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1. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 389

1865 - Zwickau : Zückler
389 Zu seiner Zeit hielt man einst in Einem Jahre 7 Bußtage. Auch fing man zu dieser Zeit an, das Reformationsfest alljährlich und regelmäßig zu feiern. — Er regierte 24 Jahre bis 1680 und starb in Freiberg. Sein Sohn Johann Georg Iii. (1680 bis 1691) war da- gegen äußerst kriegliebend und erhielt von seinen Zeitgenossen den Bei- namen des sächsischen Mars. Immer war er im Felde, obgleich es glücklicher Weise in Sachsen selbst Nichts zu bekriegen gab. Damals hatte die Macht der Türken ihren höchsten Glanzpunkt erreicht, und die Furcht vor den Türken war unbegrenzt. Im Jahr 1683 kamen sie unter ihrem Großwessir Kara Mustapha in ungeheueren Massen durch Ungarn herein und drangen unaufhaltsam bis vor die Kaiserstadt. Der Kaiser Leopold wußte sich nicht zu helfen und flüchtete selbst aus Wien. Da ward Georg 11s., vereint mit dem tapfern Polenkönig Sobiesky, des bedrängten Wiens Retter und Befreier. Sie lieferten dem unge- heuren Türkenheere im September eine furchtbare Schlacht, thaten Wun- der der Tapferkeit und errangen den glänzendsten Sieg. Ohne diese Hilfe wäre sicherlich Österreich in die Hände der Barbaren übergegan- gen, und diese hätten Sitz in Deutschland gefaßt. So führte Georg in den 11 Jahren seiner Regierung nach und nach 40000 Sachsen ins Ausland, meist dem Kaiser zur Unterstützung. Allein er erntete wenig Tank, vergoß unnütz das Blut seiner Landeskinder und konnte für das innere Wohl seines Landes wenig thun. Er starb 1691 in Tübingen im Kriege gegen die Franzosen, als er abermals dem Kaiser half. Johann Georg Iv., 1691 bis 1694, ein Fürst von gutem Herzen und schönen Geistesanlagen, konnte doch nur wenig für sein Sachsen thun. Er starb schon nach 2^/2 jähriger Regierung (25 */2 I. alt) an den schwarzen Blattern, indem er von der 23 Tage vorher gestorbenen Reichsgräfin Neidschütz, für welche er eine unüberwindliche Neigung gefaßt hatte, angesteckt worden war. Er war der letzte pro- testantische Fürst unseres Vaterlandes, mithin auch der letzte, der in die ehrwürdige Fürstengruft zu Freiberg begraben wurde (1694). — Während der kurzen Regierungszeit des letzten Georg erhielt das P 0 st w e s e n in Sachsen eine festbestimmte Verfassung. Noch zur Zeit der Reformation wußte man nichts von landesherrlich fahrenden oder reitenden Posten. Später ließ Vater August eine Anstalt in Dresden einrichten, der ein Postmeister vorstand. Einen Schritt weiter in die- ser hochwichtigen Sache that der Rath zu Leipzig, der um der leipziger Kaufleute willen einen Botemneister und 30 immer bereit stehende Boten hielt. Seit Georg's I. Zeit kam in Leipzig eine Posteinrichtung zu Stande, die allerdings für Fürst und Unterthanen zugleich bestimmt, aber sehr unvollkommen war und während des langen Krieges große Störungen erlitt. Endlich im I. 1692 kam eine festere Ordnung in das sächsische Postwesen. Nach allen Gegenden hin entstanden Poststa- lionen; fahrende Posten wurden zugleich mit eingeführt; die Straßen

2. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 200

1865 - Zwickau : Zückler
200 Die Balkan- oder Hämushalbinsel (die Türkei und Griechenland). Die europäische Türkei gehörte in alten Zeiten größtentheils den tapfern kunstreichen und gelehrten Griechen. Die Türken, von sich selbst Osmanen genannt, eroberten dieses Land nach und nach von 1355 bis 1453. Während sie damals und später bis 1683 sogar dem Westen von Europa schrecklich waren, ist ihr Reich jetzt sehr geschwächt. Die Türkei er- streckt sich aber auch über einen Theil von Asien und Afrika. Der ganze Umfang beträgt 47356 Qm. mit 35 Mill. Ew., davon kommen auf die europäische Türkei 8956 Qm. und 17 Mill. Ew. Die letztem sind theils Muhamedaner (4 J/2 Mill.), theils Christen und Juden. Die Türken sind im Allgemeinen von häßlicher Gestalt und Gesichtsbildung. Nur unter den Vornehmen trifft man häufig schöne Figuren. Sie haben lange Bärte und tragen eine weite prächtige Kleidung. Freunde der Ruhe, welche in Unthä- tigkeit ihr Lebensglück finden, sind sie ernst, feierlich; im Schlafe, Essen und Trinken mäßig; gastfrei und dankbar; aber unduldsam gegen Anders- gläubige. Im Kriege zeigen sie großen Muth und Tapferkeit. Obgleich schon seit Jahrhunderten mit gebildeten Völkern in Berührung, stehen sie in Kunst und Wissenschaft noch unendlich weit hinter dem übrigen Europa zurück. Der Handel, bekannt unter dem Namen des levantischen, ist wich- tig. — Das Oberhaupt ist der Sultan. Die höchste Gewalt ist in seinen Händen. Seit 1839 hat er seinem Reiche eine Verfassung gegeben, welche die despotische Gewalt des Sultans einschränken und jedem Unterthan die Rechte des Eigenthums, der Ehre und des Lebens sichern soll. — Die Ge- birge, von denen der Balkan oder Hämus und der Pindus die wichtig- sten sind, liefern Gold, Silber, Eisen, Kupfer, Schwefel, Steinsalz und Marmor. Das Land, obgleich im Ganzen schlecht angebaut, bringt doch in manchen Gegenden reichlich Getreide, Reis, Mais, Gemüse, Wein, Citro- nen, Oliven, Baumwolle, Tabak und viel Nutzholz. Man hat edle Pferde, Esel, Maulthiere, Kameele, Schafe, Ziegen, Wildpret, Seidenraupen, Bie- nen, und das Meer liefert Fische in Überfluß. Die größten Ströme sind die Donau und die Maritza. An der untern Donau, von Silistria bis zum schwarzen Meere, ist die größte Wüste Europas, die Dobrudscha.— Städte: Konstantinopel (von den Türken Stambul genannt) ist die Haupt- u. Residenzstadt u. hat 600000 Ew. Die Stadt liegt auf 7 Hügeln in einer herrlichen Küstengegend, an der Meerenge, welche Europa von Asien trennt. Sie hat einen beträchtlichen Handel, wichtige Fabriken und Manusacturen in Seide, Baumwolle und Saffian. Unter den 485 kleinen und großen Moscheen (Gotteshäusern) ist die ehemalige Sophienkirche die berühmteste. Sehenswerth ist das Serail oder kaiserliche Schloß mit seinen weiten Gär- ten. In den Vorstädten Pera u. Galata wohnen die Europäer. — Adria- nopel, an der schiffbaren Maritza, 140000 Ew. Fabriken und Handel. Es war von 1366 bis 1453 die Residenz der Sultane. — Sophia, 50000 Ew., in einer schönen und fruchtbaren Gegend, hat Fabriken und

3. Theil 3, Abth. 2 - S. uncounted

1794 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
i6i, Der Riemer, Sattler, Taschner und Tapezierer. •<^te Arbeiten dieser Handwerker laufen sehr in einander. Der raw'' Riemer verfertigt vorzüglich Zaume, Halftern, Pferdege- schirre, Fliegenklatschen, Peitschen und dergleichen aus allerlei Leder. Der Sattler verfertigt hauptsächlich die Sättel mit ihr rem Zubehör, und überzieht mit Leder die Kutschen. Der Tasche ner macht mehrerlei kleine Arbeiten von Leder, als Brief- und Jägectaschen, Bettsäcke, Felleisen, Futterale. Auch beschlägt er alle Arten von Stühlen, als Lehnstühle, Sophas, Canapes, überzieht Reisekoffer, und tapezirt auch da, wo keine eigentliche Tapezierer sind, die Zimmer. An manchen Orten sind die Tapezierer so wie die drei vorigen Handwerker zünftig. Sie schlagen oder kleben nicht nur die Tapeten an, sondern verferti- gen auch gezogene Vorhänge an die Fenster, und stecken sie ge- schickt auf, machen Vorhänge um die Betten, und polstern und überziehen Stühle, u. s. w. 162. Der Pergamentmacher. Pergament wird jetzt gewöhnlich aus Kalbr und Hammelftllen ger ^ macht. Es hat seinen Namen von der Stadt Pergamus in Asien, wo es, schon 200 Jahre vor Christi Geburt, zuerst gemacht wurde. Die Bücher der Alten sindet man daher von dieser Zeit an darauf geschrieben. Die Zubereitung desselben weicht nur wenig von der Weißgerberei ab. Nachdem die feile, welche in dem Kalkäscher gelegen, enthaart und gereinigt sind, werden sie auf der Fleischseite Mehrmals mit Kreide und Bimsstein gerieben, dann gestrichen und beschabet und auf den Nahmen getrocknet. Pergamente zu Schreibt tafeln, wo die Schrift mit Fett oder Bimsstein abgerieben wird, werden dann mit Kreide und Leimwasser, und hernach mit Seifen* Wasser angesirichen. Diejenigen, auf denen man den Bleistift mit Speichel ausiöschen kann, werden mit Oehl getränkt. Mit Perga» ment überzieht man auch Trommeln und Pauken. Manches wird zu verschiedenem Gebrauche gefärbt. N 2

