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tüchtigen Kriegers. Dahin ging nun auch die Ausbildung der Spartiaten von den Kinderjahren an bis in das späte Mannesalter. Die Knaben wurden bald nach der Geburt untersucht; waren sie schwächlich oder mit einem körperlichen Fehler behaftet, so wurden sie ausgesetzt, um als Periöken oder Heloten auszuwachsen, wenn sie nicht umkamen. Der gesunde Knabe blieb nur bis zum 7. Lebensjahre im Hause der Mutter, dann wurde er mit anderen in Staatsanstalten gemeinsam erzogen. Er wurde den größten Teil des Tages ans dem Turnplätze (Gymnasium) geübt; Winter und Sommer trug er denselben Kittel, der Brust, Arme und Beine freiließ; er badete im kalten Wasser des Enrotas, schlies auf hartem Lager, für das er etwas Schilf am Ufer des Flnsses schneiden durfte. Auf geistige Ausbildung wurde wenig gegeben; der Knabe lernte nur vaterländische und kriegerische Lieder und im Chor singen. Er wurde erzogen zur Wahrheitsliebe und zur Bescheidenheit; er durste iu Gegenwart Erwachsener nur dann sprechen, wenn er gefragt wurde, und dann nur kurz und bündig (Lakonismus). Ging ein Älterer an ihm vorüber, so stand er auf und räumte ihm den Sitz ein. So wuchsen die spartanischen Knaben zu starken und mutigen Jünglingen heran. Ihr Stolz war, wenn sie sich vor Erwachsenen in den Gymnasien als solche zeigen konnten. An hohen Festen ließen sie sich wohl peitschen, um ihre Unempfindlichkeit gegen den Schmerz zu zeigen. Hatte der junge Spartiate das 21. Jahr erreicht, so wurde er in die Schar der Jünglinge (Epheben) ausgenommen, zur Sicherung des Landes gegen Räuber und gegen Heloten gebraucht, die durch ihr hartes Schicksal zur Verzweiflung gebracht, sich in den Einöden des Taygetos verbargen, um sich au Räubereien und Aufftäudeu zu beteiligen. Mit dem 30. Jahre wurde der untadelhafte junge Spartiate unter die Männer aufgenommen; er durfte jetzt die Volksversammlung besuchen. Auch als Mann kannte er keinen anderen Berns als den des Kriegers. Er wohnte nicht auf seinem Gute mit Weib und Kind, sondern mit den Kameraden zusammen, wie heute die Soldaten in der Kaserne. Ihrer zwölf bis fünfzehn bildeten eine Kameradschaft, sie wohnten, aßen zusammen, sie standen zusammen ans dem Übungsplätze wie in der Schlacht. Die gemeinsamen Mahlzeiten (Syssitien) bestanden meist aus demselben Gericht, der schwarzen Blutsuppe, einer Art Schweiueschwarzsauer, und einem Becher Wein; höchstens an Festtagen war ein Wildbraten und ein weiterer Becher gestattet. Die Tageszeit füllten Leibesübungen aus. So verrann das Leben des Spartiaten unter beständigen Anstrengungen und Entbehrungen alles dessen, was das Leben verschönt. Aber so lange sie an der alten Sitte festhielten, wurden sie an kriegerischer Tüchtigkeit von keinem anderen Volke übertroffen. Im Frieden bereiteten sie sich eifrig für den Krieg vor, dieser selbst war ihnen die höchste Lust; denn nun konnte der Mann zeigen, was er wert war. Heimkehren durfte er nur auf dem Schilde oder mit dem Schilde.
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V. Untergang der griechischen Freiheit.
Der Untergang der griechischen Freiheit. Die Griechen waren ein freiheitliebendes, tapferes Volk, sie waren hochgebildet und namentlich für das Schöne begeistert und hoch beanlagt, es darzustellen. Aber ihr Freiheitsdrang war so groß, daß nicht allein jede Stadt sich unabhängig zu erhalten strebte, sondern die Parteien innerhalb derselben sich beständig bekämpften, so daß eine kräftige Regierung dauernd nicht aufkam. In Sparta, wo sich eine solche hielt, verstand man es nicht, zeitgemäße Verbesserungen einzuführen; man hielt vielmehr mit allzugroßer Zähigkeit an der alten Verfassung fest, in der nur die Spartiaten berechtigte Staatsbürger waren. So zerbröckelte Griechenland in eine große Anzahl kleiner Staaten, die in beständiger Fehde gegeneinander lagen. In der griechischen Nation war der Zug nach dem Einzelnen stärker, als der nach dem Ganzen. In den einzelnen Städten herrschte dennoch Wohlstand und ein reges Leben. Athen hatte sich wieder erholt, seine Mauern neu hergestellt und auch mit Inseln und Städten des Ägäischen Meeres einen neuen Seebund gegründet. Es blieb die Heimat der Wissenschaft und der Kunst. Thukydides schrieb die Geschichte des polopouuesischen Krieges,
Xenophon setzte diese fort und schilderte den Rückzug der Zehntausend.
