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1. Römische Geschichte - S. 133

1881 - Leipzig : Teubner
Pompejus' Rückkehr. L. Sergius Catilina. 133 in die Brust, aber nicht tief genug; ein Söldner mußte ihm den Nacken durchhaueu. Damit war der mithridatische Krieg zu Ende. Pompejus landete im Anfang des I. 61 in Brundusium. Er entließ daselbst sein Heer und kehrte gleich einem Privatmann nach Rom zurück, wo man ihn mit Angst und Sorge erwartet hatte, da man glaubte, er werde an der Spitze seiner ihm ergebenen Truppen sich die Alleinherrschaft aneignen. Aber so sehr Pompejus die Herrschaft begehrte, so wenig hatte er den Mut, offen die Gesetze zu brechen. Er hielt einen Triumph, glänzend und großartig, wie die Römer bisher noch feinen gesehen. Auf den vorausgetragenen Tafeln standen 16 Namen besiegter Länder und Völkerschaften; sie besagten, daß der Triumphator 1000 feste Schlösser, fast 900 Städte und 800 Schiffe genommen, 39 Städte neu gegründet und den Staatsschatz mit 20 000 Talenten bereichert habe. Unter den vornehmen Gefangenen befanden sich eine Schwester, fünf Kinder und mehrere Frauen des Mithridates. Am Ende des Zuges folgte ohne Heer der Triumphator selbst auf einem mit Edelsteinen geschmückten Wagen, in einem Gewände Alexanders des Großen, mit dem er so gern sich vergleichen ließ. Xxxi. Die catttinarische Verschwörung. 63 v. Chr. Während Pompejus im Osten die Grenzen des Reiches erweiterte, kam die Stadt Rom selbst durch die ruchlose Verschwörung des Catilina an den Rand des Abgrunds. L. Sergius Catilina, aus einem altadeligen, aber herabgekommenen Geschlechte, war ein mit ungemeinen Kräften des Körpers und des Geistes ausgestatteter Mann, aber das Musterbild aller Laster und Frevel seiner entarteten Zeit. Seine Jugend hatte er in Schwelgerei und Unzucht verlebt, unter Sullas Diktatur durch Mordlust sich ausgezeichnet; er tötete seinen Bruder und Schwager und

2. Geschichte des Altertums - S. 104

1901 - Leipzig : Teubner
1u4 Rmische Geschichte, gegeni die Reuter ermordet. Dasselbe Schicksal hatte sein zweiter Nachfolger, Probus, der noch einmal mit starker Hand den Limes" gegen die Alamannen behauptete, freilich nur noch auf wenige Jahre. Wenn auch die meisten Grenzen des Reiches mit unsglichen Mhen tn meser Zeit gewahrt blieben, so hatten doch die nrdlichen Landschaften durch die fortwahrenden Barbareneinflle sehr gelitten- sie waren entvlkert < ^^ustet. Die krperliche Kraft wie der wirtschaftliche Wohlstand der Maliter waren fr immer dahin. Um die innere Zersetzung des ^omerreiches aufzuhalten, mute man dem kranken Staatskrper frisches jlut zufhren. Deshalb wurden unterworfene Germanen in den Grenz-landen angesiedelt und in ganzen Scharen ins Heer aufgenommen. So bereitete man selbst den Germanen den Weg zur Herrschaft. Je grer das Elend der Gegenwart war, desto hher stieg die Hoffnung der mden Seelen unter den entarteten Mittelmeervlkern auf ein besseres Jenseits auf das thatkraftige Eingreifen einer hheren Macht. Darum wuchs die Zahl derer, die zu dem unbesiegten Sonnengott" Mithras, der aus dem Osten nahte, beteten; aber auch das Christentum fand immer mehr An-Hanger. ' 38. Die Kaiserzeit bis zum Untergang des Westreiches. Gis 476 n. Chr. 1. Die unumschrnkte Selbstherrschaft. Im Jahre 284 erlangte der Dalmatiner Diocletian (284305) den Thron, den ihm einst eme keltische Wahrsagerin vorausgesagt hatte. Er ist der Begrnder der unumschrnkten Selbstherrschaft (absolute Monarchie) nach dem Vorbilde morgenlndischer Könige. Eine strenge Hofordnnng (Eeremoniell) fhrte er ein, legte als Zeichen seiner Wrde die weie Stirnbinde der Perserknige (Diadem) und ein goldgesticktes Prunkgewand (Dalmatica ) an und heischte kniefllige Verehrung. Alle Beamten waren von ihm allein abhngig; alle Reichseinnahmen standen ihm allein zur Verfgung. Heerwesen und brgerliche Verwaltung wurden getrennt. Der Senat sank zum Stadtrat" von Rom herab. Die kaiserlichen Erlasse" galten als oberste Gesetze. An die Stelle der brgerlichen Freiheit und der Selbstverwaltung trat knechtische Unterordnung unter den Willen des Herrschers (Byzantinismus"). Die Provinzen, zu denen nun auch Italien gehrte, wurden in 101 kleinere zerstckelt. Das Mnz-und Steuerwesen wurde neu geregelt. Im ganzen Reich wurde eine Kopfsteuer erhoben, dem Landvolk die Auswanderung verboten. Zur Frderung der Staatsreligion ordnete Diocletian im Jahre 303 wieder eine allgemeine Christenverfolgung an, die aber ihren Zweck verfehlte. Zur strafferen Verwaltung der Grenzprovinzen verlieh er einen Anteil an der obersten ausbenden" Gewalt seinem Jugendfreunde Maximian, der den Titel Angnftns" erhielt und den Westen ver-

