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1. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 7

1873 - Harburg : Elkan
7 b. Die Schrift der Aegypter bestand aus Hieroglyphen d. h.bildern. So bedeutete ein Auge in einem Dreieck die Gottheit, eine kreisförmig liegende Schlange die Ewigkeit, ein Sonnenbild den Tag, ein Löwe die Stärke. Später schrieb man mit einfacheren Zeichen auf Papier, das man aus der zwiebelähnlichen Wurzel der Papyruspflanze bereitete. f§. 13. Geschichte des Volkes, a. Die asiatischen Einwanderer unterwarfen die Urbewohner und gründeten in der Mitte des Landes ein blühendes Reich, dessen Hauptstadt Memphis — in der Nähe des heu- tigen Kairo — war. Aus dieser ältesten Zeit stammen die Ruinen Mit- telägyptens, unter andern die 480' hohe Pyramide des Königs Cheops, der See und das Labyrinth des Königs Möris, eine 90' lange Riesen- sphinr u. s.w. — b.von 2100—1600 v. Chr. herrschten diehy ksos, ein aus Kanaan und Arabien eingewandertes Nomadenvolk (Philister?). — c. Von 1600—750 v. Chr. regierten wieder einheimische Pharaonen, die ihren Sitz zu Theben in Oberägypten hatten (von den vielen Palästen und Tempeln das „hundertthorige" genannt). Um 1350 unterwarf Se- sostris oder Ramses d. Gr. (2 Mose 1, 8) alle umliegenden Län- 13s0 der; seine Siegeszüge führten ihn bis an den Euphrat. Von dem Glanze Thebens zeugen noch heute die zahlreichen Ruinen bei den Dörfern Kar- nak und Luxor: Pyramiden, Obelisken, Säulen, Bildsäulen, Sphinx- alleen, Paläste, Tempel und Felsengräber. König Rhampsinit (1200) erbaute die berühmte Schatzkammer. — d. Von 750—700 folgte die Herrschaft der äthiopischen Negerkönige, an welche sich Hosea von Samaria und Hiskias von Juda um Hülfe gegen die Assyrer wandten (2 Kön. 17, 4; 18, 21). — e. 700—300 v. Chr. Vor den 12 Fürsten, welche die Fremden vertrieben, machte sich um 600 v. Chr. Psammetich zum Al- leinherrscher (Opfer aus eherner Schale). Cr eroberte die Städte der Philister und kämpfte in Syrien; weil er aber die fremden Söldner be- günstigte, wanderten über 200,000 Mann der Kriegerkaste nach Aethiopien aus. Gegen seinen Nachfolger Necho verlor König Josias von Jerusa- lem bei Megiddo Schlacht und Leben (2 Kön. 23, 29). Der letzte glück- liche Herrscher war Amasis, der den Fremden freie Religionsübung ge- stattete (Gastfreund des Polykrätes). — f. Im Jahre 525 wurde Aegyp- ten von dem persischen Könige Kamby ses und 333 von Alexander d. Gr. erobert. Die von dem letzteren erbaute Stadt Alexandria war lange Zeit ein Hauptsitz der morgenländischen Bildung. , Phönizier. §. 14. a. Die Phönizier wohnten in dem gesegneten schmalen Landstriche, der zwischen dem Libanon und dem Mittelmeere, nordwestlich von Kanaan liegt. Ihre berühmtesten Städte waren Tyrus und Sidon. Der Fischfang machte sie frühe mit dem Meere vertraut; Handel und Schiffahrt wurden ihre vorzüglichste Beschäftigung. Auf den Küsten und Inseln des Mittelmeercs gründeten sie zahlreiche Pflanzstädte (Ko- lonien); die bedeutendsten wurden Karthago in Afrika uird Gades (Cadix) im silberreichen Tarsis (Südspanien). Aus England brachten ihre Schiffe Zinn, von der deutschen Küste Bernstein, aus Spanien edle

2. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 29

1873 - Harburg : Elkan
29 stoffen höheres Ansehen, als es bei den übrigen Völkern der Fall war. Sie durften an Festen und Mahlzeiten theilnehmen; aber sie lebten sehr eingezogen und widmeten sich dem Hauswesen und der Erziehung der Kinder. Die Töchter waren ganz unter ihrer Aufsicht; die Knaben traten später unter die Leitung des Vaters. 6. Die punischen Kriege. Unterwerfung Griechenlands. §. 40. Erster punischer Krieg (260—241). a. Karthago, d. i. Neustadt, war um 850 v. Chr. unter Anführung der Dido (oder Eliffa, Schwester des Stadtfürsten v. Tyrus) von phönizifchen Auswan- derern auf der Nordküste Afrikas gegründet (Karthager—punier d. i. Phö- nizier). Sie hatte sich vom Mutterlande unabhängig gemacht und zum mächtigsten Handelsstaat des Mittelmeers erhoben und blühende Kolo- nien (etwa 300) in Südfpanien, auf Sieilien re. angelegt. Ihre Schiffe fuhren bis nach den kanarischen Inseln und Guinea; ihre Kriegsflotte beherrschte das ganze Mittelmeer. Aber unter der Herrschaft einer geld- stolzen Aristokratie gedieh die Bildung, die Tugend und die Freiheit nicht; den Göttern wurden Menschenopfer gebracht; „punische Treue" hieß bei den übrigen Völkern die größte Falschheit. — b. Lange kämpften die Karthager mit der Stadt Syrakus um die Herrschaft von Sicilien. Da geschah es, daß sich syrakusanische Soldtruppen unter Raub und Mord der Stadt Messina bemächtigten und dann die ganze Insel mit Verwüstung füllten. Als sich nun Syrakus und Karthago gegen diese Horden ver- banden, gewährte Rom, um in den Besitz der schönen Insel zu kommen, denselben Hülfe. Mit der neu gebauten Flotte gewann Duilius bei reo Mylä die erste Seeschlacht (Enterbrücken). Regulus setzte mit einem Heere nach Afrika über; zuerst siegreich, wurde er schließlich von dem Spartaner Xantippus vollständig geschlagen. Er selber gerieth in Ge- fangenschaft und wurde zur Herstellung des Friedens nach Rom geschickt. Dort aber rieth er zur Fortsetzung des Krieges, kehrte, seinem Eide ge- treu, iu die Gefangenschaft zurück und wurde von den erbitterten Kartha- gern unter grausamen Martern hingerichtet. Der Krieg fand sein Ende durch den Sieg der römischen Flotte (241) bei den ägatischeu Inseln (südlich von Sieilien); Sieilien, „die Kornkammer Italiens," wurde römische Provinz. 8. 41. Hannibal. Zweiter panischer Krieg (218—202). a. Rach dem ersten punischen Kriege unterwarfen die Römer die Gallier, welche die schöne Ebene des Po (das „diesseitige Gallien") bewohnten; die Karthager dagegen eroberten durch ihren trefflichen Feldherrn Ha- ntllkar Barkas die metallreichen Provinzen Südspaniens (Karthagéna v. i. Neukarthago). Nach Hamilkars Tode trat an die Spitze des kar- thagischen Heeres sein 25jähriger Sohn Hannibal, der als Knabe am väterlichen Altar den Römern ewigen Haß geschworen hatte und unter en Augen des Vaters im Lager herangewachsen war. Als er die Stadt agunt, die mit Nom ein Vündniß geschlossen hatte, belagerte und ach heldenmüthiger Vertheidigung zerstörte, forderten die römischen Ge- sandten seine Auslieferung, und als Karthago sie verweigerte, erklärten

3. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 180

1873 - Harburg : Elkan
180 2. Die Atlasländer. а. Tripolis und Fezzan (18,000 H)M., »U Mill. E.), zwei türkische, durch Paschas regierte Provinzen. Oestlich der großen Syrte (Meerbusen v. Sidra) liegt das weidenreiche Hochland von Barka, -reich an Ruinen (Kyrene); am westlichen Abhange (in der Gegend von Ben- gasi) die „ Gärten der Hcsperiden" bei den Alten; im S. ein Tiefland, 30—80 m unter dem Meeresspiegel, mit einer ganzen Reihe von Oasen an den nicht versiegenden Quellen (Oase des Jupiter Ammon, jetzt Siwa, 50" tief). Auch Fezzan ist sehr reich an Oasen. In Tripolis (Tripoli): "'Tripolis, 30 T-, See- und Karawanenhandel. In Fezzan: "'Murzuk, an der großen Karawanenstraße von Tripolis nach Kano in Sudan. I). Tunis (2200 Ihm., gegen 1 Mill. E.), dem Namen nach eine türkische Provinz, in der That aber selbständig von dem Bey (d. i. Herr, Fürst) regiert. Früher ein gefürchteter Raubstaat; seit 1846 Abschaffung der Sklaverei. Der Boden ist fruchtbar, das Ufer felsig und buchtenreich. * Tunis, 150 T., durch einen Kanal mit dem Busen von Tunis verbunden; lebhafter Handel. In der Nähe nach N.w. die Ruinen von Karthago. Süd- lich, an der kl. Syrte: Gab es oder Kabes, 25 T. б. Algerien oder Algier (12,000 Ihm., 3 Mill. E.); französische Provinz seit 1830, lvs mal so groß als Frankreich; früher Raubstaat. Im N. an den Abhängen des Atlas schöne Wälder, reiche Quellen und Mineralgruben; im S. zahlreiche Oasen mit Quellen und artesischen Brunnen. Die kriegerischen Gebirgsbewohner heißen Kabylen. "'Algier, 60 T., lebhafter Seehandel, schöne Umgebung. Constantine, im O., 35 T., auf einem 1800' hohen, steilen Felsen, zur Römerzeit die Residenz Jugurthas und Cirta genannt. Oran, 36 T., Festung, Hafen. d. Marokko (13,000 ln M., wovon 8000 zur Sahara gehören, und 2"/« Mill. E.), zu beiden Seiten des hohen Atlas 3600", vom at- lantischen und mittelländischen Meere bespült. Die Araber, welche nach Muhammed das Land eroberten, haben ihre Sprache und Religion (Islam) bewahrt; die Urbewohner (Berbern) sind ins Gebirge zurückgedrängt; in den Städten wohnt ein Mischvolk, die Mauren genannt. Der Sultan herrscht despotisch. Der Boden ist theilweise sehr fruchtbar, aber unter der schlechten Regierung kommen Ackerbau und Handel nicht zur Blüte. Trefflich ist seit Jahrhunderten die Bereitung von Leders besonders Saf- fian d. i. feines benarbtes und gefärbtes Ziegenleder, von Teppichen, Kupferwaren und Gewehren, Seidenzeug und Stickereien. '"Marokko <d. h. die „Geschmückte"), 50 T., Hptst., in immergrüner, öl- und dattelreicher Ebene am Fuße der höchsten, schneebedeckten Gipfel des Atlas- ^Ft!s oder Fäs, 88 T-, in einem reizenden Thale, schon 807 gegründet, Handel und Industrie, Sitz muhammedanischer Gelehrsamkeit. Meknes, 55 T>, die gewöhnliche Residenz des Sultans und schönste Stadt des Reichs. 3. Die Sahara (120,000 □ M. = Vs von Afrika = % von Europa; 5 Mill. E.?) enthält keinen geordneten Staat. In der Wüste Sahel (W.) streifen die räuberischen Tuaregs, in der libyschen Wüste (O.) die räuberischen Tebu, welche beide zu denberbern gehören; zwischen ihnen leben die arabischen Stämme, welche sich Beduinen d. h. Wüsten- männer nennen. Kameele, die „Schiffe der Wüste", und schöne Pferde; Strauße, Gazellen, am Rande der Wüste Löwen. (§. 48.)

4. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 8

1873 - Harburg : Elkan
8 Metalle, Häute und Wolle, aus Aegypten Getreide und Baumwolle; Palästina lieferte gegen Tuch- und Metallwaren: Weizen, Honig, Wein, Oel, Balsam; daneben stellte es zahlreiche Lohnarbeiter. Von Ezeonge- der am rothen Meer fuhren sie nach Arabien und Indien (Ophir, an der Mündung des Indus), um Edelsteine, Gold, Silber, Elfenbein, Horn, Eben-und Sandelholz, Specereien, Affen undpfauen zu holen (1 Kön. 9, 26—28). Ihre Karawanen zogen nach Assyrien, Babylonien und Medien; aus Armenien tauschten sie Kupfer, Pferde und Sklaven ein. — t>. Die Phönizier erfanden die Glasbereitung, die Purpurfärberei, die Schiffbau- kunst und die gestempelten Münzen; die Weberei, der Bergbau, der Guß und die Verarbeitung der Metalleh die Anfertigung künstlicher Holz- und Elfenbeinwaren standen in ebenso hoher Blüte, und ihre Palast-, Tem- pel- und Uferbauten erregten die Bewunderung der Fremden. Sie vervoll- kommneten die Buchstabenschrift und erweiterten die Kenntniß von der Erde durch ihre Handelsreisen. Auf Veranlassung des Königes Necho von Aegypten haben phönizischc Schiffer vom rothen Meere aus Afrika umsegelt. — c. Die Religion der Phönizier stammte zum Theil aus Babylon. Als höchste Götter wurden verehrt: 1) Baal, der Bel der Babylonier, der Schutzherr von Tyrus; 2) Asch era, die babylonische Baltis, deren Dienst auch hier ein sittenloser war; 3) Moloch, der schreckliche Gott des Feuers und der Sonnenglut, dem man Kinder und Jünglinge als Opfer auf die glühenden Arme legte; 4) Ast arte, die keusche Mondgötiin, die Schutzherrin von Sidon; 5) Adonis, der ju- gendliche Gott des Frühlings, dessen Tod nach jeder Zerstörung der blü- henden Pflanzenwelt betrauert wurde. 15. a. Die phönizischen Städte waren anfangs Freistaaten, die ihre gemeinsamen Angelegenheiten durch Abgesandte ordneten; von 1050 an wurden sie von Königen regiert. Hiram, der Zeitgenosse Sa- looo lomos, gründete R eutyrus aus einer — Alttyrus gegenüberliegenden — Felseninsel, verband diese mit dem Festlande durch einen Damm und umgab sie mit unübersteiglichen Mauern. Unter ihm erlangte Phönizien seine höchste Blüte; sein Handel war Welthandel. — b. S a lm ana s sar von Assyrien, der dem Reiche Israel ein Ende machte, erobertk auch Phö- nizien; nur Jnsel-Tyrus schlug alle Angriffe ab. Dem Könige Nebu- kadnezar unterwarf es sich erst nach 13jähriger Belagerung durch einen Vertrag. König Cyrus von Persien entließ die weggeführten Phöni- zier gleich den Juden in die Heimat ; dafür erkannten sie gern seine Herr- schaft an, und ihre Schiffe bildeten den Haupttheil der persischen See- macht. — Im Jahre 333 v. Chr. wurde Tyrus nach 7monatlicher Be- lagerung durch Alexander den Gr. zerstört, und nun gieng der Welt- handel auf Alexandrien in Aegypten über. Juden. §. 16. Die Geschichte dieses Volkes, das den Glauben an einen lebendigen Gott bewahrte und dadurch ein Segen für alle Völker der Erde ward, ist in der heil. Schrift erzählt. Sie zerfällt in 4 Hauptab- schnitte. 1) Die Jugend zeit. Von Abraham bis Moses. 2000—1350.

5. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 104

1873 - Harburg : Elkan
104 Nun rief der Wohlfahrtsausschuß alle Waffenfähigen unter die Fahnen, und überall wandte sich der Sieg auf die Seite der begeisterten republi- kanischen Heere (Marseillaise): Belgien wurde aufs neue erobert (Sieg Jourdans bei Fleurüs 1794), Holland in die batavische Republik verwandelt und Preußen zum Frieden von Basel (1795) gezwungen. Nur England und Oestreich setzten den Krieg fort. — Während dieser Siege gieng die Schreckensherrschaft der Jakobiner zu Ende. Marat hatte durch Charlotte Corday den Tod gefunden; Danton wurde von Robespierre und dieser von seinen früheren Genossen unter das Fallbeil gebracht (1794). Dadurch erlangten die gemäßigten Männer die Ober- hand, die denwohlfahrtsausschuß beseitigten. — f b. Die Regierung wurde nun einem Direktorium von 5 Männern übertragen, dem der „Rath der Alten" (250 Mitgl.) und der „Rath der Fünfhundert" zur Seite standen(179ü—1799). An die Stelle desselben setzte Napoleon Vonaparte 4 I. später das Konsulat (§. 156). §♦ 155. Napoleon Bonaparte, a. Er war 1768 zu Ajaccio auf der Insel Korsika geboren. Nachdem er die Militärschulen zu Brienne und Paris besucht hatte, trat er in die Armee ein und zeichnete sich bei der Wiedereroberung von Toulon aus (1793). 1796 erhielt er den Oberbefehl gegen die Oestreicher in Italien. Während in Deutsch- land die französischen Generale (Jourdan und Moreau) gegen den tapfern Erzherzog Karl unglücklich kämpften, errang Bonaparte eine ganze Reihe von Siegen (Lodi, Arcole a. d. Etsch; Eroberung von Mantua). Er erpreßte von den italienischen Fürsten kostbare Kunst- werke und ungeheure Geldsummen, besetzte die Republik Venedig und erzwang den Frieden von Campo Formio (1797. Schloß im Vene- m7 tianischen), in dem Oestreich die Lombardei und Belgien (gegen Venedig) abtrat. Darauf wurden Oberitalien und Genua, der Kirchen- staat und die Schweiz in Republiken umgewandelt und von Frankreich abhängig gemacht, vom deutschen Reiche aber die Abtretung des linken Rheinufers gefordert. — b. 1798 segelte Bonaparte nach Aegypten. Er eroberte Malta, erstürmte Alexandrien und siegte bei den Pyrami- den über die Mameluken (kaukasische Sklaven - Soldaten unter 24 Beys, d. i. Fürsten); dagegen wurde die französische Flotte durch den englischen Seehelden Nelson bei Abukir (westl. v. Alexandrien) ver- nichtet. Bonaparte drang nach Palästina vor, schlug den türkischen Pascha von Damaskus am Berge Tabor, bestürmte indessen das feste Acre vergebens und kehrte daher nach Aegypten und bald darauf nach Frank- reich zurück. — f c. Unterdessen hatten England (Minister Pitt), Ruß- land, Oestreich, Neapel und die Türkei das zweite große Bündniß gegen Frankreich geschloffen (1798). Erzherzog Karl warf die französi- schen Heere (unter Jourdan und Massena) über den Rhein zurück; der russische General Suwarow siegte in Italien (über Moreau und Mac- donald), wurde dann aber bei Zürich geschlagen und von dem launenhaften Kaiser Paul mit seinen Truppen zurückgerufen. §. 156. Fortsetzung, a. 1799 stürzte Bonaparte das Direktorat und ließ sich zum ersten Konsul ernennen. (Ihm wurden zwei andere

6. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 168

1873 - Harburg : Elkan
168 Theile Hochasiens belegen, steht unter verschiedenen Häuptlingen, welche Tribut (Pferde, Kameele, Schafe) entrichten. 3) Tibet, die höchste Hochebene der Erde (4000—4300“), zwischen dem Himalaya und Küen- lün (zu beiden Seiten des Karakörum-Geb.); fast Va I. mit Schnee be- deckt, im Sommer aber warm genug, Getreide zur Reife zu bringen; be- sitzt alle Schönheiten und Schrecken der Schweiz in vergrößertem Maß- stabe. Es ist 3mal so groß als das deutsche Reich und zählt V* so viel E., welche der Religion des Buddha zugethan sind. Die Regierung führt dem Namen nach der Dalai-Lama oder Oberpriester, in Wirklichkeit aber ein vom chinesischen Kaiser ernannter Chan oder weltlicher Regent. Im Lande sind 3000 Klöster, das größte ist von 3000 Mönchen bewohnt. *Hlassa, 80 T., 6 St. im Umfang, das „tibetanische Nom", eine wahre Tempel- und Klosterstadt. In der Nähe auf dem Buddhaberge der berühmte Klosterpalast des Dalai-Lama, 120™ hoch, mit 10,000 Zimmern und vergoldetem Dache.ß ____ 2) Japan (7000 cm, 20 Mill. E.) besteht aus zahlreichen Jn^ seln, von denen Nipon (d. i. „Sonnenaufgang") die größte ist. Sie sind der Hauptherd in der großen Vulkanreihe von Java nach Kamt- schatka; das Klima ist gesund und milde, das Land gleich einem Garten (Thee, Reis; außerdem Gold, Silber, feinstes Kupfer; Schwefelquellen), das Volk kräftig, thätig und gebildet (Mongolen, Buddha-Religion). 1854 wurde das Land den Amerikanern, 1661 Deutschland geöffnet. Das (geistliche) Oberhaupt führt den Titel Mikado, jetzt Kaiser, der als Eigenthümer des ganzen Landes gilt und die Macht der Lehnsfürsten gebrochen hat. *Jeddo auf Nipon, l1/« Mill. E., 5 M. im Umfange, bis zuletzt Herr- schersitz des nun gestürzten Taikun oder weltlichen Oberhauptes. *Miako, 600 T. (?), Sitz des Mikado. *Osaka, 1 Mill. E., Haupthandelsstadt. Nan- gasaki auf Kiusiu, früher allein den Holländern geöffnet. §. 43. Ostindien. 1. Vorderindien oder Hindustän. (66,000 Ihm., fast 200 Mill. E.). 1) Das Wunderland des Alterthums, das Ziel der Welteroberer (Cyrus, Aleranderd. Gr., Darius, Araber, Mongolen, Eng- länder*) und der Weltentdecker (Vasko de Gama, 1498), die Hauptquelle des Reichthums und der Macht Englands, unter dessen Herrschaft der größte Theil der Halbinsel steht. 2) Gegen den Nordwind wird sie durch das Himälaya- Gebirge geschützt (8600'"), das steil zur Ebene des Ganges und Indus abfällt. Das Meer sendet ungeheure Dunstmassen, die sich namentlich an den Küstengcbirgen der Halbinsel Dekhan (den Westgats und Ostgats), so wie an dem Wall des Himalaya niederschlagen. Die Monsune oder regelmäßigen Jahreswinde wehen während des Sommers (April —Ok- tober) aus Südwest nach den erwärmten Binnenländern, während des Winters (Okt.—Apr.) aus den abgekühlten Ländern im N.-O. Ost- *) Ums I. 1000 n. Chr. Geb. begannen die Araber die Eroberung des Landes; 1526 gründete Baber aus Turkestan in Delhi den Thron des Groß- moguls; seit 1765 die großen Eroberungskriege der engl, ostindischen Compagnie.

7. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 179

1873 - Harburg : Elkan
179 mit andern Stämmen gemischt haben. Zu ihnen gehören die Galla in Nubien und die Kaffern an der Ostküste. — Die Hottentotten und Buschmänner (im S.) werden von manchen als ein besonderer Völkerstamm angesehen. — Im Norden herrscht der Islam, bei den Negern dagegen, die meistens sehr tief in der Bildung stehen, ein finstrer Glaube an Dämonen und Fetische. 8. 4». Nordafrika. 1. Aegypten (6000 um, 4v9 Mill. E.) und Nubien (25,000 ium., 3 Mill. E.). a. In der Mitte das Thal des Nil; im O. eine vielfach zerstückelte wüste Hochebene (bis 1600 m) mit felsigen Rändern und mit Querthälern, die zum rothen Meere führen; im W. gleichfalls eine dürre felsige Hochebene (300 '"), welche durch eine Reihe Oasen von der libyschen Wüste getrennt ist. Das Nil- thal wird wird alljährlich vom Juli bis September überschwemmt (tro- pische Regengüsse und Schneeschmelze in Mittelafrika); vom November bis Februar ists ein grüner Garten, vom März bis Juni ein Staub- gefild. Am fruchtbarsten ist das Delta (Land zwischen den Mündungs- armen; J — griech. D), das vom Nil angeschwemmt ist. Krokodil, Ichneumon oder Pharaonsratte, Ibis, Geier, lästige Insekten, Winter- aufenthalt der Störche; Datteln, Baumwolle, Reis und Mais. — Nu- bien ist eine Stufenlandschaft mit großen Wald- und Grasstächen und fruchtbaren Stellen im schmalen Nilthale. — d. Der erbliche Vicekönig ist in Aegypten Eigenthümer des ganzen Bodens; die Landbewohner (oder Fellahs, muhammedanisch; die christlichen Fellahs heißen Kopten) sind seine Tagelöhner. Seit 1820 steht auch Nubien unter seiner Herrschaft. Der türkische Sultan empfängt jährlich Tribut. — c. Städte: In Aegypten: * Kairo, 300 T., an der Nilspaltung (Mittelägypten), in der Nähe des alten Memphis, nächst Konstantinopel die größte türkische Stadt, 6 St. in Umfang; 400 Moscheen, 30 Kirchen, 1300 Kaufhallen, bedeu- tender Handel, Eisenbahnen nach Alexandrien und Suez; östlich auf de>n be- festigten Gebirgsvorsprunge der 90 m tiefe Joscphsbrunnen; 2 Meilen westl. die 40 Pyramiden (Königsgräber aus Kalkstein, die höchste 156 m) und in der "2 m hohen steilen Felsenwand des libyschen Höhenrückens die Grabkammern der alten Memphiten mit den Mumien. * Alexandria (Unterägypten), 240 T., von Alerander d. Gr. auf einer Landzunge erbaut, einst die Hauptstadt des Landes mit i Mill. E. und Sitz der Wissenschaften, jetzt wieder aufblühend; 2 Obelisken,.„die Nadeln der Kleopatra" genannt. Westlich das Dorf Abukir, Seesieg Nelsons 1798. Damiette, 60 T., von fruchtbaren Reisfeldern um- geben. Port Said und Suez (z ß> liegen an den Mündungen des 1868 vollendeten Suezkanals; regelmäßige Dampfschiffahrt nach Aden und Ostindien. In Oberügypten bei den elenden Dörfern Karnak und Luksor die pracht- vollen Ruinen von Theben, von den Thoren der aus Sandstein, Granit und Marmor aufgeführten riesigen Tempel und Paläste einst das „loothorige" genannt; westlich die berühmten Felsengräber der Könige, nordwestl. unter Zahllosen andern Kolossen die berühmte Memnonssäule. Siut, 30 T., auf- blühender Handel. An der Grenze von Nubien, oberhalb Assuän, die Strom- ichnellen des Nil. In Nubien: *Ehartum, am Zuiammenfluß des weißen und blauen Krls, 40 T.; vor 40 Jahren noch ein Dorf; Sitz des Statthalters, Sklaven- handel. Nordwärts davon lag der alte Priesterstaat Meroe. Das einst mäch- te Reich Kordofän in der nordwestl. Grasebene steht jetzt auch unter der Herrschaft des Vicekönigs. 12* w

8. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 337

1873 - Harburg : Elkan
337 ir Fall. a. Starke Deklination. b. Schwache Deklination. Gemischte Deklination. ohne Um laut. mit Um- laut. 5. 6. 10. Sing. N. Wort (Land Auge • G. Wortes Landes Auges 3 p D. Worte Lande Auge A. Wort Land Auge © Plur. N. Worte Länder Augen 53 G. Worte Länder Augen D. Worten Ländern Augen A. Worte Länder) Augen Anmerk, l) Friede, Funke, Gedanke, Glaube, Haufe, Name, Same, Schade, Wille und Herz haben im Genitiv des Singulars ens. — Friede war früher stark, z. B. in Friede fahren. — 2) Erde, Gnade, Heide, Mitte, Seele'rc. waren früher auch im Singular schwach, z. B. auf Erden, Röslein auf der Heiden, aus Gnaden. Eigennamen. Fall. Männliche E. Weibliche E. 1. 2. 3. Sing. N. Wilhelm Hans Adelheid G. Wilhelm—s Hans— ens Adelheid—s (ens) D. Wilhelm(en) Hans(en) Adelheid (en) As Wilhclm(en) Hans(en) Adelheid Plur. N. Wilhelm—e Hans—e Adelheid—e G. Wilhelm—e Hans — e Adelheid—e D. Wilhelm—en Hans—en Adelheid—en A. Wilhelm—e Hans—e Adelheid—e An merk, i) Manche männliche Eigennamen läßt man ganz undekliniert, Z. B. Mertens, Steffens; im Genitiv der Einzahl hängt man wohl ein Aus- lafsungshäkchen an. z. B. Steffens' Werke. — 2) Wenn man weibliche Eigen- namen mit dem Artikel dekliniert, so bleiben sie in der Einzahl unverändert. Z>B. die Luise, der Luise, der Luise, die Luise. — 3) Weihnachten, Ostern. Pfingsten waren ursprünglich Plurale (Weihnachten — Dativ des Plurals), werden jetzt aber auch als Singulare gebraucht, z. B. die Weihnachten, Ostern, Pfingsten sind nahe; Weihnachten rc.'ist nahe. Man merke: zu (nicht zum) Weihnachten. — 4) Griechische und lateinische Personennamen wurden düher gewöhnlich nach^lateinisch er Art (ohne Artikel) dekliniert. Die latei- nische Sprache hat außer unsern 4 Fällen noch zwei andere: den Vokativ od. Anredefall — und den Ablativ, der im Deutschen jedoch durch Verhältniß- wörter ersetzt wird und daher für uns nicht in Betracht kommt. Beispiele: Backhaus, Leitfaden. 2. Aufl. 22
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