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1. Alte Geschichte - S. 36

1886 - Berlin : Hofmann
36 Erster Teil. Das Altertum. Auch die Geschichtschreibung wurde, freilich nur in ganz rohen und unkritischen Aufzeichnungen, gepflegt. Man nennt die frühesten Geschichtschreiber Logographen (d. i. Sagenerzähler); zu ihnen gehört z. B. Hekatäos. Repetition: Griechen. Ii. Periode, ca. 1100—500 v. Chr. Wanderung der Dorier nach dem Peleponnes: Sparta und die Lakedämonier. — Koloniengründungen außerhalb Griechenlands. Äolische, ionische, dorische, Kolonien auf der kleinasiatischen Küste (Smyrna, Ephesus, Kolophon re.). Entferntere Gründungen: in Italien, Südfrankreich, Spanien, sowie an den Küsten desschwarzenmeeres. — Einigungsmittel der griechischen Stämme 1. Nationalfeste: Olympische, isthmische, Pythische, nemeische. 2. Orakel (Dodona, Delphi). 3. A m p h i k t i o n i e n. Lykurg, Gesetzgeber Spartas ca. 820 (drei Stände; Jugenderziehung; Abschließung nach außen). Sparta hat die Hegemonie im Peloponnes. S o l o n, Gesetzgeber Athens ca. 594 (Vorgeschichte Athens: Thesens; Kodrus letzter König. Dann Archonten. — Drakons harte Gesetze). Solons Reisen. Seine Verfassung bleibt bestehen trotz der Tyrannis der P i s i st r a t i d e n , und wird 510 durch Klistheues weiter ausgebildet. Kunst und Wissenschaft: Baukunst (dorischer, ionischer Stil), Schatzhaus des Atreus. — Bildhauerkunst schwach entwickelt, Dädalos. — Dichtkunst. Höchste Blüte der epischen Poesie: Homer (Ilias und Odyssee). Hohe Entwickelung der Lyrik: Simonides, Archilochos, Sappho, Anakreon; Pindar. — Wissenschaft. Die sieben Weisen. Iii. Periode. Gon den Jerserkriegen öis zum Untergang der griechischen Freiheit. 500—338 v. Chr. § 15. Die Perserkriege. Dieses reiche Streben der Griechen auf dem Gebiete des staatlichen wie geistigen Lebens lief am Anfang des fünften Jahrhunderts v. Chr. Gefahr, von dem Weltreich der Perser erdrückt zu werden. Der König Darins (vgl. § 6) strebte seine Macht auch über den Hellespont nach Europa auszudehnen. Da erhoben sich auf Anstiften des Aristagoras von Milet, Schwiegersohns des von Darms treulos behandelten Histiüos, sämtliche kleinasiatische Griechen gegen die Perser. Freilich wurden sie, nachdem ihnen die Eroberung und Verbrennung des Satrapensitzes Sardes gelungen war, bei Lade geschlagen. Aber weil ihnen von Athen underetria (ans Euböa)Hilfe geleistet worden war,richtete sich die Rachsucht des Darius

