§. 13, 2. Die Götterverchrung der Griechen.
77
dem Haine Altis in der Landschaft Elis im Peloponnes abgehalten. Dort war einst auf der Ebene Olympia, die der Berg Kronion im Norden begrenzt und der Fluß Alpheus durchzieht, von Herakles ein heiliger Hain von Olivenbäumen angepflanzt worden. Dieser Hain wurde später als Feststätte umfriedigt und enthielt in seiner Mitte den 7,5 m hohen Zeusaltar, welcher aus der mit Alpheuswasser vermischten Asche der Opfertiere gebildet war. Im Vordergründe des Festplatzes erhob sich der herrliche Zeustempel mit dem auf erhabenem Throne sitzenden Zeus von Meister Phidias' Hand, unweit davon das Pelopion; ferner der Tempel der Hera, mit Weihegeschenken gefüllte Schatzhäuser, andere Tempel, Altäre und zahllose Bildsäulen der Sieger in den Wettspielen zu Ehren der Götter. Außerhalb des Festbezirks lagen die Räume für diese Wettkämpfe, im Osten das Hippodrom oder die Bahn für das Wagenrennen, sowie die Laufbahn oder das Stadion. Dieses hatte eine Länge von 188 m. Ringsum waren die Sitze der Zuschauer, welche die Streiter anfeuerten, lobten oder tadelten. Mit Sonnenaufgang nahmen die Spiele ihren Anfang; in der Nacht zuvor hatte man den Göttern zu Ehren Opfer veranstaltet und Festgesänge angestimmt. Mit Ol gesalbt, traten die Athleten auf den Kampfplatz und schwuren laut zu den Göttern, daß sie sich zehn Monate lang zu den Kampfspielen vorbereitet und ein unbescholtenes Leben geführt hätten. Darauf winkte der Herold, und der Wettlauf begann. Wer zuerst das Ziel erreichte, dessen Name und Vaterland wurde laut ausgerufen und von allen Zuschauern mit brausendem Jubel wiederholt. Im Hippodrom gab es Wettrennen mit dem Zwei- und Viergespann. Zwölfmal mußten die mutigen Kämpfer ihre Wagen durch die Bahn führen und geschickt um zwei Spitzsäulen lenken, welche am Ziele standen. Könige hielten es nicht unter ihrer Würde, ihr schönstes Gespann nach Olympia zu senden und unter den Siegern genannt zu werden. Auf das Wettrennen folgte das Ringen, der Faustkampf und das Werfen mit einer metallenen Scheibe, dem Diskus. Der einfache, aber um so ehrenvollere Siegespreis war ein Kranz aus Zweigen des heiligen Ölbaumes. Lauter Beifall ertönte den Siegern zu Ehren, deren Heimat gleichen Ruhm erntete. Sie wurden besungen, auf festlich geschmückten Wagen herumgeführt und der jauchzenden Volksmenge gezeigt; man gab ihnen festliche Gelage, errichtete ihnen Statuen und holte sie feierlich ein, wenn sie ihrer Vaterstadt sich naheten. Bei Festen und Schauspielen erhielten die olympischen Sieger die wohlverdienten Ehrensitze.
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§. 61, 2. Das Kriegswesen der Römer.
315
außer seinen Waffen noch Proviant, eine Säge, einen Korb, Stricke, eine Handmühle, eine Kette, einen Topf, ein Beil und drei Schanzpfähle auf den Schultern tragen; bei Eilmärschen blieb dies Gepäck zurück. Wenn das Heer Halt machte, wurde ein Lager aufgeschlagen, das in der Regel schon vor der Ankunft der Soldaten vermessen war-Es wurde ein Graben mit Wall angelegt, der viereckige Lagerplatz mit 4 Thoren und zwei sich kreuzenden Hauptstraßen versehen. Die Soldaten lagerten je zehn in Zelten, die mit Leder bedeckt waren. Das Gepäck mit den Lasttieren und Troßknechten stand außerhalb. Beim Zelte des Feldherrn und an den Thoren standen Tag und Nacht Wachen; die vor dem Lager aufgestellten Wachen hießen Stationen. Die Winterlager wurden sehr stark befestigt und in der Kaiserzeit gleich einer Stadt mit allen Bequemlichkeiten versehen; auch Altar und Richterstuhl fehlten nie.
