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Geschichte der Griechen.
sollten. An geeigneten Stellen legte er Festungen an. Seine Residenzen waren S u sa, P e r se p o l i s, B a b y l o n und das in Medien liegende Ekb atana. Darms sicherte den Frieden und schützte das Recht. Damit königliche Befehle auch in die entfernteren Teile des Reiches möglichst schnell überbracht werden könnten, wurde eine Post eingerichtet; nach Sardes wurden Nachrichten von Susa aus binnen sieben Tagen übermittelt.
Der Wie seine Vorgänger ging auch Darms darauf aus, sein Reich durch
tzcythenzug. Eroberungen auszudehnen. Um die Scythen zu unterwerfen, ein Nomadenvolk, das in dem südlichen Rußland wohnte, überschritt er den Bosporus und ging über die Donau. Aber die Scythen stellten sich nicht zur Schlacht, sondern wichen in ihre Steppen zurück, wo das nachfolgende Perserheer bald von Mangel und Not überfallen wurde. So mißlang denn der Feldzug. Ja, das Heer wäre vielleicht vernichtet worden, wenn die griechischen Fürsten, die mitgezogen und zur Bewachung der Brücke zurückgelassen worden waren, dem Rat eines unter ihnen, des Miltiades, gefolgt wären und die Brücke afo gebrochen hätten.
Geschichte der Griechen.
Griechenland.
§ 8. Der Landescharakter. Griechenland oder Hellas, das Land der H el l enen, wie dies Volk sich selbst nannte, ist der südliche Teil der Balkanhalbinsel und wird im Osten vom ägäischen, im Westen vom ionischen Meere begrenzt. Es ist ein Land von geringer Ausdehnung, da es auch mit Einschluß der benachbarten Inseln nur etwa den Umfang des König-Das Meer, reichs Bayern hat. Durch tiefe Meereseinschnitte gegliedert, ist Griechenland reich an Buchten, an Häfen, an vorgelagerten Inseln; es gibt wenige Punkte in Griechenland, die mehr als eine oder zwei Tagereisen vom Meere entfernt sind. So wurden denn die Griechen früh ein seefahrendes Volk, dessen Schiffer und Kaufleute fremde Gestade aussuchten. Die O st -füfte ist hafenreicher als die Westküste, und eine Jnselbrücke verbindet sie mit der Küste von Kleinasien; dies hat zur Folge gehabt, daß die Griechen früh nach jenen Gestaden hinübergewandert sind. Griechenland ist ferner Da« Gebirge, «in Land zahlreicher, hoher und steiler Gebirge, zwischen denen sich Fluß-
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Erster Abschnitt.
das Menschengeschlecht durch eine große Überschwemmung, die Sintflut (d. H. allgemeine Flut) vertilgte, die mit Rücksicht auf ihre Veranlassung später Sündflut genannt wurde. Die Schöpfung der Welt setzt man gewöhnlich um das Jahr 4000 vor Chr. Geburt, die Sünbflut 2400 vor Chr. *).
Die Arche blieb, als die Gewässer sich verlaufen hatten, auf dem Berge Ararat stehen. Noah stieg aus, pflanzte Weinberge und streute Samen aus, nachdem er Gott für seine Rettung gedankt hatte. Seine 3 Söhne Sem, Ham und Japhet wurden die Stammväter neuer Völker auf der Erde. Die Semiten blieben in Asien und behielten das Gebiet des Euphrat und Tigris, die Kinder H a m s gingen nach Afrika, die Nachkommen I a p h e t s breiteten sich in dem nordwestlichen Asien aus und wanderten von dort in Europa ein.
Wie sie sich räumlich getrennt hatten, so wichen sie auch in Sprache, Lebensweise und Körperbildung allmählich immer mehr von einanber ab; nach Sprache und Lebensweise unterschieben sie sich in Völkerschaften, nach Körperbilbung und Hautfarbe teilt man die Menschheit in fünf Rassen ein. Diese sinb: 1) die weiße ober kaukasische Rasse, 2) die gelbe oder mongolische, 3) die schwarze, äthiopische oder Negerrasse, 4) die dunkelbraune oder malaische und 5) die kupferrote, amerikanische ober Jnbianer-rasse. Darunter sinb die der kaukasischen Rasse angehörenben Semiten und Arier ober Japhetiten die eigentlich weltgeschichtlichen Völker geworben.
