d. I. verfügen Wir damit, daß in allen den Volksschulen, resp. Volksfchulclassen
Unseres Bezirks, in denen das Bedürfniß eines besonderen Schullesebuches sich
herausgestellt hat, wenn es sich um die Einführung eines neuen Lesebuches handelt,
nur das bereits in 3. Auflage bei Carl Meyer in Hannover erschienene
Lesebuch für hannoversche Volksschulen von Heinrich
eingeführt, und daß auf dessen allmäliche Einführung in den erwähnten Schulen,
resp. Schulclassen auch dann Bedacht genommen werde, wenn in ihnen bereits ein
anderes Lesebuch in Gebrauch ist.
Stade, den 5. December 1859.
1858 erneuern Wir hierdurch die Empfehlung des in der Verlagsbuchhandlung von
Carl Meyer zu Hannover nunmehr in 6. Stereotyp-Auflage erschienenen
Lesebuchs für hannoversche Volksschulen von H. F. Flügge,
Hauptlchrer am Seminar zu Hannover. (3 Thle. in 1 Bd. 356 Seiten.
Parthiepreis 6^ Groschen, das einzelne Exemplar 7 Groschen.)
mit dem Bemerken, daß nach desfallsiger Bestimmung des Königlichen Ministeriums
der geistlichen und Unterrichts-Angelegenheiten auf die wünschenswertbe weitere Ver-
breitung dieses das Bedürfniß der Volksschulen unseres Landes vorzugsweise ins
Auge fassenden und anerkannt vortrefflichen Buches seitens der Betheiligten thun-
lichst hinzuwirken sein wird. Wir weisen deshalb sämmtliche Geistliche bezw. Schul-
lehrer Unseres Consistorial-Bezirks an, vorkommenden Falls, namentlich aber, wenn
es sich um die Wahl eines neuen Lesebuchs handelt, vornehmlich die Einführung des
oben genannten in Erwägung zu ziehen und zu befördern.
Aurich, den 31. October 1861.
Friedrich Flügge
Königliches Consistorium.
Königliches C o n s i st o r i u m.
Abtheilung für Volksschulsachen.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Extrahierte Personennamen: Carl_Meyer Heinrich Heinrich Carl_Meyer H._F. Friedrich_Flügge
Königliches_Consistorium Friedrich
Erster Theil.
l: Der Vater tm Himmel.
1. Aus dem Himmel ferne.
Wo die Englein sind.
Schaut doch Gott so gerne
Her auf jedes Kind,
2. Höret seine Bitte
Treu bei Tag und Nacht,
Nimmts bei jedem Schritte
Väterlich in acht,
1. Ach, lieber Gott, behüte mich
Und meine Eltern gnädiglich;
Auch mein Geschwister vor Gefahr
Mit deinem starken Arm bewahr.
3.
L. Die helle Sonn leucht't jetzt
herfür;,
Fröhlich vom Schlaf aufstehen wir:
Gott Lob, der uns heint diese Nacht
Behütet vor des Teufels Macht.
2. Herr Christ, den Tag uns auch
behüt
3. Gibt mit Vaterhänden
Ihm sein täglich Brot,
Hilft an allen Enden
Ihm aus aller Noth.
4. Sagts den Kindern allen.
Daß ein Vater ist.
Dem sie Wohlgefallen,
Der sie nie vergißt.
2. Gebet.
2. Und alle, die uns sind verwandt.
Beschütz durch deine rechte Hand.
Behüte mich vor aller Sünd:
Hilf, daß ich werd ein frommes Kind.
Vor Sünd und Schand durch deine
Güt!
Laß deine lieben Engelein
Unsre Hüter und Wächter sein!
3. Laß unser Werk gerathen wohl,
Was ein jeder ausrichten soll.
Daß unsre Arbeit, Müh und Fleiß
Gereich zu deinem Lob und Preis.
