Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Theil 3, Abth. 2 - S. uncounted

1794 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
i23. Der Knopfmacher. ^j^er Knopfmacher verfertiget aus gesponnenen Fäden Knöpfe ****' auf die Kleidungen. Der Grund solcher Knöpfe ist ge- wöhnlich eine böizerne Form, über welche seidne oder Kameel- haarne Fäden künstlich nach verschiedenen Mustern geflochten und mit Stichen bevestigt werden. Reiche oder gestickte Knöpfe werden aus Gold- und Silberfäden geflockten, und mit farbigen Silberplättchen (Folie) gelegt. Auster den Knöpfen verfertigt der Knopfmacher auch allerlei Ärten Schnüre und Schleifen, Stockbänder und dergleichen. Diese Arbeiten kommen sehr mit denen des Posamentirers überein, von welchen die Knopf- macher Abkömmlinge sind. Indessen ist der Knopfmacher ein zünftiger Handwerker, welcher 5 — 7 Jahre lernet, und als Gesell auf seiner Wanderschaft ein Geschenk erhält. Er hat auch die Lrlaubuiß, mit seiner Waare zu handeln. 124. Der Pofamentirer. A^er Pofamentirer oder Bortenwirkec verfertigt Band, Borten, Schnüre und Treffen auf einem eignen We- berstuhle, und ist zünftig. Es giebt aber auch unzünsiige Band- fabrikanten, ivelche auf sehr künstlichen Bandmühlen, durch welche von einem Arbeiter 16 Bänder auf einmal verfertigt wer- den können, seidne und andere Bänder in groster Menge machen lassen, und daniit Handel treiben. Der Bottenwirker im en- gern Verstände verfertigt Tressen, zu welchen er sich auch wol selbst die Gold-und Silberfäden zwischen zwei stählernen Walzen zu Lal)N plättet, und damit auf einer Maschine die seidnen Fä- den überspinnt, hierauf die Tressen nach verschiedenen Mustern auf einem Stuhle wirkt. Wegen des weiten Umfangs der Posa- mentirer- Arbeiten, legen sich die Meister gemeiniglich nur auf eine oder die andere Art, geboren aber alle zu demselben Hand- werk, welches gegen ein Lehrgeld in 5 Jahren erlernt wird.

2. Theil 3, Abth. 2 - S. uncounted

1794 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
rzz. Der Dachdecker. Sur Bedeckung der Dächer nimmt man bei schlechten ländli- chen Häusern leider nur Stroh, Rohr oder Schindeln. Bei Pallästen hingegen nimmt man wol Blech, Blei oder Kupfer. Am gewöhnlichsten deckt man mit Ziegeln oder Schiefer. r Die Ziegel- und Schieferdecker sind daher zünftige Handwerker, de- ren Arbeiten aber mit großen Gefahren verbunden sind. Sie sitzen dabey gewöhnlich auf einem kleinen Gerüste, welches mit Haken und Seilen bevestiget ist. Die Ausbesserung eines Schie- ferdachs, besonders der Thnrmspitzcn, ist das allermühsamste und gefährlichste Geschäff't des Deckers. Er bedienet sich dabei eines sogenannten Fahrstuhls und zweier Kloben, wodurch er sich erhöhen mit) niederlassen und den ganzen Tbnrm rings herum befahren kann. Dies Handwerk wird in 4 Jahren er- lernt. Es ist gut, daß bei allen Gefahren sich doch immer Lehrlinge zu demselben finden. m. Der Sruckaturarbei-ter. A^ornehmo Gebäude werden zuweilen sowol in» als auswendig mit einer Masse verziert, welche aus Gips, Kalk und feinem Sande bestehet, und mit einem ursprünglich italiänischen Worle Stuck oder Stucco genannt wird. Daher dergleichen Verzierun» gen den Namen Stuckamrarbelt haben. Das Wesentliche der Kunst besteht theils im Vorzeichnen der Figuren, theils im Ausbil» den derselben, welches aus freier Hand mit dem Houfsireisen ge» schieht. Die Stuckaturarbesscr sind freie und unzünftrge Künstler, und gießen von Gips auch Vasen, Büsten, und dergleichen. Es werden auch wol ganze Wände mit Gipomarmor überzogen, der aus cknem mit Leimwasser benetzten gefärbten Gips besteht, welchen man erst mit Sand», dann mit Bims» und Vlutstein schleift und polirt, und dem Marmor ähnlich macht. Auch dieses ist ein Ge» schafft der Dtuckaturarbeiter, wenn nicht geschickte Maurer es übrv nehmen. M z