2. Alte Geschichte - S. 96

1886 - Berlin : Hofmann
96 Erster Teil. Das Altertum. durch seine von Angnstus aus unbekanntem Anlaß verfügte Verbannung nach dem Schwarzen Meere gezwungen war. Die dichterischen Vorzüge des Ovid sind: Leichtigkeit und Eleganz in der Handhabung der Sprache und des Verses (Hexameter und Distichen), außerordentliches Geschick im Erzählen und Beschreiben vermöge einer überaus beweglichen und schöpferischen Phantasie. — Außer diesen Dichtern merke man sich noch die bedeutenden Lyriker Catnll, Tibull, Proper z. Die prosaische Litteratur der Römer ist ungleich reicher. In ihr herrschen, dem römischen Charakter gemäß, historische uni) staatswissenschaftliche Stoffe vor. Einer der besten römischen Prosaschriftsteller ist Marcus Tullius 106 Cicero, der berühmte Redner (106—43 v. Chr.). Durch seine Reden, die in großer Zahl auf uns gekommen find, nahm er lebhaften Anteil an dem staatlichen Leben seiner Zeit, wenn auch nicht immer in gleich mutiger und fester Weise. In der obenerwähnten Entlarvung der verbrecherischen Umtriebe des Catilina (gegen welchen er einige seiner berühmtesten Reden hielt), sahen seine Zeitgenossen eine förmliche Rettung des Vaterlandes. Seine Reden z. B. für die Übertragung des Oberbefehls gegen die Seeräuber und gegen Mithridates an Pompejus, ferner die gegen Verres und besonders die sog. Philippika gegen Antonius sind von höchster Vollkommenheit des lateinischen Stils und von ungemein klarer Anordnung und Entwicklung der Gedanken, weshalb ihr Studium noch heute zu den vorzüglichsten Mitteln der Schulung im Denken gehört. — Auch theoretisch hat Cicero sich mit der Redekunst beschäftigt und ihre Gesetze und Regeln in besonderen Schriften entwickelt. Auch die Philosophie und Staatslehre beschäftigten ihn, und wenn er in diesen Wissenschaften nicht ein schöpferischer Denker war, so hat tr doch die Gedanken anderer in geschickter Weise in einander verarbeitet (Eklektiker). Von den philosophischen Schriften sind die tnsknlanischen Abhandlungen (fo genannt von seinem Landgut in Tuskulum) die bedeutendsten. — Für die Einsicht in das Leben ihres Verfassers sowohl als auch in die allgemeinen Zustände der letzten Zeit der Republik sind sehr wichtig die Briefe des Cicero. (Lehrreich ist das Buch von Boissier: Cicero und seilte Freunde, deutsch bearbeitet von Döhler. Leipzig 1869.) Von den Geschichtsschreibern sind zu merken: 1. Titus Livius aus Padua. Er schrieb eine umfangreiche

3. Alte Geschichte - S. 97

1886 - Berlin : Hofmann
§ 48. Die römische Kunst und Wissenschaft. 97 und planmäßige Geschichte Roms von den sagenhaften Anfängen bis auf seine Zeit. Von seinem Werke besitzen wir nur noch einen verhältnismäßig kleinen Teil. Wenngleich Livins über die frühere Geschichte Roms manche unzutreffenden Vorstellungen hat, so ist doch sein Werk wegen der vortrefflichen Darstellung und des edlen patriotischen Geistes unschätzbar. 2. Sallustius, von dem wir noch zwei kleine, aber künstlerisch vollendete, geistvolle Schriften (über die eatilinarische Verschwörung und über den jugnrthinischen Krieg) besitzen. 3. Julius Cäsar. Dieser große Staatsmann hat einen Teil seiner eigenen Thaten in seinen Commentarien der Nachwelt erzählt; besonders die über den gallischen Krieg (de bello gallico) zeichnen sich durch eine seltene Klarheit, Einfachheit und Vollendung der Sprache aus. Der berühmteste Geschichtsschreiber des römischen Altertums war der im I. Jahrhundert nach Christo lebende 4. Cornelius Tacitus, der in seinen „Historien" und „Annalen" eine glänzende und tiefsinnige Darstellung der Geschichte seiner Zeit gegeben hat. Für uns Deutsche hat fein kleines Büchlein „über die Lage und die Sitten Deutschlands" am meisten Interesse; es sind die ersten eingehenderen Nachrichten, welche wir über unsere Vorfahren vernehmen. (Kurzweg genannt „Tacitus' Germania".) Von den übrigen Schriftstellern der ersten Kaiserzeit seien noch erwähnt: 1. Plinius der Ältere, der in einem großen und fleißigen Sammelwerke das damalige Wissen von der Natur zusammentrug (historia naturalis). 2. Plinius der Jüugere, von dem wir noch wichtige Briefe an den Kaiser Trojan besitzen (eine der ersten Erwähnungen der Christen seitens eines römischen Schriftstellers). 3. Seueca, der durch seine philosophischen Schriften Ruhm gewann, in denen er ein schönes Ideal sittlichen Strebens entwickelte. Repetition: Römischelitteratnr unter griechischem Einfluß. Lustspieldichter: tßlautus (Miles gloriosus u. a.). Terenz (Mädchen von Andros). Blüte der römischen Litteratur im Zeitalter des Angustus. — Dichter: 1. Publius Vergilius Maro (Virgil): Äneide, Georgika, Eklogen. 2. Quiutus Horatius Flaccus (Horaz): Oden, Epoden, Satiren, Episteln. 3. Publius Ovidius Naso (Ovid): Metamorphosen. Briefe aus dem Pontus. Wychgram, Lehrbuch der Geschichte, i. 7

