278
um den Schein der Republik zu bewahren, die Dietmar nieder,
ließ sich für das folgende Jahr znm Consul wählen und setzte
dann mit seinen geübten und abgehärteten Legionen nach dem
südlichen Jllprien über, wo Pompejus eine große Land- und
Seemacht unterdessen zusammengebracht hatte. Alle Verbündeten
in den östlichen Ländern hatten Truppen und Schiffe geliefert.
Das Landheer bestand aus etwa 50,000 Mann und dehnte sich
in seinen Lagern von Dyrrhachium bis Thessalonich aus. Die
Flotte bestand aus 500 Schiffen, mit denen er die ganze Ost-
küste des adriatischen Meeres beherrschte. Das Hauptquartier
des Pompejus war in Thessalonich. Dieses galt für den Sitz
der auswärtigen Republik, hier waren auch die beiden Consuln
und der Senat, der zweihundert Mitglieder zählte.
Jedoch nichts konnte den Math des Cäsar beugen. Im
Anfänge des Jahres 48 ging er von Brundnsinm aus mit sieben
Legionen unter Segel und landete glücklich an der Küste von
Epirns. Hier nahm er im raschen Zuge Oricum und Apol-
lonia und wandte sich dann gegen Dyrrhachium, den Haupt-
waffenplatz des Pompejus; indeß Cäsar's Unterfeldherr M. An-
tonius, durch des Meisters Kühnheit und Glück angefeuert,
mit der zweiten Heersäule von fünf Legionen nach Epirns zu
ihm herüberkam. Pompejus, der seinem Gegner unaufhaltsam
entgegenrückte, erreichte jedoch früher Dyrrhachium; und nun sah
sich Cäsar gezwungen, ihm gegenüber am Flusse Apsus ein ver-
schanztes Lager zu beziehen. Allein Mangel an Lebensmitteln
und ein ungünstiges Gefecht nöthigten ihn, sich nach Thessalien
zurückzuziehen wo sein Legat Cnejus Domitins gegen Metellus
Scipio befehligte. Langsam folgte Pompejus und suchte eine
Schlacht zu vermeiden; er hoffte den Feind durch Mangel auf-
zureiben. Allein durch Glück, Eitelkeit und Kampflust der zahl-
reichen vornehmen Jugend vorwärts gedrängt, wagte er am 20.
July 48 die entscheidende Schlacht bei P h a r s ä l u s. In dieser
erfocht Cäsar durch seinen vortrefflichen Schlachtplan mit 23,000
Mann einen vollständigen Sieg über das noch einmal so starke
Heer der schon siegestrunkenen Optimaten. Während der Flucht
und Niederlage der Feinde sprengte Cäsar wiederholt durch die
Schlachtreihen, mit dem lauten Rufe: „Schonet der Bürger!"
Diese Worte gewannen ihm mehr, als die Schärfe des Schwer-
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
— 70 —
Daran schloß sich die Provinz Rätien, die Augusta Yinde-licorum (Augsburg) zur Hauptstadt hatte und bis an den Inn reichte, auch die Alpenlandschaft, die östliche Schweiz und das deutsche Tirol einschloß. Östlich davon lag Noricum, wo man sich verhältnismäßig rasch dem römischen Wesen anschloß. Beim heutigen Laibach (Aernona), Pettau (Petovio), Cilli (Celeia), Klagensurt (Vinmum), St. Peter im Holz (Teurnia), Lienz (Aguonturn) konstituierten sich schon unter der Jnlisch-Claudischen Dynastie römische Municipien. Marc Aurel begrüudete Ovilava (heute Wels) als Kolonie.
Auch im südlichen Pannonien (Ungarn, Kroatien, Slavonien) erwuchsen bedeutendere Orte: Sirminm (bei Mitrowitz) ward zur Zeit der Reichsteilung unter Diocletian die Residenz eines der Kaiser.
