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1. Geschichte des Altertums - S. 52

1889 - Wiesbaden : Kunze
52 Erster Abschnitt. Jericho und Hebron. Der Hauptfluß, der I o r d a n, entspringt auf dem Hermon, durchströmt denseemer o m, dann den See Genezareth oder das galiläische Meer und mündet in das 400 m unter dem Spiegel des Mittelmeeres liegende tote Meer. Palästina war im Altertum in dem weitaus größten Teile sehr fruchtbar und reich an Getreide, Wein, Öl, Datteln, Feigen, Balsam und Honig; es besaß grasreiche Weideplätze und war das Land, „darinnen Milch und Honig fließt." Westlich von Jerusalem zog sich am Meere die Ebene Saron mit dem Hafenorte Joppe (Jaffa) hin; südwestlich lag das Land der Philister an der Meeresküste mit den Orten Asdod, Askalon und Gaza. Nach dem roten Meere zu wohnten dieedomiter,Ama-lekiter und Midianiter, östlich vom toten Meere die Moabiter und Ammoniter. Das Volk Israel führt feinen Ursprung auf Abraham, einen Nachkommen Sems zurück. Dieser bewahrte den Glauben an den einigen Gott unter Götzendienern und zog um 2000 v. Chr. aus dem Lande seiner Väter, Mesopotamien, nach Kanaan. Hier sollten seine Nachkommen nach Gottes Verheißung zu einem großen Volke heranwachsen, durch das alle Geschlechter der Erde gesegnet werden sollten. Von den Eingeborenen wurde er Hebn d. h. der Jenseitige und seine Nachkommen Hebräer genannt. Nach einem Streite zwischen den Hirten Abrahams und denjenigen seines Neffen Lot, trennten sich beide: Abraham blieb in Kanaan, Lot dagegen wählte sich die fruchtbaren Gefilde am Jordan, wo die Städte Sodom und Gomorrha lagen. Die Bewohner dieser Städte aber waren gottlos und allen Lastern ergeben. Darum wurden sie ausgetilgt, und das tote Meer bedeckt sie; Lot jedoch wurde mit den Seinen des gerechten Lebenswandels wegen gerettet. Abrahams Sohn Isaak blieb dem Hirtenstande getreu, während ein anderer Sohn Jsmael in die Fremde ging und der Stammvater der Wüstenbewohner Arabiens wurde. Isaaks Söhne hießen Esau und Jakob. Letzterer mußte, nachdem er seinen Bruder um den Erstgeburtssegen gebracht hatte, nach Mesopotamien gehen, söhnte sich aber später mit seinem Bruder wieder aus und kehrte nach Kanaan zurück. Hier empfing er, durch hartes Geschick geläutert, nun auch den Gottessegen und erhielt den Namen Israel d. h. Gotteskämpfer. Von Es au stammten die Edomiter ab; Jakob hatte 12 Söhne, welche die Stammväter der Israeliten oder des jüdischen Volkes geworden sind. Die Ausbildung der Israeliten zu einem Volke vollzog sich in Ägypten. Dorthin war Joseph, Jakobs Lieblingssohn, zur Zeit der Hyksos-