3. Geschichte der Römer - S. 305

1836 - Leipzig : Baumgärtner
503 Phraata in Medien unglücklich kämpfte und, auf dem Rückzuge hart verfolgt, einen großen Theil seiner Armee verlor; über 12,000 erlagen dem Hunger, den Strapatzen und Krankheiren, gegen 12,000 Mann waren in den Schlachten geblieben. Zum Theil war der armenische König Artavasdes, der die Römer im Stich gelassen hatte, an dem Unglück Schuld. Daher nahm Antonius, sobald er sich wieder erholt hatte, bei einem neuen Feldzuge im Jahr 34 den König gefangen, führte ihn mit sich nach Alerandria und fühte ihn dort im Triumphe auf. Dadurch machte sich aber Antonius den Römern verächtlich, daß er diesen nur in Rom zu haltenden Siegeszug der Kleopatra zu Gefallen zu einem Schauspiele der Aegyptier machte. Von den Reizen dieser buhlerischen Königin war der alte Triumvir so gefesselt, daß er nicht nur seiner Gemahlin, die zu ihm nach Syrien kommen wollte, gebot, in Athen zu bleiben, sondern auch einen schon vorbereiteten Feldzug aufgab und mit der Königin nach Alerandria ging. Diese schimpfliche Behandlung seiner edlen und tugendhaften Gemahlin, die von Athen nach Rom zurückkehrte, und die Pflichten einer liebevollen Mutter gegen des Antonius Kinder ausübte; ferner die Verschenkung römischer Lander an die Kinder der Kleopatra, die sie dem Julius Casar und Antonius geboren hatte; endlich fein stolzes, unwürdiges, unrömisches Betragen zogen ihm den größten Haß zu. Bei Festlich- keiten legte er nicht nur morgenlandische Kleidung und alle Ehren- zeichen der königlichen Würde an, sondern schmückte sich auch mit den Attributen des Bacchus, sich selbst den Namen des »neuen Bacchus« beilegend. Mit Epheu bekränzt, den Thyrsus, einen, mit Weinkaub und Epheu umwundenen Stab, haltend, in orienta.lichen Halbstiefeln und mit einer goldenen Krone auf dem Haupte, fuhr er auf einem Wagen, wie er bei Götteraufzügen gebraucht wurde, als Bacchus oder leider kater durch die Straßen Alerandria's einher. Einstmals ver- sammelte er das Volk im Gymnasium, wo er im Kostüm des Bacchus und Kleopatra im Gewände der Isis, der höchste Göttin Aegyptens, auf vergoldeten Thronen saßen, die erhöhet auf einer Bühne unter purpurnen Baldachinen standen; etwas niedriger standen Sessel für die Söhne der Königin, Cäsarion, Ptolemäus und Alerander, die in me- discher und macedonischer Tracht dem Volke zur Huldigung vorgestellt wurden, der eine als König von Medien und Armenien, der andere als König von Phönicien, Syrien und Cilicien, Cäsarion aber als Mit- regent seiner Mutter, die er zur Königin von Aegypten, Afrika, Cyprus und Cölesyrien erklärte. (Siehe die Abbildung Na 72.) 20

