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1. Leitfaden der griechischen und römischen Altertümer - S. 151

1899 - Berlin : Weidmann
Iii. Das Kriegswesen. Die Belagerung. 151 Zu längerem Aufenthalt mürben stärker befestigte Staublager (stativa) bezogen, die entweber castra aestiva (Sommerlager) ober castra hiberna (Winterlager) rnaren. An solche Lager schlossen sich Marktplätze (fora) an, denen manche Stabte ihren Ursprung oerbankten. Die Belagerung. 254. Gegen bic Mauern der belagerten Stadt würde ein Damm (agger), aus Erbe und Faschinen bestehend und durch ein Holzgerüst zusammengehalten, in allmählicher Steigung bis an den Fuß ober auch bis zur Höhe der Mauer ausgeführt. Zum Schutze der arbeitenden Soldaten bienten plutei, halbkreisförmige Schutzwände aus Weibengeftecht, mit Fellen bebeckt, vineae, Holzgerüste mit Wänden von Flecht- ober Holzwerk und flachem, durch Felle ober nasse Säcke gegen Feuer geschütztem Bretterbache, testiidines (Schildkröten), aus Rollen ruhende, sestgebaute Bretterhütten, mit einem bis aus deu Bodeu rcichertben Borbache versehen, unter deren Schutz die Soldaten Gräben ausfüllten und den Boben ebneten, musculi, Breschhütten mit einem Dach aus Ziegelstein und Lehm, unter benen die Mauern untergraben und Erb arbeiten ausgeführt wurden. Aus dem Damm erbaute man in einer Entfernung, die vor den feinblichen Geschossen schützte, Wanbeltiinne (turres ambulatoriae), aus mehreren Stockwerken (z. B. aus 10 bei einer Höhe von 28 m) bestehenb, und bewegte sie gegen die Mauer. Das oberste Stockwerk ragte über die Mauer hinaus und trug Geschütze, in der Höhe der Mauer war eine Fallbrücke (sambuca) angebracht. Die mit Brustwehren versehenen Außengallerieen der Stockwerke waren mit Schleuberem und Bogenschützen besetzt. In dem unteren Geschoß dieser Türme oder auch in einer eigenen Bretterhütte (testndo arietaria) wurde der Mauerbrecher angebracht. Der Mauerbrecher (aries) war ein langer, vorn mit einem eisernen Wibberkopf versehener Balken, der, in einem Gerüst höngenb, zurückgezogen und gegen die Mauer geschnellt würde. Ähnlich dem Wibber war der Mauerbohrer (terebra) mit scharfer Spitze. Mauersicheln (falces murales) wanbte man an, um Steine ans der Meuter zu reißen, und mit Maueräxten (dolabrae) würde die Meuter untergraben. 255. Bei der Berteibigung suchten die Belagerten bett Widdern durch schwere Massen die Spitzet: abzuschlagen, ober mein zog sie mit Schlingen in btc Höhe. Die Mauer wurde durch Gerüste und elastische Körper gesichert. Gegen die Türme errichtete man Gegentürme oder man beschoß sie. Auf die Belagerungswerkzeuge wurden Brandpfeile geschleudert oder Steinblöcke, geschmolzenes Blei und Pech hinabgeworfen. Die Geschütze (tormenta) waren der Armbrust nachgebildet und bestauben aus dem Fußgestell, der Bahn des Geschosses und der Spannvor-