Nach Dacien (Siebenbürgen, Moldau, Walachei, d. i. die heute hauptsächlich von Rumänen bewohnten Landschaften) hatte Kaiser Traian zahlreiche Kolonisten aus der ganzen römischen Welt geführt, da das Land durch den rücksichtslos geführten Eroberungskrieg völlig erschöpft war. Zugleich wollte man hierin der Grenzmark eine Bevölkerung pflanzen, deren Interesse mit dem des Reiches durchaus identisch war. Es ist nahezu das einzige Beispiel vou civiler Kolonisation in der Kaiserzeit, da man sonst nur Veteranen verwendete — Italien hatte keinen solchen Überfluß an Menschen mehr, daß man die Emigration hätte begünstigen mögen —; ausdrücklich wird berichtet, man hätte die Ansiedler hierhergebracht, um den Ackerbau und das städtische Leben in Flor zu briugen.
Sarmizegctusa, die frühere Hauptstadt der dacischeu Könige, ward durch Traian zur römischen Kolonie gemacht, an die sich bald andere anschlossen. Die Stadt nahm, wie die Inschriften und die sonstigen Überreste (darunter ein Amphitheater) erweisen, einen bedeutenden Aufschwung; hier kam der Landtag der „drei Dacien" zusammen, der nach dem Vorbilde des Landtages der „drei Gallien" konstituiert war.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Petovio Peter Marc_Aurel
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
— 113 —
Moguntiacum (Mainz), Argentoratum (Straßburg), Aquae Aureliae (Baden-Baden). Am stattlichsten zeigt sich diese Entwicklung in den Donaulandschaften, wo im zweiten Jahrhundert zwölf Legionslager sich befanden, deren „canabae“ sämtlich zu
Fig. 46.
i( ul lxv/ i?
4 mm 31'
Römischer Schildbuckel, gefunden 1855 zu Halmlgy in Siebenbürgen. (Jetzt im Bruckenthal'schen Museum zu Hermannstadt.)
Städten heran gediehen. So Apulum in Dacien, beim heutigen Karlsburg in Siebenbürgen, wo sogar zwei Städte entstanden, ein Mnnicip und eine Kolonie: jenes eine mehr civile, dieses eine mehr militärische Gründung: das Element der Veteranen und
Jung, Rom Ii. 8
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
— 114 —
bcr Kaufleute scheint eben gelegentlich nicht zusammengewirkt zu haben. — Pannonien hatte vier Lagerstädte aufzuweiseu: Aquin-cum (Ofen), Brigetio (bei Komorn), Carnuntum (bei Hainburg in Niederösterreich) und Vindobona (Wien). In Noricum war Lauriacum (Lorch), in Raetien Castra Regina (Regensburg) erst Hauptquartier, dann Stadt.
Neben dieser städtischen Entwicklung ging die ländliche einher: die Ansiedelung der Veteranen als Bauern im Grenzlande; im dritten Jahrhundert hat diese Formen angenommen, die gar sehr an die stabile Militärgrenze erinnern, die Jahrhunderte lang Ungarn und die Nachbarlandschaften von den Ländern der Pforte geschieden hat.
Der Begründer dieser Institution, die von den späteren Kaisern weiter entwickelt wurde, war Alexander Severus, indem er große Strecken Landes unter Offiziere und Soldaten als Eigentum verteilte, mit der Bedingung, daß dafür ihre Leibes-erbeu den Grenzdienst leisten sollten.
Die Ländereien dursten nicht an Private vergeben werden, da der Kaiser mit Recht meinte, die „Grenzer" würden desto eifriger Dienst thun, wenn sie ihre eigenen Felder zu verteidigen hätten. Diese militärischen Ansiedlungen erhielten von regierungswegen Vieh und Sklaven beigestellt, damit die Bearbeitung des Landes nicht verzögert würde, sei es aus Mangel an Arbeitskräften, sei es wegen der Gebrechlichkeiten des Alters der Besitzer. So wurde der Grenzdienst in eine Reallast verwandelt.
