in biesen Lanbesteilen.
Die Stauser, 1138-1254.
1. Konrad Iii., 11381152.
70. Vorzglich auf Betreiben der geistlichen Partei (Albero, Erzb. v. Trier), welche auch jetzt wieber den Grunbsatz des Wahlreiches ausrecht hielt, wrbe die Krone dem staufischen Herzoge Konrab von Franken und nicht Lothars Schwiegersohne, dem mchtigen Weifen
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Extrahierte Personennamen: Lothar Albrecht Lothar Innocenz Innocenz Lothar Friedrich Friedrich Heinrich_dem_Stolzen Heinrich Heinrich Heinrich Lothar Ottos Apostels Konrad_Iii Konrad Albero Lothars_Schwiegersohne