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1. Geschichte der Römer - S. 209

1836 - Leipzig : Baumgärtner
209 Kriegskunst auszmichten. Zweimal hunderttausend Barbaren wurden getodtet, achtzigtausend gefangen und mit ihnen ihr riesenmäßiger König Teutoboch, der nachher des Marius Triumph zierte. Als Marius auf dem Schlachtfelde noch beschäftigt war, die feindlichen Waffen zu verbrennen, erhielt er die Nachricht, daß er zum fünften Male Consul geworden sey, worüber das Heer in lauten Jubel ausbrach. Marius aber eilte hierauf dem Proconsul Q. Luctatius Catu- lus, einem edlen und tapfern Feldherrn, zu Hülfe, der an der Etsch stand, uni die durch die Alpenpässe in Italien eingedrungenen Cimbrer auf- zuhalten, aber jetzt in großer Bedrangniß sich befand. Als sich Ma- rius genähert und den Barbaren gezeigt hatte, daß ihre Brüder ver- nichtet seyen, lieferte er, in Verbindung mit Catulus und dessen Unterfeldherrn Sulla, auf den Raudischen Feldern bei Vercella (oder bei Verona) am 30. Juli (Iii. Kal. Scxt. oder Aug.) 101 v. Ehr., 653 n. R. den Cimbrern eine zweite Vertilgungöschlacht, welche einhundert fnnfzigtansend an Zahl in einem ungeheuren Viereck, welches funfzehntausend gepanzerte Reiter deckten, langsam und in Staub- wolken gehüllt gegen die Römer heranzogen und diese durch eine ver- stellte Flucht fast geschlagen hatten, wenn nicht zufällig die hervor- brechende Sonne die Cimbrer geblendet und die brennende Hitze dieses heißen Tages die daran nicht gewohnten nordischen Krieger ermattet hatte. Das Glück stand auch in diesem gräßlichen Kampfe der Ver- zweistung den Römern zur Seite. Den letzten Widerstand leisteten die Frauen an der Wagenburg. Da sie alles verloren sahen, todteten sie ihre eigenen Kinder und mordeten sich selbst, um nicht in ehrloser Knechtschaft römischen Lüsten ftohnen zu müssen. Einhundert und vierzigtausend Feinde sollen geblieben, sechszigtausend in Gefangenschaft gerathen seyn. Die Tiguriner wagten nach einer solchen Niederlage ihrer Freunde keinen Kainpf mehr, sondern zerstreuten sich. Rom war voll Jubels über die Vernichtung der gefürchteten Barbaren und pries den Marius als den dritten Gründer der Stadt. Er und Catulus, dem eigentlich die Ehre des Sieges über die Cimbrer gebührte, hielten einen herrlichen Triumph. Xxxl. Unruhen in Nom. Der Bundesgenossenkrieg. Nach der Vernichtung jener germanischen Heere bedrohete kein auswärtiger Feind den Frieden Italiens. Der zweite Aufstand der Sklaven in Sicilien war bald unterdrückt und die Kriege in Spanien 14 s

