14
kregent, der die verfallenen Bewsserungskanle und Deiche Babyloniens . wiederherstellte und die Hauptstadt Babylon ungemein vergrerte und verschnerte; er befestigte die Stadt durch eine gewaltige doppelte Mauer; zugleich sicherte er das Land durch die medische Mauer nach Norden.
Aber nach seinem Tode verfiel das babylonische Reich schnell;
539 539 nahm Kyros, der Perserknig, Babylon.
Die indogermanischen Völker Asiens.
9. Die Jndvgermanen. Nach nordafrikanischen und semitischen Vlkern tritt ein indogermanisches Volk auf den Schauplatz der Weltgeschichte, die Perser. Sie grndeten ein W e l t r e i ch, das vom Hindukusch bis zum Hellespont und bis zu den Nilkatarakten reichte.
3"dogerman. Da die indogermanischen Völker ursprnglich ein Volk von ein-heitlicher Kultur gebildet haben, ist durch die vergleichende Sprachwissen-schft erwiesen worden, die in ihren Sprachen eine Reihe gemeinsamer Sprachwurzeln ausgefunden hat. Das Urvolk war ein Volk von Vieh-Zchtern, das aber auch die Anfnge des Ackerbaus kannte. Es besa Herden von Rindern, Schafen und Ziegen und verwandte bereits den Hund zur Bewachung des Viehs; auch das Pferd war gezhmt, wurde aber nur zum Ziehen verwandt. Gerste, Weizen und Hirse wurden angebaut. Man verstand zu spinnen und zu weben. Von Metallen kannte man nur das Kupfer; im brigen wurden die Gerte aus Stein, Knochen oder Holz hergestellt (vgl. 1 der die jngere Steinzeit). Das Gewerbe stand auf der Stufe des Hausfleies, da von den Familiengliedern selbst die Wohnung gebaut, die Woll-kleidung gefertigt, Gefe aus Ton gebrannt, Handwerkszeug und Waffen hergestellt wurden. Der Handel war ein Tauschhandel, wobei Vieh die Stelle des Geldes vertrat, und beschrnkte sich auf solche Gegenstnde, die man nicht selbst erzeugen konnte. Das Volk gliederte sich nach Familien und Geschlechtern; in der Familie galt die unbeschrnkte Gewalt des Hausherrn. Die Toten wurden be-stattet oder verbrannt.
Heimat Wo das Urvolk gesessen hat, lt sich nicht genauer bestimmen; frher hat man Asien fr seine Heimat erklrt, jetzt denken die meisten Gelehrten an Europa. Jedenfalls darf man sich seine Heimat nicht auf einen engen Raum beschrnkt vorstellen; die Jndogermanen dehnten sich frh der ein weites Landgebiet aus, das sich wohl von dem Wald-und Steppengebiet des mittleren Rußland nach Mitteleuropa hinein
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Kyros
Extrahierte Ortsnamen: Asiens Asien Europa Mitteleuropa
14 Geschichte des alten Orients.
Regent, der die verfallenen Bewässerungskanäle und Deiche Babyloniens wiederherstellte und die Hauptstadt Babylon ungemein vergrößerte und verschönerte; er befestigte die Stadt durch eine gewaltige doppelte Mauer; zugleich sicherte er das Land durch die medische Mauer nach Norden.
Uber nach seinem Tode verfiel das babylonische Reich schnell;
539.539 nahm Kyros, der Perserkönig, Babylon.
Die indogermanischen Völker Asiens.
§ 9. Die Jndogermanen. Nach nordafrikanischen und semitischen Völkern tritt ein indogermanisches Volk auf den Schauplatz der Weltgeschichte, die Perser. Sie gründeten ein W e l t r e i ch, das vom Hindukusch bis zum Hellespont und bis zu den Nilkatarakten reichte.