Der große Philosoph Platon, der Schüler des Sokrates, lehrte in der Akademie; große Bildhauer, wie Praxiteles (Hermes) wirkten zu Athen, während bedeutende Maler wie Zeuxis und Parrhasius in andern Griechenstädten erstanden. Das ganze griechische Leben, wie das der alten Welt überhaupt, hatte aber zur Grundlage die Sklaverei. Der Arbeiterstand setzte sich meist aus Sklaven zusammen, die wie eine Waare ans
den Märkten zusammengekauft wurden.
Makedonien. Während im eigentlichen Griechenland die republikanische Staatsform herrschte, war in Makedonien das Königtum aufgekommen und hatte im Laufe der Zeit immer größere Kraft entwickelt. Makedonien, im Norden von Thessalien gelegen, ist eine Berglandschaft, die in breiten Flußthälern in die Ebene ausmündet. Der Haliacmou, Axius, Strymon ergießen sich in das Ägäische Meer; doch war Makedonien von diesem durch die griechischen Kolonien, welche die Küste besetzt hatten, abgesperrt. Die Makedonier hatten griechische Bildung auf-
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und südlich von diesem Flusse die Latiner. Den letzteren war es be-schieden, nach und nach die Halbinsel und mit ihrer geeinten Kraft die damalige bekannte Welt zu erobern. Zwischen Latium und Gallien lag Etrurien mit einer ganz fremden Bevölkerung, Sprache und eigentümlichen Kultur.
I. Älteste Geschichte.
Rom. In Latium, am Tiberstrom, etwa zwei Meilen von seiner 753 (?) Mündung auswärts, war die Stadt Rom entstanden und hatte sich dank ihrer Lage und der Tüchtigkeit ihrer Bewohner schnell zur Hauptstadt der Laudschast entwickelt. Die Sage erzählt, ein Sohn des aus Troja geflohenen Äneas habe die Stadt Alba Longa gegründet; Romnlus und Remus, Zwillingsbrüder, Nachkommen desselben, hätten dann an der Stelle, wo sie einst als Knaben ausgesetzt warnt, Rom angelegt. Daraus sollen sieben Könige über die Stadt geherrscht haben. Nachdem der letzte, Tarqninins Superbus, vertrieben war, entstand die römische Republik, an 5io deren Spitze zwei einander gleichstehende, aus ein Jahr gewählte Konsuln standen. Die ersten sollen Brutus und Collatiuus gewesen sein. Gehört diese erste Zeit der römischen Geschichte fast ganz der Sage an, so ist auch die darauf folgende der Republik so sehr mit Sage gemischt, daß die Wahrheit schwer festzustellen ist. Wir wissen nur, daß sich das Volk in Familien gliederte, an deren Spitze der Familienvater (pater familias) stand und mit besonderer Macht gegen Frau, Kinder und Gesinde ausgestattet war. Eine Anzahl Familien bildeten das Geschlecht (gens). Eine Anzahl von Geschlechtern aber schloß sich zu einem der drei Stämme zusammen (Tribus), in welche die römische Bürgerschaft sich gliederte. Jeder der Tribus zerfiel nun wieder in 10 Kuriert, deren also 30 vorhanden waren. Vertreter dieser Curieu (zusammen 300), ältere erfahrene Männer, bildeten den Rat der Alten (senatus), auf den im Laufe der Jahre die ganze Regierung während der Zeit der Republik überging.
