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1. Kleines Handbuch der Realkenntnisse und deutschen Sprachkunde für Schüler in Volksschulen - S. 79

1835 - Darmstadt : Jonghaus
79 warb sich große Verdienste um Deutschland, suchte überall Ordnung herzustellen, legte Städte und Burgen an, und war überhaupt bemüht, Deutschland Wohlstand und An- sehen zu verschaffen. Seine Nachfolger Otto I., Ii. und Iii. verbanden mit der deutschen Königswürde auch die römische Kaiserkrone. 70. Die folgenden Könige und Kaiser wurden aus den fränkischen, und nach diesen aus den schwäbischen Her- zogen gewählt, von welchen besonders Heinrich Iv. merk- würdig geworden ist (1106). 71. Gegen das Ende des 11. Jahrhunderts hatte sich in Deutschland Unwissenheit, Aberglauben, sogar Räu- berei allgemein verbreitet. Hierzu trugen besonders die Kreuzzüge bei, welche vom Jahre 1096 zwei Jahrhunderte hindurch zur Eroberung Palästinas unternommen wurden und an sechs Millionen Menschen das Leben kosteren. 72. Denn während die Könige und andere Herren in einem fremden Lande Krieg führten, entstanden im eig- nen Lande mancherlei Unordnungen und Uneinigkeiten. Dieses war der Zeitraum, wo das Faustrecht herrschte, wo jeder Edelmann (Ritter) für sich mit seinen Nachbarn Krieg führte^ feste Schlösser baute und das Land durch Räuberei unsicher machte. Noch jetzt sieht man hie und da die Ueberreste solcher Raubschlösser oder Burgen. 73. Im Jahre 1272 bestieg Rudolph von Habsburg den deutschen Kaiserthron und wurde der Wohlthäter Deutschlands. Mit aller Strenge suchte er dem Faust- rechte zu steuern, zerstörte die Burgen der widerspenstigen Ritter und gebot einen allgemeinen Landfrieden. So ver- schaffte er dem Lande Ordnung und Ruhe. Allein sein Tod veränderte leider wieder gar Vieles. Erft 200 Jahre später gelang es dem Kaiser Maximilian I., eine vollkom- mene Ordnung in Deutschland herzustellen. 74. Unter der Regierung dieses Kaisers erfolgte im Jahre 1517 die Reformation durch Luther und Zwingli, wodurch in Deutschland drei christliche Religionsparteien ent- standen. Es erfolgten daraus mancherlei Streitigkeiten, und sogar blutige Kriege, von welchen besonders der drei- ßigjährige Krieg (1618 — 1648) unsägliches Elend über ganz Deutschland brachte, der aber doch die Folge hatte,

2. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 121

1861 - Stuttgart : Hallberger
121 Und wie der fromme Bischof sie auf das Haupt ihm legt, Und Jedem wohl vor Freude das Herz im Busen schlägt; Da nah’n dem neuen König an dem Altare gleich Die Bitter, Herrn und Fürsten, die kühren in dem Beich*), Den Lehnseid ihm zu leisten, den Jeder gerne schwört, Den Jeder schon im Herzen ihm freudig hat gewährt. 1 Und wie er will empfangen auf’s Scepter ihren Eid, Da, sieh, das ist vergessen, ist nicht zum Dienst bereit. Basch langt er nach dem Kreuze und nimmt es vom Altar, Und reicht es mit den Worten des Reiches Fürsten dar: „Dies Zeichen hat erworben das Heil der ganzen Welt, „Das sei nun statt des Scepters, wenn’s euch, ihr Herrn, gefällt!“ Und es gefiel wohl Allen, und freudig schwuren All, — D’rauf „Heil dem frommen König!“ ertönt’s mit Einem Schall. (Frankl.) Rudolph war vor Allem bemüht, das gesunkene kaiserliche An- sehen Wieder herzustellen. Er nöthigte viele Große, die widerrechtlich eingezogenen Reichsgüter wieder herauszugeben, verkündigte einen all- gemeinen Landfrieden und strafte besonders die Raubritter mit aller Strenge. In Schwaben ließ er 5, in Thüringen aber 66 Raub- schlösser niederreißen, und 29 Räuber, die zu Ilmenau gefangen wurden, hinrichten. Er schrieb an die deutschen Fürsten, daß es sein Vorsatz sei, Ordnung und Ruhe in dem lang zerrütteten deutschen Reiche wieder herzustellen und den Unterdrückten Schutz und Sicher- heit wider die Gewaltthätigkeiten der Mächtigen zu verschaffen. Nun richtete Rudolph seine Macht gegen den stolzen und mächtigen Otto- k a r, König von Böhmen und Mähren und Herrn von Steyermark, Kärnthen und Kram, der sich weigerte, ihn als Kaiser anzuerkennen. Sein Uebermuth wurde jedoch hart gezüchtigt, indem er bei diesem Anlasse Schlacht und Leben verlor. Böhmen und Mähren gab Rudolph dem Sohne des Erschlagenen; Oesterreich aber, sowie Steyermark und Krain verlieh er mit Einwilligung der Reichs- fürsten seinen eigenen Söhnen Albrecht und Rudolph und wurde so der Stammvater des österreichischen Kaiserhauses. In seinem ganzen Betragen zeigte Rudolph die Einfachheit und Leutseligkeit eines wahrhaft großen Mannes. Er gönnte auch Leuten vom niedrigsten Stande Zutritt zu ihm. Als seine Diener einst einen armen Mann, der zu ihm zu kommen suchte, abweisen wollten, sagte er: „Bin ich darum König der Deutschen geworden, um mich vor ihnen zu verbergen?" — Nur vor Schmeichlern befahl er die *) Kühren, so viel als wählen, daher der Name Kurfürsten.

3. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 110

1861 - Stuttgart : Hallberger
110 T 39. Otto der Große. Heinrichs Sohn, Otto I., war seines großen Vaters würdiger Sohn. Wie Heinrich bei Merseburg (933), so schlug auch Otto die wiederkehrenden Ungarn 22 Jahre später aus dem Lechfelde bei Augsburg, und zwar so entscheidend, daß sie sich nicht mehr nach Deutschland wagten. Mehrere Große, und unter diesen selbst sein Bruder Heinrich, hatten sich gegen Otto wiederholt empört; allein sie wurden besiegt, und in folgender Erzählung ist uns ein schöner Zug der Großmuth und brüderlichen Liebe des Kaisers aufbewahrt worden. 40. Die Versöhnung. 1. Zu Quedlinburg im Dome ertönet Glockenklang, Der Orgel Stimmen brausen zum ernsten Chorgesang; Es sitzt der Kaiser drinnen mit seiner Ritter Macht, Voll Andacht zu begehen die heil’ge Weihenacht. 2. Hoch ragt er in dem Kreise, mit männlicher Gestalt, Das Auge scharf wie Blitze, von gold’nem Haar umwallt; Man hat ihn nicht zum Scherze den Löwen nur genannt, Schon Mancher hat empfunden die löwenstarke Hand. 3. Wohl ist auch jetzt vom Siege er wieder heimgekehrt, Doch nicht des Reiches Feinden hat mächtig er gewehrt; Es ist der eig ne Bruder, den seine Waffe schlug, Der dreimal der Empörung blutrotlies Banner trug. 4. Jetzt schweift er durch die Lande, geächtet, flüchtig hin, Das will dem edlen Kaiser gar schmerzlich in den Sinn; Er hat die schlimme Fehde oft bitter schon beweint. „0 Heinrich, o mein Bruder, was bist du mir so feind!“ 5. Zu Quedlinburg im Dome ertönt die Mitternacht, Vom Priester wird das Opfer der Messe dargebracht; Es beugen sich die Kniee, es beugt sich jedes Herz, Gebet in heil ger Stunde steigt brünstig himmelwärts. 6. Da öffnen sich die Pforten, es tritt ein Mann herein, Es hüllt die starken Glieder ein Büsserhemde ein, — Er 'schreitet auf den Kaiser, er wirft sich vor ihm hin, Die Knie' er ihm umfasset mit tiefgebeugtem Sinn.

4. Handbuch über gemeinnützige Kenntnisse für Volksschulen - S. 192

1830 - Passau : Pustet
192 Vaterlands; Geschichte. 72. Wie behandelte Ludwig seinen gefangenen Ge- genkaiser Frie- drich? sprach er: »Gebt jedem Mann ein Ey, dem »frommen Schweppermann zwey." Ludwig behandelte seinen gefangenen Geg- ner nicht als Feind. Er setzte Friedrich in Frey- heit ohne Lösegeld. Friedrich entsagte der Reichs- krone und verhieß Ludwigen ewige Aussöhnung mit seinen Feinden zu erwirken. Gelange es ihm nicht, wolle er wieder in sein Gefängniß nach Trausnitz zurückkehren. Friedrichs Bemühen war eitel, und er- ging daher zum Könige nach München, wie er gelobt, sein Gefangener zu seyn. Herzlich em- pfing Ludwig den edlen Jugendfreund, theilte sofort mit ihm Tisch und Bett, und endlich auch Mitherrschaft. In den Kampf der Gegenkaiser hatte sich auch der Papst gemischt. Er bestätigte Keinen und verwarf Keinen, aber er sprach: »Vis zu »beygelegtem Zwiste gebühre dem heiligen Va- Daseyn d?r Gc- »ter als Oberhaupt der Christenheit die Ver- « - - »wesung des hauptlosen Reiches". Er er- klärte Ludwig als Anmasser, und befahl ihm, bey Strafe des Bannes, binnen drey Monaten der Herrschaft zu entsagen. Ludwig that es nicht, und der Papst sandte das Verdammungs - Urtheil au die Fürsten der Welt, kraft welchem Ludwig der Bayer ewig- lich der Reichs-Krone unfähig, und jeder in den Bann erklärt wurde, der dem strafwürdi- gen Sünder gehorche. Ludwig unterließ nicht, Versöhnung mit dem Papste zu suchen, — aber vergebens. Selbst mit Johannens Nachfolger, Benedikt Xii., der im Stillen des Kaisers Klugheit und Unschuld ehrte, und ihn wohl selbst den vor- trefflichsten Herrn auf Erden nannte, kam die Versöhnung nicht zu Stande. Der hochberühmte Ludwig erlebte die Wir- kungen des Interdikts nicht. Bey fröhlichem.der Bayer die 75. Wie benahm sich der Papst, da- nals Johann genkaiser Lud- wig und Frie- drich ? 74. Versuchte Lud- wig der Bayer sich vom Banne los zu machen? 75. Erlebte Ludwig

5. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 27

1895 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
27 pen. Als nun der Priester am nächsten Morgen das Pferd dankend zurückbrachte, da sagte Rudolf: „Behüte Gott, daß ich das Pferd je wieder zu Jagd und Streit be- steige, welches meinen Schöpfer getragen; möge es fortan dem göttlichen Dienste ge- widmet sein." 4. Kampf mit Ottokar. Der mächtige Böhmenkönig, Ottokar, dem auch noch Mähren, Östreich, Kärnten und Steiermark gehörten, hatte sicher auf die Wahl zum deutschen Kaiser gerechnet; aber er sah sich getäuscht. Daher erschien er nicht bei der Krönung, verweigerte auch dem „armen Grafen" den Eid der Treue. Das bewog den Kaiser, gegen ihn den Reichskrieg zu eröffnen. Aber nur wenige Fürsten folgten ihm, auch fehlte es an Geld. Auf die Frage eines Ritters, wer der Schatzmeister sein solle, entgegnete Rudolf: „Ich habe keinen Schatz, diese fünf Pfennige sind all mein Geld; aber der Herr, der mir immer beigestanden, wird mich auch jetzt nicht ver- lassen." Ohne Widerstand drang er in Östreich ein. Auf dem Marchselde kam es zur Schlacht; beide Fürsten nahmen persönlich teil am Kampfe. Ottokar aber fiel durch die Hand eines kaiserlichen Ritters. Von den Ländern Ottokars gab Rudolf Östreich, Steiermark und Kram seinen eigenen Söhnen und wurde dadurch der Gründer des habsburgischen Herrscherhauses in Östreich. Böhmen aber verblieb dem Sohne Ottokars. 5. Rudolf stellt Ordnung her. Des Kaisers größte Sorge war, Ruhe und Ord- nung im Lande herzustellen. Besonders streng verfuhr er gegen die Raubritter. „Kei- nen halte ich für adelig," sagte er, „der von Raub und unehrlicher Hantierung lebt." Als er nach Erfurt kam, wurde er wie ein Befreier des Landes begrüßt. Schon nach wenigen Tagen hatte er in der Burg Ilmenau 29 Raubritter gefangen, die alle vor den Thoren der Stadt hingerichtet wurden. Im Verein mit den Erfurter Bürgern eroberte er dann noch in Zeit von drei Monaten 70 Raubburgen und machte 111 Gefangene, die alle hingerichtet wurden. — Oft saß er persönlich zu Gericht, und Gehör gewährte er jedermann. Als seine Diener einst einen armen Mann abweisen wollten, sagte er: „Bin ich denn Kaiser geworden, daß ihr mich vor den Menschen ein- schließet!" Und als ihm einmal gesagt wurde, er sei oft allzugütig, entgegnete er: „Es hat mich schon oft gereut, daß ich zu streng war; nie aber wird es mich gereuen, daß ich zu gut gewesen bin." So verbreitete er Furcht und Schrecken unter die Übel- thäter, Freude und Frieden aber unter das lang gedrückte Volk. 6. Rudolf und die Bäckersfrau. Der Kaiser war sehr einfach in seiner Klei- dung; gewöhnlich trug er ein graues Wams, welches er sich im Kriege zuweilen selbst flickte. Als er einmal sein Hoflager vor Mainz hatte, ging er, wie man erzählt, in seiner einfachen Kleidung in die Stadt. Die Kälte trieb ihn in das Haus eines Bäckers. Die Frau desselben hielt ihn für einen gewöhnlichen Soldaten und wies ihn mit den Worten: „Troll dich zu deinem Bettclkaiser, der mit seinen Pferden und Knechten das ganze Land aufzehrt," zur Thür hinaus. Rudolf aber lachte und blieb ruhig am Ofen stehen. Das verdroß aber die Frau dermaßen, daß sie einen Topf mit Wasser nahm und ihm dasselbe über den Kopf goß. Ohne ein Wort zu sagen, ging der Kaiser davon. Am Mittage schickte er ihr durch einen Diener einen Korb mit Speisen von seiner Tafel und ließ ihr sagen, das sei der Dank für die Wasser- taufe. Als die Frau erfuhr, daß sie am Morgen den Kaiser in ihrer Stube mit Wasser begossen hatte, lief sie in voller Verzweiflung zu ihm und bat ihn fußfällig um Verzeihung. Er aber hob sie freundlich auf und legte ihr keine andere Strafe auf, als daß sie die Geschichte allen Anwesenden erzählen mußte. 18. Maximilian I. 1493—1519. 1. Der letzte Ritter. Maximilian war ein tapferer, ja, oft tollkühner Held.

6. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 26

1895 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
26 auf faulem Heu und Stroh und in bitterer Kälte oft fo lange, bis ihnen die Beine abfaulten. Zuweilen ließ man ihnen auch eine Hand abhauen. Alles das ging den Rittern ungestraft hin. Die Ufer des Rheins u. a. Flüsse hatten sie dicht mit Burgen besetzt, und jedes vorüberfahreude Schiff mußte ihnen einen Zoll zahlen, wenn es nicht ausgeplündert werden wollte. Auch der Landmann hatte viel von ihnen zu er- dulden. Sic entführten ihm nicht selten sein Vieh von der Weide oder aus dem Stalle, mühten ihm in der Nacht das Getreide ab, nahmen ihm fein Hausgerät und steckten dann, um fein Elend voll zu machen, noch seine Hütte in Brand. Das nannten sie „auspochcn". Händeringend sah der Bauer ihrem wüsten Treiben zu; denn Recht wußte er nirgends zu finden. 17. Nudols von Haösöurg. 1273—1291. 1. Faustrecht. Von 1254—1273 hatte das deutsche Reich keinen Kaiser. Da gab's weder Gesetz noch Recht im Lande; der Starke fiel über den Schwachen her und nahm ihm Hab und Gut, ja, wohl gar das Leben. Es war niemand da, den Übelthäter zu strafen und den Schwachen zu beschützen; ein jeder war ans sich selbst angewiesen. Das war die schlimme Zeit des „Faustrechts." Besonders übel hausten damals die Raubritter. (Vergl. S. 25.) 2. Rudolfs Wahl. Um den traurigen Zuständen des Reichs ein Ende zu machen, beschlossen die Kurfürsten*) mit Ausnahme Ottokars von Böhmen, den Grafen Rudolf von Habsburg (im Aargau in der Schweiz) zum deutschen Kaiser zu wählen. Er war nicht reich an Land und Leuten, aber seine Tapferkeit und Frömmigkeit waren allgemein bekannt und lenkten die Wahl auf ihn. Seine Krönung wurde zu Aachen mit großem Jubel gefeiert. „Denn geendet nach langem, verderblichem Streit, war die kaiserlosc, die schreckliche Zeit, und ein Richter war wieder auf Erden. Nicht blind mehr waltet der eiserne Speer, nicht fürchtet der Schwache, der Friedliche mehr, des Mächtigen Beute zu werden." Als Rudolf nach der Krönung die Fürsten belehnen wollte, war das Zepter nicht sogleich zur Hand. Schnell ergriff er das Kruzifix und sprach: „Dies Zeichen, welches die Welt erlöst ist, mag uns wohl als Zepter dienen!" Daun berührte e< damit die Fürsten. Um auch die Zustimmung des Papstes zu erlangen, mußte Rudolf auf alle kaiserlichen Hoheitsrechte und Besitzungen in Italien verzichten. Dieser Verzicht wurde ihm jedoch nicht schwer, da er längst eingesehen, daß die italienischen Besitzungen dem deutschen Reiche nur Unheil gebracht hatten. Italien erschien ihm wie die Höhle des Löwen, von welcher der Fuchs sagt: „Ich sehe wohl Uo Kußstapfer. derer, die glücklich hineinkamen, aber nicht derer, die glücklich heraus- Ifhtteit. 3. Rudolf und der Priester. Als Graf ritt Rudolf einmal mit seinem Knappen auf die Jagd. Da hörte er, wie man erzählt, plötzlich mitten im Walde ein Glöcklein. Als er darauf losritt, sah er einen Priester, der eben mit bloßen Füßen den ange- schwollenen Bach durchwaten wollte, da die Brücke, welche über den Bach führte, von den reißenden Fluten hiuweggerissen worden war. Auf seine Frage erfuhr der Gras, daß der Priester auf dem Wege zu einem Sterbenden sei, ihm das heilige Abendmahl zu reichen. Schnell sprang Rudolf vom Pferde und übergab es dem Priester, welcher nun auf demselben zu dem Kranken ritt. Er selbst aber bestieg das Tier seines Knap- *) Die drei Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln und die vier weltlichen Fürsten: König von Böhmen, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Sachsen, Markgraf von Brandenburg.

7. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 30

1895 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
30 Herberge, halten gemeinschaftliche Feste, einen gemeinschaftlichen Trinkbecher und eine gemeinschaftliche — Totenbahre. Auch bildeten sie einen besondern Teil des Bürgerheeres und kämpften ans den Stadtmauern gegen feindliche Überfälle unter Anführung ihrer Zunftmeister. Der Innung gehörten Meister, Geselle und Lehrling an. Nach beendeter Lehrzeit erhielt der Lehrling von der Innung einen „Lehrbrief". Der Geselle konnte ohne Einwilligung der Innung nicht Meister werden, auch war es einem fremden Meister, bevor er Mitglied der Innung geworden war, nicht ge- stattet, sein Handwerk in der Stadt zu treiben. Um das Handwerk vor Überfüllung zu schützen, hatten die Zünfte festgesetzt, daß jeder Meister nur einen, ein junger Meister gar keinen Lehrling halten durfte. 4. Die Hansa. Zur Zeit des Faustrechts lauerten die Raubritter nicht selten den vorüberziehenden Kaufleuten an der Heerstraße auf oder plünderten ihre Schiffe, die den Rhein und die Elbe befuhren. Da vereinigten sich Lübeck und Hamburg (1241) und beschlossen, sich gegen diese Räuber zu schützen. Sie schufen sich ein eignes Heer und rüsteten Kriegsschiffe aus, welche die Kauffahrer auf der Elbe in Schutz nahmen. Diesen Bund nannte man die Hansa. Bald traten nun auch noch andre Städte diesem Bündnisse bei, wie Braunschweig, Stralsund, Stettin, Köln, Frank- furt a. O., Königsberg, Magdeburg u. s. w., im ganzen 60 Städte, und es dauerte nicht lange, so zitterte alles vor der Macht der Hansa. 300 Jahre lang war die Hansa in voller Blüte. Im 15. Jahrhundert aber zerfiel sie allmählich, weil die Fürsten selbst mehr für Ordnung und Sicherheit sorgten. 20. Lehnsweseir. Recht und Gesetz. 1. Lehnswesen. Aus dem Frankenlande hatte sich das Lehnswesen (S. 6) nach und nach über ganz Deutschland ausgebreitet. Der Kaiser war gewöhnlich der Lehns- herr der Fürsten (S. 16), Erzbischöfe und andrer Großen, und diese teilten wieder kleinere Lehen aus, z. B. Städte, Burgen, Wälder, Fischereien, Brauereien, Mühlen, Ackerhöfe re. Selbst das Amt eines Schultheißen, Grafen rc. war vielfach ein Lehen. Besonders häufig wurden die Klöster an weltliche Große als Lehen abgegeben. Dafür mußten diese dann gewisse Gegendienste thun, z. B. den Abt zu Pferde begleiten, den Klosterwagen gegen Räuber schützen rc. Aus den Lehnsleuten ist ein großer Teil des Adels hervorgegangen. 2. Strafen. An die Stelle des früher gezahlten „Wergeldes" trat nach und nach eine Bestrafung an Gut und Ehre, Leib und Leben. Die Strafen waren im allge- meinen sehr hart. So heißt es z. B. im Salzburger Stadtrecht: „Wer ein Falsch- münzer ist, der wird verbrannt oder versotten. Wer meineidig ist, dem soll die Zunge hinten zum Nacken herausgerissen werden." Ungetreue Frauen wurden lebendig be- graben, Mordbrenner, Kirchenräuber, Grabschänder u. a. lebendig verbrannt. Landes- verräter wurden gevierteilt, indem an jeden Arm und Fuß ein Pferd gespannt und so der Leib auseinander gerissen wurde. Sehr beliebt war auch das Verstümmeln. So wurden die Nasen und Ohren abgeschnitten, die Hand oder der Fuß abgehauen, die Augen geblendet rc. Daneben waren noch allerlei Ehrenstrafen in Gebrauch. So mußten z. B. Obstdiebe, Verleumder u. a. mit dem Halseisen am Pranger stehen. Betrüger, falsche Spieler, Bäcker, die zu kleines Brot gebacken hatten, u. a. wurden mit der sogenannten Prelle (einem gitterartigen Kasten) im Wasser untergetaucht und dann wieder emporgeschnellt. 3. Femgerichte. Aus den alten Volksgerichten der Franken entstanden nach und nach die Femgerichte. Dieselben verbreiteten sich in den schütz- und rechtslosen Zeiten des Mittelalters durch ganz Deutschland. Sie gewährten jedem Freien den sichersten Schutz und waren der Schrecken der Übelthäter. Ihre obersten Richter hießen Frei- grasen, die übrigen Mitglieder Freischöffen oder auch „Wissende", weil sie um die Geheimnisse der Feme wußten. Die Stätte, wo das Gericht abgehalten wurde.

8. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 18

1895 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
18 abtrünnige Fürsten zu entbinden. Alle Königreiche sind Eigentum oder doch Lehert der römischen Kirche." Bis dahin hatte der Papst als weltlicher Fürst dem Kaiser den Lehnseid ge- leistet. Gregor forderte dagegen umgekehrt, daß ihm der Kaiser Treue schwören solle, und behauptete, daß Otto I. bereits dem Papste einen solchen Eid geleistet habe. Um nun die Kirche ganz vom Staate abzulösen, gebot er: 1. kein geistliches Amt sollte mehr um Geld verkauft werden (Simonie, Apost. Gesch. 8); 2. der Papst allein und kein Fürst hätte das Recht, Bischöfe zu ernennen und ihnen die Zeichen ihrer Würde, Ring und Stab, zu geben (Investitur); 3. kein Geistlicher sollte verheiratet sein (Cölibat). Zu solchem kühnen Vorgehen ermutigte ihn besonders noch der Umstand, daß er es mit einem sehr jungen und — wie er glaubte — sehr schwachen König zu thun hatte: Heinrich Iv. 13. Heinrich Iv. lose—lioe. 1. Jugend. Heinrich stammte aus dem fränkischen Kaiserhause. Cr war erst sechs Jahre alt, als sein Vater starb. Seine Mutter übernahm deshalb die Regierung für ihn. Die trotzigen Fürsten und Großen des Reiches hielten es aber unter ihrer Würde, sich von einer Frau regieren zu lassen, und suchten sich daher des jungen Heinrich zu bemächtigen, um in seinem Namen frei schalten und walten zu können. Einer der Vornehmsten im Reiche war Hanno, Erzbischof von Köln, ein finsterer, herrschsüchtiger Mann. Einst weilte die Kaiserin mit dem zwölfjährigen Heinrich auf einer Rheininsel bei dem heutigen Kaiserswert. Dorthin begab sich auch Hanno mit seinem Gefolge. Während die Kaiserin nun an der Tafel mit den fröhlichen Gästen sich unterhielt, lockte man den Knaben auf ein Schiff und fuhr mit ihm davon. Der Knabe weinte jämmerlich und sprang sogar in der Angst seines Herzens über Bord ins Wasser; aber Graf Eckbcrt von Braunschweig fischte ihn wieder auf, und nun führte man ihn nach Köln, wo ihn Hanno sehr strenge erziehen ließ. Nicht allzulange jedoch sollte er den Knaben bei sich behalten. Er erhielt einen schlauen und ge- wandten Mitregenten in dem Erzbischof Adalbert von Bremen. Diesem gelang es durch seine große Milde und Nachsicht sehr bald, den jungen König ganz und gar an sich zu fesseln. Dazu erfüllte er Heinrichs Herz mit Haß gegen die Sachsen, mit denen er selbst in beständiger Fehde lag. 2. Kampf mit den Sachsen. Im 16. Lebensjahre trat Heinrich die Regierung an. Er nahm seinen Wohnsitz mitten im Sachsenlande, in den schönen Thälern des Harzes. Um aber die Sachsen besser demütigen zu können, ließ er im ganzen Lande, besonders am Rande des Harzes, feste Bergschlöffer anlegen und das Volk mit harten Fronarbeiten drücken. In die Burgen setzte er fränkische Ritter, die aber nach Art der Raubritter arg im Lande hausten. Unter dem Vorwände, den Zehnten zu erheben, machten sie mit ihren Burgleuten Ausfälle, plünderten, legten Steuern auf und trieben die Herden des Landmanns hinweg. Auch die Thüringer brachte er gegen sich auf, indem er ihnen zu Gunsten des Erzbischofs von Mainz einen Kirchenzehnten auf- erlegte. Infolgedessen brach in beiden Ländern ein Aufstand gegen den Kaiser aus. Als sie ihn in Goslar belagerten, flüchtete er nach der festen Harzburg. Obwohl auch diese rund herum mit Wächtern umstellt ward, entkam Heinrich dennoch. In ihrer Wut zerstörten jetzt die Sachsen die Burg und verbrannten die Kirche daselbst. Ja, sie gruben selbst die Leichen seines Sohnes und seines Bruders aus der kaiser- lichen Gruft hervor. Diese Roheit der Sachsen empörte die süddeutschen Fürsten, sowie die Stadt Worms u. a. rheinische Städte, und mit ihrer Hilfe besiegte Heinrich endlich die Sachsen in einer blutigen Schlacht unweit Langensalza. Aber Heinrich

9. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 43

1895 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
43 Der Kurfürst von Brandenburg wurde durch die Bistümer Kammin, Halberstadt und Minden und das Erzstift Magdeburg entschädigt. — Durch diesen langen Krieg war Deutschland in manchen Gegenden fast zur Einöde geworden. Tausende von Städten und Dörfern lagen in Schutt und Asche, und ihre Bewohner irrten heimat- los umher. Die Felder lagen unbebaut da; denn es fehlte an Saatkorn und noch mehr an Zugvieh. Zwei Drittel der Bewohner waren^durch das Schwert oder durch Hunger und Pest dahingerafft worden. Roheit und Sittenlosigkeit hatten überhand genommen. In den Wäldern hausten Räuber und fielen über die Reisenden her oder brachen in die Dörfer ein. Not und Elend herrschte überall. Es dauerte an zweihundert Jahre, ehe Deutschland sich vollständig wieder erholte. 12. Der Verfall des deutschen Reiches. Durch den westfälischen Frieden wurde die Einheit des deutschen Reiches fast vernichtet. Die kaiserliche Macht sank zum Schatten herab, während die Macht der Einzelstaaten bedeutend verstärkt wurde. Ohne die Zustimmung des Reichstages (mit 240 Stimmen) konnte der Kaiser weder über Krieg und Frieden beschließen noch Gesetze erlassen oder ein Heer ausrüsten. Die etwa 360 weltlichen und geistlichen Fürsten und unmittelbaren Reichsstädte dagegen, ans denen sich Deutschland zusammensetzte, waren jetzt selbständige Herren geworden; sie konnten Krieg führen und Frieden und Bündnisse schließen, ganz wie es ihnen beliebte. So war Deutschland in zahllose einzelne Länder zerfallen, die nur noch lose durch den Kaiser zusammengehalten wurden. Das Gefühl der Zu- sammengehörigkeit schwand immer mehr, und im Auslande sah man nur mit Hohn und Spott auf das ohnmächtige, zerrissene deutsche Reich. Diese Ohnmacht Deutsch- lands machte sich besonders Frankreich zu Nutzen, indem es seine Grenzen auf Kosten Deutschlands zu erweitern und die Geschicke desselben nach seinem Willen zu leiten suchte. Die Kaiser, nur darauf bedacht, ihre östreichischen Besitzungen zu vergrößern, schützten das Reich nur, wenn sie sich selbst Vorteil davon versprachen. In dieser Nacht leuchtete nur ein Hoffnungsstern: das Geschlecht der Hohenzollern, das in Brandenburg mächtig emporstrebte. Ix. Gründung -rs lirandrnbnrg-prcußischen Staatrs. 29. Die Mark Brandenburg. 1 Gründung der Mark. (S. 15.) 2. Albrecht der Bär. 1134 schenkte der Kaiser Lothar dem Grafen Albrecht aus dem Hause der Anhaltiner die Nordmark. Zu seiner Zeit ließ sich der Wendensürst (Pribislaw) taufen. Da er kinderlos war, setzte er später Albrecht zum Erben seines Landes ein. Von jetzt ab nannte sich Albrecht „Markgraf von Brandenburg". Um aber die heidnischen Wenden für das Christentum zu gewinnen, mußte Albrecht mehr- mals mit dem Schwerte in der Hand gegen sie vorrücken. Ganz besonders war es Jazzo, der Neffe Pribislaws, der die Wenderffgegen Albrecht aufreizte. Endlich aber wurde Jazzo an der Havel bei Potsdam besiegt, und nun war Albrecht Herr des Landes bis zur Oder hin. Die Götzen der Heiden wurden vernichtet, ihre Tempel aber in christliche Kirchen umgewandelt. Um das Land urbar zu machen, zog Albrecht aus Holland und vom Rheine Ansiedler herbei, welche Dörfer anlegten, Sümpfe austrockneten und deutsche Sitten und christlichen Sinn im Lande ausbreiteten. 3. Die Raubritter in der Mark. Nach Albrechts Tode kam Brandenburg im Laufe der Zeit noch an viele Herren. 1356 wurde es durch die „goldene Bulle" (so benannt nach der goldenen Kapsel, die das Siegel des Schriftstückes umschloß) zu einem Kurfürstentume erhoben. Ums Jahr 1400 fiel es an den Kaiser Sigismund. Da dieser oft in Geldnot war, so verpfändete er die Mark an seinen Vetter Jobst in

10. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 53

1889 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
— 58 — 3. Albrecht der Wär. 1134 schenkte der Kaiser Lothar dem Grafen Albrecht aus dem Hause der Anhaltiner die Nordmark. Zu seiner Zeit ließ sich der Wenden- sürst (Pribislaw) taufen. Da er kinderlos war, setzte er später Albrecht zum Erben seines Landes ein. Auf Grund dieser Schenkung nannte sich Albrecht von jetzt an „Markgraf von Brandenburg". (Das neu erworbene Land nannte er Neumark; die Nordmark aber erhielt später den Namen Altmark.) Um aber die heidnischen Wenden für das Christentum zu gewinnen, mußte Albrecht mehrmals mit dem Schwerte in der Hand gegen sie vorrücken. Ganz besonders war es Jazzo, der Nesse Pribislaws, der die Wenden gegen Albrecht aufreizte. Endlich aber wurde Jazzo an der Havel bei Brandenburg besiegt, und nun war Albrecht Herr des Landes bis zur Oder hin. Die Götzen der Heiden wurden vernichtet, ihre Tempel aber in christliche Kirchen umge- wandelt. Um das Land urbar zu machen, zog Albrecht aus Holland und vom Rheine Ansiedler herbei, welche Dörfer anlegten, Sümpfe austrockneten und deutsche Sitten und christlichen Sinn im Lande ausbreiteten. 4. Htto Iv. mit dem Wfeile. (1267—1308.) Unter den Nachfolgern Albrechts ist besonders Otto Iv. durch seinen Kampf mit der Stadt Magdeburg bekanntgeworden. Die Domherren daselbst hatten nämlich seinen Bruder Erich nicht, wie er gewünscht hatte, zum Erzbischof gewählt. Bald rückte er daher mit seinen Truppen vor die Stadt. Aus den Dom zeigend, sprach er die stolzen Worte: „Dort wollen wir in wenigen Tagen unsre Pferde füttern." Aber es kam anders. Die Magdeburger schlugen sein Heer, nahmen ihn selbst gefangen und stellten ihn in einem hölzernen Käfige auf dem Marktplatze öffentlich zur Schau aus. Gegen Zahlung eines Lösegelds von 4000 Mark Silber kam er wieder frei. Nicht lange nachher fing er abermal Krieg mit Magdeburg an; ober auch fetzt war ihm das Glück nicht hold. Bei der Belagerung von Staßfurt wurde er von einem Pfeile verwundet, dessen Spitze jahrelang in seinem Kopfe stecken blieb. Davon erhielt er den Beinamen „mit dem Pfeile". Erst nach dem Tode des Erzbischofs Günther wurde sein Bruder Erich Erzbischof in Magdeburg. 5. Wcll'demcrr (1308 — 1319), der 9?cffe Ottos Iv., ein kühner, kriegerischer Held, war unaufhörlich auf die Wohlfahrt der Mark bedacht und liebte sein Volk wie ein Vater. Da er aber danach strebte, die Grenzen seines Landes zu erweitern, geriet er bald in blutige Kämp e mit seinen Nachbarstaaten (Dänemark. Schiveden, Polen, Mecklenburg rc., im ganzen etwa 12). Diese, schon längst neidisch auf die wachsende Macht Waldemars, schlossen ein Bündnis gegen ihn, um ihn von seiner Höhe herab- zustürzen. Bei Gransee kam es zu einer mörderischen Schlacht. Waldemar konnte zwar seine Feinde nicht besiegen, halte ihnen aber solche Verluste beigebracht, daß sie im Frieden za Templin sein Gebiet ungeschmälert lassen mußten. Leider starb dieser Held schon in fr: v Blüte seines Lebens, erst 28 Jahre ult. i falsche Waldemar. Nicht lange nach Waldemars Tode kam die Mark Brandenburg an das bayrische Haus (1324—1373), unter dem der Glanz des Landes bald wieder erlosch. Der erste Markgraf dieses Hauses war Ludwig der Bayer. Um ihn zu stürben, setzten seine Feinde folgendes Gaukelspiel ins Werk. Ein Müllergeselle, Jakob Nehbock, welcher dem verstorbenen Waldemar sehr ähnlich sah. erschien, als Pilger verkleidet, vor dem Erzbischof von Magdeburg, der eben beim Mahle saß, und erbat sich einen Trunk Wein. Nachdem er den Becher geleert, ließ er seinen Siegelring in denselben hineinfallen und sandte den Becher dem Erzbischof zurück. Erstaunt ries dieser: „Das ist Waldemars Ring!" und ließ den Pilger hereinrufen. Dieser begann nun zu erzählen: „Ich bin Waldemar, der Markgraf. Man hat vor 29 Jahren einen andern für mich begraben, während ich, um eine schwere Sünde zu büßen, ins heilige Land zog. Jetzt bin ich iviedcrgckommen. uni meines Volkes Leiden zu mildern, das unter einem fremden Herrscherhause im U" glücke seufzt." So sprach er. und seine Worte fanden Glauben. Fast das ganze Land fiel iym zu, nur Frankfurt, Spandau und Briezen, seitdem Trcuenbriezen genannt, blieben treu. (Später eroberte zwar Ludwig alle Städte wieder, zog sich aber nach Tirol zurück, das ihm eben- falls gehörte, und überließ die Mark seinem Bruder Otto dem Römer, unter welchem dit Markgrafschaft zu einem Kurfürstentum erboben wurde (1356). Ihm folgte sein Bruder, Otto der Faule, der letzte der bayrischen Fürsten, die über Brandenburg regierten).
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Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
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TM Hauptwörter (50)50

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TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
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TM Hauptwörter (200)200

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