lien aus, kehren aber nach einer Reihe von Iahren meistens mit dem Erworbenen in
die Heimat zurück.
4. Klima und Pflanzenwelt Chinas. Das Klima Chinas ist im Süden viel heißer
als im Norden, im Osten (in der Nähe des Meeres) milder als im Westen. (Warum?
S. 25.) Daher bebaut man die Felder im nördlichen Teile hauptsächlich mit Weizen
oder Gerste, im südlichen Teile in der Regel mit Reis. Auch Baumwolle und be-
sonders Thee wird hier im Süden in großen Mengen gebaut. China liefert ja nicht
nur den besten, sondern auch den meisten Thee und zwar dreimal so viel als alle
übrigen Theeländer der Erde zusammen. Der auf den Bergen des Südens wachsende
Maulbeerbaum hat eine so großartige Zucht der Seidenraupe bewirkt, daß China mehr
als die Hälfte aller Seide der Erde hervorbringt. (S. auch Naturgesch. „Die Seiden-
raupe" S. 81.)
5. Die Chinesen gehören der mongolischen Rasse an. Die Männer haben durch
die hervorstehenden Backenknochen ein fast eckiges Gesicht erhalten, das der Frauen ist
dagegen auffallend rund. Die Augen sind tief geschlitzt; die Nase ist eingedrückt und
sehr klein. Das Haar wird bis auf einen Büschel ganz und gar abgeschoren, dieser
Büschel aber zu einem meterlangen Zopfe geflochten, auf den jeder Chinese überaus
stolz ist. — Ter Chinese ist sehr arbeitsam, dabei im Essen und Trinken äußerst
mäßig. In Porzellan, Lackarbeiten und Schnitzereien leistet er ganz Vorzügliches, und
Pulver, Kompaß und Buchdruckerkunst waren dem Chinesen früher bekannt als dem
Europäer. Aber der Chinese bleibt beim Alten stehen und schreitet mit der Zeit nicht
vorwärts. Sogar die 1876 erbaute erste Eisenbahn lag lange Zeit unbenutzt da, weil
man fürchtete, durch das Geräusch derselben die Ruhe der Toten zu stören. In neuester
Zeit scheint man jedoch von diesem Glauben zurückgekommen zu sein; denn es sind
bereits mehrere Bahnen im Bau begriffen. — Die Religion der Chinesen ist ein grober
Götzendienst. In prachtvollen Tempeln verehrt das Volk fratzenhafte Götzen, deren
Gunst es durch Opfer zu erlangen sucht; doch verzehrt es das Opfertier selbst. Am
liebsten bringt man den Götzen Huldigungen, die nicht viel kosten: Verbeugungen,
Räucherungen, goldne Papierschnitzel, Paukenschläge u. s. w. In jedem Hause befindet
sich ein Götze, dem die Hausgenossen täglich ihr Anliegen im Gebete vortragen, den
sie aber auch züchtigen, wenn er ihren Wunsch nicht erfüllt. Schon seit vielen Jahren
sind zahlreiche Missionare bemüht, die Lehre Christi hier zu verbreiten. Doch haben
sie einen sehr schweren Stand. Die Priester reizen das Volk häufig gegen sie auf, und
nicht selten werden sie mit Frau und Kind niedergemetzelt.
6. Der Kaiser, von den Chinesen „Sohn des Himmels" genannt, ist der höchste
weltliche und geistliche Herrscher seines Reiches. In den Tempeln sind besondere Altäre
zu seiner Verehrung errichtet. Sein Regiment ist sehr streng, ein Drache auf seiner
Brust das Sinnbild dafür. Die Gefangenen werden durch die grausamsten Folter-
quälen zum Geständnisse gebracht und selbst kleinere Verbrecher gehängt, gepfählt oder
enthauptet. Daneben spielen das Bambusrohr und die Peitsche eine Hauptrolle bei
den Polizisten. (Eine der mildesten Strafen veranschaulicht das Bild S. 86.)
7. Städte. Das außerordentlich stark bevölkerte China hat noch heute die meisten
Millwnenstädte unter allen Ländern der Welt. Im Norden liegt die Hauptstadt des
Landes, Peking (1 Va M.).
Peking hat (wie die meisten chinesischen Städte) die Gestalt eines großen Vier-
ecks, das von einer hohen und 45 km langen Mauer umschlossen wird. Hier residiert
der Kaiser, der „Sohn des Himmels", in seinem Palaste, dem „ruhigen Himmels-
gebiete"; hier auch liegt das „heilige Feld", das der Kaiser selbst beackert. In den
schmutzigen, uugepflasterten Straßen der Stadt sehen wir neben hohen öffentlichen Ge-
bänden viele einstöckige Holzhäuser, deren kleine Fenster gewöhnlich mit Papier oder
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Chinas Chinas China China China Peking Va_M. Peking
Thäler und Abhänge der Gebirge sind von den fleißigen Bewohnern wohl angebaut
und voller Dörfer und Städte. Auf den Anhöhen wird Thee, in den Thälern Reis
und Baumwolle gebaut. Auf der Insel Nippon liegt die Hauptstadt des Landes,
Tokio (1 M.); in ihr wohnt der Kaiser. Von hier führt eine Eisenbahn nach dem
Hafenorte Iokohama.