In der Belagerung fester Städte, welche dem ersten Sturm widerstanden, waren die Römer anfangs sehr zurück; allmählich lernten sie allerlei Belagerungsmaschinen kennen und anfertigen, welche meist noch im Mittelalter bis zur Anwendung des Schießpulvers im Kriege üblich waren. Sobald eine Stadt eingeschlossen werden mußte, legten die belagernden Römer zwei mit Wall, Graben und Türmen befestigte „Linien" an, von denen die eine gegen Ausfälle der Belagerten, die andere gegen Angriffe einer Entsatzungsarmee schützen sollte. Das römische Heer selbst lagerte zwischen beiden Linien. Vor der innern Linie wurde ein Damm aus Holz, Erde, Steinen rc. errichtet und der Stadt immer näher gerückt, bis er der Mauer gleich war oder über sie hinausragte. Zum Schutze der Arbeiter standen auf diesem Damme Türme, von welchen vermittelst Wurfmaschinen große Pfeile und Steine auf die Belagerten abgeschossen wurden. Die Massen, welche diese Ballisten und Katapulte zu schleudern vermochten, reichten hin. Menschen und Pferde zu zerschmettern und die feindlichen Werke zu zertrümmern. Man schleuderte auch brennende Wurfgeschosse ab, welche mit Werg, Pech, Schwefel oder Harz umwunden und bestrichen waren, um die Häuser der Belagerten oder die Maschinen der Belagerer in Brand zu stecken. Sehr üblich waren bewegliche Türme, welche zuweilen 12—15 m hoch waren und aus mehreren Stockwerken bestanden. Sie ruhten auf Rädern, konnten vorwärts und rückwärts bewegt werden und waren mit einer Brücke versehen, welche auf die Mauer niedergelassen wurde. Zur Ersteigung der Mauern bediente man sich auch der Sturmleitern und Ziehkörbe; diese wurden
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Dritter Abschnitt. Dritter Zeitraum.
mit Soldaten gefüllt und vermittelst eines Schnellbalkens auf die
Mauer gehoben. Sehr wirksam soll endlich der Mauerbrecher oder Widder gewesen sein. Es war dies ein langer Balken, welcher an dem einen Ende mit Eisen in Gestalt eines Widderkopfes beschlagen und horizontal schwebend vermittelst einer Kette an 2 oder 3 aufrecht stehenden Bäumen befestigt war. Er wurde von 100 und mehr Soldaten mit aller Macht in Bewegung gesetzt, daß die Spitze immer die nämliche Mauerstelle erschütterte, bis dieselbe zerbröckelte und einstürzte. Zum Schutze der am Widder arbeitenden Krieger diente ein aus Holz oder Flechtwerk hergerichtetes, mit Erde oder rohen Häuten bedecktes Dach, das ebenfalls auf Rädern fortgerollt wurde und nicht leicht Feuer fing. Zuweilen gelang es auch, die Mauer zu untergraben oder unter ihr einen Gang in die Stadt anzulegen.
