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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Nr. 22 - S. 29

1904 - Breslau : Hirt
§§ 39—40. Die Rheinprovinz. — Die Bauernhöfe im Münsterlande. 29 Die höchsten Weinberge erfordern oft eine Stunde mühsamen Steigens. Der bedeutendste Nebenfluß der Mosel ist die Saar. § 39. Pie Kheinprovinz (27000 qkm, 5760000 E.). Gib nach der Karte Lage, Bodengestaltnng und Bewässerung an! An: fruchtbarsten sind die Niederrheinische Tiefebene und das Maifeld bei Koblenz. Wo wird Wein gebaut? Große Steinkohlenlager befinden sich an der Ruhr (Essen, Mühlheim, Ruhrort), der Saar (Saarbrücken) und bei Aachen. In der Industrie übertrifft die Rheinprovinz alle andern Provinzen des Preußi- schen Staates. Am bedeutendsten ist sie im Wupper- und Ruhrgebiet, sowie um Aachen. Die Bewohner sind Deutsche; an der niederländischen und belgischen Grenze wohnen auch Flamländer und Wallonen. Die Rhein- provinz hat die dichteste Bevölkerung im Preußischen Staate. 3/4 der Be- wohner sind kathol., i/i evangel. Die Provinz zerfällt in 5 Regierungs- bezirke: Koblenz, Cöln, Düsseldorf, Trier, Aachen. Cöln ist die größte Stadt, Koblenz Hptst. Koblenz, starke Festg. Gegenüber liegt die Festg. Ehrcnbrcitstein. Bonn, Universität. Cöln mit der gegenüberliegenden Festg. Deutz eine Festg. ersten Ranges, wichtige Handelsstadt und Sitz eines Erzbischofs; 370 000 E. Der prachtvolle Dom (1248 begonnen, 1881 vollendet) ist das höchste Bauwerk Deutschlands (160 m hoch). Eine feste Eisenbahnbrücke verbindet Cöln mit Deutz. Düsseldorf, 215 000 E., Malerschule, Fabriken. Duisburg (düsburgs, Eisenhütten. Ruhrort, Steinkohlenhandel. Wesel, Festung. Emmerich, Fabriken und Handel. — Elberfeld, fast 160 000 E., und Barmen, über 140000 E., mit wichtigen Fabriken in allerlei Stoffen. Solingen und Remscheid, bedeutend durch Stahlwaren-Jndustrie. Essen, 230 000 E., Kruppsche Gußstahlfabrik. — Aachen, 135 000 E., ehemalige Residenz Karls d. Gr. und Krönungsstadt der deutschen Kaiser; jetzt bedeutende Fabrikstadt (Tuch) und Badeort (heiße Schwefelquellen). Krefeld, 110000 E., Sammet- und Seidenfabrikation. Trier, uralte Stadt mit Baudenkmälern aus der römischen Kaiserzeit. Saarlouis, Festung. Saarbrücken, Steinkohlenlager. Kreuznach, Saline mit Solbad. — Getrennt von der Rheinprovinz liegt Wetzlar an der Lahn. *§ 40. Pie Bauernhöfe im Wunderlande. Wiesen, Felder und Gärten sind von hohen, breiten Wüllen umgeben, auf denen Büsche und stattliche Bäume wachsen. Die Bauern wohnen nicht in Dörfern beisammen, sondern jeder hat sein Gehöft mitten auf seinem Grundstück. Die Banern- giiter sind also über die weite Ackerfläche hin verstreut und wie im Grün begraben, denn jedes Haus hat noch seinen Eichenbestand um sich her. Die Güter werden selten zerteilt. Stirbt der Vater, so erhält der älteste Sohn das ganze Erbe. Die andern Kinder gehen fast leer aus. Haben diese nicht ans andere Weise ein sicheres Auskommen zu erwarten, so bleiben sie lieber aus dem Hofe im Dienste des Bruders. Hier herrscht Arbeitsamkeit, Spar- samkeit, Einfachheit, Ehrbarkeit und treuer Glaube. Auf diesem Gehöfte dünkt sich der westfälische Bauer ebenso hoch wie ein Edelmann in seinem Stammschlosse. In der Fremde fällt der Westfale gar leicht durch seinen Dialekt auf (S-chinken, Mens-chen). — Die Bauernhäuser sind meist ein- stöckig, aber groß und geräumig. Wohnung fiir die Menschen, Stallung für das Vieh und die Tenne sind unter einem Dache, welches mit Stroh oder Schilf bedeckt ist. Hoch oben vom Giebel schauen wie in uralter Zeit

