Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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der andere einen Backofen. Der Riese auf der Burg Eberstein erhielt von dort Mehl und Brot. Da einst der Backofen nicht heiß genug war, legte er im Zorn auf seinem Burgberge einen eigenen Backofen an. Weil er nun in Ottenstein sein Korn nicht mehr mahlen sollte, baute er auf dem Teufelstein eine eigene Mühle und leitete durch ein gebohrtes Loch das Wasser von Ottenstein hierher. Die Mühle zu Ottenstein hatte fortan fein Wasser mehr. — (D. I. 3, Das Riesenspielzeug.)
5. Zwerge. Die Zwerge im Thieder Lindenberge brachten den Armen Speise und Trank, borgten den Bauern aus der Umgegend Küchen- und Tafelgeschirr bei Hochzeiten und Kindtaufen, stahlen aber die neugeborenen Kinder aus der Wiege. Abends stellte man den Zwergen Festspeise vor den Berg. Als sie aber geneckt wurden, wanderten sie aus. — Die Zwerge im Keilberge bei Stadtoldendorf taten den Menschen viel Gutes. Die einer Frau geschenkte Dieße Flachs konnte jeden Tag abgesponnen werden, war aber am andern Morgen wieder voll, wenn'ein Rest Flachs übrig gelassen wurde. Als die Frau die Dieße einmal ganz abspann, blieb sie für immer leer. — (D. I. 3, Hütchen. Die Heinzelmännchen.)
6. Hexen. Nach dem Volksglauben reiten in der Walpurgisnacht (1. Mai) die Hexen auf Heugabeln und Besenstielen auf den Brocken, um mit dem Teufel zu tanzen und den Schnee vom Brocken zu fegen. Einige von den Felsblöcken des Brockens heißen Hexenwaschbecken, Hexenaltar, Teufelskanzel. (D. I. 3, Jungfrau Ilse. D. I. 4, Die Roßtrappe.) —
7. Religion der alten Deutschen. Wodan, der Einäugige (Sonne), trug einen blauen, besternten Mantel und einen breiten Hut (Himmel, Sterne, Wolken). Wenn er auf seinem achtßeinigen Schimmel durch die Lust ritt, so rauschten die Bäume und knackten die Zweige (Sturm). Wölfe waren seine Jagdhunde, hinter ihm ritten mit Geschrei die im Kampfe gefallenen Helden. Wodans Gemahlin hieß Freia, in der Sage Frau Holle. Sie schmückte die Erde im Frühling. Machte sie aber ihr Bett, so schneite es auf der Erde. (D. I. 3, Frau Holle.) Wodans Sohn Donar führte als Gott des Gewitters den stets in seine Hand zurückkehrenden Hammer. Als die alten Deutschen Christen geworden waren, blieb die Erinnerung an die alten Götter noch lange Zeit. Wodan wurde der Teufel, die übrigen Götter wurden Heren, Feen und Kobolde. An die alten Götter erinnern noch die Tagnamen Donnerstag und Freitag, auch die Osterfeuer. Auch in unseren Märchen und Sagen finden wir die alten Götter wieder. Wodan z. B. wurde zum wilden Jäger.
8. Die Sage vom Helden Siegfried. Siegfried war der Sohn des Königs in den Niederlanden. (D. I. 3, Siegfrieds Schwert.) Er erlegte den in einer Schlucht hausenden Drachen, badete sich in dessen
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nach den Vorstellungen, die sie aus seinen dichterischen Schpfungen gewonnen hatten. So ist die Kenntnis der homerischen Mythologie eine notwendige Voraussetzung fr das Verstndnis des ganzen antiken Geisteslebens.
a) Ursprung der Götter und ihrer Herrschaft der die lvelt.
Als Ursprung der Götter wird Okeanos bezeichnet, als Mutter seine Gattin Tethys. Ihre Nachkommen sind die Titanen, von denen nur Japetos und Kronos genannt werben. Von Kronos und seiner Gemahlin Rhea stammen die Kroniden ab: Zeus, Poseidon, Hades und Here.