Patrizier und Plebejer. Die Familien, welche einer der Curien angehörten, bildeten die eigentliche Bürgerschaft; ihre Vertreter allein versammelten sich, berieten und beschlossen über die gemeinsamen Angelegenheiten, wie über Krieg und Frieden und wählten die Beamten. In ihrem Besitze befand sich auch der Grund und Boden. Wie jede im Aufblühen begriffene Stadt lockte Rom eine Menge Volks an sich, Arbeiter, Handwerker, die sich dort niederließen, um unter ihrem Schutze ihr Gewerbe zu treiben. Da sie keinem Geschlechte angehörten, auch nur in seltenen Fällen in ein solches aufgenommen wurden, so standen sie außerhalb der
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leben hatte ihn zu einem Krieger erzogen und seine hervorragenben Felb-herrngaben entwickelt. Er war abgehärtet gegen jebe Witterung, an die natürlichen Zeiten für Schlaf und Wachen nicht gebunben. Gewohnt, die Nacht hinbnrch auf den Feind zu lauern, genügte es ihm, sich auf einige Zeit zum Schlafe neben das Pferb zu werfen. Hannibal erwog genau die eigenen Kräfte wie die des Gegners, beffen Art er erforschte; er war sühn, wenn der Erfolg erreichbar war, vorsichtig ausweichenb bei zweifelhaften Aussichten. Schlau wußte er alle Verhältnisse in Rechnung zu ziehen. Er würde von bent Heere geliebt; in unbegrenztem Vertrauen folgte es ihm blinblings. Er vereinte auch, wie kein anberer Felbherr vor ihm, Besonnenheit und Begeisterung, Vorsicht mit Thatkraft. Eigentümlich war ihm auch die erfinberifche Verschmitztheit, er ging gern ungewohnte Wege; Hinterhalte und Kriegslisten aller Art waren ihm geläufig. Die Römer, welche ihn löblich haßten, schilbern ihn als übermäßig grausam; boch Grausamkeit gegen den Feind lag im Geiste der Zeit, und kein Beispiel zeigt, daß Hannibal seine Zeitgenossen an Grausamkeit übertroffen habe.
218—201 Der zweite punische (Kannibalische) Krieg. Hannibal beschloß,
die Römer in Italien anzugreifen und zwar von Norben her, weil er auf die Hilfe der eben erst unterworfenen Kelten rechnete. Er war mit dem Könige Philipp von Macebonien ein Bünbnis eingegangen, und auch für biefen lag der nörbliehe Kriegsschauplatz günstig. Hannibal meinte durch einige tüchtige Schläge die römische Bunbesgenossenschaft zu zertrümmern. In Karthago wünschte aber eine große Partei den Krieg nicht; er beschloß also, eine Sachlage zu schaffen, die ihn unabwenbbar machte. Daher griff er die unter römischem Schutze stehenbe Stadt Sagunt (unweit Valencia) an. Eine Gesaubtschaft der Römer, die ihn zur Rebe stellte, wies er nach Karthago. Nach einer achtmonatlichen helbenmütigen Verteibigung fiel Sagunt und würde gänzlich zerstört. Unentschlossen hatten die Römer gezaubert; jetzt aber forberten sie Hannibals Auslieferung. Der karthagische Senat zauberte ebenfalls vor der Entscheibung. Da faßte der römische Gesanbte seine Toga zusammen und sagte: „Hierin habe ich Krieg und Frieden, wählet!" Und als man ihm entgegenrief: „Gieb Du!", entfchieb er: „So habt ihr den Krieg!"
218'—216 Bis zur Schlacht bei Cannä. Hannibal hatte beschlossen, den
Lanbweg über die Pyrenäen durch Gallien und vom Rhonethal aus über die Alpen zu nehmen. Er ließ einen Teil des Heeres unter feinem Bruder Hasbrubal in Spanien zurück, überwanb die Pyrenäen und führte etwa 50000 Mann Fußvolk, 9000 Reiter und 37 Elefanten durch das fübliche Gallien bis zur Rhone. Die blühenbe Griechenstabt Massilia war den Römern befreunbet und brachte auch die unter ihrem Einflüsse stehenben Keltert zu einer seinbseligen Haltung gegen Hannibal, die ihn
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35 Bezirke geteilt (tribus). Zur Besprechung örtlicher Angelegenheiten versammelte sich das Volk nach der Tribus (comitia tributa). Hier galt die Stimme des Armen (Proletariers) ebenso viel, wie die des reichsten Patriziers. Das Volk suchte nun auch Staatsangelegenheiten in diesen Versammlungen zu entscheiden. Die eigentliche Regierungsbehörde blieb der Senat. Er bestand aus angesehenen Männern, die auf Lebenszeit erwählt wurden. Alle Beschlüsse der Komitien mußten von ihm vorberaten und genehmigt werden, ehe sie gültig wurden. Die Konsuln führten die Beschlüsse des Senats aus und hatten den Oberbefehl im Kriege. Zur Zeit der Gefahr wurde ein Diktator gewählt. Er war in seiner Macht unbeschränkt und konnte nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Er mußte aber fein Amt niederlegen, sobald die Gefahr beseitigt war. Ihm zur Seite stand der Reitergeneral (magister equitum). Den höchsten Beamten gingen, sobald sie sich öffentlich Zeigten, zwölf Liktoren voran. Nachdem der Streit zwischen Patriziern und Plebejern dadurch geendet war, daß diese volle Gleichberechtigung erlangt hatten, konnte Rom seine c. 300 Kraft nach außen wenden und erlangte nun die Herrschast über Italien.
