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Antwort, dass sie die Freiheit, Selbständigkeit und ihr Gebiet behalten sollten, wenn sie 300 Geiseln aus den vornehmsten Familien nach Lilybaeum, wo bereits die Consuln eingetroffen waren, ausliefern würden. Das schwere Opfer wurde gebracht; aber dennoch landeten die Consuln bei Utica, welches treulos in dieser Noth von den Carthagern abgefallen war. Von hier aus verlangten sie, um Carthago völlig wehrlos zu machen, Auslieferung aller Waffen. Angstvoll übergaben die Bürger 200,000 vollständige Rüstungen. Aber jetzt forderten die Consuln, sie sollten ihre Stadt verlassen und sich zwei Meilen von der Küste entfernt ansiedeln. Ueber diese schnöde Forderung der Selbstvernichtung und über die römische Hinterlist empört entschlossen sich die Bürger unter der Führung des aus der Verbannung zurückgerufenen Ha s drub a 1 zum äussersten Widerstande. Die beiden Consuln machten bei der Einschliessung der festen Seestadt nur geringe Fortschritte. Der Consul des folgenden Jahres 148 (L. Calpurnio Piso) gab sogar den Angriff auf die Stadt selbst auf und begnügte sich damit, einige kleine Ortschaften zu erobern. Erst als P. Cornelius Scipio, der in die Familie der Scipionen adoptirte Sohn des Aemilius Paulus, den Oberbefehl erhielt, nahm der Krieg eine bessere Wendung. Dieser sperrte die Landzunge, auf der die Stadt lag, durch eine doppelte Verschanzungslinie ab und zog vor die Mündung des Hafens einen Steindamm.*) Vergebens gruben die Belagerten dem Hafen einen anderen Ausgang, vergebens rüsteten sie sogar eine Flotte von 50 Kriegsschiffen und mehreren kleineren Fahrzeugen aus. Als sie zur Ueberraschung der Römer mit der schnell und heimlich geschaffenen Flotte in See gingen, wurden sie vollständig geschlagen. Schon hatte sich Scipio der Vorstadt (Megara) und der Aussenwerke (in Nepheris) bemächtigt, da liess er die ausgehungerte Stadt durch Sturm nehmen. Sechs Tage wurde in den Strassen, welche vom Kriegshafen über den Markt bis zur Burg (Byrsa) führten, mit der grössten Erbitterung gekämpft; erst am 7. ergab sich der Rest der Bevölkerung. Eine Schaar römischer
*) Trotz mehrfacher Untersuchungen neuerer Reisender, wie Barth, Beule, Davis, sind die einzelnen Oertlichkeiten der Stadt noch nicht ganz sicher zu bestimmen. Vgl. Ihne Iii, S. 291; Peter I, S. 482,
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kletterten, trieb sie Manlius Capitolinus, durch das Geschrei der im Tempel der Juno ernährten Gänse erweckt, zurück. Die Gallier begnügten sich nun, von der Besatzung des uneinnehmbaren Capitols ein Lösegeld von 1000 Pfund Goldes zu erpressen, und zogen dann, entweder weil Seuchen in ihrem Heere ausgebrochen waren, oder weil sie die Nachricht erhielten, dass die Veneter in ihr Land eingefallen seien, zurück. Die spätere Sage lässt den Camillus gerade dazwischen treten, als den Galliern das Gold ausgezahlt wurde, ihnen den erpressten Raub abjagen und ihr ganzes Heer vernichten.
Die Absicht vieler Bürger, das verödete Rom zu verlassen und nach dem schöneren Veji überzusiedeln, wusste Camillus, „der zweite Gründer Roms“, durch die gewandte Benutzung eines glücklichen Omen abzuwenden. Die Stadt wurde mit neuen Strassen wieder aufgebaut und die Zahl der Tribus durch die Aufnahme von Capenaten, Faliscern und Ve-jentern (auf 25) vermehrt.
Ii. Bis zur Unterwerfung von Mittel- und Unteritalien, 889—266.
1, Die Fortsetzung des Verfassungskampfes.