3. Theil 3, Abth. 2 - S. uncounted

1794 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
7 i85. Der Windentnacher. {¡\tt Wlndenmacher verfertigt allerlei Winden- oder derwerke, durch welche man große Lasten mit weniger Kraft heben und bewegen kann. Ec hat seinen' Namen von den Wagenwinden, welche alle Fuhrleute brauchen. Diese sind sein gewöhnlichstes Werk. Geschickte Meister verfertigen aber auch alle größere mit Rädern versehene Maschinen für die Fabriken, Pressen, Bratenwender, Bleizüge für die Glaser, und dergl. Einige Vortheile ausgenommen, arbeitet der Windenmachee ganz nach den Handgriffen des Schmieds, mit welchem ec auch die meisten Werkzeuge gemein hat. Nur die Räder und ihre Getriebe erfordern eigene Werkzeuge und Abtheilungen, zu welchen der Windenmacher einige Kenntniß der mechanischen Wissenschaften haben muß. Ec hält sich gewöhnlich zu den Schlössern, denn die Zahl der Windenmacher ist auch in ansehn- lichen Städten nicht groß. 186. Der Großuhrmacher. ^^ke größer» Theile der Zeit bestimmen uns Sonne und Mond. Genauere Zetttbeilungen zu machen, hatte man sonst nur Sonnenuhren, Wasseruhren und Sanduhren. Später erfand man die künstlichen Räderuhren. Ihre Einrichtungen lassen sich im Kurzen nicht beschreiben. Alles kommt auf die genaue Eintheilung und das Ineinandergceifen der Räder an, welche durch eine bewegende Kraft in Umlauf gesetzt und erhal- ten werden. Liese bewegende Kraft ist entweder ein Gewicht, oder eine gespannte elastische Stahlfeder. Ersteres findet man an den Thurm- oder Wanduhren, letzteres an den kleineren Tisch - oder Stutz- und Taschenuhren. Jene verfertigt der so- genannte Großuhrmacher, welcher sich zu den Schlössern hält, gewöhnlich aus bloßem Eisen. Diese verfertig! der Kleinuhr- macher aus Stahl oder Messing. /

4. Theil 3, Abth. 2 - S. uncounted

1794 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
193. Der Roth- und Gelbgießer. Dleide Arbeiter verarbeiten Kupfer, Messing und mancherlei Metall - Compositionen durch den Guß. Sie brauchen beide dazu Formen, gewöhnlich von Sand und Lehm. Die Rotkgießer verfertigen eigentlich nur große' schwere Arbeiten, z. B. Mörser, Röhren zu Feuerspritzen, und dergleichen, und die Glockengießer und Stückgleßer sind besondere Arten von ihnen. Die Gelbgießer hingegen verfertigen gemeinig- lich kleinere Maaren, als Ringe, Rollen, Haken, Platten, u. s. w., arbeiten diese ferner aus, und drehen runde Sachen auf der Drehbank sauber ab. Auch m den größten Städten * giebt es dieser Arbeiter nur wenige. In Nürnberg hingegen sind sie eigentlich zu Hause, und senden von da ihre Maaren in alle Gegenden der Erde. . 194. Der Gürtler. r^ieser Metall t Arbeiter verarbeitet die Metalle zu sehr marmigr faltigen Maaren auf verschiedene Art. Theils gießt er sie, theils treibt er sie mit Scannen oder stählernen Stempeln in For< men, z. B. die Nockknöpfe, er gravirt, versilbert und vergoldet. Er verfertigt außer den messingnen Gürtel Schnallen, welche ihm den Namen geben, alle kleine messingne und tombackne Arbeiten, welche auf die jetzt gedachte Art entstehen können; alle Arten von Beschlägen, Knöpfen, Haken, Ringen u. s. w. Seine Werkzeuge sind daher sehr mannigfaltig. Zum Versilbern wird das Silber in Scheidewasser aufgelöst, mit Wasser und Küchensalz niedergesri-lagen, dann getrocknet, zu Pulver gerieben, mir Borax auf das Messing gestrichen, und dieses auf glühende Kohlen gelegt, bis das Silber schmilzt. Zum Vergolden wird Gold in Quecksilber aufgelöst, und mit demselben vermisch! ausgetragen. Das Quecksilber dampft dann im Feuer ab, und das Gold bleibt sitzen. 0 2

