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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 246

1855 - Mainz : Kirchheim
246 den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be- trachtung anstellen. Dritte Klaffe. Brennbare Mineralien. 1. Die Steinkohle. So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger- zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen- lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen; es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe. Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit- unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden- schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war. Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil- haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach- sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver- danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind, so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr. Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-

2. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 150

1897 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
150 Geburt durchbohren sie die Darmwände und kriechen in unser Muskelfleisch (m m), um sich als sog. „Muskel- trichinen" (A) von dem Fleische zu ernähren. Dann stellt sich starkes Fieber ein, das Gesicht schwillt auf, und heftige Schmerzen durchziehe den ganzen Körper. Die Gefahr ist erst nach etwa 5 Wochen vorüber, wenn die Trichinen ansangen, sich ^ b einzukapseln. Die Kapseln A Muskeltrrchmen. k Kap,el, m m Muskelfasern, f Fett. ^Mt der Menicki für immer ö Darmtrichine, a Vorderende. b Hintereude. (loofach oei ^cenfcy für rmmer vergrößert.) m seinem Körper. — Um sich vor Trichinen zu schützen, sollte man nie rohes, sondern stets nur gekochtes Fleisch genießen, da die Trichinen bei -s- 100" C. sämtlich sterben. Xviii. In der Erde. 98. Die Steinkohle. 1. Gewinnung. Die Steinkohlen sind durch Verkohlung von Pflanzen entstanden. Die bedeutendsten Steinkohlenlager finden sich bei Aachen, Saarbrücken, an der Ruhr, in Schlesien, Böhmen, Sachsen und besonders in England. Die Kohlen liegen gewöhnlich sehr tief unter der Erde, zuweilen in 1—2 m dicken Schichten, stellenweise aber auch in einer Mächtigkeit bis zu 30 in. — Das in den Bergwerken sich sammelnde Wasser wird durch Maschinen abgeleitet. Mehr noch als das Wasser hat der Bergmann die „schlagenden Wetter" zu fürchten. Das sind Gase, die sich leicht entzünden und dann furchtbare Verheerungen anrichten. So kamen 1869 im plauenschen Grunde bei Dresden 275 Arbeiter an einem Tage ums Leben. 2. Leuchtgas. Die Steinkohlen dienen in erster Reihe zur Heizung. Be- sonders wertvoll aber sind sie auch dadurch geworden, daß wir aus ihnen das Leuchtgas, mit dem man des Abends Zimmer und Straßen erhellt, gewinnen. Zur Herstellung dieses Gases benutzt man Öfen, in denen 6 —12 m lange Thonröhren liegen. Jede von ihnen kann etwa 100 kg Kohlen faßen. Nachdem man die Röhren fest verschlossen hat, wird der Ofen tüchtig geheizt. Nun entwickeln sich ans den Kohlen Dämpfe und Gase. Diese werden durch Röhren, die mit Wasser gefüllt sind, in einen größern, kühlen Raum (Kondensator) geleitet. Hier verdichten sich die Dämpfe zu Teer und Wasser. Die Gase aber werden durch Röhren weiter in eine mächtige Trommel, das Gasometer, geleitet und von hier ans weiter durch unterirdische Röhren in die Straßen und Häuser der Stadt. Die Überreste der zur Gasbereitung benutzten Steinkohlen heißen Koks. Sie geben noch ein vorzügliches Brennmaterial. 99. Das Steinöl. 1. Vorkommen. Das Steinöl oder Petroleum wurde zuerst in Amerika in großer Menge aufgefunden. Ein Bohrloch im Staate Pennsylvanien lieferte 1859 mit Anwendung einer kleinen Pumpe täglich 1600 I, später sogar 4000 l. Überall wurde nun in der Umgegend nach Petroleum gebohrt, und bald entlockte man der Erde reiche Schätze dieses bis dahin unbekannten Minerals. Jahrelang hat

3. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 105

1897 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
105 6. Das Bergland. Die Provinz Hannover hat Anteil am Teutoburger Walde, am Weserberglande und am Harze. (Au den hügeligen Aus- läufern des Teutoburger Waldes liegt Osnabrück, bekannt durch den Frieden von 1648.) 7. Bergbau. Der Harz birgt in seinem Innern kostbare Schätze an Silber, Kupfer, Eisen, Blei u. s. w. Darum wird auch im Harze viel Bergbau getrieben. Die bekanntesten Bergstädte Hannovers sind Goslar, Klausthal und Zeller- feld. Sobald die „Schicht" beginnt, wandern die Bergleute zum Schachte: „sie fahren an". Mit dem dunkeln Grubenkittel und dem kurzen Lederschurz bekleidet, in der Linken das Grubenlicht — so steigen sie mit einem fröhlichen „Glückauf!" auf langen Leitern in die Tiefe. Unten im Bergwerke finden sich eine Menge Kreuz- und Quergänge, „Stollen" genannt. Diese sind, damit sie nicht einstürzen, mit Brettern und Balken verzimmert. Da unten ist die Luft feucht; aber der Bergmann ist daran gewöhnt. Fröhlichen Mutes setzt er den „Bohrer" (Meißel) in das Gestein und klopft mit dem „Fäustel" (Hammer) tiefe Löcher hinein. Ein andrer sprengt die widerspenstigen Felsen mit Pulver oder Dynamit, und der „Hunde- junge" fährt im „Hunde" (4rädrigen Karren) die Erze an den Eingang des Schach- tes. Hier wird das Erz in eine große Tonne gethan, die dann mittelst eines Ge- windes in die Höhe gehoben wird. 8. Die Flüsse mit ihren Städten. Die Hauptflüsse sind: Elbe, Weser (mit Aller und Leine) und Ems. An der Leine liegen Hannover (210 T.), die Hauptstadt der Provinz, sowie Göttingen. Bei Hannover durchbricht die Leine die Vorhöhen eines Berges. Daher hat der Fluß hier hohe Ufer. Diesem Umstande verdankt die Stadt ihren Namen. Denn Hannover ist entstanden aus bo-6n ovkr, d. h. hohes Ufer. Bis zu Hannover hin ist die Leine für Frachtkähne schiffbar. Daher hatte die Stadt einen lebhaften Verkehr mit Bremen. Vor Er- bauung der Eisenbahn war Hannover ein bedeutender Stapelplatz. Heinrich der Löwe ließ die Stadt befestigen. Bis 1866 war sie die Residenz der Könige von Han- nover. Auf dem Waterlooplatze steht das Waterloodenknial. Es trägt aus seiner Spitze eine Siegesgöttin, und an den Seiten stehen die Namen der 800 Hanno- veraner, die in der Schlacht bei Waterloo gefallen sind. Im Nordwesten der Stadt liegt Schloß und Garten Herrenhausen, durch eine 2 km lange Lindenallee mit der Stadt verbunden. In neuster Zeit ist die Stadt eine lebhafte Fabrikstadt geworden. Dazu haben besonders die Steinkohlenlager im nahen Deister sehr viel beigetragen. An der Innerste (Nebenfluß der Leine) liegt die alte Bischofsstadt Hildes- heim. Am Dome dort zeigt man den „tausendjährigen" Rosenstock. An der Aller liegen Celle und Verden (ferden). Im Gebiete der Elbe sind zu merken: Har- burg und Stade, beide am Rande fetter Elbmarschen gelegen. k. Provinz Hessen-Nassau. (16 T. qkm — 1,7 M. E. — 1u kath.) 1. Gebirge. Der größte Teil der Provinz ist gebirgig. Wir finden hier den Taunus, einen Teil des Westerwaldes und das hessische Bergland. Manche Berggegenden geben nur einen geringen Ertrag, sind aber dennoch bis zu den höchsten Stellen angebaut. 2. Der Taunus oder „die Höhe" ist auffallend reich an Mineralquellen, die überhaupt den größten Reichtum der Provinz bilden. Die bekanntesten sind im Süden Homburg und Wiesbaden, im Norden Selters und Ems. Der Süd- westausläufer des Taunus führt den Namen „Niederwald". Auf ihm ist zur Erinnerung an die großen Siege von 1870—71 ein Riesendenkmal, die Germania darstellend, errichtet worden. Die Riesenfigur steht auf einem 25 m hohen Unter- bau und ist selbst noch 101/2 m hoch. — Südöstlich vom Niederwald finden wir

4. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 105

1896 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
105 6. Das Bergland. Die Provinz Hannover hat Anteil am Teutoburger- Walde, am Weserberglande und am Harze. (An den hügeligen Aus- läufern des Teutoburger Waldes liegt Osnabrück, bekannt durch den Frieden von 1648.) 7. Bergbau. Der Harz birgt in seinem Innern kostbare Schätze an Silber, Kupfer, Eisen, Blei u. s. w. Darum wird auch im Harze viel Bergbau getrieben. Die bekanntesten Bergstädte Hannovers sind Goslar, Klausthal und Zeller- feld. Sobald die „Schicht" beginnt, wandern die Bergleute zum Schachte: „sie fahren an". Mit dem dunkeln Grubenkittel und dem kurzen Lederschurz bekleidet, in der Linken das Grubenlicht — so steigen sie mit einem fröhlichen „Glückauf!" auf langen Leitern in die Tiefe. Unten im Bergwerke finden sich eine Menge Kreuz- und Quergänge, „Stollen" genannt. Diese sind, damit sie nicht einstürzen, mit Brettern und Balken verzimmert. Da unten ist die Luft feucht; aber der Bergmann ist daran gewöhnt. Fröhlichen Mutes setzt er den „Bohrer" (Meißel) in das Gestein und klopft mit dem „Fäustel" (Hammer) tiefe Löcher hinein. Ein andrer sprengt die widerspenstigen Felsen mit Pulver oder Dynamit, und der „Hnnde- junge" fährt im „Hunde" (4rädrigen Karren) die Erze an den Eingang des Schach- tes. Hier wird das Erz in eine große Tonne gethan, die dann mittelst eines Ge- windes in die Höhe gehoben wird. 8. Die Flüsse mit ihren Städten. Die Hauptflüsse sind: Elbe, Weser (mit Aller und Leine) und Ems. An der Leine liegen Hannover (210 T.), die Hauptstadt der Provinz, sowie Göttingen. Bei Hannover durchbricht die Leine die Vorhöhen eines Berges. Daher hat der Fluß hier hohe Ufer. Diesem Umstande verdankt die Stadt ihren Namen. Denn Hannover ist entstanden aus ho-6n over, d. h. hohes Ufer. Bis zu Hannover hin ist die Leine für Frachtkähne schiffbar. Daher hatte die Stadt einen lebhaften Verkehr mit Bremen. Vor Er- bauung der Eisenbahn war Hannover ein bedeutender Stapelplatz. Heinrich der Löwe ließ die Stadt befestigen. Bis 1866 war sie die Residenz der Könige von Han- nover. Auf dem Waterlooplatze steht das Waterloodenkmal. Es trägt aus seiner Spitze eine Siegesgöttin, und an den Seiten stehen die Namen der 800 Hanno- veraner, die in der Schlacht bei Waterloo gefallen sind. Im Nordwesten der Stadt liegt Schloß und Garten Herrenhausen, durch eine 2 km lange Lindenallee mit der Stadt verbunden. In neuster Zeit ist die Stadt eine lebhafte Fabrikstadt geworden. Dazu haben besonders die Steinkohlenlager im nahen Deister sehr viel beigetragen. An der Innerste (Nebenfluß der Leine) liegt die alte Bischossstadt Hildes- heim. Am Dome dort zeigt man den „tausendjährigen" Rosenstock. An der Aller liegen Celle und Verden (ferden). Im Gebiete der Elbe sind zu merken: Har- burg und Stade, beide am Rande fetter Elbmarfchen gelegen. k. Provinz Hessen-Nassau. (16 T. qkm — 1,7 M. E. — 1u kath.) 1. Gebirge. Der größte Teil der Provinz ist gebirgig. Wir finden hier den Taunus, einen Teil des Westerwaldes und das hessische Bergland. Manche Berggegenden geben nur einen geringen Ertrag, sind aber dennoch bis zu den höchsten Stellen angebaut. 2. Der Taunus oder „die Höhe" ist auffallend reich an Mineralquellen, die überhaupt den größten Reichtum der Provinz bilden. Die bekanntesten sind im Süden Homburg und Wiesbaden, im Norden Selters und Ems. Der Süd- westausläuser des Taunus führt den Namen „Niederwald". Auf ihm ist zur Erinnerung an die großen Siege von 1870—71 ein Riesendenkmal, die Germania darstellend, errichtet worden. Die Riesenfigur steht auf einem 25 m hohen Unter- bau und ist selbst noch Iov2 m hoch. — Südöstlich vom Niederwald finden wir

