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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 448

1877 - Leipzig : Teubner
448 Germaniens Caesar. Landschaft Schleswigs, die Svardoni, Teuto-nes oder Juti. 2) Die Völker im Mittellande und an der Donau — Herminonen und südlich Sueben — : Cherusci, nördlich vom Baeenis (Harz), Chatti (Vorfahren der späteren Hessen) mit der Stadt Mattium, Hermunduri (die spä-teru Thüringer), Marcomani, südlich bis zu Donau und Rhein, die Qnadi im südöstlichen Germanien. 3) Nördliche oder niederdeutsche Suebenvölker — Jstväones: die Semnones und nördlich von ihnen die Longobardi und Variui an der untern Elbe, die Lugiones oder Ligii in den Ebenen der obern Oder und Weichsel, die Bandili oder Vandlli (früher Vindili), das westl. Hauptvolk der Lugier. Die äußersten östl. Grenzvölker endlich sind Burguudeu, Helveko-uen, Rugier, Scireu, Guttouen. — Bei den Völkern am niedern Rhein ist es unentschieden, zu welchem Stamm sie gehören, es sind: die Ubii, zu Cäsars Zeit nördlich von der Lan-gona (Lahn) am rechten Rheinnfer, später am linken, nördlicher die Usipotes und Xenchteri, welche später die Sitze der Ubier einnehmen, bis zum Moenns (Main) hinab. Die Sigambri (Gambrivii bei Tacitus?) gingen später als Gn-berni zum Theil über den Rhein, zu ihnen gehörten auch wol die Mar ji und die Tubantes; die Chamavi an der mittleren Weser, die Ba-tavi an den Rheinmündungen, Caninefates it. s. w. Städte hatten die alten Germanen fast gar nicht, die vorhandenen Namen lassen sich ihrer Lage nach nicht immer sicher bestimmen. Die Städte am Rhein waren römische Anlagen. Germaniens Caesar, Sohn des Nero Claudius Drusus und Neffe des Tiberius, Enkel des Augustus, geb. 15 v. C. im September (Suet.cal. 1.), erhielt' nebst seinem Bruder durch Senatsbeschluß den Beinamen Germaniens, führte denselben aber vorzugsweise vor seinem Bruder Claudius. Augustus hatte lange Zeit die Absicht den trefflichen Jüngling zu seinem Nachfolger zu ernennen, und gebot später dem dazu bestimmten Tiberius, ihn zu adoptiren. Suet. Tib. 15. 52. Tac. ann. 1, 3. Dio Cass. 55, 13. Seine ersten Sorbeercft gewann er mit Tiberius im Kriege gegen die aufrührerischen Pannonier, von 7—10 it. C., und erhielt nach beendigtem Kriege die Ehre des Triumphes. Nach der Niederlage des Varus ging er als Proconsnl mit dem Tiberius nach Deutschland (11 it. E.) und machte mehrere Züge über den Rhein. Gernmnicus überließ die Fortsetzung des Kampfes dem Tiberius und ging im Winter nach Rom, wo er (12 it. C.) das Konsulat verwaltete. Dio Cass. 56, 26. Als Consnl übernahm er die Vertheidigung der Angeklagten oft selbst und er'barb sich die Zuneigung und Liebe des Volkes in hohem Grade. Doch begab er sich noch in demselben Jahre an den Rhein, ohne indeß in diesem oder den beiden folgenden Jahren wichtiges zu unternehmen; er begnügte sich mit der Vertheidigung der Rheingrenze. Dio Cass. 57, 3. Veil. Pat. 2, 123. Auf die Nachricht vom Tode des Augustus (14 n. C.) und von der Thronfolge des Tiberius suchten die germanischen Legionen ihn zur Annahme der Herrschaft zu bewegen. Es gelang der Beredsamkeit und dem Edelmuthe des Germaniens, die Ruhe unter den meuterischen Legionen herzustellen und dem neuen Kaiser die Treue des Heeres zu sichern, obgleich es nicht ohne blutige Strenge gegen die Empörer abging. Tac. ann. 1, 44. Darauf ging er über den Rhein, drang bis über die Ems vor, schlug die Marser, zerstörte ihr Heiligthum und kam unter heftigen Kämpfen mit den Germanen glücke lieh wieder über den Rhein. Tac. ann. 1, 49 ff. Tiberius freute sich zwar über die Siege, wurde aber auf das Ansetzn des Germaniens beim Heere eifersüchtig, ohne daß er es wagte ihn zurückzurufen. Germaniens ging inzwischen zum zwev teil Male über den Rhein und besiegte die ©hatten, während sein Feldherr Cäeiua die Cherusker schlug. Tac. ann. 1, 55. Darauf zog Germaniens selbst auf Bitten des Segestes gegen die Cherusker unter Arrninius und schlug sie. Als darauf Ar-rninins die deutschen Völker aufwiegelte, unternahm Germaniens, der wegen seiner Siege den Titel Imperator erhalten hatte, einen neuen Zu, gegen die Cherusker und Brueterer, drang bis an die Ems vor, verwüstete alles Land rings umher, bestattete im Teutoburger Walde die Gebeine der unter Varus gefallenen Krieger (Tac. ann. l, 57—62.), lieferte dem Arminius eine blutige Schlacht und trat dann, stets von den Deutschen verfolgt und angegriffen, den Rückzug an. Im I. 16 beschloß er eilten neuen Einfall in Germanien, indem er einen Theil feines Heeres über den Rhein gehen ließ, während er selbst von der Insel der Bataver her an der Mündung der Ems landen wollte. Von hier aus drang er bis an die Weser vor, schlug den Arminius auf dem campus Jdisiaviso, dann nochmals weiter östlich und trat dort den Rückzug an die Ems an. wo er sein Heer wieder einschiffte und nach Ueberstehung eines heftigen Sturmes mit dem Rest der Flotte wieder heimkehrte. Tac. ann. 2, 24. Sen. suas. 1. Da die Deutschen sich aber nach seinem Abzüge gleich wieder empörten, sann er auf neue Unternehmungen, als Tiberius ihn zurückrief. Er wurde in Rom mit Jubel empfangen und hielt einen glänzenden Triumph. Darauf sandte ihn der Kaiser nach Asien zur Ordnung der dortigen Angelegenheiten. Vorher bereiste er Griechenland, wurde glänzend aufgenommen und ging dann nach Syrien, ordnete die Verhältnisse der einzelnen Provinzen, erwarb dem Reiche neue und besuchte dann Aegypten. Tac. ann. 2, 42. Veil. Pat. 2, 129. Unterbeß hatte der Statthalter Syriens, En. Piso, wol nicht ohne geheime Aufträge des Tiberius, alle Anordnungen des Germaniens umgestoßen. Als dieser aus Aegypten zurückkam, verfiel er in eine heftige Krankheit, an der er am 9. öctobcr 19 starb, nicht ohne daß den Piso der durch mancherlei Umstände begründete Verbacht traf, den Germaniens vergiftet zu haben. Tac. ann. 2, 72. Suet. Cal. 1. Dio Cass. bl, 18. Groß war die Trauer im ganzen Reiche, ant größten in Rom, wo sie sich bei der Ankunft der Asche durch den tiefsten Schmerz kund gab. Nur Tiberius scheint denselben nicht getheilt zu haben. Tac. ann. 3, 1 ff. Allgemein beliebt unter allen Ständen, von dem edelsten Herzen, der seltensten Bildung (Redner und Dichter, Suet. Cal. 3. Ov. ex Pont. 4, 8, 68.), hatte er große Hoffnungen von sich erweckt. Seine Reben rühmen die Alten sehr. Wir haben von ihm (wie von Cicero und Avienus) eine poetische Bearbeitung des Lehr-

