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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 261

1864 - Essen : Bädeker
261 die Schlacht. Ihm gegenüber weilten auf einem Hügel die drei ver- bündeten Monarchen, Friedrich Wilhelm Ni. und die Kaiser Alexander und Franz, nebst dem Marschall Schwarzenberg. Abermals bestand der ungeheure Kampf aus drei Schlachten, die im Norden, Osten und Süden von Leipzig geschlagen wurden. Auf dem Raume von einer Quadratmeile focht eine halbe Million Menschen. Die Verbündeten wetteiferten an Muth und Tapferkeit; aber auch die Franzosen stritten mit heldenmüthiger Ausdauer. Bald neigte sich Napoleons Glücksstern. Im Norden der Stadt, wo Held Blücher kämpfte, erlitten die Franzosen eine so vollständige Niederlage, daß sie in Unordnung das Schlachtfeld verließen. Hier begab es sich auch, daß die sächsischen Truppen, welche bisher gezwungen dem fremden Machthaber gefolgt waren, mit Hörnerklang und Trompetenschall zu den Kämpfern für Deutschlands Freiheit übergingen. — Am blutigsten aber rasete die Schlacht bei dem Dorfe Probstheida. Unzählige Opfer wurden hingerafft. Hoch über Leichenhügel schritten die Kämpfen- den daher, und ihr Fuß watete im rauchenden Blut. Ueber 300 Ka- nonen donnerten auf diesem Punkte gegen einander. Schon neigte sich der Tag — es war 5 Uhr Nachmittags — da ließ Friedrich Wilhelm dem schrecklichen Blutvergießen ein Ende machen; denn von allen Seiten eilten die Siegesboten herbei. Die Feinde räumten von selbst das Dorf. Die drei verbündeten Monarchen aber, als sie von ihrem Hügel herab überall ihre siegreichen Banner daher wehen sahen, sanken auf ihre Kniee, und ein stilles Gebet drang zum Herrn der Welr empor, dessen Arm der guten Sache den gerechten Sieg verliehen hatte. Ganz anders sah es auf dem gegenüber liegenden Windmühlen- hügel aus. Ernst, nachdenkend und in sich gekehrt, schritt Napoleon umher. Schweigend blickte seine Umgebung auf den ernsten Gebieter, der nun die Nothwendigkeit seines Rückzuges einsah. An einem Wacht- feuer wurden die erforderlichen Befehle ausgefertigt. Während der Zeit überwältigten den Kaiser die Anstrengungen des Tages. Auf einem hölzernen Schemel sitzend, war er erschöpft in Schlummer ge- sunken. Stumm und düster umstanden seine Generale das Wachtfeuer, und nach einer Viertelstunde erweckte ihn das Geräusch seiner abzie- henden Truppen. Dann ritt er nach Leipzig zurück und nahm dort sein Nachtquartier. Noch in derselben Nacht begann der Rückzug der französischen Schaaren. Gegen 9 Uhr des Morgens verließ Napoleon am 19. Oktober Leipzig; nur mit Mühe konnte er wegen des Drängens und Treibens aus der Stadt gelangen. Denn schon schritten die Verbün- deten von allen Seiten zur Erstürmung Leipzigs heran und drangen in die Stadt ein. Durch eiligste Flucht suchten die Franzosen sich zu retten. Da plötzlich flog die steinerne Elsterbrücke in die-Luft, und damit erlosch ihnen die letzte Aussicht auf Entkommen. Der Po- lenfürst Poniatowsky, welcher sich durch Schwimmen retten wollte, fand in den Fluthen seinen Tod. Ganze Schaaren von Franzosen

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 265

1864 - Essen : Bädeker
265 seligkeiten. Endlich entstand beim Eintritt in einen schlammigen Hohl-" weg ein Gemurmel: „Es geht nicht mehr! es ist unmöglich!" Da redete Blücher die Schaaren mit tiefster Bewegung und Kraft an:. „Kinder, wir müssen vorwärts! Es heißt wohl, es gehe nicht; aber es muß gehen! ich hab' es ja meinem Bruder Wellington versprochen. Ich hab' es versprochen; hört Ihr wohl? Ihr wollt doch nicht, daß ich wortbrüchig werde?" Dieses Wort erregte, und belebte Alle, und mit neuer Kraft ging's rüstig vorwärts, so daß man wenigstens nach 4 Uhr auf dem Schlachtfelds eintreffen konnte. — Inzwischen wurde Wellington hart bedrängt, Napoleon hatte es Morgens froh ausgerufen: „Ha, nun habe ich sie, diese Engländer!" Er ordnete Alles auf der Anhöhe von Belle-Alliance (Schön-Bund) zur Entscheidungsschlacht. 130,000 Mann stürzten um Mittag sich auf £0,000; aber Wellington war überall. Er rief einem hartbe- drängten Haufen zu: „Kinder, wir müssen uns tapfer halten, wir dürfen nicht geschlagen werden; was würde man in England sagen?" Napoleon rief zornig immer: „Vorwärts, vorwärts!" und in der Mei- nung, die Überzahl müsse endlich siegen, sandte er um 3 Uhr Nach- mittags schon einen Siegesboten nach Paris. Und das war, wie bei Leipzig, zu früh. Drei, vier Mal zurückgeschlagen, trieb Napoleon immer neue Heeresmassen die Höhen hinan gegen den unerschütterlichen Feind, des- sen Kräfte sich erschöpften; 10,000 Engländer lagen auf dem Schlachtfelder Es war hohe Zeit, daß Blücher auf dem Kampsplatze erschien; doch zeigte sich von ihm noch keine Spur. Alles, was Kriegskunst lehrt und Tapferkeit bewährt, ward von beiden Seiten geleistet. Um 2 Uhr hatte Wellington, der Absprache gemäß, Blüchern erwartet, und es war schon 4 Uhr. Da dringen 2 Heerhaufen des Bülow'schen Corps von den Waldhöhen hervor, ziehen in schöner Ordnung den stufenartigen Bergabhang in das Kampfgefilde hinab unter Trommel- wirbel, Trompeten- und Hörnerklang, und greifen den rechten Flügel des Feindes an; die preußischen Kanonen, in mehreren Reihen über einander stehend, donnern auf die bestürzten Feinde. Napoleon schickte den sechsten Heerestheil, der noch keine Mühe des blutigen Tages getheilt, den Preußen entgegen, ihnen so lange zu widerstehen, bis das britische Heer aus dem Felde geschlagen sei. Doch immer mehr Preußen koinmen in Eile auf Blüchers Befehl von der Höhe von Belle-Alliance, deren Gebäude über die ganze Gegend sichtbar empor- ragten, im Sturmschritt auf das Blutfeld und gehen sogleich in's Feuer. Blücher bemerkte ein Regiment, welches mit ungewöhnlicher Tapferkeit gegen einen überlegenen Feind ankämpfte. Er ritt im heftigsten Klein- gewehrfeuer dicht an dasselbe heran und rief: „Bravo, Kinder! Ihr werdet mir diesen wichtigen Posten schon behaupten. Habt nur Geduld! bald kommt Hülfe, und es wird anders. Wir wollen uns heute mal die Franzosen von hinten besehen!" — Napoleon verzweifelte noch keineswegs. Die Engländer wankten auf mehreren Punkten, da setzte sich der entschlossene Wellington auf die Erde nieder und sprach: „Hier

