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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 85

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
lien aus, kehren aber nach einer Reihe von Iahren meistens mit dem Erworbenen in die Heimat zurück. 4. Klima und Pflanzenwelt Chinas. Das Klima Chinas ist im Süden viel heißer als im Norden, im Osten (in der Nähe des Meeres) milder als im Westen. (Warum? S. 25.) Daher bebaut man die Felder im nördlichen Teile hauptsächlich mit Weizen oder Gerste, im südlichen Teile in der Regel mit Reis. Auch Baumwolle und be- sonders Thee wird hier im Süden in großen Mengen gebaut. China liefert ja nicht nur den besten, sondern auch den meisten Thee und zwar dreimal so viel als alle übrigen Theeländer der Erde zusammen. Der auf den Bergen des Südens wachsende Maulbeerbaum hat eine so großartige Zucht der Seidenraupe bewirkt, daß China mehr als die Hälfte aller Seide der Erde hervorbringt. (S. auch Naturgesch. „Die Seiden- raupe" S. 81.) 5. Die Chinesen gehören der mongolischen Rasse an. Die Männer haben durch die hervorstehenden Backenknochen ein fast eckiges Gesicht erhalten, das der Frauen ist dagegen auffallend rund. Die Augen sind tief geschlitzt; die Nase ist eingedrückt und sehr klein. Das Haar wird bis auf einen Büschel ganz und gar abgeschoren, dieser Büschel aber zu einem meterlangen Zopfe geflochten, auf den jeder Chinese überaus stolz ist. — Ter Chinese ist sehr arbeitsam, dabei im Essen und Trinken äußerst mäßig. In Porzellan, Lackarbeiten und Schnitzereien leistet er ganz Vorzügliches, und Pulver, Kompaß und Buchdruckerkunst waren dem Chinesen früher bekannt als dem Europäer. Aber der Chinese bleibt beim Alten stehen und schreitet mit der Zeit nicht vorwärts. Sogar die 1876 erbaute erste Eisenbahn lag lange Zeit unbenutzt da, weil man fürchtete, durch das Geräusch derselben die Ruhe der Toten zu stören. In neuester Zeit scheint man jedoch von diesem Glauben zurückgekommen zu sein; denn es sind bereits mehrere Bahnen im Bau begriffen. — Die Religion der Chinesen ist ein grober Götzendienst. In prachtvollen Tempeln verehrt das Volk fratzenhafte Götzen, deren Gunst es durch Opfer zu erlangen sucht; doch verzehrt es das Opfertier selbst. Am liebsten bringt man den Götzen Huldigungen, die nicht viel kosten: Verbeugungen, Räucherungen, goldne Papierschnitzel, Paukenschläge u. s. w. In jedem Hause befindet sich ein Götze, dem die Hausgenossen täglich ihr Anliegen im Gebete vortragen, den sie aber auch züchtigen, wenn er ihren Wunsch nicht erfüllt. Schon seit vielen Jahren sind zahlreiche Missionare bemüht, die Lehre Christi hier zu verbreiten. Doch haben sie einen sehr schweren Stand. Die Priester reizen das Volk häufig gegen sie auf, und nicht selten werden sie mit Frau und Kind niedergemetzelt. 6. Der Kaiser, von den Chinesen „Sohn des Himmels" genannt, ist der höchste weltliche und geistliche Herrscher seines Reiches. In den Tempeln sind besondere Altäre zu seiner Verehrung errichtet. Sein Regiment ist sehr streng, ein Drache auf seiner Brust das Sinnbild dafür. Die Gefangenen werden durch die grausamsten Folter- quälen zum Geständnisse gebracht und selbst kleinere Verbrecher gehängt, gepfählt oder enthauptet. Daneben spielen das Bambusrohr und die Peitsche eine Hauptrolle bei den Polizisten. (Eine der mildesten Strafen veranschaulicht das Bild S. 86.) 7. Städte. Das außerordentlich stark bevölkerte China hat noch heute die meisten Millwnenstädte unter allen Ländern der Welt. Im Norden liegt die Hauptstadt des Landes, Peking (1 Va M.). Peking hat (wie die meisten chinesischen Städte) die Gestalt eines großen Vier- ecks, das von einer hohen und 45 km langen Mauer umschlossen wird. Hier residiert der Kaiser, der „Sohn des Himmels", in seinem Palaste, dem „ruhigen Himmels- gebiete"; hier auch liegt das „heilige Feld", das der Kaiser selbst beackert. In den schmutzigen, uugepflasterten Straßen der Stadt sehen wir neben hohen öffentlichen Ge- bänden viele einstöckige Holzhäuser, deren kleine Fenster gewöhnlich mit Papier oder

2. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 87

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Thäler und Abhänge der Gebirge sind von den fleißigen Bewohnern wohl angebaut und voller Dörfer und Städte. Auf den Anhöhen wird Thee, in den Thälern Reis und Baumwolle gebaut. Auf der Insel Nippon liegt die Hauptstadt des Landes, Tokio (1 M.); in ihr wohnt der Kaiser. Von hier führt eine Eisenbahn nach dem Hafenorte Iokohama. 2. Die Japaner sind das rührigste Volk Asiens. In vielen Dingen besitzen sie außerordentliches Geschick. So bereiten sie aus dem Baste des Papiermaulbeerbaums ein Papier, aus dem sich wasserdichte Überzieher, Regenschirme, Taschentücher:c. her- stellen lassen. Ihre Seidenzenge sind von solcher Feinheit, daß eine vornehme Frau wohl an 20 Gewänder davon übereinander zieht, ohne sich zu entstellen. Die zier- lichen Holzwaaren werden mit einem Lack überzogen, der so dauerhaft ist, daß ihn die heißeste Flüssigkeit nicht angreift. Das Fleisch der Haustiere wird nicht gegessen, da die Religion das Schlachten derselben verbietet. Auch Milch trinken die Japaner nicht, weil ihnen dieselbe als „weißes Blut" Ekel erregt. — In neuester Zeit nehmen die Japaner in vielen Dingen europäische Kultur an, bauen Eisenbahnen, legen Tele- graphen an, kleiden und bewaffnen ihre Soldaten nach Art der Europäer, errichten Volksschulen :c. In ihren Tempeln verehren sie noch immer fratzenhafte Götzen; seitdem aber der Kaiser das Verbot gegen die christliche Lehre aufgehoben hat, breitet sich diese allmählich immer weiter aus. Afrika. 1. Bodengestalt und Bewässerung. Afrika ist dreimal so groß wie Europa, von dem es durch das mittelländische Meer geschieden ist, hat aber nur 200 M. E. Mit Asien hängt Afrika durch die Landenge von Suez zusammen. Dieselbe wird jetzt von einem Kanal durchschnitten, welcher die Verbindung des mittelländischen Meeres mit dem roten Meere herstellt und dadurch den Seeweg von Europa nach Asien er- heblich gegen früher verkürzt. Afrika ist wenig gegliedert; daher hält es sehr schwer, in das Innere einzudringen. Der ganze Erdteil ist nämlich vorherrschend Hochebene, die von höheren Randgebirgen umgeben ist. (Atlas, Konggebirge, Kamerun- gebirge, süd- und ostafrikanisches Hochland, Alpenland von Habesch:c.) Da, wo die Flüsse die Randgebirge durchbrechen und zum Küstensaum abfallen, entstehen Stromschnellen oder Wasserfälle, welche die Schiffahrt in das Innere geradezu unmöglich machen. Das gilt vom Senegal. Gambia, Kongo, Oranje und Sambesi, und nur Niger und Nil sind in ihrem langen Unterlause schiffbar. In den muldenförmigen Einsenkungen der Hochebenen, wo dem Wasser der Abfluß fehlt, haben sich vielfach Seen gebildet, wie z. B. der Tsad-, Victoria- und Albertsee! 2. Klima. Afrika liegt mit mehr als 2/3 seiner Ländermasse zwischen den beiden Wendekreisen, also in der heißen Zone. Und doch ist es in den hier gelegenen Länder- strichen noch nicht einmal am heißesten. Die größte Hitze herrscht vielmehr in den Ländern, die etwas nördlich vom nördlichen Wendekreise gelegen sind: in der Sahara, in Oberägypten und Nubien. Diese Länder entbehren nämlich jahraus, jahrein des erfrischenden Regens und werden obendrein noch von heißen Glutwinden ausgedörrt. In der heißen Zone selbst dagegen wird die Hitze durch häufige Gewitterregen etwas gemildert, die sich hauptsächlich dann einstellen, wenn die Sonne ihren höchsten Stand über dem betreffenden Lande einnimmt. Südlich vom Wendekreis des Steinbocks findet sich noch ein regenloser Landstrich, die Wüste Kalahari. Die Südspitze dagegen sowie auch die Nordspitze Afrikas liegen in der Zone des Winterregens.'

3. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 89

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land; die Bewohner drängen sich daher in dem sehr fruchtbaren Nilthale zusammen. Dasselbe ist ein einziges Saatfeld, ohne Wiese und Wald, und nur selten durch kleine Dattelhaine unterbrochen. Hier im Nilthale wurden die Menschen schon früh seßhaft; denn der durch die Überschwemmung gedüngte Boden lohnte die Arbeit des Ackerbauers sehr reichlich. Die Überschwemmungen zwangen auch frühzeitig dazu, auf erhöhten Stellen feste Wohnungen anzulegen, zu denen man aber, da es an Holz fehlte, Thon- erde nahm. So erklärt sich die frühe Kultur Ägyptens. Die jetzigen Bewohner Ägyptens heißen Fellachen (d. h. Pflüger), wenn sie Muhamedaner, Kopten, wenn sie Christen sind. Der Beherrscher Ägyptens führt den Titel Chedive [chebitü]. Er ist jedoch dem türkischen Sultan tributpflichtig. Die bedeutendste Hafenstadt ist Alexandria (230 T.), von Alexander d. Gr. erbaut; die Hauptstadt des Landes aber Kairo [fciro] (375 T.), am Beginne des Nildeltas gelegen. (Unter der Herrschaft Ägyptens steht auch das weiter südlich am Nil liegende Nubien. Der ägyptische Sudan mit der Hauptstadt Chartum hat sich von Ägypten losgerissen.) 39. Nbessinien. (Doppelt so groß wie Preußen — 3 M.) 1. Abessinien umfaßt das mächtige Alpenland von Habesch, dessen Gipfel zum Teil mit Schnee bedeckt sind. Obgleich in der heißen Zone gelegen, herrscht doch auf den Hochebenen ein mildes Klima (S. 6) wie etwa in Südeuropa, und man findet hier oben Klee- und Weizenfelder, Schaf- und Rinderherden gerade wie bei uns. In den tiefer gelegenen Wäldern gedeihen die schönsten Südfrüchte, und der Kaffee (der von der im Süden gelegenen Landschaft Kaffa seinen Namen erhalten hat) wächst an vielen Stellen des Landes wild. Die Wälder bergen noch Elefanten, und in den Flüssen und Sümpfen hausen Nashörner, Flußpferde und Krokodile. 2. Die Abesfinier haben schon im 4. Jahrhundert das Christentum angenommen, doch sind sie im höchsten Grade abergläubisch und unwissend. Die einzige Münze des Landes ist der Theresienthaler (4 Ji), der in Ostreich geprägt wird und stets die Jahreszahl 1780 trägt. Hat man für weniger als für einen solchen Thaler Waren eingekauft, so erhält man für das noch fehlende Geld irgend eine andere Ware, im Süden des Landes aber fußlange Salzstücke anstatt des kleinen Geldes. 31. Die Berberei. Die Berberei umfaßt die Länder Nordafrikas von Ägypten bis zum atlantischen Ocean. Im Nordwesten erhebt sich hier (bis zu 3500 m) das Atlasgebirge. Das- selbe ist gut bewässert und daher überall mit üppigen Wäldern bedeckt. In seinem Innern umschließt das Gebirge eine wüste Hochebene, die sehr regenarm ist. Die wenigen Flüsse, welche das Gebirge in diese Hochebene sendet, verschwinden im Sommer im Sande, im Winter aber (zur Regenzeit) bilden sich große Seen, die jedoch bald wieder austrocknen und große Salzsümpfe hinterlassen. An Tieren finden wir in der Berberei den Löwen und die Hyäne, und während des Winters verweilen hier in Nord- afrika auch viele unfrer Zugvögel. — Die Bewohner dieser Staaten sind meist ara- bischer Abkunft und unterscheiden sich in Berber und Kabylen. Da sie früher auf dem Mittelmeere Seeräuberei trieben, so hat man ihre Staaten auch „Raubstaaten" genannt. Es sind folgende: a. Tripolis, eine türkische Provinz, mit der Hauptstadt Tripoli. Bon hier aus geht eine wichtige Karawanenstraße durch die Sahara. b. Tunis, das eigentliche Afrika der Römer, wird von einem Bey (Statthalter) regiert, der seinen Wohnsitz in Tunis hat und unter dem Schutze Frankreichs steht. In der Nähe von Tunis liegt die Stätte des alten Karthago.

4. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 78

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schleichen den Thälern der Mitte zu, wo sie langsam verdunsten. Dadurch entstehen große Schilfsümpfe oder stellenweise (durch Auslaugung des salzhaltigen Bodens) Salzsümpfe. Nur die niedrigen Küsten sowie die sie umgrenzenden Bergabhänge sind gut bewässert und daher ungemein fruchtbar. Hier gedeihen Wein, Südfrüchte und Baumwolle aufs schönste, und in den Wäldern sindet man immergrüne Eichen sowie Johannisbrot- und Maulbeerbäume. An Tieren besitzt Kleinasien außer unsern Haus- tieren noch das einhöckerige Kamel, den Büffel und die Angoraziege. In den Hoch- ebenen, wo sich die Bewohner größtenteils von Schafzucht nähren, schweifen Wölfe, Hyänen und Bären umher. In den Randgebirgen des Westens wird viel Meerschaum, an der Westküste viel Badeschwamm gefunden. Hauptorte sind Smyrua (150 T., wichtigste Handelsstadt der ganzen asiatischen Türkei) und Skutari (asiatische Vor- stadt von Konstantinopel). b. Syrien mit Palästina. Zwischen der Ostküste des mittelländischen Meeres und Arabien zieht sich eine dürre Kalkplatte hin, die durch eine große Erdspalte (das Ghor) in einen westlichen und in einen östlichen Teil geschieden wird. Beide Teile dieser Kalkplatte nimmt das Land Syrien ein. Das Ghor wird nach N. zu an seinen Rändern von hohen Gebirgen umsäumt. Den westlichen Rand nimmthier der Libanon, den östlichen der Antilibanon mit dem Hermon ein. Die Hauptstadt Syriens ist Damaskus (150 T.), in einer reich bewässerten und daher sehr fruchtbaren Ebene. Der wichtigste Handelshafen ist jetzt Beirut. Der schmale, sandreiche Küstenstrich zwischen dem mittelländischen Meere und dem Libanon war das alte Phönizien. Die ehemals so berühmten Hauptstädte dieses Landstriches, Tyrus und Sidon, sind jetzt zu ärmlichen Flecken herabgesunken. Den südlichen Teil Syriens bildet Palästina, das ehemalige „gelobte Land" der Kinder Israel. 1. Palästina, das Land Kanaan, war ehemals ein Land, „darinnen Milch und Honig floß", weshalb es auch möglich war, daß in dem kleinen Lande fünf Millionen Menschen leben konnten. Jetzt aber ist die Pracht des Landes verschwunden. Durch Kriege, Erdbeben — ganz besonders aber durch die Raubgier der türkischen Paschas — ist das Land in Elend versunken, und nur räuberische Beduinen durchziehen das- selbe mit ihren Pferden, Kamelen und Ziegen. Die Berge sind entwaldet und daher auch die Bäche versiegt. Auf den weiten Auen wachsen Dornen und Disteln, und unter den Schutt- und Trümmerhaufen der zerfallenen Dörfer hausen Schakale, Wölfe und Panther. 2. Der Jordan. Der Hauptfluß Palästinas ist der Jordan. Er entspringt auf dem Hermon und fließt in einem fruchtbaren Thale — der Fortsetzung des Ghor — nach Süden. In seinem Laufe durchströmt er zunächst den schlammigen, schils- bewachsenen See Merom (in welchem man zur trockenen Jahreszeit Reis erntet) und dann den stschreichen, ringsum von Bergen eingeschlossenen See Genezareth. Endlich aber strömt er durch sein sehr erweitertes Thal dem toten Meere zu. 3. Das tote Meer, der tiefste Abgrund der Erde, liegt 3ö4 m tiefer als der Wasserspiegel des mittelländischen Meeres in einem surchtbar heißen Gebirgskessel und ist ringsum von Kreidefelsen mit tiefen, vom Regen durchfurchten Schluchten umgeben. Das Wasser des Sees enthält etwa 25 Procent feste Bestandteile (Salze ?c.) und hat daher einen bittern, salzigen Geschmack. Kein Mensch, kein Tier mag davon trinken, und weder Fisch noch Muschel kann in ihm leben. Wer sich in dem See badet, wird von dem Wasser fast in die Höhe gehoben und schwimmt wie ein Stück Holz auf demselben. Einen Abfluß hat der See nicht, er entleert sich nur durch Verdunstung, daher der starke Salzgehalt des Wassers. Die Schluchten in der Umgebung des Sees sind zum Teil mit grünem Gesträuch bewachsen und von Enten, Reihern, Hasen, Gazellen u. a. Tieren bewohnt. Auf den Bergen im Norden des Sees sindet man die Rose von Jericho, deren Zweige sich im trocknen Zustande zu einer Kugel zusam-

5. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 86

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Ii — 86 — Ein chinesischer Verbrecher. De^ Übelthäter hat etwas Obst gestohlen. Zur Strafe läßt ihm die Polizei die Hände binden, durch die Ohrläppchen kleine Fähnchen stecken und ihn so durch die Straßen führen. Voran geht ein Polizist, der mit dem Hammer gegen ein Messingbccken schlägt, um die Leute aufmerksam zu machen. Dann folgt ein zweiter mit einer Tafel, auf welcher der Name und das Vergehen des Bösewichts geschrieben steht. Den Zug beschließt ein dritter Polizist mit der Peitsche. durchsichtigen Muschelschalen versehen sind. — Nördlich von Peking zieht die 2000 km lange chinesische Mauer vorüber. Diese wurde vor 2000 Iahren zum Schutze gegen feindliche Tatarenhorden errichtet. Da sie aber gegenwärtig inmitten des Reiches liegt, läßt man sie in Verfall geraten. Der von Peking nach Süden führende über 1000 km lange Kaiserkanal verbindet alle nach Osten strömenden Flüsse zu einem großartigen Kanalsysteme, das aber infolge der Küstendampfschiffahrt teilweise verschilft und verfällt. Am Iangtsekiang liegt Nanking (x/a M.) mit großen Baumwollenfabriken, in denen das gelbe Baumwollenzeug (Nanking) angefertigt wird. Weiter südlich die Hafenstadt Schanghai und im Süden an einer weiten Meeresbucht Kanton (11/a M.), wo ganze Häuserreihen auf dem Wasser schwimmen. An der Ostseite dieser Meeres- bucht liegt die von den Engländern besetzte Felseninsel Hongkong mit Victoria, dem wichtigsten Hafen des südlichen Chinas. 28. (Etwas größer als Preußen — 26 M.) 1. Japan, gleich England ein Inselreich, besteht aus vier großen und vielen kleinen Inseln. Die Gebirge nehmen einen großen Teil der Inseln ein, auch findet man viel steinigen Boden und kahle Felseninseln. Der Schrecken Japans aber sind die vielen feuerspeienden Berge, die oft große Verheerungen anrichten. So wurde 1856 Iedo (jetzt Tokio genannt) so furchtbar verheert, daß 40 000 Menschen dabei ihren Tod fanden. Die Häuser sind der Erdbeben wegen selbst in den Städten nur 1—2 Stock hoch und ganz aus Holz erbaut. Japan hat ein Klima wie etwa Südeuropa. Die

6. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 90

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c. Algerien, ehemals Numidien (Nomadenland) genannt, steht seit 1830 unter französischer Herrschaft. Die Kultur des Bodens wird durch künstliche Bewässerung immer ergiebiger. Man erntet Reis, Baumwolle, Zuckerrohr, und auch Tabak und Wein werden mit Erfolg angebaut. Der Boden ist stellenweis so außerordentlich fruchtbar, daß ein einziges Weizenkorn schon 150, ein einziges Gerstenkorn sogar schon 300 Ähren hervor- gebracht hat. Gemüse, besonders Blumenkohl, ist dort im Januar und Februar schon sehr weit gediehen und wird vielfach über Marseille nach Frankreich und Deutschland eingeführt. Die Hauptstadt Algier hat etwa 50 000 Einwohner. Aus den ver- schiedenen einheimischen Völkern haben die Franzosen die Turkos- und Zuavenregi- menter gebildet. d. Marokko wurde im Altertum nach dem heimischen Gebirgsvolk der Mauren „Mauretanien" genannt. Es ist ein höchst fruchtbares Land, das mit Hilfe künstlicher Bewässerung überreich an Getreide, Olivenöl und Baumfrüchten sein könnte. Unter der Gewaltherrschaft seines Sultans und dessen Beamten ist aber das Land sehr herab- gekommen. Die Bewohner sind alle eifrige Muhamedaner. Sobald sich ein Christ oder Jude auf der Straße sehen läßt, spuckt man vor ihm aus und schimpft ihn einen „ungläubigen Hund". Der Sultan wohnt abwechselnd in Fes und Marokko. 32. Die Sahara. Die Sahara, die größte Wüste der Erde, ist fast so groß als ganz Europa. Lange Zeit stellte man sich dieselbe als ein endloses Sandmeer vor. Das ist sie aber nur zum kleinsten Teile. Der weitaus größere Teil enthält weite Sandstein-Hochebenen, die stellenweise mit Kiesel- und Felsgestein angefüllt sind. Ja, man findet hier sogar gänze Gebirge, die an Ausdehnung den Alpen gleichkommen und an Höhe das Riesen- gebirge übertreffen. Aber die Berge sind meistens kahl und bestehen aus dunklem, schwarzem Felsgestein, das nur an wenigen Stellen mit frischem Grün geschmückt ist. Selten entquillt dem Gebirge ein Bach, und wo es geschieht, da verdunstet er bald oder versickert im Saude. Die Entstehung der Wüste ist hauptsächlich auf zwei Ur- Wüstenstnrm in der Sahara.

7. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 91

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
fachen zurückzuführen: auf ihre Regenarmut und ihre große Hitze. In der Sahara vergehen Jahre, ehe einmal ein Gewitter die heiße Luft und den brennenden Boden kühlt. Der Sand ist oft so heiß, daß man Eier darin kochen kann, und die Luft- wärme steigt an manchen Tagen bis aus 40° R. Am Tage strahlt der heiße Fels- oder Sandboden eine erstickende Hitze aus; in der Nacht dagegen, wo kein Nebel, kein Gewölk die Ausstrahlung der Wärme verhindert (Naturl. S. 24), kühlt der Boden sich oft so bedeutend ab, daß sich Eis bildet und die Reisenden gezwungen sind, ein Lagerfeuer anzuzünden. Mehr fast noch als die Hitze belästigt den Wüstenreisenden der fast beständig wehende Nordost, der so heiß und trocken ist, daß er bei Mensch und Tier einen un- auslöschlichen Durst hervorruft und alles Grün versengt. Zuweilen wird er zum Glut- stürm (Samum), der gewöhnlich nur einige Stunden, selten 1—2 Tage anhält. Dann ist die Luft zum Feuer, der Mittag zur finstern Nacht geworden. Das Blut tritt Menschen und Tieren aus Mund und Nase, Augen und Ohren, und nicht selten werden ganze Karawanen unter den Sandwolken dieses Orkanes begraben. — In den tiefsten muldenförmigen Einrenkungen detwüste tritt das unterirdische Wasser stellen- weise bis auf 2—3 m nahe an die Oberfläche heran. Hier in den sogenannten Oasen (= Wohnungen) ist daher der Boden recht fruchtbar und gedeihen Mais, Südfrüchte und hauptsächlich Datteln. Die Oasen sind auch daher die einzigen bewohnbaren Stätten der Sahara und die Ruhepunkte der Karawanen, mit denen die Oasenbewohner vielfach Handel treiben. 33. Der Sudan. 1. Südlich von der Sahara — bis zum Äquator hin — breitet sich der Sudan, das Land der Schwarzen, aus. Fast das ganze Gebiet ist Hochland. In einer Ein- senkuug desselben liegt der Tsadsee. 2. Klima, Pflanzen- u. Tierwelt. Mit Entzücken betritt der Wanderer, der monate- lang die dürre Sahara durchreiste, die schattigen Wälder des fruchtbaren Sudanlandes. Zwar ist es auch hier des Mittags oft unerträglich heiß, aber die halbjährlich nieder- strömenden Regen erzeugen eine Fruchtbarkeit des Bodens und einen üppigen Pflanzen- wuchs, der uns wahrhaft in Erstaunen setzt. Hier ist die Heimat des riesenhaften Brotbaumes, dessen Stamm nicht selten einen Umfang von 18—20 m hat. Hier auch finden wir die riesige Ölpalme, deren Blattstiele zum Häuserbau verwendet werden und aus deren pflaumenähnlichen Früchten man das Palmöl, den wichtigsten Han- delsartikel Afrikas, gewinnt. (In Europa wird dieses Öl zur Seifenbereitung be- nutzt.) In den dichten Wäldern sind Ebenholz-, Weihrauch-, Gummi-, Kautschuk-, Butterbäume u. v. a. durch Schlingpflanzen zu einem undurchdringlichen Dickicht ver- bunden. Hier hausen Elefanten, Nashörner, Löwen, Gorillas, Giraffen :c., und in den Seen und Flüssen tummeln sich Flußpferde und Krokodile. 3. Die Bewohner des Sudans sind die Neger. Sie sind kräftig gebaut, haben eine schwarzbraune Farbe, krauses, wolliges Haar und dicke, wulstige Lippen. Ihre Kleidung besteht aus einem Streifen Baumwollenzeug, den sie sich um den Leib schlingen. Am liebsten schmücken sie sich mit Glasperlen, Federn, Muscheln :c. Sie treiben Viehzucht und Ackerbau; ihre Nahrung besteht aus Hirse, Mais :c. Einige Negerstämme verzehren sogar noch Menschen. Der Religion nach sind sie fast alle Heiden. Sie fürchten eine Menge Geister, die auf der Erde hausen und ihnen Schaden zufügen wollen. Zum Schutze gegen dieselben sowie gegen Krankheiten, Dürreic. holt man sich vom Zauberer einen Fetisch. Das ist eine Figur aus Holz, Thon, Stein :c. Erweist sich der Fetisch nicht mächtig genug gegen das Übel, so wirft man ihn fort und holt sich einen andern. — Die Herrscher in den zahlreichen Negerstaaten sind meistens unumschränkte Herren über Leben und Eigentum ihrer Unterthanen.

8. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 8

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 8 — jetzt auf den Äckern. Sie werden zu Taneu, Bindfaden, Segeltuch und Leinewand verarbeitet. Tas Weben geschieht teils in Fabriken, teils besorgt es der Bauer auf seinem eigenen Webstuhl. Obstbäume (Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen n. f. w.) haben wir überall, aber wir könnten noch weit mehr anpflanzen. In anderen Ländern verdient der Landmann viel mehr Geld mit dem Obstbau als bei uns. Beeren ob st, besonders Bickbeeren, Kronsbeeren und Wach- holderbeeren wachsen auf unfern Bergen und in der Heide wild. .Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren und Erdbeeren werden überall in den Gärten gezogen. 3. Unsere nützlichen Haustiere. Unsere Viehzucht ist ziemlich bedeutend, wird aber doch von den anderen Regierungsbezirken unserer Provinz übertroffen. Am wichtigsten ist die Schweinezucht und der Handel mit Schinken nud Speck. 'Dann kommt die R i n d v i e h z u ch t, und in den Heide-, Sand- und Moorgegenden die Schafzucht. Recht zahlreich sind hier noch immer die sogenannten Heidschnncken. Heidschnuckcn. Tie 5) e i d s ch n n ck e ist von allen Schafarten die kleinste und genügsamste. Ihre schwarze, braune oder graue Wolle ist hart und zottig und nicht so wertvoll wie die Wolle anderer Schafe. Aber deuuoch sind diese Tiere für den Bewohner des Moors und der Heide unentbehrlich. Denn sie begnügen sich mit der mageren Nahrung der Heide und haben zu Tausenden da noch ihr Futter, wo andere Hausschafe nichts mehr finden. Besonders im Winter würde der Heidebauer andere Schafe nicht ernähren können. Tas Fleisch der Heidschnncken ist schmackhaft und wird oft weit verschickt. Der Schäfer solcher Herden trägt meist einen großen Mantel aus Heid- schuuckeuwolle, den er Haik nennt. Derselbe ist wasserdicht und hält

9. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 46

1880 - Danzig : Axt
46 Ii. Teil. Erdbeschreibung. Länder Asiens. Verbrecher und von Rußland hierher in die Verbannung geschickt sind. Die Nahrungszweige in Sibirien sind: Im Süden Ackerbau und Viehzucht; im Norden Jagd auf Pelztiere (Bär, Eisbär, Fuchs,Hermelin,Vielfraß, Zobel, Dachs); Bergbau auf Gold und Platin im Ural. Im Altaigebirge findet man Gold und Silber. Der Hund und das Renntier folgen dem Menschen bis zum hohen Norden. Städte: Tobolsk und Irkutsk, Hauptstädte. Jekatherinen- burg. Kiachta, an der chinesischen Grenze. Die asiatische Türkei hat ein mildes Klima und ist sehr fruchtbar. Hier gedeihen Südfrüchte, Baumwolle, Datteln, Reis re. Man findet hier den Löwen, Leopard, Schakal und das Kamel. Die Bewohner sind Türken, Griechen und Armenier, a) Kleinasien (Natolien oder die Levante): Kutahia, Hauptstadt. Smyrna, erste Handelsstadt. Skutari. Jsnik, das alte Nieäa. t>) Armenien: Erzerum, Hauptstadt, berühmt durch seine Waffenschmiede, o) Mesopotamien: Diarbekir, Hauptstadt, Bagdad. Im Altertum blühten Ninive und Babylon, ä) Syrien, Phönicien und Palästina. Aleppo, Hauptstadt. Damaskus, „das Auge des Ostens," in einer fruchtbaren Ebene, Mittelpunkt vieler Karawanenstraßen. Jerusalem, Hauptstadt Palästinas. Arabien ist eine Hochebene, hat viele Wüsten und leidet an Wassermangel. Das Klima ist heiß und trocken. Der giftige Wind Samum ist eine Landplage, und wenn er weht, so verhiillen sich die reisenden Araber Mund und Gesicht. Die häufigen Luftspiegelungen in der Wüste zeigen die täuschendsten Bilder von Landschaften, Flüssen, Seeen re. Es gedeihen der Kaffeebaum und die Dattel, welche letztere Obst- und Brotfrucht zugleich ist. Ferner finden wir Weihrauch, Myrrhen und Zuckerrohr. Hier wohnen die Beduinenstämme, deren Stammeshäupter Schecks heißen. Zwar rühmt man deren Gastfreundschaft; jedoch sind sie durch ihre Raublust ein Schrecken der reisenden Kaufleute. Städte: Mekka mit der Kaaba, dem Heiligtum der Muhamedancr. Medina mit Muhameds Grab. Aden, am Meerbusen von Aden. Iran: a) Persien ist ein gebirgiges Land und enthält viele Sandwüsten und Steppen. Auf den Hochebenen herrscht fast immer am Tage trockene Hitze, die mit kühlen und feuchten Nächten abwechselt. In den südlichen Thälern finden wir einen ewigen Frühling Teheran, Hauptstadt, hat im Sommer ein heißes mörderisches Klinia, ist aber im Winter stark bewohnt. Jspahan. Schiras, in paradiesischer Gegend, b) Afghanistan mit der Hauptstadt Kabu l, in herrlicher Gegend, c) Beludschistan mit der Hauptstadt Kelat; das Land wird von räuberischen Nomaden bewohnt. Turan oder Turkestan mit der Hauptstadt Buchära. China ist nächst Rußland das größte Reich der Erde und hat von allen Ländern die größte Bevölkerung. Jedes Fleckchen wird in Kultur genommen, und man findet sogar Wohnungen auf schwimmenden Flößen. Reis, Weizen und Thee tverden in Menge gebaut. Die Chinesen haben schon eher als andere Völker das Schießpulper, Porzellan, den Kompaß und die Sternkunde gekannt. Trotzdem sie aber schon frühe im Besitze einer hohen Kultur standen, sind sie immer auf derselben Stufe stehen geblieben. Die Religion des Confucius, des Fo (Buddhaismus) und des Dalai-Lama sind am meisten verbreitet. Die Länder sind: a) Das eigentliche China. Städte: Peking, Hauptst., 2 Mill. E. Nanking, 1 Mill. E. Cauton, 1 y2 Skitt. E. b) Tibet mit der Hauptstadt Lassa, derresidenz des Dalai-Lama. o) Die kleine Bucharei oder hohe Tartarei mit der Stadt Kasch gar. ü) Die Mongolei umfaßt die Wüste Schamo. Die Bewohner sind Mongolen und führen ein Nomadenleben, e) Die Mandschurei ist ein Küstenland im Norden Chinas, am Amur. f) Die Halb- insel Korea mit der Hauptstadt Kingkitao. , Japan ist ein Jnselreich. Das Land wird fleißig bebaut und liefert Thee, Reis, Seide und Baumwolle. Die Bewohner bekennen sich zur Lehre des Confucius und Buddha. Der oberste Beherrscher des Landes heißt Mikado. Viele Japanesen nehmen jetzt europäische Bildung an. Die größte Insel heißt Nipon. Städte: Tokio oder Aedo, Hauptstadt, 700000 E. Miako. Naugasaki, Hafen. ^Yokohama, Hauptsitz der Europäer in Japan. Ostindien wird durch den bengalischen Meerbusen in Vorder- und Hinterindien ge- schieden. Das Himälayagebirge ist stark bevölkert und hat Waldungen von Walnuß- bäumen, Kastanien, Birken und Nadelhölzern. Singvögel und Papageien beleben die Laub- wälder. In den fruchtbaren Thälern baut man Reis, Baumwolle, Mais, Zuckerrohr und Wein. Die majestätischen Gipfel des Gebirges sind mit Schnee bedeckt und haben ungeheure Gletscher. Wir finden in Indien den Elefanten, das Nashorn, den Löwen, den Tiger, die Baumwolle, das Bambusrohr, Brotfruchtbäume, Diamanten, Gold, Silber rc. Die Ureinwohner sind die Hindus, welche streng in Kasten geschieden sind und die Götter Brahma, Wischnu und Schiwa verehren. Die Priester oder Brahminen bilden die vornehmste

10. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 80

1880 - Danzig : Axt
80 Iii. Teil. Naturgeschichte. Arzenei-, Thee- und Gewürz-Kräuter. Gespinstpflanzen. gerade so wie Ms von einer gebratenen Kartoffel, so befragte er den Gärtner. Dieser sagte ihm, es seien die Knollen, die in der Erde an dem fremden Gewächs gehangen hätten. Da wurde dem Herrn der rechte Gebrauch der Kartoffel erst klar. Er ließ die Knollen sorgfältig sammeln und lud nochmals die Gäste ein. Als dieselben jetzt aber die wahre Frucht kosteten, da konnten sie die Kartoffel nicht genug loben. Die Petersilie ist gewürzyaft und heilsam. — Bekannt sind ferner: Pastinack, Rettig, Zwiebel, Kopfkohl, Gurke, Pfefferkraut, Fenchel, Lavendel, Dill, Rosmarin. 4) Arzenei-, Thee- und Gewürz-Kräuter. Die gemeine Erdbeere trägt dreizählige Blätter, wird in Wäldern, Gebüschen und auf Wiesen gefunden, blüht weiß (rm Mai und Juni). Die jungen getrockneten Blätter geben einen beliebten Thee. Wohl glänzen in des Himmels Höhn, Die Stern und Sonnen wunderschön, Doch auch in diesem Blümlein zart Hat sich mein Vater offenbart. Rückert. Das dreifarbige Veilchen oder Stiefmütterchen blüht vom Mai bis Herbst auf Ackern verschiedenartig. Die Blätter geben einen blutreinigenden Thee. — Der Löwenzahn oder die Butterblume blüht vom Mai bis Oktober in gelber Korb- blüte. Aus den Blättern wird ein bittrer Salat bereitet. — Der wohlriechende Waldmeister wächst in schattigen Wäldern, trägt vom Mai bis Jum eine weiße Rispenblüte. Die Pflanze dient zur Bereitung des Maitranks. — Der Kümmel blüht im Mai und Juni in weißen oder rötlichen Dolden. Der Sanien dient als Gewürz und zur Bereitung eines Branntweins. — Die echte Kamille hat ein weißes Strghlenblümchen mit gelber Scheibe, blüht vorn Juni bis August, wächst häufig auf Ackern. Die Blüten geben den bekannten Thee. Die gemeine Schafgarbe wächst auf Wiesen und Ackerrändern, blüht weiß oder rötlich vom Juni bis Oktober. Die Blätter und Blüten dienen als Thee. —Der schwarze Senf wird angebaut, blüht gelb im Juni und Juli. Aus dem Samen gewinnt man Mehl, welches zu Senfteig, Senfpflaster, Speisesenf rc. verwendet wird. — Der weiße Senf blüht im Juni und Juli, trägt gelben oder braunen Samen. Er wird wie der vorige be- nutzt. — Der gebräuchliche Salbei wird bei uns in Gärten gezogen, blüht blau im Juni und Juli. Die Blätter dienen als Gewürz, zu Thee gegen Halsweh und Nachtschweiße, Skorbut rc. — Der gebräuchliche Baldrian hat gefiederte Blätter, blüht fleischrot im Juni und Juli, ist häufig an Ufern und Wiesen. Die Wurzel giebt ein krampfstillendes und schweißtreibendes Mittel. — Der Wermut hat ein silbergraues Aussehen, blüht gelb vom Juli bis September, riecht widerlich aromatisch, wird zu Liqueuren, Wermutsbieren und als Heilmittel gegen Würmer benutzt. Der Feldthymian oder Quendel hat einen niederliegenden Stengel, eine rote Lippenblüte (Juli—oktober), giebt einen aromatischen Thee. —Die Pfefferminze wird in Gärten gezogen und dient als Thee; das aus ihr gewonnene Öl dient zur Bereitung von Liqueur- und Pfefferminzküchelchen. Die krause Minze hat Blätter mit krausem Rande und dient ebenfalls zu Thee. — Das Tausendgüldenkraut blüht in Dolden vom Juli bis September und wird als Thee gegen Magenschwache gebraucht. — Die gebräuchliche Klette trägt im Juli und August rötliche Blütenköpfe, hat herzförmige unten grünsilzige Blätter. Die Wurzel wird vom Apotheker gebraucht. — Der echte Alant wächst auf feuchten Wiesen und an Gräben, blüht im Juli und August. Die Wurzel ist heilkräftig. — Der Ingwer wächst in Ost- und Westindien; der Wurzelstock dient als Gewürz und wirkt magenstärkend. 5) Gespinstpflanzen. 1) Der Lein oder Flachs hat einen etwa 1 m langen oben ästigen Stengel, trägt lanzettliche Blätter in abwechselnder Stellung, blüht blau im Juli und August, wird überall ans fettem Lande angebaut. Der von den Samen befreite (ausgeraufte) Lein wird ins Wasser gelegt und erhält hier die sogenannte Wasserröste. Darauf wird er gedörrt, geklopft und gebrochen, wodurch bte holzigen und markigen Teile vom Bast entfernt werden. Hierauf folgt das Hecheln, durch welches die Fasern in feine und grobe geschieden werden. Der feine Flachs lvird jetzt anfgesponnen und darauf das Garn zu Leinwand, Battist, Zwillich, Drillich rc. gewebt. Der grobe Flachs wird ebenfalls aufgesponnen und giebt ein grobes Gewebe, Packleinwand rc. Die weniger wertvollen Teile der Jlachsfaser (Werg) werden zu Polsterungen genommen.
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