2. Leitfaden der griechischen und römischen Altertümer - S. 152

1899 - Berlin : Weidmann
152 Rom. Achtung. In dem Spannkasten waren in den beiden Seitenfächern starke dnstijche Stränge in vertikaler Richtung straff gespannt. Zwischen den Strängen besand sich auf jeder Seite ein hölzerner Bogenarm. Die Sehne die die beiden Bogenarme verband, zog man mit einer Winde bis zum Ende der Geschoßbahn an. Man unterschied catapultae, die Pfeile in horizontaler Dichtung schossen, und ballistae, die Steine, Balken :e. im Bogen schleuderten. In der Kaiserzeit erhielt jede Legion eine Anzahl von Geschützen zugeteilt. Die Geschütze wurden von den fabri bedient, die unter dem praefectus fabrum standen. Die Flotte. ., ^06. Die Kriegsschiffe (naves longae) waren langgebaute Fahrzeuge die hauptsächlich durch Ruder fortbewegt wurden. Nach der Zahl der unter deni Verdes befindlichen Ruderreihen (transtra) unterschied man naves actuariae, schiffe mit einer Ruderreihe, biremes, triremes, quadriremes und qumqueremes, Schiffe mit 2, 3, 4 und 5 Ruderreihen. Die Ruderer saften m schräg aufsteigender Reihe, die der oberen Reihen über den Lücken der unteren (staffelförmig). Die Ruder (remi) waren von verschiedener Länge die in jeder höheren Stufe zunahm. Vorn am Bug (prora) befand sich der eiserne Schiffsschnabel (rostrum). Die Steuerung wurde durch zwei grofte Schaufelruder (gubernacula) aii beiden ©eiten des Hinterdecks her-gesteift. Als die Römer im ersten punischen Kriege eine Flotte gegründet hatten, übertrugen sie die Formen des Landkrieges ans das Seegesecht, dadurch dajz sie zu der Bemannung an Matrosen und Ruderern (nautae! remiges) eine starke Besatzung von Soldaten (milites classici oder classiarii) aitf jedes schiff legten, die mit Hilfe von Enterbrücken auf das feindliche Schiff zu gelangen und die Mannschaft desfelben im Handgemenge zu über-wältigen suchten. In der Kaiserzeit waren in der Flotte die Liburnae am meisten vertreten, schnelle Zweiruderer, die von der den dalmatischen Li-burnern entlehnten Schiffsform ihren Namen hatten. 257. Die Flottenmannschaft (classiarii) wurde in der Republik von den Bundesgenossen (socii navales) gestellt und aus den Bürgern der untersten Censusklassen und den Freigelassenen ausgehoben. Die Ruderer waren Sklaven. In der Kaiserzeit bestand die Bemannung aus Freigelassenen und Peregrinen, die erst nach 26 jähriger Dienstzeit das Bürgerrecht erwarben und in Sold und Rang ant tiefsten standen. Befehlshaber der Flotte war in früherer Zeit der Konsul oder sein Stellvertreter (praefectus classis), dann vom Boise gewählte duoviri navales, nicht selten auch Prütoren, denen der ^enat den Seekrieg übertrug. In der Kaiserzeit wurden die praefecti classis von den Kaisern aus der Zahl der primipili, tribuni und praefecti alarum ernannt. Der Kapitän eines Kriegsschiffes hieß trierarcha.