3. Morgengebet.
4. Die Sonnenstrahlen.
Die Sonne war aufgegangen und stand mit ihrer schonen
glànzenden Scheibe am Himmel. Da schiette sie ihre Strahlen aus,
und die Schlàfer in dem aanzen Lande zu wecken. Da kam ein
Tirchi zur Lerche. Sie schmpste aus ihrem Reste, flog in die Lust
hinaus und sang: Viri Uri li, schon ists in der Fruh. — Der zweite
strahl kam.zu dem Hàschen und weckte es aus. Das rieb stch die
1
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
3
Knäblein kam desselbigen Weges gegangen, ist der alten Frau nahe
gekommen und hat sich höchlich verwundert über die Art, wie die alte
Frau das Stroh fortschaffte. Und kamen dem Knäblein allerlei Ge-
danken, böse und gute, und einer der bösen Einfalle hieß so: „Wie,
wenn du jetzt lerse hinanschlichest und Plötzlich auf das Stroh
sprängest? Die Alte würde schön aufs Angesicht fallen, und du
sprängest rasch in den Hohlweg hinab, ehe sie wieder ausstände."
Daheim aber stand unterdes die liebe Mutter des Knäbleins und
dachte ihrer vielen Kinder und des einen Vaters aller, und hat wohl,
wie sie eine rechte Beterin war, damals Absonderlich gebetet; denn
dem Kinde kam bald ein gar guter Gedanke und ward also zur That.
Denn fröhlich trat das Knäblein zur alten Bettlerin, grüßte sie und
sprach: „Annalene, wir gehen eines Weges, und euer Stroh kann ich
besser tragen als ihr"; und schnell, ehe die Frau Ja oder Nein sagen
I konnte, war der Strick durchschnitten und das Stroh aufgeladen, und
der Knabe schritt rascher, als die Frau krücken konnte, und trug das
Stroh bis in ihre Hütte und legte es auf ihr Lager, und die Äpfel und
Nüsse aus seinen Taschen dazu und den Groschen auch, der zu Bilder-
bogen bestimmt war; und die Bettlerin schlief auf dem Stroh gar
aut in der Nacht, welche folgte, und das Knäblein schlief gut auf
seinem Kissen und träumte nichts Böses. Wer hat aber von bell
beiden am besten geschlafen?
6lut (Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen.
8. Wiegenlied.
1. Nun schlaf, mein liebes Kindelein,
Und thu dein Äuglein zu;
Denn Gott der will dein Vater sein,
Drum schlaf in guter Ruh.
2. Dein Vater ist der liebe Gott
Und wills auch ewig sein.
Der Leib und Seel dir geben hat
Wohl durch die Eltern dein.
3. Er schenkt' dir seinen lieben Sohn,
Den schenkt' er in den Tod;
Der kam auf Erd von: Himmelsthron,
Half dir aus aller Noth.
4. Er schickt dir seine Engelein
Zu Hütern Tag und Nacht,
Daß sie bei deiner Wiege sein
Und halten gute Wacht.
6. Dem Vater und der Mutter dein
Befiehlt er dich mit Fleiß,
Daß sie dein treue Pfleger sein,
Ziehn dich zu Gottes Preis.
3. Der hcilge Geist der segne dich,
Bewahr dich allezeit;
Sein hcilger Nam behüte dich,
Schütz dich vor allem Leid.
7. So nimm du recht an Gnade zu.
An Alter und Verstand,
Und halte deine Kindesruh
In Jesu Schooß und Hand.
9. Abendlied.
^ 1. Müde bin ich, geh zur Ruh,
Schließe beide Augen zu.
Vater, laß die Augen dein
Uber meinem Bette sein.
2. Hab ich Unrecht heut gethan.
Sieh es, lieber Gott, nicht an;
Mache du durch Jesu Blut
Gnädig allen Schaden gut.
1*
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
5
über bei dem Wirte zu bleiben, bei welchem sie übernachtet hatten.
