i23. Der Knopfmacher.
^j^er Knopfmacher verfertiget aus gesponnenen Fäden Knöpfe
****' auf die Kleidungen. Der Grund solcher Knöpfe ist ge-
wöhnlich eine böizerne Form, über welche seidne oder Kameel-
haarne Fäden künstlich nach verschiedenen Mustern geflochten und
mit Stichen bevestigt werden. Reiche oder gestickte Knöpfe
werden aus Gold- und Silberfäden geflockten, und mit farbigen
Silberplättchen (Folie) gelegt. Auster den Knöpfen verfertigt
der Knopfmacher auch allerlei Ärten Schnüre und Schleifen,
Stockbänder und dergleichen. Diese Arbeiten kommen sehr
mit denen des Posamentirers überein, von welchen die Knopf-
macher Abkömmlinge sind. Indessen ist der Knopfmacher ein
zünftiger Handwerker, welcher 5 — 7 Jahre lernet, und als
Gesell auf seiner Wanderschaft ein Geschenk erhält. Er hat
auch die Lrlaubuiß, mit seiner Waare zu handeln.
124. Der Pofamentirer.
A^er Pofamentirer oder Bortenwirkec verfertigt Band,
Borten, Schnüre und Treffen auf einem eignen We-
berstuhle, und ist zünftig. Es giebt aber auch unzünsiige Band-
fabrikanten, ivelche auf sehr künstlichen Bandmühlen, durch
welche von einem Arbeiter 16 Bänder auf einmal verfertigt wer-
den können, seidne und andere Bänder in groster Menge machen
lassen, und daniit Handel treiben. Der Bottenwirker im en-
gern Verstände verfertigt Tressen, zu welchen er sich auch wol
selbst die Gold-und Silberfäden zwischen zwei stählernen Walzen
zu Lal)N plättet, und damit auf einer Maschine die seidnen Fä-
den überspinnt, hierauf die Tressen nach verschiedenen Mustern
auf einem Stuhle wirkt. Wegen des weiten Umfangs der Posa-
mentirer- Arbeiten, legen sich die Meister gemeiniglich nur auf
eine oder die andere Art, geboren aber alle zu demselben Hand-
werk, welches gegen ein Lehrgeld in 5 Jahren erlernt wird.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
rzz. Der Dachdecker.
Sur Bedeckung der Dächer nimmt man bei schlechten ländli-
chen Häusern leider nur Stroh, Rohr oder Schindeln. Bei
Pallästen hingegen nimmt man wol Blech, Blei oder Kupfer.
Am gewöhnlichsten deckt man mit Ziegeln oder Schiefer. r Die
Ziegel- und Schieferdecker sind daher zünftige Handwerker, de-
ren Arbeiten aber mit großen Gefahren verbunden sind. Sie
sitzen dabey gewöhnlich auf einem kleinen Gerüste, welches mit
Haken und Seilen bevestiget ist. Die Ausbesserung eines Schie-
ferdachs, besonders der Thnrmspitzcn, ist das allermühsamste
und gefährlichste Geschäff't des Deckers. Er bedienet sich dabei
eines sogenannten Fahrstuhls und zweier Kloben, wodurch er
sich erhöhen mit) niederlassen und den ganzen Tbnrm rings
herum befahren kann. Dies Handwerk wird in 4 Jahren er-
lernt. Es ist gut, daß bei allen Gefahren sich doch immer
Lehrlinge zu demselben finden.
m. Der Sruckaturarbei-ter.
A^ornehmo Gebäude werden zuweilen sowol in» als auswendig
mit einer Masse verziert, welche aus Gips, Kalk und feinem
Sande bestehet, und mit einem ursprünglich italiänischen Worle
Stuck oder Stucco genannt wird. Daher dergleichen Verzierun»
gen den Namen Stuckamrarbelt haben. Das Wesentliche der
Kunst besteht theils im Vorzeichnen der Figuren, theils im Ausbil»
den derselben, welches aus freier Hand mit dem Houfsireisen ge»
schieht. Die Stuckaturarbesscr sind freie und unzünftrge Künstler,
und gießen von Gips auch Vasen, Büsten, und dergleichen. Es
werden auch wol ganze Wände mit Gipomarmor überzogen, der
aus cknem mit Leimwasser benetzten gefärbten Gips besteht, welchen
man erst mit Sand», dann mit Bims» und Vlutstein schleift und
polirt, und dem Marmor ähnlich macht. Auch dieses ist ein Ge»
schafft der Dtuckaturarbeiter, wenn nicht geschickte Maurer es übrv
nehmen.