2. Die Japaner sind das rührigste Volk Asiens. In vielen Dingen besitzen sie
außerordentliches Geschick. So bereiten sie aus dem Baste des Papiermaulbeerbaums
ein Papier, aus dem sich wasserdichte Überzieher, Regenschirme, Taschentücher:c. her-
stellen lassen. Ihre Seidenzenge sind von solcher Feinheit, daß eine vornehme Frau
wohl an 20 Gewänder davon übereinander zieht, ohne sich zu entstellen. Die zier-
lichen Holzwaaren werden mit einem Lack überzogen, der so dauerhaft ist, daß ihn die
heißeste Flüssigkeit nicht angreift. Das Fleisch der Haustiere wird nicht gegessen, da
die Religion das Schlachten derselben verbietet. Auch Milch trinken die Japaner nicht,
weil ihnen dieselbe als „weißes Blut" Ekel erregt. — In neuester Zeit nehmen die
Japaner in vielen Dingen europäische Kultur an, bauen Eisenbahnen, legen Tele-
graphen an, kleiden und bewaffnen ihre Soldaten nach Art der Europäer, errichten
Volksschulen :c. In ihren Tempeln verehren sie noch immer fratzenhafte Götzen;
seitdem aber der Kaiser das Verbot gegen die christliche Lehre aufgehoben hat, breitet
sich diese allmählich immer weiter aus.
Afrika.
1. Bodengestalt und Bewässerung. Afrika ist dreimal so groß wie Europa, von
dem es durch das mittelländische Meer geschieden ist, hat aber nur 200 M. E. Mit
Asien hängt Afrika durch die Landenge von Suez zusammen. Dieselbe wird jetzt
von einem Kanal durchschnitten, welcher die Verbindung des mittelländischen Meeres
mit dem roten Meere herstellt und dadurch den Seeweg von Europa nach Asien er-
heblich gegen früher verkürzt. Afrika ist wenig gegliedert; daher hält es sehr schwer,
in das Innere einzudringen. Der ganze Erdteil ist nämlich vorherrschend Hochebene,
die von höheren Randgebirgen umgeben ist. (Atlas, Konggebirge, Kamerun-
gebirge, süd- und ostafrikanisches Hochland, Alpenland von Habesch:c.)
Da, wo die Flüsse die Randgebirge durchbrechen und zum Küstensaum abfallen,
entstehen Stromschnellen oder Wasserfälle, welche die Schiffahrt in das Innere geradezu
unmöglich machen. Das gilt vom Senegal. Gambia, Kongo, Oranje und
Sambesi, und nur Niger und Nil sind in ihrem langen Unterlause schiffbar. In
den muldenförmigen Einsenkungen der Hochebenen, wo dem Wasser der Abfluß fehlt,
haben sich vielfach Seen gebildet, wie z. B. der Tsad-, Victoria- und Albertsee!
2. Klima. Afrika liegt mit mehr als 2/3 seiner Ländermasse zwischen den beiden
Wendekreisen, also in der heißen Zone. Und doch ist es in den hier gelegenen Länder-
strichen noch nicht einmal am heißesten. Die größte Hitze herrscht vielmehr in den
Ländern, die etwas nördlich vom nördlichen Wendekreise gelegen sind: in der Sahara,
in Oberägypten und Nubien. Diese Länder entbehren nämlich jahraus, jahrein des
erfrischenden Regens und werden obendrein noch von heißen Glutwinden ausgedörrt.
In der heißen Zone selbst dagegen wird die Hitze durch häufige Gewitterregen etwas
gemildert, die sich hauptsächlich dann einstellen, wenn die Sonne ihren höchsten Stand
über dem betreffenden Lande einnimmt. Südlich vom Wendekreis des Steinbocks findet
sich noch ein regenloser Landstrich, die Wüste Kalahari. Die Südspitze dagegen sowie
auch die Nordspitze Afrikas liegen in der Zone des Winterregens.'
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Tokio Asiens Afrika Afrika Europa Afrika Suez Europa Asien Afrika Senegal Gambia Niger Afrika Sahara Oberägypten Nubien Afrikas
land; die Bewohner drängen sich daher in dem sehr fruchtbaren Nilthale zusammen.
Dasselbe ist ein einziges Saatfeld, ohne Wiese und Wald, und nur selten durch kleine
Dattelhaine unterbrochen. Hier im Nilthale wurden die Menschen schon früh seßhaft;
denn der durch die Überschwemmung gedüngte Boden lohnte die Arbeit des Ackerbauers
sehr reichlich. Die Überschwemmungen zwangen auch frühzeitig dazu, auf erhöhten
Stellen feste Wohnungen anzulegen, zu denen man aber, da es an Holz fehlte, Thon-
erde nahm. So erklärt sich die frühe Kultur Ägyptens. Die jetzigen Bewohner
Ägyptens heißen Fellachen (d. h. Pflüger), wenn sie Muhamedaner, Kopten, wenn sie
Christen sind. Der Beherrscher Ägyptens führt den Titel Chedive [chebitü]. Er ist
jedoch dem türkischen Sultan tributpflichtig. Die bedeutendste Hafenstadt ist Alexandria
(230 T.), von Alexander d. Gr. erbaut; die Hauptstadt des Landes aber Kairo [fciro]
(375 T.), am Beginne des Nildeltas gelegen. (Unter der Herrschaft Ägyptens steht
auch das weiter südlich am Nil liegende Nubien. Der ägyptische Sudan mit der
Hauptstadt Chartum hat sich von Ägypten losgerissen.)