2. Nr. 22 - S. 95

1904 - Breslau : Hirt
§§ 109—110. Zusammenstellung der wichtigsten Kolonien der europäischen Staaten. 95 haben das Land zu einer blühenden englischen Kolonie gemacht. Die einheimische Be- völkerung schmilzt immer mehr zusammen. Die europäische Bevölkerung überwiegt bereits. L. Nördlich und östlich von diesen: Jnselbogen liegen eine Menge Inseln und Insel- gruppen zerstreut; ihr Gesamtname ist Polynesien, d. h. Viel-Jnsel-Land. Manche von ihnen sind gebirgig und vulkanischen Ursprungs. Andere sind niedrig und durch Korallen- bauten entstanden. Ein mächtiges Korallenriff ist auch der N.o.-Küste des Festlandes vorgelagert (B18). Auf allen diesen Inseln herrscht ein beständiger Sommer, der durch die Seeluft angenehm gemäßigt ist. Die Kokospalme ist auch hier der wichtigste Baum. Es gedeihen aber bei gehöriger Pflege alle tropischen Gewächse, z. B. Bananen, Zucker- rohr usw., und geben reichen Ertrag. Reißende Tiere, giftige Schlangen kommen gar- nicht vor, auch wenig quälende Insekten. Auf manchen Inseln hat das Christentum und europäische Sitte schon Eingang gefunden. Die bekanntesten Inselgruppen sind: 1) Die Marianen und die Karolinen, östl. von den Philippinen; deutsch. Nur eine gehört der Union. Die Marianen, auch Ladroncn [Diebsinseln) genannt, ziehen sich von N. nach S., die Karolinen von W. nach O. hin. Abgesondert von den Karolinen liegt in: W. die ebenfalls deutsche Gruppe der palau- Inseln. Alle diese Inseln zusammen haben nur etwa so viel Land wie Sachsen-Meiningen und sind meistens Korallengebilde. Die Karolinen zeichnen sich durch größere Fruchtbar- keit aus als die Marianen. Die Bewohner derselben sind wohlgestaltet und anstellig. Handelswerte liefert die Kokoserntc und der Schildkrötenfang. 2) Die Marschall-Inseln, östl. von den Karolinen, eine Gruppe von Korallen- inseln, deutscher Besitz. Die Bewohner sind gastfreundlich. 3) Die Samöa-Inseln, ziemlich in der Mitte der australischen Inselwelt, jüngst deutscher Besitz geworden. Eine Insel gehört der Union. Wegen ihrer Lage inmitten der Südsee-Jnseln und an der Fahrstraße von San Francisco sowohl nach Neu-Seeland wie nach Australien sind sie sehr wichtig für den deutschen Südseehandel. Hanptort ist Apia. Die Inseln gehören zu den anmutigsten der Südsee. Die freundlichen Bewohner sind fast sämtlich zum Christentum bekehrt. 4) Die Fidschi-Inseln, engl. Viel Zuckerrohr. 5) Die Gesellschafts-Inseln, franz.; die größte derselben ist Tahiti, so groß wie Rügen; die Bewohner sind Christen. 6) Die Hawaii- oder Sandwich [ßänduitsch]-Inseln unter dem Wendekreise des Krebses, seit 1898 mit der Union vereinigt. Die Hst. Honolulu ist Knotenpunkt der Schiffahrt zwischen Amerika, Asien und Australien. Die Bewohner sind Christen. Die größte Insel dieser Gruppe ist Hawaii, wo der große Entdecker Cook [fuc!J 1779 er- mordet wurde. Auf ihr erhebt sich ein tätiger Vulkan, an dessen Abhange sich ein Kratersee befindet, der mehr als 4 km Breite hat und in dem die Lava kochend auf- und abwallt. E. Anhang. § 110. Zusammenstellung der wichtigsten Kokonien der europäischen Staaten. 1. Deutschland, a. In Afrika: Das Togo-Land in Oberguinea (S. 81), Kamerun (S. 83), Deutsch-Südwestafrika (S. 83), Deutsch-Ostafrika (S. 84). b. In Australien: Die Marianen und Karolinen (S. 95), die Samöa-Jnseln (S. 95), Kaiser Wilhelms- Land auf Nen-Guinea [ginea] (S. 94), die Bismarck-Inseln (S. 94), die nordwestl. Salomon-Inseln (S. 94), die Marschall-Jnseln (S. 95). c. In Asien: Kiautschou [kiäutschan] [S. 76). 2. England, a. In Europa: Gibraltar, Malta. b. In Asien: Vorderindien mit Ceylon, Westhälfte von Hinterindien, Südspitze von Malakka, Hongkong vor Cänton, Aden, Cypern. o. In Afri ka: Kapland mit Nebenländern, Natal, ein Teil Ostafrikas, Sierra-Leone-Küste mit Freetown [seltenm], St. Helena, Mauritius u. a. ck. In