§. 2. Die ifiinefßn.
Die Chinesen, im östlichen Asien an den Ufern des Hoangho und Jangtsekjang, sinb das einzige Volk mongolischer Rasse, welches sich im Altertum zu einem Kulturvolk entwickelte. Sie rühmen sich, das älteste Volk der Erde zu sein, und ihre Geschichte scheint bis 2000 v. Chr. hinauf zu reichen. Als Gründer des chinesischen Reiches, welches sie selbst „das Reich der Mitte" nennen, gilt Fohi. Er soll den Herrn des Himmels kennen gelehrt und zur Vereblung der Menschen die Ehe, Musik und Wortschrift eingeführt haben. Sein Nachfolger Hoangti opferte zuerst dem Himmel und den Ahnen,
*) Bemerkenswert bleibt die Übereinstimmung der Sagen vieler Völker von einer großen Flut mit der Darstellung der Bibel.
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§. 4, 1. Die Inder: Land, Volk und Religionswesen.
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an Reichtum und Großartigkeit der Naturerzeugnisse, an Mannigfaltigkeit, Größe, Schönheit und Menge der Tierwelt, an Üppigkeit und Pracht des Pflanzenwuchses, an edlen Metallen und kostbaren Gesteinen mit Indien messen. Daher nährte es von jeher eine un-gemein große Bevölkerung und war das Ziel aller Handel treibenden
und erobernden Völker.
Das Volk. In diese Halbinsel wanderte im dritten Jahrtausend v. Chr. durch die Pässe des Hindukusch von Nordwesten her ein Zweig der oben (§ 3) genannten Arier ein. Diese ließen sich in dem oberen Jndusgebiet, im Fünfstromland nieder, wo sie den Namen Inder erhielten. Sie waren in viele Stämme geteilt, an deren Spitze Stammeshäupter oder Könige standen, und führten ein seßhaftes Hirten- und Landleben. Als das Land aber das mächtig angewachsene Volk nicht mehr ernähren konnte, brachen die Stämme um 1500 v. Chr. in das Gangesland ein, und eroberten es nach langen, harten Kämpfen. Die dunkelfarbigen Ureinwohner wurden unterworfen oder in die unwegsamen Gebirge zurückgedrängt. In dem eroberten Land stiegen die indischen Arier zu einer hohen Stufe geistiger Entwicklung empor. Allmählich aber trat unter dem Einfluß des heißen Klimas ein Zustand der Erschlaffung unter ihnen ein; sie gaben sich der Ruhe und Beschaulichkeit hin, und das Geistesleben erstarrte.
Religion. Der Religion der Inder liegt ursprünglich das Bewußtsein von einem einzigen, unpersönlichen Gotte, Brahma genannt, zu gründe, das aber in der Vorstellung des Volks sehr frühe zurücktrat und zuletzt gänzlich verschwand. Als Sinnbild desselben wurde dann die Sonne betrachtet, die man sich nun als Brahma oder Frühlingssonne (die schassende, lichte Kraft), als Vischnu oder Wintersonne (die befruchtende und erhaltende Kraft) und als Siwa oder Sommersonne (die durch ihre Glut zerstörende Kraft) dachte. Diese dreifache Auffassung der Sonne bildete die Trimurti oder Dreieinigkeit, wonach die drei Gottheiten in einer menschlichen Gestalt mit 3 Köpfen dargestellt wurden. In der Folge entstand sür jede der drei Gottheiten ein besonderer Kultus, und es gab ebensoviel Religionsparteien, die sich gegenseitig bekämpften.