4. Geschichte der Römer - S. 359

1836 - Leipzig : Baumgärtner
terrrder Hand seinen Dolch und ließ sich von seinem Freigelassenen Epaphroditus den Todesstoß geben. Mit den Worten: Qualis artifex pereo! (Welch' ein Künstler stirbt mit mir!) verschied Nero in der Nacht des 9. Juni 68. Die spanischen Legionen hatten schon ihren Feldherrn Galba zum Imperator ausgerufen und der römische Senat, so wie die Prätorianer erkannten diesen als ihren Herrn an. Iv. Otho. Galba. Vitellius. Mit Nero endigte das Haus der Cäsaren oder eigentlich des herrschsüchtigen Claudischen Geschlechts, welches sich das Erbrecht auf dem Kaiserthrone angemaßt hatte. Wunderzeichen, erzählte man, ver- kündigten jenes Ereigniß: ein Lorbeerhain, aus welchem die triumphi- renden Cäsaren ihren Siegesschmuck zu holen pstegten, verdorrte von Grund aus; der Blitz schlug in die Kapelle der Kaiser, warf die Kopfe von den Statuen herab und riß das Scepter aus der Hand des Augustus. Die Unbestimmtheit der Thronfolge stürzte das Reich in neue Bürgerkriege. Das Recht der Wahl gebührte zwar dem Se- nate und dieser übte es auch in den ersten Jahrhunderten aus; allein die mächtigen Prätorianer, denen eine solche Wahl viel einbrachte, begnügten sich nicht blos mit der Zustimmung und Anerkennung des Gewählten, sondern sie wählten selbst zuerst und der Senat mußte den Gewählten hinterher anerkennen. Mit gleichem Recht rissen nun auch die an den Reichsgrenzen aufgestellten Legionen das Wahlrecht an sich und so konnte es an Gegenkaisern nicht fehlen. So wurde nach Nero's Tode Servius Sulpicius Galba, ohne mit dem kaiserlichen Hause verwandt zu seyn, aber von den frü- hcrn Kaisern zu hohen Ehren befördert, von den Truppen in Spanien als Imperator begrüßt und vom Senate bestätigt. Er war früher Prätor gewesen, hatte in Afrika, das er als Proconsul verwaltet hatte, und in Germanien sich die Ehrenzeichen des Triumphs erworben und lebte während der letzten acht Jahre der Neronischen Herrschaft zurück- gezogen in der ihm anvertrauten Provinz Spanien (Hispania Tarraco- nensis), wo er die gegen ihn abgeschickten Mordbefehle vereitelte und von seinen Truppen zum Kaiser ausgerufen wurde, als er schon zwei und siebenzig Jahre alt war. In Rom machte er sich bald durch die Nachsicht gegen seine habsüchtigen Günstlinge, welche Würden und Vorrechte verkauften, durch Kargheit, indem er die treue deutsche Leib- wache der frühem Kaiser ohne Sold entließ, wie durch Strenge gegen