2. Die römische Kaiserzeit und die Germanen - S. uncounted

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Eckert-Institut Bs78 Puellensammlung für den geschichtlichen Unterricht an höheren Schulen herausgegeben von G.lambeck •A-Reflieruninot unk eberregierwsnd M tan provinziallchunollrgium Berit« in Verbindung mit Prof. Dr. 5. Kuqe uni Dr. P. Rlhimann In Berlin Oberlehrer te Leipzig Di* Sammlung will eine für die Hand des Schülers bestimmte aus. wähl geschichtlicher «Duellen bieten und erscheint in zwei Reihen. Die 17 Hefte der I. Reihe sollen es ermöglichen, im Klassenunterricht die wichtigsten Ereignisse durch (Quellen zu beleuchten und so die Hauptmomente aus dem geschichtlichen Unterrichtspensum zu bestimmter Anschauung zu erheben. — Die hefte der Ii. Reihe (in Aussicht genommen etwa 100 hefte) enthalten für einzelne geschichtliche (Erscheinungen ein ausgiebiges Huellenmaterial, das einem tiefere« (Erfassen ihrer historischen Zusammenhänge, der (Eigenart ihres Verlaufes und ihrer Bedeutung für die Folgezeit dient. Sie werden dem reiferen Schüler ein selbständiges (Erarbeiten geschichtlicherer-fenntnis ermöglichen und sich besonders als Unterlage für freie senschaftliche Arbeiten und Vorträge nützlich erweisen. — Bearbeitung der einzelnen hefte erfolgt durch bewährte Fach-nner auf der Grundlage historischer Forschung und unter Berücksichtigung pädagogischer Gesichtspunkte. t- preis eines jeden 32 Seiten gr. 8 umfassenden Hefter 40 Pf. £> >f. fit Me hefte der 1. Leihe bei gleichzeitigem Bezöge von 10 Expl.) S ft Niedrige Preis ermöglicht bequem die Anschaffung so-l für beil ttlafsenunterricht als für denlinzelgebrauch. erzeichnis der erschienenen, im Druck und in Vorbereitung befindlichen hefte enthalten Seite 3 und 4 des Umschlag». ag von v. G. Teubner ln Leipzig und Berlin Umstehendes Titelbild zeigt ein Doppelas des Germaniens auf feine Feldzüge in Germanien. Vorderseite: Gmnanlcus ffafar in vierspännigem Triumphwagen rechtshin. — Rückseite: .Nach Wiedergewinnung der Feldzeichen und Besiegung der Germanen.' Germanteus in Kriegstracht mit •inern Ccgionsamcr im linken Rrm und zur Ansprache erhobener Rechten linkshin stehend. -S(enatus) C(onsulto) .auf Senatsbefchlub (geprägt)'. Bs78$10842616