3. Alte Geschichte für die Anfangsstufe des historischen Unterrichts - S. 134

1916 - Berlin : Weidmann
134 rmischen Konsul, der ihnen hier entgegentrat. Wohnsitze innerhalb der rmischen Grenzen. Der aber suchte sie, während er mit ihnen unterhandelte, durch treulosen berfall bei Noreja in Steiermark au vernichten. Doch die Germanen kmpften so gewaltig, da die Rmer geschlagen wurden und vernichtet worden wren, wenn nicht wahrend der Schlacht ein furchtbares Ungewitter mit Donner und Hagelsturm losgebrochen wre, so da beide Heere erschreckt vom Kampfe ablieen. Die Sieger gingen nun nicht der die Alpen, sondern zogen nrdlich von ihnen durch die bayrische und schweizerische Hochebene nach Gallien hinein, das sie bis zu den Pyrenen berschwemmten Dann drohten sie in Italien einzufallen. Schon mehrmals wieder hatten sie nach dem ersten Siege rmische Heere geschlagen, und die Gefahr fr Rom war groß. Aber sie unterlieen dann fr jetzt den beabsichtigten Einfall, und während die Teutonen von neuem ins Innere Galliens hineinzogen, drangen die Zimbern nach Spanien vor. Dort zurckgewiesen, vereinten sie sich wieder mit den Teutonen, und beide beschlossen nun endlich in Italien einzudringen. Dazu erschien eine neue Teilung rtlich: die Zimbern whlten den Weg von Norden her der den Brennerpa. die Teutonen wollten am Mittelmeer entlang ziehen, da wo heute Nizza und Genua liegen. Schon aber war Marius in der Provinz im Rhonethale (der spteren Gallia Narbonensis) angekommen und hatte in dem verweichlichten Heere die alte Kriegszucht wiederhergestellt. Als jetzt die Teutonen im Vorbeiziehen hhnend zu den rmischen Lagerwllen hinauf fragten, ob die Rmer ihnen Gre an ihre Weiber in Rom aufzutrage, htten, hielt er seine Truppen zurck, bis sie selbst murrend die Schlacht forderten. Dann machte er sich auf. zog den Deutschen nach und ereilte sie bei den warmen Quellen von Aqu Sexti (Aix in der Provence). Hier vernichtete er sie in einer blutigen Schlacht. 102. Eben errichtete er das Sieges-zeichen und war im Begriff, das Dankopfer anzuznden, als Freunde aus Rom die Kunde brachten, da er zum fnftenmal zum Konsul erwhlt worden sei. Im folgenden Jahre begab er sich nach Nord-italien. wo inzwischen die Zimbern. im Etfchtal sdwrts ziehend, ein-toi. gebrochen waren. Diese schlug er Ende Juni 101 auf den Rau-dischen Feldern bei Vercell, wo sie in einem gewaltigen Schlacht-Viereck, dreiviertel Meilen lang und ebensotief, in dessen vordersten Gliedern die Männer sich mit Ketten aneinandergeschlossen hatten, gegen ihn anrckten. Als die Massen der riesigen Zimbern wankten,

4. Leitfaden der griechischen und römischen Altertümer - S. 38

1899 - Berlin : Weidmann
38 Griechenland. die Bemannung eines Schiffes 50—60 Köpfe zählt, so wird die Zahl der Ruderer etwa 50 betragen haben. Ist das Schiff vom Lande weit genug entfernt und Fahrwind (o oupoc) vorhanden, so wird der bis dahin liegende Mast (o to-oc) an den Bugstagen (ot Trpo-ovoi) aufgerichtet, durch die so-gmannte Fischung (f; y.saoöu.7;) d. H. 2 Bretter mit halbkreisförmigen Ausschnitten in der Höhe der Ruderbänke aus beiden Seiten festgestellt, und an der Rahe (tö s-t'xpiov) das Segel (-ö ia-tov) hochgezogen. An den unteren Enden wird dieses von 2 Taueu, den Schoten (a- -6osc), gehalten, an denen es nach der Stärke des Windes straff gespannt ober nachgelassen werden kann. Zum Seitwärtsstellen des Segels bienen die Brassen (ac u-ipai), b. H. Taue, die an den beiben Enben der Rahe befestigt sinb. Das Steuer (tö T77jsaxiov) ist ein Ruber mit breitem Blatt und einem Quergriff (-a oivjta). Statt der Anker bienen schwere Steine (at suvas), die durchlöchert und an Taue {xa Trputavv^ia) gebunden sind. Wird das Schiff nicht gebraucht, so zieht ment es auf den Strand und verwahrt das Gerät (rä Ottxa). B. Das Seemesen der historischen Zeit und die athenische Flotte. 73. Kriegsschisse baute man zum Unterschiede von den Kauffahrern und Frachtfahrzeugeu (tö -Xotov, r{ okvaz) lang und schmal (vvjec [xaxpat'; v. ta/stoti), weil es für sie mehr auf Schnelligkeit und Manövrierfähigkeit als ans den Raumgehalt für die Labung ankam. Weil das Schiff selbst als Waffe bienen sollte, würde es am Bug in der Wasserlinie mit einem kräftigen, erzbeschlagenen Rannnsporn (-ö sixßoxov) versehen und weniger mit Bewaffneten als mit Ruberem bemannt. In älterer Zeit Oerwenbete man offene Schiffe ohne Verdeck, die mit 50 Rudern manövrierten (f( Trsvttjxovtopo?) (Taf. Ii io), und sie blieben vereinzelt im Gebrauch, als man gelernt hatte, die Ruber kraft durch Anordnung mehrerer Reihen von Ruberem Übereinander zu verstärken. Das gebräuchlichste Kriegsschiff der historischen Zeit, der Dreiruderer (r, Tpir^c), besaß 3 solcher Reihen. Ein weiterer Fortschritt lag darin, daß man für die Sicherheit der Ruderer durch eine hölzerne Schutzwand sorgte (-Xota xa-aeppax-ot) und die Schiffe mit einem Berdeck (tö xataotpuma) versah. 74. Bon den 170 Ruderern saßen die 62 der obersten Reihe (oi ftpa-vtrai) aus einem außenbords herumlaufenden Gange (f, -apoooe), die 54 der 2. Reihe (ot Co^Tai) auf dem Deck und die 54 der letzten (oi P-T-a'. unterhalb desselben (Taf. Ii n). Der gleichmäßige Takt wurde durch Flötenschall und einen gesangartigen Rus (tö xixsua^a) angegeben. Den Beseht über die Rudermannschaft führte in jeber Reihe ein Pmtekoutarch (6 -svt7]xovtap-/oc) und über die Gesamtheit der Keleustes (o xsxsuot Waren nur zwei Reihen der Ruberer in Thätigkeit, so hieß das Schiff of-xpotoc, wenn nur eine, ^.ovöxpotoc. Zum Ruberbienst wurbeu die Theten und später auch Metökm ausgehoben oder gar Leute auswärts augeworben

