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1. Geschichte des Altertums - S. 169

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 27, 2. Alexander erobert das Perserreich. 169 daß nicht euch für seine Krieger Wasser vorhanden sei, goß er es auf die Erde, weil er vor diesen nichts voraus haben wollte. Da riefen seine Sol- daten voll Bewunderung jubelnd: „Wir sind nicht matt, nicht durstig; wir halten uns nicht für sterblich, so lange wir einen solchen König haben." Statt dem unglücklichen Darius zu Hilfe zu kommen, hatte sich B e f s u s treulos gegen ihn empört, ihn gefangen genommen und bei dem Herannahen des Alexander mit ihm die Flucht ergriffen. Um schneller von dannen zu können, brachte er dem Perserkönig töd- liche Wunden bei und ließ ihn liegen. Die vorauseilenden mace-donischen Soldaten fanden den Darius, mit dem Tode ringend, und konnten ihn noch mit einem Trunke laben. Als Alexander kam, war er eine Leiche. Gerührt über das tragische Geschick seines Gegners, zog der König sein Oberkleid aus, bedeckte damit den Leichnam und ließ ihn in die königliche Gruft nach Pasargadä bringen. Sobald er den Mörder in seine Hand bekam, ließ er ihn geißeln und ans Kreuz schlagen. Alexander drang bis zum Jaxartes vor und verweilte drei Jahre in den östlichen Ländern des persischen Reiches. An den wichtigsten Punkten wurden feste Städte angelegt, die zum Teil seinen Namen erhielten (wie das heutige Herat und Kandahar), und durch macedonische Besatzungen gesichert; die Provinzen ließ er durch Mace-donier oder zuverlässige Perser verwalten. Den Bewohnern wurden gleiche Rechte mit den Macedoniern bewilligt. Nach dem großen Plane Alexanders sollte griechische Kultur bis in die entlegensten Teile des Perserreiches dringen. Mit Darius sollte das alte Königshaus abgethan sein, in Alexander sollte der Bringer einer neuen und besseren Ordnung erkannt werden; Macedonien, Griechenland und das Perserreich sollten in Zukunft ein großes, einheitliches Reich bilden. In Baktrien vermählte Alexander sich mit Roxäne, „der Perle des Morgenlandes", der Tochter eines baktrischen Fürsten. Um die persischen Unterthanen mit seiner Herrschaft zu befreunden, schonte er ihre Einrichtungen und Gebräuche und nahm selbst persische Tracht und Sitten an. In persischem Königsmantel, umgeben von orientalischem Prunk, nahm er die Huldigungen der Asiaten entgegen, und selbst von seinen Macedoniern und Griechen forderte er die Beobachtung orientalischer Hofgebräuche. Dieses Auftreten Alexanders verletzte aber den Ehrgeiz und erregte die Unzufriedenheit der macedonifchen Großen. Sie sahen diejenigen sich gleichgestellt, über welchen sie als die Herrn und Gebieter stehen wollten; sie glaubten sich von dem zurückgesetzt und mißachtet, dem