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 312

1849 - Münster : Coppenrath
312 römischen Provinz ergriff, war die Anlegung vieler festen Schlösser längs den Ufern des Rheins. Er starb auf seinem vierten Zuge in Deutschland an den Folgen eines Sturzes wom Pferde. Er erhielt wegen seiner Siege in Germanien den Namen „Germanicus", der auch auf seine Nachkommen über- ging. Nach ihm setzte sein Bruder Tiberius und andere Feld- Herrn diese Streifzüge fort, jedoch ohne weiter vorzudringen, sondern nur, um den Besitz der errungenen Oberherrschaft zu behaupten. Nebst der Gewalt gebrauchten sie auch Lift. Sie brachten mehre Volkshäupter auf ihre Seite und streueten sorg- fältig den Samen des Mißtrauens und der Zwietracht unter die einzelnen Völker, um ihre Gesammtkraft zu trennen. Dann suchten sie dieselben durch Einführung römischer Sitten und Sprache und durch andere schleichende Künste nach und nach an das römische Wesen zu gewöhnen, um sie auf solche Weise sicherer in's Verderben zu führen,. Aber der letzte Versuch scheiterte unter dem Consul Q u in c ti li u s V a r u s auf eine schreckliche Weise. Als dieser aus der Provinz Syrien, die er rein ausge- plündert hatte y), im Jahre 9 nach Ehr. nach Deutschland kam und hier den Oberbefehl führte; fand er zu seiner Verwunde- rung Alles ruhig und glaubte daher, die Deutschen wie ein völlig unterworfenes Volk behandeln zu können. Darum ver- fuhr er ganz nach Willkür, drückte das gold- und silberarme Volk durch harte Auflagen und empörte es durch übermüthige Behandlung. Schon führte er das römische Gerichtswesen ein und ließ durch einen Schwarm beredter Sachwalter die Strei- tigkeiten der Deutschen nach römischer Weise entscheiden. Er selbst saß, voll alten Römerstolzes, mitten in den ehemals freien Wäldern zu Gericht. Seine Lictoren trugen ihm Beile und Ruthen vor, als Zeichen seines Rechts, körperliche Strafen, selbst den Tod zu verhängen, wozu aber nach den Begriffen der Deutschen nur die unsterblichen Götter ein Recht hatten. Mit innerer Erbitte- rung sahen die Deutschen solche Neuerungen, mit jedem Tage ') Quam (Syriam) pauper divitem ingressus, dives pauperem re- liquit. Vellej. Ii 117.

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 327

1849 - Münster : Coppenrath
327 solcher Herzensgute nannte das dankbare Volk „den Liebling und die Wonne der Menschheit"^). Schade, daß seine Regie- rung nur zwei Jahre die Römer beglückte. Domitian (81 — 96), sein ungleicher Bruder und Nach- folger, war wieder ein Ungeheuer in allen Lastern. So feige und unkriegerisch er auch war, wollte er doch den Helden spielen. Er unternahm deshalb einen Feldzug gegen die Katten im Hes- sischen, wagte es aber nicht, sie anzugreifen, sondern zog unver- richteter Sache wieder zurück. Um sich aber doch den Schein zu geben, als seien sie von ihm überwunden, kaufte er in Gal- lien große und starke Sklaven auf, ließ sie wie Deutsche kleiden, ihnen das Haar blond färben, und führte sie nun als deut- sche Gefangene im Triumphe in Rom ein. Gleich lächerlich feierte er glänzende Triumphe über die Markomannen und Da- tier, obgleich er ihnen durch einen jährlichen Tribut den Frieden abgekauft hatte. Den Sieg eines seiner Legaten kündigte er mit den stolzen Worten an: „Ich wollte, daß die Rasomanen nicht mehr seien, und siehe! sie sind nicht mehr". Neidisch auf den Ruhm Anderer, rief er seinen Feldherrn Jul. Agricola, der ihm Brittanien eroberte, mitten aus seiner siegreichen Laufbahn nach Rom zurück. Nach fünfzehnjähriger grausamer Regierung wurde der „Herr und Gott" — so ließ er sich nennen — auf Anstif- ten seines lasterhaften Weibes Domitia von den Dienern und Genossen seiner Gräuelthaten ermordet und sein Andenken ver- flucht. tz. 78. Die goldene Feit von Rcrva bis Ml. Aurelius. (96—180.) Nerva (96 - 98), ein alter Senator, wurde von den Mördern Domitian's dem Senate vorgestellt, und von diesem, wie auch von den Prätorianern als Kaiser anerkannt. Mit ihm beginnt eine Reihe der edelsten Regenten, die zusammen 84 Jahre hindurch das römische Reich beglückten '). Unter ihnen stare posset: Non oportere, ait, quem quam a sermone pri n- cipis tristem discedere. Atque etiam recordatus quondam super coenam, quod nihil cuiquam toto die praestitisset, memorabilem illam meritoque laudatam vocem edidit: Amici, diem perdidi. Suet. Tit. 8. 3) Amor ac deliciae generis humani. Ib. 1. Vgl. Eutrop. Vii. 31. l) Primum statiin beatissimi seculi ortu Nerva Caesar res o)im dis- sociabiles miscuit, principatum ac libertatem. Tac. Agrie. 3.