Jn^erman. Daß die indogermanischen Völker ursprünglich ein Einheitsvolk gebildet haben, ist durch die vergleichende Sprachwissenschaft erwiesen worden, die in ihren Sprachen eine Reihe gemeinsamer Sprach-wurzeln aufgefunden hat. Das Urvolk war ein Volk von Viehzüchtern, das aber auch die Anfänge des Ackerbaus kannte. Es besaß Herden von Rindern, Schafen und Ziegen und verwandte bereits den Hund zur Bewachung des Viehs; auch das Pferd war gezähmt, wurde aber nur zum Ziehen verwandt. Gerste, Weizen und Hirse wurden angebaut. Man verstand zu spinnen und zu weben. Von Metallen kannte man nur das Kupfer; im übrigen wurden die Geräte aus Stein, Knochen oder Holz hergestellt (vgl. § 1 über die jüngere Steinzeit). Das Gewerbe stand auf der Stufe des Hausfleißes, da von den Familiengliedern selbst die Wohnung gebaut, die Woll-kleidung gefertigt, Gefäße aus Ton gebrannt, Handwerkszeug und Waffen hergestellt wurden. Der Handel war ein Tauschhandel, wobei Vieh die Stelle des Geldes vertrat, und beschränkte sich auf solche Gegenstände, die man nicht selbst erzeugen konnte. Das Volk gliederte sich nach Familien und Geschlechtern; in der Familie galt die unbeschränkte Gewalt des Hausherrn. Die Toten wurden bestattet oder verbrannt.
Wo das Urvolk gesessen hat, ist nicht bekannt. Man hat angenommen, daß seine Heimat das weite Wald- und Steppengebiet an der mittleren Wolga und im südlichen Rußland gewesen sei; doch suchen sie nicht wenige Gelehrte auch im nördlichen Deutschland und in Skandinavien; und auch die Möglichkeit ist nicht ausgeschlossen, daß, wie man früher allgemein glaubte, die Jndogermanen ursprünglich auf den Hochländern Zentralasiens gewohnt haben. Jedenfalls verteilen sie sich bald
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asiens Deutschland Skandinavien Zentralasiens
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
123
Caracalla starb im 29sten Jahre seines ruchlosen Lebens,
nachdem er 6^ Jahre regiert hatte (217).
Während seiner Regierung sollen die römischen Heere unter
Fingal, dem Helden Kaledoniens in Nordschottland, besiegt worden
sein. — Diesem Wütherich folgte
Macrinus (217 — 218),
von den Soldaten zum Kaiser ausgerufen. Er erbitterte die Römer
durch Härte und durch den von den Parthern für 9 Millionen
Thaler erkauften Frieden. Auch er wurde, wie sein Vorgänger,
ermordet.
Heliogabalus (218 — 222).
Heliogabalus, der als 14 jähriges Kind ans den Thron
kam und eine schlechte Erziehung genossen hatte, gehört zu den ver-
worfensten Menschen, denn er sprach aller Sittlichkeit Hohn.
Seine Großmutter machte dieser 14 jährige Kaiser zum Senator,
und setzte einen Weibersenat ein, der über Mode und Cere-
monie zu berathen hatte. Auch führte er den Dienst der Sonne
ein, und ließ ihr Kinder zum Opfer bringen. Heliogabal
war em solcher Prasser, daß jede seiner Mahlzeiten 7500 Thaler
gekostet haben soll. Er hatte aber auch sonderbaren Appetit nach
den seltsamsten Dingen, z. B. nach Pasteten von Hahnenkämmen,
von Pfauenzungen, von Nachtigallen- und Feldhühnereiern, von
Hasenköpfen rc. Da er gehört hatte, der Vogel Phönix existire
nur einmal, so verlangte er die Herbeischaffnng desselben. Seine
Hunde und Löwen beköstigte er sogar mit Fasanen- und Psauen-
fleische. Sein ganzes Hausgeräth, bis auf das Nachtgeschirr, war
von Gold und Silber. In seinen Kandelabern brannte Balsam
aus Judäa und Arabien. Alle seine Vergnügungen bekundeten die
Rohheit seines Gemüthes. So ließ er einmal einer Anzahl armer
Hungrigen aus lauter Holz bereitete Speisen vorsetzen. Ein ander
Mal ließ er seine betrunkenen Gäste, nachdem sie eingeschlafen
waren, in ein Zimmer bringen, worin sich Bären und Löwen be-
fanden, denen jedoch Klauen und Zähne genommen worden waren.
Der Kaiser sah durch ein verborgenes Fenster, um sich an dem
Schrecken, in welchen die Gäste bei ihrem Erwachen geriethen, zu
weiden.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
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So?
oierräderige Wagen (Petorritum) für Personen von niederem
Stande zu haben. Zum gemeinen Gebrauch hatte man auch
einen Eilwagen Lsseäum genannt, dessen sich die Gallier
und Britten im Kriege bedienten.