5. Leitfaden der griechischen und römischen Altertümer - S. 63

1899 - Berlin : Weidmann
V. Das Religionswesen. Ter Kultus. 63 artiger Wulst (6 s/Jvoc d. H. Seeigel). Auf ihm ruht eine-viereckige Tragplatte, der Abakus (o aßa£), und auf dieser die Architrave (t« imoruxta),. breite Steinbalken, die von Sänle zu Säule springen. Darüber wurden bei den Holzgebäuden in regelmäßigen Abständen die Enden der Querbalken sichtbar, aus denen das Dach ruhte. Ihre Flächen waren durch 2 Kerben von oben nach unten dreifach gegliedert, und diese Verzierung, die Tri-glyphen (rt -pi-j-Xucpoc: Dreischlitz), ahmte der Steinbau nach. Die Zwischen-räume zwischen diesen scheinbaren Balkenenden, die Metopen (cd astotrat), schloß man dinch Platten, die gern mit Reliefs verziert wurden. Uber Triglyphen und Metopen hin lies das Kranzgesims (-o yetoov). Die dazwischen, unterhalb des Geison sichtbaren Platten (regulae) mit ihren tropfenartig herabhängenden Stein-vorsprüngen (guttae: Tropsen) bedeuten die Bretter der Dachver-schalung des Holzbaus mit den Köpfen der Nägel, die von unten her eingetrieben wurden, uirt sie an den oberen Teilen des Daches zu befestigen. Dieselbe Nachahmung von Nagelkopsen findet sich unterhalb einer jeden Triglyphe. (Vgl. die wiederausgerichtete Ecke des sogenannten Dioskurentempels in Girgenti. Taf. Iii6.) 123. Die Säule des ionischen Baus entspringt aus einer Bodenplatte (rt t:Xivi)o?) und einem daraus liegenden polsterartigen Wulste. Sie ist schlanker als die dorische, und die dort scharfen Kanten zwischen den Kannelüren sind hier zu schmalen Stegen abgeplattet (Taf. Iii?). An Stelle der einfachen Umschnürungslinie des oberen Endes treten reichere Verzierungen. Aus dem Echiuus, der bei dem dorischen Stil in ähnlicher Weise bemalt war, ist hier der sogenannte Eierstab als plastischer Schmuck angebracht (Tas. Iii s). Aus ihm ruht dann noch eine Art von Polster, desseu Seitenenden spiralförmig aufgerollt sind, so daß man von vorn zu beiden Seiten die sogenannten Voluten sieht. Der Architrav ist gegliedert und scheint aus mehreren, stufenartig vorspringenden Teilen zu bestehen. Die Metopen und Triglyphen fehlen, und statt ihrer umzieht eiu fortlaufender Fries in Relief den ganzen Bau (Vgl. den Niketempel auf der Akropolis Taf. Iii9). Die korinthische Säule unterscheidet sich von der ionischen nur durch noch buntere Verzierung namentlich des Kapitells, das wie ein Blumenkelch Fig. 5. Tkwlos.