Von Zeus und seinen Geschwistern werden die Titanen unter-worfen und im Tartaros eingekerkert. Die Sieger teilen die Welt so unter sich, da Zeus den Himmel erhlt, Poseidon das Meer, Hades die Unterwelt, die Erde aber und der Olympos gemein-samer Besitz bleiben. Dabei werden auch in der neuen ra einige der alten Götter beibehalten, so Okeanos, Ge, die Mutter Erde. Atlas, der Trger der Sulen, die Erde und Himmel aus-eiuauderhalteu, Helios, der Sonnengott, und seine Schwester Eos, die Gttin der Morgenrte.
b) Die Götter des Himmels.
1. Zeus, als Sohn des Kronos der Kronide, nach seiner Wohnung auch der Olympier genannt, ist der Gott des Himmels und aller Himmelserscheinungen. Von ihm kommt der Regen, der Schnee, der Fahrwind: er trmt die Wolken auf, ist darum schwarz-umwlkt. Auf ihn wird das Gewitter zurckgefhrt; er schleudert den Blitz und donnert in der Hhe, laut und weithin tnend. Das Symbol der Wetterwolke ist die von Hephstos gefertigte gis, von der er den Beinamen gistrger hat. Er schickt Tag und Nacht und ordnet dm Zeitlauf. Als hchster Herrscher hat Zeus die Herrschergewalt der Götter und Menschen und heit auch deren Vater. Er beruft und hlt die Gtterversammluugen, ist der hchste Berater, weise, bergewaltig und sehr stark. Da er auch die Zukunft kennt, kommt ihm die Weissagung zu; er kndet sie an durch das Gercht oder durch den heiligen Vogel, den Adler, und sendet Vorzeichen. Er lenkt die Geschicke der Menschen; in seinem Hause sind die Gefe mit guten und bsen Gaben. Er schtzt alle menschliche Ordnung, insbesondere das Knigtum ist der Hort der Familie, der Fremden und Schutzflehenden, wacht der die Vertrge. Als Lenker der Schlachten hlt er in seiner
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tigen Vaters Tochter, und steht von allen Gttinnen dem Zeus am nchsten. Wie Zeus hat sie Gewalt der die Himmelserschei-nungen; sie sendet Gewitter, fhrt die gis, lenkt die Winde. Nach ihrer ueren Erscheinung ist sie die Gttin mit dem leuch-tenden Auge, die schngelockte. Namentlich in der Jlias ist sie Kriegsgttin, Pallas, die Waffenschwingende. Die Werke des Krieges besorgt sie in der Weise, da sie mit Mut berlegung verbindet; sie ist reich an Rat, feuert das Volk an, wehrt und hilft, verleiht Beute, ist unbezwinglich. Tapfere und kluge Helden schtzt sie, wie Tydens, Diomedes, Odyffens. Die herrlichen Werke, die Athene zu fertigen versteht, bezeichnen das Hchste in weiblichen Kunst-arbeiten, besonders im Spinnen und Weben. Ihre berhmteste Kultussttte ist Athen.
6. Ares, Sohn des Zeus und der Here. Sein Wohnsitz ist das kriegerische Thrakien. Als Verkrperung des Krieges ist er ehern, riesengro, gewaltig, schnell, hitzig, unersttlich im Kampfe, strmisch. Im Gegensatz zu Athene ist er der Vertreter der un-berlegten, unzuverlssigen Kampfeswut: rasend, wetterwendisch, menschenverderbend, Mauerstrmer, und sonach das vollendete Un-heil und als solches verhat. Das Entsetzen, das er verbreitet, und seine Mordlust kommt auch in seiner Verwandtschaft und Be-gleitung zur Erscheinung. Seine Schwester ist Eris, die Urheberin des Streites, sein Sohn Phobos, Furcht, sein Wagenlenker Deimos, Schrecken. Seine Begleitung bilden die verderbliche Todesgttin, Ker, und der Dmon des Schlachtgetmmels. Tchtige Krieger sind Ares Lieblinge, seine Genossen und Sprlinge.