2. Geschichte der Römer - S. 421

1836 - Leipzig : Baumgärtner
421 wurde der Kaiser ermordet. Arbogastes setzte seinen gelehrten, aber heidnischen Geheimschreiber Eugen Lus auf den Thron, um in dessen Namen zu regieren. Theodosius zog nun als Rächer seines Schwagers gegen der! Usurpator zum Kampf. Am Fuße der iulischen Alpen am Flusse Fri- gidus, bei Wippach in der Grafschaft Görz, unweit Aquileja kam es am 6. Sept. 394 zu einer entscheidenden Schlacht, wo wahrend einer Sonnenfinsserniß, mit wunderbarer Begünstigung eines Sturmes, Theo- dosius Sieger blieb. Der gefangene Eugenius wurde enthauptet, Ar- bogastes gab sich selbst den Tod, da seine Schaaren dem Sieger huldigten. So wurde Theodosius alleiniger Herrscher. Hierauf ging er nach Rom und gebot dem Senate die Abschaffung der heidnischen Opfer und Gebrauche, und von dieser Zeit an verschwand aller heid- nische Gottesdienst im römischen Reiche. Da die Bedürfnisse des heidnischen Kultus nicht mehr auf Kosten des Staates geliefert wur- den, so horten die Opfer auf, die Feste der Götter geriethen in Ver- gessenheit, die Tempel verödeten und ihr Schmuck wurde hinwegge- nommen zur Verzierung christlicher Kirchen. Viele Denkmäler wurden zerstört von fanatischen, bilderstürmenden Mönchen, wie das Sera- peum in Alexandria mit einer großen Bibliothek. Bald darauf er- krankte der Kaiser von den Strapazen des Feldzugs und endigte aur 17. Jan. 395 sein Leben zu Mailand. Wie bedeutend die Herrschaft des Klerus oder die Hierarchie im Zeitalter des Theodosius gestiegen war, beweist die Demüthigung dieses rechtgläubigen Kaisers vor dem angesehenen Bischof Ambrosius zu Mailand. Als nehmlich im Jahr 390 in der volkreichen Stadt Thes- salouich wegen der Verhaftung eures beim Volke beliebten Wagenlen- kers ein Aufstand ansgebrochen war, wobei mehrere Beamte und der Statthalter selbst ermordet wurden, so beschloß der Kaiser diesen Fre- vel streng zu bestrafen, und es geschah mit nicht weniger Grausamkeit als Treulosigkeit. Das Volk, eingeladen zu einem Schauspiele, das nahe Verderben nicht ahnend, hatte sich zahlreich versammelt, als plötzlich ausgestellte Soldaten die wehrlose Menge, ohne Unterschied des Alters und Geschlechts, mit der Schärfe des Schwertes erschlu- gen. Sieben tausend Menschen kamen in diesem Blutbade von drei Stunden um. Mit Unwillen vernahm der heilige Ambrosius zu Mai- land die Kunde von diesem Gemetzel. Er schrieb daher mit Freimü- thigkeit dem Kaiser folgende Zeilen: »Ich hätte nicht die Verwegen- heit, das heilige Opfer darzubringen, wenn Du es wagtest, beizu-

3. Geschichte der Römer - S. 301

1836 - Leipzig : Baumgärtner
501 lustigen und witzigen Alexandriner hatten daher an dem Antonius ihre Freude und pflegten zu sagen, Antonius trüge für die Römer eine tragische, und für sie eine komische Maske. Als er einst in Gegenwart der Kleopatra mit der Angel fischte, aber nichts fing, ward er ungehalten und befahl heimlich einigen Fischern, ohne sich sehen zu lassen, unter dem Wasser zu schwimmen und ihm einige vorher gefangene Fische an die Angel zu hangen. Es geschah; Kleopatra merkte aber bald den Betrug, stellte sich jedoch, als wundere sie sich über des Antonius glücklichen Fang. Am andern Tage bat sie einige Freunde, um bei der beliebten Angel-Fischerei Zuschauer zu seyn. Als nun Antonius die Angel ausgeworfen hatte, ließ sie heimlich durch einen Schwimmer einen ein- gesalzenen Fisch ans dem schwarzen Meere an die Angel hangen. An- tonius, in der Meinung, einen Fang gethan zu haben, zog die Angel schnell in die Hohe. Natürlich entstand beim Anblick des Härings ein großes Gelachter; Kleopatra aber sagte zu dem getäuschten Römer: „Laß uns Königen in Pharus und Konapus die Angel, du hingegen rnußt Städte, Könige und Provinzen fangen." Zwei unangenehme Nachrichten schreckten aber den Antonius aus feiner unwürdigen Ruhe: die eine, daß Labienus, ein aus der Schlacht von Philippi entkommener und zu den Parthern geflohener republikanischer Feldherr, mit einem parthischen Heere über den Euphrat gegangen sey und von Syrien bis nach Jonien und Lydien alles Land verwüste; die andere kam aus Italien. Vor der Schlacht bei Philippi hatten die Triumvirn ihren Legionen zur Belohnung des Sieges achtzehn der reichsten Städte in Italien und dem diesseitigen Gallien sammt den dazu gehörigen Aeckern ver- sprochen. Octavian hatte im Frühjahr 41 das Geschäft übernommen, die Veteranen in die verheißenen Besitzungen einzuführen, aus denen zur Strafe ihrer republikanischen Gesinnungen die alten Eigenthümer vertrieben wurden. Der wilde Schwarm der trotzigen Krieger über- schritt aber allenthalben die angewiesenen Grenzen, bei welcher Gele- genheit auch Virgils Erbgut in dein Dorfe Andes bei Mantua bedro- het, aber durch die Empfehlung des Asinius Pollio, der in Venetien ein Corps befehligte, und des Mäcenas, der den jungen Dichter dem Octavian als eine aufblühende Zierde des römischen Namens vorstellte, dem Eigener erhalten wurde. Die vertriebenen Bürger und Landleute strömten mit ihren Klagen nach Rom, fanden aber beim Octavian kein Gehör, der die Raubgier der Veteranen nicht verhindern konnte. Der Consul Lucius Antonius, des Triumvirs Bruder, stellte sich in Verbindung mit dessen Gattin Fulvia an die Spitze der Unzufriedenen.