3. Kunst und Wissenschaft bei den Römern.
Die Baukunst. Der Sinn des römischen Volkes war vor
allem aus das Nützliche und Praktische gerichtet, und die Sorge für das allgemeine Wohl beschäftigte den Einzelnen mehr als die Angelegenheiten des Hauses. Diese Gesinnung war es, welche schon in frühester Zeit große Baudenkmale schuf. Kloaken. Heerstraßen und Wasserleitungen legte das römische Volk in so großartiger Weise an, daß wir die Überreste noch jetzt bewundern Die Etrusker
sind ohne Zweifel die ersten Lehrmeister der Römer im Gewölbebau
gewesen, welcher bei keinem andern Volke der alten Welt sich vorfindet. Diesen wandten die Römer bei der Errichtung der ungeheuren Kloaken an, welche dazu bestimmt waren, die unterirdischen Quellen, die stehenden Wasser und Moräste aus der Stadt in die Tiber zu leiten, weshalb sie sich in vielen Armen unter der Erde durch die ganze Stadt verzweigten. Die Bogen, welche die Straßen und Gebäude über ihnen stützten, waren so hoch und breit, daß ein mit Heu beladener Wagen hindurchfahren konnte. Die Anfänge des Kloakenbaus fallen in die Zeit der Könige; zu verschiedenen Zeiten aber traten infolge der wachsenden Größe der Stadt Erweiterungen hinzu. Eben so bedeutend waren die Heerstraßen, unter denen die via Appia, die „Königin der Straßen", hervorragte. Sie war 312 v. Chr. durch den Patrizier Appius Claudius von Rom nach Capua und später bis nach Brun-dusium geführt worden. Ihre Unterlage bestand aus behauenen, genau zusammengefügten Steinen, welche einen sehr festen Quaderdamm bildeten. Dieser war entweder mit Kies überschüttet oder, namentlich
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§. 61, 3. Kunst und Wissenschaft bei den Römern. 317
der Fahrdamm, mit vieleckigen Blöcken eines harten Steines, meist Basalt, gepflastert. Waren erhöhte Seitenwege für Fußgänger vorhanden, so pflegte man den weichen Tuffstein dazu zu verwenden. Die Straßen waren in Abständen von 1000 Schritten mit Meilenzeigern , nicht selten auch mit Ruheplätzen für müde Wanderer und mit Steinen versehen, welche den Reitern das Aufsitzen erleichterten. Noch jetzt sind Teile römischer Landstraßen erhalten. Ein anderes großes Bauwerk, welches Appius Claudius zuerst ausführte, war die von ihm unterirdisch angelegte Wasserleitung. Diese und namentlich die späteren, großenteils überirdischen Wasserleitungen, welche mit ungeheuren Kosten erbaut und viele Meilen weit durch Felsen, Gebirge und Thäler geführt wurden, versahen Rom mit dem nötigen Trinkwasser. Sie wurden über der Erde durch steinerne Bogengewölbe getragen, welche z. B. bei den vereinigten Leitungen des Kaisers Claudius an einigen Stellen eine Höhe von 30 m erreichten.
Als die Einfachheit in dem Leben der Römer einer großen Verschwendung und vielseitigen Üppigkeit Platz machte, verwandte man auch auf die Bauten ungeheure Summen. Man begnügte sich nicht mehr mit dem, was nützlich und praktisch war, man sorgte nun auch für das Glänzende. Besonders kamen die Säulen zu prunkender Verwendung. Eine Vereinigung der jonischen Schnecke mit zwei Blattkränzen des korinthischen Säulenkopfes bildete das römische oder K o m p o s i t - K a p i t ä l, das bei vielen Prachtbauten angewandt wurde.
Tempel wurden in großer Zahl nach dem Muster der griechischen errichtet und mit Säulen und Bildwerk reich geschmückt. Außer ihnen müssen noch folgende Bauten erwähnt werden:
Das Pantheon, als Vorgebäude zu den Thermen des Agrippa 27 v. Chr. von Valerius aus Ostia errichtet, war ein den Göttern des jütischen Hauses geweihter Rundbau. Es hatte eine Höhe und einen Durchmesser von 42 m und war mit einer prächtigen Kuppel geschlossen.
Die Basiliken scheinen in ihrer Anlage sehr verschieden gewesen zu sein; meistens jedoch waren sie rechtwinklige Bauten, welche dem Handelsverkehr und der bürgerlichen Rechtspflege dienten. An eine der Schmalseiten des Raumes schloß sich eine durch eine Halbkuppel überwölbte Halbkreisnische (Tribuna, Apsis), welche den Sitz für den Gerichtshof bildete. Auf der entgegengesetzten Schmalseite befand sich der Eingang, häufig auch eine Vorhalle. Im Innern trugen meist zwei, wohl auch vier Säulenreihen die flache Decke des
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Extrahierte Personennamen: Claudius Claudius Valerius
§. 14, 3. Der thebanifche Sagenkreis.