Die Lastwagen der Römer (P!au»rra,-oram), hatten ge-
wöhnlich nur zwei Räder, bisweilen vier, und wurden mei-
stens von zwei oder vier Ochsen gezogen. Man hatte auch
bedeckte oder mit Tüchern belegte Wagen (Arcprae), um
alte oder kranke Leute von gemeinem Stande darauf zu fah-
ren. — Ein Wagen mit vier Rädern wurde auch Car™,
genannt.
Die römischen Wagen hatten eine Deichsel (Temo)
Aren (Axes) und Räder (Rotee), wie die unsrigcn. Die
Räder waren aber bisweilen, besonders auf dem Lande,
ohne Speichen, aus einem Stücke. Ein solches Rad hieß
Tympanum, weil es Ähnlichkeit mit einem Paukensclle
hatte. Es wurde aus dicken Planken geschnitten, mit Ouer-
hölzern verstärkt und mit einem eisernen Reif beschlagen.
Die Römer hatten auch Wagen ohne Räder, sogenannte
Schleifen oder Schlitten, Trahae genannt.
Als Zugvieh wurden Pferde, Ochsen, Esel, Maulthiere
gebraucht. Bei Triumphzügen spannte man bisweilen Ele-
phanten, Löwen, Tiger, Leoparden und Bären vor den Sie-
geswagen. Auch Hunde, Ziegen, Hirsche zogen kleine Waa-
gen. Die Zugthiere, selbst die Pferde, wenn deren nicht
mehr als zwei waren, wurden zusammengejocht, und das
Joch war zuweilen von Metall. Waren der Pferde vier, so
kamen nur die zwei mittleren unter das Joch, und die übri-
gen wurden mit Stricken an beide Seiten gespannt. Sie
wurden mit Zaum, Ziegel und Gebiß regiert; mit Geisseln,
U 2
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
wurde nur wenig getrunken. Wenn aber die Gäste sich satt
gegessen hatten, dann ging es ans Zechen. Der erste Tisch
wurde mit allen Speisen weggetragen, und ein zweiter mit
Wein, Backwerk und mancherlei Erfrischungen hereingehracht.
Dieses Zechen nach der Tafel hieß Commissatio, und dauerte
oft bis spät in die Nacht, ja bis zum Morgen. Wenn die
Gäste auf solche Art lange genug geschwelgt hatten, zogen sie
mit Musik und Fackeln durch die Straßen, vor die Häuser
ihrer Geliebten und brachten ihnen eine Nachtmusik.
In später» Zeiten wurde vor dem Hauptmahl ein Vor-
esscn (Gustatio) gegeben, das nur aus solchen Gerichten
bestand, die den Appetit reizten, wie Eier, Salat, Austern,
Oliven, Würste, eingemachte Sachen und Wein, den man
mit Wasser vermischte und mit Honig versüßte. Da nun
bei dem Voressen Eier und bei dem Nachtisch Obst gegeben
wurde, so entstand die bekannte Redensart ab ovo usque
ad mala, vom Anfang bis zum Ende.
Das Hauptgericht bei einem Mahle hieß Coeaae Caput,
oder Fompa. Die beliebtesten Speisen bei den Römern wa-
ren der Pfau, das indianische Huhn, der Ambrazische Bock,
Nachtigallen, Krammetsvögel, Enten, Gänse, Bratwürste.
Bisweileu wurde ein ganzer Eber aufgetragen, der mit dem
Fleisch anderer Thiere gefüllt war. Besonders waren die
Römer große Liebhaber von Fischen, z. B. der Seebarbe
(Mullus) der Muräne oder Lamprette, dem Stör, dem
Hecht rc. Unter den Schalthieren waren die Austern und
Schnecken die beliebtesten. Der Nachtisch bestand aus Früch-
ten aller Art, Acpfeln, Birnen, Nüssen, Feigen, Oliven,
Trauben, Mandeln, Rosinen, Datteln, Ananas, Confect,
Kuchen, Torten,
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3o0
Ruthen, Spornen, wie bei uns, angetrieben. Die Geißeln
oder Peitschen hatten, statt der Vorschnur, kleine Stückchen
Eisen oder Blei, damit sie desto empfindlicher einbeisscn
möchten. Statt der Ruthe wurde auch öfters ein langer
Stecken mit einer scharfen Spitze gebraucht, daher die Re-
densart : Stimulos alicui adhibere. Der Zaum (Fraeni)
und das Kummet (Monilia) der Pferde war zuweilen
mit Gold beschlagen, und die Decke mit Gold und Purpur
verziert. —
Der Kutscher oder Fuhrmann (Auriga oder Agitator)
fa$ gewöhnlich hinter der Deichsel mit der Geißel in der
rechten, dem Zügel in der linken Hand. Bei gemietheten
Wagen gab er, wie bei uns, seinen Passagieren (Vectores)
das Klatschen mit der Peitsche das Zeichen zum Einsteigen.