3. Nr. 22 - S. 87

1904 - Breslau : Hirt
Zz 99—100. Die Vereinigten Staaten von Amerika. 87 Der St. Lorenzstrom ist der Abfluß der fünf großen kanadischen Seen (der Obere See, der Michigan smischigänj-, Huron jjüronj-, Erie [tri]= und On- tario sonteriopsee). Diese liegen treppenartig übereinander und stehen durch Ausflüsse miteinander in Verbindung. Zwischen Erie- und Ontario- See der gewaltige Niagara-Fall (50 m hoch). Nach dem Nördl. Eis- meere fließt der Mackenzie. e. Das Klima Nordamerikas ist kälter als unter gleichen Breitengraden in Europa. Die Ursachen sind folgende: Die Nordwinde haben freien Zu- tritt; die warnten S.w.-Winde werden abgehalten; das Land ist sehr wasser- reich ; ein kalter Strom berührt die Ostküste. Die Gegenden, welche mit Norddeutschland unter denselben Breitengraden liegen, sind den größeren Teil des Jahres mit Eis und Schnee bedeckt. Die deutschen Einwandrer ziehen darum etwa Kp weiter nach S., als sie in Deutschland wohnten. Wir haben aus Amerika die Kartoffel, den Mais und Tabak erhalten, von Tieren aber nur Truthühner; dagegen sind Pferde, unsere Haus- rinder und Schafe dort erst eingeführt worden. cl. Die Ureinwohner Nordamerikas, Indianer genannt, haben eine rötliche, der des Kupfers ähnliche Hautfarbe. Als Columbus Amerika entdeckte (1492), lebten sie von Jagd und Fischerei. Sie zerfielen in viele Stämme. An der Spitze jedes Stammes stand ein Häuptling, der sie zum Kriege führte, in welchem sie sich durch große Grausamkeit auszeich- neten. Mit der Streitaxt (Tomahawk) tötete der Indianer seinen Gegner. Mit dem Messer zog er ihm die Haut (den Skalp) vom Kopse (skalpieren), die er dann am Gürtel befestigte. Die Gefangenen wurden oft am Marterpfahl zu Tode gepeinigt. Um solche Qualen er- tragen zu können, wurde der Indianer von Jugend auf abgehärtet und mußte sich den schmerzvollsten Übungen unterwerfen. Beim Friedensschluß wurde der Tomahawk begraben, und die Friedenspfeife ging in der Versammlung von Mund zu Mund. Mit der Roheit verband sich bei den Männern ein starker Hang zur Bequemlichkeit und Ruhe. Die Weiber dagegen keuchten unter der schweren Arbeit. Die Indianer ritzen sich verschiedene Zeichnungen in die Haut ein und bemalen sich mit bunten Farben (tätowieren). Ihre Wohnungen (Wigwams) sind Zelte, welche die Form eines umgestürzten Trichters haben. Sie sind mit Tierhäuten bedeckt und zuweilen mit verschiedenen Figuren bemalt. Die Indianer verehren einen großen Geist, als den Beschützer aller Tapferen und Guten, und glauben an ein glückliches Leben im Jenseits. Die Zahl der Indianer ist im Abnehmen. Durch Kriege, Krankheit, Branntwein, Hunger ist ihre Zahl vermindert worden. 8 100. Die Vereinigten Staaten von Amerika oder kurz die Union, a. Größe und Verfassung. Sie sind fast so groß wie Europa und bestehen aus 45 Staaten, 1 Bundesdistrikt und 6 Territorien. Ein Landstrich muß mindestens 60000 männliche Einwohner über 25 Jahre zählen, um als Staat zu gelten. Jeder Staat besorgt die eigenen Angelegen- heiten selbständig. Die gemeinsamen Angelegenheiten werden im Kongreß beraten, in den alle Staaten ihre Vertreter senden. Die Ausführung der Gesetze erfolgt durch einen Präsidenten, der immer auf vier Jahre gewählt wird. Washington suösching'tnj ist Bundesstadt; hier versammelt sich der Kongreß. l). Einwandrer. In die Vereinigten Staaten gehen die meisten unserer Answandrer. Sie dringen immer mehr nach W. vor. Voll den 76 Mill.

4. Nr. 22 - S. 3

1904 - Breslau : Hirt
§ 1. Die alten Deutschen. 1. Das Land, das unsere Vorfahren bewohnten, war zur Zeit Christi von Wäldern und ausgedehnten Sümpfen bedeckt. Darum war das Klima rauh und gestattete nur den Anbau von Hafer, Gerste, Spargel, Rüben und Rettichen. Edlere Obstsorten gediehen nicht unter dem meist bewölkten Himmel, dagegen gab es prächtige Weideplätze, auf denen sich kräftige Rinder und Pferde tummelten, auch eine kleine Art Schafe wurde ge- halten. — Außer den jetzigen Waldtieren, die in großer Anzahl vorhanden waren, hausten im Urwalde Wölfe, Bären, Auerochsen, Renn- und Elen- tiere. Ergiebig war die Fischerei. 2. Die Bewohner, von den Nachbarn Germanen genannt, waren ein überaus kräftiger Menschenschlag. Sie zeigten hohen Wuchs (bis 2'/4 m hoch) und ertrugen leicht Kälte und Hunger, aber nicht Hitze und Durst. Es zierte sie goldgelbes Lockenhaar, weiße Haut und blaue, trotzig und feurig blickende Augen. — Ihre Kleidung war einfach. Ein leinenes Gewand umschloß den Körper; um die Schultern trug man ein Tierfell, am liebsten vom Auerochsen, Wolfe oder Büren. Die Kopfhaut des Tieres diente als Kopfbedeckung, und so boten unsere Vorfahren einen schrecken- erregenden Anblick. — Die Nahrung bestand aus Wild, Fischen, Obst, Gemüse, Milch und Met, den man aus Gerste und Honig bereitete. Salz gewann man an vielen Orten. Beim Gastmahl liebten die alten Deutschen guten Trunk und den Gesang von Liedern, in denen sie ihre Götter und die Heldentaten ihrer Vorfahren feierten. — Am klaren Quell, umschattet von Riesenbäumen, stand die Hütte; in ihrer Nähe befand sich das Fruchtfeld. Die Häuser standen einzeln, selten waren sie zu Dörfern oder Städten zusammengeschlossen. Sie waren zusammengefügt aus Baum- stämmen, mit Rasen und Lehm verklebt und von außen bunt bemalt. Kunstlos war der Hausrat, bestehend aus rohen Bänken und Tischen. Ein weiches Bärenfell in der Ecke diente als Lager. — Den Männern war die liebste Beschäftigung Jagd und Krieg oder Waffenübung. Den Acker bestellten Weiber und Sklaven. Stattliche Herden waren des Deutschen Stolz. In der Hütte spannen und webten die Frauen, während die Männer auf der Bärenhaut lagen und den Becher kreisen ließen, wobei oft ernste Angelegenheiten beraten wurden, aber auch nicht selten dem Würfelspiel gefrönt wurde, bei dem manchmal Haus und Hof. ja selbst die Freiheit als Einsatz galt. Aber auch durch manche Tugend zeichnete sich der Deutsche aus. Bei ihm galt: „Ein Wort, ein Mann." Treu- und Wort- bruch war ihm unbekannt. Gastfreundlich wurde der Fremde aufgenommen. Besonders heilig war dem Deutschen die Ehe. Sein Weib war ihm treue Gehilsin, die Freud' und Leid mit ihm teilte. Die Freiheit zu verteidigen, opferte der Deutsche alles, selbst sein Leben; darum genoß auch nur der tapfere Mann Ehre und Ansehen. Feigheit oder gar Verrat waren todes- würdige Verbrechen.

