rzz. Der Dachdecker.
Sur Bedeckung der Dächer nimmt man bei schlechten ländli-
chen Häusern leider nur Stroh, Rohr oder Schindeln. Bei
Pallästen hingegen nimmt man wol Blech, Blei oder Kupfer.
Am gewöhnlichsten deckt man mit Ziegeln oder Schiefer. r Die
Ziegel- und Schieferdecker sind daher zünftige Handwerker, de-
ren Arbeiten aber mit großen Gefahren verbunden sind. Sie
sitzen dabey gewöhnlich auf einem kleinen Gerüste, welches mit
Haken und Seilen bevestiget ist. Die Ausbesserung eines Schie-
ferdachs, besonders der Thnrmspitzcn, ist das allermühsamste
und gefährlichste Geschäff't des Deckers. Er bedienet sich dabei
eines sogenannten Fahrstuhls und zweier Kloben, wodurch er
sich erhöhen mit) niederlassen und den ganzen Tbnrm rings
herum befahren kann. Dies Handwerk wird in 4 Jahren er-
lernt. Es ist gut, daß bei allen Gefahren sich doch immer
Lehrlinge zu demselben finden.
m. Der Sruckaturarbei-ter.
A^ornehmo Gebäude werden zuweilen sowol in» als auswendig
mit einer Masse verziert, welche aus Gips, Kalk und feinem
Sande bestehet, und mit einem ursprünglich italiänischen Worle
Stuck oder Stucco genannt wird. Daher dergleichen Verzierun»
gen den Namen Stuckamrarbelt haben. Das Wesentliche der
Kunst besteht theils im Vorzeichnen der Figuren, theils im Ausbil»
den derselben, welches aus freier Hand mit dem Houfsireisen ge»
schieht. Die Stuckaturarbesscr sind freie und unzünftrge Künstler,
und gießen von Gips auch Vasen, Büsten, und dergleichen. Es
werden auch wol ganze Wände mit Gipomarmor überzogen, der
aus cknem mit Leimwasser benetzten gefärbten Gips besteht, welchen
man erst mit Sand», dann mit Bims» und Vlutstein schleift und
polirt, und dem Marmor ähnlich macht. Auch dieses ist ein Ge»
schafft der Dtuckaturarbeiter, wenn nicht geschickte Maurer es übrv
nehmen.
M z
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
193. Der Roth- und Gelbgießer.
Dleide Arbeiter verarbeiten Kupfer, Messing und mancherlei
Metall - Compositionen durch den Guß. Sie brauchen
beide dazu Formen, gewöhnlich von Sand und Lehm. Die
Rotkgießer verfertigen eigentlich nur große' schwere Arbeiten,
z. B. Mörser, Röhren zu Feuerspritzen, und dergleichen, und
die Glockengießer und Stückgleßer sind besondere Arten
von ihnen. Die Gelbgießer hingegen verfertigen gemeinig-
lich kleinere Maaren, als Ringe, Rollen, Haken, Platten,
u. s. w., arbeiten diese ferner aus, und drehen runde Sachen
auf der Drehbank sauber ab. Auch m den größten Städten *
giebt es dieser Arbeiter nur wenige. In Nürnberg hingegen
sind sie eigentlich zu Hause, und senden von da ihre Maaren in
alle Gegenden der Erde.
. 194. Der Gürtler.
r^ieser Metall t Arbeiter verarbeitet die Metalle zu sehr marmigr
faltigen Maaren auf verschiedene Art. Theils gießt er sie,
theils treibt er sie mit Scannen oder stählernen Stempeln in For<
men, z. B. die Nockknöpfe, er gravirt, versilbert und vergoldet.
Er verfertigt außer den messingnen Gürtel Schnallen, welche ihm
den Namen geben, alle kleine messingne und tombackne Arbeiten,
welche auf die jetzt gedachte Art entstehen können; alle Arten von
Beschlägen, Knöpfen, Haken, Ringen u. s. w. Seine Werkzeuge
sind daher sehr mannigfaltig. Zum Versilbern wird das Silber in
Scheidewasser aufgelöst, mit Wasser und Küchensalz niedergesri-lagen,
dann getrocknet, zu Pulver gerieben, mir Borax auf das Messing
gestrichen, und dieses auf glühende Kohlen gelegt, bis das Silber
schmilzt. Zum Vergolden wird Gold in Quecksilber aufgelöst, und
mit demselben vermisch! ausgetragen. Das Quecksilber dampft dann
im Feuer ab, und das Gold bleibt sitzen.