39. Nbessinien. (Doppelt so groß wie Preußen — 3 M.)
1. Abessinien umfaßt das mächtige Alpenland von Habesch, dessen Gipfel
zum Teil mit Schnee bedeckt sind. Obgleich in der heißen Zone gelegen, herrscht doch
auf den Hochebenen ein mildes Klima (S. 6) wie etwa in Südeuropa, und man findet
hier oben Klee- und Weizenfelder, Schaf- und Rinderherden gerade wie bei uns. In
den tiefer gelegenen Wäldern gedeihen die schönsten Südfrüchte, und der Kaffee (der
von der im Süden gelegenen Landschaft Kaffa seinen Namen erhalten hat) wächst an
vielen Stellen des Landes wild. Die Wälder bergen noch Elefanten, und in den
Flüssen und Sümpfen hausen Nashörner, Flußpferde und Krokodile.
2. Die Abesfinier haben schon im 4. Jahrhundert das Christentum angenommen,
doch sind sie im höchsten Grade abergläubisch und unwissend. Die einzige Münze des
Landes ist der Theresienthaler (4 Ji), der in Ostreich geprägt wird und stets die
Jahreszahl 1780 trägt. Hat man für weniger als für einen solchen Thaler Waren
eingekauft, so erhält man für das noch fehlende Geld irgend eine andere Ware, im
Süden des Landes aber fußlange Salzstücke anstatt des kleinen Geldes.
31. Die Berberei.
Die Berberei umfaßt die Länder Nordafrikas von Ägypten bis zum atlantischen
Ocean. Im Nordwesten erhebt sich hier (bis zu 3500 m) das Atlasgebirge. Das-
selbe ist gut bewässert und daher überall mit üppigen Wäldern bedeckt. In seinem
Innern umschließt das Gebirge eine wüste Hochebene, die sehr regenarm ist. Die
wenigen Flüsse, welche das Gebirge in diese Hochebene sendet, verschwinden im Sommer
im Sande, im Winter aber (zur Regenzeit) bilden sich große Seen, die jedoch bald
wieder austrocknen und große Salzsümpfe hinterlassen. An Tieren finden wir in der
Berberei den Löwen und die Hyäne, und während des Winters verweilen hier in Nord-
afrika auch viele unfrer Zugvögel. — Die Bewohner dieser Staaten sind meist ara-
bischer Abkunft und unterscheiden sich in Berber und Kabylen. Da sie früher auf
dem Mittelmeere Seeräuberei trieben, so hat man ihre Staaten auch „Raubstaaten"
genannt. Es sind folgende:
a. Tripolis, eine türkische Provinz, mit der Hauptstadt Tripoli. Bon hier
aus geht eine wichtige Karawanenstraße durch die Sahara.
b. Tunis, das eigentliche Afrika der Römer, wird von einem Bey (Statthalter)
regiert, der seinen Wohnsitz in Tunis hat und unter dem Schutze Frankreichs steht.
In der Nähe von Tunis liegt die Stätte des alten Karthago.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Alexander_d Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Alexandria Kairo Nubien Südeuropa Christentum Nordafrikas Nord-
afrika Tripolis Tripoli Afrika Tunis Frankreichs Tunis Karthago
schleichen den Thälern der Mitte zu, wo sie langsam verdunsten. Dadurch entstehen
große Schilfsümpfe oder stellenweise (durch Auslaugung des salzhaltigen Bodens)
Salzsümpfe. Nur die niedrigen Küsten sowie die sie umgrenzenden Bergabhänge sind
gut bewässert und daher ungemein fruchtbar. Hier gedeihen Wein, Südfrüchte und
Baumwolle aufs schönste, und in den Wäldern sindet man immergrüne Eichen sowie
Johannisbrot- und Maulbeerbäume. An Tieren besitzt Kleinasien außer unsern Haus-
tieren noch das einhöckerige Kamel, den Büffel und die Angoraziege. In den Hoch-
ebenen, wo sich die Bewohner größtenteils von Schafzucht nähren, schweifen Wölfe,
Hyänen und Bären umher. In den Randgebirgen des Westens wird viel Meerschaum,
an der Westküste viel Badeschwamm gefunden. Hauptorte sind Smyrua (150 T.,
wichtigste Handelsstadt der ganzen asiatischen Türkei) und Skutari (asiatische Vor-
stadt von Konstantinopel).
b. Syrien mit Palästina. Zwischen der Ostküste des mittelländischen Meeres
und Arabien zieht sich eine dürre Kalkplatte hin, die durch eine große Erdspalte (das
Ghor) in einen westlichen und in einen östlichen Teil geschieden wird. Beide Teile
dieser Kalkplatte nimmt das Land Syrien ein. Das Ghor wird nach N. zu an seinen
Rändern von hohen Gebirgen umsäumt. Den westlichen Rand nimmthier der Libanon,
den östlichen der Antilibanon mit dem Hermon ein. Die Hauptstadt Syriens ist
Damaskus (150 T.), in einer reich bewässerten und daher sehr fruchtbaren Ebene.
Der wichtigste Handelshafen ist jetzt Beirut. Der schmale, sandreiche Küstenstrich
zwischen dem mittelländischen Meere und dem Libanon war das alte Phönizien. Die
ehemals so berühmten Hauptstädte dieses Landstriches, Tyrus und Sidon, sind jetzt
zu ärmlichen Flecken herabgesunken. Den südlichen Teil Syriens bildet Palästina,
das ehemalige „gelobte Land" der Kinder Israel.