5. Nr. 22 - S. 5

1904 - Breslau : Hirt
§ 3. Freiheitskämpfe der Deutschen gegen die Römer. 5 einem Heere zuerst gegen die Teutonen, gewöhnte seine Krieger in kleinen Gefechten an das furchtbare Aussehen der Feinde, griff diese dann in der Nähe der Rhonemündung an, schlug sie vollständig und nahm ihren Führer, Teutobod, gefangen. — Inzwischen waren die Cimbern über die Alpen herniedergestiegen. Marius stellte sich ihnen bei Vercellü entgegen. Von dem Untergange ihrer Stammverwandten hatten sie keine Kunde. An einem überaus heißen Tage kam es zur Schlacht; die wetterharten Deutschen ermatteten vor Hitze und Durst gar bald im Kanipfe und mußten weichen, obgleich sie sich mit Ketten aneinander gebunden hatten. Die Fliehenden aber wurden von den Weibern, die auf der Wagenburg saßen, wieder in den Feind getrieben. Als die Weiber den Untergang ihrer Männer vor Augen sahen, töteten sie zuerst ihre Kinder und dann sich selbst. § 3. Freiheitskärnpfe der Deutschen gegen die Römer. 1. Die Römer hatten etwa ein halbes Jahrhundert nach der Ver- nichtung der Cimbern ganz Frankreich (Gallien) unter ihrem Feldherrn Julius Cäsar erobert. Auch das südliche Deutschland bis zur Donau war ihnen zur Beute geworden. Drusus, ein Stiefsohn des Kaisers Augustus, befestigte die Rheingrenze durch Erbauung vieler Burgen und Festungen, aus denen später Städte hervorwuchsen, z. B. Basel, Straßburg, Mainz, Köln u. a. Sodann unternahm er Züge in das unwirtliche Innere. Auf seinem letzten Zuge kam er bis zur Elbe. Hier aber trat ihm ein Weib von ungewöhnlicher Größe entgegen, das ihm drohend zurief: „Wohin? Unersättlicher Drusus! Es ist dir nicht vergönnt, alle diese Länder zu schauen. Kehre um, du stehst am Ende deines Lebens!" Erschreckt durch diese Erscheinung, wohl auch den rauhen Winter scheuend, kehrte er um, brach unterwegs den Schenkel und starb. (Simrock: Drusus' Tod.) Andere Statthalter kamen an den Rhein. 2. Immer größer wurde der Einfluß der Römer. Römische Kauf- leute durchzogen Deutschland und tauschten gegen Kleiderstoffe, Schmuck- sachen und Wein Vieh, Pelzwerk und Bernstein ein. Germanische Jüng- linge wurden gern ins römische Heer aufgenommen. Hier lernten sie römische Kriegskunst kennen, erwarben reichen Ruhm und kehrten mit Beute beladen zurück. Es fehlte leider auch nicht an solchen, die die einfachen Sitten ihrer Heimat verachten lernten. Aber die Mehrzahl blieb der deutschen Art treu und sah voll Schmerz, wie ihr urkräftiges Volk von den verweichlichten Römern geknechtet wurde. Dies geschah besonders durch den Statthalter Barns. Mit der größten Rücksichtslosigkeit legte er den Deutschen neue und schwere Steuern auf. Er hob die alten Schiedsgerichte auf und setzte römische Richter ein. So mußten sich die Deutschen richten lassen nach Gesetzen, die sie nicht kannten, und noch dazu in einer fremden Sprache, mußten sich von Richtern verurteilen lassen, die sie verachteten und haßten, als ungerecht und bestechlich. So sahen sie ihre Freiheit, ihr höchstes Gut, vernichtet; Ingrimm erfüllte ihre Brust. 3. Besonders erbittert über die Bedrückung seines Volkes war Armin