5. Geschichte der Römer - S. 43

1836 - Leipzig : Baumgärtner
J 43 Vögel unternommen wurde, und Volksversammlungen, Berufungen der Heere, kurz die wichtigsten Sachen ausgesetzt werden mußten, wenn die Augurien ihre Zustimmung versagten. Nachdem der König seine Macht verstärkt hatte, führte er glückliche Kriege gegen die Sabiner am Anio und gegen die alten Latiner, eroberte mehrere Städte, wie Collatia, eine Stadt der Sabiner, Corniculum, Crustumerium, Nomentum u. a. Auch gegen die Etrusker soll er ge- kämpft haben, welche zum Zeichen ihrer Unterwerfung die Reichskleinodien schickten, womit sie selbst ihre Könige schmückten, eine goldene Stirnbinde, einen Thron von Elfenbein, einen Scepter mit einem Adler oben auf der Spitze, die Fasces oder Ruthenbündel mit den Beilen, ein purpurnes goldverbrämtes Unterkleid und ein purpurnes Oberkleid (Toga). Mit etruskischem Gepränge hielt der König zuerst einen Triumphzug. Mit Hülfe der eroberten Schatze und der Frohndienste des Volkes führte er auch große Bauunternehmungen aus; er ließ den Circus oder die Renn- bahn für die aus Etrurien eingeführten Schauspiele und Volksbelusti- gungen ebenen und mit Sitzen (fori, Reihenbanke) versehen. Die Spiele wurden nachher alle Jahre gefeiert und hießen die römischen oder großen Spiele. Ferner richtete, er das ausgetrocknete Forum oder den Platz zwischen dem palatinischen und capitolinischen Hügel zu Volks- versammlungen ein und ließ es mit Hallen und Buden umgeben. Die Stadt umzog er mit einer Mauer von Bruchsteinen und bereitete den Bau des Capitoliums durch gewaltige Substructionen vor. Das größte Werk aber sind die ihm zugeschriebenen Cloaken oder unterirdischen Abführungskanäle, welche so geräumig waren, daß ein mit Heu bela- dener Wagen durchfahren konnte, denn ihre Höhe betrug 12—14', ihre Weite 10—15' und die Festigkeit ihrer Mauern erhellet daraus, daß die meisten noch bis jetzt sich erhalten und der Länge der Zeit, so wie allen Erdbeben und der Last der auf ihnen stehenden Gebäude getrotzt haben. Ihre Reinigung unter Augustus kostete 1000 Talente oder ungefähr 1 Million Thaler. Agrippa suchte der Verstopfung für die Zukunft dadurch vorzubeugen, daß er das Wasser aus den Aquäducten oder Wasserleitungen in diese Gewölbe leiten ließ, so daß der Unsiath und Schlamm leichter in die Tiber abstoß. Im Hause des Tarquinius lebte Servius Tullius, der Sohn eines latinischen Befehlshabers in Corniculum, der im Gefechte geblieben, seine Gemahlin Ocrisia aber als Gefangene nach Rom geführt worden war, wo sie im königlichen Pallaste niederkam. Der Knabe schien von den Göttern zu hohen Dingen bestimmt, denn Flammen umgaben einst das Haupt des schlummernden Kindes. Tanaquil verbot sie zu löschen; und

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 109

1849 - Münster : Coppenrath
109 nat überließ die Entscheidung dem Volke. Als dieses aber, statt zu strafen, die Schuldigen zu Kriegstribunen für das nächste Jahr ernannte; da kehrten die Unterhändler voll Erbitterung und laut drohend zu den Ihrigen zurück. Mit reißender Schnel- ligkeit drangen jetzt die Gallier vor und begegneten erst am Flusse Alia, wenige Meilen von Rom, einem römischen Heere, das in aller Eile zusammengerafft war. Hier erlitt dasselbe, fast ohne Gegenwehr, eine gänzliche Niederlage. Beim Anblicke der fremden gallischen Männer und ihrer barbarischen Bewaffnung ward es vom plötzlichen Schrecken ergriffen und lösete sich in wilde Flucht aufdie meisten flohen nach Veji und den be- nachbarten Städten; nur wenige nach Nom selbst. Hier war Alles voll Bestürzung und Schrecken. Der größte Theil der Bevölkerung wanderte in die umliegenden Orte aus; nur die wehrhafte Mannschaft und die Kräftigsten aus dem Senate hielten das Capitol besetzt. Die Gallier erschienen vor Rom und wurden überrascht, als sie die Stadt unbesetzt, die Thore offen fanden. Noch höher aber stieg ihr Erstauneu, als sie beim Einrücken in die öde menschenleere Stadt auf das Forum kamen. Hier saßen in einer langen Reihe neben einander achtzig ehr- würdige Greise, meistens Senatoren und Priester, in feierlicher Amtskleidung, Jeder auf seinem curulischen Sessel, mit ernster majestätischer Miene, entschlossen, den Untergang der Vaterstadt nicht zu überleben. Die Gallier machten plötzlich Halt und stan- den vor ihnen, wie vor Bildsäulen der Götter. Neugierig, ob die unbeweglichen Gestalten wohl Leben haben mögten, wagte endlich ein Gallier, den Senator Papirius beim Barte zu zu- pfen. Der erzürnte Greis gab dem Verwegenen einen Schlag mit seinem elfenbeinernen Scepter. Da aber wurde er, da wur- den alle übrigen niedergehauen. Dann plünderte man die Stadt, zündete sie an und verwandelte sie in einen schaudervollen Schutt- haufen. Nach der Verbrennung der Stadt belagerte Brennus das Capitol. Durch Hunger wollte er es zur Übergabe zwingen, l) Der Tag bei Alia (dies Aliensis), oder der 16. Juli, gehörte seitdem zu den Unglückstagen, an denen keine öffentlichen Geschäfte vor- genommen werden durften.