2. Geschichte des Altertums - S. 198

1889 - Wiesbaden : Kunze
198 Dritter Abschnitt. Einleitung. Dritter Abschnitt. Geschichte der Aömer. §. 31. Einleitung. 1. Das Land und seine Bewohner. Die Halbinsel Italien wird im Norden durch die Alpen, an den drei übrigen Seiten von Teilen des mittelländischen Meeres begrenzt. Im Nordwesten bildet das ligurische Meer den Busen von Genua, im Westen das tyrrhenische, zwischen dem Festlande und den Inseln Korsika und Sardinien, die Busen von Gatzta, von Neapel, Salerno u. a. Durch die Straße von Messina wird das tyrrhenische mit dem jonischen Meere verbunden, welches die Busen von Squillace und Tarent bildet. Durch den Kanal von Otranto steht das jonische Meer mit dem adriatischen in Verbindung, welches im Norden mit dem Busen von Triest endigt. Das Hauptgebirge Italiens ist der Apennin, der sich von Nordwesten her zunächst in vorherrschend östlicher Richtung bis zum heutigen Toskana hinzieht und die norditalische Ebene vom Meere und vom Arnothale trennt. Der Hauptfluß dieser Ebene ist der auf dem Monte Viso entspringende Po, welcher von Westen nach Osten das Land durchströmt, auf beiden Seiten eine große Zahl von Nebenflüssen aufnimmt, sich in mehreren Mündungen ins Meer ergießt und ein sumpfiges, ungesundes Delta bildet. Von den Nebenflüssen auf der nördlichen Seite sind die wichtigsten der Ticinus (Tessin), der auf dem St. Gotthardt entspringt und durch den Lago maggiore fließt; die Adda, welche von den rhätischen Alpen aus durch den Comersee, der Mincius (Mincio), der aus dem Gardasee fließt. Auf dem rechten Po-Ufer ist besonders die T r e b i a zu merken. Außerdem strömt von den rhätischen Alpen her die Etsch, welche nördlich vom Po-Delta ins Meer fällt. Vom heutigen Toskana an wendet sich der Apennin nach Süden und verfolgt im allgemeinen diese Richtung bis zu dem Kap Sparti-vento, der Südwestspitze Italiens. In diesem ganzen Laufe breitet er sich durch eine Menge von Zweigen nach Osten und Westen aus und bildet dadurch zahlreiche Thäler und Schluchten, durch welche größere und kleinere Flüsse nach beiden Seiten ihren Ausweg finden. Seine Ausdehnung von Osten nach Westen ist am größten in der

3. Geschichte des Altertums - S. 16

1889 - Wiesbaden : Kunze
16 Erster Abschnitt. finden sich besonders auf den Inseln Salsette und Elephante im Meerbusen von Bombay, vorzüglich aber weiter östlich bei El-lora. Es sind Bauwerke, welche von der Macht der Priester zeugen, die tausende von Händen zu ihren Diensten zwangen, und mehr durch ihre Massenhastigkeit Staunen, als durch ihre Schönheit und Ebenmäßigkeit der Formen Bewunderung einflößen. Überhaupt geben alle diese Denkmäler einer uralten hohen Kultur, die der Litteratur wie die der Baukunst, das Bild eines Volkes^ das, mit den edelsten Anlagen ausgestattet, zwar früh zu einer hohen Stufe der Bildung gelangte, dann aber auf derselben stehen blieb und eine Beute geistiger und sittlicher Erstarrung wurde. §. 5. du ägtjpfec. 1. Land und Volk. Das Land. Ägypten, von seinen Bewohnern Chemit d. H. Land der schwarzen Erde genannt, liegt im Nordosten Afrikas. Es ist ein heißes, regenloses, trockenes Land, das nur dem Nil seine Fruchtbarkeit und hohe Bedeutung verdankt. Dieser Strom, welcher weit aus dem Innern Afrikas dem mittelländischen Meere zufließt, entsteht durch die Vereinigung zweier Quellströme, von denen der westliche der weiße Nil, der östliche der blaue Nil genannt wird. Er fließt in einem bald engeren, bald weiteren Thale bis an die Südgrenze Ägyptens, wo er ein Granitgebirge durchbricht und in zehn Stromfällen (Katarakten) in ein tieferes Stromthal stürzt. Hier, bei der Stadt Assuan (Syene), beginnt er seinen Lauf durch Ägypten und durchströmt nun als mächtiger, schiffbarer Fluß in vorherrschend nördlicher Richtung einen einzigen, etwa 1000 km langen und 15—30 km breiten Thalgrund zwischen der libyschen und arabischen Bergkette, wovon ihn die erstere gegen den Flugsand der libyschen Wüste schützt, die letztere Granit, verschiedenfarbigen Sandstein und Kalk als Baumaterial lieferte. Das zwischen diese Bergketten eingeschlossene Land wird alljährlich von dem Nil überschwemmt und dadurch befruchtet. Im Juni, zur Zeit der Sommersonnenwende, beginnt das Wasser infolge tropischer Regengüsse im mittleren Afrika zu wachsen und überschwemmt im Juli, August und September ganz Ägypten, sodaß man mit Kähnen umherfährt und Städte und Dörfer wie Inseln aus dem Wasser heraussehen. Diese Überschwemmungen führen dem Lande fruchtbaren Boden zu. Sobald sich Ende September das Wasser verlaufen hat, wird der schwarze Schlammboden ohne weitere