2. Geschichte des Altertums - S. 47

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Alexander der Groe, 47 umgab er, der Beherrscher Asiens, um den Asiaten zu zeigen, da er an die Stelle der Perserknige getreten sei, sich mit demselben Prunk und derselben Feierlichkeit, wie jene es getan hatten; dann erschien er in der persischen Knigstracht und verlangte von allen, auch den Macedoniern, da sie ihn durch Fufall ehrten. Auch zog er vornehme Perser, Angehrige des bisher herrschenden Volksstammes, an sich heran und verlieh ihnen Amter und Statthalterschaften; es lag ihm daran, Macedonier und Perser, die er beide zu herrschenden Vlkern in seinem Reich bestimmt hatte, einander zu nhern. Zunchst aber erregten diese Neuerungen bei den Macedoniern, die sich zurck-gesetzt glaubten, viel Unmut. Ja, es entstand eine Verschwrung gegen das Leben des Knigs, um die auch Philotas, der Sohn Parmenions, wute, ohne da er sie ihm gemeldet htte; als Alexander davon erfuhr, lie er ihn hinrichten und auch seinen Vater Parmenion, der sich in Ekbatana befand, tten. Bald darauf fhrte die Mistimmung der Offiziere wieder zu einem Ausbruch. Klitus reizte den König beim Gelage dadurch, da er seine Taten herabsetzte und dafr die Verdienste seines Vaters aufs hchste pries; da ergriff Alexander im Rausche einen Speer und durchstach den, der ihm am Granikus das Leben gerettet hatte. Freilich, als er die Tat vollfhrt hatte, erfate ihn die tiefste Reue; drei Tage lang verschlo er sich vor den Seinen und weigerte sich Speise und Trank zu sich zu nehmen. Bald aber war Alexander zu neuen Taten bereit; und die Seinen waren Sufl nach willig ihm zu folgen. Mit einem groen Heere, das teils aus Macedoniern 3"Men' und Griechen, teils aus ausgehobenen Asiaten bestand, brach er der das Gebirge in das mrchenhaste Wunderland Indien ein. Er berschritt den Indus und drang bis zu dem Hyphasis vor, einem der Flsse des Pand-schab, des Fnfstromlandes; hier aber weigerten sich seine Truppen weiterzuziehen. Da entschlo er sich zur Umkehr. Zwlf turmhohe Altre lie er errichten, um das Endziel seiner Feldzge zu bezeichnen. Dann fuhr er auf einer Flotte, die er hatte bauen lassen, den Indus abwrts bis zum indischen Ozean, den noch kein Grieche gesehen hatte, und brachte hier dem Poseidon ein feierliches Opfer. Die Flotte bergab er darauf seinem Adtntral Nearchus, der sie durch unbekannte Meere bis zur Mndung des Euphrat und Tigris fhrte; er selbst begann mit dem Landheer den Ruckmarsch durch die wasferlosen Wsten Gedrosiens, des heutigen Beludschistan. Dort erduldeten die Truppen furchtbare Qualen, und viele von ihnen starben; aber der König teilte mit ihnen alle ihre Leiden und schttete wohl das ihm in einem Helm gebrachte Wasser ungetrunken auf den Boden, um vor den Seinen nichts voraus zu haben.

3. Geschichte des Altertums - S. 69

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der zweite Pimtsche Krieg. 218 201. ja in Spanien ein starkes und treffliches Heer herangebildet. Sein wichtigster S ch a u p l a tz war Italien; denn Hannibal griff den Feind im eigenen Lande an und rumte Italien erst, als seine Vaterstadt selbst von den rmischen Legionen bedroht wurde. Den W e g nach Italien nahm er durch das sd-liche Gallien und der die Alpen. Er wnschte nmlich zuerst Oberitalien zu erreichen, da er mit Grund hoffte, da die eben erst unterworfenen Gallier sich erheben und seinem Heere anschlieen wrden. 75. Der Sieneszng Hamiilmls 218216. Hannibal lie seinen 218. Bruder Hasdrubalmit einem Teil seiner Truppen in Spanien zurck. Er selbst berschritt im Frhling 218 den Ebro und die Pyrenen, zog durch das sdliche Gallien hindurch und begann darauf den Marsch der die Alpen. Hier mute sein Heer die schlimmsten Mhseligkeiten ertragen. 8an9-Beim Aufstieg belstigten es die Gebirgsvlker, indem sie die Hhen be-setzten, die Psse sperrten und den Zug aus dem Hinterhalt angriffen, so da Hannibal nur unter schweren Verlusten die Pahhe erreichte. Neue Schwierigkeiten bot der Abstieg; denn da es spt im Jahre war, so war Schnee gefallen, der die Pfade bedeckte, Abgrnde sperrten den Weg, und nur mit grter Mhe brachte man Pferde und Elefanten hinunter. Das Heer aber war kaum noch halb so stark als am Fu der Pyrenen; es war bis aus 20 000 Mann zu Fu und 6000 Reiter zusammengeschmolzen. Trotzdem trug er in Oberitalien zwei Siege davon; er besiegte beide rmische Konsuln nacheinander an dem T i e i n u s, heute Ticino, und an u1^T^(aber der Trebia. Daraus bezog er in der Poebene Winterquartiere und ver-strkte zugleich sein Heer durch groe Scharen von Galliern, die zu seinen Feldzeichen strmten. Im Frhling 217 setzte er seinen Marsch fort, berschritt den Apennin 217. und gelangte so in das Tal des Arno, der der seine User getreten war und die Niederung in ein weites Sumpfgebiet verwandelt hatte; damals verlor Hannibal, der auf dem letzten ihm gebliebenen Elefanten ritt, durch eine Entzndung ein Auge. Den Konsul Gajus Flaminius wute er am Schlacht am trasimenischen See in einen Engpa zu locken. Das rmische Heer ntlffgee. wurde vllig vernichtet; ein Teil fiel in der Schlacht, ein andrer ertrank im See, ein dritter wurde gesangen genommen; der Feldherr kam im Kampfe um. Schon frchtete der Senat, der siegreiche Punier wrde auf Rom selbst marschieren, und entschlo sich, zur besseren Abwehr die ganze Gewalt einem Manne zu bertragen. Quintus Fabius Maximus, ein bejahrter Fabius Mann von groer Besonnenheit und Vorsicht, der schon mehrmals Konsul