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auf und fühlte sich glücklich, bis ein Freund im Zorn ihm vorwarf, er fei nicht der Sohn des Königs sondern nur ein angenommenes Kind. Sein Stolz war gekränkt; er mochte diese Beschimpfung nicht länger ertragen und wandte sich deshalb an das Orakel zu Delphi. Dies gab ihm die Antwort, er solle die Heimat meiden, sonst werde er seinen Vater erschlagen und die eigene Mutter zur Gemahlin erhalten. Da Ödipus den Polybos und seine Gemahlin sür feine wirklichen Eltern hielt, so beschloß er, nach Korinth nicht mehr zurück zu gehen, und begab sich von Delphi nach Theben. Unterwegs kam er an eine Stelle, wo mehrere Pfade zusammenliefen und einen Kreuzweg bildeten. Hier begegnete ihm ein Wagen, worin ein angesehener Mann mit einem Herolde und drei Dienern saß. Ödipus konnte nicht wohl ausweichen, und da die Rosse ihn auf die Seite drängten, so schlug er den Wagenlenker mit seinem Stabe. Der Eigentümer des Wagens aber erwiderte diesen Angriff durch einen Peitschenhieb. Da stürmte Ödipus wütend auf die Gegner ein, tötete den Gebieter nebst seinen Gefährten und setzte dann seine Reise fort. Nur ein Diener konnte sich retten und brachte die traurige Botschaft nach Theben, König Laios sei von einem Räuber erschlagen worden. So hatte Ödipus, ohne es zu wissen, seinen eigenen Vater getötet.
Die Sphinx. In Theben übernahm jetzt Kreon, der Bruder der Königin, die Regierung, als ein noch größeres Unglück über die Stadt hereinbrach. Hera, die Königin des Himmels, sandte aus Feindschaft gegen Theben ein Ungeheuer aus, um Land und Leute gräßlich zu plagen. Es war dies eine Sphinx, oben wie eine reizende Jungfrau, unten wie eine Löwin gestaltet und an den beiden Schultern mit gewaltigen Adlerflügeln ausgerüstet. Dies Ungetüm durchzog das Land und trug unter schrecklichen Tönen ein Rätsel vor, von dessen Deutung Leben und Tod abhing. Der Inhalt desselben war: „Was ist das für ein Wesen, es hat eine Stimme, wandelt morgens auf vier, mittags auf zwei und abends auf drei Füßen einher?" Dann erklärte die Sphinx, sie sei bereit, von dem Gipfel des Berges, wo sie ihren Sitz hatte, sich in den Abgrund hinabzustürzen, wenn jemand den dunkeln Sinn ihres Spruches deuten könne. So wartete sie, und diejenigen, welche das Rätsel zu lösen außer stände waren, verfielen den Klauen des Ungetüms. Unzählige Opfer waren bereits gefallen, und noch fehlte der Retter. In dieser Not ließ Kreon bekannt machen, daß die Königin gesonnen sei, dem ihre Hand und Krone zu geben, welcher die Sphinx vernichte.
Auch Ödipus vernahm das Mißgeschick der Stadt und den Preis für die Rettung. Unverweilt begab sich der jugendliche Held zur Wohnstätte des Ungetüms, um eine Probe seines Scharfsinnes und seines persönlichen Mutes abzulegen. Kaum hatte er das verhängnisvolle Rätsel vernommen, so wußte er auch schon die Lösung und sprach: „Das redekundige Wesen ist der Mensch; am Morgen des Leben bewegt er sich auf vier Füßen, zur Mittagshöhe richtet er sich empor und wandelt auf zweien einher, und zur Zeit des Abends oder im Greisenalter benutzt er einen Stab als dritten Fuß." Bestürzt rollte das Ungetüm sofort vom Felsen und verschwand.