6. Nr. 22 - S. 57

1904 - Breslau : Hirt
§ 29. Friedrich Wilhelm I. 57 Trüge Leute hat er wohl selbst mit dem Stocke zur Arbeit getrieben. — Bauern und Arbeiter wurden damals von den Gutsherren und Beamten oft schlecht behandelt (§ 28, 5). Da verbot der König das Schlagen derselben. Wer dieses Gebot übertrat, sollte eingesperrt und bei Wieder- holung des Unrechts sogar gehängt werden. — Er verordnete, daß die Bauern wöchentlich höchstens drei Tage Hosedienste tun sollten, damir sie ihre eigenen Wirtschaften besorgen und Freude an denselben haben könnten. — Manche Beamte mißbrauchten das Recht, nach welchem sie von den Bauern bei Dienstreisen Vorspanndienste fordern durften. Da schrieb der König: „Ich will nicht, daß die Herren Beamten mit den Pferden meiner Bauern spazieren fahren!" — Auch den Schulzwang führte er ein und gründete viele Volksschulen, in Ostpreußen allein über 1000. Oft hat er selbst solche Schulen besucht. — Den Handwerksmeistern befahl er, die Lehrjungen in guter Zucht zu halten und zu keiner Hausarbeit zu verwenden, damit sie ihr Handwerk gründlich erlernen könnten. So nahm sich der König besonders der armen und bedrängten Untertanen an. b. Friedrich Wilhelms Bedeutung liegt ferner in der Art, wie er die Verwaltung regelte und die Staatseinnahmen vergrößerte. Er setzte als oberste Behörde das Generaldirektorium ein, in welchem er selbst den Vorsitz führte und die Entscheidungen traf. In allen Verwaltungszweigen führte er die größte Sparsamkeit ein. Dabei hielt er bei seinen Beamten auf Ordnung und Pünktlichkeit, sorgte dafür, daß immer einer den andern beaufsichtigte und schuf so einen Beamtenstand, der noch heute eine Säule des Staates ausmacht. Er überzeugte sich selbst auf seinen jährlichen Be- sichtigungsreisen davon, wie seine Befehle ausgeführt wurden. Und wehe dann dem Beamten, den er unpünktlich oder gar unehrlich fand! Ob er Torschreiber, Domänenrat oder Minister war, er wurde aufs nach- drücklichste bestraft. — Durch die Hebung des Nährstandes und durch die Gewöhnung des Volkes an Ordnung, Arbeit und an eine einfache Lebens- weise gelangte dasselbe bald zu ansehnlichem Wohlstände und konnte leicht die nicht unbedeutenden Staatslasten tragen. Die große Sparsam- keit des Königs in seinem Hofhält und in der ganzen Verwaltung füllte bald die Staatskasse, so daß er einen Schatz von 26 Millionen Mark hinterließ. o. Dem Heerwesen widmete er die größte Sorgfalt. Er vermehrte das Heer von 40000 aus 84000 Mann. Es bestand teils aus Landeskindern, teils aus angeworbenen fremden Leuten. Bei der Aushebung derselben scheuten der König und seine Offiziere selbst vor grober Gewalttätigkeit nicht zurück. Auch war die Behandlung der Soldaten oft eine sehr grau- same. Die härteste Strafe war das Spießrutenlaufen. Aber in dem Heere waltete auch eine Ordnung, die es zum „Wunderwerke der Welt" machte. Des Königs treuer Gehilfe bei der Ausbildung der Soldaten war der „alte Dessauer", der den eisernen Ladestock, den Gleichschritt und das gleich- mäßige Schnellfeuer einführte. — Besonders liebte der König lange Sol- daten, und sein Leibregiment in Potsdam war eine wahre Riesengarde.