§. 105. Die Verwüstung und der Neubau der Stadt «türzten die Plebejer abermals in Schulden. Vergebens nahm sich M. Manlius, der Retter des Capitols, der Bedrängten an, indem er gegen 400 Bürger aus der Schuldknechtschaft loskaufte und allgemeinen Schuldenerlass und Vertheilung des ager publicus verlangte. Er wurde, wie vordem Sp. Maelius, des Strebens nach der Alleinherrschaft beschuldigt, unter Ca-millus vierter Dictatur zum Tode verurtheilt und vom tar-peischen Felsen gestürzt (384). Sein Haus auf dem Capitol, von dem er seinen Beinamen Capitolinus führte, wurde geschleift, und es wurde verordnet, dass Niemand mehr auf dem •Capitol wohnen solle.
1. Leges Liciniae Sextiae, 376—366. Mit besserem Erfolge unternahmen die Rettung der Plebs die Tribunen C. Li-cinius Stolo und L. Sextius Lateranus durch folgende Gesetze^
a) De aere alieno :.iut deducto eo de capite, quod usuris per-numeratum esset, id quod superesset, triennio aequis portionibus
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Oden a thus aus Palmyra, welcher seine Vaterstadt glücklich gegen die Perser vertheidigt und den Feind sogar bis Ctesi-phon zurückgeworfen hatte, wurde von Gallienus zum Mitherrscher ernannt. Als er durch die Hand eines Verwandten gefallen war, behauptete seine Gemahlin Zenobia, eine entschiedene und muthvolle Frau, für ihren Enkel die kaiserliche Stellung. Gallienus wurde, während er einen seiner Gegenkaiser in Mailand belagerte, ermordet.
Erst unter L. Domitius Aurelianus (270—275) kehrten wieder geordnete Zustände zurück. Er beendete den bereits von seinem Vorgänger (Claudius Ii.) mit Erfolg geführten Krieg gegen die Alemannen, welche schon bis nach Oberitalien vorgedrungen waren, und befestigte Rom durch eine neue starke Ringmauer, ein Beweis, wie sehr man schon die Einfälle der nördlichen Barbaren fürchtete. Dann wandte er sich gegen Zenobia, welche Syrien, Aegypten und einen Theil Kleinasiens zu einem mächtigen Reiche vereinigt hatte, besiegte sie in zwei Schlachten und zwang sie durch Umlagerung ihrer Hauptstadt Palmyra zur Flucht. Sie wurde am Ufer des Euphrat eingeholt. Der edle Sieger schonte das Leben der muth vollen Frau; sie durfte, nachdem sie im Triumphe aufgeführt war, den Rest ihrer Tage ruhig in Tibur verleben. Endlich wandte sich Aurelian gegen den Tetricus, welchen die Legionen in Aquitanien als Gegenkaiser erhoben, und zwang ihn, sich nach einem kurzen Kampfe zu ergeben. So verdiente er sich, nachdem er die Einheit und Ruhe des Reiches wiederhergestellt hatte, den Ehrennamen eines Restitutor imperii. Auf einem Feldzuge in Persien fiel er als Opfer der Privatrache von der Hand eines seiner Freigelassenen. Sein zweiter Nachfolger
M. Aurelius Probus (276—282) leistete den immer unaufhaltsamer vordringenden germanischen Wanderschwärmen an den Grenzen kräftigen Widerstand, nahm aber 16,000 Germanen in das Heer auf, ein gefährliches Mittel, um die Eroberungslust der nordischen Barbaren in Schranken zu halten. Seinen Versuch die Legionssoldaten in Friedenszeiten zu nützlichen Arbeiten, wie Urbarmachung des Landes, Anlage von Brücken und Strassen,
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Sechs Tage lang lvurbe in den Straßen und den turmhohen Häusern mit der größten Erbitterung gekämpft; ganze Stadtteile wurden von den stürmenden Soldaten in Asche gelegt. Erst am siebenten ergab sich die Burg. Hasdrubal flehte feige die Gnade des Siegers an, während sein Weib, dem ungleichen Gatten fluchend, den Tod in den Flammen eines brennenden Tempels nichte. So sank Karthago, einst die Herrin der Meere, nach dreijähriger Belagerung in Schutt und Trümmer. Als der Sieger oon der Höhe der Burg den Brand der stolzen Stadt sab, sprach er. der eigenen Vaterstadt gedenkend, mit den Worten des Homerischen Hektor: „Einst wird kommen der Tag, wo die heilige Jlios hinsinkt, Priamns selbst und das Volk des lanzenkundigen Königs." — Der Boden der Stadt wurde den unterirdischen Göttern, d. h. ewiger Verwüstung, geweiht. Das karthagische Gebiet wurde die römische Provinz Afrika mit der Hauptstadt Mica, 146. Der Eroberer erhielt den Ehrennamen Asricanus. Nack der Zerstörung der großen Handelsstädte Korinth und Karthago war jetzt Rom zu Wasser wie zu Lande die weltbeberrschende Macht.