1. Palästina, das Land Kanaan, war ehemals ein Land, „darinnen Milch und
Honig floß", weshalb es auch möglich war, daß in dem kleinen Lande fünf Millionen
Menschen leben konnten. Jetzt aber ist die Pracht des Landes verschwunden. Durch
Kriege, Erdbeben — ganz besonders aber durch die Raubgier der türkischen Paschas
— ist das Land in Elend versunken, und nur räuberische Beduinen durchziehen das-
selbe mit ihren Pferden, Kamelen und Ziegen. Die Berge sind entwaldet und daher
auch die Bäche versiegt. Auf den weiten Auen wachsen Dornen und Disteln, und
unter den Schutt- und Trümmerhaufen der zerfallenen Dörfer hausen Schakale, Wölfe
und Panther.
2. Der Jordan. Der Hauptfluß Palästinas ist der Jordan. Er entspringt auf
dem Hermon und fließt in einem fruchtbaren Thale — der Fortsetzung des Ghor
— nach Süden. In seinem Laufe durchströmt er zunächst den schlammigen, schils-
bewachsenen See Merom (in welchem man zur trockenen Jahreszeit Reis erntet) und
dann den stschreichen, ringsum von Bergen eingeschlossenen See Genezareth. Endlich
aber strömt er durch sein sehr erweitertes Thal dem toten Meere zu.
3. Das tote Meer, der tiefste Abgrund der Erde, liegt 3ö4 m tiefer als der
Wasserspiegel des mittelländischen Meeres in einem surchtbar heißen Gebirgskessel und
ist ringsum von Kreidefelsen mit tiefen, vom Regen durchfurchten Schluchten umgeben.
Das Wasser des Sees enthält etwa 25 Procent feste Bestandteile (Salze ?c.) und hat
daher einen bittern, salzigen Geschmack. Kein Mensch, kein Tier mag davon trinken,
und weder Fisch noch Muschel kann in ihm leben. Wer sich in dem See badet,
wird von dem Wasser fast in die Höhe gehoben und schwimmt wie ein Stück Holz
auf demselben. Einen Abfluß hat der See nicht, er entleert sich nur durch Verdunstung,
daher der starke Salzgehalt des Wassers. Die Schluchten in der Umgebung des Sees
sind zum Teil mit grünem Gesträuch bewachsen und von Enten, Reihern, Hasen,
Gazellen u. a. Tieren bewohnt. Auf den Bergen im Norden des Sees sindet man
die Rose von Jericho, deren Zweige sich im trocknen Zustande zu einer Kugel zusam-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Palästina
Extrahierte Ortsnamen: Johannisbrot- Kleinasien Konstantinopel Syrien Syriens Damaskus Tyrus Syriens Israel Kanaan Palästinas Jordan Jericho
Ii
— 86 —
Ein chinesischer Verbrecher.
De^ Übelthäter hat etwas Obst gestohlen. Zur Strafe läßt ihm die Polizei die Hände binden,
durch die Ohrläppchen kleine Fähnchen stecken und ihn so durch die Straßen führen. Voran
geht ein Polizist, der mit dem Hammer gegen ein Messingbccken schlägt, um die Leute aufmerksam
zu machen. Dann folgt ein zweiter mit einer Tafel, auf welcher der Name und das Vergehen
des Bösewichts geschrieben steht. Den Zug beschließt ein dritter Polizist mit der Peitsche.
durchsichtigen Muschelschalen versehen sind. — Nördlich von Peking zieht die 2000 km
lange chinesische Mauer vorüber. Diese wurde vor 2000 Iahren zum Schutze gegen
feindliche Tatarenhorden errichtet. Da sie aber gegenwärtig inmitten des Reiches
liegt, läßt man sie in Verfall geraten. Der von Peking nach Süden führende über
1000 km lange Kaiserkanal verbindet alle nach Osten strömenden Flüsse zu einem
großartigen Kanalsysteme, das aber infolge der Küstendampfschiffahrt teilweise verschilft
und verfällt.
Am Iangtsekiang liegt Nanking (x/a M.) mit großen Baumwollenfabriken, in
denen das gelbe Baumwollenzeug (Nanking) angefertigt wird. Weiter südlich die
Hafenstadt Schanghai und im Süden an einer weiten Meeresbucht Kanton (11/a M.),
wo ganze Häuserreihen auf dem Wasser schwimmen. An der Ostseite dieser Meeres-
bucht liegt die von den Engländern besetzte Felseninsel Hongkong mit Victoria,
dem wichtigsten Hafen des südlichen Chinas.
28. (Etwas größer als Preußen — 26 M.)
1. Japan, gleich England ein Inselreich, besteht aus vier großen und vielen kleinen
Inseln. Die Gebirge nehmen einen großen Teil der Inseln ein, auch findet man viel
steinigen Boden und kahle Felseninseln. Der Schrecken Japans aber sind die vielen
feuerspeienden Berge, die oft große Verheerungen anrichten. So wurde 1856 Iedo
(jetzt Tokio genannt) so furchtbar verheert, daß 40 000 Menschen dabei ihren Tod
fanden. Die Häuser sind der Erdbeben wegen selbst in den Städten nur 1—2 Stock
hoch und ganz aus Holz erbaut. Japan hat ein Klima wie etwa Südeuropa. Die
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Victoria
Extrahierte Ortsnamen: Peking Peking Nanking x/a_M. Nanking Schanghai 11/a_M. Hongkong Chinas Japan England Japans Tokio Japan Südeuropa
c. Algerien, ehemals Numidien (Nomadenland) genannt, steht seit 1830 unter
französischer Herrschaft. Die Kultur des Bodens wird durch künstliche Bewässerung immer
ergiebiger. Man erntet Reis, Baumwolle, Zuckerrohr, und auch Tabak und Wein werden
mit Erfolg angebaut. Der Boden ist stellenweis so außerordentlich fruchtbar, daß ein
einziges Weizenkorn schon 150, ein einziges Gerstenkorn sogar schon 300 Ähren hervor-
gebracht hat. Gemüse, besonders Blumenkohl, ist dort im Januar und Februar schon
sehr weit gediehen und wird vielfach über Marseille nach Frankreich und Deutschland
eingeführt. Die Hauptstadt Algier hat etwa 50 000 Einwohner. Aus den ver-
schiedenen einheimischen Völkern haben die Franzosen die Turkos- und Zuavenregi-
menter gebildet.
