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1. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 299

1906 - Leipzig : Hahn
299 und Schnittwaren entwickelt und der Stadt einen Weltruf verschafft. Wir finden in Solingen vor allem die feineren Handarbeiten vertreten: Polieren, Ziselieren, Damaszieren, Vernickeln, Versilbern, Vergolden, besonders aber die feinere Schleiferei und das Härten der Scheren-, Messer- und Schwert- klingen. Diese Erzeugnisse können es mit dem besten englischen Stahl wohl aufnehmen, ja, viele Scheren gehen nach England und werden von dort als englisches Fabrikat verkauft, und kaum einen Jahrmarkt gibt es ohne Messer und andere Waren aus Solingen. Die schon vor Jahrhunderten hochgeschätzten Solinger Schwerter sind noch heute unübertroffen, sodaß fast alle Heere der Erde von hier aus ihre blanken Waffen beziehen, wo- von nötigenfalls jährlich 6—800000 Stück hergestellt werden können. Graf Adolf Iv. von Berg soll um 1147 Damaszener Waffenschmiede in Solingen angesiedelt haben; schon 1240 werden die Sensen und Sicheln aus dem nahen Kronenberg erwähnt und 1290 kommen die steyrischen Sensenschmiede nach Remscheid. Schon oben ist die Arbeitsteilung in Solingen erwähnt worden: Schmied, Härter, Schleifer, Griffmacher, Gesäßmacher, Reider (der die Teile zusammensetzt) und Schwertfeger sind nacheinander an einem Schwerte tätig; letzterer stellt die Scheide her. Häufig werden wahre Prunkstücke fabriziert, von Herrschern und Feldherrn mit Stolz getragen. Im Kau- kasus soll es heute noch Solinger Klingen geben, die seit alten Zeiten als Familienkleinode in Ehren gehalten und von Geschlecht auf Geschlecht vererbt werden. Der Ruf der Solinger Klingen beruht aus ihrer unnach- ahmbaren Güte, da man sie so zu härten versteht, daß sie selbst Eisen glatt durchhauen können, ohne Scharten zu bekommen. Die Schwert- fabrikation mar von jeher ein vornehmes Gewerbe, sodaß sogar adlige Herren sich bemühten, in dessen Zunft ausgenommen zu werden. — Auch die Messer und Scheren werden durch Arbeitsteilung hergestellt; das Schmieden, Feilen, Härten, Schleifen, Glätten, Klarmachen der Augen, Einschlagen des Nagels in die Schere geschieht von verschiedenen Arbeitern. Im gesamten Gebiete der Kleineisenindustrie wurden nach einer 1899 ans Veranlassung des Reichsamts des Innern vorgenommenen Produktions- statistik etwa 80260000 kg Materialien im Rohwerte von zirka 18 Millionen Mark verarbeitet; der Verkaufswert betrug ungefähr 78500000 Mark. Allein in Remscheid betrug in dem einen Jahre 1899 der Bahnversand an Roh- eisen aller Art (Eisen und Stahl, Eisen- und Stahldraht) 28818 Tonnen, während 76 385 Tonnen eingingen; an fertigen Eisen- und Stahlwaren kamen mit der Bahn 16347 Tonnen zum Versand. Solingen und Remscheid liegen hoch und luftig auf gesunden Berges- höhen, mit ihren reizenden, zerstreut liegenden, schieferbekleideten und mit grünen Fensterläden versehenen bergischen Häusern einen überaus freundlichen und sauberen Eindruck machend. Große Fabrikgetriebe sind noch selten, der Be- trieb des Kleingewerbes geht in wenig ausfallenden, meistens nur einstöckigen Werkstätten vor sich. Ein fleißiger Menschenschlag wohnt hier. Schon vor hundert Jahren schrieb jemand: „Die Faulheit ist von diesem Boden ver- bannt, überall sind wirksame Hände, die Kunstprodukte hervorbringen, überall sind künstliche Maschinen, die dasjenige ersetzen, was Menschen- kräfte nicht vermögen, überall ist Tätigkeit und Leben; alle Elemente sind hier in Bewegung, um den kräftigen Willen der fleißigen Bewohner zu erfüllen." Seit dem 15. Juli 1897 sind beide Städte durch die ungefähr 500 Meter lange Kaiser-Wilhelmbrücke verbunden, die größte ihresgleichen in Deutschland; dem: sie erhebt sich 107 Meter über dem Spiegel der