4. Alte Geschichte - S. 9

1886 - Berlin : Hofmann
Erster Teil. Das Altertum. z Die Geschichte des Altertums umfaßt wiederum drei einzelne Gebiete, welche der Zeit nach aufeinander folgen, wenngleich sie sich nicht durch bestimmte Jahre abgrenzen. Es sind: I. Die Geschichte der Ägypter und der Völker Asiens. Ii. Die Geschichte der Griechen. Iii. Die Geschichte der Römer. I. Die Ägypter und die Völker Asiens. § 1. Die Ägypter. Das älteste Volk, das eine Kultur besaß, waren die Ägypter. Sie bewohnten die Niederungen des Nil. Dieser Fluß übte durch seine Eigentümlichkeit (regelmäßige Überschwemmungen) den größten Einfluß auf das Leben des Volkes. Die Hauptbeschäftigung desselben war der Ackerbau, der hier, wie allerorts, die Grundlage höherer Gesittung wurde. Die Wissenschaften, welche dem praktischen Leben dienen (Mathematik, Astronomie, Baukunde, Medizin), erreichten hier einen hohen Grad der Ausbildung. Große Bauten, die den Jahrhunderten getrotzt haben (Pyramiden, Obelisken re.), Wasserarbeiten, wie die Ausgrabung des Sees Mö-ris, die Herstellung des Papieres (Papyrusstaude), künstlicher Gewebe, die Erfindung der Lautschrift (Übergang von der Bilderschrift, den Hieroglyphen, zu der hieratischen und demotischen), das alles bezeugt, daß die Ägypter einen hohen Grad von Betriebsamkeit und Erfindsamkeit besaßen. Ihre Religion war, wie die

5. Römische Geschichte - S. 175

1881 - Leipzig : Teubner
Schl. b. Jdistavisus u. a. Steinhuder See. Marbod. 175 Waffen und Pferdegerippen; an den Bäumen sah man mit Grausen angenagelte Schädel, noch standen die Altäre, auf denen die Opfer geblutet. Das Heer begrub die gesammelten Gebeine unter einem Grabhügel, zu dem der Heerführer selbst den ersten Rasen legte. Mit gesteigertem Zorn suchten hierauf die Truppen den Feind; aber zu einem größeren Treffen kam es nicht. Auf dem Rückmarsch geriet der Unterfeldherr Cäcina an dem langen Damm, der über die Moräste von der oberen Lippe an den Rhein führte, in große Gefahr, so daß ihn beinah das Geschick des Varus betroffen hätte. Im folgenden Jahre (16) fuhr Germauicus mit einer Flotte von 1000 Schiffen von der Zuydersee aus nach der Mündung der Ems und drang dann mit einem Heere von etwa 90 000 M. bis über die Weser vor. Hier kam es bei Jdistavisus in der Nähe von Mindert zu einer schweren Schlacht, in welcher Hermann besiegt wurde. Auch in einer zweiten Schlacht am Steinhuder See siegte die römische Kriegskunst über die wilde Tapferkeit der Germanen; allein ein allgemeiner Aufstand der Stämme jenseits der Weser bewog den Germaniens denn doch zum Rückzug. Auf der Fahrt durch die Nordfee litt seine Flotte durch Stürme großen Schaden. Germanicus hoffte nach den bisherigen Erfolgen in den nächsten Jahren den Nordwesten Deutschlands unter das römische Joch zu zwängen; da ward er von seinem Oheim Tiberins, der ihn wegen seines Kriegsruhms und seines Ansehens bei dem römischen Volke beneidete und haßte, zurückberufen. Es fei genug gekämpft und gelitten, so schrieb er, man könne die Deutschen ihren eigenen Zwistigkeiten überlassen. Bei dem Triumphe, welchen Germanicus über Deutschland hielt, schritt unter den Gefangenen auch die unglückliche Thusnelda einher mit ihrem Söhnlein. Tiberius hatte sich in der Voraussicht von Streit und Krieg unter den Germanen selbst nicht getäuscht. Marbod, ein Fürst der Markomannen, hatte sein Volk aus der Nähe der Römer, aus seinen Sitzen zwischen Main und Neckar fortgeführt nach dem von allen Seiten durch Gebirge ge-

6. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 45

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
. — 45 — Bätica zugewiesen worden, die Vorläufer der heutigen „Presidios". Von diesen aus führten die Straßen ins Innere, wo in der Nähe des heutigen Miknlsa die Kolonie Volnbilis lag; dort sind nenestens Ruinen von Aqnäducten und Bauwerken mit Thoren, Säulen u. s. w. nachgewiesen worden. In Spanien hatte Rom seine Herrschaft über den Trümmern der earthagischen begründet und damit die über die früher Fig. 17. Ruinen eines römischen Aqnäductes bei Konstantine in Algerien. unbezwnngenen iberischen und keltischen Stämme vereint; auch dieser historische Entwickelungsgang spiegelte sich in der Kaiserzeit noch lange wieder. In der südlichsten Landschaft, der vom Bätis (dem heutigen Guadalquivir) durchströmten „Bätica", lag Gades, eine phöni-kische Gründung, wo man die alte Nationalität und den alten

7. Grundriss der römischen Altertümer - S. 20

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
20 8. Fortsetzung Fisch-, Schweinemarkt) etc. und mehrere macella, Fleisch- und Gemüsemärkte. Diese Marktplätze waren gewöhnlich von Säulenhallen umgeben. Um das große Forum legten endlich die Kaiser die sogen. Kaiser for a an, grofsartige Luxusbauten mit Tempeln und Säulenhallen; sie waren Gerichtsstätten und sollten Denkmale der Kaiser sein. So das forum Iulium, Augustum, Nervae, Traiani mit der basilica Ulpia und der (noch erhaltenen) Trajanssäule, die 36 m hoch auf 184 Stufen im Innern erstiegen wird und aufsen 2500 Reliefbilder aus den Heereszügen Trajans in Dacien zeigt (s Fig. 8). Auf und an dem Forum stand noch manches altehrwürdige Heiligtum der römischen Geschichte. Die Thalniederung zwischen Kapitol, Palatin und Esquilin, also der Raum des Forum, war ursprünglich sumpfig. Deshalb liefs Tarquinius Priscus durch einen Hauptabzugskanal, cloaca Fig. 9. Cloaca maxima. maxima, in welchen kleinere Seitenkanäle mündeten, den Thalgrund trockenlegen. Die Kloake, aus mächtigen Quadern in drei übereinanderliegenden Bogenringen von etruskischen Meistern erbaut, mifst an ihrer Mündung 9 m Höhe und 8 m Breite; von dem Tiber aus kann man mit Nachen durch die ganze Kloake fahren1 (s. Fig. 9). 3. Gärten und Parkanlagen, horti, mit Villen, Tempeln und Rennbahnen hatte Rom sehr grofsartige, am berühmtesten die horti Sallustiani auf dem collis hortorum (= Pincius), wo auch die horti Luculliani lagen; auf dem Esquilin wurde das Leichenfeld weite-r hinausgerückt und die alte Begräbnisstätte in die horti Maece- 1 Cloaca maxima . . . receptaculum omnium purgamentorum urbis. Liv. 1, 56. Die Grofsartigkeit des Baues schildern Dionys. 3, 67 und Liv. 1. c.