Ödipus wird König in Theben. Unverzüglich erhob das jauchzende Volk seinen Retter auf den erledigten Thron, und die verwitwete
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1. Bau einer Pyramide (etwa 2900 v. Chr.) Einer der mächttgen ägyptischen Könige des Alten Reiches von Memphis Besichtigt den Bau seiner Grabpyramide. Die Grabkammer mitten im Innern, deren Zn-gang noch offen bleibt, ist längst fertig; doch Jahr um Jahr wird von unten nach oben ein neuer Steinmantel aufgelegt, so daß die Pyramide mit jedem Regiernngsjahre des Königs an Größe wächst. Die von den Steinmetzen unten sorgsam hergerichteten Kalksteinquadern werden auf einer Bretterbahn mühsam hinausgeschafft; unzählige Menschen, Sklaven und Kriegsgefangene, von denen viele den Anstrengungen im Brande der Wüstensonne erliegen, sind dabei tätig; nur Hebebäume und Walzen sind ihre einfachen Hilfswerkzeuge. — Zwei Priester erläutern dem Pharao den Bauplan auf der Steiutafel, die ein knieender Sklave hält. Der eine der Priester trägt eine Perücke, der andere (der Baumeister) das vor der Sonne schützende Faltentuch über dem glattrasierten Kopse. Der Herrscherstab und der schlangenartige Schmuck am Stirnreif der Krone bezeichnen den König als Herrn über Leben und Tod. Diener mit großen Fächern wedeln ihm Kühlung zu; links hinter ihm steht der Führer der bewaffneten Leibwächter. — Die gewaltige Pyramide im Hintergründe ist etwa 150 m hoch; ihre Stufen sind verkleidet und der Zugang znr Grabkammer ist vermauert worden, nachdem sie die Mumie ihres Erbauers aufgenommen hat.
2. Olympische Spiele. Das Bild stellt einen Waffenlauf dar, am dritten Tage der fünftägigen Festfeier in der Mitte des vierten Jahrhunderts v. Chr. Die etwa 190 m lange Laufbahn, das Stadion, ist von stufenförmigen Sitzreihen für die Zuschauer umgeben. Soeben endet der letzte der Rundläufe, welche die Wettkämpfer auszuführen haben: die ganze Haltung der Zuschauer zeigt eine fieberhafte Erregung. Die Wettläufer sind dicht vor dem Ziel; sie tragen den Erzhelm, den Rund-schild, den Brustpanzer und eherne Beinschienen. Einer ist vor dem Ziel erschöpft zusammengesunken. Dem Sieger aber jauchzt ganz Griechenland zu, denn aus allen Landschaften sind die Zuschauer herbeigeströmt: rechts der einfach gekleidete Spartaner und der ernste Philosoph aus Tarent in kunstvoll übergeworsnem Mantel; vor ihnen der den Mantel schwenkende Jüngling aus Milet und der sitzende arkadische Landmann mit dem ärmellosen Gewände aus Schaffell; noch weiter links der vornehme junge Thebauer im feinwollenen buntumrandeten Leibrocke nebst dem ältern Freunde und Reisegefährten, dem die Kürbisflasche an der Seite hängt. Heute erhält der Sieger nur die Palme, übermorgen aber schmückt rhu der Obmann der Kampfrichter im heiligen Tempelhaine des olympischen Zeus (in der Altis) mit dem Kranze von Blättern des heiligen Ölbaumes, dem höchsten Preise, den ein Grieche erringen kann. — Von der Altis ist auf dem Bilde nur der Nordostwiukel zu erkennen; er ist durch die Schatzhäuser am Fuße des Krouionhügels und die lauge Echohalle hinter den jenseitigen Zuschauern begrenzt.
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Rmer und Germanen bis zu Karl dem Groen.
zerschnitten; in diese ritzte man Zeichen, die Runen hieen. Diese Holz-stbchen wurden der ein weies Tuch geworfen und dann wieder auf-gelesen; aus ihrer Reihenfolge deutete man die Zukunft.
Altgermanische Feste. Fnf Hauptfeste feierten die alten Germanen: das Julfest zur Zeit der Winter-Sonnenwende, das Osterfest im Frh-ling als Auferstehungsfest der Natur, das Mai- und Sommerfest, das Sommer-Sonnenwendefeft, zugleich Balders Sterbetag, und das Herbstfest. Das Julfest begann am 22. Dezember; mit ihm war ein Julfriede von drei Wochen verbunden. Die Fehden ruhten während dieser Zeit, die Gefangenen wurden von ihren Ketten befreit. In den Wohnungen lschte man die Feuer. Dann zog die Gemeinde hinaus zu einer geschtzten Stelle. Dort wurde ein starker Eichenpfahl eingerammt, daran ein neues Rad befestigt und mit Stroh umwickelt. Stricke wurden an die Speichen gebunden; diese faten neun Jnglinge und Jungfrauen an und drehten das Rad unter dem Gesnge der Menge von Osten nach Westen, bis sich die Achse entzndete. Dann steckten alle unter Jubelgefchrei ihre Fackeln an und trugen die heiligen Flammen in die Huser und entzndeten auf dem Herde den Julkloben fr das knftige Jahr. Ein Jahr lang brannte das Herdfeuer von diesem Brande, am Tage zu hellen Flammen genhrt, nachts unter der Asche fortglimmend.