7. Nr. 22 - S. 65

1904 - Breslau : Hirt
30. Friedrich Ii., der Große. 65 er trocken. Etwa dreihundert neue blühende Dörfer gründete er in jenen früher verödeten Gegenden und konnte voll Freude ausrufen: „Da habe ich mitten im Frieden eine ganze Provinz gewonnen." Nach, feinem Ausspruche sollte keine Handbreit Boden im Lande unbenutzt bleiben. — Er empfahl den Anbau neuer Futterkräuter, so den des Klees und der Lupine, vor allem führte er den Anbau der Kartoffel ein, da wo man sich sträubte, mit Gewalt. Auch der Viehzucht wandte er seine Aufmerksam- keit zu. Er führte das spanische Edelschaf ein und kaufte viele tausend Stück Rindvieh, die er an arme, aber fleißige Landwirte verschenkte. Auch empfahl er die Fisch- und Bienenzucht. — Seine Domänen machte er zu Musterwirtschaften. Durch sie wurde ein besseres Wirtschaftsversahren im ganzen Lande bekannt, z. B. der Fruchtwechsel und die Stallfütteruug. — Eifrige Förderung erfuhr die Forstwirtschaft durch den König. — Auch er schützte die Bauern vor schlechter Behandlung durch Gutsherren und Beamte und gründete viele Landschulen. 4. Den Adel, der im Siebenjährigen Kriege außerordentliche Opfer an Gut und Blut gebracht hatte, und der darum sehr verschuldet war, unterstützte er, indem er die Landschaftsverbände gründete, die dem hilfs- bedürftigen Rittergutsbesitzer für geringe Zinsen Kapitale liehen. Die Offizier- und höheren Beamtenstellen gab er gern an Adelige. 5. Dem Bürgerstande half er auf durch Einführung neuer Er- werbszweige, wie der Porzellanfabrikation, der Spitzenklöppelei u. a., und durch Hebung der Leinen-, Seiden-, Sammet- und Baumwollenindustrie. Tüchtige und tatkräftige Bürger unterstützte er bei der Anlage neuer Werk- stätten und Fabriken mit Geld. Der König legte auch selbst Fabriken an, die er später an die Leiter derselben, die sich bewährt hatten, verschenkte. Auch zog er Einwanderer in die Städte, die Gewerbszweige trieben, die in seinem Lande noch fehlten. Das Hüttenwesen nahm namentlich in Schlesien durch den Grafen von Reden einen hohen Aufschwung. Zur Belebung des Handels gründete er die Königliche Bank, die für billige Zinsen dem Kaufmann Geld darlieh. Unter Friedrichs Regierung wurde allgemein viel getan zur Hebung des Flußverkehrs durch den Bau von Kanälen (Bromberger, Plauescher, Finow- und Johannisburger Kanal) und Strom- regulierungen. Gern gab er Geld her zum Aufbau von Häusern; er sprach: „Ich habe kein größeres Vergnügen, als wenn ich einem armen Manne kann ein Haus bauen lassen." Aufs eifrigste betrieb er die Verbesserung der Feuerlöschordnung in Stadt und Land. — Alle diese Arbeiten kosteten viel Geld; das entnahm er aber nicht der Staatskasse, sondern seinen eigenen Einnahmen, da er von der Summe, die er sich zu seinem Privat- gebrauch ausgesetzt hatte, nur etwa ein Sechstel selbst verbrauchte. So sorgte der König unausgesetzt für das Große und für das Kleine, um vor allem die Lage der niederen Stände zu verbessern. 6. Auch der Rechtspflege wandte Friedrich die größte Aufmerksamkeit zu. Bald nach seinem Regierungsantritte schaffte er die Folter ab. Er er- strebte ein schnelles und gerechtes Gerichtsverfahren, beugte sich selber unter F. Hirts Nealicnbuch. Nr. 20. 5

8. Nr. 22 - S. 71

1904 - Breslau : Hirt
§ 32. Friedrich Wilhelm Iii. 7! zwar tapfer, gerieten aber bald in Verwirrung. Die kriegsgeübten Frau- zosen errangen den Sieg. Auch das Hohenlohesche Heer ward an dem- selben Tage bei Jena geschlagen. Die Fliehenden zerstreuten sich bald nach allen Richtungen, ohne noch einmal standzuhalten. Schon nach 14 Ta- gen hielt Napoleon seinen Einzug in Berlin. Die preußische Königsfamilie aber befand sich auf der Flucht nach dem fernen Königsberg. — Noch schlimmer als die Niederlagen selbst waren deren Folgen. In unwürdigem Kleinmute übergaben unfähige Befehlshaber die stärksten Festungen, so Magdeburg, Stettin u. a. Blücher aber schlug sich mit 20000 Mann nach Lübeck durch und ergab sich erst, als er weder Pulver noch Brot mehr hatte. Auch an anderen Stellen ward die altpreußische Waffenehre gerettet. So widerstand Kolberg unter Gneisenau, Schill und dein alten Nettel- beck der französischen Belagerung. Auch Graudenz blieb dem König er- halten durch Cour bière (Kurbiähr). Ihn forderten die Franzosen zur Über- gabe der Festung auf, indem sie sagten: „Es gibt keinen König von Preußen mehr." Er antwortete ihnen: „Gut, so gibt es doch noch einen König vongrau- denz!" Die Festungen Pillau, Kosel und Glatz vermochten die Franzosen auch nicht zu überwinden. — Die Reste der preußischen Armee vereinigten sich hinter der Weichsel mit einem russischen Heere. Bei Eylau (südlich von Königsberg) kam es zu einer neuen Schlacht im Februar 1897, die sowohl den Ver- bündeten als den Franzosen ungeheure Opfer kostete und unentschieden blieb. Aber im Juni siegte Napoleon in der Schlacht bei Friedland a. d. Alle nach 19 ständigem Kampfe so entscheidend, daß sich die Preußen bis nach Tilsit und Memel zurückziehen mußten. Hierher war schon früher die Königin Luise mit ihren Kindern geflohen. Sorge und Anstrengungen hatten sie aufs Krankenlager geworfen, und bei heftigem Schneetreiben und großer Kälte mußte die so schwer Heimgesuchte ihre Reise vollführen. Sie sagte: „Ich will lieber in Gottes Hand fallen als in die Hände dieser Menschen." — Der Kaiser Alexander von Rußland schloß nun in Tilsit mit Na- poleon Frieden, und Friedrich Wilhelm Iii. mußte in harte Bedingungen willigen. Er verlor fast alle ehemals polnischen Landesteile und alles Land westwärts der Elbe, mußte 120 Millionen Mark Kriegskosten zahlen, die Festungen ausliefern, alle Handelsverbindungen mit England abbrechen (Kontinentalsperre) und durfte nur 42 000 Mann Soldaten halten. Ver- geblich waren die Bemühungen der Königin Luise, mildere Bedingungen zu erlangen. Napoleon konnte sich zwar ihrer hoheitvollen Schönheit und Würde nicht verschließen, doch behandelte er sie bei der Zusammenkunft verletzend und anmaßend. — Preußen war von seiner Großmachtstellung herabgedrängt. 5. Preußens Wiedergeburt. In dieser Zeit der größten Not zeigte sich König Friedrich Wilhelm Iii. als ein wahrhaft großer Mann, und seine edle Gemahlin Luise stand ihm anspornend und ratend zur Seite. An die Spitze der ganzen Staatsverwaltung ward der Freiherr vom Stein berufen, ein durch und durch deutscher Mann, ohne alle Menschen- furcht. Durch ihn ließ der König die größte Sparsamkeit in der Staats- verwaltung einführen und viele königliche Domänen verkaufen. Der Hof-

