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den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be-
trachtung anstellen.
Dritte Klaffe.
Brennbare Mineralien.
1. Die Steinkohle.
So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist
die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht
überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender
Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in
manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß
herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es
wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger-
zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen-
lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in
der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so
glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den
verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen;
es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt
hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen
gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe.
Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft
nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit-
unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es
wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein
Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der
Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden-
schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren
nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben
der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der
Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die
schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war.
Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil-
haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am
Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach-
sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in
England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver-
danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man
Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind,
so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung
obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts
davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder
sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem
Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem
Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr.
Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine
brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet
und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Fischer
Extrahierte Ortsnamen: Rheingegenden Aachen Schlesien England Belgien England
150
Geburt durchbohren sie die
Darmwände und kriechen in
unser Muskelfleisch (m m),
um sich als sog. „Muskel-
trichinen" (A) von dem
Fleische zu ernähren. Dann
stellt sich starkes Fieber ein,
das Gesicht schwillt auf, und
heftige Schmerzen durchziehe
den ganzen Körper. Die
Gefahr ist erst nach etwa
5 Wochen vorüber, wenn
die Trichinen ansangen, sich
^ b einzukapseln. Die Kapseln
A Muskeltrrchmen. k Kap,el, m m Muskelfasern, f Fett. ^Mt der Menicki für immer
ö Darmtrichine, a Vorderende. b Hintereude. (loofach oei ^cenfcy für rmmer
vergrößert.) m seinem Körper. — Um
sich vor Trichinen zu schützen,
sollte man nie rohes, sondern stets nur gekochtes Fleisch genießen, da die Trichinen
bei -s- 100" C. sämtlich sterben.
Xviii. In der Erde.
98. Die Steinkohle.
1. Gewinnung. Die Steinkohlen sind durch Verkohlung von Pflanzen
entstanden. Die bedeutendsten Steinkohlenlager finden sich bei Aachen, Saarbrücken,
an der Ruhr, in Schlesien, Böhmen, Sachsen und besonders in England. Die
Kohlen liegen gewöhnlich sehr tief unter der Erde, zuweilen in 1—2 m dicken
Schichten, stellenweise aber auch in einer Mächtigkeit bis zu 30 in. — Das in den
Bergwerken sich sammelnde Wasser wird durch Maschinen abgeleitet. Mehr noch als
das Wasser hat der Bergmann die „schlagenden Wetter" zu fürchten. Das sind Gase,
die sich leicht entzünden und dann furchtbare Verheerungen anrichten. So kamen
1869 im plauenschen Grunde bei Dresden 275 Arbeiter an einem Tage ums Leben.
2. Leuchtgas. Die Steinkohlen dienen in erster Reihe zur Heizung. Be-
sonders wertvoll aber sind sie auch dadurch geworden, daß wir aus ihnen das
Leuchtgas, mit dem man des Abends Zimmer und Straßen erhellt, gewinnen.
Zur Herstellung dieses Gases benutzt man Öfen, in denen 6 —12 m lange
Thonröhren liegen. Jede von ihnen kann etwa 100 kg Kohlen faßen.
Nachdem man die Röhren fest verschlossen hat, wird der Ofen tüchtig geheizt.
Nun entwickeln sich ans den Kohlen Dämpfe und Gase. Diese werden durch
Röhren, die mit Wasser gefüllt sind, in einen größern, kühlen Raum (Kondensator)
geleitet. Hier verdichten sich die Dämpfe zu Teer und Wasser. Die Gase aber
werden durch Röhren weiter in eine mächtige Trommel, das Gasometer, geleitet
und von hier ans weiter durch unterirdische Röhren in die Straßen und Häuser
der Stadt. Die Überreste der zur Gasbereitung benutzten Steinkohlen heißen
Koks. Sie geben noch ein vorzügliches Brennmaterial.
99. Das Steinöl.
1. Vorkommen. Das Steinöl oder Petroleum wurde zuerst in Amerika
in großer Menge aufgefunden. Ein Bohrloch im Staate Pennsylvanien lieferte
1859 mit Anwendung einer kleinen Pumpe täglich 1600 I, später sogar 4000 l.