Die Samniterkriege. Während die Römer im Begriff waren, ihre Herrschaft nach Osten hin auszudehnen, stießen sie mit den Samniten zusammen, die in entgegengesetzter Richtung vordrangen. Sie waren ein tapferes Volk, zersplitterten sich aber in einzelne Gemeinden, die durch kein festes staatliches Band zusammengehalten wurden. Sie griffen Capua iu Campanien an; die Bewohner, eigener Kraft entbehrend, baten die Römer um Hilfe, und diese nahmen sie in ihren Schutz. Der Krieg, 34i welcher darüber entbrannte, endete mit einem Frieden, welcher Capua den Römern ließ. Aber da feine Entscheidung über die eigentliche Machtftage herbeigeführt war, brach der Krieg wieder aus. Tüchtige römische Feld-326 Herren führten ihn mit Glück; aber auch die Samniten hatten in Pontius einen hervorragenden Heerführer. Ihm gelang es, ein römisches Heer in 326 den Engpässen bei Eandinm so einzuschließen, daß es sich ergeben mußte. Die Konsuln hatten sich ungünstigen Friedensbedingungen unter werfen müssen, Pontius aber konnte sich nicht enthalten, der Niederlage die Schmach hinzuzufügen. Er ließ das Heer durch das Joch gehen, ein galgen-förmiges Gerüst, welches dadurch hergestellt war, daß man Zwei Lanzen in die Erde steckte und eine dritte darüber befestigte. Der Senat erkannte nun aber den Vertrag nicht an und lieferte die beiden Konsuln den Samniten aus. Pontius that ihnen nichts zu Leide, der Krieg aber brach mit erneuter Heftigkeit wieder aus. Er wurde für die Römer gefährlich, weil andere in ihrer Selbständigkeit bedrohte Volker, wie die Etrusker, sich dem Feinde anschlossen. Aber die Vaterlandsliebe und der Heldensinn der Römer überwand alle Gefahren. Feldherren, wie Papirius Cursor und Fabius Rullianus, besiegten die Samniten trotz tapferen Kampfes; diese mußten die römische Oberherrschaft anerkennen. Zwar
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Bildung trat bei den Vornehmen an die Stelle der heimischen; der alte Götterglaube schwand, dagegen fanden ausländische Götzen mit ihrem abergläubischen Dienste Eingang in Rom. Die Sucht, Geld zu erwerben, führte zu unredlichem Erwerb. Die Provinzen wurden ausgesogen, indem habsüchtige Beamte und gierige Steuerpächter ohne Schonung die Steuern eintrieben. Die Bestechlichkeit der römischen Beamten wurde fast allgemein; Könige und Prinzen erschienen in Rom und wußten Entscheidungen zu ihren Gunsten zu ersaufen. Vergebens kämpften gegen diese Auswüchse des römischen Lebens Männer der alten Richtung an, wie M. Portius Cato.
Verfassung. In der römischen Republik lag die letze Entscheidung in den Comitien; im Laufe der Zeit waren die Tributcomitieu die maßgebenden geworden. Je weiter sich aber die Grenzen des römischen Reiches ausdehnten, desto weniger waren diese Volksversammlungen im stände, es zu regieren; das konnten nur Männer, welche ihren Lebensberuf in der Leitung des Staates fanden und hinreichende Erfahrungen gesammelt hatten. Daher kam es, daß die Macht einzelner Familien wuchs, daß aus ihnen die höchsten Beamten (Magistrate) gewählt, und der Senat aus ihnen ergänzt wurde. Der Senat blieb, da die Magistrate jährlich wechselten, im Besitze der eigentlichen Staatsleitung; er stellte die Beharrlichkeit neben dem Wechsel dar. In ihm schien sich alle Staatsweisheit zu sammeln. Er wurde hauptsächlich aus den Beamten ergänzt, die ihr Amt tadellos verwaltet hatten.