Unter den drei obersten Göttern stehen als Untergötter zunächst die acht Welthüter, die Planeten, und als deren höchster Indra, der Himmel. Die Natur wurde als Ausfluß der Gottheiten betrachtet, und es bildete sich allmählich die pantheistische Lehre aus, daß die Gottheiten ganz in der Natur aufgegangen seien; Tier,
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Geschichte der Griechen.
sollten. An geeigneten Stellen legte er Festungen an. Seine Residenzen waren S u s a, P e r s e p o l i s, B a b y l o n und das in Medien liegende E k b a t a n a. Darius sicherte den Frieden und schtzte das Recht. Damit knigliche Befehle auch in die entfernteren Teile des Reiches mglichst schnell berbracht werden knnten, wurde eine Post eingerichtet; nach Sardes wurden Nachrichten von Susa aus binnen sieben Tagen bermittelt.
Wie seine Vorgnger ging auch Darius darauf aus, sein Reich durch Eroberungen auszudehnen. Um die Scythen zu unterwerfen, ein No-madenvolk, das in dem sdlichen Rußland wohnte, berschritt er den Bosporus und ging der die Donau. Aber die Scythen stellten sich nicht zur Schlacht, sondern wichen in ihre Steppen zurck, wo das nachfolgende Perserheer bald von Mangel und Not berfallen wurde. So milang denn der Feldzug. Ja, das Heer wre vielleicht vernichtet worden, wenn die griechischen Fürsten, die mitgezogen und zur Bewachung der Brcke zurckgelassen worden waren, dem Rat eines unter ihnen, des Miltiades, gefolgt wren und die Brcke ab-gebrochen htten.
Geschichte der Griechen.
Griechenland.
8. Der Landescharakter. Griechenland oder Hellas, das Land der H e l l e n e n, wie dies Volk sich selbst nannte, ist der sdliche Teil der Balkanhalbinsel und wird im Osten vom gischen, im Westen vom ionischen Meere begrenzt. Es ist ein Land von geringer Ausdehnung, da es auch mit Einschlu der benachbarten Inseln nur etwa den Umfang des Knig-Das Meer, reichs Bayern hat. Durch tiefe Meereseinschnitte gegliedert, ist. Griechenland reich an Buchten, an Hsen, an vorgelagerten Inseln; es gibt wenige Punkte in Griechenland, die mehr als eine oder zwei Tagereisen vom Meere entfernt sind. So wurden denn die Griechen frh ein seefahrendes Volk, dessen Schiffer und Kaufleute fremde Gestade aufsuchten. Die O st -k st e ist hafenreicher als die Westkste, und eine Jnselbrcke verbindet sie mit der Kste von Kleinasien; dies hat zur Folge gehabt, da die Griechen frh nach jenen Gestaden hinbergewandert sind. Griechenland ist ferner Das Gebirge, ein Land zahlreicher, hoher und steiler Gebirge, zwischen denen sich Flu-
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Extrahierte Personennamen: Darius Darius Darius Darius
Griechische Geschichte.
Land und Volk.
§ H. 1. Geographische Beschaffenheit von Alt-Griechenland.
Der Mittelpunkt der griechischen Welt ist das Ägäische Meer mit seinen Küsten und Inseln; abgesehen von den entlegeneren Kolonialgebieten wohnten die Griechen im südlichen Teile der Balkanhalbinsel, auf den Inseln des Ägäischen Meeres und an der Westküste Kleinasiens.
Kein Land der Erde zeigt einen solchen Reichtum der Gliederung, der horizontalen wie der vertikalen, wie das europäische Griechenland.
a) Küstengliederung. Im Gegensatz zu der schwerfälligen Masse des nördlichen Trapezes löst sich der südliche Teil der Balkanhalbinsel in Halbinseln und Inseln auf. Im Norden erstreckt sich die dreifingerige Halbinsel Chalkidike ins Meer; im Osten und Westen werden durch tief einspringende Meerbusen Halbinseln abgeschnitten. Der südlichste Teil des Landes, der Peloponnes, wird fast zur Insel (griech. nesos = Insel), die nur durch die schmale Brücke der Landenge (Isthmus) von Korinth mit dem Festlande zusammenhängt und ihrerseits wieder in vier Halbinseln ausläuft.