5. Die Geschichte der Römer und der mit ihnen in Beziehung getretnen Völker - S. 349

1861 - Leipzig : Teubner
Cäsar in Gallien. 349 Einforderung von Getraide ausschickte, wurden diese von denvenetern, dem mächtigsten Stamm des Westens, der mit seinen Segelschisfen weithin den atlantischen Ocean befuhr (nördl. vom Liger: die Vendee), zurückgehalten. Dem Beispiele folgten die nördlichen am Armelmeere wohnenden Curioso- l iten (am normannischen Busen) und Essubier (östlich von diesen). Sie erklärten die Commissäre nur gegen ihre Geiseln herausgeben zu wollen und fanden an den übrigen Stämmen der Küste, dem Namneten (an der Liger- mündung), Osismen (in der Nordwestecke), Unellern, Leroviern, ja den jens. der Seine sitzenden Ambiliatern^), Morinern (am Pas de Calais), Menapiern (an der Nordsee) Bundesgenoßen des Aufstands, der natürlich die Theilnahme aller den Verlust der Unabhängigkeit tief empfindenden in ganz Gallien aufregte und unruhige Bewegungen der Belgen und am Rhein er- warten ließ. Cäsar sandte den Legaten T. Labienus^) mit der Reiterei in das Gebiet dertreverer (germanischer Abkunft, auf beiden Seiten der Mosel [Mosella]; 3ncr = Aug-usta Treverorum), um die Belgen im Zaum zu halten und etwaige Versuche von Germanen über den Rhein zu gehn zu beobachten. Den Legaten Q.. Titurius Sabinus schickte er mit drei Legionen gegen die Völkerschaften am Kanal, er selbst rückte gegen das Hauptvolk des Westens, die Veneter, vor. Allein er vermochte nichts entscheidendes auszurichten, so lange die Feinde die See frei hatten. Doch bald erschien eine schleunigst aus dem Liger ausgerüstete römische Flotte unter Dec. Brutus in See. Die erste uns bekannte Seeschlacht auf dem atlantischen Ocean ward von den Rö- mern durch das geschickte Durchschneiden der Raataue und durch die Gunst der Witterung — Windstille machte das Entkommen unmöglich — gewonnen und in Folge derselben unterwarfen sich die Veneter und die nächsten Völkerschaften. Um durch Schrecken künftigen Aufständen vorzubeugen, ließ Cäsar die gesamten Ratsmitglieder hinrichten und alle übrigen als Sklaven verkaufen ^). Unterdes hatte O.. Titurius in dem Gebiete der Uneller, indem er sich im befestigten Lager hielt, die überzahligenfeinde durch glückliche kleinere Gefechte hingehalten, und als sie endlich auf das Lager stürmten, sie in einem glänzenden Treffen ge- schlagen. Die Unterwerfung sämtlicher Völkerschaften war auch hier die Folge^). Nach Aquitanien hatte Cäsar mit 12legionscohorten und starker Reiterei P. C r a ss u s gesandt. Mit der größten Umsicht traf dieser seine Maß- regeln, da er wüste, mit welchem Feinde er es zu thun hatte5). Es gelang ihm zunächst die Sontiaten (südl. von der Garonne: Sos) zu schlagen und deren durch unterirdische Minen mit äußerster Geschicklichkeit verteidigte feste Stadt zu erobern. Als er, nachdem sie die Waffen ausgeliefert und sich allen Befehlen gefügt hatten, in das Gebiet der Vocaten (an den Pyrenäen) und Taru- saten (zu beiden Seiten desaturis sadourj in den heutigen Landes) vorrückte, vereinten sich die Völkerschaften zu entschloßnem Widerstand und wurden von ihren hispanischen Stammgenoßen mit Truppen und Anführern, welche unter Q-. Sertorius die römische Kriegsschule durchgemacht hatten, unterstützt. Allein P. Crassus gewann auch jetzt den Sieg und empfieng mit Ausnahme weniger entfernt wohnenden die Unterwerfung aller aquitanischen Völker- schaften 0). —> Cäsar selbst zog noch nach den mit Wäldern bedeckten Gebieten der Mo riner und Menapier, muste aber, nachdem er eine Straße in den 1 1) Alan hält sie (b. g. Iii 9) für identisch mit den Ambibariern (Vii 75), die man in der Nähe der heutigen Stadt Ambieres in der Normandie sucht. — 2) Der- selbe, den wir als Volkstribnn 8 169, I u. § 170 I erwähnt haben. — 3) Caes. b. g. Iii 7 — 16. Momms. Iii 246—249. — 4) Caes. b. g. Iii 17— 19. — 5) Val. 8 164, 4. S. 301. Anm. 9. — 6) Laos. b. g. Iii 20 — 27. Momms. Iii 250. '