Überall wurde nun in der Umgegend nach Petroleum gebohrt, und bald entlockte
man der Erde reiche Schätze dieses bis dahin unbekannten Minerals. Jahrelang hat
105
6. Das Bergland. Die Provinz Hannover hat Anteil am Teutoburger
Walde, am Weserberglande und am Harze. (Au den hügeligen Aus-
läufern des Teutoburger Waldes liegt Osnabrück, bekannt durch den Frieden
von 1648.)
7. Bergbau. Der Harz birgt in seinem Innern kostbare Schätze an Silber,
Kupfer, Eisen, Blei u. s. w. Darum wird auch im Harze viel Bergbau getrieben.
Die bekanntesten Bergstädte Hannovers sind Goslar, Klausthal und Zeller-
feld. Sobald die „Schicht" beginnt, wandern die Bergleute zum Schachte: „sie
fahren an". Mit dem dunkeln Grubenkittel und dem kurzen Lederschurz bekleidet,
in der Linken das Grubenlicht — so steigen sie mit einem fröhlichen „Glückauf!"
auf langen Leitern in die Tiefe. Unten im Bergwerke finden sich eine Menge
Kreuz- und Quergänge, „Stollen" genannt. Diese sind, damit sie nicht einstürzen,
mit Brettern und Balken verzimmert. Da unten ist die Luft feucht; aber der
Bergmann ist daran gewöhnt. Fröhlichen Mutes setzt er den „Bohrer" (Meißel)
in das Gestein und klopft mit dem „Fäustel" (Hammer) tiefe Löcher hinein. Ein
andrer sprengt die widerspenstigen Felsen mit Pulver oder Dynamit, und der „Hunde-
junge" fährt im „Hunde" (4rädrigen Karren) die Erze an den Eingang des Schach-
tes. Hier wird das Erz in eine große Tonne gethan, die dann mittelst eines Ge-
windes in die Höhe gehoben wird.
8. Die Flüsse mit ihren Städten. Die Hauptflüsse sind: Elbe, Weser (mit
Aller und Leine) und Ems. An der Leine liegen Hannover (210 T.), die
Hauptstadt der Provinz, sowie Göttingen. Bei Hannover durchbricht die Leine
die Vorhöhen eines Berges. Daher hat der Fluß hier hohe Ufer. Diesem
Umstande verdankt die Stadt ihren Namen. Denn Hannover ist entstanden aus
bo-6n ovkr, d. h. hohes Ufer. Bis zu Hannover hin ist die Leine für Frachtkähne
schiffbar. Daher hatte die Stadt einen lebhaften Verkehr mit Bremen. Vor Er-
bauung der Eisenbahn war Hannover ein bedeutender Stapelplatz. Heinrich der Löwe
ließ die Stadt befestigen. Bis 1866 war sie die Residenz der Könige von Han-
nover. Auf dem Waterlooplatze steht das Waterloodenknial. Es trägt aus seiner
Spitze eine Siegesgöttin, und an den Seiten stehen die Namen der 800 Hanno-
veraner, die in der Schlacht bei Waterloo gefallen sind. Im Nordwesten der Stadt liegt
Schloß und Garten Herrenhausen, durch eine 2 km lange Lindenallee mit der
Stadt verbunden. In neuster Zeit ist die Stadt eine lebhafte Fabrikstadt geworden.
Dazu haben besonders die Steinkohlenlager im nahen Deister sehr viel beigetragen.
An der Innerste (Nebenfluß der Leine) liegt die alte Bischofsstadt Hildes-
heim. Am Dome dort zeigt man den „tausendjährigen" Rosenstock. An der Aller
liegen Celle und Verden (ferden). Im Gebiete der Elbe sind zu merken: Har-
burg und Stade, beide am Rande fetter Elbmarschen gelegen.
k. Provinz Hessen-Nassau. (16 T. qkm — 1,7 M. E. — 1u kath.)