Die Wagen waren mit verschiedenen Farben bemalt,
und mit mancherlei Zierrathen, öfters mit Gold und Silber,
ja sogar mit kostbaren Steinen geschmückt.
160.
Lastthiere und Sanften.
Zn den ältesten Zeiten wurden statt der Wagen, Last-
thiere (Dossuaria, Juments) gebraucht. Man legte ihnen
Tragsättel (Chtellae, Sagraae) auf, um ihnen das Tragen
der Lasten zu erleichtern. Am gewöhnlichsten wurden Esel
und Maulthiere gebraucht. Ein Packpserd hieß Caballus;
der Treiber eines Laftthiers Agaso, bisweilen Agitator.
Wohl könnten auch die Sänftenträger zu den Lastthie-
ren gerechnet werden.
Die Römer hatten Tragsessel (Zellas), in welchen sie
sich sitzend tragen ließen, aber auch Tragbetten oder Sänften
(^scticss), in denen sie ausgestreckt lagen. Der Tragbetten
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TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
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190 Proben aus der antiken Dichtung.
Wenn sie der Oststurm mit gewaltigen Fluten Herdonnernd bracht' in unser Meer.
Und angenehmer mag kein Perlhuhn steigen In meinen Bauch, kein Auerhahn,
Als die Olive von der Bäume Zweigen,
Die fett'ste. die die Augen sah'n —
Als Kresse, die nach Wiesenfeuchte schmachtet,
Und Malv' — ausweichend ganz von Grund,
Am Grenzgottfest ein Lämmlein, frisch geschlachtet, Ein Zicklein aus des Wolfes Schlund.
Bei solchem Mahl — wie muß man sich da freuen, Wenn man die fetten Schafe sieht Nach Hanse eilen und den Stier, den treuen,
Der lässig heim die Pflugschar zieht.
Doch um des vollen Tisches Runde sitzen Hausleute da in langer Reih':
Es strahlen selbst die Laren, die sie schützen,
Man sieht's, wie reich die Wirtschaft sei.
So hatte Weißmann der Bankier gesprochen,
Landmann zu sein, sofort bereit —
Und zog sein Gew ein, das er nach drei Wochen Aufs neue gegen Zinsen leiht.
(Stowasser.)
Aus den Satiren.
Das war immer mein Wunsch: ein Gütchen von mäßigem Umfang, Dran ein Gärtchen und nahe dem Haus frischsprudelndes Wasser, Drüber hinaus noch ein Stückchen Wald. Doch reicher und besser Haben's die Götter gefügt; wohl mir! Nichts weiter ersieh' ich, Maja's Sohn1), als daß du den Gaben auch Dauer verleihest.
Wenn ich weder mein Gut durch schlechte Künste vermehrte,
Noch zu schmälern gedenke durch Leichtsinn oder Verschwendung; Wenn ich in Torheit nie so betete: „Wäre das nächste Stückchen doch auch noch mein, das fehlt, um das Gütchen zu runden! Zeigte der Zufall mir ein Kästchen voll Geldes, wie jenem,
Der einen Schatz entdeckt' und die Acker, die er um Taglohn Früher gepflügt, mit dem Gelde erwarb, durch Herkules' Gnade!" Wenn ich zufrieden mich freu meiner Habe, erhör meine Bitte: „Mache das Vieh mir fett und alles, was ich besitze,
Außer dem Geists), und sei, wie bisher, mein Hort und Beschützer!" —
*) Gott Merkur.