<j. Dir Kriege in Spanien.
§ 42. 1. Der Krieg mit Viriathns (149—140). Als dte
Römer den Karthagern Spanien entrissen und zu einer römischen Provinz gemacht hatten, merkten die Einwohner bald, daß sie nur einen Herrn mit dem anderen vertanscht hatten. Die römischen Statthalter hausten unter den halbwilden Volksstämmen der Halbinsel mit barbarischer Grausamkeit. Daher erhob sich in Lnsitanien, dem heutigen Portugal, ein Aufstand, dessen Seele der kühne Hirt und Jäger Viriätbus war. Mit geringer Mannschaft schlug er mehrere römische Heere; aber nach langem ruhmvollen Kampfe erlag er der Hinterlist der Römer, die ihn durch Meuchelmörder im Schlafe ermorden ließen.
2. Die Zerstör u n g Numantias, 138. Die celttberischen Völker am Duero verharrten unterdes im Aufstand. Sie machten das feste, auf einer waldigen Berghohe ant Oberlause des Flusses liegende Numüntia zu ihrem Waffenplatze. Hier trotzten die kräftigen Bergbewohner allen Angriffen der Römer, bis endlich der Zerstörer Karthagos Publius Cornelius Scipio Africanus der Jüngere mit einem überlegenen Heere gegen sie gesandt wurde. Dieser schloß dte Stadt aufs engste ein und erzwang ihre Übergabe, 133.
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von einer viereckigen Grundfläche nach oben spitz zulaufende Bauwerke, welche teils aus behauenen Steinblöcken, teils aus Backsteinen ausgeführt sind. Die drei größten finden sich bei dem Dorfe Gizeh unweit Kairo.
3. Darius, der Sohu des Hystäspes (521 — 485). Während Kambyses in Ägypten weilte, hatte sich in Persien ein Magier, d. H. ein medischer Priester erhoben, um den wegen seiner Grausamkeit beim Volke mißbeliebten König vom Throne zu stoßen. Er gab sich für einen Bruder des Kambyses, Smerdis, aus, den dieser vor seinem Zuge nach Ägypten heimlich hatte umbringen lassen. Auf die Kunde von der Empörung brach der König eilends aus Ägypten nach seiner Hauptstadt Susa auf, aber er starb unterwegs an einer Verletzung, die er sich selbst beim Aufsteigen auf das Pferd zuzog. — Die Regierung des Magiers wurde bald durch die sieben persischen Großen, welche dem Throne zunächst standen, gestürzt. Da sich diese über die Thronfolge nicht einigen konnten, so bestimmten sie, es solle der König werden, dessen Pferd bei einem gemeinsamen Ausritt zuerst wiehern würde. Da wußte der Stallmeister des Darms durch eine List es so einzurichten, daß dessen Pferd zuerst wieherte. Zugleich blitzte und donnerte es bei heiterem Himmel. Nnn sprangen die übrigen von ihren Pferden und huldigten kniefällig dem Darius als ihrem Könige.