Ähnliche Maßregeln, wie Alexander Severus an der Donau, ergriff Kaiser Probus für den Orient z. B. in Jsaurien, wo das Räuberwesen sich anders nicht ausrotten ließ; der Kaiser schenkte an Veteranen alle schwer zugänglichen Orte, die als Schlupfwinkel für die Räuber dienen konnten; er stellte zugleich die Bedingung, daß ihre Söhne, sobald sie das 18. Lebensjahr erreicht hätten, Soldaten werden müßten, damit sie nicht selbst am Räuberhandwerk Geschmack fänden. Die Maßregel soll sich bewährt haben.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Alexander_Severus Alexander Alexander_Severus Alexander
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
— 83 —
mäßig wohlstehender Mann, der sich zu seiner Bedienung einen Sklaven oder eine Sklavin hielt. Wir besitzen auf einer fieben-bürgischen Wachstafel einen Kaufvertrag, wonach am 4. Oktober
Fig. 32.
y/'/' v ////'/,
::4/:
wmmkä
Der Centurio Marcus Caelius (mit militärischen Dekorationen).
des Jahres 160 n. Chr. Claudius Julianus, ein Soldat der zu Apulum (bei Karlsburg in Siebenbürgen) stationierten Xiii. Legion, um 420 Denare ein Weib, Namens Theodote, eine Kreten-serin, kaufte.
«*
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Dritter Zeitraum. — § 21. Die Zeit adliger Misswirtschaft.
59
Aufnahme von Proletariern in die Legionen (vgl. o. I.)! Glückliche Streifzüge durch das Land; eine Felsenburg mit den Schätzen Jugurthas wird erstürmt, Jugurtha und Bocchus mehrmals geschlagen. Dennoch ist der Feind nicht niedergeworfen.
Erst die geschickten Unterhandlungen des jungen Quästors Sulla bewegen Bocchus zum Abschluss eines Friedensbündnisses mit Rom und zur Auslieferung Jugurthas.
Der gefangene König wird im Triumph aufgeführt und stirbt im kapitolinischen Staatsgefängnis*) des Hungertodes.
Ein Teil Numidiens wird für Rom eingezogen.**)
Iii. Der kimbrische Krieg. Die Einwanderung der Germanen in Mitteleuropa ruft Bewegungen vor, die auch das römische Reich bedrohen. Die Germanen, von N. und O. kommend, treiben die Kelten vor sich her, die sich nach W. und S. ausbreiten (die Überflutung Oberitaliens durch die Gallier und ihr Einfall in Etrurien und Latium um 390 v. Chr. wohl schon Folge davon). Diese Bewegungen finden ihren Abschluss erst in der grossen Völkerwanderung von 375 n. Chr., zu der die Hunnen den Anstoss geben. Die.wanderung der Kimbern („Kämpen“), deren Heimat Jütland, ein Glied dieser Kette.
Auswanderung mit Frau, Kind und sämtlicher Habe einschliesslich der Haushunde. Ein gedeckter Karren ihr Zelt. Riesengestalten mit blonden Haaren und blauen Augen. Dichte Felle ihre Kleidung, geschmückte Helme, Panzer, Hiebwaffen, längliche und schmale Schilde ihre Bewaffnung. Schlachtaufstellung in gleichseitigem Viereck. Reiterei.
Die in der Schlacht Gefangenen werden von Priesterinnen den Göttern geopfert.
Die Kimbern dringen zuerst zum Schwarzen Meere vor, von da die Donau aufwärts gegen Böhmen, wo sie von den (keltischen) Bojern zurückgeschlagen werden. Sie wenden sich nach S. und rücken in Noricum (Kärnthen und Krain) ein, wo die Bergvölker von den Tauern (Taurisker) bis zu dem südwärts gewendeten Donaulauf in Ungarn (Skordisker) den Befehlen der Römer bereits gehorchen.