d. Marokko wurde im Altertum nach dem heimischen Gebirgsvolk der Mauren
„Mauretanien" genannt. Es ist ein höchst fruchtbares Land, das mit Hilfe künstlicher
Bewässerung überreich an Getreide, Olivenöl und Baumfrüchten sein könnte. Unter
der Gewaltherrschaft seines Sultans und dessen Beamten ist aber das Land sehr herab-
gekommen. Die Bewohner sind alle eifrige Muhamedaner. Sobald sich ein Christ
oder Jude auf der Straße sehen läßt, spuckt man vor ihm aus und schimpft ihn einen
„ungläubigen Hund". Der Sultan wohnt abwechselnd in Fes und Marokko.
32. Die Sahara.
Die Sahara, die größte Wüste der Erde, ist fast so groß als ganz Europa. Lange
Zeit stellte man sich dieselbe als ein endloses Sandmeer vor. Das ist sie aber nur
zum kleinsten Teile. Der weitaus größere Teil enthält weite Sandstein-Hochebenen,
die stellenweise mit Kiesel- und Felsgestein angefüllt sind. Ja, man findet hier sogar
gänze Gebirge, die an Ausdehnung den Alpen gleichkommen und an Höhe das Riesen-
gebirge übertreffen. Aber die Berge sind meistens kahl und bestehen aus dunklem,
schwarzem Felsgestein, das nur an wenigen Stellen mit frischem Grün geschmückt ist.
Selten entquillt dem Gebirge ein Bach, und wo es geschieht, da verdunstet er bald
oder versickert im Saude. Die Entstehung der Wüste ist hauptsächlich auf zwei Ur-
Wüstenstnrm in der Sahara.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Ortsnamen: Algerien Marseille Frankreich Deutschland Algier Marokko Altertum Marokko Europa Sahara
fachen zurückzuführen: auf ihre Regenarmut und ihre große Hitze. In der Sahara
vergehen Jahre, ehe einmal ein Gewitter die heiße Luft und den brennenden Boden
kühlt. Der Sand ist oft so heiß, daß man Eier darin kochen kann, und die Luft-
wärme steigt an manchen Tagen bis aus 40° R. Am Tage strahlt der heiße Fels-
oder Sandboden eine erstickende Hitze aus; in der Nacht dagegen, wo kein Nebel, kein
Gewölk die Ausstrahlung der Wärme verhindert (Naturl. S. 24), kühlt der Boden
sich oft so bedeutend ab, daß sich Eis bildet und die Reisenden gezwungen sind, ein
Lagerfeuer anzuzünden.
Mehr fast noch als die Hitze belästigt den Wüstenreisenden der fast beständig
wehende Nordost, der so heiß und trocken ist, daß er bei Mensch und Tier einen un-
auslöschlichen Durst hervorruft und alles Grün versengt. Zuweilen wird er zum Glut-
stürm (Samum), der gewöhnlich nur einige Stunden, selten 1—2 Tage anhält. Dann
ist die Luft zum Feuer, der Mittag zur finstern Nacht geworden. Das Blut tritt
Menschen und Tieren aus Mund und Nase, Augen und Ohren, und nicht selten
werden ganze Karawanen unter den Sandwolken dieses Orkanes begraben. — In den
tiefsten muldenförmigen Einrenkungen detwüste tritt das unterirdische Wasser stellen-
weise bis auf 2—3 m nahe an die Oberfläche heran. Hier in den sogenannten Oasen
(= Wohnungen) ist daher der Boden recht fruchtbar und gedeihen Mais, Südfrüchte
und hauptsächlich Datteln. Die Oasen sind auch daher die einzigen bewohnbaren
Stätten der Sahara und die Ruhepunkte der Karawanen, mit denen die Oasenbewohner
vielfach Handel treiben.
33. Der Sudan.
1. Südlich von der Sahara — bis zum Äquator hin — breitet sich der Sudan,
das Land der Schwarzen, aus. Fast das ganze Gebiet ist Hochland. In einer Ein-
senkuug desselben liegt der Tsadsee.
2. Klima, Pflanzen- u. Tierwelt. Mit Entzücken betritt der Wanderer, der monate-
lang die dürre Sahara durchreiste, die schattigen Wälder des fruchtbaren Sudanlandes.