5. Realienbuch - S. 158

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
158 Riesenstadt lagert meist eine dichte Wolke, die sich aus Nebel und Rauch gebildet hat. Im Winter ist die Luft oft so trübe, daß den ganzen Tag Straßenlaternen brennen müssen. Der Verkehr übertrifft jede Vorstellung. Selbst hoch über den Straßen und tief unter den Häusern, ja, sogar unter der Themse fahren Eisenbahn- züge. Eine große Wohltat für die Bewohner sind die großen Parks, die Lungen Londons, und die freien Plätze im Innern der Stadt, die Luft und Licht in die Häusermassen bringen. An der Südküste liegen Dover, von wo aus man nach Frankreich überfährt, ferner die beiden größten Kriegshüfen portsrnoulk fportsmößj und plynioutb splimmößj, ebenso Soutbanipton ssaußhämptnj, die Hauptstation der englischen überseeischen Postdampser. An der Westküste liegen Vriktol sbristlj und Liverpool sliwwer- puhlj (760 T.), nächst London die beiden größten Handelsstädte des Landes. Liverpool ist der Haupthasen für Baumwolle. 3. Die Kergländer Großbritanniens sind nur von mäßiger Höhe. Die höchste Erhebung beträgt 1300 in. Man unterscheidet 1) das Bergland von Cornwall f-uölst 2) das Gebirge von Wales fuälsf, 3) das Bergland von Nordengland und 4) das schottische Bergland. Im Schoße der Gebirge sind unermeßliche Schätze von Steinkohlen und Eisenerzen angehäuft. Kein Land der Erde besitzt solche mächtigen Lager von „schwarzen Diamanten" wie England. Es liefert allein fast so viel Kohlen wie das übrige Europa zusammengenommen. Das größte Steinkohlenbergwerk liegt an der Ostküste bei Newcastle snjukaßlj am Tyne stem]. Es beschäftigt 70000 Arbeiter und 1100 Schiffe. — Eine natürliche Folge dieser ungeheuern Kohlen- und Eisenschätze ist die großartige Entwickelung der englischen Gewerb- tätigkeit. Sie hat, namentlich in den Gebirgsgegenden, Fabrilstädte von wahrhaft erstaunlicher Größe entstehen lassen. Die Hauptfabrikorte für Stahlwaren sind kirrningbarn sbörming- hänff (565 T.) und Zbemelct (480 T.). Lange Zeit galten die englischen Stahlwaren für unübertrefflich. Jetzt aber stehen sie den deutschen Fabrikaten vielfach nach. Die bedeutendste Stadt für Baumwollenspinnerei und -Weberei ist Hüancbekler smäntschestrj (655 T.). Auch in den umliegenden 280 Ortschaften sind die Bewohner größtenteils mit der Verarbeitung der Baumwolle beschäftigt. Die ganze Stadt ist beständig in eine schwarze Rauchwolke gehüllt; deun es gibt hier über 3000 große Fabriken, in denen Baumwolle gesponnen oder gewebt wird. Nächst Manchester ist Glasgow fgläsgowj in Schottland der bedeutendste Fabrikort für Baumwollenwaren. Glasgow inmitten reicher Kohlenlager hat 850 T. E., ist also mehr als doppelt so groß wie Eclinburgb (310 T.), die Hauptstadt Schottlands. 4. Handel und Zeeniackt. England verdankt seine Machtstellung seinem Seehandel, der durch die vielen vortrefflichen Häfen, durch die großartige Gewerb- Londoner Straßenverkehr. Ludgate Hill, im Hintergründe die St. Paut's Kathedrale.