Der Konsul Papirius Carbo sucht sie in einen Hinterhalt zu locken, wird aber 113 bei Noreja geschlagen und 113
*) Das unterirdische Tullianum, ein alter Brunnenschacht mit einer Quelle (tullus — Springquell, vgl. tollo), in deren Wasser der Apostel Paulus später seinen Kerkermeister getauft haben soll (carcer Mamertinus).
**) In den ändern teilte sich Bocchus und ein schwachsinniger Halbbruder Jugurthas.
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh]]
Extrahierte Personennamen: Sulla Papirius_Carbo Apostel Paulus
Extrahierte Ortsnamen: Sulla Rom Rom Mitteleuropa Oberitaliens Etrurien Latium Donau Noricum Krain Ungarn
I. Philipp Ii. und Alexander d. Gr. (358 — 323'j.
53
gelassen hatte, trat er im Frühlinge 334 mit einem Heere von
30000 Mann Fufssoldaten und 5000 Reitern den Zug gegen das
persische Reich an, wo seit 336 Darius Iii. Kodomannos
herrschte. Die Verteidigung Kleinasiens hatte der Rhodier Mem-
non, ein Mann von hervorragendem Feldherrntalent, übernommen,
der jedoch unter den persischen Generälen keine brauchbare Kraft
fand. Der schwer errungene Sieg am Flusse Granikos (334),
wo Alexander durch Kleitos das Leben gerettet wurde, gab dem
Könige Kleinasien bis Milet in die Hand. Als nach der Erstür-
mung dieser Stadt eine große persisch-phönikische Flotte im
ägäischen Meere erschien, der er nur wenige Schiffe entgegenzu-
stellen hatte, fafste er den Plan, den Operationen derselben da-
durch zu begegnen, dafs er zunächst das ganze Küstenland bis
zum Nildelta eroberte. Er zog also südwärts an der kleinasiatischen
Westküste weiter, überwand nach schwerem Kampfe den Wider-
stand von Halikarnafs, eroberte im Winter von 334 auf 333
Lykien und Pamphylien und machte in der phrygischen Stadt
Gordium Rast. Von der schweren Gefahr, die ihm dadurch
drohte, dafs Memnon im ägäischen Meere die Inseln an sich zu
bringen und einen Aufstand der Griechen ins Leben zu rufen
suchte, wurde er durch den Tod dieses gefährlichen Gegners im
Sommer 333 befreit. Von Gordium zog Alexander nach So.,
überschritt die unbesetzten kilikischen Pässe und war im Begriff
über die syrischen Pässe zu gehen, als er die Nachricht erhielt,
dafs Darius mit einem großen Heere von 300000 Mann in seinem
Rücken stehe. Er kehrte um und siegte durch seine überlegene
Feldherrnkunst über die zehnfache Übermacht in der Strandebene
von Issos (Spätherbst 333). Ungeheure Beute, darunter die Fa-
milie des Darius. Dieser floh nach dem Innern seines Reiches.
c) Bis zum Brande von Persepolis. Nun zog Alexander
nach S. die syrische Küste entlang. Hartnäckigen Widerstand
leistete ihm Tyrus, das er vom Ende 333 bis zum August 332
belagern mufste, sodann Gaza. Die Friedens Vorschläge des Da-
rius, der ihm Asien bis zum Euphrat ab treten wollte, hatte er
zurückgewiesen. Ende 332 kam er nach Ägypten, das ihm,
bei dem Hafs gegen die persische Herrschaft, wie eine reife Frucht
in den Schofs fiel. Alexander bewies sein staatsmännisches Genie,
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_Ii Philipp Alexander_d Alexander Darius_Iii Darius Alexander_durch_Kleitos Alexander Memnon Gordium Alexander Alexander Darius Darius Issos Darius Alexander Alexander August Alexander Alexander