Zwar ist es auch hier des Mittags oft unerträglich heiß, aber die halbjährlich nieder-
strömenden Regen erzeugen eine Fruchtbarkeit des Bodens und einen üppigen Pflanzen-
wuchs, der uns wahrhaft in Erstaunen setzt. Hier ist die Heimat des riesenhaften
Brotbaumes, dessen Stamm nicht selten einen Umfang von 18—20 m hat. Hier
auch finden wir die riesige Ölpalme, deren Blattstiele zum Häuserbau verwendet werden
und aus deren pflaumenähnlichen Früchten man das Palmöl, den wichtigsten Han-
delsartikel Afrikas, gewinnt. (In Europa wird dieses Öl zur Seifenbereitung be-
nutzt.) In den dichten Wäldern sind Ebenholz-, Weihrauch-, Gummi-, Kautschuk-,
Butterbäume u. v. a. durch Schlingpflanzen zu einem undurchdringlichen Dickicht ver-
bunden. Hier hausen Elefanten, Nashörner, Löwen, Gorillas, Giraffen :c., und in
den Seen und Flüssen tummeln sich Flußpferde und Krokodile.
3. Die Bewohner des Sudans sind die Neger. Sie sind kräftig gebaut, haben
eine schwarzbraune Farbe, krauses, wolliges Haar und dicke, wulstige Lippen. Ihre
Kleidung besteht aus einem Streifen Baumwollenzeug, den sie sich um den Leib
schlingen. Am liebsten schmücken sie sich mit Glasperlen, Federn, Muscheln :c. Sie
treiben Viehzucht und Ackerbau; ihre Nahrung besteht aus Hirse, Mais :c. Einige
Negerstämme verzehren sogar noch Menschen. Der Religion nach sind sie fast alle
Heiden. Sie fürchten eine Menge Geister, die auf der Erde hausen und ihnen Schaden
zufügen wollen. Zum Schutze gegen dieselben sowie gegen Krankheiten, Dürreic. holt
man sich vom Zauberer einen Fetisch. Das ist eine Figur aus Holz, Thon, Stein :c.
Erweist sich der Fetisch nicht mächtig genug gegen das Übel, so wirft man ihn fort
und holt sich einen andern. — Die Herrscher in den zahlreichen Negerstaaten sind
meistens unumschränkte Herren über Leben und Eigentum ihrer Unterthanen.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordost Sahara Afrikas Europa Sudans
— 8 —
jetzt auf den Äckern. Sie werden zu Taneu, Bindfaden, Segeltuch
und Leinewand verarbeitet. Tas Weben geschieht teils in Fabriken,
teils besorgt es der Bauer auf seinem eigenen Webstuhl.
Obstbäume (Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen n. f. w.)
haben wir überall, aber wir könnten noch weit mehr anpflanzen.
In anderen Ländern verdient der Landmann viel mehr Geld mit
dem Obstbau als bei uns.
Beeren ob st, besonders Bickbeeren, Kronsbeeren und Wach-
holderbeeren wachsen auf unfern Bergen und in der Heide wild.
.Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren und Erdbeeren werden
überall in den Gärten gezogen.
3. Unsere nützlichen Haustiere.
Unsere Viehzucht ist ziemlich bedeutend, wird aber doch von
den anderen Regierungsbezirken unserer Provinz übertroffen. Am
wichtigsten ist die Schweinezucht und der Handel mit Schinken
nud Speck. 'Dann kommt die R i n d v i e h z u ch t, und in den Heide-,
Sand- und Moorgegenden die Schafzucht. Recht zahlreich sind
hier noch immer die sogenannten Heidschnncken.
Heidschnuckcn.
Tie 5) e i d s ch n n ck e ist von allen Schafarten die kleinste und
genügsamste. Ihre schwarze, braune oder graue Wolle ist hart
und zottig und nicht so wertvoll wie die Wolle anderer Schafe.
Aber deuuoch sind diese Tiere für den Bewohner des Moors und
der Heide unentbehrlich. Denn sie begnügen sich mit der mageren
Nahrung der Heide und haben zu Tausenden da noch ihr Futter, wo
andere Hausschafe nichts mehr finden. Besonders im Winter würde
der Heidebauer andere Schafe nicht ernähren können. Tas Fleisch
der Heidschnncken ist schmackhaft und wird oft weit verschickt. Der
Schäfer solcher Herden trägt meist einen großen Mantel aus Heid-
schuuckeuwolle, den er Haik nennt. Derselbe ist wasserdicht und hält
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
46 Ii. Teil. Erdbeschreibung. Länder Asiens.
Verbrecher und von Rußland hierher in die Verbannung geschickt sind. Die Nahrungszweige
in Sibirien sind: Im Süden Ackerbau und Viehzucht; im Norden Jagd auf Pelztiere (Bär,
Eisbär, Fuchs,Hermelin,Vielfraß, Zobel, Dachs); Bergbau auf Gold und Platin im Ural. Im
Altaigebirge findet man Gold und Silber. Der Hund und das Renntier folgen dem Menschen
bis zum hohen Norden. Städte: Tobolsk und Irkutsk, Hauptstädte. Jekatherinen-
burg. Kiachta, an der chinesischen Grenze.
Die asiatische Türkei hat ein mildes Klima und ist sehr fruchtbar. Hier gedeihen
Südfrüchte, Baumwolle, Datteln, Reis re. Man findet hier den Löwen, Leopard, Schakal und
das Kamel. Die Bewohner sind Türken, Griechen und Armenier, a) Kleinasien (Natolien
oder die Levante): Kutahia, Hauptstadt. Smyrna, erste Handelsstadt. Skutari. Jsnik,
das alte Nieäa. t>) Armenien: Erzerum, Hauptstadt, berühmt durch seine Waffenschmiede,
o) Mesopotamien: Diarbekir, Hauptstadt, Bagdad. Im Altertum blühten Ninive
und Babylon, ä) Syrien, Phönicien und Palästina. Aleppo, Hauptstadt. Damaskus,
„das Auge des Ostens," in einer fruchtbaren Ebene, Mittelpunkt vieler Karawanenstraßen.