In manchen Gegenden lie man auch brennende Rder den Berges-abhang hinunterrollen. Das Rad war ein Sinnbild der Sonne, die man das glnzende, glhende Rad nannte. Von diesem Rade hat das Fest den Namen; Jul bedeutet Rad. In den Husern wurden am Julfeste kstliche Festgelage veranstaltet, in den heiligen Hainen geweihte Tiere, vor allem edle Rosse zu Ehren der Götter geschlachtet.
Das Auferstehungsfest der Natur wurde zu Ehren Donars und seiner Schwester stara gefeiert, von der es den Namen Osterfest hatte. Aus allen Bergen und Hgeln wurden weithin leuchtende Feuer angezndet; Ziegenbcke bekrnzte man mit dem ersten Grn des Lenzes und schlachtete sie auf dem heiligen Opfersteine; ihr Fleisch wurde an die Menge verteilt. Auch Met wurde rundgereicht und zur Minne, d.h. zum Gedchtnis der Gttin Ostara, getrunken.
In der Rosenzeit wurde zu Ehren Freyas das Mai- und Sommer-fest gefeiert. Der Festplatz und alle Wohnungen waren mit Maien ge-ziert. Wieder flammten Feuer rings um den Festplatz, und unter dem Klange frhlicher Lieder schwang sich die Jugend im Tanze.
Das Sommer-Sonnenwendefest war mit einem Gerichtstag, Ding oder Thing genannt, verbunden. Da wurde verurteilt und bestraft, wer Meuchelmord, Verrat und Raub verbt, wer sich durch Feigheit und durch Gewalttat an Schwachen und Wehrlosen befleckt hatte. Segen-bringende Kruter wurden gesammelt, um sie bei Gewittern auf dem Herde zu verbrennen, damit Unglck abgewehrt werde.
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Rmer und Germanen bis zu Karl dem Groen.
ursprnglich Melkerin. Es war die wichtigste Obliegenheit der Tchter das Vieh zu melken.
Auch die Anfnge des Handwerks waren unfern Vorfahren in der Urheimat bekannt; denn sie hatten Namen fr Gefe und Gerte von Holz, Ton, Stein und Erz, fr Bogen und Pfeil, fr Axt, Cammer, Bohrer und Sge. (Fig. 64.)
Aus dem Gebrauche der Axt und des Hammers folgt, da sie schon die Kunst verstanden, Metalle zu schmelzen. Sie wuten sich also das Feuer, das sie durch Reiben erzeugten, dienstbar zu machen. Der Gebrauch des Feuers unterscheidet wesentlich den Menschen vom Tiere; das Tier flieht das Feuer, der Mensch macht es sich dienstbar.
Wandrung nach Europa. Aus Asien wanderten unsre Vorfahren nach Europa. Zu welcher Zeit dies geschehen ist, lt sich nicht bestimmen. Vielleicht waren sie schon ein Jahrtausend vor Christi Geburt an den Mndungen des Dnjestr und der Donau ansssig. Von dort fhrte sie ihr Weg den Dnjestr aufwrts und die Weichsel abwrts nach Nordwesten. Um das Jahr 400 v. Chr. erreichten sie die Ostsee. Dann zogen sie West-wrts weiter bis zum Rheine. Zur Zeit Christi wohnten sie zwischen Weichsel und Rhein; die Donau bildete die Sdgrenze ihres Landes, Nord- und Ostsee waren die Nordgrenze.
Casars Bericht der Land und Volk der Germanen. Ein halbes Jahrhundert vor Christi Geburt war der rmische Feldherr Julius Csar in Gallien anwesend, um dieses Land den Rmern zu unterwerfen.^) Dadurch kam er auch mehrmals mit germanischen Stmmen in Be-rhrnng; zweimal schlug er eine Brcke der den Rhein und betrat das Land der Germanen. Was er selbst gesehen, was er aus Freundes- und Feindesmund gehrt hat, hat er ausgeschrieben. So verdanken wir die ltesten Nachrichten der unsre Heimat und deren Bewohner dem rmischen Feldherrn.