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 78

1849 - Münster : Coppenrath
saß der Schreiber, beide gleich gekleidet, aber Alle wendeten sich an den Schreiber. Da meinte Mucius, dieser müsse wohl der König sein; und weil er sich durch Nachfragen nicht verrathen durfte, so erstach er diesen statt des Königs. Ergriffen, ent- waffnet sollte er bekennen, wer er wäre und was ihn zu dieser That vermögt hätte. „Ein römischer Bürger bin ich, — war die Antwort — Mucius ist mein Name. Als Feind wollte ich den Feind tödten und scheue den eigenen Tod nicht; denn herz- haft handeln und herzhaft leiden ist Römer Sitte5). Und wisse, nicht ich allein, eine große Zahl Jünglinge hat sich wider dein Leben verschworen; in jeder Stunde wird ein Mörder dich um- lauern!" Über solche Tollkühnheit ward der König höchst ent- rüstet. Er drohete, ihn lebendig zu verbrennen, wenn er ihm nicht auf der Stelle die Verschwörung näher entdecke. „Sieh' her und lerne, — rief Mucius trotzig — wie wenig denen das Leben gilt, die hohen Ruhm vor Augen haben!" -- und streckte seine rechte Hand in die lodernde Flamme des nahen Opferheer- des. Ein Grausen ergiff Alle. Der König sprang gerührt von seinem Sitze, riß ihn vom Feuer weg und schenkte ihm groß- müthig Leben und Freiheit. Da sprach der listige Mucius, als wollte er für diese Großmuth erkenntlich sein: „So wisse denn nun, unser dreihundert haben sich verschworen, auf diese Art dir beizukommen. Mein Loos war das erste. Die übrigen werden, so wie es sie trifft, jeder zu seiner Zeit, sich einstellen!" — 'Von Hunger und Feinden bedrängt, mußte sich endlich Rom er- geben und einen harten Frieden annehmen. Sie mußte die Waf- fen abliefern und fast den dritten Theil ihrer Feldmark abtreten, so daß nur noch zwanzig Tribus übrig blieben. Man huldigte dem Sieger durch Übersenduug der Königlichen Insignien und stellte zehn Jünglinge und eben so viele Jungfrauen als Geißel. Unter diesen befand sich auch die kühne Clölia. Sie überlisteje in einer Nacht die Wachen, schwamm, ihren übrigen Gefähr- tinnen voran, durch die Tiber und brachte sie alle wohlbehalten nach Rom zu ihren Eltern. Jedoch die Römer sandten die küh- nen Mädchen sogleich zum Porsenna zurück. Dieser lobte und bewunderte die Clölia und schenkte ihr die Freiheit, mit der Er- 5) Fortia agere et pati Romanum est. Liv.

8. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 88

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 88 — Soldatentracht vervollständigte das „sagmn“, der Mantel, der über der Rüstung getragen und auf der rechten Schulter durch eine „fibula“ zusammengehalten wurde; wesentlich identisch da- Ng. 33. Fig. 34. Centurio (mit Orden und dem Rebenstock) Standartenträger. mit war der (purpurne) Mantel des Imperators, das „palu-damentuin“. — An eine Uniform nach modernen Begriffen wird man kaum denken dürfen — genug, wenn alle Bürger-

9. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 136

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 136 — ganzes Konglomerat von Namen des Sonnengottes vor: Sol, Phöbus, Serapis, Osiris, Mithras, Dis, Typhon, Atys, Jupiter, Ammon, Adonis, unter welchen verschiedenen Namen, wie ausdrücklich hinzugefügt wird, doch nur der einzige Gott verstanden sei. Von welcher Bedeutung der Mithraskult in der Übergangsepoche war, beweist am besten der Umstand, daß Kaiser Commo-dns ihn zum offiziellen Kult des kaiserlichen Hauses erhob und daß Kaiser Constantin bis an sein Ende zwischen Mithras und Christus geschwankt hat; das ganze vierte Jahrhundert hindurch hat Gott Mithras unter den Anhängern des Heidentums diese hervorragende Stellung behauptet. Ja das Christentum selbst scheint manche Elemente des Mithraskultus in sich aufgenommen und sich assimiliert zu haben; so feierten z. B. am 25. Dezember, zur Zeit der Wintersonnenwende, die Mithrasdiener ebenso ein Hauptfest wie die Christen. (Auch die „Felsgeburt" des Gottes, von der gleich die Rede sein wird, kann mit der Stall-geburt Christi in Parallele gestellt worden sein. Mitunter findet man auf Mithrasdeukmälern das Zeichen des Krenzes angebracht, was ebensogut einen Akt von christlichem Exorcismus, als eine Kumulierung mit dem Mithras-Knlt bezeichnen kann.) In allen Gegenden des Reiches sind Heiligtümer des Mithras gefunden worden, besonders zahlreiche in Rom und in den germanischen und illyrischen Grenzlandschaften: die letzten, hochinteressanten Funde dieser Art wurden vor kurzem bei Groß-Krotzeuburg (oberhalb Hanau) am Main und zu Varhely in Siebenbürgen unter den Ruinen der dacischen Hauptstadt Sar-mizegetusa gemacht. (Erstere sind beschrieben von G. Wolff in der Festschrift der Xxxi. Generalversammlung der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine. Kassel 1882; über letztere findet man eine vorläufige Notiz in den „archäologisch-epigra-phischen Mitteilungen aus Österreich" von O. Benndorf und O. Hirschfeld, 1882). Der stets eng bemessene Raum der Mithrasheiligtümer be-

10. Grundriss der römischen Altertümer - S. 163

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§ 85. Das Heer im Lager. 163 V f> verziert war und das Monogramm des Namens Christi ein- gewoben trug. Das Feldzeichen verlieren, galt für schimpflich (magnum crimen Orid. fast. 3, 114). Der Signifer, der es aus eigener Schuld verlor, wurde enthauptet 1. In der Schlacht am Trasimenus vergrub der Fahnenträger den Adler mit seinem Schwerte, und im Teutoburger Walde verbarg sich der Fähndrich mit dem Adler in einem Sumpfe. Der Soldat schwur bei den signa. Anmerkung 1. Vexilla und vexillarii bedeutet, namentlich bei Tacitus, öfters ein einzelnes Truppencorps, das zu bestimmten Zwecken, z. B. zu Strafsen- und Brückenbau detachirt, unter einem Fähnchen (vexillum) arbeitete. Ebenso wurden aus den Legionen Detachements ausgezogen und als vexilla (vexillarii) an gefährliche Orte entsendet. Siehe Tac. hist. 1, 6. 31. 41. Oder es bedeutet vexillum eine Abteilung Veteranen. (S. § 79 und Tac. annal. 1, 17. 26. 36. 39. 3, 21 u. ö.) Anmerkung 2. Da die Feldzeichen die Bewegung für die Truppen angeben, so bildeten sich zahlreiche Redensarten mit dem Worte signa. So signa convellere (conferre, evellere, tollere) = auf brechen; signa inferre — angreifen; signa profe?'re (promovere) = vorrücken; signa conferre = handgemein werden, fechten und sich sammeln; signa statuere = Halt machen; signa figere — ein Lager schlagen; signa habere = gelagert sein; signa con-vertere — Kehrt machen; signa cleserere oder a signis discedere — davon-laufen; signa referre = sich zarückziehen; sub signis ducere — in Reihe und Glied, in die Schlacht führen. Alle diese und ähnliche Ausdrücke bei Cäsar und Livius. Viertes Kapitel. Das Heer in Operation. A. Das Heer im Lager (Lagerordnung). § 85. 1. Die Römer pflegten ohne Xot nicht leicht im Felde zuzubringen, ohne ein Lager zu schlagen (castra ponere, facere). Ein solches diente ihnen nicht nur, um gesichert zu übernachten, sondern auch als Ausgangs- und Stützpunkt für ihre militärischen Unternehmungen. War das Heer auf dem Marsche und man mufste ein Lager errichten, so ging eine Abteilung Soldaten mit einem Augur (denn das Errichten jeder Art Ayohnung galt als religiöse Handlung), einem Tribunen, in späterer Zeit mit eigenen 1 Cues. b. G. 4, 25: desilite, inquit (aquilifer), commilitones, nisi vultis aquilam hostibus prodere; ego certe . . . meum officium praestitero. 11*
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