4. Alte Geschichte - S. 54

1886 - Berlin : Hofmann
54 Erster Teil. Das Altertum. Zerrbild ihrer Schwächen vorhielt. Gegen diese Schwächen und ihre Träger richteten sich die einzelnen Stücke. So verspottete Aristophanes z. B. in den Rittern in der Person des Kleon (vgl. § 18) die zur Zeit des peloponnesischen Krieges ihr Haupt erhebende Demagogie, in den Wolken in der Person des Sokrates, von dessen Bedeutung er offenbar eine unrichtige Vorstellung hatte, die Sophisten (vgl. unten „Philosophie"), in den Wespen die Leidenschaft der Athener, in den Gerichtssitzungen als Richter ihre Zeit zu verthun, in den Vögeln den schwindelhaften Unternehmungsgeist, welcher seine Landsleute zu der Mischen Expedition trieb. Ost wurde er in seinen Stücken auch der Herold der öffentlichen Meinung hinsichtlich gewisser politischer Maßnahmen; so dienten z. B. die Lustspiele „die Acharner" und „Lysistrate" den Bestrebungen für das Zustandekommen des Friedens. Von anderen Stücken sind hervorzuheben: die Thesmophoriaznsen, worin einmal der Tragöde Euripides und dann die Sittenverderbnis besonders der Frauenwelt verspottet wird, die Frösche, in denen er ebenfalls dem Euripides als Vertreter einer verweichlichten und künstlichen Dichtung entgegentritt, die Ekklesiazusen, in denen die Nenernngssncht der Athener den Angriffspunkt bildet. — Von den übrigen Lustspieldichtern heben wir noch den der „neueren Komödie" angehörenden Men an der hervor. Er war ein Liebhaber des harmlosen Scherzes und ohne satirische Einzel-beziehungen. Seine Stücke sind nicht erhalten, doch haben sie dem römischen Dichter Terenz als Muster gedient, so daß man wenigstens doch seine Stoffe kennt. 5» Philosophie. Die Philosophie, d. H. die Erforschung der letzten Gründe des Daseins, zog den lebendigen Geist der Griechen vor allen Dingen an. Nachdem Thales den Urstoff der Welt in dem Wasser, A n a x i m e n e s in der Luft, H e r a k l i t im Feuer gesucht; nachdem andere wieder den Grund der Erscheinungen durch ein Unbestimmtes (Anaximand er), durch einen allleitenden Verstand (Anaxagoras) oder auch durch das harmonische Verhältnis der Zahlen (Pythagoras) hatten erklären wollen, aber alle auf diefem Wege nicht zu der rechten Befriedigung vordrangen, übten die Zeiten des peloponnesischen Krieges wie auf alles Streben, so auch auf das Suchen der Wahrheit einen verwirrenden Einfluß. Es trat eine Klasse von Männern auf, welche philosophische Studien nicht mehr aus idealem Wissensdrang betrieben, sondern aus per-