Unter den Inseln vereinigen sich manche zu Gruppen, wie die Kjrxi^den — unter ihnen ist die wichtigste Delasjnit dem Heiligtum des Apollo — und die Sporäden. Andre liegen vereinzelt. Wie ein Riegel schließt Kreta das Ägäische Meer ab: Lesbos, Chios, Samos und Rhodos begleiten die Küste Asiens; Euböa zieht sich längs der.ostküste Griechenlands lang dahin; an seiner Westküste ist It hak a als die Heimat des Odysseus bekannt.
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Ii. Die Glanzzeit des Reiches 69-180.
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erster Diener; aber auch von nervöser Gereiztheit, die ihn gelegentlich zu Mißtrauen und Argwohn verleitete, der seinen 'Geist umdüsterte.
"Von ihm adoptiert folgte Antoninus, durch Senatsbeschluß mit dem Beinamen Pius benannt (138 —161), ein ehrenwerter, rechtschaffener, gewissenhafter Mann von friedlicher Gesinnung, dem mehr allgemein menschliche als fürstliche Vorzüge eigen waren.
Auf ihn folgte, wiederum durch Adoption, Marcus Aurelius (161 —180), ein Mann gleichfalls von trefflichen Eigenschaften, aber allzu sehr unter dem Einfluß philosophischer (stoischer) Lehren stehend.
2. Das Reich und die Barbaren von 69 — 180. 8 116.
Im Zusammenhang mit dem Bürgerkriege von 68/69 steht ein Aufstand, der am Niederrhein unter dem germanischen Stamm der Bataver, die freiwillig Roms Oberhoheit anerkannt hatten, begann und die benachbarten germanischen Yölker und einen großen Teil Galliens ergriff. Die Erhebung hatte 70 ein Ende.
Die Grenzen des Reiches wurden darauf nicht unerheblich erweitert durch die Yollendung der Eroberung Britanniens unter Domitian, sowie durch die Eroberung von Dacien (etwa Siebenbürgen und Rumänien), von Armenien, Mesopotamien und Parthien durch Trajan. Damit gewann das Reich seine größte Ausdehnung.
Diese Eroberungen im Osten gab Hadrian zwar auf, sicherte aber die Grenzen, indem er vom Solwaybusen bis zum Tynefluß den sog. Piktenwall zog und den früher begonnenen Limes romanus vollendete. Dieser von einem Graben begleitete Grenzwall führte von der Einmündung der Altmühl in die Donau zum Rhein gegenüber der Mündung der Ahr. Die menschenarmen, ehemals keltischen Lande in diesem Winkel zwischen der oberen Donau und dem Oberrhein, diö Zehntlande (Agri decumates) gehörten hinfort zum Reiche. Die hier entstehende Kultur wurde von bedeutendem Einfluß auf die benachbarten Germanenstämme.
Unter Kaiser Marcus erfolgte ein Vorstoß der in unruhig hin- und herflutender Bewegung befindlichen germanischen Völker gegen das Imperium, der Anfang der sog. Völkerwanderung:
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Extrahierte Personennamen: Marcus_Aurelius Domitian Marcus
I. Urgeschichte der lnenlchheit.
Das erste Auftreten des Menschen innerhalb der organischen Welt ist unbekannt. Das Menschengeschlecht hat sich allmählich entwickelt. Vom Tier unterschieden: körperlich, durch aufrechten Gang; geistig, durch logisches Denken. Als Ausdruck des Deukeus besitzt er die Sprache.
Die Einteilung der Menschheit in Rassen. Verschiedene Gruppierung.
Nach Blumenbach fünf: Kaukasier, Mongolen, Malayen, Äthiopier, Amerikaner (Rothäute). Doch ist diese Einteilung nicht erschöpfend. Unterscheidungsmerkmale sind: Haut- und Haarfarbe, Körper- und Schädelbau. Ausdehnung der Menschheit über die ganze Erde.
a) Der Mensch tritt als Gem?inschaftswesen auf. Die erste Form der Horde. Gemeinschaft ist die Horde. Die Horde ist zugleich die Familie. Sie besitzt Gütergemeinschaft. (Diese Stufe ist von den Anfängen der Menschheit bis auf die heutige Zeit bei den wilden Völkern Australiens und Afrikas zu beobachten.) Lebensführung: Das Hauptarbeitswerkzeug ist der Stein.