4. Alte Geschichte - S. 54

1886 - Berlin : Hofmann
54 Erster Teil. Das Altertum. Zerrbild ihrer Schwächen vorhielt. Gegen diese Schwächen und ihre Träger richteten sich die einzelnen Stücke. So verspottete Aristophanes z. B. in den Rittern in der Person des Kleon (vgl. § 18) die zur Zeit des peloponnesischen Krieges ihr Haupt erhebende Demagogie, in den Wolken in der Person des Sokrates, von dessen Bedeutung er offenbar eine unrichtige Vorstellung hatte, die Sophisten (vgl. unten „Philosophie"), in den Wespen die Leidenschaft der Athener, in den Gerichtssitzungen als Richter ihre Zeit zu verthun, in den Vögeln den schwindelhaften Unternehmungsgeist, welcher seine Landsleute zu der Mischen Expedition trieb. Ost wurde er in seinen Stücken auch der Herold der öffentlichen Meinung hinsichtlich gewisser politischer Maßnahmen; so dienten z. B. die Lustspiele „die Acharner" und „Lysistrate" den Bestrebungen für das Zustandekommen des Friedens. Von anderen Stücken sind hervorzuheben: die Thesmophoriaznsen, worin einmal der Tragöde Euripides und dann die Sittenverderbnis besonders der Frauenwelt verspottet wird, die Frösche, in denen er ebenfalls dem Euripides als Vertreter einer verweichlichten und künstlichen Dichtung entgegentritt, die Ekklesiazusen, in denen die Nenernngssncht der Athener den Angriffspunkt bildet. — Von den übrigen Lustspieldichtern heben wir noch den der „neueren Komödie" angehörenden Men an der hervor. Er war ein Liebhaber des harmlosen Scherzes und ohne satirische Einzel-beziehungen. Seine Stücke sind nicht erhalten, doch haben sie dem römischen Dichter Terenz als Muster gedient, so daß man wenigstens doch seine Stoffe kennt. 5» Philosophie. Die Philosophie, d. H. die Erforschung der letzten Gründe des Daseins, zog den lebendigen Geist der Griechen vor allen Dingen an. Nachdem Thales den Urstoff der Welt in dem Wasser, A n a x i m e n e s in der Luft, H e r a k l i t im Feuer gesucht; nachdem andere wieder den Grund der Erscheinungen durch ein Unbestimmtes (Anaximand er), durch einen allleitenden Verstand (Anaxagoras) oder auch durch das harmonische Verhältnis der Zahlen (Pythagoras) hatten erklären wollen, aber alle auf diefem Wege nicht zu der rechten Befriedigung vordrangen, übten die Zeiten des peloponnesischen Krieges wie auf alles Streben, so auch auf das Suchen der Wahrheit einen verwirrenden Einfluß. Es trat eine Klasse von Männern auf, welche philosophische Studien nicht mehr aus idealem Wissensdrang betrieben, sondern aus per-