0 2
i6i, Der Riemer, Sattler, Taschner und Tapezierer.
•<^te Arbeiten dieser Handwerker laufen sehr in einander. Der
raw'' Riemer verfertigt vorzüglich Zaume, Halftern, Pferdege-
schirre, Fliegenklatschen, Peitschen und dergleichen aus allerlei
Leder. Der Sattler verfertigt hauptsächlich die Sättel mit ihr
rem Zubehör, und überzieht mit Leder die Kutschen. Der Tasche
ner macht mehrerlei kleine Arbeiten von Leder, als Brief- und
Jägectaschen, Bettsäcke, Felleisen, Futterale. Auch beschlägt er
alle Arten von Stühlen, als Lehnstühle, Sophas, Canapes,
überzieht Reisekoffer, und tapezirt auch da, wo keine eigentliche
Tapezierer sind, die Zimmer. An manchen Orten sind die
Tapezierer so wie die drei vorigen Handwerker zünftig. Sie
schlagen oder kleben nicht nur die Tapeten an, sondern verferti-
gen auch gezogene Vorhänge an die Fenster, und stecken sie ge-
schickt auf, machen Vorhänge um die Betten, und polstern und
überziehen Stühle, u. s. w.
162. Der Pergamentmacher.
Pergament wird jetzt gewöhnlich aus Kalbr und Hammelftllen ger
^ macht. Es hat seinen Namen von der Stadt Pergamus in
Asien, wo es, schon 200 Jahre vor Christi Geburt, zuerst gemacht
wurde. Die Bücher der Alten sindet man daher von dieser Zeit an
darauf geschrieben. Die Zubereitung desselben weicht nur wenig von
der Weißgerberei ab. Nachdem die feile, welche in dem Kalkäscher
gelegen, enthaart und gereinigt sind, werden sie auf der Fleischseite
Mehrmals mit Kreide und Bimsstein gerieben, dann gestrichen und
beschabet und auf den Nahmen getrocknet. Pergamente zu Schreibt
tafeln, wo die Schrift mit Fett oder Bimsstein abgerieben wird,
werden dann mit Kreide und Leimwasser, und hernach mit Seifen*
Wasser angesirichen. Diejenigen, auf denen man den Bleistift mit
Speichel ausiöschen kann, werden mit Oehl getränkt. Mit Perga»
ment überzieht man auch Trommeln und Pauken. Manches wird
zu verschiedenem Gebrauche gefärbt.
N 2
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: Riemer Sattler Riemer Christi
77. Das Pfefferkuchen backen.
pfeffect’ucbiei', Pfefferkuchenbecker', oder wie er in Oöetv
deutschland heißt, der Lebküchler, bäckt aus Mehl, Honig
und.sirup, den bekannten Pfefferkuchen, der in Nürnberg Leb-
kuchen und in Niedersachsen -Honigkuchen genannt wird^ Der
Name Pfefferkuchen rührt daher, weil in eine Art, welche vielleicht
die älteste ist, Pfeffer mit in den Teig geknetet wurde. Es giebt die/
ser Kuchen sehr vielerlei Arten, je nachdem die Zuthaten find, welche
dazu genommen werden. Die Thorner sind die besten. Zu ge/
meinen braunen Pfefferkuchen wird Honig oder Sirup mit Rocken/
mehl eingeknetet und in Formen gebacken. Die weißen Nurnhcr--
ger Pfefferkuchen bestehen aus Weizenmehl, Eiern und Zucker. Zn
kleinen Städten sind die gemeinen Pfefferkuchen eine Nebenarbeit
der Becker. Zn großen machen die Pftfferküchler eine eigene Zunft
aus. Ihre Lehrlinge lernen 3 — 4 Zahre, und das Meisterstück
der Gesellen ist ein Thorner Pfefferkuchen von 24 Pfund.
78. Das Oblatenbacken.
^Ve Oblaten find ein sehr einfaches Gebäcks aus Mehl und
Wasser. Man braucht sie theilö in den Kirchen zur Com-
munion, theils in der Zuckerbeckecei zu Unterlagen der Marci-
pane, Macronen u. s. f., theils zum Siegeln. % Man nimmt
dazu ganz fernes Stärkemehl, rühret es mit kaltem Wasser zu
einem flüssigen Teige, gießt diesen in eine aus zwei messrngneu
polrcten Platten bestehende Form, und bäckt ihn über Flammen-
feuer. Die Formen sind entweder ganz platt, oder eine davon
ist mit Figuren versehen, woraus glatte und sigurrrte Oblaten
entstehen, von welcher letztem Art die Kirchenoblaten sind.