Jerusalem, Hauptstadt Palästinas.
Arabien ist eine Hochebene, hat viele Wüsten und leidet an Wassermangel. Das Klima
ist heiß und trocken. Der giftige Wind Samum ist eine Landplage, und wenn er weht, so
verhiillen sich die reisenden Araber Mund und Gesicht. Die häufigen Luftspiegelungen in
der Wüste zeigen die täuschendsten Bilder von Landschaften, Flüssen, Seeen re. Es gedeihen
der Kaffeebaum und die Dattel, welche letztere Obst- und Brotfrucht zugleich ist. Ferner
finden wir Weihrauch, Myrrhen und Zuckerrohr. Hier wohnen die Beduinenstämme, deren
Stammeshäupter Schecks heißen. Zwar rühmt man deren Gastfreundschaft; jedoch sind
sie durch ihre Raublust ein Schrecken der reisenden Kaufleute. Städte: Mekka mit der
Kaaba, dem Heiligtum der Muhamedancr. Medina mit Muhameds Grab. Aden, am
Meerbusen von Aden.
Iran: a) Persien ist ein gebirgiges Land und enthält viele Sandwüsten und Steppen.
Auf den Hochebenen herrscht fast immer am Tage trockene Hitze, die mit kühlen und feuchten
Nächten abwechselt. In den südlichen Thälern finden wir einen ewigen Frühling Teheran,
Hauptstadt, hat im Sommer ein heißes mörderisches Klinia, ist aber im Winter stark bewohnt.
Jspahan. Schiras, in paradiesischer Gegend, b) Afghanistan mit der Hauptstadt Kabu l,
in herrlicher Gegend, c) Beludschistan mit der Hauptstadt Kelat; das Land wird von
räuberischen Nomaden bewohnt.
Turan oder Turkestan mit der Hauptstadt Buchära.
China ist nächst Rußland das größte Reich der Erde und hat von allen Ländern die
größte Bevölkerung. Jedes Fleckchen wird in Kultur genommen, und man findet sogar
Wohnungen auf schwimmenden Flößen. Reis, Weizen und Thee tverden in Menge gebaut.
Die Chinesen haben schon eher als andere Völker das Schießpulper, Porzellan, den Kompaß
und die Sternkunde gekannt. Trotzdem sie aber schon frühe im Besitze einer hohen Kultur
standen, sind sie immer auf derselben Stufe stehen geblieben. Die Religion des Confucius,
des Fo (Buddhaismus) und des Dalai-Lama sind am meisten verbreitet. Die Länder sind:
a) Das eigentliche China. Städte: Peking, Hauptst., 2 Mill. E. Nanking, 1 Mill. E.
Cauton, 1 y2 Skitt. E. b) Tibet mit der Hauptstadt Lassa, derresidenz des Dalai-Lama.
o) Die kleine Bucharei oder hohe Tartarei mit der Stadt Kasch gar. ü) Die Mongolei
umfaßt die Wüste Schamo. Die Bewohner sind Mongolen und führen ein Nomadenleben,
e) Die Mandschurei ist ein Küstenland im Norden Chinas, am Amur. f) Die Halb-
insel Korea mit der Hauptstadt Kingkitao.
, Japan ist ein Jnselreich. Das Land wird fleißig bebaut und liefert Thee, Reis, Seide
und Baumwolle. Die Bewohner bekennen sich zur Lehre des Confucius und Buddha. Der
oberste Beherrscher des Landes heißt Mikado. Viele Japanesen nehmen jetzt europäische
Bildung an. Die größte Insel heißt Nipon. Städte: Tokio oder Aedo, Hauptstadt,
700000 E. Miako. Naugasaki, Hafen. ^Yokohama, Hauptsitz der Europäer in Japan.
Ostindien wird durch den bengalischen Meerbusen in Vorder- und Hinterindien ge-
schieden. Das Himälayagebirge ist stark bevölkert und hat Waldungen von Walnuß-
bäumen, Kastanien, Birken und Nadelhölzern. Singvögel und Papageien beleben die Laub-
wälder. In den fruchtbaren Thälern baut man Reis, Baumwolle, Mais, Zuckerrohr und
Wein. Die majestätischen Gipfel des Gebirges sind mit Schnee bedeckt und haben ungeheure
Gletscher. Wir finden in Indien den Elefanten, das Nashorn, den Löwen, den Tiger,
die Baumwolle, das Bambusrohr, Brotfruchtbäume, Diamanten, Gold, Silber rc. Die
Ureinwohner sind die Hindus, welche streng in Kasten geschieden sind und die Götter
Brahma, Wischnu und Schiwa verehren. Die Priester oder Brahminen bilden die vornehmste
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Ortsnamen: Asiens Sibirien Irkutsk Kleinasien Smyrna Armenien Mesopotamien Bagdad Altertum Ninive Syrien Aleppo Damaskus Jerusalem Mekka Medina Persien Afghanistan Buchära China China Peking Nanking Tibet Mongolei Chinas Korea Japan Buddha Tokio Japan Ostindien Hinterindien Indien
80 Iii. Teil. Naturgeschichte. Arzenei-, Thee- und Gewürz-Kräuter. Gespinstpflanzen.
gerade so wie Ms von einer gebratenen Kartoffel, so befragte er den Gärtner.
