TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Extrahierte Personennamen: Germaniens Caesar Cäsars Germaniens_Caesar Claudius_Drusus Tiberius Augustus Claudius Augustus Tiberius Dio_Cass Tiberius C. Varus Tiberius Gernmnicus Tiberius Veil Augustus C. Tiberius Tiberius Cäeiua Varus Tiberius Tiberius Dio_Cass Tiberius Cicero
Extrahierte Ortsnamen: Schleswigs Donau Hessen Mattium Marcomani Rhein Germanien Rhein Rheinnfer Main Rhein Rheinmündungen Caninefates Rhein Germaniens Deutschland Rhein Rom Rhein Germaniens Rhein Rhein Germaniens Germaniens Rhein Germaniens Germaniens Germanien Rhein Rom Asien Griechenland Syrien Syriens Germaniens Germaniens Rom
Autor: Rappaport, Bruno, Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
Geschlecht (WdK): Jungen
Eckert-Institut Bs78
Puellensammlung
für den geschichtlichen Unterricht an höheren Schulen
herausgegeben von
G.lambeck
•A-Reflieruninot unk eberregierwsnd M tan provinziallchunollrgium Berit«
in Verbindung mit
Prof. Dr. 5. Kuqe uni Dr. P. Rlhimann
In Berlin
Oberlehrer te Leipzig
Di* Sammlung will eine für die Hand des Schülers bestimmte aus. wähl geschichtlicher «Duellen bieten und erscheint in zwei Reihen. Die 17 Hefte der I. Reihe sollen es ermöglichen, im Klassenunterricht die wichtigsten Ereignisse durch (Quellen zu beleuchten und so die Hauptmomente aus dem geschichtlichen Unterrichtspensum zu bestimmter Anschauung zu erheben. — Die hefte der Ii. Reihe (in Aussicht genommen etwa 100 hefte) enthalten für einzelne geschichtliche (Erscheinungen ein ausgiebiges Huellenmaterial, das einem tiefere« (Erfassen ihrer historischen Zusammenhänge, der (Eigenart ihres Verlaufes und ihrer Bedeutung für die Folgezeit dient. Sie werden dem reiferen Schüler ein selbständiges (Erarbeiten geschichtlicherer-fenntnis ermöglichen und sich besonders als Unterlage für freie senschaftliche Arbeiten und Vorträge nützlich erweisen. — Bearbeitung der einzelnen hefte erfolgt durch bewährte Fach-nner auf der Grundlage historischer Forschung und unter Berücksichtigung pädagogischer Gesichtspunkte.
t- preis eines jeden 32 Seiten gr. 8 umfassenden Hefter 40 Pf.
£> >f. fit Me hefte der 1. Leihe bei gleichzeitigem Bezöge von 10 Expl.)
S ft Niedrige Preis ermöglicht bequem die Anschaffung so-l für beil ttlafsenunterricht als für denlinzelgebrauch.
erzeichnis der erschienenen, im Druck und in Vorbereitung befindlichen hefte enthalten Seite 3 und 4 des Umschlag».
ag von v. G. Teubner ln Leipzig und Berlin
Umstehendes Titelbild zeigt ein Doppelas des Germaniens auf feine Feldzüge in Germanien. Vorderseite: Gmnanlcus ffafar in vierspännigem Triumphwagen rechtshin. — Rückseite: .Nach Wiedergewinnung der Feldzeichen und Besiegung der Germanen.' Germanteus in Kriegstracht mit •inern Ccgionsamcr im linken Rrm und zur Ansprache erhobener Rechten linkshin stehend. -S(enatus) C(onsulto) .auf Senatsbefchlub (geprägt)'.
Bs78$10842616
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius]]
312
römischen Provinz ergriff, war die Anlegung vieler festen
Schlösser längs den Ufern des Rheins. Er starb auf seinem
vierten Zuge in Deutschland an den Folgen eines Sturzes wom
Pferde. Er erhielt wegen seiner Siege in Germanien den
Namen „Germanicus", der auch auf seine Nachkommen über-
ging. Nach ihm setzte sein Bruder Tiberius und andere Feld-
Herrn diese Streifzüge fort, jedoch ohne weiter vorzudringen,
sondern nur, um den Besitz der errungenen Oberherrschaft zu
behaupten. Nebst der Gewalt gebrauchten sie auch Lift. Sie
brachten mehre Volkshäupter auf ihre Seite und streueten sorg-
fältig den Samen des Mißtrauens und der Zwietracht unter
die einzelnen Völker, um ihre Gesammtkraft zu trennen. Dann
suchten sie dieselben durch Einführung römischer Sitten und
Sprache und durch andere schleichende Künste nach und nach
an das römische Wesen zu gewöhnen, um sie auf solche Weise
sicherer in's Verderben zu führen,. Aber der letzte Versuch
scheiterte unter dem Consul Q u in c ti li u s V a r u s auf eine
schreckliche Weise.