Um Mittag wollten sie weiter reisen; aber der Wirt und der gerade
anwesende Stadtschreiber des Ortes ermahnten sie dringend, doch
lieber bis zum folgenden Morgen zu warten; denn in einem halben
Tage könnten sie nur bis in die Mitte des Waldes kommen. Dort
gebe es zwar etliche Wirtshäuser; aber dieselben seien sehr verrufen
und ständen in dem Verdachte, daß schon mehrere Mordthaten in ihnen
geschehen seien.
Die jungen Leute aber, die nach damaliger Sitte mit Seiten-
gewehren versehen waren und dazu einen leichten, guten Muth hatten,
lachten der Gefahr und traten dennoch die Reise in den Wald an,
indem sie meinten, das Raubgesindel müsse sich eher vor ihnen, als sie
sich vor ihm fürchten.
Als sie nun bis gegen Abeül gelaufen waren, kamen sie an
eine Thalschlucht, in deren Tiesekein einsames Wirtshaus stand.
Dort beschlossen sie zu übernachten^-weil ^>ie Nacht schon anbrach.
Als sie aber in das Haus einträte^ jmb die Wirtsleute sie so ganz
besonders anblickten, auch der Hunda den einer von ihnen mit sich
führte, nicht über die Schwelle wollte, sondern winselnd und scheu
vor der Thür umherlief, faßte sie ein Schaudern, und sie waren so
ziemlich still, bis das Abendessen kam, wo sie dann unter-jugend-
lichen Gesprächen das Grauen wieder vergaßen. In der Mitte des
Zimmers stand- eine dicke hölzerne Säule, welche vom Boden bis
zur Decke hinausragte und diese zu stützen schien. Um diese Säule
herum ordnete jetzt die Hausmagd das Nachtlager von Stroh für die
jungen Reisenden, und zwar so, daß die Kopfkissen, die sie auf die
Lehnen der umgestürzten Stühle gelegt hatte, gerade an die 'Säule
zu liegen kamen. Die jungen Leute wunderten sich über diese selt-
same Einrichtung des Nachtlagers und fragten die Magd nach der
Ursache. Die aber antwortete scherzend, es geschehe deshalb, damit
die jungen Herren mit Händen und Füßen hübsch weit und bequem
auseinander lägen und bei Nacht keinen Streit anfangen könnten.
Darob lachten die Jünglinge, und weil sie von dem schlechten Wege
ermüdet waren, beschlossen'sie, sich zur Ruhe zu legen. Vorher aber
verriegelten fte_ die Thür und Nahmen ihre guten Waffen zur Hand.
Allein sie griffen auch noch zu einer andern Waffe, zu der Waffe
des Gebets; denn damals schämte man sich noch nicht, weder zu
Hause, noch aus den Reisen, des lauten, gemeinsamen Gebets am
Morgen und bei Tische und des Abends vor dem Schlafengehen;
selbst die Fuhrleute jener Zeit legten sich nie schlafen, ohne daß sie
zuvor ein Gebet gesprochen hatten. Die Jünglinge beteten daher mit
einander noch das Abendgebet aus Arnds Paradiesgärtlein und dann
das Lied:>
Herr! es ist von meinem Leben
Wiederum ein Tag dahin;
Lehre mich nun Achtung geben.
Ob ich frommer worden bin.
Zeige mir auch selber an,'
So ich was nicht recht gethan.