1. Gebirge. Der größte Teil der Provinz ist gebirgig. Wir finden hier
den Taunus, einen Teil des Westerwaldes und das hessische Bergland.
Manche Berggegenden geben nur einen geringen Ertrag, sind aber dennoch bis zu
den höchsten Stellen angebaut.
2. Der Taunus oder „die Höhe" ist auffallend reich an Mineralquellen, die
überhaupt den größten Reichtum der Provinz bilden. Die bekanntesten sind im
Süden Homburg und Wiesbaden, im Norden Selters und Ems. Der Süd-
westausläufer des Taunus führt den Namen „Niederwald". Auf ihm ist zur
Erinnerung an die großen Siege von 1870—71 ein Riesendenkmal, die Germania
darstellend, errichtet worden. Die Riesenfigur steht auf einem 25 m hohen Unter-
bau und ist selbst noch 101/2 m hoch. — Südöstlich vom Niederwald finden wir
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
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6. Das Bergland. Die Provinz Hannover hat Anteil am Teutoburger-
Walde, am Weserberglande und am Harze. (An den hügeligen Aus-
läufern des Teutoburger Waldes liegt Osnabrück, bekannt durch den Frieden
von 1648.)
7. Bergbau. Der Harz birgt in seinem Innern kostbare Schätze an Silber,
Kupfer, Eisen, Blei u. s. w. Darum wird auch im Harze viel Bergbau getrieben.
Die bekanntesten Bergstädte Hannovers sind Goslar, Klausthal und Zeller-
feld. Sobald die „Schicht" beginnt, wandern die Bergleute zum Schachte: „sie
fahren an". Mit dem dunkeln Grubenkittel und dem kurzen Lederschurz bekleidet,
in der Linken das Grubenlicht — so steigen sie mit einem fröhlichen „Glückauf!"
auf langen Leitern in die Tiefe. Unten im Bergwerke finden sich eine Menge
Kreuz- und Quergänge, „Stollen" genannt. Diese sind, damit sie nicht einstürzen,
mit Brettern und Balken verzimmert. Da unten ist die Luft feucht; aber der
Bergmann ist daran gewöhnt. Fröhlichen Mutes setzt er den „Bohrer" (Meißel)
in das Gestein und klopft mit dem „Fäustel" (Hammer) tiefe Löcher hinein. Ein
andrer sprengt die widerspenstigen Felsen mit Pulver oder Dynamit, und der „Hnnde-
junge" fährt im „Hunde" (4rädrigen Karren) die Erze an den Eingang des Schach-
tes. Hier wird das Erz in eine große Tonne gethan, die dann mittelst eines Ge-
windes in die Höhe gehoben wird.
8. Die Flüsse mit ihren Städten. Die Hauptflüsse sind: Elbe, Weser (mit
Aller und Leine) und Ems. An der Leine liegen Hannover (210 T.), die
Hauptstadt der Provinz, sowie Göttingen. Bei Hannover durchbricht die Leine
die Vorhöhen eines Berges. Daher hat der Fluß hier hohe Ufer. Diesem
Umstande verdankt die Stadt ihren Namen. Denn Hannover ist entstanden aus
ho-6n over, d. h. hohes Ufer. Bis zu Hannover hin ist die Leine für Frachtkähne
schiffbar. Daher hatte die Stadt einen lebhaften Verkehr mit Bremen. Vor Er-
bauung der Eisenbahn war Hannover ein bedeutender Stapelplatz. Heinrich der Löwe
ließ die Stadt befestigen. Bis 1866 war sie die Residenz der Könige von Han-
nover. Auf dem Waterlooplatze steht das Waterloodenkmal. Es trägt aus seiner
Spitze eine Siegesgöttin, und an den Seiten stehen die Namen der 800 Hanno-
veraner, die in der Schlacht bei Waterloo gefallen sind. Im Nordwesten der Stadt liegt
Schloß und Garten Herrenhausen, durch eine 2 km lange Lindenallee mit der
Stadt verbunden. In neuster Zeit ist die Stadt eine lebhafte Fabrikstadt geworden.
Dazu haben besonders die Steinkohlenlager im nahen Deister sehr viel beigetragen.