5. Theil 3, Abth. 2 - S. uncounted

1794 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
i6i, Der Riemer, Sattler, Taschner und Tapezierer. •<^te Arbeiten dieser Handwerker laufen sehr in einander. Der raw'' Riemer verfertigt vorzüglich Zaume, Halftern, Pferdege- schirre, Fliegenklatschen, Peitschen und dergleichen aus allerlei Leder. Der Sattler verfertigt hauptsächlich die Sättel mit ihr rem Zubehör, und überzieht mit Leder die Kutschen. Der Tasche ner macht mehrerlei kleine Arbeiten von Leder, als Brief- und Jägectaschen, Bettsäcke, Felleisen, Futterale. Auch beschlägt er alle Arten von Stühlen, als Lehnstühle, Sophas, Canapes, überzieht Reisekoffer, und tapezirt auch da, wo keine eigentliche Tapezierer sind, die Zimmer. An manchen Orten sind die Tapezierer so wie die drei vorigen Handwerker zünftig. Sie schlagen oder kleben nicht nur die Tapeten an, sondern verferti- gen auch gezogene Vorhänge an die Fenster, und stecken sie ge- schickt auf, machen Vorhänge um die Betten, und polstern und überziehen Stühle, u. s. w. 162. Der Pergamentmacher. Pergament wird jetzt gewöhnlich aus Kalbr und Hammelftllen ger ^ macht. Es hat seinen Namen von der Stadt Pergamus in Asien, wo es, schon 200 Jahre vor Christi Geburt, zuerst gemacht wurde. Die Bücher der Alten sindet man daher von dieser Zeit an darauf geschrieben. Die Zubereitung desselben weicht nur wenig von der Weißgerberei ab. Nachdem die feile, welche in dem Kalkäscher gelegen, enthaart und gereinigt sind, werden sie auf der Fleischseite Mehrmals mit Kreide und Bimsstein gerieben, dann gestrichen und beschabet und auf den Nahmen getrocknet. Pergamente zu Schreibt tafeln, wo die Schrift mit Fett oder Bimsstein abgerieben wird, werden dann mit Kreide und Leimwasser, und hernach mit Seifen* Wasser angesirichen. Diejenigen, auf denen man den Bleistift mit Speichel ausiöschen kann, werden mit Oehl getränkt. Mit Perga» ment überzieht man auch Trommeln und Pauken. Manches wird zu verschiedenem Gebrauche gefärbt. N 2

6. Theil 3, Abth. 2 - S. uncounted

1794 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
i79. Eisermrbeiter. Schmiede. auf den Eisenhütten gewonnene Eisen wird von vielerlei Arten von Schmieden zu sehr mannigfaltigen Bedürfnissen verarbeitet- Alle haben das m«l einander gemein, daß sie zu ihrer Arbeit eine Feuer'esse mit einem Blasebalg, den Schmiede- Amboß, Hämmer, Schraubstöcke, Fellen, Zangen u.s.w. Krauchen. Der Grvbjchttiled macht die gröbern Eisenarbei- ten, bcschlägt Wagen und Pferde, und iss auch oft für letztere Arzt. Der Säge- oder Zeugschmtcd macht alle Arten von Instrumenten, welche andere Handwerker brauchen, als Sägen, Meißel, Bohrer, Beste, Zangen, Schraubstöcke, Zirkel, imglei- chen eisernes Hansgerälhe, als Kohlenbecken, Pfannen, und der- gleichen. Der Messerschmied macht größtentheils Messer, der Nagelschmied Nägel. Und so giebt es an manchen Orten be- sondere Ankerschm-cde, K'ettenschmiede u. s. w. Alle glühen das Eisen in der Esse, bearbeiten es mit den Hämmern auf dem Amboß, und bösesten es in dem Schraubstock. i8o. Schlösser. A^ie Schlösser gehören zu den künstlichern Eisenarbeitem. Sie unterscheiden sich von den Grodschmieden, wie der Tischer vom Zimmermann. Sie machen nicht nnr alle Arten von Schlössern, sondern auch die Beschläge an Thüren, Fenstern, Ki- ssen und Schränken. Manche Schlösser machen auch Thurm- Uhren, und bessern sie in den kleinen Städten ans. Ein Schlösser muß ein ehrlicher Mann seyn, weil er die Mittel in Händen hat, sich den Weg durch fremde Thüren und Schlösser zu öffnen. Er darf auch bey Strafe keine Hauptschlüssel ma- chen oder Schlösser öffnen, wo er nicht gewiß weiß, daß es von den rechtmäßigen Herren verlangt wird. Das Handwerk des Schlossers ist zünftig, die Lehr- und Wanderzeit Z Jahre. Zum Meisterstücke macht er ein großes künstlich gearbeitetes Schloß.