5. Geschichte des Altertums - S. 22

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
22 Griechische Geschichte. Erste Periode (bis 500). tausends v. Chr. finden wir sie im Besitz einer hochentwickelten Kultur, über deren Eigenart die Ausgrabungen Heinrich Schlie-manns auf dem Hügel von Hissarlik in der Troas, in Tiryns und Mykenä (Argolis) uns unterrichten; wir pflegen sie die myke-nische Kultur zu nennen. Mächtige Könige erbauten starkbefestigte, mit „ kyklopischen Mauern“ umwehrte Königsbargen, glänzende Paläste und gewaltige Gräber (das „Schatzhaus des Atreus“); sie sammelten einen reichen Schatz von Edelmetallen: das Volk war ihnen völlig untertan, leibeigen oder fron pflichtig. Sie standen in regen, überwiegend freundlichen Beziehungen zu den großen Reichen des Orients, wie denn überhaupt diese ganze Kultur aus der Verbindung der griechischen Welt mit dem Orient erwachsen ist, doch so, daß die Griechen das vom Orient Überkommene völlig selbständig fortentwickelt haben. Das Handwerk, besonders die Schmiedekunst und Töpferei, zeigt eine erstaunliche Höhe der Entwickelung. In die mykenische Zeit fällt ein Heerzug des Königs von Mykenä mit seinen Mannen und verbündeten Fürsten nach Troja und die Zerstörung dieser Stadt. § 18. b) Besiedelung der Küsten Kleinasiens. Die mit der zunehmenden Kultur steigende Yolkszahl nötigte den überschüssigen Teil der Bevölkerung zur Auswanderung. Die Kolonisation richtete sich zunächst naturgemäß nach den Inseln und Küsten Kleinasiens. Ihre Besiedelung erfolgte allmählich und erstreckte sich etwa über den Zeitraum von 1300 —1000. So wurde das Ägäische Meer ein griechischer See; die Phönizier wurden aus ihm verdrängt (§ 6). Die Kolonien waren selbständige Staaten. Äolier aus Nordgriechenland gingen nach Lesbos; Ionier aus Mittelgriechenland besetzten den mittleren Teil der kleinasiatischen Küste und gründeten Kolonien in Chios, Samos, Milet, Ephesos, Smyrna. Die Gunst der Yerhältnisse brachte die asiatischen Griechenstädte zu erstaunlich schneller Blüte: als Ackerbaukolonien gegründet, zogen sie den phönikischen Handel an sich und beerbten die absterbenden Kulturmächte Yorderasiens. Bald überflügelten die ionischen Städte die ändern so sehr, daß man später unter Ionien das griechische Kolonialland überhaupt verstand.