7. Aphrodite, die Tochter des Zeus und der Dione, nach ihren Kultussttten Kypris und Kythereia benannt. Als Gttin der weiblichen Schnheit und der Liebe heit sie die goldene, die s lchelnde, die mit schner Kopfbinde geschmckte. Immer be-dienen sie die Chariten. Wo ein Weib als schn geschildert wird, wird sie mit Aphrodite verglichen. Ihr Grtel ist der Sitz alles Liebeszaubers. Die Sorge fr Hochzeit und Ehe ist ihr Beruf. Sie ist unkriegerisch und heit deshalb auch die schwchliche Gttin. Als Freundin und Schtzerin des Paris nimmt sie entschieden fr die Troer Partei.
8. Hephstos, Sohn des Zeus und der Here. In der Jlias wird Charis, in der Odyssee Aphrodite als seine Gattin genannt. Weil er lahm zur Welt kam, warf ihn Here vom Olymp hinab; spter schleuderte auch Zeus ihn vom Olymp. Wegen seiner krper-lichen Gebrechen heit er lahm, hinkend, krummfig. Er ist deshalb
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Extrahierte Personennamen: Charis
Extrahierte Ortsnamen: Pallas Odyffens Athen Thrakien Paris
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2 Nebengottheiten: Amphitrite ist die Meerestochter, die Gttin der dunkeln, an das Gestade brausenden Meeresflut, schwarz-ugig, dumpf brausend. Sie pflegt die Geschpfe des Meeres. Die Tchter des bei Homer nur als Meergreis bezeichneten Nereus sind die Nereiden. Die bekannteste ist Thetis, die Gemahlin des Pelens, die Mutter des Achilleus, die silbersige, die schn-gelockte Meerestochter. Proteus, der Untergebene des Poseidon, htet seine Robbenherden und hat die Kraft, sich vielfach zu ver-wandeln und zu weissagen. Seine Tochter ist Eidothee. Jno Lenkothee ist des Kadmos Tochter, aber unter die Götter versetzt. Phorkys ist ein Meergreis, der Herrscher des den Meeres. Seine Tochter, die Nymphe Thoosa, ist die Mutter des Kyklopen Poly-phemos, des Sohnes des Poseidon.
d) Die Götter der Erde.
1. Demeter ist Ackergttin und heit blond, von der Farbe des reifen Getreides, auch schn gelockt. Ihre Gabe, die Feldfrucht, essen die Menschen. Sie ist ttig beim Worfeln, sondert die Frucht von der Spreu. Ihre und des Zeus Tochter ist Persephoueia. Im thessalischen Pyrasos hat sie einen heiligen Hain.
2. Dionysos, den himmlischen Gttern gleichgestellt, ist Sohn des Zeus und der Semele, die Wonne der Sterblichen. Den schwrmenden Dionys und seine Pflegerinnen jagt der Thraker-frst Lyknrgos ins Meer und wird dafr geblendet.
3. Niedere Erdgottheiten sind die Flugtter, wie Skamauthros und Simoeis, und die Nymphen, wie Kirke und Kalypso.
e) Die Götter der Unterwelt.
1. Hades, der unterirdische Zeus, der Herrscher der Unter-irdischen, erloste fr sich das dstere Schattenreich. Seine Wohnung ist die unsichtbare Tiefe der Erde. Seine Kappe verleiht der Tarn-kappe entsprechend Unsichtbarst. Er ist stark, riesenhaft, nnver-shnlich und unbeugsam, der gewaltige Trhter der Unterwelt. Als Feind alles Lebens ist er allgemein verhat. Auf seinem Wagen mit den berhmten Rossen entfhrt er seine Beute in die Unterwelt.
Als Pluton, als Spender des Reichtums, des Segens, der aus dem Dunkel der Erde kommt, kennt Homer den Hades noch nicht.
2. Persephoueia, die Gemahlin des Hades, ist hehr und furchtbar. Sie hat die Herrschaft der die Frauen in der Unterwelt
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zu Ehren der Ceres im April; 1. Apollinares, das Apollofest im Juli; 1. Megalenses fr die Magna mater im April; die Saturnalia int Dezember, ein Freudenfest zu Ehren des Satnrnus. Die Zahl der dies festi, an denen Spiele stattfanden, betrug am Ende der Republik 65 und stieg in der Kaiserzeit allmhlich auf mehr als das Doppelte.