7. Theil 3, Abth. 2 - S. uncounted

1794 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
77. Das Pfefferkuchen backen. pfeffect’ucbiei', Pfefferkuchenbecker', oder wie er in Oöetv deutschland heißt, der Lebküchler, bäckt aus Mehl, Honig und.sirup, den bekannten Pfefferkuchen, der in Nürnberg Leb- kuchen und in Niedersachsen -Honigkuchen genannt wird^ Der Name Pfefferkuchen rührt daher, weil in eine Art, welche vielleicht die älteste ist, Pfeffer mit in den Teig geknetet wurde. Es giebt die/ ser Kuchen sehr vielerlei Arten, je nachdem die Zuthaten find, welche dazu genommen werden. Die Thorner sind die besten. Zu ge/ meinen braunen Pfefferkuchen wird Honig oder Sirup mit Rocken/ mehl eingeknetet und in Formen gebacken. Die weißen Nurnhcr-- ger Pfefferkuchen bestehen aus Weizenmehl, Eiern und Zucker. Zn kleinen Städten sind die gemeinen Pfefferkuchen eine Nebenarbeit der Becker. Zn großen machen die Pftfferküchler eine eigene Zunft aus. Ihre Lehrlinge lernen 3 — 4 Zahre, und das Meisterstück der Gesellen ist ein Thorner Pfefferkuchen von 24 Pfund. 78. Das Oblatenbacken. ^Ve Oblaten find ein sehr einfaches Gebäcks aus Mehl und Wasser. Man braucht sie theilö in den Kirchen zur Com- munion, theils in der Zuckerbeckecei zu Unterlagen der Marci- pane, Macronen u. s. f., theils zum Siegeln. % Man nimmt dazu ganz fernes Stärkemehl, rühret es mit kaltem Wasser zu einem flüssigen Teige, gießt diesen in eine aus zwei messrngneu polrcten Platten bestehende Form, und bäckt ihn über Flammen- feuer. Die Formen sind entweder ganz platt, oder eine davon ist mit Figuren versehen, woraus glatte und sigurrrte Oblaten entstehen, von welcher letztem Art die Kirchenoblaten sind. Nach dem Backen werden die Kirchen- und Siegeloblaren mit dem (Ltecheisen, welches eine runde geschärfte Röhre ist, aus- gestochen, die platten Oblatentafeln aber unzerstückk an die Zuckecbeckec verkauft. K §