Als dieser aus der Provinz Syrien, die er rein ausge-
plündert hatte y), im Jahre 9 nach Ehr. nach Deutschland kam
und hier den Oberbefehl führte; fand er zu seiner Verwunde-
rung Alles ruhig und glaubte daher, die Deutschen wie ein
völlig unterworfenes Volk behandeln zu können. Darum ver-
fuhr er ganz nach Willkür, drückte das gold- und silberarme
Volk durch harte Auflagen und empörte es durch übermüthige
Behandlung. Schon führte er das römische Gerichtswesen ein
und ließ durch einen Schwarm beredter Sachwalter die Strei-
tigkeiten der Deutschen nach römischer Weise entscheiden. Er
selbst saß, voll alten Römerstolzes, mitten in den ehemals freien
Wäldern zu Gericht.
Seine Lictoren trugen ihm Beile und Ruthen vor, als
Zeichen seines Rechts, körperliche Strafen, selbst den Tod zu
verhängen, wozu aber nach den Begriffen der Deutschen nur
die unsterblichen Götter ein Recht hatten. Mit innerer Erbitte-
rung sahen die Deutschen solche Neuerungen, mit jedem Tage
') Quam (Syriam) pauper divitem ingressus, dives pauperem re-
liquit. Vellej. Ii 117.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Tiberius
Extrahierte Ortsnamen: Rheins Deutschland Germanien Syrien Deutschland
327
solcher Herzensgute nannte das dankbare Volk „den Liebling
und die Wonne der Menschheit"^). Schade, daß seine Regie-
rung nur zwei Jahre die Römer beglückte.
Domitian (81 — 96), sein ungleicher Bruder und Nach-
folger, war wieder ein Ungeheuer in allen Lastern. So feige
und unkriegerisch er auch war, wollte er doch den Helden spielen.
Er unternahm deshalb einen Feldzug gegen die Katten im Hes-
sischen, wagte es aber nicht, sie anzugreifen, sondern zog unver-
richteter Sache wieder zurück. Um sich aber doch den Schein
zu geben, als seien sie von ihm überwunden, kaufte er in Gal-
lien große und starke Sklaven auf, ließ sie wie Deutsche kleiden,
ihnen das Haar blond färben, und führte sie nun als deut-
sche Gefangene im Triumphe in Rom ein. Gleich lächerlich
feierte er glänzende Triumphe über die Markomannen und Da-
tier, obgleich er ihnen durch einen jährlichen Tribut den Frieden
abgekauft hatte. Den Sieg eines seiner Legaten kündigte er mit
den stolzen Worten an: „Ich wollte, daß die Rasomanen nicht
mehr seien, und siehe! sie sind nicht mehr". Neidisch auf den
Ruhm Anderer, rief er seinen Feldherrn Jul. Agricola, der ihm
Brittanien eroberte, mitten aus seiner siegreichen Laufbahn nach
Rom zurück. Nach fünfzehnjähriger grausamer Regierung wurde
der „Herr und Gott" — so ließ er sich nennen — auf Anstif-
ten seines lasterhaften Weibes Domitia von den Dienern und
Genossen seiner Gräuelthaten ermordet und sein Andenken ver-
flucht.
tz. 78. Die goldene Feit von Rcrva bis Ml. Aurelius. (96—180.)
Nerva (96 - 98), ein alter Senator, wurde von den
Mördern Domitian's dem Senate vorgestellt, und von diesem,
wie auch von den Prätorianern als Kaiser anerkannt. Mit ihm
beginnt eine Reihe der edelsten Regenten, die zusammen 84
Jahre hindurch das römische Reich beglückten '). Unter ihnen
stare posset: Non oportere, ait, quem quam a sermone pri n-
cipis tristem discedere. Atque etiam recordatus quondam super
coenam, quod nihil cuiquam toto die praestitisset, memorabilem illam
meritoque laudatam vocem edidit: Amici, diem perdidi. Suet. Tit. 8.
3) Amor ac deliciae generis humani. Ib. 1. Vgl. Eutrop. Vii. 31.
l) Primum statiin beatissimi seculi ortu Nerva Caesar res o)im dis-
sociabiles miscuit, principatum ac libertatem. Tac. Agrie. 3.
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba]]
TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius]]
Cäsar in Gallien.
349
Einforderung von Getraide ausschickte, wurden diese von denvenetern, dem
mächtigsten Stamm des Westens, der mit seinen Segelschisfen weithin den
atlantischen Ocean befuhr (nördl. vom Liger: die Vendee), zurückgehalten.