5. Die Priester.
1. Die Besetzung der Priesterstellen geschah teils durch den Oberpriester (pontifex maximus), teils durch Kooptation der Kolle-gien, spter auch durch Volkswahl. Die hohen Priestertmer waren Ehrenmter, verbunden mit Freiheit vom Kriegsdienst und Staats-abgaben, doch in lterer Zeit unvereinbar mit einem politischen Amt. Die Auszeichnung bestand in der toga praetexta, dem apex, einem spitz zulaufenden hohen Hut, und Ehrenpltzen bei den Spielen. Es gab Einzelpriester (flamines) und Priesterkollegien (summa oder amplissima collegia sacerdotum).
2. Die pontifices, seit Sulla 15, bilden das hchste Kolle-ginnt und haben die Aufsicht der das gesamte Religionswesen und der die anderen Priester. Neben gottesdienstlichen Handlungen liegt ihnen die Fhrung verschiedener Listen (fasti consulares, annales, libri pontificum, s. S. 2) und die Ordnung des Kalenders ob. An der Spitze steht der ans Lebenszeit in den Tribntkomitien gewhlte pontifex maximus, dessen Amtswohnung die regia (f. S. 92) ist. Er ernennt den rex sacrificulus oder sacrorum der die ehemals von den Knigen dargebrachten Opfer zu voll-ziehen hat. Auch er wohnt in der regia und gehrt zum Kollegium der Pontifices.
3. Die flamines (flare, anblasen) sind lebenslnglich durch den pontifex maximus gewhlte Einzelpriester der rmischen Gottheiten, welche die tglichen Opfer fr diese darzubringen haben. Die 3 flamines maiores sind: der fl. Dialis (fr Jupiter), fl. Martialis und fl. Quirinalis. Der flamen des Jupiter gilt als der hchste und ist durch sella curulis, einen Liktor und Sitz im Senat ausgezeichnet. Die 12 flamines minores dienen dem Vul-canus, der Flora lt. ct.
4. Die sechs virgines Vestales, vom pontifex maximus im Alter von 6 bis 10 Jahren ausgewhlt, haben den Dienst der Vesta in deren Heiligtum (s. S. 92) wenigstens 30 Jahre lang auszuben, indem sie das heilige Feuer unterhalten und
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Extrahierte Personennamen: Megalenses Sulla Martialis
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Hand die heilige Wage, von der die Entscheidung abhngt. Die wichtigsten Kultussttten des Zeus sind in Dodona in Thessalien und auf dem Gipfel des Ida.
2. Here, als Tochter des Kronos von Okeanos und Tethys auferzogen, ist Schwester und ehrfurchtgebietende Gattin des Zeus. Mit Rcksicht auf ihr Alter und ihre Stellung wird sie als alt-ehrwrdige Gttin angeredet. Neben Zeus thronend, hat auch sie die Macht der Donner und Blitz, Strme und Nebel. Sie waltet als Schtzerin der Ehe. Ihre Schnheit wird durch die Prdikate schngelockt, grougig, hoheitblickend, weiarmig bezeichnet. Die Chariten bilden ihr Gefolge. Wegen des ihr ungnstigen Urteiles des Paris ist sie die unvershnliche Feindin der Troer und be-gnstigt die Achter, weshalb sie mehrfach mit Poseidon und Athene verbndet erscheint. Auch zu Zeus tritt sie oft in Gegensatz. Ihre Hauptkultussttten sind Argos, Sparta und Mykeue.
3. Phbos Apollon, Sohn des Zeus und der Leto, steht dem Zeus sehr nahe und fhrt die Prdikate: im Lichte geboren, goldbehangen, goldgeschmckt. Vor allem ist Apollon der Todes-gott, der Jnglinge und Männer dahinrafft, und fhrt als solcher Pfeil und Bogen. So heit er der Gott mit dem silbernen Bogen, der Bogenberhmte, der in die Ferne Treffende. Mit seinen sanften Pfeilen sendet er leichten und pltzlichen Tod. Einen schrecklichen Tod aber bereitet er denen, welchen er zrnt. So erlegt er die sechs Shne der Niobe, weil sie sich vermessen der seine Mutter Leto geuert hatte. Seine Geschosse erregen die Pest. Apollon erteilt Orakel in Pytho und verleiht die Kunst der Weissagung, z. B. dem Kalchas. Auch lehrt er dem Demodokos und Phemios die Kunst des Gesanges.