6. Realienbuch mit Abbildungen - S. 93

1908 - Rostock : Boldt
93 4. Nachfolger Heinrichs des Löwen. Albrecht n, der älteste Sohn Heinrichs, war erst elf Jahre alt, als sein Vater starb. 16 Räte vom Adel waren ihm als Vormünder bestellt, die aber Macht und Land sich an- eigneten und die fürstlichen Besitzungen in Pfand nahmen; denn Heinrichs Kriege hatten viel Geld gekostet. Mit den Geldeinnahmen stand es gar traurig, darum verglich Albrecht sich auch mit einem gerupften Vogel. Bei seiner Volljährigkeit ergriff er die Zügel der Regierung mit starker Hand, und bald waren feine übermütigen Vasallen gedemütigt. Unter Albrecht Ii. wurde Mecklenburg vom Kaiser Karl Iv. im Jahre 1348 z u einem deutschen Herzogtum erhoben. Damit war die Oberhoheit, die Sachsen noch immer über Mecklenburg geltend machte, gänzlich auf- gehoben. 10 Jahre später erwarb Albrecht durch Kauf die Grafschaft Schwerin und nahm in feinem Titel auf: „auch Graf von Schwerin". Für seinen Sohn Albrecht Iii. erwarb er sogar die schwedische Königs- krone, die aber nach 25 Jahren wieder verloren ging. Mecklenburg stand während der 50jährigen Regierung Albrechts Ii. auf dem Gipfel feiner Macht. Er heißt mit Recht Albrecht der Große. Nr. 16. Rudolf von Habsburg (1273). 1. Das Zwischenreich und das Faustrecht. Die Nachfolger Friedrich Barbarossas setzten den Kampf um die Oberherrschaft in Italien fort. Einen furchtbaren Feind hatten die Hohenstaufen an den Päpsten, deren Macht jetzt ihren Höhepunkt erreichte. In den unaufhörlichen Kämpfen gegen die päpstliche Herrschsucht erlag das herrliche Geschlecht der Hohenstaufen. Der letzte Hohenstause, ein Jüngling von 16 Jahren, wurde durch einen Günstling des Papstes in Neapel hingerichtet. Kein deutscher Fürst trug ein Verlangen nach der verhängnisvollen Kaiserkrone. Zwei ausländische Fürsten nahmen nacheinander die deutsche Kaiserkrone an, kümmerten sich um die Regierung aber nicht im geringsten. Das waren höchst traurige Jahre für Deutschland. Während dieser kaiserlosen, schrecklichen Zeit hausten die Raubritter schlimmer denn je im Lande. Es war ja niemand da, die Schwachen gegen die Gewaltigen zu schützen, das Unrecht zu bestrafen; die stärkste Faust behielt eben recht. Überall an den Flüssen und Haupt-Landstraßen entstanden aus den Anhöhen Raubburgen. Handel, Gewerbe und Ackerbau kamen sehr in Verfall; denn niemand wollte für andere arbeiten. Dazu befehdeten sich die Ritter auch untereinander. 2. Die Wahl Rudolfs zum deutschen Kaiser. Endlich wurde den Besonneneren solch schändliches Treiben doch über. Man sehnte sich nach einem gerechten Oberhaupte. Aber die Wahl ward den Fürsten schwer; man wollte wohl einen tatkräftigen Regenten, aber keinen mächtigen, keinen mit einer zu großen Hausmacht. Der König Ottokar von Böhmen wäre gern Kaiser geworden, aber die Fürsten fürchteten diesen stolzen Mann mit seinem großen Reiche. Da lenkte der Erzbischof Werner von Mainz die Wahl auf den klugen und tapferen Grafen Rudolf von Habsburg, einen Mann voll Frömmigkeit, Biedersinn und Gerechtigkeit. Er war begütert in der Schweiz (Stammschloß die Habichtsburg) und im Elsaß, welche Länder damals zu Deutschland gehörten. Rudolf nahm die Wahl auch an. Als bei der Huldigung der Fürsten zu Aachen das Reichszepter fehlte, ergriff er das Kruzifix aus dem Altare und sagte: „Dieses Zeichen, in dem die Welt erlöset ist, wird wohl imstande sein, das kaiserliche Zepter zu vertreten!"

7. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 105

1904 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
105 n Chicago, am Michigan- smischigänj See, war vor etwa 70 Jahren noch ein kleines Jndianerdorf, und noch heute zeigt man den Baum, unter dem die Rothäute ihre Siegestänze feierten. Mit unglaublicher Schnelligkeit ist Chicago zu einer Großstadt herangewachsen. Durch die ungeheure Zufuhr von Getreide, Holz und Schlachtvieh wurde Chicago bald einer der ersten Handelsplätze der Vereinigten Staaten, und schon lange vor der Stadt sieht man die turmhohen Berge der Balken und Bretter, die gewaltigen Korn- magazine und die rauchenden Schornsteine der großen Schlächtereien. Als Fleischmarkt steht Chicago unübertroffen da. An 400000 Stück Rinder und mehr als 7 Millionen Schweine werden alljährlich hier geschlachtet. Wer sich nicht scheut, eins der größeren Schlachthäuser zu betreten, der wird staunen über die Schnelligkeit, womit hier ein Schwein in Pökelfleisch verwandelt wird. Zunächst treibt man die Schlachtopfer auf einer schiefen Ebene bis zum dritten Stocke des Schlachthauses hinan. Dort oben sitzt rittlings auf einem Gerüste ein Mann, der mit einem Hammer an einem Tage wohl 1000—1500 Schweine niederschlägt. Nun gleitet das getötete Tier im Innern des Hauses auf einer schiefen Ebene von einem Arbeiter zum anderen, von denen jeder nur ein Geschäft an dem Schweine verrichtet. So gelangt es vom Schläger zum Stecher, dann gleitet es zum Brühtroge, worin es etwa 20 Sekunden liegen bleibt, dann zu den Abschabern, dem Ausweider, dem Wäger, dem Zerschneider u. s. w., bis es zuletzt bei dem Einpökler unten im Kellerraume anlangt. Im ganzen sind etwa 50 Mann dabei tätig, die durchschnittlich in jeder Minute 3 Schweine einschlachten. — Auch Cincinnati sßinßinnetij (325 T.) hat bedeutenden Fleisch- und Getreidehandel, ebenso St. Louis sßent lüisj (fast V» M.) in- mitten des Mississippigebiets gelegen. — Im südlichen Teile der Ebene begünstigt das wärmere Klima den Anbau von Tabak, Zuckerrohr und besonders Baumwolle. Hier finden wir den größten Baumwollenmarkt der Erde: New-Orleans snju-orlinsj (an 287 T.), von wo aus die rohe Baumwolle meistens in Ballen nach England (Liverpool) ver- sandt wird. b) Im Goldlande Kalifornien ist seit der Entdeckung des Goldes (1848) San Franzisko (342 T.) schnell emporgeblüht. e) Das Alleghanygebirge im Osten ist reich an Steinkohlen und Eisen. Hier ist daher eine sehr lebhafte Industrie (für Eisen- und Stahlwaren) entstanden, deren Mittelpunkt das ganz von Rauch geschwärzte Pittsburg (321 T.) bildet. ck) An den Häfen der Ostküste finden wir die größten Handelsstädte der Ver- einigten Staaten, die die Erzeugnisse Amerikas (Petroleum, Fleisch, Häute, Getreide, Tabak, Holz) nach Europa versenden: New-Iork (nju-jorkj mit Brooklyn sbrüklinj (3v2 M.), Philadelphia (1z/4 M.), Boston sbostnj (560 T.), Baltimore sböltimorj (508 T.) u. a. New-Iork (seit 1898 mit Brooklyn sbrüklinj und New-Brighton [breiten] zusammengegliedert) liegt aus der Südspitze einer langen schmalen Halbinsel. Infolge dieser Lage kann sich die Stadt nur nach Norden hin ausdehnen. Die Längs- straßen haben daher eine gewaltige Ausdehnung und sind schon jetzt über 10 km lang. Der Verkehr in New-Aork übersteigt jede Vorstellung. Fast alle Straßen sind von Pferdeeisenbahnen und elektrischen Bahnen durchzogen. Außerdem hat man in 2 Längsstraßen längs des Bürgersteigs auf 5—10 m hohen Eisenpfeilern Geleise gelegt, auf denen alle 2 — 5 Minuten Personenzüge entlang eilen. Der großartige Handel New-Iorks wird in dem südlichen, alten Stadt- teile betrieben, dessen Uferstraßen den größten Seedampfern bequemen Anlege- platz bieten. In der eigentlichen Geschäftsstadt ist der Grund und Boden sehr teuer, und 8—lostöckige Häuser sind daher gar nicht selten. In solchen Häusern findet sich außer den Treppen in der Regel ein Fahrstuhl, mit dem man in kurzer Zeit von unten nach oben (und umgekehrt) gelangt. Aus dem obersten Stock eines solchen Hauses hat man eine herrliche Aussicht auf die Bai von New-Aork mit ihren zahlreichen Schiffen und auf die fast 2 km lange Hänge- brücke, die nach Brooklyn hinüberführt.

8. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 105

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
105 6. Das Bergland. Die Provinz Hannover hat Anteil am Teutoburger Walde, am Weserberglande und am Harze. (An den hügeligen Aus- läufern des Teutoburger Waldes liegt Osnabrück, bekannt durch den Frieden von 1648.) 7. Bergbau. Der Harz birgt in seinem Innern kostbare Schätze an Silber, Kupfer, Eisen, Blei u. s. w. Darum wird auch im Harze viel Bergbau getrieben. Die bekanntesten Bergstädte Hannovers sind Goslar, Klausthal und Zeller- feld. Sobald die „Schicht" beginnt, wandern die Bergleute zum Schachte: „sie fahren an". Mit dem dunkeln Grubenkittel und dem kurzen Lederschurz bekleidet, in der Linken das Grubenlicht — so steigen sie mit einem fröhlichen „Glückauf!" auf langen Leitern in die Tiefe. Unten im Bergwerke finden sich eine Menge Kreuz- und Quergänge, „Stollen" genannt. Diese sind, damit sie nicht einstürzen, mit Brettern und Balken verzimmert. Da unten ist die Luft feucht; aber der Bergmanu ist daran gewöhnt. Fröhlichen Mutes setzt er den „Bohrer" (Meißel) in das Gestein und klopft mit dem „Fäustel" (Hammer) tiefe Löcher hinein. Ein andrer sprengt die widerspenstigen Felsen mit Pulver oder Dynamit, und der „Hunde- junge" fährt im „Hunde" (4rädrigen Karren) die Erze an den Eingang des Schach- tes. Hier wird das Erz in eine große Tonne gethan, die dann mittelst eines Ge- windes in die Höhe gehoben wird. 8. Die Flüsse mit ihren Städten. Die Hauptflüsse sind: Elbe, Weser (mit Aller und Leine) und Ems. An der Leine liegen Hannover (210 T.), die Hauptstadt der Provinz, sowie Göttingen. Bei Hannover durchbricht die Leine die Vorhöhen eines Berges. Daher hat der Fluß hier hohe Ufer. Diesem Umstande verdankt die Stadt ihren Namen. Denn Hannover ist entstanden aus ho-6n over, d. h. hohes Ufer. Bis zu Hannover hin ist die Leine für Frachtkähne schiffbar. Daher hatte die Stadt einen lebhaften Verkehr mit Bremen. Vor Er- bauung der Eisenbahn war Hannover ein bedeutender Stapelplatz. Heinrich der Löwe ließ die Stadt befestigen. Bis 1866 war sie die Residenz der Könige von Han- nover. Auf dem Waterlooplatze steht das Waterloodenkmal. Es trägt auf seiner Spitze eine Siegesgöttin, und an den Seiten stehen die Namen der 800 Hanno- veraner, die in der Schlacht bei Waterloo gefallen sind. Im Nordwesten der Stadt liegt Schloß und Garten Herrenhausen, durch eine 2 km lange Lindenallee mit der Stadt verbunden. In neuster Zeit ist die Stadt eine lebhafte Fabrikstadt geworden. Dazu haben besonders die Steinkohlenlager im nahen Deister sehr viel beigetragen. An der Innerste (Nebenfluß der Leine) liegt die alte Bischofsstadt Hildes - heim. Am Dome dort zeigt man den „tausendjährigen" Rosenstock. An der Aller liegen Celle und Verden (serden). Im Gebiete der Elbe sind zu merken: Har- burg und Stade, beide am Rande fetter Elbmarschen gelegen. k. Provinz Hessen-Nassau. (16 T. gkrn — 1,7 M. E. — V* kath.) 1. Gebirge. Der größte Teil der Provinz ist gebirgig. Wir finden hier den Taunus, einen Teil des Westerwaldes und das hessische Bergland. Manche Berggegenden geben nur einen geringen Ertrag, sind aber dennoch bis zu den höchsten Stellen angebaut. 2. Der Taunus oder „die Höhe" ist auffallend reich an Mineralquellen, die überhaupt den größten Reichtum der Provinz bilden. Die bekanntesten sind im Süden Homburg und Wiesbaden, im Norden Selters und Ems. Der Süd- westausläufer des Taunus führt den Namen „Niederwald". Auf ihm ist zur Erinnerung an die großen Siege von 1870—71 ein Riesendenkmal, die Germania darstellend, errichtet worden. Die Riesenfigur steht auf einem 25 m hohen Unter- bau und ist selbst noch 10v2 m hoch. — Südöstlich vom Niederwald finden wir
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