6. Leitfaden der griechischen und römischen Altertümer - S. 117

1899 - Berlin : Weidmann
I. Staatsaltertümer. 1. Die Bürgerschaft. 117 des Ritterstandes waren ein schmaler Purpurstreifen an der Tunika (s. § 304) und ein goldener Ring (f. § 307). In dem ritterlichen Kriegsgewand, einem kürzet: Überwurf mit eingewirkten Purpurstreifen (trabea), erschienen die Ritter ein Festtagen. Im Theater und später im Amphitheater hatten sie Ehrenplätze. Mit dem Untergang der Republik hörte die politische Be-deutung dieses Standes auf. Die Inhaber des von den Kaisern verliehenen persönlichen Ritteradels (equus publicus) wurden in turmae eingeteilt, an deren Spitze ein kaiserlicher Prinz mit dem Titel princeps iuventutis stand. An die Verleihung des equus publicus war der Ofsiziersdienst (militia equestris) als praefectus alae, tribunus cohortis und praefectus cohortis geknüpft, und der abgeleistete Offiziersdienst berechtigte zu hohen Ämtern (z. B. praefectus Aegypti, praefectus praetorio, procurator u. ct.). 195. Den freigeborenen (ingenui) Bürgern standen die Freigelassenen gegenüber. Diese hießen libertini in ihrem Verhältnis zum Staat, liberti in ihrem Verhältnis zum Freilasser. Durch die Freilassung (manu-missio) wnrde der libertinus römischer Bürger mit beschränktem Bürgerrecht; er erhielt in den städtische» Tribus Stimmrecht, war aber von Ämtern und vom Kriegsdienst in der Legion ausgeschlossen. Erst die Nachkommen der Freigelassenen im vierten Gliede standen den sreigeborenen Bürgern rechtlich gleich. Zwischen dem Freigelassenen und seinem früheren Herrn bestand ein gegenseitiges Pflichtverhältnis. Seine Abhängigkeit zeigte sich äußerlich durch die Annahme des Geschlechtsttamens und später auch des Vornamens des Freilassers an (z. B. M. Tullius Tiro der Freigelassene des M. Tullius Cicero). Das Bürgerrecht. 196. Das Bürgerrecht (civitas) war entweder angeboren durch Abstammung aus einer rechtsgiltigen Ehe, oder es wurde dttrch Freilassung aus der Sklaverei oder durch einett Volksbeschluß erworbeu. Auch einzelne Feldherrn erhielten die Befugnis, Frattde in das römische Bürgerrecht anfzn-nehmen. Die Rechte des Bürgers waren: ius commercii das Recht, Eigentum zu erwerben und zu veräußern, ius conubii das Recht, eine römisch giltige Ehe zu schließen, ius suffragii das Stimmrecht in den Komitien, ius honorum das Recht, sich um Staatsämter zu bewerben, ius provocationis das Recht der Berustutg an das Volk gegen Strafen der Magistrate. Das beschränkte Bürgerrecht (civitas sine suffragio) entbehrte des ius suffragii und des ius honorum. Mit diesem Rechte fanden die Bewohner unterworfener Städte, die municipia genannt wurden, Aufnahme als römische Bürger. Der Verlust des Bürgerrechts (capitis deminutio d. H. Schmälerung der Rechtsfähigkeit) trat ent, wenn der Bürger dttrch Kriegsgefangenschaft seine Freiheit verlor oder zur Strafe für versäumte Kriegspflicht itttb nicht gezahlte Vermögenssteuer in die Sklaverei verkauft wurde, ferner dttrch den Übertritt in eine andere Gemeinde und durch Ächtung.