An der Innerste (Nebenfluß der Leine) liegt die alte Bischossstadt Hildes-
heim. Am Dome dort zeigt man den „tausendjährigen" Rosenstock. An der Aller
liegen Celle und Verden (ferden). Im Gebiete der Elbe sind zu merken: Har-
burg und Stade, beide am Rande fetter Elbmarfchen gelegen.
k. Provinz Hessen-Nassau. (16 T. qkm — 1,7 M. E. — 1u kath.)
1. Gebirge. Der größte Teil der Provinz ist gebirgig. Wir finden hier
den Taunus, einen Teil des Westerwaldes und das hessische Bergland.
Manche Berggegenden geben nur einen geringen Ertrag, sind aber dennoch bis zu
den höchsten Stellen angebaut.
2. Der Taunus oder „die Höhe" ist auffallend reich an Mineralquellen, die
überhaupt den größten Reichtum der Provinz bilden. Die bekanntesten sind im
Süden Homburg und Wiesbaden, im Norden Selters und Ems. Der Süd-
westausläuser des Taunus führt den Namen „Niederwald". Auf ihm ist zur
Erinnerung an die großen Siege von 1870—71 ein Riesendenkmal, die Germania
darstellend, errichtet worden. Die Riesenfigur steht auf einem 25 m hohen Unter-
bau und ist selbst noch Iov2 m hoch. — Südöstlich vom Niederwald finden wir
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158
Riesenstadt lagert meist eine dichte
Wolke, die sich aus Nebel und
Rauch gebildet hat. Im Winter
ist die Luft oft so trübe, daß
den ganzen Tag Straßenlaternen
brennen müssen. Der Verkehr
übertrifft jede Vorstellung. Selbst
hoch über den Straßen und tief
unter den Häusern, ja, sogar unter
der Themse fahren Eisenbahn-
züge. Eine große Wohltat für
die Bewohner sind die großen
Parks, die Lungen Londons, und
die freien Plätze im Innern der
Stadt, die Luft und Licht in die
Häusermassen bringen.
An der Südküste liegen
Dover, von wo aus man
nach Frankreich überfährt, ferner
die beiden größten Kriegshüfen
portsrnoulk fportsmößj und
plynioutb splimmößj, ebenso
Soutbanipton ssaußhämptnj,
die Hauptstation der englischen
überseeischen Postdampser. An
der Westküste liegen Vriktol
sbristlj und Liverpool sliwwer-
puhlj (760 T.), nächst London
die beiden größten Handelsstädte
des Landes. Liverpool ist der
Haupthasen für Baumwolle.
3. Die Kergländer
Großbritanniens sind nur
von mäßiger Höhe. Die höchste Erhebung beträgt 1300 in. Man unterscheidet
1) das Bergland von Cornwall f-uölst 2) das Gebirge von Wales fuälsf,
3) das Bergland von Nordengland und 4) das schottische Bergland.
Im Schoße der Gebirge sind unermeßliche Schätze von Steinkohlen und Eisenerzen
angehäuft. Kein Land der Erde besitzt solche mächtigen Lager von „schwarzen Diamanten"
wie England. Es liefert allein fast so viel Kohlen wie das übrige Europa zusammengenommen.
Das größte Steinkohlenbergwerk liegt an der Ostküste bei Newcastle snjukaßlj am Tyne
stem]. Es beschäftigt 70000 Arbeiter und 1100 Schiffe. — Eine natürliche Folge dieser
ungeheuern Kohlen- und Eisenschätze ist die großartige Entwickelung der englischen Gewerb-
tätigkeit. Sie hat, namentlich in den Gebirgsgegenden, Fabrilstädte von wahrhaft erstaunlicher
Größe entstehen lassen. Die Hauptfabrikorte für Stahlwaren sind kirrningbarn sbörming-
hänff (565 T.) und Zbemelct (480 T.). Lange Zeit galten die englischen Stahlwaren für
unübertrefflich. Jetzt aber stehen sie den deutschen Fabrikaten vielfach nach. Die bedeutendste
Stadt für Baumwollenspinnerei und -Weberei ist Hüancbekler smäntschestrj (655 T.). Auch
in den umliegenden 280 Ortschaften sind die Bewohner größtenteils mit der Verarbeitung
der Baumwolle beschäftigt. Die ganze Stadt ist beständig in eine schwarze Rauchwolke
gehüllt; deun es gibt hier über 3000 große Fabriken, in denen Baumwolle gesponnen oder
gewebt wird. Nächst Manchester ist Glasgow fgläsgowj in Schottland der bedeutendste
Fabrikort für Baumwollenwaren. Glasgow inmitten reicher Kohlenlager hat 850 T. E.,
ist also mehr als doppelt so groß wie Eclinburgb (310 T.), die Hauptstadt Schottlands.