5. Alte Geschichte - S. 58

1886 - Berlin : Hofmann
58 Erster Teil. Das Altertum. neun Bücher, die nach den neun Musen genannt sind, und von Herodot am Abend seines Lebens in Thurii (Italien) niedergeschrieben wurden. Über dem Ganzen liegt eine heitere Ruhe und Behaglichkeit ausgebreitet, die den Leser überaus angenehm berührt. 470 Ganz anders tritt uns Thukydides entgegen (470—400), der Geschichtschreiber des peloponnesischen Kriegs.' Thukydides, des Oloros Sohn, aus einem thrakischen, aber in Athen ansässigen Geschlechte, hat selbst als Feldherr mit eingegriffen in die Geschichte seiner Zeit, wurde aber wegen eines Mißerfolges auf 20 Jahre aus Athen verbannt. Dieses Exil, das er in Thrakien verbrachte, benutzte er zur Abfassung feines berühmten Gefchichtswerkes. In schwerer, gedankenreicher Sprache entwirft er ein auf genauester Erkundigung beruhendes, durch ruhige Kritik und kühle Reflexion abgeklärtes Bild des verhängnisvollsten Krieges bis zum Jahre 411 v. Chr. Besonders lebendig wird seine Darstellung durch die eingeflochtenen glänzenden Reden, in welchen er die handelnden Personen ihre Grundsätze und Anschauungen auseinandersetzen läßt. Als dritten unter den bedeutenden griechischen Historikern, wenn auch an die vorhergenannten nicht heranreichend, nennen wir £e= 446 nophon (446—356). Er setzte seine hellenische Geschichte etwa mit der Zeit ein, in welcher Thukydides abbrach, und führte b sie bis zur Schlacht bei Mcmtinea, ein Werk, das wegen der gefälligen Darstellung sehr beliebt war, wenngleich es an einer einseitigen, fpartafreunmichen Auffassung leidet. Berühmter ist seine Anabasis, in welcher er den gefahrvollen Rückzug der von ihm geführten 10 000 Griechen nach der Schlacht bei Kunaxa darstellte (vgl. § 19a). In feiner Cyropädie, d. H. Erziehungsgefchichte des (älteren) Cyrus, entwarf er das Idealbild einer guten Erziehung, unbekümmert ob das Bild dem Original entsprach. Außer einigen kleineren Schriften verfaßte er noch die sehr interessanten M emo -rabilien, Denkwürdigkeiten, die die Lehrweife und das Leben seines Lehrers Sokrates schildern, sowie ferner das Symposion (Gastmahl) der Philosophen, worin er den segensreichen Einfluß des Sokrates auf feine Umgebung zur Anschauung brachte. Repetition: Aufschwung des griechischen Geisteslebens nach den Perserkriegen, zumal im Zeitalter des Perikles? 1. Baukunst. Akropolis, Propyläen, Parthenon. Erechtheion. Odenm. Namen berühmter Baumeister: Muesikles, Jktiuus, Kallikrates. 2. Bildhauerkunst. Phidias schuf u. a.: Athene Promachos, Athene Parthenos, Zeus von Olympia; Tempelfriese des Parthenon. —

6. Alte Geschichte - S. 59

1886 - Berlin : Hofmann
§ 23. Alexander der Große. 59 Andere Bildhauer : Polyklet (Speerträger, Original der Juno Ludovisi). S k o p a s (Apollo Musagetes). Praxiteles (Niobidengruppe?) Zur Zeit Alexanders: Lysippos. — Nach Alexander die rhodische und die pergamenische Schule. 3. Malerei: Polygnotns, Zeuxis, Parrhasius, Apelles, Pausias. 4. Dramatische Litteratur. Tragödiendichter: Äschylos^ Sophokles, Euripides. — Lustspieldichter: Aristophanes, Me-n a n d e r. 5. Philosophie: Gegen die Sophisten trat Sokrates auf, f 399. — Plato und Aristoteles bilden eigenartige große Systeme aus („Ideen-lehre" Platos). 6. Redekunst: Themistokles, Perikles, Jsokrates, Jsäus. Größter Redner der Griechen: Demosth enenes, f 322 (Philippiken). Äschines. 7. Geschichtschreibung: Herodot (Perserkriege), Thnkydides (peloponnesischer Krieg), Xenophon (Auabasis, hellenische Geschichte, Denkwürdigkeiten des Sokrates). Iv. Periode. Wom Untergänge der griechischen Freiheit bis zur Zerstörung von Korinth. 338—146 o. Chr. § 23. Alexander der Große. Von seinem Vater erbte der junge, feurige Alexander den Gedanken, an der Spitze der Makedonier und Griechen das persische Reich zu zertrümmern. Zu diesem Ende überschritt er den Helles-pont (334) und, nachdem er auf der Stätte des alten Troja dem 334 Achilleus und Patroklos, seinen und seines Freundes Hephästion Idealen, Gedenkopfer gebracht, zog er an der kleinasiatischen Küste entlang, schlug die Perser am Gr a nikus (334), wobei ihn sein Freund 334 Klitus aus Todesgefahr rettete, und gelangte nach Gor diu m (Zerhauuug des gordischen Knotens). Von hier aus zog er mit vereinigten Streitkräften durch die cilicischen Pässe des Taurus (Bad im Kyduos, der Arzt Philippos). Am Eingang von Syrien stellte sich ihm Darins, der Perserkönig, entgegen, den er aber bei Jssus (333) in die Flucht schlug (edle Behandlung von dessen 333 Gemahlin und Tochter). Nachdem er dann das feste Tyrns erobert (332) und die Juden sich ihm unterworfen, folgte er nicht 332