6. Die Geschichte der Römer und der mit ihnen in Beziehung getretnen Völker - S. 352

1861 - Leipzig : Teubner
352 Cäsar in Gallien. folgten dein Beispiel; es gelang auch in einen Verhau einzubrechen und viel Vieh zu erbeuten, doch wüste Casstvellaunus die Völkerschaften von Kantium zu einem Angriff auf das römische Schiffslager zu bewegen. Erst als auch dieser abgeschlagen war, bequemte er sich Geiseln zu stellen, Tribut zu geloben und das Versprechen zu geben, daß er die Trinobanten nicht weiter beunruhigen werde. Gegen die Zeit derherbstnachtgleiche kehrte Casar glücklich nach Gallien zurück^). Wer da weiß, welchen Einfluß auf die Entwicklung Britanniens und dessen Weltstellung die nicht lang ausbleibende Besetzung des größten Theils durch die Römer gehabt hat, der wird kein geringes Verdienst darin sehen, daß Casar zuerst die Insel in den Bereich der Weltgeschichte gezogen, wenn auch zunächst seine beiden Unternehmungen keine bleibende Folgen lffmterließen. 7. Daß die Mehrzahl der Gallier nur auf eine Gelegenheit gewartet, mit das römische Joch abzuschütteln, zeigte sich noch- im Winter von 54 auf 53. Da in Folge anhaltender Dürre die Ernte in Gallien eine spärliche gewesen war, sah sich Cäsar genötigt die einzelnen Heerestheile in getrennte Winter- lager zu verlegen; er selbst blieb im Lande, um die Ausführung abzuwarten 2). Eine unruhige Bewegung gegen die Römerpartei bei den Carnuten (an der Mittelloire, da wo sich der Fluß nach Westen wendet) veranlaßte zuerst die Absendung einer Legion unter L. Plancus in ihr Gebiet, doch war die Be- wegung nicht eine vereinzelte. Der Treverer Jndutiomarus hatte durch Botschaften eine Vereinigung zum gleichzeitigen Angriff «auf die Winterlager der Römer zu Stande gebracht. Die beiden Legaten O.- Titurius Sabi irus und L. Aurunculeius Cotta hatten mit einer neugeworbnen Legion und fünf alten Cohorten ohne Beunruhigung, ja unter zuvorkommender Förderung der Einwohner ihr Winterlager im Gebiete der Eburonen (zu beiden Seiten der Maas; Cäsar hatte sie der Clientel der Aduatuker entnommen, oben 3) bezogen, allein nach fünfzehn Tagen war dasselbe plötzlich von starker Macht unter den Häuptlingen Ambiorir und Catuvolcus umstellt. Ambiorir eröffnete bei einer Unterredung, daß alle Winterlager gleichzeitig angegriffen und starke germanische Haufen über den Rhein gekommen seien; er erbiete sich aus Dankbarkeit gegen Cäsar die Truppen nach einem der nächsten zwei Tage- märsche entfernten Lager zu geleiten. Obgleich Cotta und andere im Kriegs- rat dagegen sprachen, nahm dennoch Titurius den Vorschlag an und auf dem Marsche ward das Heer von den Eburonen aus sicherem Versteck überfallen. Titurius verzweifelnd suchte mit Ambiorir Unterredung, ward aber ermordet und das erschöpfte Heer so gänzlich niedergehauen, daß nur wenige dem int Remerlande stehenden T. Labienus die Kunde des Unfalls brachten H. Durch den Erfolg ermutigt, bewog Ambiorir die Aduatuker und Nervier und deren zahlreiche Clientenftämme, mit zahlreicher Mannschaft das Lager anzugreifen, wo Q-. Cicero, des großen Redners Bruder, mit einer Legion stand. Dieser erfuhr erst durch den Feind von Titurius Untergang — so gut hatten die Gal- lier ihre Maßregeln getroffen — aber er ließ sich nicht wie jener täuschen, sondern harrte mit äußerster Standhaftigkeit, trotzdem daß weitaus die meisten seiner Soldaten verwundet oder krank waren, über vierzig Tage in der Bela- gerung aus. Lange war keine Kunde zu Cäsar gekommen, der wahrscheinlich in S amarobriva (Amiens) sich aufhielt, die Boten alle aufgefangen worden; endlich kam ihm durch einen treuen gallischen Sklaven einenachricht zu^). Ob- 1 1) Caes. b. g. Y 1—23. Momms. Iii 254 f. — 2) Caes. b. g. V 24. — 3.) Caes. b. g. V 25 -37. Momms. Iii 257. — 4) Caes. b. g. V 38 — 45. Datz Casar nicht, wie vio Xl 0, vgl. Plut. Caes. 24, berrchtet, nach Jtalien untcrwegs