Nach dem Backen werden die Kirchen- und Siegeloblaren mit
dem (Ltecheisen, welches eine runde geschärfte Röhre ist, aus-
gestochen, die platten Oblatentafeln aber unzerstückk an die
Zuckecbeckec verkauft.
K §
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
33* Gewinnung der Edelsteine.
^^ie Halbedelsteine (s. Th. i.v. 338.) brechen h,n und wieder theils
in eigenen Gruben, theils werden sie unter den Erzen gcfuru
den, theils auch in einzelnen Stücken auf der Oberfläche der Erde
gewonnen. Die eigentlichen Edelsteine gewinnt m-an am häufigsten
und schönsten in Ostindien und in Brasilien. In dem Berge Kaper
lan im Königreich Pegu, gräbt man Rubine, gelbe Topasen, blaue
und weiße Saphire, Granaten u. s. w. Auf Ceylon und in Vra<
silien findet man sie auch in den Flüssen. Die berühmtesten Diamant,
gruben befinden sich indem ostindischen Königreiche Golkonva, zu
Raolkonva, zu Rulrrr, und in Bengalen zu Sumelpur. In allen
drei Gruben arbeiten eine überaus große Menge Menschen. Sie
suchen aus der Erde die Kieselsteine, in welchen die Diamanten sie,
cken, heraus, und zerschlagen sie. Diejenigen, welche zu dieser Ar,
beit gebraucht werden, sind die ärmsten Geschöpfe, durch welche sich
aber die Diamanthändler uno Schleifer, wie auch die Iuwelirer
reichern.
34. Vom Pflanzenbaue.
Pflanzenbau ist so mannigfaltig, als es die Pflanzen sind,
welche in einem Lande gebauet werden müssen. Ostindien hat
andere Pflanzen und Gewächse als Italien, und dieses wieder awde,
re als Deutschland. Da wo Gewächse eigentlich zu Hause gehören,
brauchen sie nicht gebauet zu werden, denn sie wachsen daselbst ge,
meiniglich ohne alle Pflege, das heißt, wild. Wo aber Pflanzen
nicht zu Hause gehören, da müssen sie, wenn man sie haben will,
sorgfältig gewartet und gepflegt werden. Da nun die meisten und
besten Pflanzen bei uns Fremdlinge und Geschenke anderer Himmels,
striche sind, so erfordern sie, wenn sie fortkommen sollen, eine sorg:
fällige Wartung. Fast alle unsre schönsten Blumen, unsre meisten
Gartengewächse, selbst viele Getreidearten, wachsen im östlichen Asien
wild. Von hier wurden sie nach dem westlichen Asien, von da nach
Griechenland, von da nach Italien, und von da ins übrige Europa
gebracht.
I 2
\
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Brasilien Ceylon Golkonva Bengalen Ostindien Italien Deutschland Asien Asien Griechenland Italien Europa
nu Fortsetzung.
3ur blauen Farbe gebraucht man entweder Waiv oder Indigo
(s Th i. V. Zi2.). Die Zubereitung beider geschieht zu mehr
rern ioo Pfunden in der kupfernen Blauküpe, deren Anstellung
und Unterhaltung das wichtigste Geschäfft des Färbers ist. Zur ror
then kommt gewöhnlich Brasilienholz (Fernambuc, s. Th. i. V. 326.)
und Krapp (s. Th 1. 93. 305.). Aus Vermischung der blauen und
rochen Farbe entstehet Violett. Das Zeug wird zuerst in der Blau,
küpe blau gefärbt, und dann in rothe Farbe getaucht. Zur gelben
Farbe nimmt man vorzüglich Scharte, oder Wan, oder Pfriemen-
kraut, oder Gelbho!?. Grün entsteht aus gelb und blau. Es hat
so wie das Gelbe viele Schattirungen. Man erhält sie theils durch
längeres oder kürzeres Kochen der Brühe, theils durch ein größeres
oder geringeres Maaß des Farbenkörpers. Die schwarze Farbe
zieht man am häufigsten aus Galläpfeln durch Vitriol. Schaafmolle
färbt sich am leichtesten. Leinen und Baumwolle nehmen die Fan
den schwerer an. Man nennt die Farben acht, wenn sie nicht leicht
durch etwas ausgezogen und verändert werden.