7. Leitfaden der griechischen und römischen Altertümer - S. 172

1899 - Berlin : Weidmann
172 Rom. fiebert den öffentlichen Spielen wurden auch von Einzelnen oder von Genossenschaften Spiele veranstaltet, besonders bei Bestattungen die ludi funebres. ~.)8. 4.tc älteitcu spiele waren die eireeusischeu (ludi circenses vgl. § 183). Sie begannen mit dem feierlichen Auszug (pompa) der die spiele gebenden Beamten in Triumphaltracht und der Wagenlenker und 1 mutigen Kämpfer durch die porta triumphalis, wobei auch Götterbilder aus Bahren getragen, und ihre Attribute aus Wagen gefahren wurden. Aus das Zeichen des Vorsitzenden, der von seiner über den carceres befindlichen "oge ein weißes Tnch in die Bahn warf, fuhren gewöhnlich 4 Wagen von den carceres ans auf der rechten Seite der spina bis an die Hinteren metae, dann zurück und um die vorderen metae herum. Beim siebenten Um; lnut toa_r ^er Sieger, der zuerst über eine mit Kreide markierte Linie fuhr, dieser siebenmalige Umlauf hieß missus. Die Zahl der missus stieg in der Kaiserzeit bis ans 24. Aus der spina waren 7 Delphine und 7 eiförmige ^eichen (ova) angebracht, die bei fedem Umlauf noch einander entweder umgedreht oder abgenommen wurden. Die Wagen waren klein, Zweigespanne (bigae) oder Viergespanne (quadrigae), in denen die Pserde neben einander gingen (Tas. Xx g). Der Wagenlenker (auriga) stand im Wagen, bekleidet mit einer um den Oberleib festgeschnürten Tunika, auf dem Kopfe eine helmartige Kappe, in der §>and die Peitjche, im Gürtel ein Messer, um im Notfall _die Zügel, die gewöhnlich am Gürtel befestigt waren, zu durchschneiden (-taf. Xxi i). Die Wagenlenker waren meistens Sklaven, doch erfreuten sie sich häufig großer Beliebtheit und hatten bedeutende Einnahmen. -L ie Lieferung der zu den Spielen nötigen Pferde und Ausrüstungsgegenstände übernahmen aus Kosten der Spielgeber Gesellschaften mit Direktoren an der spitze. Das leidenschaftliche Interesse des Volkes an den Wettrennen beruhte hauptsächlich auf der Organisation der Parteien des Cirkus, die sich anfangs als weiße und rote gegenüberstanden. Später tarnen noch die grüne und die blaue Partei hinzu. Die rennenden Wogen trugen die Farben der Parteien als Abzeichen. Außer den Wettfahrten fanden^ im Cirkus Tierhetzen und Gladiatorenkämpfe statt. Auch militärische Schaustellungen wurden dort veranstaltet, die ludi sevirales der 6 Abteilungen der Ritterschaft, von seviri und einem kaiserlichen Prinzen als princeps iuventutis geführt; ferner das Trojaspiel (Indus Trojae), das bewaffnete Knaben aus angesehenen Familien, in turmae geordnet, ^u Pferde ausführten. 3 299. Die scenischen Spiele (ludi scenici) waren mit der Feier der meisten ^yeite verbunden. Als dramatische Ausführungen kamen sie im T^aftre 240 v. Chr. aus, als Livius Andronieus, ein griechischer Kriegsgefangener ans Tarent, das erste, nach griechischem Vorbilde gedichtete Drama ans die Bühne brachte. Anfangs wurde für die Aufführung eine Bühne, dann ein Theater aus Holz errichtet und wieder abgebrochen, bis Pompeins