4. Theil 3, Abth. 2 - S. uncounted

1794 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
77. Das Pfefferkuchen backen. pfeffect’ucbiei', Pfefferkuchenbecker', oder wie er in Oöetv deutschland heißt, der Lebküchler, bäckt aus Mehl, Honig und.sirup, den bekannten Pfefferkuchen, der in Nürnberg Leb- kuchen und in Niedersachsen -Honigkuchen genannt wird^ Der Name Pfefferkuchen rührt daher, weil in eine Art, welche vielleicht die älteste ist, Pfeffer mit in den Teig geknetet wurde. Es giebt die/ ser Kuchen sehr vielerlei Arten, je nachdem die Zuthaten find, welche dazu genommen werden. Die Thorner sind die besten. Zu ge/ meinen braunen Pfefferkuchen wird Honig oder Sirup mit Rocken/ mehl eingeknetet und in Formen gebacken. Die weißen Nurnhcr-- ger Pfefferkuchen bestehen aus Weizenmehl, Eiern und Zucker. Zn kleinen Städten sind die gemeinen Pfefferkuchen eine Nebenarbeit der Becker. Zn großen machen die Pftfferküchler eine eigene Zunft aus. Ihre Lehrlinge lernen 3 — 4 Zahre, und das Meisterstück der Gesellen ist ein Thorner Pfefferkuchen von 24 Pfund. 78. Das Oblatenbacken. ^Ve Oblaten find ein sehr einfaches Gebäcks aus Mehl und Wasser. Man braucht sie theilö in den Kirchen zur Com- munion, theils in der Zuckerbeckecei zu Unterlagen der Marci- pane, Macronen u. s. f., theils zum Siegeln. % Man nimmt dazu ganz fernes Stärkemehl, rühret es mit kaltem Wasser zu einem flüssigen Teige, gießt diesen in eine aus zwei messrngneu polrcten Platten bestehende Form, und bäckt ihn über Flammen- feuer. Die Formen sind entweder ganz platt, oder eine davon ist mit Figuren versehen, woraus glatte und sigurrrte Oblaten entstehen, von welcher letztem Art die Kirchenoblaten sind. Nach dem Backen werden die Kirchen- und Siegeloblaren mit dem (Ltecheisen, welches eine runde geschärfte Röhre ist, aus- gestochen, die platten Oblatentafeln aber unzerstückk an die Zuckecbeckec verkauft. K §

5. Theil 3, Abth. 2 - S. uncounted

1794 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
nu Fortsetzung. 3ur blauen Farbe gebraucht man entweder Waiv oder Indigo (s Th i. V. Zi2.). Die Zubereitung beider geschieht zu mehr rern ioo Pfunden in der kupfernen Blauküpe, deren Anstellung und Unterhaltung das wichtigste Geschäfft des Färbers ist. Zur ror then kommt gewöhnlich Brasilienholz (Fernambuc, s. Th. i. V. 326.) und Krapp (s. Th 1. 93. 305.). Aus Vermischung der blauen und rochen Farbe entstehet Violett. Das Zeug wird zuerst in der Blau, küpe blau gefärbt, und dann in rothe Farbe getaucht. Zur gelben Farbe nimmt man vorzüglich Scharte, oder Wan, oder Pfriemen- kraut, oder Gelbho!?. Grün entsteht aus gelb und blau. Es hat so wie das Gelbe viele Schattirungen. Man erhält sie theils durch längeres oder kürzeres Kochen der Brühe, theils durch ein größeres oder geringeres Maaß des Farbenkörpers. Die schwarze Farbe zieht man am häufigsten aus Galläpfeln durch Vitriol. Schaafmolle färbt sich am leichtesten. Leinen und Baumwolle nehmen die Fan den schwerer an. Man nennt die Farben acht, wenn sie nicht leicht durch etwas ausgezogen und verändert werden. irr. Der Schneider. t^er Schneider verarbeitet alle Sorten von Zeugen zu mannig« faltiger Kleidung. Zn großen Städten giebt es eigene Manns- und eigene Frauensfchneider, indem zu beiden Arten von Kleidern eigene Erfahrung und Geschicklichkeit gehört. Auch giebt es Zelrfcbneiver, welche bloß die Zelte für die Kriegsheere verfertigen. Jedes Kleid muß nach dem Leibe der Person, die es tragen soll, gemacht werden, daher nimmt der Schneider das Maaß zu demselben, damit es genau passe, und schneidet es nach dem genommenen Maaße zu. Tücher zu Mannskleidern müssen erst gekrümpfet, das heißt, zwischen ein feuchtes leinenes Tuch ge, schlagen werden, damit es durch Regen nicht einschrumpfe. Frauens, kleirung erfordert oft viel Geschmack und Geschicklichkeit, um sie gut zu machen. Besondere Kunst er ordert die Ler'ertigung der sogenannren Schnürieibe ', wenn sie den Körper nrchi einzwängen un!) der Gesundheit nicht schaden sollen. Eigentlich maß kein Klei, dungsstück den Körper drücken und den Dlutumlauf er,chwecen.
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