Dem Beispiele folgten die nördlichen am Armelmeere wohnenden Curioso-
l iten (am normannischen Busen) und Essubier (östlich von diesen). Sie
erklärten die Commissäre nur gegen ihre Geiseln herausgeben zu wollen und
fanden an den übrigen Stämmen der Küste, dem Namneten (an der Liger-
mündung), Osismen (in der Nordwestecke), Unellern, Leroviern, ja den
jens. der Seine sitzenden Ambiliatern^), Morinern (am Pas de Calais),
Menapiern (an der Nordsee) Bundesgenoßen des Aufstands, der natürlich
die Theilnahme aller den Verlust der Unabhängigkeit tief empfindenden in ganz
Gallien aufregte und unruhige Bewegungen der Belgen und am Rhein er-
warten ließ. Cäsar sandte den Legaten T. Labienus^) mit der Reiterei in
das Gebiet dertreverer (germanischer Abkunft, auf beiden Seiten der Mosel
[Mosella]; 3ncr = Aug-usta Treverorum), um die Belgen im Zaum zu halten
und etwaige Versuche von Germanen über den Rhein zu gehn zu beobachten.
Den Legaten Q.. Titurius Sabinus schickte er mit drei Legionen gegen
die Völkerschaften am Kanal, er selbst rückte gegen das Hauptvolk des Westens,
die Veneter, vor. Allein er vermochte nichts entscheidendes auszurichten, so
lange die Feinde die See frei hatten. Doch bald erschien eine schleunigst aus
dem Liger ausgerüstete römische Flotte unter Dec. Brutus in See. Die
erste uns bekannte Seeschlacht auf dem atlantischen Ocean ward von den Rö-
mern durch das geschickte Durchschneiden der Raataue und durch die Gunst der
Witterung — Windstille machte das Entkommen unmöglich — gewonnen und
in Folge derselben unterwarfen sich die Veneter und die nächsten Völkerschaften.
Um durch Schrecken künftigen Aufständen vorzubeugen, ließ Cäsar die gesamten
Ratsmitglieder hinrichten und alle übrigen als Sklaven verkaufen ^). Unterdes
hatte O.. Titurius in dem Gebiete der Uneller, indem er sich im befestigten Lager
hielt, die überzahligenfeinde durch glückliche kleinere Gefechte hingehalten, und
als sie endlich auf das Lager stürmten, sie in einem glänzenden Treffen ge-
schlagen. Die Unterwerfung sämtlicher Völkerschaften war auch hier die
Folge^). Nach Aquitanien hatte Cäsar mit 12legionscohorten und starker
Reiterei P. C r a ss u s gesandt. Mit der größten Umsicht traf dieser seine Maß-
regeln, da er wüste, mit welchem Feinde er es zu thun hatte5). Es gelang ihm
zunächst die Sontiaten (südl. von der Garonne: Sos) zu schlagen und deren
durch unterirdische Minen mit äußerster Geschicklichkeit verteidigte feste Stadt
zu erobern. Als er, nachdem sie die Waffen ausgeliefert und sich allen Befehlen
gefügt hatten, in das Gebiet der Vocaten (an den Pyrenäen) und Taru-
saten (zu beiden Seiten desaturis sadourj in den heutigen Landes) vorrückte,
vereinten sich die Völkerschaften zu entschloßnem Widerstand und wurden von
ihren hispanischen Stammgenoßen mit Truppen und Anführern, welche unter
Q-. Sertorius die römische Kriegsschule durchgemacht hatten, unterstützt.
Allein P. Crassus gewann auch jetzt den Sieg und empfieng mit Ausnahme
weniger entfernt wohnenden die Unterwerfung aller aquitanischen Völker-
schaften 0). —> Cäsar selbst zog noch nach den mit Wäldern bedeckten Gebieten
der Mo riner und Menapier, muste aber, nachdem er eine Straße in den 1
1) Alan hält sie (b. g. Iii 9) für identisch mit den Ambibariern (Vii 75), die
man in der Nähe der heutigen Stadt Ambieres in der Normandie sucht. — 2) Der-
selbe, den wir als Volkstribnn 8 169, I u. § 170 I erwähnt haben. — 3) Caes.
b. g. Iii 7 — 16. Momms. Iii 246—249. — 4) Caes. b. g. Iii 17— 19. — 5) Val.
8 164, 4. S. 301. Anm. 9. — 6) Laos. b. g. Iii 20 — 27. Momms. Iii 250. '
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
352
Cäsar in Gallien.
folgten dein Beispiel; es gelang auch in einen Verhau einzubrechen und viel
Vieh zu erbeuten, doch wüste Casstvellaunus die Völkerschaften von Kantium
zu einem Angriff auf das römische Schiffslager zu bewegen. Erst als auch dieser
abgeschlagen war, bequemte er sich Geiseln zu stellen, Tribut zu geloben und das
Versprechen zu geben, daß er die Trinobanten nicht weiter beunruhigen werde.