4. Handel und Zeeniackt. England verdankt seine Machtstellung seinem
Seehandel, der durch die vielen vortrefflichen Häfen, durch die großartige Gewerb-
Londoner Straßenverkehr.
Ludgate Hill, im Hintergründe die St. Paut's Kathedrale.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Ortsnamen: Londons Dover Frankreich Liverpool London Cornwall Wales Nordengland England Europa Glasgow Schottland Glasgow Schottlands England Paut's_Kathedrale
93
4. Nachfolger Heinrichs des Löwen. Albrecht n, der älteste Sohn
Heinrichs, war erst elf Jahre alt, als sein Vater starb. 16 Räte vom Adel
waren ihm als Vormünder bestellt, die aber Macht und Land sich an-
eigneten und die fürstlichen Besitzungen in Pfand nahmen; denn Heinrichs
Kriege hatten viel Geld gekostet. Mit den Geldeinnahmen stand es gar
traurig, darum verglich Albrecht sich auch mit einem gerupften Vogel.
Bei seiner Volljährigkeit ergriff er die Zügel der Regierung mit starker
Hand, und bald waren feine übermütigen Vasallen gedemütigt. Unter
Albrecht Ii. wurde Mecklenburg vom Kaiser Karl Iv. im Jahre 1348 z u
einem deutschen Herzogtum erhoben. Damit war die Oberhoheit,
die Sachsen noch immer über Mecklenburg geltend machte, gänzlich auf-
gehoben. 10 Jahre später erwarb Albrecht durch Kauf die Grafschaft
Schwerin und nahm in feinem Titel auf: „auch Graf von Schwerin".
Für seinen Sohn Albrecht Iii. erwarb er sogar die schwedische Königs-
krone, die aber nach 25 Jahren wieder verloren ging. Mecklenburg stand
während der 50jährigen Regierung Albrechts Ii. auf dem Gipfel feiner
Macht. Er heißt mit Recht Albrecht der Große.
Nr. 16. Rudolf von Habsburg (1273).
1. Das Zwischenreich und das Faustrecht. Die Nachfolger
Friedrich Barbarossas setzten den Kampf um die Oberherrschaft in Italien
fort. Einen furchtbaren Feind hatten die Hohenstaufen an den Päpsten,
deren Macht jetzt ihren Höhepunkt erreichte. In den unaufhörlichen
Kämpfen gegen die päpstliche Herrschsucht erlag das herrliche Geschlecht
der Hohenstaufen. Der letzte Hohenstause, ein Jüngling von 16 Jahren,
wurde durch einen Günstling des Papstes in Neapel hingerichtet. Kein
deutscher Fürst trug ein Verlangen nach der verhängnisvollen Kaiserkrone.
Zwei ausländische Fürsten nahmen nacheinander die deutsche Kaiserkrone
an, kümmerten sich um die Regierung aber nicht im geringsten. Das
waren höchst traurige Jahre für Deutschland. Während dieser kaiserlosen,
schrecklichen Zeit hausten die Raubritter schlimmer denn je im Lande. Es
war ja niemand da, die Schwachen gegen die Gewaltigen zu schützen,
das Unrecht zu bestrafen; die stärkste Faust behielt eben recht. Überall
an den Flüssen und Haupt-Landstraßen entstanden aus den Anhöhen
Raubburgen. Handel, Gewerbe und Ackerbau kamen sehr in Verfall;
denn niemand wollte für andere arbeiten. Dazu befehdeten sich die
Ritter auch untereinander.