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A. Die Griechen.
persönlich fret mit eigener Verwaltung, doch ohne politische Rechte und Zum Kriegsdienste verpflichtet. — d) Die Metöken waren handeltreibende Fremde in Athen ohne Bürgerrecht, unter dem Schutze des Staates und öffentlicher Vertretung durch einen Patron (vgl. Klienten in Rom). Sie dursten fein Grundeigentum erwerben, mußten aber Kriegsdienste leisten (zu Schiffe).
37. Wie unterschied sich die Lage der Sklaven zu Sparta und Athen?
Die^ spartanischen Sklaven (Heloten), die Nachkommen der mit den Sbciffen bezwungenen alten Einwohner von Lakonien, waren Leibeigene des ganzen Staates und an die einzelnen Vollbürger verteilt; sie dursten nicht getötet oder aus dem Lande verkauft werden, wurden aber hart behandelt; von dem Ertrage ihrer Feldarbeit hatten sie in der Regel nur einen bestimmten Teil an ihren Herrn abzuliefern.
Die athenischen Sklaven waren Privateigentum und wurden milde behandelt. Ihre Verwendung war eine vielseitige (Handwerk). Die Staatssklaven (Kriegsgefangene 2c.) hatten eine selbständigere Stellung mit Eigentumsrecht und Haushalt.
38. Gang der Erziehung in Sparta und Athen (vgl. Nr. 149)
In Sparta: Bis zum 7. Jahre Erziehung im Hause; von 7—18 Jahren Staatseiziehung (Abhärtung); von 18—20 Jahren beschränkter Kriegs* dienst im Lande; von 20 Jahren ab volle Dienstpflicht; von 30 Jahren an Bürgerrecht.
In Athen: Bis zum 18. Jahre Erziehung im Hause und zwanglos in den Gymnasien (geistige Ausbildung) und den Palaestren (körperliche Übung); von 18—20 Jahren Ausbildung im Kriegsdienste; von 20 Jahren ab Kriegspflicht und Stimmrecht.
39. Welche Stellung hatten in Sparta die Könige?
Die Verfassung gewährte den Königen nur einen größeren Grundbesitz, einen Ehrenplatz bei öffentlichen Versammlungen, Leitung der Volksversammlung, Vorsitz im Rate und Anführung im Kriege. Sie unterstanden im übrigen der Oberaufsicht der Ephoren (vgl. in etwa die beschränkte Stellung der Monarchie im früheren Polen, in England).
40. Welche Bedeutung hatte das spartanische Ephorat?
Die fünf jährlichen Ephoren, ursprünglich Aufseher der Stadtbezirke, wurden nach und nach eine nur ihren Nachfolgern verantwortliche Aufsichtsbehörde für die ganze Staatsverwaltung; die Verteidigung der Rechte des Volkes war ihr Hauptzweck. Sie konnten die Könige vorladen, zurechtweisen, mit Geldstrafe belegen und verhaften. In den
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Extrahierte Ortsnamen: Athen Rom Sparta Athen Lakonien Sparta Athen Sparta Athen Sparta Polen England
A. Die Griechen.
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entwickelnde Söldnerwesen, die verschwenderische Willkürherrschast der Großkönige sowie die zu Empörungen neigende Satrapenwirtschaft.
98. Welche Zwecke verfolgten die Städtegründungen Alexanders d. Gr.?
Militärisch: die größere Sicherung des Reiches; volkswirtschaftlich: die Förderung von Handel und Verkehr in noch wenig erschlossenen Gebieten: zivilisatorisch: die Verbreitung der hellenistischen Bildung.
99. Welche Bedeutung hat der Zug Alexanders d. Gr.?
Die Bildung des persisch-mazedonischen Weltreiches (200 000 □ Ml. mit 100 Mill. Ein w.) resp. der späteren Teilreiche ermöglichte die fruchtbare Hellenisiernng des starren Orients als völkerverbindende Vorbereitung der römischen Weltherrschaft. — Das Griechische wird Weltsprache, Vorderasien dem Handel erschlossen.