2) „Dick" und „Dumm" hielt man schon im Altertum für identisch.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
— 6 —
nur in der Zusammensetzung gud-hüs begegnet, aber als s-Ab-leitung zu einer Wurzel, die auch im Ahd.kü-t und lat. cu-tis = Haut, Hülle vorhanden, den Begriff Bergung, Schutz ausdrückt, und zugleich damit auf das Alter der germanischen Rechtsanschauung Licht wirft, die sich in dem englischen Sprichworte: my house is my castle *) kundgibt. yeyne I, \3.
32 mit kräftigem Ruck schiebt er den Holzriegel zurück, der auch
den Tag über, der Haustiere wegen, in halber Manneshöhe das Tor sperrte, und läßt die Reisigen ein. weinland ?8.
33 Bei den (späteren) Sachsen wie in einzelnen Gegenden
Süddeutschlands find sie (die sich kreuzenden Sparrenhölzer an beiden Enden des Dachfirstes) als hochragende Pferdeköpfe ausgebildet worden, sonst auch als Schwanenköpfe mit langen Hälsen . .. Für die Lindeckung des Daches können in altgermanischer Zeit
nur Stroh, Rasenstücke, Schilf und Schindeln ... in Frage
kommen; für geringere Bauten find auch Dächer aus Ast- oder
Weidengeflecht hergestellt worden. ^eyne i. 27.
34 Eine Vorhalle längs der ganzen Giebelfeite des Wohnhauses ist dazu bestimmt, den Eingang gegen wind und Unwetter zu schützen.
Hermann u. Uebel 24.
35 Die Türöffnung ist schmal, niedrig, vom Boden etwas er-
höht . . . Dann aber erscheint schon früh und sprachlich bereits in germanischer Urzeit die Flügelteilung der Türe . . . Diese Zweiflügligkeit kann man sich verschieden vorstellen; bei größeren und vornehmeren Bauten . . . mit seitlichem Auseinanderfchlagen, sonst auch . . . und teilweise bis auf die jetzige Zeit (offenbar als Rest uralter Art), daß die Tür in der Mitte quergeteilt ist und ein Flügel über dem andern liegt. f?eyne 1, 30.
36 Sie (die größeren Kinder) sind der Mutter behilflich, die wuchtige (Querftange auszuheben, mit der man am Abend vorher die aus Eichenbohlen festgezimmerte )nnentür verriegelt hat.
^eymann u. Uebel
37 Auf der eichenen Türfchtvelle ist ein Hufeisen aufgenagelt. Dort macht der Bauer selbst und ihm nach alle feine Gäste beim Eintritt das Duonarszeichen. weinland 78.
38 Die Herrichtung des inneren Fußbodens eines solchen Wohngebäudes wird durch ein gemeingermanifches . . . wort beleuchtet, das ... im Ahd. flazzi, flezzi lautet . . . Fruchtbar . . . ist für unsere Vorstellung aber der Umstand, daß es im Ahd. auch den geschlagenen Boden einer Dreschtenne und den ebenso hergestellten
*) — Mein £7aus ist meine Burg.
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Leben und Treiben im alten Pompeji.
503
von Bronze und Silber, auch Helme, Schwerter und andere Waffen mit damaszierter Arbeit. Selbst das kleinste und gewhnlichste Stck ist anziehend durch den knstlerischen Geschmack, welcher durch sinnige Anwendung irgend einer schnen und zugleich passenden Form oder Verzierung aus dem Erzeug-nis des Handwerks ein Kunstwerk gemacht hat.
Doch wir sind von der langen Wanderung ermdet; die Sonne steht hoch und wir sind froh in der nchsten Strae einige Schenken anzutreffen, deren mit Laubwerk'und Blumen geschmckte Eingnge sehr einladend aussehen. Vor den steinernen, mit bunten Marmorstcken bekleideten Schenktischen stehen im Schatten eines Zeltdaches viele Männer, meist den arbeitenden Klassen an-gehrig, und nehmen eine Erfrischung zu sich. Andere haben sich im Innern, das man ganz und gar bersehen kann, auf Bnken und Sthlen an hlzernen Tischen niedergelassen und sprechen mit lauter Frhlichkeit dem roten Weine zu, der in Tonkrgen und grnsarbigen Glsern vor ihnen steht. Auf unser Begehren bringt uns die Wirtin Falerner in einem bauchigen, doppel-henkligen Kruge, auf dem die Sorte und das Ma nebst den Namen der Kon-suln, in deren Jahre er gekeltert ist, verzeichnet steht.