Und hilf mir in meinen Sachen
Ein gesegnet Ende machen.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
7
andern Seite so steil ab, daß es unmöglich war, hinabzuklettern,
und unten floß ein tiefer Waldstrom. Die Feinde wußten das und
kamen mit höhnenden! Triumphgeschrei heran. Da besinnt sich der
Trompeter kurz und ruft: Hilf mir, mein Gott! spornt sein Pferd,
setzt mitten in den Strom hinein und arbeitet sich unverletzt hin-
durch an das jenseitige Ufer. Die Feinde stehen starr vor Stau-
nen; dann begnügen sie sich, ihm ihre Schüsse nachzusenden, denn
den Sprung wollte ihm keiner nachthun. Der Schwede aber, als
er das Ufer hin angekommen war, wandte sein Pferd, schwenkte mit
der einen Hand die gerettete Fahne, mit der andern setzte er die
Trompete an den Mund und schmetterte ihnen laut, daß Wald und
Ufer erklangen, die Melodie des Liedes hinüber: Ein feste Burg ist
unser Gott/
14. Der Wegweiser.
Ein alter Pfarrer machte in seinem Wagen den Weg von
Osnabrück nach Quakenbrück, und weil zwar nicht viel hohe Berge, aber
dafür desto mehr kleine Lerglein zu passieren sind, die Sandkörner,
wirds Abend, ehe Quakenbrück erreicht ist. Der Weg ist längst ver-
loren, der Nebel immer dichter, und wenn Quakenbrück seinen Namen
von den Fröschen bekommen hat, weiß der Leser auch, daß die
Frösche nicht in der Luft umherfliegen und in den Büschen ihre Nester
bauen, sondern denkt an die Sümpfe, in welche dort bald die Pferde,
bald der Wagen unserer Reisenden leichter hineingerathcn, als man
hinauskommen kann. Und weil niemand nah und weit ist, den
man hätte fragen können, wie weit es noch sei bis zur Stadt, oder
ob der Knecht den Pferden sein Haar oder sein Hott zurufen müsse
— einer aber ist dagewesen, ganz weit und ganz nahe—, steigt der
Pfarrer aus und der Knecht ab, und jener spricht: „Höre, Franz,
wir wollen es dem einen sagen", und betete also: „Lieber Herr, du
hast Israel in die Wüste, in der Wüste und aus der Wüste geführt,
des Tages mit einer Wolkensäule und des Nachts mit einer Feuer-
säule; hast dem David gesagt Psalm 32, 8: ,Jch will dich unter-
weisen und dir den Weg zeigen, den du wandeln sollst; ich will dich
mit meinen Augen leitew; hast Wege allerwegen und auch von
Osnabrück nach Quakenbrück, und zwar für Pfarrer und Knecht und
Wagen und Pferde. Die Sümpfe gehören den Fröschen; die Erde
aber hast du den Menschenkindern gegeben: nun, so hilf uns auch auf
den rechten Weg. Amen!« Und der Herr erhörte das Gebet; aber
sein Amen lautete also:
Weg hast du allerwegen.
An Mitteln fehlt dirs nicht;
Dein Thun ist lauter Segen,
Dein Gang ist lauter Licht;
Dein Werk kann niemand hindern;
Dein Arbeit kann nicht ruhn.
Wenn du, was deinen Kindern
Ersprießlich ist, willst thun.
Denn als die beiden Beter ihre Häupter wieder bedeckten, horch,
so singen die Frösche nimmer, die nur ein Lied und eine Melodie
haben; aber ein Knabe, der spät seine Herde heimtrieb, sang diesen
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Extrahierte Personennamen: Franz Franz David David
daß wir uns hier erquicken. Aber wer wird uns nun ferner unseres
Weges geleiten?
Da trat der Mann herzu und zeigte Boni beides, den Weg und
die Abwege, und zeichnete sie ihm sechs Meilen weit auf ein Blatt;
darauf sprach er: Nun ziehet hin in Frieden!
Da zog Boni weiter mit seinem Gesinde auf dem Pfade, der
ihm bezeichnet war, und sie ertrugen mit Geduld das Ungemach des
Weges; denn sie gedachten des Trostes, den ste empfangen hatten.
Und als sie sechs Meilen zurückgelegt hatten, erhob sich von neuem
ein Gezelt. Hier fanden sie wieder einen Diener des Königs, der
tröstete sie und zeigte ihnen von neuem den Weg, und die Abwege,
welche sie meiden sollten.
Also geschah es immerfort achtzig Tagereisen, und als sie solche
vollendet hatten, gelangten Boni und die Seinen in das Land der
Verheißung. Und Boni erkannte, daß der Engel des Herrn ihn geführt
hatte.