100. Die Reiche der Diadochen.
Drei größere: Mazedonien (Pella) mit Griechenland unter der Dynastie^) der Antigoniden, Syrien (Seleueia, Antiochien, Babylon) unter den Sekunden, Ägypten (Alexandria) unter den Ptolemäern. — Kleinere Staaten: Pergamnm (Pergamns), Bithymen (Nicomedia), Kappa-bocten (Caesarea), Rhodus.
101. Städtezerftöruugeu in der griechischen Geschichte.
Sardes (Joner) 498, Milet (Perser) 494, Athen und Plataeae (Perser) 480, Plataeae (Spartaner) 427, Olynth (Philipp Ii) 348, Theben (Alexander d. Gr.) 335, Korinth (Mnmmins) 146.
102. Welche Beweise hoher Vaterlandsliebe kennt die griech. Geschichte?
Den (sagenhaften) Opfertod des Königs Kodrus, dm Kampf und Heldentod des Leoni das und feiner Schar in den Thermopylen, das Ende des Epaminondas in der Schlacht bei Lenktra, den Kampf der H. Schar bei Chaeronea (vgl. die Mailänder Schar bei Legnano, 1176).
103. Inwiefern war der Untergang Griechenlands eine Notwendigkeit und Wohlthat für die Welt? (Vgl. Nr. 229).
Ununterbrochener Parteihader, Bürgerkriege, Habgier und Genußsucht hatten längst alle edlen Seiten des griechischen Volkscharakters Der-
*) Dyiiastie (J'^«<r»f<t) ist eine zur Staatsregierung vorzugsweise berufene Familie.
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Extrahierte Personennamen: Alexanders Alexanders Nicomedia Philipp_Ii Philipp Alexander_d Alexander
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B. Die Römer.
schaft der Kelten den ersten Rückhalt bot für Verpflegung und Ergänzung des Heeres. Dort konnte auch, wenn Mazedonien gewonnen wurde, ein Heer desselben zu Hannibal stoßen.
Vgl. Gustav Adolfs Zug nach Deutschland, Karls Xii. Zug nach Rußland; Hannibals Alpenübergaug vgl. mit den Alpenzügen Karls d. Gr., Napoleons I., Suwarows; vgl. ferner die Schlachten bei Cannae und Jeua (Zama und Waterloo).
183. Nach welchem Plane kämpfte Hannibal in Italien?
Da Hannibal die Überlegenheit der römischen Legionen kannte, so verfolgte er eine stete Überraschung derselben durch unvermutete Angriffe. Daher ein steter Wechsel des Kriegsplanes und des Schauplatzes.
184. Worin besteht die geschichtliche Größe Hannibals?
In dem höchsten Ansdrncke echter Feldherrnbegabung, der Vereinigung von heldenmütiger Thatkraft, maßvoller Besonnenheit und überlegener Beherrschung der Menschen und Verhältnisse: in der vollen Erkenntnis und zähen Verfolgung seiner entscheidenden patriotischen Aufgabe trotz Anfeindung der Mitbürger und mit den geringsten Mitteln in Feindesland (vgl. Friedrich d. Gr. im siebeujähr. Kriege).
185. Welche unmittelbaren Folgen hatten die panischen Kriege?
1. Gewinnung von Sizilien als erster römischer Provinz. 2. Die Herrschaft über das ganze westliche Mittelmeergebiet. 3. Die Vernichtung der letzten gefährlichen Rivalin.
186. Welche verhängnisvolle Bedeutung haben die Siege über Syrien und Mazedonien?
Durch deu Zusammenfluß ungeheurer Reichtümer aus den bezwungenen Ländern (Aufhören des römischen Tribntnms) und das Überhandnehmen der Sklaven wich von nun an rasch die Einfachheit der Sitten dem Luxus und Wohlleben und rief eine allgemeine Erschlaffung hervor, welche den Versall der Republik vorbereitete. — Vgl. Spanien nach der Entdeckung des gold- und silberreichen Amerika.
187. Welche Bedeutung hat die Unterwerfung Mazedoniens?
Mazedonien war der letzte civilisierte Staat, welcher als ebenbürtige Macht mit Rom kämpfte; der Senat ändert nun feine Politik im Osten: die verbündeten und abhängigen Staaten werden allmälig in Unterthanen verwandelt.
188. Was bezeichnet das Austreten der Gracchen?
Vergebliche Reformversuche der Populären zur Hebung des freien Bauernstandes und zum Sturze der optimatischen Oligarchie.
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