Der Ausstand in Babylon. Gleich im Beginne feiner Regierung drohte Babylon abzufallen. Die Belagerung der festen Stadt zog sich in die Länge, und schon verzagte man an der Einnahme. Da fand der schlaue Feldherr des Darius, Zopyrus, ein Mittel. Er schnitt sich Nase und Ohren ab und zerfleischte sich am ganzen Leibe. Dann suchte er wie ein Flüchtling Schutz in der Stadt und gab vor, Darius habe ihn so schmählich verstümmeln lassen; er stick nur eine Gelegenheit zur Rache. Auf feine Bitte stellten ihn die Bürger an die Spitze einer Heeresabteilung. Als nun verabredetermaßen die Perser bei mehreren feiner Ausfälle geflohen waren, machten ihn endlich die Belagerten zum Befehlshaber ihrer Stadt. Jetzt ließ er bei einem Sturme der Perser die Thore öffnen und lieferte ihnen die Stadt aus.
Der Zug gegen die Scythen. Zu den glänzenden Eroberungen des Cyrns und Kambyses wollte Darius neue hinzufügen. Er unterwarf zuerst die tonischen Städte an der Westküste Kleinasiens, ließ aber in den meisten griechische Tvrannen als persische Beamte bestehen. Dann beschloß er die Wanderscvthen, ein halbnomadisches Volk an der
St ein, Geschichte für die Mittelstufe 1. 2
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Extrahierte Personennamen: Darius Darius Darius Darius Darius Darius Darius Darius Darius
m der das eilig zusammengeraffte römische Heer durch die ungestüme Tapferkeit der Gallier so vollständig besiegt wurde, daß der Tag an der Mia aus lange hin ein Trauertag in der römischen Geschichte wurde. In Rom herrschte die größte Bestürzung; ein Teil der Einwohner flüchtete nach Veji, andere retteten sich auf das Capitol. Die übrige Stadt war fast menschenleer: nur auf dem Markte hatten sich achtzig Senatoren in ihrem Amtskleide niedergesetzt und erwarteten, dem Tode geweiht, den Anzug des Feindes. Ohne Widerstand zu finden, zogen die gallischen Horden in die Stadt ein, hieben die Senatoren auf dem Markte nieder, verbrannten die Unterstadt und belagerten das Capitol. Ihr Versuch, dieses in einer mondhellen Nacht zu ersteigen, mißlang. Titus Manlius Capitolinus, aufgeweckt durch das Geschrei der im Tempel der Juuo gehaltenen Gänse, trieb die schon bis zur Spitze der Burg gelangten Feinde zurück. Da zudem Seuchen im Heere der Belagerer ausbrachen, so begnügte sich Brennus, von der Besatzung der Burg ein Lösegeld von 1000 Psuud Goldes zu erpressen. Beim Abwägen des Goldes sollen die Gallier falsches Gewicht gebraucht haben. Als die Römer sich darüber beschwerten, warf Brennus mit den höhnenden Worten: „Wehe den Besiegten" (vae victis) noch fein Schlachtfchwert in die Wagfchale. Aber in diesem Augenblicke trat, wie die spätere Sage berichtet, der aus der Verbannung zurückgerufene Camillus dazwischen, jagte den Galliern das erpreßte Löfegeld ab und zwang sie durch eine siegreiche Schlacht zum eiligen Abzüge.
ix Zulassung der Plebejer zum Konsulat. Kaum war die durch den gallischen Brand verwüstete Stadt wieder ausgebaut, so entbrannte der alte Streit zwischen den Plebejern und Patriciern von neuem. Nach langem Widerstreben der Patricier setzte der Tribun Gajus Licinius Stolo das Gesetz durch, daß fortan immer einer der Konsuln ein Plebejer fein müsse, 366. So waren jetzt beide Stände in ihren staatlichen Rechten gleichgestellt.
Der Senat, ans 300 Mitgliedern bestehend, war, wie vordem, die wichtigste Körperschaft. Er leitete insbesondere die auswärtigen Angelegenheiten.