Des Menschen Leben ist eine Pilgrimschaft: sechs Meilen sind
sechs Tage; aber der siebente ist ein Ruhetag, da steht des Herrn Gezelt
ihm offen, daß er seines Wandels gedenke und dem Herrn vertraue.
Der Ruchlose achtet des Gezeltes nicht, und sein Weg verliert sich in
der Wüste; aber der Weise findet Erquickung und gelangt in das Land
der Verheißung.
Welt; ist Welt; Geld ist Geld; wohl dem, der Gottes Wort
behält. Wie man lieft in der Bibel, so steht auf dem Haufe
der Giebel. So wenig du das Meer ausschöpfen kannst mit
deiner Hand, so wenig die Bibel mit deinem Verstand. Je
mehr der Brunnen gebraucht wird, desto mehr gibt er Wasser.
17. Kirchengehen säumet nicht.
Cs sind einmal zween Schuster gewesen, von denen hatte der
eine ein Weib und viele Kinder, der andere aber nur ein Weib und
kein Kind. Der nun die vielen Kinder gehabt, war fromm, ist gern
zur Kirche gegangen und hat die Predigt fleißig gehört; alsdann hat
er frisch auf sein Handwerk gearbeitet, und ist ihm glücklich gegangen
in seiner Nahrung, also daß er reich geworden. Der andere hingegen,
welcher keine Kinder gehabt, ist stets über der Arbeit gelegen und hat
sich keine Ruhe und keine gute Stunde gegönnt, also daß er auch
Sonntage und Festtage und heilige Äbende, auch des Nachts nicht ge-
feiert, und doch hat es nirgend mit ihm vorwärts gehen wollen,
sondern er ist zu nichts gekommen als lauter Schulden.
v Da geht er einmal zu dem reichen Meister und fragt: „Bruder,
mü Verlaub, wie geht das zu? Du hast so viele Kinder und bist
so reich und plagst dich lange nicht, wie ich; und ich hingegen
habe keme Kinder, lasse mirs Tag und Nacht sauer werden und
komme doch zu nichts." Der fromme Schuster sagt: „Morgenfrüh
geh nnt nur, < so will ich dir weisen, wo ich meinen Reichthum her
habe.« Da er nun frühmorgens kam, führte er ihn mit sich in die
Krrche, und am andern Tage that er auch also.' Als er aber am
1**
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
10
dritten Tage ihn wieder mit sich nehmen wollte, sagte der andre,
den Weg zur Kirche wisse er wohl selbst; er habe nur zu wissen
begehrt, wie man reich werde und solche Schätze bekomme, wie er;
das solle er ihm weisen. Da sprach der reiche Schuster: „Hast
du noch nicht gehört, daß der Herr Christus im Evangelium sagt:
Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerech-
tigkeit, so wird euch das andere alles zufallen? Ich weiß keinen
andern Ort, da man beides, den Schatz der Seelen und des leib-
lichen Lebens, erlangen kann, denn in der Kirche." Der arme
Schuster sagte: „Du kannst Recht haben, Bruder!" ging von nun
an gern zur Kirche und hörte fleißig Gottes Wort; so kam er von
seinen Schulden und erlangte auch einen glücklichen Fortgang in seiner
Nahrung.
Plag dich, ringe, sorge, sinn; ohne Gott ist kein Gewinn.
Was der Sonntag erwirbt, schon am Montag verdirbt. Am
Feiertag gesponnen hält nicht. Vorbei an der Kirch und am
Schulhaus geht der kürzeste Weg ins Zuchthaus. Wer mor-
gens Gott nicht dient, dient abends dem Teufel.
18. Gedenke des Sabbattages, daß du ihn heiligest.
Äm Emmerthal in der Schweiz lebte ein Bauer, der nach Gott
und Menschen nichts fragte und bloß nach dem eigenen Kopfe fah-
ren wollte. An einem Sonntage hatte er viel Korn draußen liegen.