8. Leitfaden der griechischen und römischen Altertümer - S. 29

1899 - Berlin : Weidmann
Iii. Das Kriegswesen. In homerischer Zeit. 29 Gebrauche gespannt («vxavustv), was bedeutende Kraft erfordert. Die Pfeile (o loc, o otaxos) sind aus Rohr (6 oovae) und mit dreikantigen Erzspitzen versehen. Sie werden in einem Köcher (rt ©apsxpij) an der linken Seite getragen. Des Schießens sind nur wenige Helden kundig. Der Schütze beugt dabei stark die Kniee oder er läßt sich auch gauz auf ein Knie nieder, von dem Schilde eines Schwergerüsteten gedeckt. In der Hand des gemeinen Mannes dient als Fernwaffe auch die Schleuder (f) acpsvsovyj) (Taf. 12), deren Band aus Wolle gedreht ist, und gewaltige Feldsteine (xo yepaaoiov) schlendern die Helden ans deir Gegner, wenn .die Lanze gefehlt hat. 54. Berittene Kämpfer kennen die homerischen Gedichte nicht. Die Masse des Heeres besteht ans leicht gerüstetem Fußvolk, das in geschlossenen Scharen (73 ©axats) ausrückt, aber bald tu lose Schwärme sich auflöst. Die Entscheidung des Kampfes liegt nicht in ihrem Geplänkel, sondern in dem Erfolge der Führer, die in schwerer Rüstung auf Streitwagen das Schlachtfeld durcheilen und von dort herab (dtp’ rmrouv) mit der Lanze Tod verbreiten. Nur wenn sie auf einen ebenbürtigen Gegner treffen, verlassen sie den Wagen und messen sich im Kampfe zu Fuß. Der vertraute Gefährte, der als Roffelenker (6 fyi0/0?) dem Wagenkämpfer (6 -apatßaxvjs) zur Seite steht, hält das Gespann zum Rückzüge bereit. Der Wagen (xö apjia, 0 Steppos, xa o/ea) (2cif. I11) besteht ans einem leichten Holzgestell (0 oteppos) mit Trittbrett ans 2 Rädern (xa xuxxa, ot xpo'/ot) und ist vorn und au den ©eiten mit einer Brüstung ans Holz oder Flechtwerk umgeben. Um diese läuft als Geländer ein gekrümmter hölzerner Stab (rt avxoe), der bei schneller Fahrt festen Halt bietet, und um den auch die Zügel geschlungen werden können. Nach vorn streckt sich schräg auswärts die Deichsel (6 poaoc), an welcher der Wagen nicht nur gelenkt, sondern auch gezogen wird. Die Pserde werden nicht in Zugsträngen vorgespannt, sondern ein Joch (-0 C'-^ov), das auf den Rücken beider Tiere ausliegt und an der Spitze der Deichsel befestigt wird, überträgt die Zugkraft auf diese. Ein von ihm aus nach dem Wagenrande oder einer dort emporragenden Stange hinübergespannter Strang (tö Cu-yossatxov) verbindet es außerdem auf der kürzesten Strecke mit dem Gestell des Wagens und beugt somit dem aus der schrägen Richtung der Deichsel folgenden Kraftverluste vor. An dem Joch sind beide Pferde durch Bauch- und Brustgurte (xa Xi-aova) festgespannt, ein drittes geht als Beipferd (6 Trap^opos) ohne zu ziehen, zur Reserve nebenher. Die Leinen (xa fjvia) und das Zaumzeug (0 yaxtvös) entsprechen den heutigen. Zum Antreiben dient neben der Geißel (r, tacbxte, r( t|xaai>Xrj) ein Stachelstab (xö xivxpov). Bon dem Streitwagen (xö «paa) wohl zu unterscheiden ist der Lastwagen (->, afxaea, r, a-7)V7)), der vierräderig ist und auf seinem Obergestell (r, u-epxspnrj) einen Wagenkorb irstpivs) trägt. 55. Die gesamte Ausrüstung des Gegners (xa x=6/sa, xa i'vxsa), Streitwagen und Rosse mit einbegriffen, als Siegesbeute (xa svapa) heim-