Die Volksversammlungen waren:
1. Die Centuriatcomitien, welche sich auf dem Marsfelde versammelten. In ihnen wurde über Krieg und Frieden entschieden und die Wahl der Konsuln und der anderen Beamten des Staates vorgenommen.
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T.
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Flusses einen pltzlichen Tod (1190). Auf dem weiteren Zuge, den des Kaisers Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, leitete, hatte das Heer durch Seuchen viel zu leiden, so da nur gegen 7000 Waffenfhige vor Akkon ankamen. Hier vereinigten sie sich mit einem Christenheere unter dem aus der Gefangenschaft entlassenen Könige Veit von Lusignan zur Belagerung von Akkon. Da bei der Belagerung im Heere eine Seuche ausbrach, welcher auch der Herzog Friedrich zum Opfer fiel, so kehrte der grte Teil des deutschen Heeres nach Hause zurck; der Rest verband sich mit dem inzwischen angekommenen englisch-fran-Mischen Heere.
Das englische Kreuzheer unter dem Könige Richard Lwenherz und das franzsische unter dem Könige Philipp Ii. Augustus vereinigten sich in Messina. Von hier aus fuhren die Franzosen gerades-wegs nach Palstina (1191). Richard Lwenherz aber steuerte nach Cypern, eroberte diese von einem Verwandten des griechischen Kaiser-Hauses beherrschte Insel und landete dann bei Akkon. Hier vereinigten sich die beiden Herrscher mit dem deutschen Heere zur Belagerung dieser Stadt. Ein Angriff Saladins. welcher den Belagerten Hilfe bringen wollte, wurde zurckgeschlagen, und die Stadt mute sich ergeben. In die Beute teilten sich die Englnder und Franzosen so. da die Deutschen leer ausgingen. Richard beleidigte sogar den Fhrer des deutschen Heeres, Herzog Leopold V. von sterreich, dadurch, da er die deutsche Fahne in den Kot treten lie. Bald nach der Eroberung Akkons schiffte sich Philipp Augustus, der das hochmtige Wesen Richards nicht lnger ertragen mochte, wieder nach Hause ein, nachdem er geschworen, die englischen Besitzungen während Richards Kreuzzug nicht anzugreifen. Obfchon sich das Kreuzheer zweimal bis auf einen Tagemarsch Jerusalem nherte, so verzweifelte Richard doch, die Stadt einnehmen zu knnen. Daher schlo er, zumal sein Bruder Johann in England Unruhen gegen ihn erregte, einen dreijhrigen Waffenstillstand (1192), wonach das Land zwischen Tyrus und Joppe den Christen verbleiben und der Besuch der heiligen Orte denselben frei bleiben sollte. Das eroberte Cypern berlie er dem Könige Veit von Lusignan, dessen Nachkommen hier lange geherrscht haben.
Auf der Rckfahrt erlitt Richard im adriatischen Meere Schiffbruch und suchte durch sterreich zu entkommen, wurde aber vom Herzog Leopold gefangen genommen und an den Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert. Dieser brachte ihn auf dem Schlosse Trifels (bayr. Rheinpfalz) in
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während die Herzogswrde von Sachsen die Besitzer von Wittenberg und Lauen brg aus dem Hause Anhalt behielten. Beim Aussterben des Hauses Anhalt oder Manien (1423) folgte in der Kurwrde und in dem Herzogtum das Haus Wettin, welches seit Kaiser Lothar Iii. mit der Markgrafschaft Meien und Thringen belehnt war. Das Haus Wettin teilte sich spter (1482) in zwei Linien, die er nestin ische und die albertinische, von denen die erftere (bis 1547) im Besitze des Kurlandes Sachsen, die letztere im Besitze des neuen Herzogtums Sachsen (der frheren Markgrafschaft Meien) war. e) Die Beherrscher der stlichen Gebiete mit vorwiegend slavischer Bevlkerung wurden die mchtigsten Fürsten. Brandenburg, wo seit 1134 Albrecht der Br und seine Nachkommen aus dem Hause Anhalt regierten, und sterreich, wo 1246 mit Friedrich dem Streitbaren der Babenbergische Stamm ausstarb, treten allmhlich immer mehr in den Vordergrund.