M z
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
7
i85. Der Windentnacher.
{¡\tt Wlndenmacher verfertigt allerlei Winden- oder
derwerke, durch welche man große Lasten mit weniger
Kraft heben und bewegen kann. Ec hat seinen' Namen von den
Wagenwinden, welche alle Fuhrleute brauchen. Diese sind sein
gewöhnlichstes Werk. Geschickte Meister verfertigen aber auch
alle größere mit Rädern versehene Maschinen für die Fabriken,
Pressen, Bratenwender, Bleizüge für die Glaser, und dergl.
Einige Vortheile ausgenommen, arbeitet der Windenmachee
ganz nach den Handgriffen des Schmieds, mit welchem ec
auch die meisten Werkzeuge gemein hat. Nur die Räder und
ihre Getriebe erfordern eigene Werkzeuge und Abtheilungen,
zu welchen der Windenmacher einige Kenntniß der mechanischen
Wissenschaften haben muß. Ec hält sich gewöhnlich zu den
Schlössern, denn die Zahl der Windenmacher ist auch in ansehn-
lichen Städten nicht groß.
186. Der Großuhrmacher.
^^ke größer» Theile der Zeit bestimmen uns Sonne und Mond.
Genauere Zetttbeilungen zu machen, hatte man sonst nur
Sonnenuhren, Wasseruhren und Sanduhren. Später
erfand man die künstlichen Räderuhren. Ihre Einrichtungen
lassen sich im Kurzen nicht beschreiben. Alles kommt auf die
genaue Eintheilung und das Ineinandergceifen der Räder an,
welche durch eine bewegende Kraft in Umlauf gesetzt und erhal-
ten werden. Liese bewegende Kraft ist entweder ein Gewicht,
oder eine gespannte elastische Stahlfeder. Ersteres findet man
an den Thurm- oder Wanduhren, letzteres an den kleineren
Tisch - oder Stutz- und Taschenuhren. Jene verfertigt der so-
genannte Großuhrmacher, welcher sich zu den Schlössern hält,
gewöhnlich aus bloßem Eisen. Diese verfertig! der Kleinuhr-
macher aus Stahl oder Messing.
/
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
193. Der Roth- und Gelbgießer.
Dleide Arbeiter verarbeiten Kupfer, Messing und mancherlei
Metall - Compositionen durch den Guß. Sie brauchen
beide dazu Formen, gewöhnlich von Sand und Lehm. Die
Rotkgießer verfertigen eigentlich nur große' schwere Arbeiten,
z. B. Mörser, Röhren zu Feuerspritzen, und dergleichen, und
die Glockengießer und Stückgleßer sind besondere Arten
von ihnen. Die Gelbgießer hingegen verfertigen gemeinig-
lich kleinere Maaren, als Ringe, Rollen, Haken, Platten,
u. s. w., arbeiten diese ferner aus, und drehen runde Sachen
auf der Drehbank sauber ab. Auch m den größten Städten *
giebt es dieser Arbeiter nur wenige. In Nürnberg hingegen
sind sie eigentlich zu Hause, und senden von da ihre Maaren in
alle Gegenden der Erde.
. 194. Der Gürtler.
r^ieser Metall t Arbeiter verarbeitet die Metalle zu sehr marmigr
faltigen Maaren auf verschiedene Art. Theils gießt er sie,
theils treibt er sie mit Scannen oder stählernen Stempeln in For<
men, z. B. die Nockknöpfe, er gravirt, versilbert und vergoldet.
Er verfertigt außer den messingnen Gürtel Schnallen, welche ihm
den Namen geben, alle kleine messingne und tombackne Arbeiten,
welche auf die jetzt gedachte Art entstehen können; alle Arten von
Beschlägen, Knöpfen, Haken, Ringen u. s. w. Seine Werkzeuge
sind daher sehr mannigfaltig. Zum Versilbern wird das Silber in
Scheidewasser aufgelöst, mit Wasser und Küchensalz niedergesri-lagen,
dann getrocknet, zu Pulver gerieben, mir Borax auf das Messing
gestrichen, und dieses auf glühende Kohlen gelegt, bis das Silber
schmilzt. Zum Vergolden wird Gold in Quecksilber aufgelöst, und
mit demselben vermisch! ausgetragen. Das Quecksilber dampft dann
im Feuer ab, und das Gold bleibt sitzen.