4. Geschichte der Römer - S. 432

1836 - Leipzig : Baumgärtner
452 kaum noch eine Spur derselben nachher zu sehen war. Kein Heer hielt die Fortschritte der Hunnen auf; alle Städte des vbcrn Italiens fielen in ihre Gewalt, Tarvifi'um j. Treviso, Padua, Vicentia, Ve- rona, Mantua, Briria, Bergamum, Mailand, Ticinum j. Pavia, und Cremona; welche Stadt Widerstand leistete, die war der Zerstörung anheimgefallen. Viele Bürger, dem Schwerte und Feuer entronnen, nahmen ihre Zuflucht nach den Lagunen des adriatischen Meeres, sie- delten sich auf den Inseln an und legten so den Grund zu Vene- dig. Der schwache Valentinian zitterte mit seinen Eunuchen und Weibern hinter den festen Mauern Ravenna's. Aerius war nach Thracien gegangen, um Truppen aus dem Orient zu holen. Als Attila bei Cremona über den Po gegangen und Piacenza, Parma, Reggio und Modena sich unterworfen hatten, flüchtete sich Valenti- nian nach Rom, wo inzwischen Aetius mit Hülfstruppen angekommen war. Ravenna öffnete bald nachher sein? Thore dem Sieger, der auf die Fürbitte des Bischofs Johannes der Stadt Schonung gewahrte und nur die Niederreißung der Stadtthore verlangte, damit sie von den Rossen seiner Streiter in den Staub getreten würden. Da aber der Winter nahe und ein Zug über die beschneiten Apenninen gefähr- lich war, das Heer auch an Krankheiten und Mangel an Lebensmit- teln litt, so zog Attila über den Po zurück und lagerte sich an dem Zusammenflüsse des Mincius j. Mincio und Po bei Mantua. Hier erschien vor dem Hunnenkönige eine Gesandtschaft des Kaisers Valen- tinianus und des römischen Senates, bestehend aus dem beredten Pabste Leo und den Senatoren Avienus und Trigetius; Attila ver- sprach, sich zurückzuziehen, erklärte aber, daß er wiederkommen und größeres Unglück über Italien bringen würde, wenn ihm nicht Honoria mit der ihr zukommenden väterlichen Erbschaft ausgeliefert würde. Dem äbziehenden Könige bewilligten die Römer ein Jahrgeld. Eine spätere Sage erzählt, daß neben dem heiligen Vater, als er vor Attila sprach, ein anderer, nur dem Könige sichtbarer Mann, in prie- sterlichem Gewände und voll himmlischer Schönheit gestanden und dem Attila den Tod mit dem bloßen Schwerte gedrohet habe; und diese Erscheinung sey der Apostel Petrus gewesen. Auf dem Gemälde Raphaels von Urbino, der diese Sage verewigt hat, fahren die beiden Apostel Paulus und Petrus durch die Luft einher und drohen dem er- schrockenen Attila. Nach seinem Abzüge aus Italien wandte sich der König gegen das oströmische Reich, weil der Kaiser Marcianus den Tribut nicht mehr zahlen wollte. Der Tod setzte aber plötzlich seinen Thaten ein