2. Die Wahl Rudolfs zum deutschen Kaiser. Endlich wurde
den Besonneneren solch schändliches Treiben doch über. Man sehnte sich
nach einem gerechten Oberhaupte. Aber die Wahl ward den Fürsten
schwer; man wollte wohl einen tatkräftigen Regenten, aber keinen mächtigen,
keinen mit einer zu großen Hausmacht. Der König Ottokar von Böhmen
wäre gern Kaiser geworden, aber die Fürsten fürchteten diesen stolzen
Mann mit seinem großen Reiche. Da lenkte der Erzbischof Werner
von Mainz die Wahl auf den klugen und tapferen Grafen Rudolf von
Habsburg, einen Mann voll Frömmigkeit, Biedersinn und Gerechtigkeit.
Er war begütert in der Schweiz (Stammschloß die Habichtsburg) und
im Elsaß, welche Länder damals zu Deutschland gehörten. Rudolf nahm
die Wahl auch an. Als bei der Huldigung der Fürsten zu Aachen das
Reichszepter fehlte, ergriff er das Kruzifix aus dem Altare und sagte:
„Dieses Zeichen, in dem die Welt erlöset ist, wird wohl imstande sein,
das kaiserliche Zepter zu vertreten!"
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrichs Albrecht Heinrichs Heinrichs Heinrichs Heinrichs Albrecht Albrecht Albrecht_Ii Albrecht Karl_Iv Karl Albrecht Albrecht_Iii Albrecht Albrechts Albrecht Rudolf_von_Habsburg Rudolf Friedrich_Barbarossas Friedrich Barbarossas Rudolfs Ottokar_von_Böhmen Ottokar Werner
von_Mainz Rudolf_von
Habsburg Rudolf Rudolf Rudolf
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Schwerin Italien Neapel Deutschland Rudolfs Habichtsburg Elsaß Deutschland Aachen
105
n
Chicago, am Michigan- smischigänj See, war vor etwa 70 Jahren noch ein kleines
Jndianerdorf, und noch heute zeigt man den Baum, unter dem die Rothäute ihre
Siegestänze feierten. Mit unglaublicher Schnelligkeit ist Chicago zu einer Großstadt
herangewachsen. Durch die ungeheure Zufuhr von Getreide, Holz und Schlachtvieh wurde
Chicago bald einer der ersten Handelsplätze der Vereinigten Staaten, und schon lange vor
der Stadt sieht man die turmhohen Berge der Balken und Bretter, die gewaltigen Korn-
magazine und die rauchenden Schornsteine der großen Schlächtereien. Als Fleischmarkt
steht Chicago unübertroffen da. An 400000 Stück Rinder und mehr als 7 Millionen
Schweine werden alljährlich hier geschlachtet. Wer sich nicht scheut, eins der größeren
Schlachthäuser zu betreten, der wird staunen über die Schnelligkeit, womit hier ein Schwein
in Pökelfleisch verwandelt wird. Zunächst treibt man die Schlachtopfer auf einer schiefen
Ebene bis zum dritten Stocke des Schlachthauses hinan. Dort oben sitzt rittlings auf
einem Gerüste ein Mann, der mit einem Hammer an einem Tage wohl 1000—1500 Schweine
niederschlägt. Nun gleitet das getötete Tier im Innern des Hauses auf einer schiefen
Ebene von einem Arbeiter zum anderen, von denen jeder nur ein Geschäft an dem
Schweine verrichtet. So gelangt es vom Schläger zum Stecher, dann gleitet es zum
Brühtroge, worin es etwa 20 Sekunden liegen bleibt, dann zu den Abschabern, dem
Ausweider, dem Wäger, dem Zerschneider u. s. w., bis es zuletzt bei dem Einpökler unten im
Kellerraume anlangt. Im ganzen sind etwa 50 Mann dabei tätig, die durchschnittlich in
jeder Minute 3 Schweine einschlachten. — Auch Cincinnati sßinßinnetij (325 T.) hat
bedeutenden Fleisch- und Getreidehandel, ebenso St. Louis sßent lüisj (fast V» M.) in-
mitten des Mississippigebiets gelegen. — Im südlichen Teile der Ebene begünstigt das
wärmere Klima den Anbau von Tabak, Zuckerrohr und besonders Baumwolle. Hier finden
wir den größten Baumwollenmarkt der Erde: New-Orleans snju-orlinsj (an 287 T.),
von wo aus die rohe Baumwolle meistens in Ballen nach England (Liverpool) ver-
sandt wird.