irr. Der Schneider.
t^er Schneider verarbeitet alle Sorten von Zeugen zu mannig«
faltiger Kleidung. Zn großen Städten giebt es eigene
Manns- und eigene Frauensfchneider, indem zu beiden Arten
von Kleidern eigene Erfahrung und Geschicklichkeit gehört. Auch
giebt es Zelrfcbneiver, welche bloß die Zelte für die Kriegsheere
verfertigen. Jedes Kleid muß nach dem Leibe der Person, die es
tragen soll, gemacht werden, daher nimmt der Schneider das
Maaß zu demselben, damit es genau passe, und schneidet es nach
dem genommenen Maaße zu. Tücher zu Mannskleidern müssen
erst gekrümpfet, das heißt, zwischen ein feuchtes leinenes Tuch ge,
schlagen werden, damit es durch Regen nicht einschrumpfe. Frauens,
kleirung erfordert oft viel Geschmack und Geschicklichkeit, um sie
gut zu machen. Besondere Kunst er ordert die Ler'ertigung der
sogenannren Schnürieibe ', wenn sie den Körper nrchi einzwängen
un!) der Gesundheit nicht schaden sollen. Eigentlich maß kein Klei,
dungsstück den Körper drücken und den Dlutumlauf er,chwecen.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
izr. Der Maurer.
Maurer verbindet die Steine mit angemachtem Kalk
(Mörtel), und führt davon alle Arten von Mauerwerk
auf. Kalk allein bindet nicht, er muß daher mit Sand und
Wasser zu einem Brei aufs genaueste vermischt werden. Von
dem Alter des Kalkes, von der Güte des Sandes, und der ge-
nauen Vermischung beider, hängt die Vestrgkeit des Mörtels
ab. Zur Verfertigung seiner Arbeiten braucht der Maurer
hauptsächlich Hammer, Kelle, Pinsel, Richtscheit-, Setzwage,
Winkelmaaß, Tünchscheibe, Mörtelkasten u. s. w. als Werk-
zeuge. Will er in seiner Kunst nicht immer auf der niedrig-
sten Stufe bleiben, so muß er einen Riß entwerfen, und einen
sichern Kostenanschlag eines Gebäudes machen können. Der
Maurer lernt 3 Jahre. Da ec aber im Winter mit Mauren
nichts verdienen kann, so lernt er gewöhnlich noch ein anderes
Handwerk dabei, oder bricht in den Steinbrüchen Steine.
132. Der Zimmermantt.
<y>ec Zimmermann führet Gebäude von Holz auf. Ec be-
hauet hiezu das Bauholz mit der Apt und dem Beile,
zerschneidet es mit der Säge, bestoßt und behobelt es, je nach-
dem es zu den verschiedenen Theilen eines Gebäudes angewendet
werben soll. Seine vornehmsten Werkzeuge sind außer den ge-
nannten verschiedene Bohrer, Fuß- und Zollstock, Schnur, Klam-
mern, Seil und Kloben, Winkeleisen, Setzwage u. f. w. Die
einzelnen Theile des hölzernen Gebäudes werden erst nach dem
Risse und Maaßstabe zugehauen, durch Zapfen/ Kämme und
Riegel mit einander verbunden, und nach der Ordnung nume-
rirt. Dann werden alle diese Theile aufgerichtet oder zu einem
Ganzen zusammengesetzt. Oer geschickte Zimmermann muß von
den Regeln der Baukunst Begriffe haben, und einen geschickten
Riß nach demselben entwerfen können. Gemeine Zimmerleute
lernen gewöhnlich noch ein Handwerk für den Winter.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
195* Der Goldschmied.
<?Vr Goldschmied hat die meisten Arten von Arbeiten mit dem
Gürtler gemein, nur mit dem Unterschiede, daß er sie
nicht wie dieser aus Messing und Tomback, sondern aus Gold
und Silber verßertiget. Beides wird gewöhnlich mit Kupfer
versetzt. Gemeiniglich wird das Silber zwölflöthig verarbeitet,
das heißt, so daß zu einer Mark Silber, welche i6 Loth wiegt,
4 Loth Kupfer genommen sind. Man probirt Gold und Sil-
der durch Strich- oder Probirnadeln, welche man auf ei-
nem Probirfteine streicht, und das zu probirende dagegen hält.