8. Theil 3, Abth. 2 - S. uncounted

1794 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
i. Von den Gewerben überhaupt. ©ewerb beißt im weitläufigen Sinne jedes Geschafft, welches jemand treibt, um dadurch Unterhalt zu gewinnen. Hier soll aber vorzüglich nur von denen Gewerben geredet werden^ welche sich sowol mit der Gewinnung, als Bearbeitung und Veredelung der rohen Naturalien beschäftigen, also von Kün- sten und Handwerken, Fabriken und Manufacturen. Alle diese Begriffe siftd zwar Einer Art; im gemeinen Leben abec pflegt man sie zu unterscheiden. Kunst nennt man solche Ge- werbe, wozu v.el Fähigkeit, eignes I achi>nken und Erfindungs- kraft erfordert wird. Die Namen Fabrik und Manufacluk giebt man denjenigen Handwerken, die im Großen getrieberr werden, und unterscheidet sie so, daß Fabriken diejenigen Hand- werke andeuten, die bei ihren Arbeiten Feuer und Hammer ge- brauchen; Manufacturen aber alle übrigen Handwerke, die im Großen getrieben werden. Wir brauchen den allgemeinen Ausdruck Gewerbe. 2. Vom Nutzen der Kenntniß der Gewerbe. ^ine Kenntniß von den verschiedenen Gewerben unter den Ment ^ schen, ist einem jeden, der sich damit bekannt zu machen Geier genheit hat, sehr nützlich. Denn k) lernt er über alle Dinge, die um ihn her sind, über ihre Entstehung, mühsame Zubereitung, und allmählige Vervollkommnung richtiger urtheilen, 2) lernt er auch die Menschen, welche in verschiedenen, oft verachteten Gewerben arbeiten, besser schätzen, 3) wird er in den Stand gesetzt, wenn er selbst in dem Falle wäre, ein Gewerbe für sich wählen zu jollen, besser cinzuschen, wozu er sich schicke Denn nicht jeder paßt für alle, und dadurch, daß viele die Geschäffte des Gewerbs, dem sie sich widmeten, nicht kannten, hat schon mancher Gesundheit und Lei den eingebüßt. — Viele Arbeiten sind zwar nicht ganz deutlich mit Worten zu beschreiben, und das beste ist, daß man Gelegenheit sucht, die Sachen selbst zu sehen Aber dieses Beschauen wird durch das Lesen folgender Aufsätze wenigstens sehr erleichtert. H 2

9. Theil 3, Abth. 2 - S. uncounted

1794 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
nu Fortsetzung. 3ur blauen Farbe gebraucht man entweder Waiv oder Indigo (s Th i. V. Zi2.). Die Zubereitung beider geschieht zu mehr rern ioo Pfunden in der kupfernen Blauküpe, deren Anstellung und Unterhaltung das wichtigste Geschäfft des Färbers ist. Zur ror then kommt gewöhnlich Brasilienholz (Fernambuc, s. Th. i. V. 326.) und Krapp (s. Th 1. 93. 305.). Aus Vermischung der blauen und rochen Farbe entstehet Violett. Das Zeug wird zuerst in der Blau, küpe blau gefärbt, und dann in rothe Farbe getaucht. Zur gelben Farbe nimmt man vorzüglich Scharte, oder Wan, oder Pfriemen- kraut, oder Gelbho!?. Grün entsteht aus gelb und blau. Es hat so wie das Gelbe viele Schattirungen. Man erhält sie theils durch längeres oder kürzeres Kochen der Brühe, theils durch ein größeres oder geringeres Maaß des Farbenkörpers. Die schwarze Farbe zieht man am häufigsten aus Galläpfeln durch Vitriol. Schaafmolle färbt sich am leichtesten. Leinen und Baumwolle nehmen die Fan den schwerer an. Man nennt die Farben acht, wenn sie nicht leicht durch etwas ausgezogen und verändert werden. irr. Der Schneider. t^er Schneider verarbeitet alle Sorten von Zeugen zu mannig« faltiger Kleidung. Zn großen Städten giebt es eigene Manns- und eigene Frauensfchneider, indem zu beiden Arten von Kleidern eigene Erfahrung und Geschicklichkeit gehört. Auch giebt es Zelrfcbneiver, welche bloß die Zelte für die Kriegsheere verfertigen. Jedes Kleid muß nach dem Leibe der Person, die es tragen soll, gemacht werden, daher nimmt der Schneider das Maaß zu demselben, damit es genau passe, und schneidet es nach dem genommenen Maaße zu. Tücher zu Mannskleidern müssen erst gekrümpfet, das heißt, zwischen ein feuchtes leinenes Tuch ge, schlagen werden, damit es durch Regen nicht einschrumpfe. Frauens, kleirung erfordert oft viel Geschmack und Geschicklichkeit, um sie gut zu machen. Besondere Kunst er ordert die Ler'ertigung der sogenannren Schnürieibe ', wenn sie den Körper nrchi einzwängen un!) der Gesundheit nicht schaden sollen. Eigentlich maß kein Klei, dungsstück den Körper drücken und den Dlutumlauf er,chwecen.