0 2
i6i, Der Riemer, Sattler, Taschner und Tapezierer.
•<^te Arbeiten dieser Handwerker laufen sehr in einander. Der
raw'' Riemer verfertigt vorzüglich Zaume, Halftern, Pferdege-
schirre, Fliegenklatschen, Peitschen und dergleichen aus allerlei
Leder. Der Sattler verfertigt hauptsächlich die Sättel mit ihr
rem Zubehör, und überzieht mit Leder die Kutschen. Der Tasche
ner macht mehrerlei kleine Arbeiten von Leder, als Brief- und
Jägectaschen, Bettsäcke, Felleisen, Futterale. Auch beschlägt er
alle Arten von Stühlen, als Lehnstühle, Sophas, Canapes,
überzieht Reisekoffer, und tapezirt auch da, wo keine eigentliche
Tapezierer sind, die Zimmer. An manchen Orten sind die
Tapezierer so wie die drei vorigen Handwerker zünftig. Sie
schlagen oder kleben nicht nur die Tapeten an, sondern verferti-
gen auch gezogene Vorhänge an die Fenster, und stecken sie ge-
schickt auf, machen Vorhänge um die Betten, und polstern und
überziehen Stühle, u. s. w.
162. Der Pergamentmacher.
Pergament wird jetzt gewöhnlich aus Kalbr und Hammelftllen ger
^ macht. Es hat seinen Namen von der Stadt Pergamus in
Asien, wo es, schon 200 Jahre vor Christi Geburt, zuerst gemacht
wurde. Die Bücher der Alten sindet man daher von dieser Zeit an
darauf geschrieben. Die Zubereitung desselben weicht nur wenig von
der Weißgerberei ab. Nachdem die feile, welche in dem Kalkäscher
gelegen, enthaart und gereinigt sind, werden sie auf der Fleischseite
Mehrmals mit Kreide und Bimsstein gerieben, dann gestrichen und
beschabet und auf den Nahmen getrocknet. Pergamente zu Schreibt
tafeln, wo die Schrift mit Fett oder Bimsstein abgerieben wird,
werden dann mit Kreide und Leimwasser, und hernach mit Seifen*
Wasser angesirichen. Diejenigen, auf denen man den Bleistift mit
Speichel ausiöschen kann, werden mit Oehl getränkt. Mit Perga»
ment überzieht man auch Trommeln und Pauken. Manches wird
zu verschiedenem Gebrauche gefärbt.
N 2
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: Riemer Sattler Riemer Christi
i79. Eisermrbeiter. Schmiede.
auf den Eisenhütten gewonnene Eisen wird von vielerlei
Arten von Schmieden zu sehr mannigfaltigen Bedürfnissen
verarbeitet- Alle haben das m«l einander gemein, daß sie zu ihrer
Arbeit eine Feuer'esse mit einem Blasebalg, den Schmiede-
Amboß, Hämmer, Schraubstöcke, Fellen, Zangen u.s.w.
Krauchen. Der Grvbjchttiled macht die gröbern Eisenarbei-
ten, bcschlägt Wagen und Pferde, und iss auch oft für letztere
Arzt. Der Säge- oder Zeugschmtcd macht alle Arten von
Instrumenten, welche andere Handwerker brauchen, als Sägen,
Meißel, Bohrer, Beste, Zangen, Schraubstöcke, Zirkel, imglei-
chen eisernes Hansgerälhe, als Kohlenbecken, Pfannen, und der-
gleichen. Der Messerschmied macht größtentheils Messer, der
Nagelschmied Nägel. Und so giebt es an manchen Orten be-
sondere Ankerschm-cde, K'ettenschmiede u. s. w. Alle glühen
das Eisen in der Esse, bearbeiten es mit den Hämmern auf dem
Amboß, und bösesten es in dem Schraubstock.
i8o. Schlösser.