b) Im Goldlande Kalifornien ist seit der Entdeckung des Goldes (1848)
San Franzisko (342 T.) schnell emporgeblüht.
e) Das Alleghanygebirge im Osten ist reich an Steinkohlen und Eisen. Hier
ist daher eine sehr lebhafte Industrie (für Eisen- und Stahlwaren) entstanden, deren
Mittelpunkt das ganz von Rauch geschwärzte Pittsburg (321 T.) bildet.
ck) An den Häfen der Ostküste finden wir die größten Handelsstädte der Ver-
einigten Staaten, die die Erzeugnisse Amerikas (Petroleum, Fleisch, Häute, Getreide,
Tabak, Holz) nach Europa versenden: New-Iork (nju-jorkj mit Brooklyn sbrüklinj
(3v2 M.), Philadelphia (1z/4 M.), Boston sbostnj (560 T.), Baltimore
sböltimorj (508 T.) u. a.
New-Iork (seit 1898 mit Brooklyn sbrüklinj und New-Brighton [breiten]
zusammengegliedert) liegt aus der Südspitze einer langen schmalen Halbinsel. Infolge
dieser Lage kann sich die Stadt nur nach Norden hin ausdehnen. Die Längs-
straßen haben daher eine gewaltige Ausdehnung und sind schon jetzt über 10 km
lang. Der Verkehr in New-Aork übersteigt jede Vorstellung. Fast alle Straßen
sind von Pferdeeisenbahnen und elektrischen Bahnen durchzogen. Außerdem
hat man in 2 Längsstraßen längs des Bürgersteigs auf 5—10 m hohen
Eisenpfeilern Geleise gelegt, auf denen alle 2 — 5 Minuten Personenzüge entlang
eilen. Der großartige Handel New-Iorks wird in dem südlichen, alten Stadt-
teile betrieben, dessen Uferstraßen den größten Seedampfern bequemen Anlege-
platz bieten. In der eigentlichen Geschäftsstadt ist der Grund und Boden sehr
teuer, und 8—lostöckige Häuser sind daher gar nicht selten. In solchen Häusern
findet sich außer den Treppen in der Regel ein Fahrstuhl, mit dem man in
kurzer Zeit von unten nach oben (und umgekehrt) gelangt. Aus dem obersten
Stock eines solchen Hauses hat man eine herrliche Aussicht auf die Bai von
New-Aork mit ihren zahlreichen Schiffen und auf die fast 2 km lange Hänge-
brücke, die nach Brooklyn hinüberführt.
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TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
Extrahierte Personennamen: Louis
Extrahierte Ortsnamen: Chicago Michigan- Chicago Chicago Chicago Cincinnati England Liverpool Goldlande_Kalifornien Pittsburg Europa Brooklyn Philadelphia Boston Baltimore New-Iork Brooklyn New-Aork Brooklyn
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6. Das Bergland. Die Provinz Hannover hat Anteil am Teutoburger
Walde, am Weserberglande und am Harze. (An den hügeligen Aus-
läufern des Teutoburger Waldes liegt Osnabrück, bekannt durch den Frieden
von 1648.)
7. Bergbau. Der Harz birgt in seinem Innern kostbare Schätze an Silber,
Kupfer, Eisen, Blei u. s. w. Darum wird auch im Harze viel Bergbau getrieben.