Als er nachmittags an den Bergen die Wolken sah, und die nasse
Brunnenröhre, die ordentlich tropfte, da rief er das Gesinde zusam-
men und sagte: „Nasch hinaus, gehäufelt und gebunden! Es wettert
auf den Abend. Bringen wir tausend Garben trocken ein, so gibts
darnach Wein genug."' Das hörte seine Großmutter: die war achtzig
Jahr alt und ging auf zwei Krücken. Sie kam mühsam daher und
sagte: „Johannes, Johannes, was denkst du doch auch? Solange
ich mich zurückerinnern mag, ward hier am Sonntag nie eine Hand-
voll eingeführt; und meine Großmutter hat mir gesagt, sie wisse auch
nichts darum, und doch sei immer Segen bei der Sache gewesen, und
von Mangel hätte man hier nichts gewußt. Und wenn es noch Noth
am Mann wäre, Johannes, ein nasses Jahr! Aber trocken wars bis
dahin, und trocken wird es wieder werden, und naß werden schadet
dem Korne nichts, und würde es ihm schaden, so hast du zu denken:
,Der Herr, der das Korn gegeben, gibt auch den Regens und wie ers
gibt, hast du es anzunehmen. Johannes, thu es nicht, ich halte dich
dringlich an!"
'Das Gesinde stand umher; die Alten machten ernsthafte Ge-
sichter, die Jungen lachten und sagten unter sich, das Altväterische sei
abgethan, jetzt sei es eine neue Welt. „Großmutter, habt nicht Kum-
mer," sagte der Bauer, „alles muß einmal zum ersten Male geschehen,
und deswegen ists nicht bös. Unserm Herrgott wird das nicht viel
machen, ob wir heute schaffen oder schlafen, und eben so lieb wird
ihm das Korn in der Scheune, als im Regen sein. Was drin ist, ist
drin, man braucht deswegen nicht Kummer zu haben; denn wie es
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Schuster Christus Schuster Johannes Johannes Johannes
11
morgen sein wird, weiß niemand." — „Johannes, Johannes, drin
und'draußen ist die Sache des Herrn, und Wiehes diesen Abend
sein wird, weißt du nicht; aber das weißt du, daß ich deine Groß-
mutter bin, und dich um Gottes willen anhalte: laß heute dein Korn
draußen. Ich will, wenn du es sonst nicht machen kannst, ein
ganzes Jahr kein Brot mehr essen." — „Mutter," sagte darauf der
Johannes, „deswegen sollt ihr nicht desto weniger Brot haben; aber
eine Zeit ist nicht alle Zeit; es gibt alle Jahre neue Bräuche, und
seine Sache sucht man alle Labe besser zu machen." — „Aber, Jo-
hannes," sagte die Mutter, „die Gebote bleiben die alten, und kein
Pünktlein wird davon vergehen; und hast du dein Korn unter dem
Dache, was hilft es dir, wenn du Schaden leidest an deiner Seele!"
— „Um die kümmert euch nicht, Mutter", sagte Johannes; „und jetzt,
Buben, auf und gebunden, was das Zeug hält; die Zeit wartet
nicht!" —„Johannes, Johannes!" rief die Mutter; aber Johannes
hörte nicht, und während die Mutter betete und weinte, führte Jo-
hannes Garben ein, Fuder um Fuder; mit Flügeln schienen Menschen
und Thiere versehen. Tausend Garben waren unter Dach, als die
ersten Regentropfen sielen; schwer, als wären es Pfundsteine, fielen sie
auf die dürren Schindeln.
„Jetzt, Mutter," sagte Johannes, in die Stube tretend mit seinen
Leuten, „jetzt ists unter Dach, Mutter, und alles ist gut gegangen;
mag es jetzt stürmen, wie es will, und morgen schönes oder böses
Wetter sein; ich Habs unter meinem Dach." — „Johannes, aber über
deinem Dach ist des Herrn Dach", sagte die Mutter feierlich; und als
sie das sagte, ward es hell in der Stube, daß man die Fliegen sah an
der Wand, und ein Donner schmetterte über dem Hause, als ob das-
selbe mit einem Streiche in Millionen Splitter zerschlagen würde.