Eine groe Zahl von Leuten, deren viele mit Kncheln und Wrfeln spielen, erfllt die Schenke, so da der bedienende Knabe Mhe hat alle zu befriedigen. Die Wirtin selbst hat nicht nur am.schenktisch, sondern auch an dem kleinen Herde zu tun, auf dem mit Honig und Gewrzen gemischte heie Getrnke bereitet werden. Speisen, die besonders beliebt sind, befinden sich auf Tischchen oder sind an Stangen aufgehngt: Zwiebeln und Lauch, Wrste, Kse, Salz-fleisch und gerucherte Fische. Die Wnde sind mit roh gemalten Bildern, Wirtshausszenen darstellend, und mit Kritzeleien der Gste bedeckt. Neben dem Eingange befindet sich, in das Mauerwerk eingelassen, eine schachbretthnliche Mosaiktafel zum Zeichen, da hier gespielt werden kann.
berall herrscht Lust, Freude und reges Leben; niemand ahnt das entsetz-liche Verhngnis, das in den Tiefen der Erde sich vorbereitet um in wenigen Augenblicken die blhende Stadt und ihre Bewohner zu vernichten!1)
!) Im Jahre 79, unter der Regierung des Kaisers Titus, fand der furchtbare Ausbruch des Vesuv statt, durch den die Städte Pompeji, Herkulaneum und Stabi verschttet wurden. Ein heftiges Erdbeben erffnete die Katastrophe. Dann erhob sich aus dem Krater eine gewaltige Wolke, hauptschlich aus weiem Wasserdampfe bestehend, aber vielfach durch ausgeworfene Steine und vulkanische Asche schwarz gefrbt. Diese Asche und die zahllosen kleinen Steinchen, die sog. Lapilli, wurden durch das Wasser der aus der Kraterwolke herabstrzenden Regengsse zu einer schlammigen Masse umgewan-delt, die sich stromartig den Berg herabwlzte und die genannten Städte begrub. Die Ausgrabungen auf der Sttte des zerstrten Pompeji begannen im Jahre 1748 und sind seitdem bis auf den heutigen Tag fortgesetzt worden.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
Geschlecht (WdK): Jungen
Häusliche Verfassung. 173
§. 86.
Eine gleiche Verschwendung herrschte in Pflan-
zung der Bäume; man legte Baumschulen auf den
höchsten Thurmen an, begoß sie mit dem vornehm-
sten Weine, pfropfte io Arten Früchte auf Einen
Stamm, schnitt ganze Lustwälder nach Thiergestal-
ten. — Ferner in Abrichtung der Thtere. —
Man legte Gehege von Mausen und Schnecken an;
Tauben und Schwalben wurden Briefboten; Ele-
phanten tanzten; — Bären, Löwen-Tiger, Hirsche
zogen den Staatswagen; Schaafe gingen in allen
kostbaren Farben auf der Trifte u. s. w.
§. 87. f
Endlich dürfen wir die Hauptquelle der röm.
Verschwendung nicht übergehen; diese bestand in
den Geräthschaften. Alles Tischgeräthe war Sil-
der und Gold, die Zimm.er wurden durch warme
Röhren geheitzt, oder durch vorüberrauschende
Canäle abgekühlet. Die Fußreppiche hatten Gold-
platten mit Steinen besetzt. Künstliche Maschinen
streueten Blumen auf die Gäste, und bethaueten
sie mit wohlriechenden Gewässern. Die Tapeten
richteten sich durch geheime Triebfedern nach den
Gerichten auf der Tafel, stellten jetzt eine Jagd,
einen Fischfang, einen Garten mit Obstbäumen,
einen Weinberg u. s. w. vor. — Eine Statue von
Erz wurde oft um ein Landgirt gekauft, ein Ge-
mälde mit 80 Talenten bezahlet b).
S. 88.
Aus diesen ungeheuren Verschwendungen laßt
sich freilich der Schluß machen, daß Rom sich zur
reichsten Stadt geplündert hatte. Denn anfangs
b) Und in Hinsicht der Kleiderpracht? -- die Römerin
Lollia Paullina trug für 4 Millionen Sesterzien Per-
len und Juwelen an sich.
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