Die bekanntesten Bergstädte Hannovers sind Goslar, Klausthal und Zeller-
feld. Sobald die „Schicht" beginnt, wandern die Bergleute zum Schachte: „sie
fahren an". Mit dem dunkeln Grubenkittel und dem kurzen Lederschurz bekleidet,
in der Linken das Grubenlicht — so steigen sie mit einem fröhlichen „Glückauf!"
auf langen Leitern in die Tiefe. Unten im Bergwerke finden sich eine Menge
Kreuz- und Quergänge, „Stollen" genannt. Diese sind, damit sie nicht einstürzen,
mit Brettern und Balken verzimmert. Da unten ist die Luft feucht; aber der
Bergmanu ist daran gewöhnt. Fröhlichen Mutes setzt er den „Bohrer" (Meißel)
in das Gestein und klopft mit dem „Fäustel" (Hammer) tiefe Löcher hinein. Ein
andrer sprengt die widerspenstigen Felsen mit Pulver oder Dynamit, und der „Hunde-
junge" fährt im „Hunde" (4rädrigen Karren) die Erze an den Eingang des Schach-
tes. Hier wird das Erz in eine große Tonne gethan, die dann mittelst eines Ge-
windes in die Höhe gehoben wird.
8. Die Flüsse mit ihren Städten. Die Hauptflüsse sind: Elbe, Weser (mit
Aller und Leine) und Ems. An der Leine liegen Hannover (210 T.), die
Hauptstadt der Provinz, sowie Göttingen. Bei Hannover durchbricht die Leine
die Vorhöhen eines Berges. Daher hat der Fluß hier hohe Ufer. Diesem
Umstande verdankt die Stadt ihren Namen. Denn Hannover ist entstanden aus
ho-6n over, d. h. hohes Ufer. Bis zu Hannover hin ist die Leine für Frachtkähne
schiffbar. Daher hatte die Stadt einen lebhaften Verkehr mit Bremen. Vor Er-
bauung der Eisenbahn war Hannover ein bedeutender Stapelplatz. Heinrich der Löwe
ließ die Stadt befestigen. Bis 1866 war sie die Residenz der Könige von Han-
nover. Auf dem Waterlooplatze steht das Waterloodenkmal. Es trägt auf seiner
Spitze eine Siegesgöttin, und an den Seiten stehen die Namen der 800 Hanno-
veraner, die in der Schlacht bei Waterloo gefallen sind. Im Nordwesten der Stadt liegt
Schloß und Garten Herrenhausen, durch eine 2 km lange Lindenallee mit der
Stadt verbunden. In neuster Zeit ist die Stadt eine lebhafte Fabrikstadt geworden.
Dazu haben besonders die Steinkohlenlager im nahen Deister sehr viel beigetragen.
An der Innerste (Nebenfluß der Leine) liegt die alte Bischofsstadt Hildes -
heim. Am Dome dort zeigt man den „tausendjährigen" Rosenstock. An der Aller
liegen Celle und Verden (serden). Im Gebiete der Elbe sind zu merken: Har-
burg und Stade, beide am Rande fetter Elbmarschen gelegen.
k. Provinz Hessen-Nassau. (16 T. gkrn — 1,7 M. E. — V* kath.)
1. Gebirge. Der größte Teil der Provinz ist gebirgig. Wir finden hier
den Taunus, einen Teil des Westerwaldes und das hessische Bergland.
Manche Berggegenden geben nur einen geringen Ertrag, sind aber dennoch bis zu
den höchsten Stellen angebaut.
2. Der Taunus oder „die Höhe" ist auffallend reich an Mineralquellen, die
überhaupt den größten Reichtum der Provinz bilden. Die bekanntesten sind im
Süden Homburg und Wiesbaden, im Norden Selters und Ems. Der Süd-
westausläufer des Taunus führt den Namen „Niederwald". Auf ihm ist zur
Erinnerung an die großen Siege von 1870—71 ein Riesendenkmal, die Germania
darstellend, errichtet worden. Die Riesenfigur steht auf einem 25 m hohen Unter-
bau und ist selbst noch 10v2 m hoch. — Südöstlich vom Niederwald finden wir
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]