, Gold und Suber werden beim Verarbeiten theils geschlagen
Der getrieben, theils in saubere Formen nach Mustern oder Pa-
tronen von Blei gegossen. Nach der Verarbeitung wird bei-
des mühsam mit Kohle abgeschliffen, und dann mit Seifenwassec
durch Polirstahle polirt. Solche Arbeiter, die sich hauptsäch-
lich mit Einfassung der Juwelen abgeben, heißen Juwelier.
196. Das Drathziehen.
§)slle Arten von Drath werden auf folgende Art verfertigt. Nachr
dem die Metalle erst aus dem Groben rund geschmiedet wor«
den, zieht man dieselben mit Gewalt durch die verschiedenen Löcher
der Zieheisen. Diese sind von besonderer Composition, und haben
runde Löcher vom Zoll bis zu der Dicke eines Haares. Das Durcht
ziehen der Metalle geschieht im Groben auf Dmthmühlen, vermitt
telst großer Zangen, welche durchs Wasser getrieben hervorspringen,
den Drarh anpacken, und ihn, indem sie sich wieder zurückziehen,
durch das Loch des Zieheisens durchzwüngen. Auf diese Art zieht
man auf Mühlen den Drakh bis zur Dicke einer Stricknadel, dann
kann er von Menschenhänden weiter verarbeitet, und bis zur Dicke
eines Haares durch immer engere Löcher der Zieheisen verfeinert
werden. Dies geschieht, indem man den Drath auf eine runde
Walze wickelt, und ihn von derselben auf eine andere Walze, aber
durch die Löcher des Zieheisens, wieder' aufwindet. Dies setzt mau
so lange fort, bis der Drath die verlangte Dicke erhalten hat. Mas
bestimmt diese Dicke nach Nummern, und probirt dieselbe durch der»
Probirring.
177«
er Glast
D
.er Glaser verarbeitet die Glastafeln zu Fenstern. Er Kat dabei
wenig mehr zu thun, als daß er die Tafeln zu Scheiben zur
schneidet, welches mit der Spitze eines rohen d. i ungeschliffenen
und zu dem Zwecke eingefaßten Diamants geschieht Wenn das
Gus etwa nur um Weniges zu groß oder nicht ganz glatt abgeschnit-
ten ist, so hilft er mit dem Füge-- oder Rröseleisen (einem krumi
men Haken) nach, und kröselc oder bröckelt es los. Nun setzt er
die Scheiben in die Rahmen ein, weiche er dazu auseinander, und,
wenn die Scheiben eingesetzt sind, wieder zusammenschlagen muß.
Das Blei, oelches er bri gewöhnlichen Fensiern zur Einfassung
braucht, gießet er sich selbst, und formt die beiden Rinnen an den
Seiten des Bleies auf einer Maschine, welche Blei-ug oder Streckr
Maschine heißt. Mir einem heißen kupfernen Rolben löthet er,
nachden! er erst etwas Baumöhl darauf gestrichen, das Diei zusam-
men. Sv kann er auch ölkjd Kästchen, Laternen, zusammengrsttzr»
Spiegel, und dergleichen, verfertigen.
178. Der Steinschneider.
Haanche Steinarten, z. B. die Marmorarten, der Serpentin-
stein, werden ordentlich gedrechselt. Dies thun Steindrechs-
ler. Steinschneider nennt man diejenigen Künstler, welche edle
Steine bearbeiten, und ihnen Form und Glanz geben. So giebt
es z. B. in Holland und England Diamantschleifer, welche
allein diesen Edelstein bearbeiten. Sie brauchen zum Schleifen
Diamantstaub, und verfahren dabei auf eine ähnliche Art, wie
der Glasschneider. Die Galanterie- Steinschneider beschlei-
fen edle und andere glasartige Steine zu Steinschnallen, Dosen,
Ringen und Petschaften. In die Petschafte schneidet dann ein
eigner Künstler die Wappen ein, und heißt daher Wappen-
schneider. Seine Maschine gleicht der des Glasschneiders,
nur daß die Scheibchen, durch welche er die Figuren heroorbringk,
viel feiner und von Stahl sind, und daß ec statt des Schmirgels
Diamantenstaub braucht. Alle diese Künste sind unzünftig und
frei.. Am häufigsten betreiben sie die Juden.