Gegen die Zeit derherbstnachtgleiche kehrte Casar glücklich nach Gallien zurück^).
Wer da weiß, welchen Einfluß auf die Entwicklung Britanniens und dessen
Weltstellung die nicht lang ausbleibende Besetzung des größten Theils durch die
Römer gehabt hat, der wird kein geringes Verdienst darin sehen, daß Casar
zuerst die Insel in den Bereich der Weltgeschichte gezogen, wenn auch zunächst
seine beiden Unternehmungen keine bleibende Folgen lffmterließen.
7. Daß die Mehrzahl der Gallier nur auf eine Gelegenheit gewartet, mit
das römische Joch abzuschütteln, zeigte sich noch- im Winter von 54 auf 53.
Da in Folge anhaltender Dürre die Ernte in Gallien eine spärliche gewesen
war, sah sich Cäsar genötigt die einzelnen Heerestheile in getrennte Winter-
lager zu verlegen; er selbst blieb im Lande, um die Ausführung abzuwarten 2).
Eine unruhige Bewegung gegen die Römerpartei bei den Carnuten (an der
Mittelloire, da wo sich der Fluß nach Westen wendet) veranlaßte zuerst die
Absendung einer Legion unter L. Plancus in ihr Gebiet, doch war die Be-
wegung nicht eine vereinzelte. Der Treverer Jndutiomarus hatte durch
Botschaften eine Vereinigung zum gleichzeitigen Angriff «auf die Winterlager
der Römer zu Stande gebracht. Die beiden Legaten O.- Titurius Sabi irus
und L. Aurunculeius Cotta hatten mit einer neugeworbnen Legion und
fünf alten Cohorten ohne Beunruhigung, ja unter zuvorkommender Förderung
der Einwohner ihr Winterlager im Gebiete der Eburonen (zu beiden Seiten
der Maas; Cäsar hatte sie der Clientel der Aduatuker entnommen, oben 3)
bezogen, allein nach fünfzehn Tagen war dasselbe plötzlich von starker Macht
unter den Häuptlingen Ambiorir und Catuvolcus umstellt. Ambiorir
eröffnete bei einer Unterredung, daß alle Winterlager gleichzeitig angegriffen
und starke germanische Haufen über den Rhein gekommen seien; er erbiete sich
aus Dankbarkeit gegen Cäsar die Truppen nach einem der nächsten zwei Tage-
märsche entfernten Lager zu geleiten. Obgleich Cotta und andere im Kriegs-
rat dagegen sprachen, nahm dennoch Titurius den Vorschlag an und auf dem
Marsche ward das Heer von den Eburonen aus sicherem Versteck überfallen.
Titurius verzweifelnd suchte mit Ambiorir Unterredung, ward aber ermordet
und das erschöpfte Heer so gänzlich niedergehauen, daß nur wenige dem int
Remerlande stehenden T. Labienus die Kunde des Unfalls brachten H. Durch
den Erfolg ermutigt, bewog Ambiorir die Aduatuker und Nervier und deren
zahlreiche Clientenftämme, mit zahlreicher Mannschaft das Lager anzugreifen,
wo Q-. Cicero, des großen Redners Bruder, mit einer Legion stand. Dieser
erfuhr erst durch den Feind von Titurius Untergang — so gut hatten die Gal-
lier ihre Maßregeln getroffen — aber er ließ sich nicht wie jener täuschen,
sondern harrte mit äußerster Standhaftigkeit, trotzdem daß weitaus die meisten
seiner Soldaten verwundet oder krank waren, über vierzig Tage in der Bela-
gerung aus. Lange war keine Kunde zu Cäsar gekommen, der wahrscheinlich
in S amarobriva (Amiens) sich aufhielt, die Boten alle aufgefangen worden;
endlich kam ihm durch einen treuen gallischen Sklaven einenachricht zu^). Ob- 1
1) Caes. b. g. Y 1—23. Momms. Iii 254 f. — 2) Caes. b. g. V 24. —
3.) Caes. b. g. V 25 -37. Momms. Iii 257. — 4) Caes. b. g. V 38 — 45. Datz
Casar nicht, wie vio Xl 0, vgl. Plut. Caes. 24, berrchtet, nach Jtalien untcrwegs
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
356
(Safar in Gallien.
hartnäckiger betrieb dieser die Belagerung und wenn auch die Belagerten alle
Mittel der Verteidigung erschöpften, die römische Kunst rückte doch ihrem Ziele
naher. Der Plan des Vercingetorir die Einwohner aus der Stadt zu führen,
scheiterte an deren Weichherzigkeit. Endlich ward sie erstürmt. Das römische
Schwert nahm furchtbar Rache für den Mord zu Cenabum und die Soldaten
erquickten sich an den reichen Vorräten 1). Vercingetorir wüste eben so sich im
Vertraun der Seinen zu befestigen, wie die Verluste rasch zu ersetzen, indem
er die noch dem Bunde fremd gebliebnen Volksgemeinden zum Beitritt auffor-
derte (die Nitiobrigen, am Nordufer der Garonne zu beiden Seiten des Fl.