7. Alte Geschichte - S. 62

1886 - Berlin : Hofmann
62 Erster Teil. Das Altertum. Ptolrmäern in höchster Blüte. Ptolemäus Ii. ist der Begründer der weltberühmten alexandrinischen Bibliothek, in welcher alle Schätze der antiken Litteraturen vereinigt waren; auch ist auf seine Veranlassung die Übersetzung des alten Testaments aus den Ursprachen ins Griechische (die sogenannte Septuaginta) veranstaltet worden. Von den Wissenschaften wurden hauptsächlich gepflegt die Philologie d. H. das Studium der griechischen Sprache und ihrer Klassiker (z. B. durch Aristarchos) und die Mathematik (Enklides), verbunden mit Geographie (Era-losthenes), Mechanik (Archimedes in Syrakus, vgl. § 34) und Astronomie. Das weltgeschichtlich Wichtige dieser alexandrinischen Studien bestand aber nicht sowohl in den Einzelleistungen, als darin, daß nun zum erstenmale der Begriff einer allgemeinen Bildung aufgestellt wurde, auf Grund deren sich alle Nationen verstanden und deren Trägerin die griechische Sprache war, die von nun an im Altertume eine noch weitaus allgemeinere Bedeutung besaß als z. B. im 17. und 18. Jahrhundert das Französische. Die bildende Kunst stand zwar nicht mehr auf der Höhe der vorigen Periode, hatte aber immer noch bedeutende Vertreter, wie Lysippos (vgl. § 22, Bildhauer). Besonders wurde sie in Rhodus und am Hose des Königs Attalns von Pergamon gepflegt (die Pergamenischen Altertümer in Berlin). Die Poesie fand auch ihre Pflege, aber ihre Leistungen sind vergleichsweise geringfügiger. Den Komödiendichter Menander erwähnten wir schon (§ 22). Vor allem war beliebt die bukolische oder Jdy lleup o e si e, in welcher die Reize eines von der überfeinerten Kultur weit abstehenden Natur- und Landlebens gefeiert wurden. Der beste Vertreter dieser Dichtung ist der aus Syrakus stammende, in Alexandria sich aufhaltende Theo kr it. Auch das Epos, das feine Stoffe den altgriechischen Sagen entnahm, sand einen Vertreter in Apollonios von Rhodos („der Argonautenzug"). Die übrige alexaudrinische Litteratur ist meist didaktisch und verrät wenig Geschmack. Über die Philosophie ist bereits oben (§ 22) gehandelt. § 25. Leben und Sitten der Griechen. Die Griechen in der besseren Zeit sahen die Aufgabe der guten Lebensführung darin, sowohl in der äußeren Erscheinung der