Am meisten beschftigt sich Csar mit dem Stamme der Sneven, deren Namen wir in Schwaben wiedererkennen. Die Sneven galten als die mchtigsten unter allen Germanen. Ihr Land teilten sie in hundert Gaue. Sie waren groß und muskelstark. Fleisch und Milch waren ihre Hauptnahrung. Ihre Kleidung bestand aus kurzen Fellen; ein groer Teil des Krpers war unbedeckt, Wind und Wetter preisgegeben. So hrteten sie sich ab.
Die Sueven waren ein ackerbautreibendes Wandervolk. Die cker gehrten nicht den einzelnen Familien, sondern waren Staats-eigen tum. Deshalb war auch der Ertrag der Felder Eigentum des ganzen Volkes. Die einzelnen Familien wechselten jedes Jahr den Wohnsitz.
Hufig besuchten Kaufleute ihr Land, um ihnen die Kriegsbeute
*) Unter Gallien sind das heutige Frankreich und Belgien zu verstehen.
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Extrahierte Personennamen: Karl Christi Christi Casars Christi Julius_Csar
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Donau Rheine Rhein Donau Gallien Rhein Schwaben Gallien Frankreich Belgien
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Musicani — Musonii.
wonach eine lange Silbe die doppelte Dauer (mora) einer kurzen hatte, unmittelbar zusammen. Im Theater stand mitten in der Orchestra ein Taktschläger (nodoipocpog oder nodoxvvtiog), der durch seine mit eisernen Sohlen (v-govuala) versehenen Füße den Takt angab. Anders wurde übrigens wahrscheinlich das gewöhnliche Lied als die melischen Theile der griechischen Dramen vorgetragen; der Vortrag der letztern glich wol mehr unserem Recitativ und geschah unter Begleitung der Flöte und Kithara. — Auch Roten haben die Alten seit Terpander oder seit Pythagoras gehabt, sie bedienten sich dazu der Buchstaben, was große.unbequemlichkeit verursachte und eine solche Menge von Tonzeichen gab, daß nach Platon zur bloßeu Erlernung der Ansangsgrüude 3 Jahre erforderlich sein konnten. Auch gaben sie nur die Höhe und Tiefe der Töne an, während die Zeitdauer derselben vorausgesetzt oder anderweitig bezeichnet wurde. Endlich waren auch noch für manche Tonverändernngen, z. 33. zur Erhöhung oder Anschwellung des Tons, sxßoxrj, proiectio, oder anovscaccofiog, zur Erniedrigung desselben, dissolutio, Andeutungen erforderlich. — Die musikalischen Instrumente waren a)
Blas - Instrumente: o
Fig. 3.
Fig. 1.
o:vxog, tibia, die Flöte (Fig. 1.) (die Querflöte, nxocyiavlog, nicht beliebt), r] tuba oder
buccina, die Trompete (Fig. 2.), To Ksqctg, cor-nu, das Horn (Fig. 3.), f] ovqiy'e,, die Hirtenpfeife oder Panflöte, der Kindheit der Musik augehörig und in der praktischen Musik der Alten ohne Bedeutung ; b) S a i t e n - Instrumente: T] %i\vg, testu-ilo, die erste aus der Schale der Schildkröte von Hermes verfertigte Leier, fj Xvga, lyra, Leier, schon ursprünglich mit 7 Saiten versehen oder nach Andern eine allmähliche Verbesserung der von Amphion oder Linos erfundenen xid-agig, xi&dga. Cither, und Vermehrung ihrer 4 Saiten mit 3 neuen. Später soll Simouides noch die 8te und Timotheos die 9te Saite der Kithara hinzugefügt haben; wahrscheinlich aber sind hier mehrere verschiedene Instrumente unter Einem Namen verbunden. Die beiden gebogenen Enden der Lyra liefen unten zusammen (dyy.cjvsg), waren aber oben wie Hörner (daher Ksgaza) anseinandergebogen. Zwischen den Griffen oder gebogenen Enden (nfnvg) war das Querholz (£vy6v, iugum), unten der Steg (vnolvqiov oder fiaydg) mit einem Resonanz-