6
B. Steigende Handlung. Ii-Viii, 22.-25. Tag.
Ii. Trgerisches Traumbild des Agamemnon, wodurch Zeus ihn des
"veiqof. stimmt, am folgenden Morgen den Kampf ohne Achilleus zu Kutdxoyus wagen. Ratsversammlung der Könige und Volksversammlung. rwr i'swv. Das Heer, welches von Agamemnon durch Vorspiegelung der Heimkehr auf die Probe gestellt wird, entscheidet sich strmisch zur sofortigen Heimkehr; nur mit Mhe hlt Odysseus dasselbe zurck und gewinnt es fr neuen Kampf, nachdem er durch Zchtigung des boshaften und migestalteten Schwtzers Thersites die Krieger in bessere Stimmung versetzt hat. Aufmunterung des Heeres durch Agamemnon und Vorbereitungen zur Schlacht. Aufzhlung der beiderseitigen Streitkrfte: auf der Seite der Achaier 43 Hauptfhrer aus 29 Landschaften oder Hauptortschaften mit 1186 Schiffen, beren hchste Bemannung 120, beren geringste 50, im Durchschnitt also 85 Krieger betrgt; Sie Gesamtbemannung wrbe bemnach auf die hohe Zahl von 100000 zu schtzen sein. Auf der Seite der Troer befehligen 27 Fhrer 16 Abteilungen, von benen 5 der Her rfchaft des Priamos unterstehen, die brigen 11 aus Hilfsvlkern gebilbet sinb.
a) Erster Schlachttag (die Schlacht blieb unentschieden). Ii, 48-Vii, 380.
Iii.
"Oqxoi. T luyoaxojiia. Axttzctvdoov xal Mevehdov uoi'oy.ayl.
Iv.
'Opxicv avy%voig.
' Ayaiuluvovos mmwxriatg.
V.
/ildurfiovz Uqlcsttia.
Vi.
"Kxzoqog xai Aifdfjoudyiqg
b^Llkia.
Vii.
" Exzoqog xai Alccvtos aoyofxayla.
Ntxqgjy uvatgeaig.
Abschlu eines Vertrages zwischen Achaiern und Troern, dem zufolge der Krieg durch einen Zweikampf zwischen Menelaos und Alexandras (Paris) entschieden werden soll. Helena kommt zu Priamos auf die Mauer und bezeichnet ihm die hervorragendsten Fhrer. 3m Zweikampfe siegt Menelaos, Aphrodite aber rettet den Alexandras, so da Menelaos seinen Sieg nicht vollenden kann. Bruch des Vertrages durch den Pfeil, den auf Athenes Gehei der Lykier Pandaros auf Menelaos abschiet.
Agamemnon durchwandelt die Reihen und schrt mchtig die Lust zu neuem Kampfe.
Glnzende Heldentaten des durch Athene untersttzten Diomedes; er ttet den Pandaros und verwundet nicht allein den Aineias, sondern auch Aphrodite und den Kriegsgott Ares.
Hektar verlt den tobenden Kampf und geht zur Stadt, um Athene durch Opfer seitens seiner Mutter vershnen zu lassen; Zusammentreffen mit seiner geliebten (Battin Andromache; rhrender Abschied von ihr und seinem kleinen Sohne Astyanax. Hektar begibt sich mit Alexandras zurck auf das Schlachtfelb. Zweikampf zwischen Alexanbros und Aias, ohne (Entfcheibung bei Sonnenuntergang abgebrochen. Am Abenbe Beratungen in beiben Lagern: Nestor wnscht einen Waffenstillstanb zur Bestattung der Toten abzuschlieen, rvhrenb auf der anberen Seite Antenor die Auslieferung der Helena und der Schtze vorschlgt. Alexanbros bekmpft bissen Vorschlag mit (Erfolg (22. Tag).
b) Waffenruhe. Vii, 381-482.
Der Vorschlag der Troer, die beim Raube der Helena mitgenommenen Schtze den Griechen zurckzugeben, wirb von diesen abgelehnt, aber ein Waffenstillstand zur Bestattung der Toten angenommen (23. Tag).