7. Die Geschichte der Römer und der mit ihnen in Beziehung getretnen Völker - S. 356

1861 - Leipzig : Teubner
356 (Safar in Gallien. hartnäckiger betrieb dieser die Belagerung und wenn auch die Belagerten alle Mittel der Verteidigung erschöpften, die römische Kunst rückte doch ihrem Ziele naher. Der Plan des Vercingetorir die Einwohner aus der Stadt zu führen, scheiterte an deren Weichherzigkeit. Endlich ward sie erstürmt. Das römische Schwert nahm furchtbar Rache für den Mord zu Cenabum und die Soldaten erquickten sich an den reichen Vorräten 1). Vercingetorir wüste eben so sich im Vertraun der Seinen zu befestigen, wie die Verluste rasch zu ersetzen, indem er die noch dem Bunde fremd gebliebnen Volksgemeinden zum Beitritt auffor- derte (die Nitiobrigen, am Nordufer der Garonne zu beiden Seiten des Fl. Oltis [£ot], schlossen sich ihm an) und die übrigen zur Verstärkung des Heers antrieb^). Auf Nachsuchen der römischen Partei begab sich Cäsar persönlich zu den Häduern und es gelang ihm auf einer Versammlung den einen der er- wählten Jahresmagistrate, Cotus, abzusetzen und das Versprechen kräftigerer Unterstützung zu erlangen^). Darauf sandte er T. Labienus mit 4legionen gegen die Senonen und Parister, er selbst rückte, von Vercingetorir auf dem andern Ufer begleitet, mit den übrigen sechs am Elaver (Allier) aufwärts in das Land der Ärverner selbst. Es gelang ihm der Übergang über den Fluß und die wenn auch nicht völlige Einschließung der Stadt Gergovia (Ger- goie, südlich von Clermont, dem alten Nemetum)^), allein wieder lagerte Vercingetorir in naher unangreifbarer Stellung und beunruhigte fortwärend die Römer, ohne sich in eine Schlacht einzulaßen. Die wirksame Kriegsführung des Oberanführers der Gallier verschaffte dessen dringenden Vorstellungen bei den Häduern Eingang. Cäsar erhielt plötzlich die Nachricht, daß die ihm zu- gesandten Reiter von ihrem Befehlshaber (Litavicus) beredet worden seien sich den Feinden anzuschließen. Eiligst brach er mit 4 Legionen aus dem Lager auf und es gelang ihm jene Truppen mit sich zu vereinen, worauf auch das Volk, welches daheim die Römer zu ermorden begonnen hatte, bittende Ge- sandte schickte. Seine Abwesenheit hatte Vercingetorir zu einem Angriff auf die zurückgelaßnen zwei Legionen benützt und nur die schnelle Rückkehr des Hauptheers rettete sie vom Untergang. Cäsar erkannte die Notwendigkeit die Belagerung aufzugeben und sein ganzes Heer zu vereinigen, damit er in einem Hauptschlag den Aufstand niedertreten könne. Der Angriff, den er auf das feindliche Lager und die Stadt — jedesfalls um seine Absicht zu verdecken — machte, endete mit empfindlichem Verlust und ließ ihn als besiegt erscheinen. Er brach nach dem Norden auf5). Unterwegs eilte der Häduer Litavicus mit seinen Reitern voraus, um sein Volk zum Aufstand zu bringen. Es erhob sich und bemächtigte sich in Noviodunum6) der römischen Vorräte. Cäsar eilte über den Liger dem Labieitus zup. Dieser hatte, nachdem er in Agedincum die aus Italien eingetroffnen neuen Mannschaften zurückgelaßen, mit vier Le- gionen sich aufgemacht gegen Lutetia, die Hauptstadt der Parister. Ein starkes feindlichesheer unter dem Aulercer Ca mulogenus hinderte ihn am Übergang über die Seguana (Seine). Er bewerkstelligte diesen indes oberhalb bei Melodunum, das er einnahm, fand nun aber auf dem rechten Ufer vor- * Iii 1) b. g. Vii 12 --28. Momms. Iii 265 f. — 2) b. g. Vii 29 — 31. — 3) b. g. Vii 32 — 34 I. — 4) Momms. Iii 267 Anm. — 5) b. g. Vii 34, 2—53. Momms. Iii 267 — 269. — 6) Da dies ausdrücklich eine Stadt der Häduer genannt wird (b. g. Vii 55, 1) und wenn sie nach dein Abfall der Biturigen den Häduern über- geben worden wäre, dies Cäsar jedesfalls erwähnt habet! wurde, so kann ich nur mit Momms. Iii 269 an das auf dem Ostufer des Liger gelegene Noviodunum denken, um so mehr als im 55. Kapitel dann erwähnt wird, daß die Häduer durch den an- geschwollneit Liger sich gedeckt glaubten. — 7) Vii 54 — 56.

8. Die Geschichte der Römer und der mit ihnen in Beziehung getretnen Völker - S. 348

1861 - Leipzig : Teubner
348 Cäsar in Gallien. den Rheinmündungen wohnten, zur Abwehr durch engen Anschluß unter einander*), wozu sie non denjenigen der nnterworfnen, welcke die römische Herschaft ungern sahn, vielfache Anreizung empsiengen. Casar, der sein Heer um zwei neue Legionen verstärkt hatte, gieng mutig 57 in den Kampf, für den es ihm höchst förderlich werden muste, daß die zahlreiche Völkerschaft der Re m er (Gegend von Rh e ims) mit ihm Freundschaft suchte. In deren Gebiet traf er das 300000 M. starke, vom König der Suessionen (zw. Marne [Matrona] und Oise [Isara]: Soisfons) Galba geführte feindliche Heer. Er schlug nördlich von der Arona (Aisne) ein festes Lager und wies alle Ver- suche der Feinde den Fluß zu überschreiten und die Zufuhr zu unterbrechen siegreich zurück. Bald riß unter diesen Uneinigkeit ein. Die Vellovaker (zw- Seine/Oise und Somme j8amaraj: Beauvais), eifersüchtig auf'der Suessionen Anführerschaft, benützten die Nachricht von der Bedrohung ihres Gebiets durch die Häduer, um sich von dem Heere zu trennen, und da Mangel sich fühlbar machte, giengen endlich alle Völkerschaften auseinander mit dem Versprechen den etwa angegriffen werdenden zur Hülfe zu eilen. Schnell be- nutzte Casar diesen durch seine Klugheit herbeigeführten Erfolg durch Verfolgung und in kurzer Zeit hatten die Su essi o n en , die B ellova ker und die Am- bianer (an der Somme: Amiens) ihre Städte geöffnet und sich unterworfen. In Scham und Furcht schloßen nun aber die östlicher wohnenden Veroman- duer (südöstl. von den Ambianern), Atrebaten (zw. Somme und Schelde [Scaldis]: Arras), Nervier (von derschelde biszudenardennen [Arduenna]: Hennegau und Namur) und Aduatuker^) eine engere Genodnschaft zur ^Abwehr und es war eins der heißesten Treffen, welches Casar an der Sambre [Sabis] gegen die drei zuerst genannten Völkerschaften, namentlich die mit äußerster Todesverachtung kampfenden Nervier zu bestehn hatte. Sein Sieg hatte die Unterwerfung jener zur Folge. Die zum Treffen zu spat eingetrof- fenen Aduatuker suchten sich zwar zu verteidigen, wurden aber bezwungen und nach einem Treubruch durch Verkauf der Gefangnen und Befreiung der ihnen untergebnen Stamme bestraft. Die übrigen Velgen wurden entwaffnet und stellten Geiseln. Die Rem er behaupteten fortan unter ihnen den Principal). 4. Die Notwendigkeit das östliche und nördliche Gallien in eine kürzere und beguemere Verbindung mit dem Poland zu setzen führte Casar zu einem sehr nützlichen Unternehmen, der Eröffnung und Sicherung der Straße über den großen St. Bernhard. Der Legat Ser. Galba nahm noch im Herbst 57 in jenen Gegenden die Winterquartiere und schlug die warend derselben ihn angreifenden Bergvölker (Nantuaten, Veragrer, Seduner im heutigen Wallis) zurück^). Die Unterwerfung Galliens zu vollenden, war ferner 57 der junge Legat P. Crassus mit einer Legion nach dem Westen gesandt worden und es hatten die sämtlichen Völkerschaften längs der Seeküfte zwischen Loire und Seine, die mit dem Gesamtnamen der Armorikerh bezeichnet werden, ihm ihre Unterwerfung gelobt. Als er nun abw von seinen Winterquartieren, die er im Gebiete der Anden (nördl. vom Liger: Anjou) hielt, Abgeordnete zur * Ii Iii 1) omnes Beigas — contra populum Romanum coniurare obsidesque inter se dare Caes. b. g. 11 1. — 2) Sie waren ein Rest der Kimbern, der sich im Gebiete s der Eburonen niedergelaßen und die Herschaft über diese erlangt hatte (Caes. b. g. Ii 29, 41. Ihre Wohnsitze hat mail jenseits der Maas (Mt>sa) bei dem heutigen Tongres (sie selbst wurden später Tongri genannt) zu siichcn. Drum. 111 332/— 3) Caes. b. g. 11. Momms. 111 243 -246. — 4) Caes. b. g. 111 1 — 6. Momms. Iii 250. — 5) Caes. b. g. Vii 75. V 53. Viii 31. P. Crassus war ein S. des Triumvirn.