9. Leitfaden der griechischen und römischen Altertümer - S. 37

1899 - Berlin : Weidmann
Iii. Das Kriegswesen. Das Seewesen. 37 Flügel, bei dem sich der Führer befand, die Spitze hatte. Den Schluß bildete die letzte Rotte des linken Flügels (r( oupot). In geschlossener Ordnung marschierte man aber nur in der Nähe des Feindes, sonst nach Bequemlichkeit ohne die schwere Rüstung, die von einem Sklaven getragen oder auf einem der Wagen des Heergepäcks gefahren wurde. Über Nacht nahm man am liebsten in Dörfern Quartier, doch führte das Heer auch Zelte (r, axtjvvi) aus Tierfellen (rt oicp&spa) mit sich. Das Lager wurde zwar gegen einen Überfall durch Befestigungen gesichert, aber nicht so, daß es wie bei den Römern einen Stützpunkt für die Kriegführung hätte bilde:: können. Die strengste Ordnung hielten die Spartaner. Sie legten ihr Lager rund an und zwangen die Heloten außerhalb zu kampieren. 71. Den Mund Vorrat (ra s-tx^osia, xa oina) für einige Tage hatte der Soldat selbst mitzunehmen. Er brauchte für die Tagesration 1 bis iy2 Choinikes Weizenmehl (xa a'xsupa) oder Gerstenschrot (xd axtpixa) zur Brotbereitung (§ 158). Auf weiteren Feldzügen verkauften die das Heer begleitenden Kaufleute Lebensmittel, oder die Städte, die man passierte, eröffneten einen Markt (d-ppav -api/stv), in Feindesland waren die Soldaten aus Requisitionen angewiesen. Außer dem Solde (6 u-aftoc) erhielten sie ein Verpflegungsgeld (xö oitvjpiaiov) ungefähr von gleichem Betrage. Die gesamte Löhnung schwaukte in Athen zwischen 4 Obolen und einer Drachme täglich für den Hopliten. Der Reiter erhielt eine Drachme. Bei den Söldnern betrug die Summe monatlich 20 Drachmen für den gemeinen Mann, für den Lochagen das Doppelte und für den Strategen das Vierfache davon. Pas Seewelen- A. In homerischer Zeit. 72. Die Verwendung des Schiffes zum Kampfe ist den homerischen Gedichten noch unbekannt, es dient nur als Transportmittel. Sein Ban zeigt aber schon eine gewisse Vollkommenheit. Von seinem Kiel (r, xpo-u) ragen in gleichen Abständen, nach beiden Seiten gekrümmt, die Spanten (ot opuo/oi) empor, Über welche die Planken («t tuw/sc) des Schiffsrnmpfes genagelt sind. Oben wird ihre Spannung durch die quer hinübergelegten Ruderbänke (ra (irfd) gehalten. Am Bug (rj —pojpyj) und Heck (t, -puavr;) ragen der Vorder- und Hintersteven hoch geschweift hervor, wovon das Schiff doppelt geschweift (djxcptexioot)) oder hochgehörnt (öpööxpaipoc) heißt. Ihre Enden sind mit Zieraten (tö äcpkaoxov) geschmückt (Taf. Ii9). Wegen der geschwungenen Linien seines Baues wird es geschweift (xoptuvte) genannt, das Beiwort Itar, bezieht sich aus das Ebenmaß und Gleichgewicht, auaaexuloc auf das Vorder- und Hinterdeck des sonst offenen Schiffes, 7roxuxxr/ic auf die Zahl der Ruderdollen. An diesen Dollen (at xx^ioec) sind die Ruder (xa sps-ud) mit ledernen Riemen (oi xpoiroi) befestigt. Da
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