4. Artemis, Tochter des Zeus und der Leto, Schwester des Apollon, wird jungfrulich, schngelockt, mit schnem Kopfputz, golden thronend genannt. Sie berragt die Nymphen, die sie be-gleiten; mit ihr werden die schnsten Frauen (Helena, Penelope) verglichen. Als Gttin, die Pfeil und Bogen fhrt, heit sie die Pfeilschtzin, die Bogenshrende, die gut Zielende. Mit diesen Waffen ist sie Todesgttin und zugleich Jagdgttin, die im Freien schweifende Herrin des Wildes, die ihre Freude am Jagdlrm hat. Sie ttet die Frauen bisweilen sanft und ohne Krankheit, doch auch pltzlich und im Zorne, wie die Niobiden. Als Gttin mit goldener Spindel erinnert sie an die Schicksalsmchte, die Mren.
5. Pallas Athene ist des Zeus Tochter, die herrlichste Trito-geneia (am Triton geborene), die vom Zeus Geborene, des mch-
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Extrahierte Personennamen: Phbos_Apollon Helena
Extrahierte Ortsnamen: Dodona Thessalien Paris Sparta Jagdlrm
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langsam, doch hat er einen nervigen Nacken und eine zottige Brust und ist stolz auf seine Strke. Hephstos ist der Gott des Feuers und aller Knste, die sich dessen bedienen. Er ist der Schmied, wegen seiner Kunst berhmt, erfinderisch und klug. Kunstwerke von ihm sind die gis und das Zepter des Zeus, die Waffen des Achill. Auch Baumeister ist er; sich und den Gttern hat er Palste errichtet.
9. Hermes, Sohn des Zeus und der Maia, heit nach dem arkadischen Gebirge, auf dem er geboren ist, Kyllenios. Er er-scheint als lieblicher Jngling, dem der erste Bart sprot. Als Bote des Zeus heit er der Bestellende und wird zu Auftrgen benutzt, die Klugheit jtttd Gewandtheit voraussetzen. Auch der starke Argostter wird er genannt. Er fhrt einen goldenen Stab; goldene Sandalen tragen ihn der Land und Meer. Er vermittelt auch den Verkehr zwischen Ober- und Unterwelt als Geleitet: der Schatten Verstorbener und sendet den Schlaf. Da Hermes gern mit Menschen verkehrt und sich ihnen hilfreich erweist, heit er der Segenspendende, der Heilbringende. Als Geber der Gter ver-leiht er Reichtum, besonders an Herden.
10. Dienende Gottheiten: Iris richtet in der Ilms an Götter und Menschen die auf Krieg bezglichen Botschaften aus. Die ihr beigelegten Attribute gehen auf ihre Schnelligkeit: schnellfig, sturmsig, mit goldenen Schwingen. Hebe, die Gttin der Jugendschnheit, kredenzt den Gttern den Nektar und leistet ihnen noch vielfach andere Dienste. Themis ist die Vertreterin der Ordnung, besonders in den Versammlungen, die sie auch beruft. Die Musen sind die Tchter des Zeus und wohnen auf dem Olymp. Sie erfreuen die Götter durch ihren Gesangs verleihen ihren Lieb-lingen die Gabe des Gesanges und kommen ihnen durch berlieferung des Stoffes zu Hilfe. Meist wird nur eine erwhnt, niemals neun.
c) Die Götter des Meeres.
1. Dem Poseidon ist bei der Teilung der Herrschaft das Meer zugefallen. Er hat schwarzes Haar. Insofern das Meer die Erde umfat, ist er der Erdhalter. Von ihm kommen Strme und Schiffbruch, wie glckliche Fahrt. Mit seinem Dreizack whlt er das Meer auf, erschttert die Erde und spaltet Felsen. Hier-nach ist er der gewaltige oder weithin herrschende Erderschtterer. Da die Meereswogen laufenden Rossen gleichen, sind diese Vorzugs-weise die Geschpfe und Tiere des Poseidon. Kultussttten hat' er in Helike und g in Acha, namentlich auch bei den Phaken, die von ihm abstammen.