10. Theil 3, Abth. 2 - S. uncounted

1794 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
i25. Der Strumpfstricker. Stricken selbst ist schon eine alte Erfindung, wenigstens ist die einfachste Act desselben, das Stricken der Netze, schon sehr lange bekannt. Allein diejenige Art, welche bei den Strümpfen üblich ist, soll neuern Ursprungs seyn, und sich nicht über das r6te Jahrhundert erstrecken. Jetzt ist es eine weib- liche Beschäfftigung. Allein an vielen Orten giebt es noch ei- gene Handwerker dieser Art, die Strumpfstricker, welche ehe- dem vor Erfindung der Strumpfwirkerkunst noch zahlreicher ge- wesen seyn müssen als jetzt. Sie lassen Strümpfe, Mützen, Handschuhe und dergleichen von weiblichen Personen außer dem Hause stricken, und begnügen sich damit, diese Maaren zuzu- richten, das heißt, dieselben, nachdem sie erst gewaltet worden, zu rauhen und zu scheeren. Mit den zugerichteten Maaren dürfen die Strumpfstricker auch selbst handeln. Das Hand- werk ist zünftig, und wird in 4 Jahren erlernt. ns, Der Strumpfwirker. (fjsec Strumpfwirker strickt die Strümpfe, Mützen, Handschuhe und dergleichen auf dem sogenannten Strumpfwirkerstuhl.-- Dies ist eine Maschine, welche man mit Recht als ein Meisterstück der menschlichen Kunst anfehen kann. Sie besteht aus mehr al- drittehalb taufend Theilen, welche mit einem überaus feinen und künstlichen Mechanismus wirken. Es erfordert schon vielen Schärft sinn, die Einrichtung dieses Stuhls durch langes Zusehen und Zerlee gen deutlich einzusehen, daher eine bloße Beschreibung desselben und seiner Wirkungen hier ohne Nutzen ist. Er ward vor etwa 200 Jahren in England von einem gewissen William Lee erfunden. Aus England kam er nach Frankreich, und von da durch die französischen Flüchtlinge nach Deutschland. Gemeiniglich verfertigt ein Strumpfe Wirker nur allein seidene, oder nur allein wollene Maaten, weil jede Akt ihren eignen theuren Stuhl erfordert. An manchen Orten ist dies Handwerk zünftig, an andern nicht, I. Handb. Z. Th» M
   bis 10 von 18 weiter»  »»
18 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 18 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 0
5 10
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 1
16 6
17 0
18 0
19 10
20 0
21 1
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 5
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 6
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 6
7 0
8 0
9 0
10 0
11 1
12 4
13 0
14 0
15 0
16 15
17 2
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 2
25 3
26 0
27 0
28 0
29 0
30 1
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 18
41 0
42 4
43 0
44 0
45 9
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 2
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 3
70 0
71 0
72 1
73 0
74 0
75 3
76 0
77 0
78 0
79 3
80 0
81 0
82 0
83 0
84 1
85 0
86 0
87 1
88 0
89 0
90 0
91 7
92 11
93 0
94 6
95 0
96 0
97 1
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 24
2 0
3 6
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 26
13 1
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 3
29 0
30 0
31 2
32 1
33 0
34 1
35 0
36 0
37 0
38 0
39 2
40 0
41 0
42 0
43 5
44 0
45 0
46 10
47 1
48 0
49 0
50 0
51 0
52 2
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 6
76 0
77 0
78 0
79 1
80 0
81 1
82 1
83 0
84 2
85 0
86 0
87 0
88 0
89 1
90 0
91 2
92 0
93 0
94 2
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 0
102 2
103 1
104 0
105 1
106 0
107 11
108 0
109 0
110 3
111 0
112 0
113 22
114 13
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 6
124 29
125 9
126 1
127 0
128 0
129 1
130 0
131 3
132 0
133 2
134 0
135 0
136 1
137 11
138 0
139 0
140 0
141 0
142 1
143 0
144 0
145 0
146 0
147 7
148 0
149 0
150 0
151 0
152 3
153 0
154 18
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 1
166 0
167 0
168 34
169 0
170 0
171 0
172 1
173 5
174 0
175 13
176 0
177 0
178 0
179 1
180 1
181 0
182 1
183 5
184 0
185 1
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 3
196 1
197 0
198 0
199 0