„Herr Gott, es hat eingeschlagen!" rief der erste, der reden konnte;
alles stürzte zur Thür hinaus.
Das Haus stand in vollen Flammen; aus dem Dache heraus
brannten bereits die eingeführten Garben. Wie stürzte alles durch
einander! Die alte Mutter allein behielt klare Besinnung; sie griff
nach ihren beiden Krücken, sonst nach nichts, suchte die Thür und einen
sichern Platz und betete: „Was hülfs dem Menschen, wenn er die
ganze Welt gewänne und nähme doch Schaden an seiner Seele! Dein
und nicht mein Wille geschehe, o Vater!"
Das Haus brannte ab bis auf den Boden; gerettet wurde nichts
Auf der Brandstätte stand der Bauer und sprach: „Ich Habs unter
meinem Dache! Aber über deinem Dache ist des Herrn Dach, hat die
Mutter gesagt." Und seit dieser Stunde spricht er nichts mehr, als:
„^zch Habs unter meinem Dache! Aber über deinem Dache ist des
Herrn Dach, hat die Mutter gesagt."
19. Die drei großen Feste der Christenheit.
1. O du fröhliche,
O du selige.
Gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt ging verloren,
Christ ist geboren.
Freue, freue dich, o Christenheit!
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Johannes Johannes Johannes Johannes Johannes
12
2. D du fröhliche,
D du selige.
Gnadenbringende Osterzeit!
Welt lag in Banden,
Christ ist erstanden.
Freue, freue dich, o Christenheit!
1. Alle Jahre wieder
Kommt das Christuskind
Auf die Erde nieder.
Wo wir Menschen sind;
3. O du fröhliche,
O du selige.
Gnadenbringende Psingstmzciti
Christ, unser Meister,
Heiligt die Geister.
Freue, freue dich, o Christenheit!
3. Ist auch mir zur Seite
Still und unerkannt.
Daß es treu mich leite
An der lieben Hand.
20. Das Christuskittd.
2. Kehrt mit seinem Segen
Ein in jedes Haus,
Geht auf allen Wegen
Mit uns ein und aus;
4. Sagts den Kindern allen.
Daß ein Vater ist.
Dem sic Wohlgefallen,
Der sie nie vergißt.
21. Zur heiligen Weihnacht.
1. Es ist ein Ros entsprungen
Aus einer Wurzel zart.
Wie uns die Alten fungen.
Von Iesse kam die Art,
Und hat ein Blümlcin bracht.
Mitten im kalten Winter
Wohl zu der halben Nacht.
2 Das Nöslein, das ich ineine.
Davon Jesajas sagt.
Hat uns gebracht alleine
Marie, die reine Magd.
Aus Gottes cwgem Rath
Hat sie ein Kind geboren
Wohl zu der halben Nacht.
22. Tag, Monat, Jahr und Jahreszeiten.
1. Alle 24 Stunden geht die Sonne einmal auf, einmal
unter, zu mancher Zeit früher, zu mancher später. Durch
ihren Ausgang und Untergang bringt sie uns alle Tage
eine helle Zeit und eine dunkle, Tag und Nacht. Tag und
Nacht sind aber nicht etwa immer 12 Stunden lang. Die
Länge des Tages und der Nacht richten sich nach den vier
Jahreszeiten. Im Winter geht die Sonne zwischen Morgen
und Mittag auf und zwischen Mittag und Abend unter. Sie
steht mittags um 12 Uhr gerade gegen Mittag, aber lange
nicht so hoch am Himmel als im Sommer. Sie beschreibt also
auf ihrer Bahn am Himmel auch nur einen kleinen Kreis-
bogen. Da sind die Nächte viel länger als die Tage; da ifts
kalt draußen und still, öde und leer.