Die ältesten Steinwerkzeuge reichen bis in die Diluvialzeit (Zeitperiode der großen Überschwemmungen, Eiszeiten) und kennzeichnen die paläolithische f^ceülit Kultur (palaios heißt alt, lithos = (Stein). Fundstellen: 1. Höhlenfunde, ’* nicht so sicher. 2. Funde in ungestörten Schichtenlagerungen, sichere Funde.
Eine solche Höhle ist in Deutschland die Gailenrenther Höhle in der Fränkischen Schweiz. In Europa überhaupt sind die berühmtesten Fundstellen: in Frankreich das Sommetal bei Abbeville, in Deutschland bei Taubach (bei Weimar) und an der Schnssenquelle (nicht weit von Ulm). Die Funde umfassen die ganze Diluvialzeit. Taubach gehört der wärmeren Zwischeneiszeit an. Diluvium.
Folgende Tiere hat man aus den Resten erkannt: Wolf, Bär, Biber, Auerochs, Wildschwein, Höhlenbär, Urelesant, Rhinozeros, Höhlenhyäne. (Jnterglazialzeit.)
Die Schusseuquelle ist kälterer Zeit angehörig (Eiszeit). Pflanzenreste nordischer Moose und Tiere der kalten Zone, z. B. Renntier und Singschwan.
Ebenso gibt es in anderen Erdteilen solche Fundstellen, z. B. in Südamerika (Argentinien), in Indien (im Tal des Narbada).
Philipp, Leitfaden für den Geschichtsunterricht. Iii. 1
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Extrahierte Personennamen: Blumenbach Wolf Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Afrikas Deutschland Fränkischen_Schweiz Europa Frankreich Deutschland Taubach Weimar Ulm Taubach Südamerika Argentinien Indien Narbada
2 I. Urgeschichte der Menschheit.
Beweise für das Dasein des Menschen in dieser Zeit: Nicht Knochen selbst, sondern Werkzeuge des Menschen. Material ist der Feuerstein, aus dem Speerspitzen, Äxte, Messer verfertigt sind. Alte Fenerstellen beweisen Bekanntschaft mit dem Feuer. Der Urmensch verwendete es schon zum Braten von Fleisch.
In den Höhlen, namentlich in Frankreich (Dordogne) finden sich Schmuckgegenstände aus Stein oder Knochen. Sogar eine Art Bilderschrift kommt vor. Der Mensch zeigt sich mit den einfachsten Mitteln schon der gewaltigsten Tierwelt überlegen. Der paläolithische Mensch konnte nähen und flechten, aber nicht spinnen, auch nicht Töpferei treiben.
Heute stehen noch genau auf dieser Stufe die Eskimos, die Feuerläuder und manche wilde Stämme der Südsee.
Menschenknochen finden sich in Höhlen, besonders in Südamerika. Sie sind nicht anders als die Skelette des heutigen Menschen.
b) Den ersten Fortschritt von dieser ältesten Kultur bildet die jüngere Steinzeit (neolithische, neos neu). Diese Kulturfunde ruhen in alluvialen Schichten _ (Anschwemmungsland). Das Klima Europas und der anderen Erdteile ist damals schon wesentlich dasselbe wie jetzt. Die Geräte sind noch aus Stein und Knochen oder Holz. Ren ist die Kunst des Schleiseus und Durchbohreus der Steine. Sorgfältige Bearbeitung der Knochen. Tongefäße sind hergestellt (mit der Hand aus Lehm geknetet), Anfänge von Fischfang und Schiffahrt. Hauptnahrung für die Strandbewohner sind Muscheln. Die wichtigsten Fundstellen dieser Zeit sind im Norden Europas, der vom paläolithischeu Menschen nicht bewohnt war. (Die Küchenabfallhaufen in Dänemark in der Fichten- und Anerhahnzeit.) Auch diese Kulturschicht war auf der ganzen Erde verbreitet.