5. Geschichte der Römer - S. 11

1836 - Leipzig : Baumgärtner
11 Ligyer, ein arbeitsames, tapferes, freiheitliebendes Volk celtischenur- sprungs, das in früherer Zeit vielleicht die ganze Küstenstrecke von den Pyrenäen bis zur Tiber besaß, durch Einwanderungen aber verdrängt wurde. Ihr wichtigster Handelsplatz war Genua, wohin sie Holz, Thierfelle und Honig zum Verkauf brachten. Außerdem sind noch zu be- merken die Städte Nicäa j. Nizza, eine Kolonie der griechischen Massi- lienser, Polentia j. Polenza, Dertona j. Tortona, nördlich davon Clasti- dium, j. das Dorf Chiastezzo, berühmt durch des Marcellus Sieg über die Gallier im I. 222 v. Ehr. Gallia cisalpina hieß auch togata, weil seit Julius Cäsars Zeit die Bewohner als römische Bürger Togen trugen; das jenseitige oder eigentliche Gallien aber nannte man braccata, weil die Bewohner Hosen (braccas) trugen. Die große Ebene am Südfuß der Alpen, theilt der Po in zwei Theile, in den nördlichen, Gallia transpadana, und in den südlichen, cispadana, das sich bis zum Rubico im Süden erstreckt. Das Ganze enthält die heutigen Landschaften des nördlichen Piemont, der Lom- bardei, Parma, Modena und die Legationen des Kirchenstaats, Ferrara, Bologna, Ravenna und Forli. Diese Landschaften waren von gallischen oder keltischen Völkern besetzt, welche zur Zeit des vejentischen Krieges unter Bellovesus in Italien über die Alpen der Tauriner einwanderten, die Etrusker, die damals die gesegneten Fluren am Padus bewohnten, uner- wartet übersielen, sie schlugen und aus dem ganzen Lande warfen. Bello- vesus soll Med i olanum, j. Mailand, im Laude der Jnsubrer gegründet haben. Unter Augustus erhielten hier viele Veteranen Wohnsitze und Landgüter als Belohnungen des Sieges. Die wichtigsten Völker waren die Bojer mit den Städten Parma, Bonom'a (etruskisch Fvlsina genannt), Mutina j. Modena; die Lingoner am adriatischen Meer, wo Ravenna liegt, seit Honorius Residenz; die Tauriner mit der Hauptstadt Augusta Taurinorum j. Turin, die Salasser um Augusta Prätoria j. Aosta, die Jnsubrer, die Cenomanen bei Briria und Mantua, in dessen Nähe das Dorf Andes j. Pietola liegt, Virgils Heimath; außerdem sind noch be- merkenswerth die Städte Mediolanum, unter den Kaisern ein Sitz der Künste und Wissenschaften, häufig auch Residenz, Eremona und Pla- centia, j. Piacenza, römische Kolonien seit 219 v. Ehr. Ticinum j. Pa- via am Tesfino. Auf beiden Seiten der Athesis wohnten die Veneter, welche ent- weder ein illyrfiches oder ein keltisches Volk waren. Sie bewohnten unter römischem Schutze die Städte Verona, Geburtsort des Dichters Catullus, des ältern Plinius und des Architekten Vitruvius; Patavium j. Padua, des Livius Heimath, nach der Sage von ausgewanderten Trojanern unter

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 8

1849 - Münster : Coppenrath
8 durch Landseen: der durch die Niederlage der Römer (218 v. Chr.) bekannte Ticuius (Tesfino), welcher durch den See Ver- banus (Lago Maggiore); der Addua (Adda), welcher durch den See Larius (Lago di Como); der Ollius (Oglio), welcher durch den See Sevinus (Lago d'jseo); und der Mincius (Minzio), welcher durch den Benäcus (Lago di Garda) strömt. Zu den hier wohnenden Galliern gehörten unter andern: die Taurin: im heutigen Piemont; die Sa lasst um Aostaherum; die mächtigen Jnsübres in der Gegend von Mailand, und die Cenoman: zwischen Briria und Mantua. Unter den Städten sind die merk- würdigsten: Augusta Taurinorum (Turin) am Po, und Augusta Prätoria (Aosta), beide von Augustus eingerichtete Kolonien; Vercellä (Vercelli), in dessen Nähe die berühmten oampi Raudii waren, in welchen Marius die Cimbern schlug (101 v. Chr.); Ticinum (Pavia) am Ticinus; Mediolanum (Mailand), wel- ches später selbst Rom an Wohlstand übertraf und im dritten und vierten Jahrhundert -v. Ch. nicht selten die Residenz römi- scher Kaiser war; Cremona am Po, eine von den Römern an- gelegte Pflanzstadt; Mantua, eine alte von den Tuskern gegrün- dete Stadt, ringsum von Weihern umgeben, welche hier der Fluß Mincius bildet. In der Nähe, auf waldiger Höhe, neben dem im Thale vorüberrauschenden Mincius lag das Dorf Andes, wo Virgil geboren wurde und ein Landgut hatte. Ju dem südlichen oder diesseitigen Gallien nimmt der Po ebenfalls mehre Flüsse auf, unter andern den durch die Nieder- lage der Römer bekannten Trebla (218), den Tenarus, und den Rhenus, auf dessen Insel bei Bononia das erste Triumvirat geschlossen wurde (60). Zu den Galliern, die sich hier nieder- gelassen hatten, gehörten insbesondere die Boji, Senones und Lingönes. Unter den Städten sind die bedeutendsten: Placentia (Piacenza) am Einflüsse der Trebia in den Po, eine der älte- sten römischen Kolonien. Von hieraus führte eine große Straße (via ^emilia) bis nach Ariminum. Ferner Parma; Bononia (Bologna) früher unter den Tuskern Felsina genannt; Mutlna (Modena) berühmt durch den blutigen Krieg der hier im Jahre 44 v. Chr. zwischen Brutus und Antonius ausbrach; Ravenna am adriatischen Meere, unter Augustus Hauptstation der römi- schen Flotte; durch das Zurücktreten des Meeres ist der Hafen