3. Der Brgerstand.
Die deutschen Städte. Schon vor dem 10. Jahrhundert fanden sich in den deutschen Lndern zahlreiche Burgen. Heinrich I. vermehrte ihre Zahl zum besseren Schutze des Landes gegen die Ungarn. Der Herr dieser Burgen war oft der König, oft aber auch ein Bischof, Abt, Herzog oder Graf. Gewhnlich wurde die Burg in der Nhe von Ortschaften angelegt, mit denen sie durch eine gemeinsame Mauer ver-bunden war. Ein derartig befestigter Ort mit Einschlu der Burg hie Civitas. Die Burgmannen bestanden a) aus Freien, b) aus Hrigen, c) aus Hintersassen, welche einen Teil ihres Besitztums oder gewisse Nutzungsrechte von dem Burgherrn erhalten hatten. der die Hrigen und Hintersassen bte der Burgvogt in Vertretung des Burgherrn die Gerichtsbarkeit; ihm stand zur Besorgung der minderwichtigen Ge-schste ein Schulthei zur Seite. Bald erhielten die Burgherren durch besondere knigliche Privilegien auch der die freien Einwohner der Civitas die Gerichtsbarkeit. So erscheinen denn nun die Civitates als Immunitten. Die Einwohner derselben unterschieden sich also von den Bewohnern des flachen Landes dadurch, da jene unter dem Burgvogt, diese aber unter dem Gaugrafen standen. Der ganze von der Gewalt des Gaugrafen ausgenommene Bezirk wurde Weichbild (von altd. vih vicus?) genannt.
Seit dem 12. Jahrhundert gingen in den Stdten bedeutende Vernderungen vor. Die Burgherren verzichten, um sich den Beistand der Stadt im Kriege zu sichern, allmhlich auf ihre Hoheitsrechte. Daher
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Extrahierte Personennamen: Lothar_Iii Albrecht Friedrich Friedrich Heinrich_I.
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Hauptheer nahm seinen Marsch an der Nordseite des Taurus durch die heien Ebenen Phrygiens bis nach Armenien, während Balduin und Tankred sich nach Cilicien wandten und Tarsus und andere Städte er-oberten. Von da zog Balduin nach Edessa (unw. des oberen Euphrat^ wo die Armenier ihm als ihrem Fürsten huldigten.
2. Antiochien. Unterdes war das Hauptheer vor den Mauern Antiochiens angekommen. Die Belagerung dieser festen Stadt bot Schwierigkeiten. Das Heer hatte durch Regengsse und Krankheiten viel zu leiden, und selbst die Mutigsten verzagten. Manche suchten sich durch die Flucht zu retten, unter ihnen auch Peter der Einsiedler, welcher aber unter allgemeinem Gesptt ins Lager zurckgebracht wurde. Schon hatte der trkische Sultan von Bagdad seinen Emir (Kerboga) mit einem Heere zum Entstze der Stadt abgeschickt, als Bohemund von Tarent im Kriegsrate erklrte, er stehe mit einem der Befehlshaber in geheimem Einverstndnisse und werde sie durch Verrat erobern, wenn man sie ihm zum Eigentum berlassen wolle. Lange zauderte man, diesem schnden und eigenschtigen Anerbieten Folge zu geben, aber endlich siegte die Not. Durch den Verrat eines trkischen Renegaten untersttzt, erstieg Bohemund mit den Seinen einen Turm, und bald war die Stadt in den Hnden der Kreuzfahrer (1098). Man berlie sie an Bohemund als Hauptstadt des Frstentums Antiochien.