6. Geschichte des Altertums - S. 66

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
66 Griechische Geschichte. Vierte Periode (362 — 197). Aber zunächst mußte er, im Alter von 20 Jahren im Jahre 336 auf den Thron gelangt, die wilden illyrischen Bergvölker züchtigen. Auf die Nachricht, er sei gefallen. entstand in Griechenland ein Aufstand, an dessen Spitze Theben und Athen traten. Alexander eilte herbei, zerstörte, um ein abschreckendes Beispiel zu geben, Theben — nur die Tempel, heißt es, und das Haus, in dem einst der Dichter Pindar gewohnt hatte, blieben verschont —, war aber gnädig gegen Athen als den Hauptsitz griechischer Bildung. 57. b) Sein Zug gegen Asien. Eroberung Kleinasiens und der Küstenländer. Nachdem er den General Antipatros als Reichsverweser zurückgelassen hatte, trat er im Frühling 334. mit einem Heere von 30000 Mann Fußsoldaten und öooojäeitem den Zug gegen das persische Reich an, wo Darius Iii." herrschte. Das Reich war in argem Verfall: der Aufstand des jüngeren Kyros und die raschen Siege des Agesilaos hatten seine innere Schwäche schon erkennen lassen. Wiederholte Palastunruhen hatten es zerrüttet; zahlreiche Völker waren selbständig geworden; die Zentralgewalt machtlos gegenüber den Sonderinteressen der einzelnen Statthalter; das Heer, groß an Zahl, doch ohne Ordnung; die Feldherren unfähig, nachlässig und doch hochmütig; der König selbst schlaff und ohne Tatkraft. Am Flusse Granikos stieß Alexander auf das erste feindliche Heer; nach hartem Kampfe, in dem er selbst in Lebensgefahr geriet — Kleitos rettete ihm das Leben —errang er den Sieg. Nun zog er südwärts die Westküste Kleinasiens entlang, erstürmte Milet, eroberte die Provinzen an der Südküste und machte in der phrygischen Stadt Gordium Rast, wo er den gordischen Knoten mit dem Schwerte zerhieb. Kleinasien war sein. Im nächsten Jahre, 333, zog Alexander nach Südosten, überschritt die unbesetzten klllkischen Pässe und gelangte nach Tarsus, wo er von dem Arzte Philippos aus schwerer Krankheit errettet wurde. Im Begriff über die syrischen Pässe zu gehen, erhielt er die Nachricht, daß Darius mit einem großen Heere in seinem Rücken stehe. Er kehrte um und siegte bei I8s03 durch seine überlegene Feldherrnkunst über die Übermacht. Das Lager der Perser mit ungeheuren Schätzen wurde erbeutet, auch

7. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 97

1912 - München : Oldenbourg
Die Polarländer. 97 reicht. Die eigenartigen Klimaverhältnisse der Polarwelt und deren Einfluß auf die benachbarten Kontinente, die Verteilung von Wasser und Land, die Meeresströmungen, die Eiswelt, Flora und Fauna, die Besiedelung und die wirtschaftliche Bedeutung dieser Gebiete, nicht zum wenigsten endlich die erschütternden Katastrophen wie die Beweise heldenhafter Größe in der Geschichte ihrer Erforschung^) verleihen der Polargeographie besonderes Interesse. 1. Die Polargebiete haben infolge des tiefen Sonnen-standes die niedrig st e mittlere Jahreste m per atur auf der Erde (im Innern von Grönland — 20°). Zwar fallen die Orte der tiefsten Wintertemperatur nicht mit den geographischen Polen zusammen, wenigstens nicht auf der nördlichen Erdhälfte, wo der Kältepol um Werchojansk nahe dem Polarkreis in Sibirien liegt (Januartemp. —50° und tiefste Temp. —70°); aber die Ianuartemperatur sinkt z. B. im Innern Grönlands auf — 40° und selbst die Julitemperatur bleibt noch unter dem Gefrierpunkt, während diese allerdings in Sibirien auf 15—20° steigt, also der von Berlin gleichkommt. Die Sommer sind kurz und die beträchtliche Zufuhr von Wärme wird hauptsächlich zum Schmelzen des Eises verwendet. Ein vollständiges Auftauen findet nur an günstig gelegenen Abhängen statt, wo dann die spärliche Vegetation keimt, vorwiegend Zwergsträucher, Flechten und Moose. 2. Eine Eigentümlichkeit der Polar w e l t sind ferner ihre extremen Tages- und Nachtlängen. Die Dauer des längsten Tages und der längsten Nacht wächst von 24 Stunden am Polarkreis bis zu sechs Monaten an den Polen. Doch verkürzt die Dämmerung die Länge der Nächte bedeutend. Überdies wird die Polarnacht noch gemildert durch das Polarlicht (Nordlicht, Südlicht). 3. Die klimatischen Verhältnisse erklären die tiefe Lage der Schnee-u n d Eisgrenze, die hier bis zum Meeresspiegel herab-steigt (Abb. S. 98). Das Innere Grönlands ist völlig unter dem sog. Inlandeis begraben, einer Eiskappe von 1000 m Mächtigkeit, die heute noch das getreue Bild der einstigen Eiszeit gibt. Nur die höchsten Spitzen ragen als sog. N u n a t a k s hervor. 4. Den Polar gebieten entstammen auch die kalten Meeres st römun ge n und die aufsteigenden Tiefenwasser a n den Küsten. Vom Nordpolarmeere her zieht z. B. die Labrador-st r ö m n n g, die oft so verheerend auf die Kulturen der atlantischen Küste in den Vereinigten Staaten wirkt, von der Antarktis die B e n g u e l a st r ö m u n g , die die Ursache der Regenarmut Deutsch-Südwestafrikas wird, dann der Perustrom, der die Westküste Südamerikas bespült. ') 1847 ging die englische F r a n k l i n - E x p e d i t i o n mit 129 Mann Besatzung auf King Williamsland in Britisch-Nordanrerika unter und 1881 wurden von der amerikanischen Jeanette-Expedition unter de Song bei den Neusibirischen Inseln von 33 Mann nur 13 gerettet. Die 96 tägige Schlitten- und Bootfahrt der ö st e r r. Expedition unter Payer und' Wey -p r e ch t 1874 führte zur Entdeckung von Kaiser Franz Josephs-Land. Die Durchquerung Grönlands geschah durch Nansen 1888 auf Schneeschuhen. Die „Fram"-Expedition unter Nansen drang 1896 bis 86° 4' vor. 1878 umsegelte Adolf Erik Norde ns k i ö l d auf der „Bega" zum ersten Male die Alte Welt. 1902 entdeckte Erich vondrygalski unter 66° s. Br. Kaiser Wilhelms Ii.-Land mit dem 336 m hohen Gaußberg, einem erloschenen Vulkan.

8. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 71

1912 - München : Oldenbourg
Nordamerika. 71 beständig über der tiefblauen Fläche. Nahe dem Mittelpunkt erhebt sich plötzlich eine gewaltige helle Dampfkugel mit dumpfem Poltern aus der Tiefe und verwandelt sich in eine Wolke, während sie das Wasser fußhoch emporschleudert. Dann ist wieder einige Sekunden Pause und das Wasser liegt ruhig und glatt da, bis wieder eine womöglich größere Dampfkugel seine Tiefe aufwühlt. Dieses Schauspiel wiederholt sich in immer kleineren Zwischenräumen, bis endlich der See in ein wildes Wogen gerät. Er erreicht fast den Rand des Schlundes; gewaltige schaumgekrönte Wellen erheben ihre glitzernden Häupter und schießen zischend und brüllend hin und her, bis sie ohnmächtig zurückfallen in den Schlund. Aber neue Wogenungeheuer treten an ihre Stelle; immer wilder wird der Aufruhr, immer höher züngeln die Wogenschlangen, immer dichter wird die Dampfwolke, immer heftiger das Brüllen und Donnern in der Tiefe: da mit einem Male scheint der ganze See in einer gewaltigen Wassersäule emporzusteigen und ein geschlossener Wasserstrahl von 8 m Dicke fährt bis zu 100 m in die Höhe, die Dampfwolke steigt bis zu 300 m und mehr. Zischen, Klatschen, Brüllen, Donnern, dies sind die Töne, die die Luft erfüllen; es ist unmöglich, das eigene Wort zu hören; die Erde bebt unter dem Fuße, gewaltige Entladungen gleich dem Gebrüll der schwersten Geschütze übertönen den fürchterlichen Lärm der Tiefe, Steine fliegen hoch empor, Strahl auf Strahl schießt in die dampferfüllte Höhe, einer den andern überholend. Allmählich sinkt die kolossale Wassersäule niedriger, der Lärm läßt nach; der Donner wird schwächer und ebenso plötzlich, wie sie sich erhoben, verschwindet die Wassermasse in dem Schlunde, der nun fast trocken daliegt. Nur die Dampfwolke in der Höhe und das Donnern in der Tiefe geben noch Kunde von dem furchtbar großartigen Schauspiel, das soeben stattgefunden hat. Auch der nahe Fluß legt Zeugnis dafür ab. Seine kühle Flut ist angeschwollen und in einen dampfenden, heißen Strom verwandelt — so groß war die Wassermasse, die der gewaltigste Geiser der bekannten Welt gespien hat — der „Exzelsior" (Abb. S. 70). (Nach K. von Rittet) Die Union als Weltmacht. In einzelnen Erwerbszweigen geht die Union bereits allen Ländern der Erde voran, so in der Getreide-, Banmwoll-, Tabak-, Kohlen- nnb Roheisen-, Gold-, Silber-, Klchfer- und Qnecksilbererzengnng. Der Reichtum des Landes an S t e i n - kohlen und Eisen ist wieder die Ursache einer gewaltigen Maschinen-industrie geworden. Auch die Baumwollindustrie steht bereits auf hoher Stufe. Gewaltige Fortschritte hat ferner die Viehzucht gemacht, so daß ihre Erzeugnisse sogar zur Versorgung Europas dienen. Die Union besitzt außerdem ein großartiges Kanal-, Eisenbahn-, Telegraphen- und Fernsprechnetz. Zu all dem kommen die trefflichen Häfen, die schiffbaren Ströme und Binnenseen, die unvergleichliche Lage zwischen Asien und Europa und seit neuester Zeit auch ein ansehnlicher und sehr wertvoller Kolonialbesitz, endlich der Erfindungs- und Unternehmungsgeist und der kaufmännische Sinn des Amerikaners. So ist es begreiflich, daß die Union im Welthandel mit England und Deutschland um den Vorrang wetteifert und daß es „das Land der unbegrenzten Möglichkeiten" genannt wird. Mexiko. . ®e9en Süden geht das wüstenhafte Coloradoplateau in die 2000 m hohe Hochfläche von Mexiko über. Es lassen sich hier drei Klima- und Kulturzonen unter-