A^ie Schlösser gehören zu den künstlichern Eisenarbeitem. Sie
unterscheiden sich von den Grodschmieden, wie der Tischer
vom Zimmermann. Sie machen nicht nnr alle Arten von
Schlössern, sondern auch die Beschläge an Thüren, Fenstern, Ki-
ssen und Schränken. Manche Schlösser machen auch Thurm-
Uhren, und bessern sie in den kleinen Städten ans. Ein
Schlösser muß ein ehrlicher Mann seyn, weil er die Mittel in
Händen hat, sich den Weg durch fremde Thüren und Schlösser
zu öffnen. Er darf auch bey Strafe keine Hauptschlüssel ma-
chen oder Schlösser öffnen, wo er nicht gewiß weiß, daß es von
den rechtmäßigen Herren verlangt wird. Das Handwerk des
Schlossers ist zünftig, die Lehr- und Wanderzeit Z Jahre. Zum
Meisterstücke macht er ein großes künstlich gearbeitetes Schloß.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
77. Das Pfefferkuchen backen.
pfeffect’ucbiei', Pfefferkuchenbecker', oder wie er in Oöetv
deutschland heißt, der Lebküchler, bäckt aus Mehl, Honig
und.sirup, den bekannten Pfefferkuchen, der in Nürnberg Leb-
kuchen und in Niedersachsen -Honigkuchen genannt wird^ Der
Name Pfefferkuchen rührt daher, weil in eine Art, welche vielleicht
die älteste ist, Pfeffer mit in den Teig geknetet wurde. Es giebt die/
ser Kuchen sehr vielerlei Arten, je nachdem die Zuthaten find, welche
dazu genommen werden. Die Thorner sind die besten. Zu ge/
meinen braunen Pfefferkuchen wird Honig oder Sirup mit Rocken/
mehl eingeknetet und in Formen gebacken. Die weißen Nurnhcr--
ger Pfefferkuchen bestehen aus Weizenmehl, Eiern und Zucker. Zn
kleinen Städten sind die gemeinen Pfefferkuchen eine Nebenarbeit
der Becker. Zn großen machen die Pftfferküchler eine eigene Zunft
aus. Ihre Lehrlinge lernen 3 — 4 Zahre, und das Meisterstück
der Gesellen ist ein Thorner Pfefferkuchen von 24 Pfund.
78. Das Oblatenbacken.
^Ve Oblaten find ein sehr einfaches Gebäcks aus Mehl und
Wasser. Man braucht sie theilö in den Kirchen zur Com-
munion, theils in der Zuckerbeckecei zu Unterlagen der Marci-
pane, Macronen u. s. f., theils zum Siegeln. % Man nimmt
dazu ganz fernes Stärkemehl, rühret es mit kaltem Wasser zu
einem flüssigen Teige, gießt diesen in eine aus zwei messrngneu
polrcten Platten bestehende Form, und bäckt ihn über Flammen-
feuer. Die Formen sind entweder ganz platt, oder eine davon
ist mit Figuren versehen, woraus glatte und sigurrrte Oblaten
entstehen, von welcher letztem Art die Kirchenoblaten sind.
Nach dem Backen werden die Kirchen- und Siegeloblaren mit
dem (Ltecheisen, welches eine runde geschärfte Röhre ist, aus-
gestochen, die platten Oblatentafeln aber unzerstückk an die
Zuckecbeckec verkauft.
K §
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
nu Fortsetzung.
3ur blauen Farbe gebraucht man entweder Waiv oder Indigo
(s Th i. V. Zi2.). Die Zubereitung beider geschieht zu mehr
rern ioo Pfunden in der kupfernen Blauküpe, deren Anstellung
und Unterhaltung das wichtigste Geschäfft des Färbers ist. Zur ror
then kommt gewöhnlich Brasilienholz (Fernambuc, s. Th. i. V. 326.)