Schnobel-Wohlrab, die altklass.realien. 2.Aufl. 4
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3. Die Erinnyen, die Rcherinnen alles Unrechtes, nament-lich aller uerungen der Jmpiett und des Meineides, stehen im Dienste der unterirdischen Götter und walten von der Unterwelt aus ihres Amtes auf der Oberwelt. Sie haben ein unerbittliches Herz und sind verhat.
Ii. Die griechische Tragdie.
1. Ursprung und Entwicklung.
1. Ihren Ursprung leitet die griechische Tragdie aus den zu Ehren des Dionysos gesungenen Festliedern (Dithyramben) her, deren Inhalt die Taten und Leiden dieses Gottes bildeten.
Tragdie bedeutet Gesang der Bcke", d. h. von Personen, welche mit Bocksfellen bekleidet die den Dionysos begleitenden Satyrn darstellten. Also Ausgangspunkt und charakteristischer Be-standteil der griechischen Tragdie ist der Chor.
Thespis (c. 530), der als Erfinder der Tragdie gilt, stellte dem Chor einen Schauspieler gegenber. Ihm wird auch die Er-findung der Maske zugeschrieben. Die Sage vom Thespiskarren bei Horaz, ars poet. 276.
2. Spterhin entwickelte sich der Brauch, drei Tragdien (Trilogie) eines Dichters hintereinander aufzufhren und danach noch ein Satyrspiel, ein lustiges Stck, in dem der alte Chor der Satyrn beibehalten war, so da im ganzen eine Tetralogie (vier Stcke) fr eine Auffhrung zu liefern waren. Die Dichter traten mit ihren Dramen an den groen Dionysien miteinander in Wett-bewerb und suchten einen Preis zu gewinnen.
Der Stoff der Tragdie ist fast ausschlielich der Heldensage entnommen.
2. Die Bltezeit.
Seine hchste Blte erreichte das griechische Drama in Athen zur Zeit der Perserkriege durch die drei groen tragischen Dichter schylos, Sophokles und Euripides.
1. schylos kmpfte mit in den Schlachten bei Marathon, 35 Jahre alt, bei Salamis und Plat. Er starb 456 zu Gela in Sizilien. schylos fhrte den zweiten Schauspieler ein, erweiterte infolgedessen den Dialog und beschrnkte die Chorgesnge. Auf ihn gehen der Kothurn und die langen Gewnder zurck. berdies stattete er die Bhne durch Dekoration besser aus und vervollkommnete
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das Maschinenwesen sehr. Die Trilogien stellen bei ihm innerlich zusammengehrige Handlungen dar.
schylos schrieb 90 Stcke; davon sind sieben erhalten: der gefesselte Prometheus, die Sieben gegen Theben, die Perser (histo-rischer Stoff), die Trilogie Orestie, umfassend Agamemnon, Choe-phoren (Spenderinnen der Totenopfer) und Eumeuiden, schlielich Hiketides (Schutzflehende).
2. Sophokles, geboren im attischen Gau Kolonos, soll sechzehn-jhrig am Siegesreigen nach der Schlacht bei Salamis teilgenom-men haben. Im 54. Lebensjahre wurde er nach der Auffhrung der Antigene (442) zugleich mit Perikles zum Strategen gegen Samos gewhlt. Zwanzigmal erhielt er den ersten Preis. Die Erzhlung, er sei von seinem Sohne Jophon verklagt und nach Vorlesung des dipus auf Kolonos freigesprochen worden (Cic. Cat. mai. 7), ist schwerlich glaubwrdig. Er starb 405, 91 Jahre alt.
Sophokles fhrte den dritten Schauspieler ein. womit die weitere Entwicklung des Dialoges und die Zurckdrngung des Chores zusammenhing. Auch er schrieb Trilogien, aber diese bil-beten nicht mehr innerlich zusammenhngende Ganze. Von Sopho-kles gab es der 120 Stcke; von diesen haben wir noch sieben: Antigene, dipus König und auf Kolonos, Elektro, Trachinierinnen, Aiax, Philoktet.