3. Jerusalem. Von dort brach man auf und zog der Cfarea und Emmaus gegen Jerusalem. Aber die Erstrmung der Stadt erwies sich als sehr schwierig. Das Holz zu den Belagerungstrmen mute mehrere Meilen weit herbeigeschafft werden, während das Heer in der wasserarmen Gegend Durst und Hitze litt. Von den zwanzig-tausend, welche glcklich Jerusalem erreicht hatten, starben jetzt noch viele im Lager. Endlich brachte eine genuesische Flotte Lebensmittel. Be-lagerungsgert und Baumeister. Man traf jetzt alle Vorbereitungen zum Sturme, und am 15. Juli 1099 siel die Stadt in die Hnde der Christen.
Um den Besitz der Stadt zu sichern, wurde Gottfried von Bouillon zum Könige von Jerusalem gewhlt; aber er nannte sich in frommer Demut nur Beschtzer des hl. Grabes. Seine letzte Heldentat war der glnzende Sieg bei Askalon (1099), den er mit 20000 Mann der ein weit berlegenes Heer des Kalifen von gypten gewann. Nachdem er durch diesen Sieg die Besitznahme Jerusalems gesichert, erlag er im Jahre 1100 einer ansteckenden Krankheit. Auf seinen
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aufzusteigen, mit den religisen verbanden, traten namentlich Ulrich von Hutten und Franz von Sickingen hervor. Hutten, aus einem frnkischen Rittergeschlecht entsprossen, durch humanistische Studien und ein langes Wanderleben gebildet, gleich fertig mit der Feder wie mit dem Schwerte, war einer der kecksten Kmpfer fr die neuen Ideen. Von der Ebernburg (a. d. Nahe, bei Kreuznach), dem Schlosse seines Freundes Franz von Sickingen, schleuderte er zahllose Flugschriften in lateinischer und deutscher Sprache, in Versen und in Prosa ins Land. Auf den Beistand der Ritterschaft in Schwaben und am Rhein ver-trauend und an der Spitze eines nach Art der Condottieri geworbenen Heeres sagte Sickingen dem Kurfrsten von Trier Fehde an, wurde aber von seinem Gegner im Verein mit dem Landgrafen Philipp von Hessen und dem Pfalzgrafen bei Rhein auf seiner Burg Landstuhl (in der Pfalz) eingeschlossen und starb während der Belagerung, 1523. Hutten, von seinem Anhange verlassen, flchtete auf eine Insel des Zricher Sees; hier starb er in der Blte der Jahre an den Folgen seines unregelmigen Lebens.
c) Bald nahm auch das Landvolk Luthers Lehre von der evatt-gelischen Freiheit mit Begeisterung auf. Das Beispiel der Schweizer Bauern, welche sich gegen sterreich erhoben, hatte schon lngst unter dem von hartem Frondienst gedrckten Landvolk den Geist des Auf-ruhrs genhrt und hufige Emprungen veranlat. Seit dem I. 1493 hatten sich mehrere geheime Verbindungen, wie der Bundschuh" und der arme Konrad", am Oberrhein und in Schwaben gebildet, welche die Befreiung von der Leibeigenschaft zum Zweck hatten. Jetzt ver-langten die Bauern in Schwaben und Franken in den sogenannten 12 Artikeln freie Wahl der Prediger. Abschaffung des Zehnten, des Todfallrechts und der Leibeigenschaft, Freiheit der Jagd und des Fisch-fangs; die weltlichen Territorialherren sollten fr die aufgegebenen Rechte durch Skularisation geistlicher Gter entschdigt werden. Zuerst wandten sie sich raubend und sengend gegen die reichen Abteien, dann aber rckten sie auch vor die Burgen der Adeligen und zwangen diese, ihre Forderungen anzunehmen. Um ihre Partei zu verstrken, zogen sie selbst Ritter auf ihre Seite. Unter diesen war auch Gtz von Berlichingen mit der eisernen Faust", welcher entweder gezwungen oder in der Absicht, ein greres Unheil zu verhten, die Fhrung der buerlichen Rotten bernahm. Endlich unterdrckte Truchse von Waldburg, welcher beim Reichsregiment als Statthalter fr
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Extrahierte Personennamen: Ulrich_von_Hutten Franz_von_Sickingen Franz Franz_von_Sickingen Franz Philipp_von_Hessen Philipp