Oltis [£ot], schlossen sich ihm an) und die übrigen zur Verstärkung des Heers
antrieb^). Auf Nachsuchen der römischen Partei begab sich Cäsar persönlich
zu den Häduern und es gelang ihm auf einer Versammlung den einen der er-
wählten Jahresmagistrate, Cotus, abzusetzen und das Versprechen kräftigerer
Unterstützung zu erlangen^). Darauf sandte er T. Labienus mit 4legionen
gegen die Senonen und Parister, er selbst rückte, von Vercingetorir auf dem
andern Ufer begleitet, mit den übrigen sechs am Elaver (Allier) aufwärts in
das Land der Ärverner selbst. Es gelang ihm der Übergang über den Fluß
und die wenn auch nicht völlige Einschließung der Stadt Gergovia (Ger-
goie, südlich von Clermont, dem alten Nemetum)^), allein wieder lagerte
Vercingetorir in naher unangreifbarer Stellung und beunruhigte fortwärend die
Römer, ohne sich in eine Schlacht einzulaßen. Die wirksame Kriegsführung
des Oberanführers der Gallier verschaffte dessen dringenden Vorstellungen bei
den Häduern Eingang. Cäsar erhielt plötzlich die Nachricht, daß die ihm zu-
gesandten Reiter von ihrem Befehlshaber (Litavicus) beredet worden seien sich
den Feinden anzuschließen. Eiligst brach er mit 4 Legionen aus dem Lager
auf und es gelang ihm jene Truppen mit sich zu vereinen, worauf auch das
Volk, welches daheim die Römer zu ermorden begonnen hatte, bittende Ge-
sandte schickte. Seine Abwesenheit hatte Vercingetorir zu einem Angriff auf
die zurückgelaßnen zwei Legionen benützt und nur die schnelle Rückkehr des
Hauptheers rettete sie vom Untergang. Cäsar erkannte die Notwendigkeit die
Belagerung aufzugeben und sein ganzes Heer zu vereinigen, damit er in einem
Hauptschlag den Aufstand niedertreten könne. Der Angriff, den er auf das
feindliche Lager und die Stadt — jedesfalls um seine Absicht zu verdecken —
machte, endete mit empfindlichem Verlust und ließ ihn als besiegt erscheinen.
Er brach nach dem Norden auf5). Unterwegs eilte der Häduer Litavicus mit
seinen Reitern voraus, um sein Volk zum Aufstand zu bringen. Es erhob
sich und bemächtigte sich in Noviodunum6) der römischen Vorräte. Cäsar eilte
über den Liger dem Labieitus zup. Dieser hatte, nachdem er in Agedincum
die aus Italien eingetroffnen neuen Mannschaften zurückgelaßen, mit vier Le-
gionen sich aufgemacht gegen Lutetia, die Hauptstadt der Parister. Ein
starkes feindlichesheer unter dem Aulercer Ca mulogenus hinderte ihn am
Übergang über die Seguana (Seine). Er bewerkstelligte diesen indes oberhalb
bei Melodunum, das er einnahm, fand nun aber auf dem rechten Ufer vor- * Iii
1) b. g. Vii 12 --28. Momms. Iii 265 f. — 2) b. g. Vii 29 — 31. — 3) b. g.
Vii 32 — 34 I. — 4) Momms. Iii 267 Anm. — 5) b. g. Vii 34, 2—53. Momms.
Iii 267 — 269. — 6) Da dies ausdrücklich eine Stadt der Häduer genannt wird
(b. g. Vii 55, 1) und wenn sie nach dein Abfall der Biturigen den Häduern über-
geben worden wäre, dies Cäsar jedesfalls erwähnt habet! wurde, so kann ich nur
mit Momms. Iii 269 an das auf dem Ostufer des Liger gelegene Noviodunum denken,
um so mehr als im 55. Kapitel dann erwähnt wird, daß die Häduer durch den an-
geschwollneit Liger sich gedeckt glaubten. — 7) Vii 54 — 56.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
348
Cäsar in Gallien.