Dieser sagte ihm, es seien die Knollen, die in der Erde an dem fremden Gewächs
gehangen hätten. Da wurde dem Herrn der rechte Gebrauch der Kartoffel erst klar.
Er ließ die Knollen sorgfältig sammeln und lud nochmals die Gäste ein. Als dieselben
jetzt aber die wahre Frucht kosteten, da konnten sie die Kartoffel nicht genug loben.
Die Petersilie ist gewürzyaft und heilsam. — Bekannt sind ferner: Pastinack, Rettig,
Zwiebel, Kopfkohl, Gurke, Pfefferkraut, Fenchel, Lavendel, Dill, Rosmarin.
4) Arzenei-, Thee- und Gewürz-Kräuter.
Die gemeine Erdbeere trägt dreizählige Blätter, wird in Wäldern, Gebüschen
und auf Wiesen gefunden, blüht weiß (rm Mai und Juni). Die jungen getrockneten
Blätter geben einen beliebten Thee.
Wohl glänzen in des Himmels Höhn,
Die Stern und Sonnen wunderschön,
Doch auch in diesem Blümlein zart
Hat sich mein Vater offenbart. Rückert.
Das dreifarbige Veilchen oder Stiefmütterchen blüht vom Mai bis Herbst
auf Ackern verschiedenartig. Die Blätter geben einen blutreinigenden Thee. — Der
Löwenzahn oder die Butterblume blüht vom Mai bis Oktober in gelber Korb-
blüte. Aus den Blättern wird ein bittrer Salat bereitet. — Der wohlriechende
Waldmeister wächst in schattigen Wäldern, trägt vom Mai bis Jum eine weiße
Rispenblüte. Die Pflanze dient zur Bereitung des Maitranks. — Der Kümmel
blüht im Mai und Juni in weißen oder rötlichen Dolden. Der Sanien dient als
Gewürz und zur Bereitung eines Branntweins. — Die echte Kamille hat ein
weißes Strghlenblümchen mit gelber Scheibe, blüht vorn Juni bis August, wächst
häufig auf Ackern. Die Blüten geben den bekannten Thee.
Die gemeine Schafgarbe wächst auf Wiesen und Ackerrändern, blüht weiß oder
rötlich vom Juni bis Oktober. Die Blätter und Blüten dienen als Thee. —Der schwarze
Senf wird angebaut, blüht gelb im Juni und Juli. Aus dem Samen gewinnt man Mehl,
welches zu Senfteig, Senfpflaster, Speisesenf rc. verwendet wird. — Der weiße Senf
blüht im Juni und Juli, trägt gelben oder braunen Samen. Er wird wie der vorige be-
nutzt. — Der gebräuchliche Salbei wird bei uns in Gärten gezogen, blüht blau im Juni
und Juli. Die Blätter dienen als Gewürz, zu Thee gegen Halsweh und Nachtschweiße,
Skorbut rc. — Der gebräuchliche Baldrian hat gefiederte Blätter, blüht fleischrot im
Juni und Juli, ist häufig an Ufern und Wiesen. Die Wurzel giebt ein krampfstillendes
und schweißtreibendes Mittel. — Der Wermut hat ein silbergraues Aussehen, blüht gelb
vom Juli bis September, riecht widerlich aromatisch, wird zu Liqueuren, Wermutsbieren
und als Heilmittel gegen Würmer benutzt.
Der Feldthymian oder Quendel hat einen niederliegenden Stengel, eine rote
Lippenblüte (Juli—oktober), giebt einen aromatischen Thee. —Die Pfefferminze wird in
Gärten gezogen und dient als Thee; das aus ihr gewonnene Öl dient zur Bereitung von
Liqueur- und Pfefferminzküchelchen. Die krause Minze hat Blätter mit krausem Rande
und dient ebenfalls zu Thee. — Das Tausendgüldenkraut blüht in Dolden vom Juli bis
September und wird als Thee gegen Magenschwache gebraucht. — Die gebräuchliche Klette
trägt im Juli und August rötliche Blütenköpfe, hat herzförmige unten grünsilzige Blätter.
Die Wurzel wird vom Apotheker gebraucht. — Der echte Alant wächst auf feuchten Wiesen und
an Gräben, blüht im Juli und August. Die Wurzel ist heilkräftig. — Der Ingwer wächst
in Ost- und Westindien; der Wurzelstock dient als Gewürz und wirkt magenstärkend.
5) Gespinstpflanzen.
1) Der Lein oder Flachs hat einen etwa 1 m langen oben ästigen Stengel,
trägt lanzettliche Blätter in abwechselnder Stellung, blüht blau im Juli und August,
wird überall ans fettem Lande angebaut. Der von den Samen befreite (ausgeraufte)
Lein wird ins Wasser gelegt und erhält hier die sogenannte Wasserröste. Darauf
wird er gedörrt, geklopft und gebrochen, wodurch bte holzigen und markigen Teile
vom Bast entfernt werden. Hierauf folgt das Hecheln, durch welches die Fasern in
feine und grobe geschieden werden. Der feine Flachs lvird jetzt anfgesponnen und
darauf das Garn zu Leinwand, Battist, Zwillich, Drillich rc. gewebt. Der grobe Flachs
wird ebenfalls aufgesponnen und giebt ein grobes Gewebe, Packleinwand rc. Die
weniger wertvollen Teile der Jlachsfaser (Werg) werden zu Polsterungen genommen.