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 223

1849 - Münster : Coppenrath
223 unversehens angreifen könnten. Bei Aqua Sertiä, dem heu- tigen Air, machten sie Halt; Marius bezog wieder, ihnen gegen- über, ein verschanztes Lager. Hier aber ward dem siegreichen Anzuge der wandernden Horden die Grenze gesetzt. Hier wurden sie unter ihrem riesigen Anführer Teutobod im Jahre 102 von Marius überfallen und in einer zweitägigen Mordschlacht fast gänzlich vernichtet Teutobod selbst gerietst in Gefangenschaft. Unterdessen hatten die Cimbern einen andern Weg ein- geschlagen, indem sie über die räthischen Alpen in das schöne Italien furchtbar hinabstiegeu. Auf ihren großen, hölzernen Schil- den glitten sie die Gletscher hinab, fingen dann an, Riesen gleich, Bäume auszureißen und Felsen abzutragen, die sie in den Athesis (Ctsch) warfen, um bequemer hinüberzukommen. Vergebens suchte der Proconsul Catullus diese Horden am Padus (Po) aufzu- halten. Da stieß der siegreiche Marius, der das Consulat vier Jahre nach einander behielt, zu ihm, und nun schlugen und ver- nichteten Beide in den Raudischen Feldern bei Verona oder bei Vercellä im Jahre 101 auch die Cimbern. Triumphi-^ rend zog nun Marius in Rom's Mauern ein. Seinen Zug verherrlichten die wenigen Barbaren, die ihre Niederlage über- lebt hatten. Gefangen verbreiteten diese noch Schrecken und Ver- wunderung. Noch lange blieb den Römern cimbrischer Schrecken und cimbrisches Kriegsgeheul im Gedächtnisse. Marius erhielt als Belohnung das sechste Consulat (400), und das Volk nannte ihn den dritten Stifter Rom's. 8. 53. Der zweite Aufstand der Sklaven in Sicilien — Un- ruhen in Horn unter A. Saturninus. — Erwerb von Cyrene. Noch während des cimbrischen Krieges war ein zweiter Aufstand der Sklaven in Sicilien ausgebrochen. Hier hatte der von den Reichen bestochene Prätor den Befehl des Senats, alle widerrechtlich in Dienstbarkeit gehaltenen Sklaven freizulassen, nur theilweise ausgeführt. Die hierüber zur Wuth entflammten Skla- ven griffen zu den Waffen und behaupteten sich mehre Jahre hindurch (103- 90) unter ihren Anführern Salvius und Athe- nion glücklich gegen den römischen Prätor, bis der Proconsul M. Aquilius in einer entscheidenden Schlacht sie völlig besiegte und den Aufstand unterdrückte.