Die wichtigsten Arbeitsgeräte des neolithischen Menschen: 1. Das Steinmesser aus Feuerstein (Schlagmarke, scharfe Schneide). 2. Die Säge (ein Feuersteinmesser mit gezackter Schneide). 3. Der Schaber oder das Steinbeil (bei den Eskimos Uln), zur Bearbeitung von Fellen usw.
Die feinsten Geräte sind unter Druck zugerichtet, so daß die Oberfläche ganz muschelig aussieht.
Neben Feuersteinen kommen viele andere harte und weiche Steine vor, die zu Geräten verarbeitet wurden. Sogar kostbarere aus Asten, wie Nephrit und Jadeit (gesunden z. B. am Zobten in Schlesien und am Bodensee). Es gab also schon damals Handelsbeziehungen zu fernen Ländern. Die Schmuckstücke aus dieser Zeit bestehen aus Knochen und Steinen. Besonders beliebt waren durchbohrte Tierzähne. Auch Bernstein wurde verwertet. Schmuckstücke find: Knöpfe, Kämme, Haarnadeln, Ohrringe, Ketten.
Die neolithische Kultur erhebt sich über die paläolithische, besonders durch den Besitz von Haustieren und durch Keuutuis des Ackerbaus. Haustiere: Hund, Rind, Pferd, Schaf, Ziege, Schwein. Der Hund ist das älteste ■Haustier. Eine große Anzahl der heutigen Feld- und Garten fruchte, deren
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Extrahierte Personennamen: Bernstein
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Südamerika Europas Europas Dänemark Feuerstein Schlesien
terrrder Hand seinen Dolch und ließ sich von seinem Freigelassenen
Epaphroditus den Todesstoß geben. Mit den Worten: Qualis artifex
pereo! (Welch' ein Künstler stirbt mit mir!) verschied Nero in der
Nacht des 9. Juni 68. Die spanischen Legionen hatten schon ihren
Feldherrn Galba zum Imperator ausgerufen und der römische Senat,
so wie die Prätorianer erkannten diesen als ihren Herrn an.
Iv.
Otho. Galba. Vitellius.
Mit Nero endigte das Haus der Cäsaren oder eigentlich des
herrschsüchtigen Claudischen Geschlechts, welches sich das Erbrecht auf
dem Kaiserthrone angemaßt hatte. Wunderzeichen, erzählte man, ver-
kündigten jenes Ereigniß: ein Lorbeerhain, aus welchem die triumphi-
renden Cäsaren ihren Siegesschmuck zu holen pstegten, verdorrte von
Grund aus; der Blitz schlug in die Kapelle der Kaiser, warf die
Kopfe von den Statuen herab und riß das Scepter aus der Hand
des Augustus. Die Unbestimmtheit der Thronfolge stürzte das Reich
in neue Bürgerkriege. Das Recht der Wahl gebührte zwar dem Se-
nate und dieser übte es auch in den ersten Jahrhunderten aus; allein
die mächtigen Prätorianer, denen eine solche Wahl viel einbrachte,
begnügten sich nicht blos mit der Zustimmung und Anerkennung des
Gewählten, sondern sie wählten selbst zuerst und der Senat mußte
den Gewählten hinterher anerkennen. Mit gleichem Recht rissen nun
auch die an den Reichsgrenzen aufgestellten Legionen das Wahlrecht
an sich und so konnte es an Gegenkaisern nicht fehlen.