den Rheinmündungen wohnten, zur Abwehr durch engen Anschluß unter
einander*), wozu sie non denjenigen der nnterworfnen, welcke die römische
Herschaft ungern sahn, vielfache Anreizung empsiengen. Casar, der sein Heer
um zwei neue Legionen verstärkt hatte, gieng mutig 57 in den Kampf, für den
es ihm höchst förderlich werden muste, daß die zahlreiche Völkerschaft der
Re m er (Gegend von Rh e ims) mit ihm Freundschaft suchte. In deren Gebiet
traf er das 300000 M. starke, vom König der Suessionen (zw. Marne
[Matrona] und Oise [Isara]: Soisfons) Galba geführte feindliche Heer. Er
schlug nördlich von der Arona (Aisne) ein festes Lager und wies alle Ver-
suche der Feinde den Fluß zu überschreiten und die Zufuhr zu unterbrechen
siegreich zurück. Bald riß unter diesen Uneinigkeit ein. Die Vellovaker
(zw- Seine/Oise und Somme j8amaraj: Beauvais), eifersüchtig auf'der
Suessionen Anführerschaft, benützten die Nachricht von der Bedrohung ihres
Gebiets durch die Häduer, um sich von dem Heere zu trennen, und da Mangel
sich fühlbar machte, giengen endlich alle Völkerschaften auseinander mit dem
Versprechen den etwa angegriffen werdenden zur Hülfe zu eilen. Schnell be-
nutzte Casar diesen durch seine Klugheit herbeigeführten Erfolg durch Verfolgung
und in kurzer Zeit hatten die Su essi o n en , die B ellova ker und die Am-
bianer (an der Somme: Amiens) ihre Städte geöffnet und sich unterworfen.
In Scham und Furcht schloßen nun aber die östlicher wohnenden Veroman-
duer (südöstl. von den Ambianern), Atrebaten (zw. Somme und Schelde
[Scaldis]: Arras), Nervier (von derschelde biszudenardennen [Arduenna]:
Hennegau und Namur) und Aduatuker^) eine engere Genodnschaft zur
^Abwehr und es war eins der heißesten Treffen, welches Casar an der Sambre
[Sabis] gegen die drei zuerst genannten Völkerschaften, namentlich die mit
äußerster Todesverachtung kampfenden Nervier zu bestehn hatte. Sein Sieg
hatte die Unterwerfung jener zur Folge. Die zum Treffen zu spat eingetrof-
fenen Aduatuker suchten sich zwar zu verteidigen, wurden aber bezwungen und
nach einem Treubruch durch Verkauf der Gefangnen und Befreiung der ihnen
untergebnen Stamme bestraft. Die übrigen Velgen wurden entwaffnet und
stellten Geiseln. Die Rem er behaupteten fortan unter ihnen den Principal).
4. Die Notwendigkeit das östliche und nördliche Gallien in eine kürzere
und beguemere Verbindung mit dem Poland zu setzen führte Casar zu einem
sehr nützlichen Unternehmen, der Eröffnung und Sicherung der Straße über
den großen St. Bernhard. Der Legat Ser. Galba nahm noch im Herbst 57
in jenen Gegenden die Winterquartiere und schlug die warend derselben ihn
angreifenden Bergvölker (Nantuaten, Veragrer, Seduner im heutigen Wallis)
zurück^). Die Unterwerfung Galliens zu vollenden, war ferner 57 der junge
Legat P. Crassus mit einer Legion nach dem Westen gesandt worden und es
hatten die sämtlichen Völkerschaften längs der Seeküfte zwischen Loire und
Seine, die mit dem Gesamtnamen der Armorikerh bezeichnet werden, ihm
ihre Unterwerfung gelobt. Als er nun abw von seinen Winterquartieren, die
er im Gebiete der Anden (nördl. vom Liger: Anjou) hielt, Abgeordnete zur * Ii Iii
1) omnes Beigas — contra populum Romanum coniurare obsidesque inter se
dare Caes. b. g. 11 1. — 2) Sie waren ein Rest der Kimbern, der sich im Gebiete
s der Eburonen niedergelaßen und die Herschaft über diese erlangt hatte (Caes. b. g.
Ii 29, 41. Ihre Wohnsitze hat mail jenseits der Maas (Mt>sa) bei dem heutigen
Tongres (sie selbst wurden später Tongri genannt) zu siichcn. Drum. 111 332/—
3) Caes. b. g. 11. Momms. 111 243 -246. — 4) Caes. b. g. 111 1 — 6. Momms.
Iii 250. — 5) Caes. b. g. Vii 75. V 53. Viii 31. P. Crassus war ein S. des
Triumvirn.
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TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
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Extrahierte Personennamen: Cäsar Galba Beauvais Bernhard Momms
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Cäsar in Gallien.