9. Griechische und römische Geschichte für die 5. Klasse - S. 48

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Geschichte der Griechen. zusammen war. Aber an groen Hoftagen, bei festlichen Gelegenheiten umgab er, der Beherrscher Asiens, um den Asiaten zu zeigen, da er an die Stelle der Perserknige getreten sei. sich mit demselben Prunk und derselben Feierlichkeit, wie jene es getan hatten; dann erschien er in der persischen Knigstracht und verlaugte von allen, auch den Macedoniern. da sie ihn durch Fufall ehrten. Auch zog er vornehme Perser, An-gehrige des bisher herrschenden Volksstammes, an sich heran und verlieh ihnen mter und Statthalterschaften; es lag ihm daran, Macedonier und Perser, die er beide zu herrschenden Vlkern in seinem Reich bestimmt hatte, einander zu nhern. Zunchst aber erregten diese Neuerungen bei den Macedoniern. die sich zurckgesetzt glaubten, viel Unmut. Ja, es entstand eine Verschwrung gegen das Leben des Knigs, um die auch Philotas, der Sohn Parmenions. wute, ohne da er sie ihm ge-meldet htte; als Alexander davon erfuhr, lie er ihn hinrichten und auch seinen Vater Parmenion tten. Bald darauf fhrte die Mistimmung der Offiziere wieder zu einem Ausbruch. Klitos reizte den König beim Gelage dadurch, da er seine Taten herabsetzte und dafr die Verdienste seines Vaters aufs hchste pries; da ergriff Alexander im Rausche einen Speer und durchstach den, der ihm am Granikos das Leben gerettet hatte. Freilich, als er die Tat vollfhrt hatte, erfate ihn die tiefste Reue; drei Tage lang verschlo er sich vor den Seinen und weigerte sich Speise und Trank zu sich zu nehmen. Bald aber war Alexander zu neuen Taten bereit; und die Seinen waren willig ihm zu folgen. Mit einem groen Heere, das teils aus Macedoniern und Griechen, teils aus ausgehobenen Asiaten bestand, brach er der das Gebirge in das mrchenhafte Wunderland Indien ein. Bis der den Indus drang er vor; endlich weigerten sich seine Truppen weiterzuziehen. Da entschlo er sich zur Umkehr. Zwlf turmhohe Altre lie er errichten, um das Endziel seiner Feldzge zu bezeichnen. Dann fuhr er auf einer Flotte, die er hatte bauen lassen, den Indus abwrts bis zum indischen Ozean, den noch kein Grieche gesehen hatte, und brachte hier dem Poseidon ein feierliches Opfer. Die Flotte bergab er darauf seinem Admiral, der sie durch unbekannte Meere bis zur Mn-dung des Euphral und Tigris fhrte; er selbst begann mit dem Land-Heer den Rckmarsch durch die wasserlosen Wsten des heutigen Belut-schistan. Dort erduldeten die Truppen furchtbare Qualen, und viele von ihnen starben; aber der König teilte mit ihnen alle ihre Leiden und schttete wohl das ihm in einem Helm gebrachte Wasser uugetrunken auf den Boden, um vor den Seinen nichts voraus zu haben.

10. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 95

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die Gesteinshülle. 95 a, b Schuttkegel. Störungen der normalen Talbildung. 1. Umgestaltung des Längsprofils der Täler. Der normale Bau eines Tales erführt zumeist durch sekundäre Einflüsse eine Störung. Baut ein Wildbach von der Seite her einen Schuttkegel in das Tal (a, b), so kann dies zur Seebildung und nach Zuschüttung des Sees zur Bildung von Talstufen führen. Eine gleiche Wirkung haben Bergstürze in den Alpen, vielfach auch die hohen Mo- ränenwälle der eiszeitlichen Gletscher hervorgerufen, z. B. im Otztal. Eine Unterbrechung der normalen Gefüllslinie wird ferner bedingt durch ungleiche Beschaffenheit des bodenbildenden Gesteins, indem harte und weiche Schichten miteinander wechseln. Die leichter zerstörbaren Teile werden ~~a ^ vom Wasser abgetragen, die festen Ge- steinsbänke dagegen bleiben als „Riegel" erhalten und bilden Talstufen, über die der Fluß in brausenden Fällen stürzt. Diesen Stusenbau weisen alle Täler der Hohen Tauern auf; berühmt sind namentlich die Fälle des Krimler- und Gasteinertales. 2. Umgestaltung des Querprofils der Täler. Mit der Veränderung der Gefällskurve erfolgt gleichzeitig auch eine Um- gestaltung im Querprofil eines Tales. Der Abfuhrkanal eines Tales hat zunächst die Form eines V (Stadium I), das Werk der Sägearbeit des Flusses. Trifft aa weiche Schichten, b harte Schicht. Veränderungen im Querprofile eines Erostonstales. dieser in seinem Laufe auf eine harte Gesteinsbank, die die Sägearbeit erschwert, so weicht der Fluß seitwärts aus, greift seine Talwände an und erweitert bzw. verbreitert das Tal (Stadium Ii). Die seitliche Ausbreitung des Talraumes aber führt zur Verringerung des Gefälls, zu Krümmungen des Flußlaufes und zur Ablagerung der Sedimente, mithin zur Talzufchüttung (Stadium Iii). Die Arbeit des Flusses bei der Umgestaltung des Talquerschnittes ist also eine drei- fache, ein Sägen, Ausweiten und Zuschütten. Erhöhte Wasserzufuhr durch Steigerung der Niederschläge oder Vermehrung des Gefälls durch Hebung des Bodens kann die bereits erstorbene Talbildung neu beleben. Der Fluß bohrt sich dann in seine eigenen Sedimente ein, die als
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