So wurde nach Nero's Tode Servius Sulpicius Galba,
ohne mit dem kaiserlichen Hause verwandt zu seyn, aber von den frü-
hcrn Kaisern zu hohen Ehren befördert, von den Truppen in Spanien
als Imperator begrüßt und vom Senate bestätigt. Er war früher
Prätor gewesen, hatte in Afrika, das er als Proconsul verwaltet hatte,
und in Germanien sich die Ehrenzeichen des Triumphs erworben und
lebte während der letzten acht Jahre der Neronischen Herrschaft zurück-
gezogen in der ihm anvertrauten Provinz Spanien (Hispania Tarraco-
nensis), wo er die gegen ihn abgeschickten Mordbefehle vereitelte und
von seinen Truppen zum Kaiser ausgerufen wurde, als er schon zwei
und siebenzig Jahre alt war. In Rom machte er sich bald durch die
Nachsicht gegen seine habsüchtigen Günstlinge, welche Würden und
Vorrechte verkauften, durch Kargheit, indem er die treue deutsche Leib-
wache der frühem Kaiser ohne Sold entließ, wie durch Strenge gegen
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Galba Otho Galba Augustus Servius_Sulpicius_Galba Hispania
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Afrika Germanien Spanien Rom
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Antenor gegründet. Die euganeischen Hügel zwischen Padua und Este
erinnern noch an die alten Bewohner, die Euganeer. Im Lande der
Carni, dem heutigen Gouvernement Venedig liegt Aquileja, 452 n.
Ehr. von Attila zerstört, die Mutterstadt von Venedig.
In Istrien liegen Tergeste j. Triest, und Pola, angeblich eine kolchi-
sche Kolonie, an der Spitze der Halbinsel.
Ii. Mittelitalien.
Die Umbrier bewohnten in vorrömischen Zeiten das Land südlich
vom Padus bis in das südliche Etrurien und das Sabinerland hinein; sie
wurden aber durch die Etrusker und Gallier in ihren Besitzungen beschrankt.
Es war eine Sage, daß sie schon vor den großen Regenfluthen vorhanden
gewesen seyen, welche das älteste Menschengeschlecht vertilgten. Ihre
Stadt Ameria war 38t Jahre vor Rom erbaut. Den nördlichen Theil
hatten die senonischen Gallier eingenommen, wo die Städte Ariminum j.
Romini, und Sena j. Senigaglia, wo Hasdrubal 207 geschlagen wurde,
lagen.
Südlich von Umbrien, bis zum Aternus j. Pescara, lag Picenum,
früher von Pelasgern, nachher von sabellischen Picentern bewohnt. Die
wichtigsten Städte sind Ancona, Adria und Asculum Picenum j. Ascoli.
Das Gebirgsland der Abruzzen, das alte Samnium, war die
Heimath der tapfern Sabeller, welche als Samniter die Gegend von
Veneventum, Bovianum und Caudia bewohnten; als die Eidgenossen-
schaft der Marsen, Peligner, Marruciner und Vestiner die Landschaften
von Corfinium j. San Perino, Sulmo, Ovids Vaterstadt, Marrubium
j. Morrea unweit des Sees von Celano, Teate j. Chieti, Aternum j.
Pescara u. a. inne hatten; als Frentaner und Hirpiner die Küste und das
Gebirgsland im h. Principato ulteriore des Königreichs Neapel besaßen.
Zwischen der Tiber, dem Anio und ans beiden Seiten des Nar wohnten
die wegen ihrer Häuslichkeit und Sitteneinfalt berühmten Sabiner in den
Städten Reate j. Rieti, an dem jetzt ausgetrockneten Veliuer See, Cu-
res, Fidena, Crustumerium, in dessen Gebiet der heilige Berg (mons
saccr) lag.
Unter Etruria oder Tuscia, zwischen Tyrrhenia, verstehen
wir das Küstenland von Macra bis an den Tiberis, der im Osten die
Grenze Umbriens bildet. Im Norden trennt der Apenninus diese Land-
schaft von Gallia togatg. Sie umfaßt also das heutige Großherzogthum
Toskana, Lucca, Massa und vom Kirchenstaate die Legation Viterbo.
Die Ureinwohner waren tyrrhenische Pelasger, welche zu dem groß-
ßen Volke gehörten, das in der vorhellenischen Zeit auf den Inseln und
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Extrahierte Personennamen: Attila Pola Senigaglia Caudia Sulmo Morrea Celano Chieti