3. Euripides, 480 auf Salamis geboren, Schler des Anaxa-goras und der Sophisten Prodikos und Protagoras, Freund des Sokrates, starb 406 zu Pella in Makedonien als Gast des Knigs Archelaos. Die Chre verlieren den Zusammenhang mit der Handlung des Stckes und treten immer mehr zurck. Die Lsung des Knotens erfolgt fters durch einen Gott (deus ex machina. Vgl. S. 46).
Euripides schrieb etwa 90 Dramen; von diesen sind 18 Tragdien und 1 Satyrspiel (Kyklops) erhalten. Am bekanntesten sind: Medea, Iphigenie in Aulis und bei den Tanriern, die Bacchen.
3. Das athenische Theaterwesen.
1. Die Auffhrung der Stcke war Staatssache. Ihre Zulassung hing von einem Archen ab. Auffhrungen fanden nur an Dionysosfesten statt. An den groen Dionysien im Mrz kmpften drei tragische Dichter mit je einer Tetralogie, sowie drei Komdiendichter mit je einem Stck um den Preis.
Die Kosten des Chores trug der Choregos, ein reicher Brger, der hierzu vom Archoit bestimmt wurde. Er stellte den Chorlehrer,
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die tglichen Opfer darbringen. Die Vestalinnen stehen im hchsten Ansehen. Sie tragen weie Kleidung, um die Stirn eine weie Binde (infula) mit herabhngenden Bndern (vittae).
5. Die Xv viri sacrorum oder sacris faciundis; anfangs 2, dann 10, schlielich 15, haben die im Jupitertempel aufbewahrten sibylliuischeu Bcher im Auftrag des Senats einzusehen und Shnemittel daraus zu erforschen. Die auf Veranlassung der sibyllinischen Bcher neu eingefhrten Kulte (f. S. 80) stehen unter ihrer Aufsicht.
6. Die nugures, die Vogelschauer, seit Csar 16, haben den gttlichen Willen aus dem Vogelflug (signa ex avibus) zu erkunden, indem sie ein templum (s. S. 81) mit ihrem lituus, einem oben gebogenen Stab, herstellen und, das Gesicht nach Sden gewendet, gnstige Zeichen von links, ungnstige von rechts erwarten. Auch aus dem Blitz (signa ex coelo) und aus dem Fressen der heiligen Hhner (signa ex tripudiis), dies besonders im Kriege, erkennen die Auguren die Zustimmung der Götter zur Ausfhrung des beabsichtigten Vorhabens oder ihre Abneigung.
7. Die haruspices, die Opferschauer, etruskifcher Herkunft, haben aus den Eingeweiden der Opfertiere den gttlichen Willen zu deuten, ferner die Shnung der Wunderzeichen (procuratio prodigiorum) und der Blitze zu vollziehen.
8. Die fetiales, ein Kollegium von 20 Mitgliedern, haben in lterer Zeit unter feierlichen Gebruchen die ofsizielle Kriegs-erklrung auszufhren und den Abschlu des Friedens zu sanktionieren. Spter treten sie nur selten in Ttigkeit, bleiben aber auch in der Kaiserzeit bestehen.
9. Besondere Brderschaften (sodalitates) bilden: die Salii, Tnzer, 2 Kollegien von je 12 Mitgliedern patrizischen Standes, die alljhrlich im Mrz feierliche Umzge durch die Stadt zu Ehren des Mars mit den heiligen Schilden (ancilia) veranstalten und dabei ppige Gastmhler (dapes Saliares) abhalten; die fratres Arvales, die zwlf Flurbrder, die im Mai im Dienste der Gttin Dea Dia unter Absingung eines uralten Liedes Tnze auffhren, um die Fruchtbarkeit der cker zu erwirken; die Luperei, Priester des Faunus oder Lupercus, welche die Lupercalia, ein Shne- und Reinigungsfest, am 15. Februar leiteten; die Nodales Augusti, ein i. I. 11 n. Chr. eingerichtetes Kollegium, das sich dem Kulte der gens Julia widmete.
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