Bestattung der Toten und Befestigung des griechischen Lagers durch Mauer und Graben (24. Tag).
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch]]
TM Hauptwörter (200): [T190: [Odysseus König Held Sohn Troja Vater Schiff Agamemnon Insel Theseus], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
— 343 —
Sieger kränkte es, dass sich Sulla den Ruhm zuschrieb, den Krieg beendigt zu haben, und dass Metellus sich den Beinamen Numidicus beilegen durfte. — Das westliche Numidien wurde zu Mauretanien geschlagen, der Rest dem Halbbruder des Jugurtha, Gauda, verliehen.
In Bezug auf die politischen Verhältnisse hatte der Krieg den Beweis geliefert, dass ein militärischer Parteimann, wie Marius, besser als ein blosser Politiker, wie die Gracchen, im Stande sei, die Vorherrschaft der Nobilität zu stürzet.
2. Die Völker des Nordens. Der eimbrisehe Krieg, 113—101.
§. 124. Das mittlere und nördliche Europa war damals fast ganz von zwei grossen Volksstämmen, den Ceiten und den Germanen, bewohnt.
Die C e 11 e n hatten sich von dem atlantischen Meere und von Gallien aus über das südliche Deutschland verbreitet. Die Helvetier in der Schweiz, die Bojer in Baiern und Böhmen, die Taurisker in Steiermark und Kärnthen, die Noriker in Friaul, Krain und Istrien waren Celten. Auch in Britannien und Irland sassen celtische Stämme. Im mittleren und nördlichen Deutschland und an den Ufern der Ostsee wohnten Germanen. Schon lange irrte am Saume der Landschaften, welche die Celten an der Donau besetzt hatten, ein germanisches Volk, die Cimbern, umher.*) Sie waren aus der Gegend von Jütland südwärts vorgedrungen und hatten auf ihren langen unregelmässigen Wanderzügen wahrscheinlich auch kleinere celtische Stämme unter sich aufgenommen, wie denn die Namen ihrer Anführer öfters celtisch sind. Ihre Waffen waren ein Wurfspiess (materis), ein Schwert, ein schmaler Schild und ein kupferner Helm. Ihre Schlachtordnung war eine tief aufgestellte Phalanx, deren erste Glieder sich oft die Gürtel mit Stricken an einander banden. Den Ort der Schlacht bestimmten sie dem Feinde bisweilen vorher. Eine Wagenburg mit lederbespannten Wagen folgte dem Heere; Priesterinnen verkündeten ihnen den Willen der Götter.
Gegen die celtischen Stämme drangen die Römer damals nach zwei Seiten hin vor. Da nämlich die Gegenden, durch die der Landweg von Italien nach den römischen Provinzen Spanien und Macedonien führte, von Celten bewohnt waren, so strebten sie dahin, diese Ver-bindungsländer zu besetzen. Ein Hülfsgesuch der Massilioten gegen ihre
*) Niebuhr, Vorlesungen I, 372 u. Ii, 319 hält die Cimbern für Celten. Dagegen beweist Mommsen R. G. Ii, 164 mit überzeugenden Gründen ihre deutsche Abkunft. - Der neueste Forscher Boltzmann sucht eine Identität der Celten und Germanen nachzuweisen.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil]]
Extrahierte Personennamen: Sulla Marius Marius Niebuhr Mommsen Boltzmann
Extrahierte Ortsnamen: Numidien Mauretanien Gauda Europa Gallien Deutschland Schweiz Baiern Krain Istrien Britannien Irland Deutschland Donau Italien Spanien Macedonien
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius]]
Extrahierte Personennamen: Kallia Kallisto C._Volkstribun Sulla Sufenas Cäsar Hisp Augustus August C. C._Asprenas Nonius_Marcellus Nonuos Nöra Liv C._Norb C._Volkstribun Servilius_Cäpio P._Sutpicius_Rufus Antonius Sulla Marcellus C._Norb C.)_L._Norbanus Antonius Domitian Cäsars Ocra