Wald zu hauen begonnen, durch den Einbruch des Winters genötigt, unver-
richteter Sache umkehrenl). In drei Jahren Latte Casar die Eroberung von
ganz Gallien bis auf einzelne entfernte Punkte vollendet, aber er durfte nicht
still stehn, bis er auch die Ruhe der neuen Provinz gegen Störungen von
außen gesichert.
5. Die germanischen Stamme der Usipeten und Tenchtherer waren
durch die Angriffe der Sueven (Chatten) nordwärts nach den Rheinmündungen
gedrängt worden^). Es war ihnen im Winter von 56 auf 55 gelungen den
Fluß zu überschreiten. War schon an und für sich das Eindringen eines so
bedeutenden Schwarms (430000 Köpfe) gefährlich, so stieg die Besorgnis durch
die Möglichkeit eines Aufstands der kaum unterworfnen Gallier. Schon
streiften ihre Reiter bis in das Gebiet der Treverer, als Cäsar mit seinem Heere
ihrer Hauptmacht gegenüber erschien. Da unterhandelten die Germanen: sie
wollten Roms Hoheit anerkennen, wenn ihnen Land eingeräumt werde. Ein
glücklicher feindlicher Angriff auf die Vorhut wärend der Unterhandlung riß
Cäsar zu Argwohn und tückischer Treulosigkeit fort. Als die Häupter zur
Entschuldigung des ohne ihr Vorwissen geschehnen Überfalls vor ihm sich
stellten, wurden sie gefangen und das römische Heer stürzte so plötzlich über das
führerlose Volk her, daß die meisten unter dem Schwerte fielen, viele in den
Fluten desrheins ihrgrab fanden und nur die entfernternabtheilungen jenfeit
des Stromes in dem Gebiete der Sugambrer eine Zuflucht fanden^).
Freilich mußte diese Niederlage die Deutschen schrecken, aber war es nicht wirk-
samer, wenn die römischen Waffen sich selbst auf ihrem Boden zeigten? Und
war nicht in Rom die Bewundrung aller zu gewinnen, wenn er dem wegen
seiner Tapferkeit am meisten gefürchteten Volke Siegestrophäen abgewann, wenn
er den Fluß überschritt, hinter dem nach seiner Volksgenoßen Vorstellung das
Gebiet der Wundermärchen sich eröffnete? Die Aufnahme der flüchtigen Ust-
peten und Tenchtherer im Gebiet der Sugambrer und ein Hülssgesuch der
Ubier (an derlahnundsieg) gegen die Sueven (wahrscheinlich diechatten)Ü
forderten außerdem zu dem kühnen llnternehmen auf. Auf einer (zw. dem
heutigen Coblenz und Andernach geschlagnen) Holzbrücke zog er über den
Rhein. Einige kleinere Völkerschaften gelobten die Ünterwerfung, die mäch-
tigeren Sueven und Sugambrer zogen ihre Mannschaften im Innern des Landes
zusammen. Sie anzugreifen lag nicht in Cäsars Absicht; er überschritt nach
18tagen wieder den Fluß, den er fortan als Grenze des Römerreichs betrachtet
wissen wollte, und brach die Brücke nt5). 9toch ein abenteuerliches und un-
vorsichtiges Unternehmen beschäftigte Cäsar 55, einelandung in Britannien.
Es traf auch hier die Sorge für die Ruhe der neuerworbnen Lander — denn
die verwandten Stämme der Insel hatten wenigstens nach Cäsars 0) Ver-
sicherung den Galliern Beistand geleistet und Flüchtlinge bei sich ausgenommen
— mit dem Wunsche, zuerst die römischen Waffen nach einem ganz unbekannten
Lande zu tragen zusammen. Weil von dort Britanniens Küste am mindesten
entfernt ist, baute Cäsar im Gebiete der Mariner, welche jetzt bereitwillig
Geiseln gaben, eine Flotte und segelte, nachdem er das Land hatte erforschen
laßen (durch G. Volusenus) und mit einigen durch Kaufleute von seinen Ab- * Iii Iv
1) Caes. b. g. Iii 28 u. 29. Momms. Iii 249.— 2) Caes. b. g. Iv 1—4. Momms.
Iii 233. — 3) Caes. b. g. Iv 1 —15. M. Cato stellte im Senate den Antrag:
Casar den Usipeten und Tenchtherern zur Sühne seiner Trenlosigkeit ansznltefern
(klm. Caes. 22. Cat. min. 51. Suet. Caes. 24). Bgl. Monnns. Iii 251. — 4) Momms.
Iii 228, Bef. die Anm. — 5) Caes. b. g. Iv 16— 19. Momms. Iii 252. — 6) b. g.
Iv 20.
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Cäsar in Gallien.