9. Die Geschichte der Römer und der mit ihnen in Beziehung getretnen Völker - S. 350

1861 - Leipzig : Teubner
350 Cäsar in Gallien. Wald zu hauen begonnen, durch den Einbruch des Winters genötigt, unver- richteter Sache umkehrenl). In drei Jahren Latte Casar die Eroberung von ganz Gallien bis auf einzelne entfernte Punkte vollendet, aber er durfte nicht still stehn, bis er auch die Ruhe der neuen Provinz gegen Störungen von außen gesichert. 5. Die germanischen Stamme der Usipeten und Tenchtherer waren durch die Angriffe der Sueven (Chatten) nordwärts nach den Rheinmündungen gedrängt worden^). Es war ihnen im Winter von 56 auf 55 gelungen den Fluß zu überschreiten. War schon an und für sich das Eindringen eines so bedeutenden Schwarms (430000 Köpfe) gefährlich, so stieg die Besorgnis durch die Möglichkeit eines Aufstands der kaum unterworfnen Gallier. Schon streiften ihre Reiter bis in das Gebiet der Treverer, als Cäsar mit seinem Heere ihrer Hauptmacht gegenüber erschien. Da unterhandelten die Germanen: sie wollten Roms Hoheit anerkennen, wenn ihnen Land eingeräumt werde. Ein glücklicher feindlicher Angriff auf die Vorhut wärend der Unterhandlung riß Cäsar zu Argwohn und tückischer Treulosigkeit fort. Als die Häupter zur Entschuldigung des ohne ihr Vorwissen geschehnen Überfalls vor ihm sich stellten, wurden sie gefangen und das römische Heer stürzte so plötzlich über das führerlose Volk her, daß die meisten unter dem Schwerte fielen, viele in den Fluten desrheins ihrgrab fanden und nur die entfernternabtheilungen jenfeit des Stromes in dem Gebiete der Sugambrer eine Zuflucht fanden^). Freilich mußte diese Niederlage die Deutschen schrecken, aber war es nicht wirk- samer, wenn die römischen Waffen sich selbst auf ihrem Boden zeigten? Und war nicht in Rom die Bewundrung aller zu gewinnen, wenn er dem wegen seiner Tapferkeit am meisten gefürchteten Volke Siegestrophäen abgewann, wenn er den Fluß überschritt, hinter dem nach seiner Volksgenoßen Vorstellung das Gebiet der Wundermärchen sich eröffnete? Die Aufnahme der flüchtigen Ust- peten und Tenchtherer im Gebiet der Sugambrer und ein Hülssgesuch der Ubier (an derlahnundsieg) gegen die Sueven (wahrscheinlich diechatten)Ü forderten außerdem zu dem kühnen llnternehmen auf. Auf einer (zw. dem heutigen Coblenz und Andernach geschlagnen) Holzbrücke zog er über den Rhein. Einige kleinere Völkerschaften gelobten die Ünterwerfung, die mäch- tigeren Sueven und Sugambrer zogen ihre Mannschaften im Innern des Landes zusammen. Sie anzugreifen lag nicht in Cäsars Absicht; er überschritt nach 18tagen wieder den Fluß, den er fortan als Grenze des Römerreichs betrachtet wissen wollte, und brach die Brücke nt5). 9toch ein abenteuerliches und un- vorsichtiges Unternehmen beschäftigte Cäsar 55, einelandung in Britannien. Es traf auch hier die Sorge für die Ruhe der neuerworbnen Lander — denn die verwandten Stämme der Insel hatten wenigstens nach Cäsars 0) Ver- sicherung den Galliern Beistand geleistet und Flüchtlinge bei sich ausgenommen — mit dem Wunsche, zuerst die römischen Waffen nach einem ganz unbekannten Lande zu tragen zusammen. Weil von dort Britanniens Küste am mindesten entfernt ist, baute Cäsar im Gebiete der Mariner, welche jetzt bereitwillig Geiseln gaben, eine Flotte und segelte, nachdem er das Land hatte erforschen laßen (durch G. Volusenus) und mit einigen durch Kaufleute von seinen Ab- * Iii Iv 1) Caes. b. g. Iii 28 u. 29. Momms. Iii 249.— 2) Caes. b. g. Iv 1—4. Momms. Iii 233. — 3) Caes. b. g. Iv 1 —15. M. Cato stellte im Senate den Antrag: Casar den Usipeten und Tenchtherern zur Sühne seiner Trenlosigkeit ansznltefern (klm. Caes. 22. Cat. min. 51. Suet. Caes. 24). Bgl. Monnns. Iii 251. — 4) Momms. Iii 228, Bef. die Anm. — 5) Caes. b. g. Iv 16— 19. Momms. Iii 252. — 6) b. g. Iv 20.