und Krapp (s. Th 1. 93. 305.). Aus Vermischung der blauen und
rochen Farbe entstehet Violett. Das Zeug wird zuerst in der Blau,
küpe blau gefärbt, und dann in rothe Farbe getaucht. Zur gelben
Farbe nimmt man vorzüglich Scharte, oder Wan, oder Pfriemen-
kraut, oder Gelbho!?. Grün entsteht aus gelb und blau. Es hat
so wie das Gelbe viele Schattirungen. Man erhält sie theils durch
längeres oder kürzeres Kochen der Brühe, theils durch ein größeres
oder geringeres Maaß des Farbenkörpers. Die schwarze Farbe
zieht man am häufigsten aus Galläpfeln durch Vitriol. Schaafmolle
färbt sich am leichtesten. Leinen und Baumwolle nehmen die Fan
den schwerer an. Man nennt die Farben acht, wenn sie nicht leicht
durch etwas ausgezogen und verändert werden.
irr. Der Schneider.
t^er Schneider verarbeitet alle Sorten von Zeugen zu mannig«
faltiger Kleidung. Zn großen Städten giebt es eigene
Manns- und eigene Frauensfchneider, indem zu beiden Arten
von Kleidern eigene Erfahrung und Geschicklichkeit gehört. Auch
giebt es Zelrfcbneiver, welche bloß die Zelte für die Kriegsheere
verfertigen. Jedes Kleid muß nach dem Leibe der Person, die es
tragen soll, gemacht werden, daher nimmt der Schneider das
Maaß zu demselben, damit es genau passe, und schneidet es nach
dem genommenen Maaße zu. Tücher zu Mannskleidern müssen
erst gekrümpfet, das heißt, zwischen ein feuchtes leinenes Tuch ge,
schlagen werden, damit es durch Regen nicht einschrumpfe. Frauens,
kleirung erfordert oft viel Geschmack und Geschicklichkeit, um sie
gut zu machen. Besondere Kunst er ordert die Ler'ertigung der
sogenannren Schnürieibe ', wenn sie den Körper nrchi einzwängen
un!) der Gesundheit nicht schaden sollen. Eigentlich maß kein Klei,
dungsstück den Körper drücken und den Dlutumlauf er,chwecen.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
i25. Der Strumpfstricker.
Stricken selbst ist schon eine alte Erfindung, wenigstens
ist die einfachste Act desselben, das Stricken der Netze,
schon sehr lange bekannt. Allein diejenige Art, welche bei den
Strümpfen üblich ist, soll neuern Ursprungs seyn, und sich nicht
über das r6te Jahrhundert erstrecken. Jetzt ist es eine weib-
liche Beschäfftigung. Allein an vielen Orten giebt es noch ei-
gene Handwerker dieser Art, die Strumpfstricker, welche ehe-
dem vor Erfindung der Strumpfwirkerkunst noch zahlreicher ge-
wesen seyn müssen als jetzt. Sie lassen Strümpfe, Mützen,
Handschuhe und dergleichen von weiblichen Personen außer dem
Hause stricken, und begnügen sich damit, diese Maaren zuzu-
richten, das heißt, dieselben, nachdem sie erst gewaltet worden,
zu rauhen und zu scheeren. Mit den zugerichteten Maaren
dürfen die Strumpfstricker auch selbst handeln. Das Hand-
werk ist zünftig, und wird in 4 Jahren erlernt.
ns, Der Strumpfwirker.
(fjsec Strumpfwirker strickt die Strümpfe, Mützen, Handschuhe
und dergleichen auf dem sogenannten Strumpfwirkerstuhl.--
Dies ist eine Maschine, welche man mit Recht als ein Meisterstück
der menschlichen Kunst anfehen kann. Sie besteht aus mehr al-
drittehalb taufend Theilen, welche mit einem überaus feinen und
künstlichen Mechanismus wirken. Es erfordert schon vielen Schärft
sinn, die Einrichtung dieses Stuhls durch langes Zusehen und Zerlee
gen deutlich einzusehen, daher eine bloße Beschreibung desselben und
seiner Wirkungen hier ohne Nutzen ist. Er ward vor etwa 200
Jahren in England von einem gewissen William Lee erfunden. Aus
England kam er nach Frankreich, und von da durch die französischen
Flüchtlinge nach Deutschland. Gemeiniglich verfertigt ein Strumpfe
Wirker nur allein seidene, oder nur allein wollene Maaten, weil jede
Akt ihren eignen theuren Stuhl erfordert. An manchen Orten ist
dies Handwerk zünftig, an andern nicht,
I. Handb. Z. Th» M
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Ortsnamen: England England Frankreich Deutschland