9. Nr. 22 - S. 71

1904 - Breslau : Hirt
Wirbeltiere: A. Säugetiere. 71 Vorderasien lsimsons Füchse). Der Wolf gleicht in der Gestalt unserem Schäferhunde; er unterscheidet sich von demselben aber durch den kräftigen Hals und den buschigen, herab- hängenden Schwanz. In Deutschland ist er ausgerottet, aber in Polen und Rußland kommt er noch häufig vor, jagt dort in Rud.eln von 10—30 Stück und greift, vom Hunger geplagt, Tiere und Menschen an. Die feigen Hyänen nähren sich von Aas; sie wurden früher für sehr blutgierig gehalten. Die gestreifte lebt in Nordafrika, die größere, gefleckte in Südafrika. § 10. Die Katze ist als Haustier fast über die ganze Erde verbreitet und zeigt besonders in der Farbe die größte Verschiedenheit, während die Größe nicht so verschieden ist. — Der schlanke, geschmeidige Körper ist vorzüglich znm Mäusefangen eingerichtet: die Pfoten sind mit scharfen Krallen versehen; diese können beim Auftreten durch eine Sehne zurück- geschlagen werden; sie bleiben deshalb stets scharf. Die Katze tritt nur mit den weichen, behaarten Ballen der Fußsohlen auf, daher ist ihr Gang geräuschlos. Sie kann sehr gut klettern und springen und fällt stets auf die Beine. Der Kopf der Katze ist rund, die Ohren sind klein. Die starken Schnurr- haare dienen zum Zielen. Die graugrünen Angen haben einen Sehspalt, der sich im Dunkeln sehr erweitert; daher können die Katzen auch bei schwacher Dämmerung noch gut sehen und ihre Beute erkennen, die sie im Sprunge erhaschen. Auch das Gehör ist vorzüglich. Wenig aus- gebildet scheint der Geruch zu sein; auf starkriechenden Pflanzen, z. B. Baldrian und Katzengamander, wälzen sie sich wie unsinnig umher. Durch die Vertilgung der Ratten und Mäuse gewährt die Katze dem Menschen großen Nutzen; doch besitzt sie auch eine Menge unangenehmer Eigenschaften. Sie nascht gern, und ihre Falschheit ist sprichwörtlich geworden. Der Schaden, den sie durch Wegfangen brütender und im Neste befindlicher Singvögel verursacht, ist bedeutend. — Die Katze zeigt größere Anhänglichkeit an das Haus als an die Menschen. Sie liegt nn Winter gern am warmen Ofen und läßt dabei ein behagliches Schnurren hören, das durch die Stimmbänder im Kehlkopfe hervorgebracht wird. Streicht man ihre Haare im Dunkeln gegen den Strich, so springen elektrische Funken heraus. Besonders geschätzt wird die Angorakatze, mit langen weißen, seidenweichen Haaren. Die auch in Deutschland vereinzelt vorkommende Wildkatze, von grauer Farbe, ist größer als die zahme Katze. Der Schwanz ist kürzer und überall gleich stark. § 11. Der Löwe jfig. 7) wird wegen seiner Stärke und seines majestätischen Aus- sehens der König der Tiere genannt. Er bewohnt Afrika und Westasien. Sein lang- gestreckter Körper erreicht bei einer Schulterhöhe von 1 m eine Länge von fast Iv2 m. Seine Färbung, gelb mit etwas schwarz gemischt (Wüsten- oder Sandfarbe), paßt ganz zu seiner Umgebung. Der rundliche Kopf mit der etwas abgeplatteten Stirn und den großen, scharfen Augen besitzt ein kluges Aussehen. Die Zunge ist so scharf, daß durch bloßes Lecken die Haut vom Fleische getrennt werden kann. Die lange Mähne, die Hals, Schultern und Brust des männlichen Löwen ziert, gibt ihm ein kühnes Aussehen und dient jedenfalls zum Schutze im Kampfe mit andern Raubtieren. Die kurzen, äußerst kräftigen Beine befähigen ihn zu weitem Sprunge; mit einem Schlage seiner Tatzen kann er ein Rind zu Boden strecken. Der lange Schwanz endigt in einem Haarbüschel, in dessen Mitte sich eine stachelige Hornspitze befindet. Die Löwin ist bedeutend kleiner als der Löwe, auch besitzt sie keine Mähne.