8. Alte Geschichte - S. 55

1886 - Berlin : Hofmann
§ 22. Die griechische Kunst und Wissenschaft in der dritten Periode. 55 sönlicher Eitelkeit und besonders aus Habsucht. Indem sie ihre Verstandeskräfte an allerlei Spitzfindigkeiten übten und jedes Ding bald so bald so betrachteten, brachten sie es schießlich dahin, daß sie durch scheinbar unanfechtbare Trugschlüsse die Wahrheit verkehrten. Besonders auf Recht und Gericht war der Einfluß dieser Sophisten*) ein durchaus unheilvoller. Dazu kam, daß die Jugend zu den Vorträgen dieser Leute in hellen Haufen strömte. Das Verdienst, diesen Schwindel in seiner Haltlosigkeit aufgedeckt zu haben, gebührt dem großen Philosophen Sokrates (469—399). 469 Durch Gespräche, in welchen er sich, anknüpfend an ganz gleich- ^9 giltige Dinge, über die höchsten Fragen des menschlichen Lebens " verbreitete, und welche er unentgeltlich mit begabten Jünglingen zu hallen pflegte, erweckte er Scheu vor den Göttern und ihren im Gewissen erklingenden Befehlen (Daimonion), Liebe zur Wahrheit und Achtung vor den Gesetzen. Die talentvollsten Athener (Alki-biades, Kritias, Platon n. a.) hingen dem äußerlich unscheinbaren, ja häßlichen Manne an, zumal sie sahen, wie er selbst in seinen: Leben das vollendetste Vorbild für die von ihm gepredigten Tugenden war. Aber das alles erregte den Haß der Sophisten und Demokraten: er wurde in verleumderischer Weise angeklagt, die Jugeud verführt und die Götter geleugnet zu haben. Verurteilt, war er zu stolz, um Begnadigung zu bitten oder die Flucht zu ergreifen (Kriton), und er trank, bejammert von seinen zahlreichen Freunden und seiner Frau Xanthippe, den Giftbecher (399 v. Chr.). An Sokrates, von dem wir nichts Schriftliches besitzen, schloß sich außer Xeuophon, dessen „Memorabilien" wir das treueste Bild von Sokrates' Leben und Lehrweise verdanken, vor allen Plato (429—348) an, der nun die Lehren seines Meisters in 429 durchaus eigenartiger tiefsinniger Weise ausbildete. Der Kern seiner . bis Gedanken war die sogenannte Jdeenlehre: rein und vollkommen 348 schweben über der Welt die Ideen, von denen die Dinge bloß ein schwaches Abbild sind; bei ihnen war ursprünglich die menschliche Seele, zu ihnen sehnt sie sich zurück (Idealismus). Die Ideen des Guten, Wahren, Schönen sind die Abbilder der Gottheit. Die Ideen sind ewig, alles Körperliche vergeht. Die Menschenseele selbst hat an ihnen teil und ist unsterblich (Dialog Phädon). Über viele andere *) Anfangs war übrigens mit diesem Namen noch kein schlimmer Sinn verbunden.

9. Alte Geschichte - S. 56

1886 - Berlin : Hofmann
56 Erster Teil. Das Altertum. Gebiete (Politik, Physik re.) erstreckte sich das Denken Platos. Seine Schriften sind meist in Form von Zwiegesprächen gekleidet, welche mit hervorragender Kunst der Entwickelung der Gedanken dient (Titel einiger Dialoge: Gorgias, Protagoras, Menon u. ct.). 385 Ein Schüler des Plato war Aristoteles aus Stagira (385—322), 322 der umfassendste Gelehrte und Denker des Altertums. Sein Jn-teresse ging mehr der Erforschung der wirklichen Dinge zu (Realismus), und für die Erkenntnis der Gesetze des Denkens, der Kunst, der Natur, des staatlichen Lebens, der Moral hat er die weittragendsten Anregungen gegeben. Aber auch die höchsten Fragen,' mit denen sich Plato vorwiegend beschäftigte, hat Aristoteles mit tiefem Eindringen behandelt (Metaphysik). Wie Plato in dem Hain Akademos lehrte und daher der Stifter der Akademie wurde, fo trug Aristoteles seine Lehren in dem Lykeion zu Athen auf Spaziergängen (Peripatos) vor. woher seine Anhänger die Peripatetiker heißen. — (Der Unterschied in dem Charakter beider Philosophen ist von Raffael auf seinem Bilde „die Schule von Athen" dargestellt.) Von den Philosophenschulen nach Plato und Aristoteles seien erwähnt: 380 a) Die kyrenaische, gegründet von Aristippos (ca. 380), welche heiteren Genuß des Lebens als den Zweck desselben hinstellte und übte; 300 b) die epikureische (ca. 300), gegründet von dem Samier Epikur. Nach ihrer Lehre besteht die Glückseligkeit in dem klugen und maßvollen Genusse, zumal dem geistigen. Aber bald artete das Leben der Epikuräer geradezu in Genußsucht aus; e) die cynische, deren Stifter Antisthenes, deren Hanpt-350 Vertreter aber der berüchtigte Diogenes von Sinope (ca. 350) war, der das Glück zu erreichen vermeinte, indem er alle Bedürfnisse der Menschen verurteilte und wie ein Tier lebte; 330 d) die stoische, gestiftet von Zenon (ca. 330). Sie sah den sichersten Weg zum Glücke in unbedingtem Gleichmut dem Schicksale gegenüber. Alles, was geschieht, ist ihr eine Naturnotwendigkeit, gegen die weder der Mensch noch die Götter ankämpfen können. „Stoischer Gleichmut"; „stoische Weltverachtung"; 6) die skeptische. Die Skeptiker zogen alles Bestehende, alle Wahrheit in Zweifel, ohne darum im Zweifel die Wahrheit zu finden.