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 266

1864 - Essen : Bädeker
266 werbe ich bleiben und keinen Fußbreit von dannen weichen!". Und gegen 5 Uhr ruft er seufzend: „Ich wollte, es wäre Nacht, oder die Preußen kämen!" Da hörte er ihren Kanonendonner im Rücken und in der rechten Seite des Feindes, und begeisternd auffahrend, mit Thränen in den Augen, ruft er: „Nun Gottlob, da ist der alte Blücher!" Der alte Löwe schreitet furchtbar vorwärts. Napoleon erkannte die drohende Gefahr, und glaubte, ein kräftiger Sturm- angriff mit dem Kerne seiner Armee würde das britische Heer zum Weichen bringen. Seine besten Schaaren, seine alten, erprobten Garden, die siegen oder sterben wollten, mußten vor. Als sie von Frankreich auszogen, umhüllten sie selbst die goldenen Adler auf ihren Fahnen- schaften mit Trauerflor, den sie nicht eher abnehmen wollten, als. bis die Feinde ihres Kaisers in entscheidender Schlacht vernichtet wären. Wellington sah diese entschlossenen Schaaren, zusammengedrängt, das Gewehr im Arm, ohne Schuß, unter Anführung des Marschalls Ney, wie eine düstere Gewitterwolke gegen die Mitte seiner Schlachtordnung, und zugleich die ganze französische Schlachtlinie unaufhaltsam heran- ziehen, um die englische Linie zu durchbrechen und dann auch Blücher zu schlagen. Aber seine wackern Krieger bebten nicht. Der Feldherr ließ sein Geschütz Vortheilhaft aufstellen, und als der Feind in Schuß- weite herangekommen war, da schmetterten die Kugeln furchtbar in seine Reihen hinein. Ganze Schaaren wurden vernichtet. Doch schnell schlossen die Franzosen sich immer wieder zusammen, und immer weiter in kühner Todesverachtung schritten sie zum Sturm gegen die bedroheten Höhen vor. In diesem gefahrvollen Augenblicke, es war gegen 7 Uhr Abends, traf der preuß. General Ziethen mit den Seinen bei Wellington ein, und stürmte unter Trommelwirbel und Kanonen- donner mit Ungestüm in die mörderischen Reihen der Franzosen. Das erfrischte den Muth der müden Krieger Wellington's; dieser läßt auch sogleich Generalmarsch schlagen, und die ganze Schlachtlinie geht unter Trommelschlag und Trompetengeschmetter über die Leichenhügel der Franzosen im Sturmschritt bergab unaufhaltsam vorwärts. Als Mann gegen Mann in der Nähe focht, entstand ein entsetzliches Blutbad; die Franzosen mußten weichen und ihre Garde, in Viereck geschlossen, wird gegen die Höhe von Belle-Alliance zurückgedrängt, wo sie Bülow's Geschütz- feuer empfängt und dessen Reiterei umzingelt. General Cambronne, der Befehlshaber der Garde, der mit Napoleon in Elba gewesen war, wird vom hannover'schen Oberst Haltet gefangen genommen. Die Meisten fallen; Einige entkommen; gefangen werden nur Wenige. Unter- dessen rückt Blücher auch immer vorwärts, und jagt mit Bülow und Pirch die noch für ihre Rettung verzweifelnd kämpfenden Franzosen aus dem Dorfe Planchenoit und vor sich her. Kurz vvr 9 Uhr war der blutige Sieg errungen, und die Franzosen verließen den mit Trüm- mern und Leichen bedeckten Kampfplatz in wildester Flucht, ihre meisten Kanonen im Stiche lassend. „Rette sich, wer kann!" erscholl's überall. Da geschah es, daß um 9 Uhr die beiden sieggekrönten Feldherren
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