2. Bald wird es etwas wärmer. Eis und Schnee schmel-
zen. Dann geht die Sonne immer weiter gegen Morgen hin
auf und weiter gegen Abend hin unter. Sie steigt bis Mittag
am Hinmel immer höher und macht an jedem Tage einen
größeren Tagebogen. Tn gleichem Maße werden die Tage
immer länger und die Nächte immer kürzer. Endlich geht
sie gerade im Morgen auf und gerade im Abend unter. Dann
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
Extrahierte Personennamen: Psingstmzciti
Christ Jesajas Marie
13
find Tag und Nacht gleich lang; wir haben Tag- und Nacht-
gleiche,' es beginnt der Frühling. Der Saft tritt in die Ge-
wächse; draußen regt sich die Thierwelt, und auch der Mensch
sucht das Freie und genießt die Frühlingsluft.
Z. Die Sonne geht nun über Morgen hinaus nach Mitter-
nacht zu auf und über Abend hinaus nach Mitternacht zu
unter. Sie beschreibt einen immer größeren Tagebogen und
steigt zu Mittag immer höher am Himmel. Die Tage werden
immer länger, die Nächte immer kürzer. Endlich ist der Tag
fast 17 Stunden, die Nacht wenig über 7 Stunden lang. Wenn
die Sonne mittags am höchsten steht, der Tag am längsten und
die Nacht am kürzesten ist, so beginnt der Sommer. Die Hitze
wächst nun zwar noch einige Wochen hindurch; aber die
Tage werden nach und nach immer kürzer und die Nächte
länger. Die Sonne wendet sich wieder. Wir haben die Som-
mer-Sonnenwende gehabt. Die Sonne geht jetzt wieder näher
nach Morgen zu auf und näher nach Abend hin unter. Mittag
um 12 Uhr steht sie jeden Tag wieder niedriger am Himmel,
und ihre Tagebogen werden immer kleiner. Wenn sie zum
zweiten Male wieder gerade im Morgen auf- und im Abend un-
tergeht, wenn daher Tag und Nacht gleich sind, so beginnt der
Herbst. Wir haben dann Tag- und liachtgleiche des Herbstes.
4. Von jetzt an werden die Tage noch immer kürzer
und die Nächte länger. Die Sonne geht wieder über Morgen
nach Mittag zu auf und über Abend nach Mittag zu unter; die
Tagebogen der Sonne werden immer kleiner und ihr Stand am
Himmel um Mittag niedriger. Wenn endlich der kürzeste Tag
und die längste Nacht eingetreten sind, so fängt der Winter an.
Die Sonne wendet sich wieder und erhält von Tag zu Tag
wieder einen hohem Stand. Wir haben dann Winter-Sonnen-
wende. Und nun beginnt der Kreislauf der Zeit von neuem.
5. Die Zeit, in welcher die eben beschriebenen Verände-
rungen mit der Sonne vorgegangen sind, heißt ein Jahr. Jede
der vier Jahreszeiten währt ein Vierteljahr. Man rechnet den
Anfang des Jahres vom Neujahrstage an, welcher ungefähr
10 Tage nach Anfang des Winters fällt. Ein Jahr hat 365
Tage. Vier Wochen und einige Tage darüber machen zusam-
men einen Monat. Der Monat hat seinen Namen vom Monde.
Der Mond ist nicht zu allen Zeiten sichtbar und erscheint nicht
immer in gleicher Gestalt und Größe. Ist er nicht sichtbar, so
haben wir Neumond. Einige Tage darauf erscheint er in
sichelförmiger Gestalt, als ein schmaler, heller, gekrümmter
Streifen. Er wird nun mit jedem Tage größer, und ungefähr
eine Woche nach dem Neumonde erscheint er als eine halbe
Kreisfläche; dann ist das erste Viertel. Darauf wird er mit
jedem Tage noch größer, und wenn wieder ungefähr eine
Woche verflossen ist, so erscheint er als eine ganz helle Kreis-
fläche und geht gerade zu der Zeit auf, wenn die Sonne un-
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]