10. Alte Geschichte - S. 57

1886 - Berlin : Hofmann
§ 22. Die griechische Kunst und Wissenschaft in der dritten Periode. 57 6. Redekunst. Da das öffentliche Leben des athenischen Gemeinwesens der einzelnen Persönlichkeit ungemein viel Spielraum gewährte, so war naturgemäß die Beredsamkeit von größter Bedeutung. Durch sie beherrschte man das Volk, welchem die Verhandlungen der Versammlungen anzuhören eins der interessantesten Schauspiele war. Während die Redekunst der älteren Zeit (Themistokles, Perikles) Einfachheit der Worte und Gedanken liebte und weniger auf die Schönheit als auf die Wahrheit und Überzeugungskraft des Gesagten sah, fing man seit der Zeit der Sophisten an, die Rede kunstvoll zu feilen und oft die Form dem Inhalte gegenüber zu überschätzen. Bei manchen Rednern, wie Jsokrates (Panegyrikos d. i. Lobrede auf die Athener) und Jsäos, artete dieses Streben zu einer gewissen gesuchten Künstlichkeit aus. Gleichwohl fällt in diese Periode das Wirken des größten aller antiken Redner, Demosthenes (385—322). Bei ihm 385 sind Form und Inhalt durchaus im Einklang, und alles, was er 6i§ sagte, ist der Ausdruck einer idealen tiefgewnrzelten Überzeugung. 322 Er strebte durch seine Reden, von denen die berühmtesten die Philippiken (d. i. die gegen Philipp von Makedonien gerichteten) und die „Rede für den Kranz" sind, die Griechen zum Widerstände gegen das Eindringen der makedonischen Macht aufzufordern. Aber ivie wenig sein Streben Erfolg hatte, haben wir schon gesehen (§ 21). Ein hochbegabter und gewandter Redner war auch Äschi-n e s, des Demosthenes Gegner; aber seine unpatriotische, makedonische Gesinnung drückt seinem Charakter einen Makel auf. 7. Geschichtschreibung. Die Geschichtschreibung nahm durch die Perserkriege einen mächtigen Aufschwung. Während früher nur die Geschichte einzelner Orte oder Landschaften aufgezeichnet war und zwischen Sage und Geschichte nicht unterschieden wurde, trat )etzt in .Aerodot (484 408) ein Mann auf, der in seiner Ge-484 schichte der Kriege zwischen Hellenen und Persern feinen bis Gesichtskreis über ganz Griechenland erweiterte. In schlichter, treu- 408 herziger Sprache entwirft er ein treffliches Bild des glorreichen Kampfes. Aber er fügt auch episodenweis alles ein, was er auf seinen großen Reisen nach Ägypten (Buch Ii), Kleinasien, Syrien, Babylonien, Persien, in die Donauländer rc. gesehen und gehört hatte.' Fremden Mitteilungen gegenüber ist er von großer Leichtgläubigkeit, wenngleich er bei besonders unwahrscheinlichen Überlieferungen seine Zweifel doch nicht zurückhält. Das Werk ist eingeteilt in
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