10. Nr. 22 - S. 73

1904 - Breslau : Hirt
Wirbeltiere: A. Säugetiere. 73 § 12. Der Baum- oder Edelmarder besitzt einen schlanken, schmieg- samen Körper, der etwa V2 m lang ist. Der geschätzte Pelz hat braune Grundwolle und kastanienbraunes Grannenhaar. Die Kehle ist gelb. Im Winter ist die Färbung dunkler als im Sommer. Die funkelnden Augen verraten seine Blutgier und Mordlust. An der Oberlippe stehen mehrere Reihen Schnurrhaare. Die kräftigen Beine haben an den Füßen fünf mit starken Krallen versehene Zehen; daher kann er vorzüglich klettern. Seine Wohnung legt er in Eichhornnestern und hohlen Bäumen an. Der Marder lebt im mittleren und nördlichen Europa und hält sich in den Wäldern auf. Am Tage liegt er zusammeugekauert an einer ge- schützten Stelle; er beobachtet dabei aber doch recht genau seine Um- gebung. Am Abend beginnt er seine Jagd und wird zum Schrecken aller kleinen Säugetiere und Vögel. Weder das wachsame Birkhuhn noch das schnelle Eichhörnchen sind vor ihm sicher. Letzteres jagt er von einem Baume zum andern, bis es ermüdet ihm zur Beute fällt. Fische und Frösche verschmäht er nicht, auch frißt er Obst und Beeren. Er ist sehr vorsichtig, und daher geht er nur selten in aufgestellte Fallen oder Fang- eisen. Junge Marder lassen sich zähmen. Der Steinmarder, etwas kleiner als der Baummarder, mit weißer Kehle, lebt mehr in der Nähe bewohnter Orte. Er dringt in die Ställe, würgt das Geflügel darin und saugt ihm das Blut aus. Der braungelbe Iltis frißt Geflügel und Eier, aber säubert auch die Ställe von den lästigen Mäusen. Ein sehr geschätztes Pelzwerk, kastanienbraun mit dunklem Rücken, liefert der jetzt nur noch in den Felsengebirgen Kamtschatkas lebende Zobel. Er wird in Schlingen oder Fallen gefangen, damit sein kostbarer Pelz chis 250 M.) nicht beschädigt werde. Die kleinen Wiesel verfolgen Mäuse und Ratten in ihre Erd- löcher, sie müssen in Scheunen und Ställen geschont werden. Das große Wiesel oder Hermelin, im Sommer braun, im Winter weiß mit schwarzer Schwanzspitze, im nörd- lichen Europa, liefert wertvolles Pelzwerk. Der Fischotter schwimmt gut, verzehrt viele Fische und wird dadurch der Fischerei sehr nachteilig; er liefert geschätztes Pelzwerk. Der scheue, mürrische Dachs, Meister Grimbart genannt, lebt in einer Höhle, zu der mehrere Röhren führen (Dachsbau). Er nährt sich von Beeren, Obst, Trauben, aber auch von kleinen Säugetieren und Vögeln. Sein Fleisch und Fell werden benutzt. Den Mardern ähnlich, aber hochbeiniger ist der Ichneumon in Ägypten, von der Größe einer Katze; er vertilgt die Eier der Krokodile und wurde daher von den alten Ägyptern göttlich verehrt. Er stellt aber auch dem Geflügel nach und wird deshalb verfolgt. Die Zibetkatze sondert aus Drüsen in der Aftergegend den starkriechenden Zibet ab. § 13. Der braune Bär (Fig. 8), vom Volke Petz oder Meister Braun genannt, ist eines der größten Raubtiere. Er besitzt eine Schulter- höhe von fast 1 in und eine Länge von iy2 m und darüber. Der plumpe Körper ist bis auf die spitze Schnauze und die Sohle mit braunen, zottigen Haaren bedeckt, die oft ins Gelbliche oder Graue spielen; daher kann er sowohl im hohen Norden als auch auf hohen Gebirgen leben. Die Beine sind kurz, aber stark, damit kann der Bär ziemlich schnell und andauernd laufen. Die breiten Füße berühren beim Gehen mit der ganzen Sohle den Boden. (Sohlengänger.) An den Zehen befinden sich lange Krallen, die ihm beim Erklettern der Bäume und Felsen gute Dienste leisten. Der Schwanz ist kurz und fast gar nicht zu sehen. Früher kam der Bär in ganz Europa vor, jetzt lebt er nur noch in
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