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sichten unterrichteten Stämmen Verbindung eingeleitet hatte (der Atrebate')
Commius), mit zwei Legionen an Bord nach dem Eiland hinüber^). Er fand die
Küste so dicht besetzt, daßansland zu gehn unmöglich war, und als er nach einem
andern Punkte weiter segelte, folgten die Streitwagen so schnell, daß nur im
Kamps die Landung gelang. Zwar unterwarfen sich einige kleine Gemeinden,
aber bald umstanden zahlreiche Feinde das Lager, und ein Sturm beschädigte
die Flotte. Casar mufte froh sein, bis zur Wiederherstellung sich gehalten und
dann glücklich die gallische Küste wieder erreicht zu Habens. Die Mo rin er,
welche die zurückgekehrten ermatteten Truppen in Hoffnung aus Beute angriffen,
wurden augenblicklich geschlagen und von T. Labienus, da die durch anhal-
tende Dürre ausgetroàeten Sümpfe ihnen keine Zuflucht boten, gänzlich
unterworfen; die Menapier fanden, obgleich ihre Wohnorte verwüstet
wurden, in den Wäldern Sicherheit^).
6. Cäsar war ein Mann, der durch ein Misl'ingen nicht erschreckt, viel-
mehr zur Aufbietung aller Kraft um seinen Zweck zu erreichen getrieben ward.
So traf er denn für d. I. 54 die umfaßendsten Rüstungen (600 Last- und 28
Kriegs-schiffe, 5 Legionen und 2000 Reiter) zur Wiederholung des Angriffs auf
Britannien. Es schreckte ihn nicht, daß in Gallien bedrohliche Erscheinungen
sich zeigten. Er eilte zu den Tr e ver er n, die allen Gerichts- und Ralsver-
sammlungen sich fern hielten und im Gerüchte fortwärender mit den überrhei-
nischen Völkern unterhaltner Verbindung standen. Von den beiden um die
Häuptlingschaft streitenden Männern suchte Cing etorir sofort Einverständ-
nis mit ihm und da auch andere Häupter dasselbe thaten, sah sich Jndutio-
marus, der zu Widerstand Vorbereittingen getroffen hatte, genötigt, Geiseln
(200 darunter seinen Sohn und alle seine Verwandten) zu stellen H. Cäsar
beschloß die große Mehrzahl der gallischen Geiseln mit sich nach Britannien zu
nehmen0). Schon war im itischen Hafens altes zur Einschiffung bereit und
nur widrige Winde hinderten die Abfahrt, als der Häduer Dumnorir, dem
Cäsar aus Mistrauen trotz Gegenbitten mit nach Britanmen zu gehn geheißen
hatte, mit den seinem Befehle untergebnen Reitern sich nach der Heimat enu
fernte. Eingeholt ließ er sich lieber töden als gefangen nehmen; die verführten
kehrten lzum Heere zurückh. Die Briten wehrten diesmal Cäsars starker
Macht nicht die Landung an der Küste von Kantium (des heutigen Kent). An
einem Fluße (wahrscheinlich dem heutigen Stour) schlug er die aus Verstecken
angreifenden Feinde zurück, allein die Nachricht traf ein, daß die Schiffe fast
alle durch einen Sturm beschädigt worden seien. Er ließ das Heer still stehn
und besorgte init äußerster Thätigkeit die Wiederherstellung und Sicherung der
Flotte. Indes hatten sich die britischen Stämme geeint und Ca ssi v e ll all n us,
der jenseits der Themse (Thamesis) gebot, den Oberbefehl übertragen. Cäsar
war zwar überall siegreich, aber die Feinde zogen sich meist zurück um von
neuem den Heereszug zu beunruhigen. Er erzwang den Übergang über die
Themse, aber der verständige Gegner beschränkte sich darauf, mit den Streit-
wagen allein jeden Schritt des Feindes zu erschweren. Zwar unterwarf sich
ihm das Volk der Trinobanten (nordw. von der Mündung der Themse)
aus Feindschaft gegen Cassivellaunus und-mehrere unbedeutende Völkerschaften * Iii
„ 1) Dle„Atrebaten sind ein belgisches Volk in der Nähe des heutigen Arras. —
2) Uber die Uberfahrtspunkte s. Momms. Iii 253 Anm. — 3) Caes. b. g. Iv 20—36.—
4) b. g. Iv 37 u. 38. Momms. Iii 249. — 5) Caes. b. g. V 2, 4 — 4. Momms.
Iii 256. — 6) b. g. V 5. — 7) Man setzt diesen in die Nähe des heutigen Bou-
logne, Drum. Iii 294 u. 299. Momms. a. oben a. O. - 8) b. g. V 6 u. 7.
Momms. Iii 256.
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