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 369

1849 - Münster : Coppenrath
369 große Völkerschlacht vor, eine der mörderischsten, die je in Europa geliefert worden ist. 160,000 Leichen beider Heere (darunter der Westgothenkönig) deckten die Wahlstatt. Attila wurde in seine Wagenburg zurückgedrängt, trotzte aber hinter dieser den anstürmenden Feinden. Dann zog er, verheerend wie er ge- kommen, über den Rhein nach Ungarn zurück, um während des Winters zu einer zweiten wider Italien gerichteten Heerfahrt zu rüsten. Er verlangte die Hand der Honoria nebst ihrem Erb- theile, und brach, als beides verweigert wurde, im Jahre 452 über die unbewachten julischen Alpen in Italien ein. Er er- oberte und vertilgte das blühende Aquileja; die Flüchtlinge aus der Stadt und Umgegend verbargen sich auf den Felsen- und Sandinseln (Lagunen) des adriatischen Meeres und legten hier den Grund 'zu der Stadt Venedig. Dann folgte die Erstür- mung von Mailand, Pavia, Verona, Padua und anderen Städten. Unter fürchterlichen Verwüstungen zog der Hunne unaufhaltsam vorwärts gegen die Hauptstadt selbst. Rom schien verloren. Da nahm der Papst Leo den Bischofsstab in seine Hand und zog an der Spitze der Geistlichkeit in feierlichem Zuge in das hunnische Lager. Mit rührenden Bitten und Vorstellungen wandte er sich an Attila. „Bedenke — sprach er — daß der Erste der Apostel Rom in seinen mächtigen Schutz genommen hat. Auch Alarich kam nach Rom: aber darum hat er frühen Tod erlitten. Hüte du dich zu kommen!" Die ehrwürdige Gestalt des Priestergreises, umgeben von dem Glanze seiner heiligen Würde, und die ernste Mahnung, die er im Namen der Reli- gion feierlich ausgesprochen hatte, flößten dem wilden Barbaren Achtung und Ehrfurcht ein. Sein Herz ward erweicht. Er nahm die ihm angebotenen Geschenke an und zog mit seinen Horden nach seinem ungarischen Standlager zurück. Hier starb er schon im nächsten Jahre, 453; ein plötzlicher Tod befreiete die Menschheit von dieser Geißel. Sein Leichnam wurde unter festlichem Gepränge in einen goldenen Sarg gelegt, dieser in einen silbernen und beide in einen eisernen. Dann wurde er unter kriegerischen Spielen und Gesängen begraben, am Grabe aber alle Arbeiter umgebracht, damit Niemand verrathe, wo der große Hunnenheld ruhe. Nach Attila's Tode zerfiel unter den Kriegen seiner Söhne das große Hunnenreich, welches sich von Wetter, Geschichte der Römer. Oa

9. Geschichte des Alterthums - S. 343

1850 - Regensburg : Manz
Cimbrischer Krieg. 343 heurer Aufbruch bei den celtischen und germanischen Nationen im Zierden der Alpen stattfand. Schon im dritten Jahrhunderte hatten sich die Selten zur Eroberung Macedoniens und Griechen- lands aufgemacht und endlich daö gallische Reich in Kleinasien, Galatia begründet. Jetzt aber brachen die Cimbern, sey es von den hereindringenden Slaven dazu genöthigt, oder von der Be- gierde nach dem Süden erfüllt, von ihren nördlichen Sitzen am baltischen Meere auf, vereinigten sich mit den Teutonen, einem ächtdeutscheu Stamme an der Donau und drangen in das Land der Taurisker vor. Bei Noreja (in dem heutigen Steiermark) trat ihnen der römische Consul C. Papirius Carbo entgegen; sie schlugen ihn (113) und brachen zu den Helvetiern auf. Die Tiguriner, ein helvetischer Stamm, stießen zu ihnen. Hier- auf drangen sie in Gallien ein und als die Römer ihnen ihre Bitten um Ländereien abschlugen, vernichteten sie nacheinander 3 Cousularheere und das des Legaten Aurelius Scaurus. Noch hielt, als Niemand mehr den Muth hatte, sich um das Consulat zu bewerben, das Glück Roms den Untergang der Stadt auf. Die Cimbern wandten sich nach Spanien und als sie dann 2 Jahre später sich mit den Teutonen zum Zuge nach Italien aufmachten, hatte Marius, der 104 zum Consul erwählt und in dieser Würde, noch dreimal bestätigt worden war, den sinkenden Muth der Römer wieder aufgefrischt. Und während nun die Cimbern durch Rhätien und das Etschthal nach Italien losbrachen, fanden sie hier an Q. Lutatius Catulus Widerstand. Die Teu- tonen aber und die mit ihnen verbundenen Ambronen, die durch die Provence und die Seealpen in Italien eindringen wollten, griff Marius, als seinen Soldaten nichts Anderes übrig blieb, als zu siegen oder zu sterben, bei Aquae Sextiae an und vernichtete sie vollständig (102). Dann eilte er, zum fünften Male Con- sul, dem Catulus gegen die Cimbern zu Hülfe, erzweckte auch wirklich die Vereinigung und lieferte nun den Cimbern am 30. Juni 101 die Entscheidungsschlacht bei Verona. Von 180,000 Feinden blieben 140,000, die Uebrigen wurden als Sclaven ver- kauft. Es stritten von den Wägen die Weiber, um nicht in die Hände der Römer zu fallen. Rom war befreit, nannte dankbar seinen Helden einen neuen Romulus; es war von nun an auch der Herrschaft des C. Marius verfallen.
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