boden, r]%£iov, in dem Steg waren die Saiten befestigt, dagegen in dem oberen, fryov, um Wirbel (nollußoi) gewunden; gespannt wurden sie mit einem Stimmschlüssel (%ogdoz6vov). Beim Spielen wurden die Saiten, gewöhnlich Darmsaiten, mit der rechten Hand mittelst eines Stäbchens von feinem Holz, Elfenbein oder Metall, nlti-Axqov, plectrum, berührt. Die soll
der Thrakier Thamyris zuerst ohne, Amphion oder Linos mit Gesangbegleiluug angewendet haben. (Der Spieler hieß y.iq'ugiox'iqg, citharista, der dazu Singende xifi-agadog, citharoedus.) Andere Puncte sind dunkel oder schon bei den Alten selbst bestritten. Als größere siebensaitige Leier erscheint 9 auch das von den römischen Dichtern oft genannte Barbiton (zo ßagßizov oder rj und 0 ßdgßnog). Gleichfalls der Leier ähnlich, wenn auch mehr unserer Harfe gleichend, war das älteste griechische Saiteninstrument, das uns erwähnt wird, die cpoqiiiytj,, besonders edel und dem Apoll beigelegt, auch mit Gold oder Elfenbein und anderen Kostbarkeiten und Bildwerken besetzt (dcadaur], nsql-uccxlrjg). Sie wurde beim Spielen an einem Bande über der Schulter getragen und Hatte wol einen weniger tiefen Schallboden als die Lyra, weshalb sie fast immer als hyzla dem Tone nach bezeichnet wird. Endlich die ovfißvhrj, sam-büca, eine Art Harfe, dreieckig und mit sehr scharfen, schneidenden Tönen. — c) Sch lag-Instrumente: xv^Ttavov (von zvnxslv), tympanum, die Handpauke, mit hohlem, halbrundgewölbtem Schallboden, mit Pergament überzogen und bei den rausck)eudcn Feiern des Dionysos und der Kybele besonders gebraucht; der sie schlug, hieß tympanista; — ugozcdov, crotalum, eine Klapper, Klingel oder Schelle, metallenes Becken mit laut gellendem Tone, ähnlich wie die heutigen Castagnetten und beim Tanze üblich. Streichinstrumente hatten die Alten nicht. — Die römischen Instrumente sind in Obigem fast alle schon angegeben; nur den lituus, die tibia und tuba bildeten sie weiter ans, s. darüber das Nähere unter diesen Artikeln.
Musicani, Völkerschaft am Judos, von Alexander d. Gr. unterworfen. Gurt. 9, 31, 8. 32,16.
Musikänos, Movaixccvog, ein indischer König, der sich Alexander dem Gr. freiwillig unterwarf und von ihm im Besitze feines Landes bestätigt wurde. Arr. 6, 15, 5 ff. Strab. 15, 694. 701.
Muslvum, Mosaik, aus kleinen, zum Theil kostbaren Steinen oder Glasstiften zusammengesetzt, fo daß entweder geometrische Figuren (tessella-tum) oder wirkliche gemäldeähnliche Schöpfungen (das eigentliche musivum) entstanden, wie das Herrliche Bild der Alexanderschlacht in Pompeji, wo man 150 Marmorstückchen auf dem Raum i eines Quadratzolls gezählt hat. Viele andere Mosaikbilder zeigen großartige Komposition, lebendigen Ausdruck, schöne Färbung und die zierlichste Ausführung. Sie dienten fast ausschließlich zum Schmuck des Fußbodens' (pavimentum); erst gegen das Ende der Kaiserzeit wurden auch die Wände und sogar die Gewölbe damit bekleidet.
Musöues s. Mauritania.
Musonii, 1) C. Muson. Rusu s, Sohn eines römischen Ritters Eapito ans Volsinii, blühte zur Zeit des Tiberius und Nero und beschäftigte sich emsig mit der stoischen Philosophie. Seinen recht-
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Extrahierte Personennamen: Hermes Alexander_d Alexander Alexander Alexander Mauritania C._Muson Tiberius
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Extrahierte Personennamen: Antigonos_Gonatas Philipp_Iii Philipp Plutarch Königs_Antigonos_Gonatas Rufus_Festus_Avienus C.