2. Deutsches Lesebuch für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 95

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
72. James Watt. S5 Mark zur Verfügung gestellt! Am 6. Dezember 1892 ereilte den un- ermüdlichen Mann der Tod. An vielen äußeren Ehren und Auszeichnungen hat es Werner- Siemens für sein Schaffen und Streben freilich nicht gefehlt; aber größer wird die Auszeichnung sein, daß neben den großen Wimmern, welchen wir die Wiedergeburt unseres Vaterlandes verdanken, die Nachwelt auch Werner Siemens rühmend nennen wird; denn durch ihn sind die unserem Zeitalter eigentümlichen Fortschritte des naturwissettschaftlichen Erkennens der gesamten Menschheit dienstbar gemacht worden. Nach d. Leseb. v. Vollmar u. Dorenwel. 72. James Watt. James Watt, der Schöpfer der heutigen Dampffnaschine, war einer der fleißigsten und beharrlichsten Männer, die se im Dienste der Mensch- heit gearbeitet haben. Als Sohn armer, aber ehrbarer Eltern wurde er am 19. Januar 1736 in der schottischen Stadt Greenock geboren. Obwohl geweckten Geistes, vermochte er infolge seiner schwachen Gesundheit sich nur mangel- hafte Schulbildung anzueignen; erst in den beiden letzten Jahren des Schulbesuches traten seine ausgezeichneten Fähigkeiten, besonders für das Studium der Mathematik mehr hervor. Durch Kränklichkeit gezwungen, verlebte er seine jungen Jahre in stiller Zurückgezogenheit und gewöhnte sich früh an Nachdenken und Forschen. Aus allen seinen Spielen machte er bei der großen Regsamkeit seines Geistes Studien; schon als sechsjähriger Knabe zeichnete er wiederholt geometrische Figuren mit Kreide auf den Boden. Sein und seiner Kameraden Spielzeug zerlegte er und fügte es geschickt wieder zusammen; ja es gelang ihm sogar zum Erstaunen aller eine Elektrisiermaschine zusammenzusetzen. — Eines Tages beobachtete er, während seine Ange- hörigen Tee brauten, mit der größten Aufmerksamkeit, wie der Deckel des Teekessels sich hob und senkte und wie der Dampf, der aus der Kanne aufstieg, an seinem Löffel oder an seiner Tasse zu Wasser wurde. Es hatten sich in dieser Stunde die ersten Keime von der Idee der Verdichtung des Dampfes in seinen Geist gesenkt. Mit 19 Jahren trat Watt bei einem berühmten Verfertiger von Reißzeugen und Meßinstrumenten in London in die Lehre; er arbeitete und studierte mit solchem Fleiße, daß er nach Verlauf eines Jahres zur selbstäudigen Arbeit befähigt war. Aber infolge einer Erkältung und ernster Erkrankung war er gezwungen nach Schottland zurückzukehren. Die Luftveränderung war von heilsamer Wirkung. Bald nach feiner Genesung gründete er in Glasgow eine Werkstätte. Zwar wider-

3. Deutsches Lesebuch für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 504

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
504 280. Rohstoffe aus dem Tierreiche. Karls des Großen Zeiten führten die alten Friesen auf ihren Handelszügen die deutschen Flüsse aufwärts bis Cöln und Mainz einen selbstgefertigten Wollenstosf, den „Fries". Am Ausgange des Mittelalters waren als Tuch- fabrikanten die deutschen Niederländer und Italiener berühmt. Heute nehmen neben Preußen und Sachsen auch Österreich, England, Frankreich und Belgien eine hervorragende Stelle ein. Die deutsche Tuchfabrikation ist in der sächsi- schen und preußischen Lausitz, in anderen Teilen von Sachsen und der preußi- schen Rheinprovinz am meisten vorgeschritten. Besonders blüht sie in Aachen, Burtscheid, Lennep und Kottbus. In Aachen nimmt die Wollspinnerei und die Fabrikation von Tuch- und anderen Woll- und Halbwollstoffen unter allen Industriezweigen die erste Stelle ein. Sie erzeugt jährlich 100000 Meterzentner Garn aus meist überseeischer Wolle (aus dem Kapland und Buenos Aires). Eine große Anzahl von Tuchgroßgeschäften bewirkt den Verkauf der hergestellten Waren nach allen Gebieten des Weltmarktes. In Kottbus besorgen viele größere und kleinere Tuchfabriken die Herstellung aller Arten von Tuch mit einer jährlichen Produktion von über 18 Millionen Mark. In Bantzen, dessen Tuchindustrie schon im 17. Jahrhundert berühmt war, steht dieselbe noch heute in großer Blüte. Daran reihen sich Eupen, Guben, Goldberg, Görlitz und Neu-Ruppin. In Bayern wird die Tuchindustrie bis in die neuere Zeit als Hausindustrie betrieben; sie hat sich aber auch an vielen Orten zum Fabrikgroßbetrieb entwickelt, so in der Rheinpfalz (in den Tuchmacherbezirken Lambrecht, Kusel und Frankenthal) und in Schwaben. Auch in Oberfranken und in der Oberpsalz (Waldmünchen) sind große Be- triebe vorhanden. Die bayerische Landesausstellung zu Nürnberg 1896 hat gezeigt, daß Bayern innerhalb der Gesamt-Wollenindustrie einen hervor- ragenden Platz einnimmt. Pauuck. 280. Rohstoffe aus dem Tierreiche. Im Körper der Tiere findet sich eine Reihe von Stoffen, welche für das gewerbliche Leben von hoher Bedeutung sind. Die Knochen bestehen aus Knochenerde (phosphorsaurem Kalk) und leimgebendem Knorpel. In den durch letzteren gebildeten Zellen lagert sich der Kalk ab, welcher den Knochen Festigkeit verleiht. Wenn man die Knochen unter Luftzutritt verbrennt, erhält man die Knochenerde. Die Knorpeknasse verwandelt sich beim Kochen in Leim. Um erstere zu erlangen legt man Knochen längere Zeit in ver- dünnte Salzsäure, durch welche der Kalk aufgelöst wird. Knochen, unter Abschluss der Luft gebrannt und dann zermahlen, liefern das Beinschwarz, eine Malerfarbe. Werden die Knochen ausgekocht und gebleicht, so kann der Drechsler daraus Kämme, Würfel, Messerbelege, Schachfiguren u. s. w> fertigen. Den Knochen reihen sich die Ge- weihe der Hirscharten an, aus welchen man Stockgriffe, Leuchter, Zieraten verfertigt. Durch Härte, Feinheit und Dichtigkeit zeichnet
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