8. Das Altertum - S. 13

1885 - Heilbronn : Henninger
3. Kapitel. Übersicht der geographischen Verhältnisse Griechenlands. 13 erheblich überragt. Den Mittelpunkt der Halbinsel bildet die durchschnittlich 570 Meter über dem Meere liegende Hochebene von Arkadien, welche auf allen Seiten von Randgebirgen umrahmt ist (am höchsten der 2872 Meter hohe Kyllene im No., und die an ihn sich anschliefsenden aroänischen Berge und der Erymänthos im Nw.); durch dieselben brechen an mehreren Stellen Flüsse zum Meere hindurch: nach Westen der Alpheios, an dem Olympia in Elis lag, nach Süden der wasserreiche Pa m i s o s, der durch Messenien, und dei E u -rötas, welcher zwischen T ay get o s (2410 Meter) und Par non (1900 Meter) hindurch in der Landschaft Lakönien (87 Q.-M.) strömt und an Spartas offenen fünf Quartieren (y.iu[.iccl) 'voiübei-eilt, um durch die fruchtbaremarsch vonhelos den lakonischen Meerbusen zu erreichen, dessen beide Landzungen in den Vorgebirgen Mälea und Tänaron endigen, den Ausläufern des Parnon und Taygetos. Nach Norden fallen die Gebirge steil in den korinthischen Busen ab, so dafs Achäia nur reifsende Gebirgsbäche, aber keine Flüsse, und nur schmale kultivierbare Streifen am Meere hat. Dagegen lassen die Gebirge nach Osten hin die zwei Meilen breite fruchtbare Ebene von Ärgolis frei, die vom Inachos durchströmt wird und die Städte Mykene und 1 iryns enthält, deren kyklopische Bauwerke (das Löwenthor von Mykene) den Jahrtausenden siegreich getrotzt haben; auch die spätere Hauptstadt Argos liegt in dieser Ebene. Leiter nördlich folgen die Kantone von P hlius und S lky o n, und am Isthmos Korinthos, mit seinem Burgfelsen (Akrokorinth) und seinen beiden Häfen Lechäon am korinthischen und Kenchreä am sa-ronischen Busen, weshalb es Horatius (Carmina I 7, 2) bimaris, das zweimeerige, nennt. c. Die Inseln. Griechenland ist nicht blofs selbst durch das Meer so reich gegliedert, dafs es eine Küstenentwickelung von 852 Meilen hat und also sogar diejenige von England übertrifft ; es ist auch von einem reichen Kranze von Inseln auf allen Meeresseiten umgeben. Im Westen liegt hoch im Norden Ker-kyra (14 Q.-M.); dann folgen Leukas, Ithaka, Kephallenia und Zakynthos. Im Süden ist Kythera dem lakonischen Busen vorgelagert; Kreta (155 Q.-M.) mit seinem etwa 2400 Meter hoch ansteigenden Ida schliefst wie ein Querriegel die griechischen Meere nach Süden ab; in Kasos, Kärpathos und Rhodos setzen sich seine Gebirge bis nach Kleinasien fort.

9. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 64

1883 - Leipzig : Amelang
64 I. Die oberen Gottheiten. so mußte der Schatten des Abgeschiedenen, ohne übergefahren zu werden, an den Ufern des Styx umherirren, — eine bei den Alten sehr verhaßte Idee. Charon erhielt für sein Überfahren ein Fährgeld (griechisch: Nanlon); man gab daher dem Verstorbenen beim Begräbnis ein Stück Geld (Danake) in den Mund, damit er es dem Charon für die Überfahrt über den Styx reichen sönne. Außer dem Ltyx werden als Flüsse der Unterwelt noch genannt: der jxdieron, d. H. der Fluß des ewigen Wehes, der Pyriphlegethon, d. H. der Feuerstrom, und der Rokytos, d. H. der Henlftrom und der Strom der Wehklagen. Außer vou dieseu Flüssen erzählte eine spätere Mythe noch von einem Flusse Leihe, d- h- der Fluß der Vergessenheit, da man seinem Wasser die Eigenschaft zuschrieb, daß die Abgeschiedenen, wenn sie dasselbe getrunken hatten, ihren vorigen Zustand auf der Oberwelt gänzlich vergaßen. Die Sage von diesem Flusse sollte es begründen und erklären, daß der Mensch das Bewußtsein von allem Schmerze und allen Sorgen des Erdenlebens nicht mit in das Reich des ewigen Friedens hinübernehme. Ans dem Lethe trinkt man eben ein seliges Vergessen von Leiden, Not und Kummer. Alle späteren Dichter haben die Idee von dem Vergessen früherer Leiden durch einen Trnnk aus dem Lethe vielfach benutzt. Den Eingang in die Unterwelt aber verlegte man an verschiedene Orte, welche durch einen besonders düsteren und furchtbaren landschaftlichen Charakter, namentlich durch finstere Schluchten und dunkle Gewässer, das Gemüt mit Schauer erfüllten und deshalb zu Eingängen in den Hades geeignet schienen. Eins der berühmtesten Lokale dieser Art war der I^ernische See bei Knmä in Unteritalien, von dem man sich, wie vom toten Meere, erzählte, daß kein Vogel über denselben zu fitegen vermöge, ohne tot in seine Wellen zu stürzen. Was aber nun den Zustand der Toten im Reiche des Hades anlangt, so dachte man sich diesen als ein schattenhaftes Schein-leben, in welchem die selbst zu Schatten ihrer eigenen Persönlichkeit gewordenen Menschen, gleichsam wie im Traume, jedenfalls

10. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 118

1883 - Leipzig : Amelang
118 I. Die oberen Gottheiten. Beziehung auf das stürmische Meer das Fest der Vrauronien, wobei junge Mädchen den Dienst verrichteten. Daß sie als Mondgöttin Einfluß auf das Meer übte, hatten die Alten in der mit dem Mondlanfe zusammenhängenden Flut und Ebbe wahrgenommen, und daher stammt der Artemis Verehrung besonders in Hafenstädten. So verschieden indessen die Mythen von dieser Göttin und deren Verehruugsweise erscheinen: darin stimmt alles überein, daß Artemis die Göttin der Nacht, der nächtlichen Fruchtbarkeit und der Jagd gewesen ist. Zur Göttin der Jagd ist sie aber dadurch geworden, daß man sie als die Beförderin aller Fruchtbarkeit auch als Schützerin und Herrin alles Wildes in Wald und Flur verehrte. Darum strafte sie deu Agamemnon, weil er ihr die Hirschkuh getötet hat, und darum sendet sie den Ätolern den kalydonischen Eber. Rohen Völkern, namentlich in Gebirgslandern, ist die Jagd ein wichtiger Gegenstand; man glaubte aber, daß die wilden Tiere des Waldes und der Flur des göttlichen Schutzes bedürften. Diesen Schutz nun übte Artemis. Deshalb erscheint sie auch auf alten Bildwerken wie eine Bergmutter, junge Panther und Löwen tragend, oder mit einem Fell derselben bekleidet. — Als Göttin des wilden Getieres waren ihr auch heilig die Fische. Da sie nun auch wasserreiche Niederungen liebte, so wird sie auch mit Schilf in den Haaren und von Fischen umgeben abgebildet. Schon als zartes Mädchen bestimmte sie sich, mit Zeus' Genehmigung, für immer dem unverheirateten Stande, und blieb, wie Athene, der strengen Sitte stets treu, und bestrafte mit großer Härte jeden Verstoß dagegen, dessen sich die zu ihrer Begleitung bestimmten Nymphen schuldig machten, wie das Beispiel der Daphne lehrt, die sie in einen Lorbeerbaum, und der Kallisto, die sie in eine Bärin verwandelte. Mit Strenge verfuhr sie auch gegen jeden, der ihre Gottheit beleidigte, wie sie z. B. die Griechen auf ihrer trojanischen Kriegsfahrt, indem sie deren Flotte durch Stürme im Hafen von Aulis zurückhielt, dafür strafte, daß der
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