10. Die Geschichte der Römer und der mit ihnen in Beziehung getretnen Völker - S. 351

1861 - Leipzig : Teubner
Cäsar in Gallien. 351 sichten unterrichteten Stämmen Verbindung eingeleitet hatte (der Atrebate') Commius), mit zwei Legionen an Bord nach dem Eiland hinüber^). Er fand die Küste so dicht besetzt, daßansland zu gehn unmöglich war, und als er nach einem andern Punkte weiter segelte, folgten die Streitwagen so schnell, daß nur im Kamps die Landung gelang. Zwar unterwarfen sich einige kleine Gemeinden, aber bald umstanden zahlreiche Feinde das Lager, und ein Sturm beschädigte die Flotte. Casar mufte froh sein, bis zur Wiederherstellung sich gehalten und dann glücklich die gallische Küste wieder erreicht zu Habens. Die Mo rin er, welche die zurückgekehrten ermatteten Truppen in Hoffnung aus Beute angriffen, wurden augenblicklich geschlagen und von T. Labienus, da die durch anhal- tende Dürre ausgetroàeten Sümpfe ihnen keine Zuflucht boten, gänzlich unterworfen; die Menapier fanden, obgleich ihre Wohnorte verwüstet wurden, in den Wäldern Sicherheit^). 6. Cäsar war ein Mann, der durch ein Misl'ingen nicht erschreckt, viel- mehr zur Aufbietung aller Kraft um seinen Zweck zu erreichen getrieben ward. So traf er denn für d. I. 54 die umfaßendsten Rüstungen (600 Last- und 28 Kriegs-schiffe, 5 Legionen und 2000 Reiter) zur Wiederholung des Angriffs auf Britannien. Es schreckte ihn nicht, daß in Gallien bedrohliche Erscheinungen sich zeigten. Er eilte zu den Tr e ver er n, die allen Gerichts- und Ralsver- sammlungen sich fern hielten und im Gerüchte fortwärender mit den überrhei- nischen Völkern unterhaltner Verbindung standen. Von den beiden um die Häuptlingschaft streitenden Männern suchte Cing etorir sofort Einverständ- nis mit ihm und da auch andere Häupter dasselbe thaten, sah sich Jndutio- marus, der zu Widerstand Vorbereittingen getroffen hatte, genötigt, Geiseln (200 darunter seinen Sohn und alle seine Verwandten) zu stellen H. Cäsar beschloß die große Mehrzahl der gallischen Geiseln mit sich nach Britannien zu nehmen0). Schon war im itischen Hafens altes zur Einschiffung bereit und nur widrige Winde hinderten die Abfahrt, als der Häduer Dumnorir, dem Cäsar aus Mistrauen trotz Gegenbitten mit nach Britanmen zu gehn geheißen hatte, mit den seinem Befehle untergebnen Reitern sich nach der Heimat enu fernte. Eingeholt ließ er sich lieber töden als gefangen nehmen; die verführten kehrten lzum Heere zurückh. Die Briten wehrten diesmal Cäsars starker Macht nicht die Landung an der Küste von Kantium (des heutigen Kent). An einem Fluße (wahrscheinlich dem heutigen Stour) schlug er die aus Verstecken angreifenden Feinde zurück, allein die Nachricht traf ein, daß die Schiffe fast alle durch einen Sturm beschädigt worden seien. Er ließ das Heer still stehn und besorgte init äußerster Thätigkeit die Wiederherstellung und Sicherung der Flotte. Indes hatten sich die britischen Stämme geeint und Ca ssi v e ll all n us, der jenseits der Themse (Thamesis) gebot, den Oberbefehl übertragen. Cäsar war zwar überall siegreich, aber die Feinde zogen sich meist zurück um von neuem den Heereszug zu beunruhigen. Er erzwang den Übergang über die Themse, aber der verständige Gegner beschränkte sich darauf, mit den Streit- wagen allein jeden Schritt des Feindes zu erschweren. Zwar unterwarf sich ihm das Volk der Trinobanten (nordw. von der Mündung der Themse) aus Feindschaft gegen Cassivellaunus und-mehrere unbedeutende Völkerschaften * Iii „ 1) Dle„Atrebaten sind ein belgisches Volk in der Nähe des heutigen Arras. — 2) Uber die Uberfahrtspunkte s. Momms. Iii 253 Anm. — 3) Caes. b. g. Iv 20—36.— 4) b. g. Iv 37 u. 38. Momms. Iii 249. — 5) Caes. b. g. V 2, 4 — 4. Momms. Iii 256. — 6) b. g. V 5. — 7) Man setzt diesen in die Nähe des heutigen Bou- logne, Drum. Iii 294 u. 299. Momms. a. oben a. O. - 8) b. g. V 6 u. 7. Momms. Iii 256.
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