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1. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 19

1900 - Essen : Baedeker
19 erbietig den Hut. Der Doktor fragt ihn: „Was führt dich hierher?" — „Das Almosen, gnädiger Herr, das Sie mir geben, fo oft ich nach Prag komme!" war die Antwort. „Aber du hast mich ja nicht zu Hause gefunden!" — „Darum hab' ich warten wollen, bis Sie kämen." — „Du fandest ja alles offen, hättest ja nehmen können!" — „Bewahre, gnädiger Herr, der Draht- binder ist arm, aber ehrlich." — „Bist du schon lange hier?" — „Wohl zwei Stunden!" — „Da hast du lange ans dein Almosen warten müssen!" — „Hab gern gewartet; denn ich hab' derweile Wache gehalten. Es hätten Diebe kommen können!" „Du ehrliche Seele!" sägte da gerührt der Doktor: „Das soll dir nicht unvergolten bleiben!" Er tritt in das Zimmer, nimmt eine der Geldrollen vom Pult und giebt sie dem braven Burschen. Der biedere Mensch will zuerst gar nicht zugreifen; als indessen der Arzt in ihn dringt, nimmt er 's endlich und geht mit tausend Segenswünschen und heißem Danke gegen Gott von dannen. Nach W. O. v. Horn. 21. bis Bürgschaft. Der Schreiner Krug hatte sich in seinem Heimatdorfe ansässig gemacht und sich durch Arbeitsamkeit und Sparsamkeit ein sorgen- freies Leben geschaffen. Nun fügte es sich, dass seine älteste Tochter einen Sägemüller heiratete, und der Meister liess sich dazu verleiten, seine Habe zu verhauten und gemeinsam mit dem Sägemüller ein Wasserwerk zu erwerben. Das konnte aber nach kurzer Zeit gegen eine andere, neu errichtete Schneidemühle nicht mehr aufkommen, und nach wenigen Jahren war Meister Krug ein armer Mann. Die jungen Leute behielten noch so viel übrig, dass sie auswandern konnten, und der alte Meister kehrte wieder in sein Dorf zurück. Unverdrossen wollte er nochmals die erste Arbeit seines Lebens beginnen; aber bald merkte er, dass er jetzt weniger als nichts hatte; denn es fehlte ihm der Kredit. Er lief von Haus zu Haus, von Dorf zu Dorf und klopfte an den Thüren an; aber überall wies man ihn ab. Die Not stieg immer höher. Krugs guter Kamerad Grundier verbürgte sich bei einem reichen Bauern für ein Malter Korn. Meister Krug überliess es seiner Frau, die als Tagelöhnerin arbeitete; er selber aber zog wie ein junger Wanderbursche hinaus, um als Handwerks- geselle Arbeit zu finden. Es gelang ihm bereits am dritten Tage, und er arbeitete frisch drauf los; aber der alte Mann vermochte wohl die veränderte Lebensweise nicht zu ertragen, oder er entbehrte der treuen Fürsorge seines Weibes, oder das Heimweh plagte ihn; genug, noch nicht zwei Monate waren um, da wurde der Alte ins Spital gebracht. Aber bald genas er wieder; denn seine Frau war gekommen, ihn zu pflegen, und die that es nicht anders, er musste mit ihr heim. Doch da stand er wieder im alten Elend, und was ihn am meisten quälte, war, dass er nicht einmal so viel erübrigt hatte, dass er dem treuen Grundier die Bürgschaft ablösen konnte. Wieder begann er voll Ver- zweiflung seine Wanderungen, und einmal, als er auf dem Heimweg war, übermannte ihn das Elend. Unter einer Buche mit niederhängen- den Zweigen blieb er stehen, knüpfte sein Halstuch los und machte eine Schlinge um einen Ast. ,,Mach’ ein End!“ sagte er vor sich hin und stampfte auf die Erde, in der er sich ein Grab erzwingen wollte. 2*

2. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 22

1900 - Essen : Baedeker
22 glimmen begann, die Funken hin- und herscbossen, die Flamme aufloderte und wieder zusammensank, die einzelnen Scheine sich krümmten, schwarz wurden, in Asche zerfielen oder im Kamin aufflogen, bis das Häufchen ver- glommen war. Jetzt schleppte er sich wieder in sein Bett und legte sich zum Sterben nieder. Er hatte sein letztes Werk vollbracht, sein Zeitliches bestellt, sein Testament gemacht, und weil er keinem Menschen etwas gönnte, so hatte er die Flammen zu seinen Haupterben gemacht. So lag er im Bette, ward bewusstlos, und als er am andern Tage, er wusste nicht wie, die Augen öffnete, meinte er, jetzt werde er endlich sehen, wie es im Himmel aussehe. Aber der Himmel sah genau so aus wie seine Stube, und als er den Mann genauer ansah, den er anfänglich für den lieben Herrgott genommen, da war es der wohlbekannte Arzt. Der hatte ihn mit Staunen betrachtet, ihm den Puls gefühlt, und endlich sagte er: „Herr, was Menschen nicht möglich war, das hat Gott gethan; ein wunderthätiger Schlaf hat Euch gerettet.“ Aber was der Geizhals für Augen machte, als der Arzt so sprach! Wie er glotzte, wie er stierte! Der Arzt meinte, der Schlaf komme wieder und werde noch länger dauern; er empfahl dem Kranken, sich still zu halten und fortzuschlafen und ging hinaus. Am andern Morgen polterte er etwas sorglos die finstere Treppe hin- auf, sah gleich nach dem Bette hin, fand es aber leer; er sah im Zimmer umher, das war leer; am Fensterhaken hing etwas; aber dort pflegten Kleider zu hängen. Doch als der Arzt näher hinschaute, hing da der Alte selbst. Er hatte seine Genesung nicht überleben wollen; er hatte es nicht übers Herz bringen können, dass er seine Erben hatte betrügen wollen, aber am Ende sich allein betrogen hatte. Sein Leben, das nur zu seinem eigenen Betrüge gedient, das warf er dem Gelde nach, um welches er andere betrogen. Dieser unglückliche Mann sah den Betrug bei Lebzeiten ein; gar manchem werden aber erst an einem andern Orte die Augen aufgehen, zu sehen, wie grässlich er sich selbst angeführt. Nach Jeremias Gotthelf. *24. Doppelte Buchführung. Zwei Sammler, die für eine Wohlthätigkeitsanstalt eine Kollekte abhielten, kamen in ein prächtiges Haus, in dem, wie man ihnen gesagt hatte, der reichste Mann der Stadt wohnte. Durch ein großes Flügelthor traten sie ein und hörten aus dem Vorplatz, daß es im Kontor etwas laut herging. Als sie leise anklopften und schüchtern eintraten, vernahmen sie, daß der Herr des Hauses einen Bediensteten scharf vornahm, weil er sich in der Rechnung versehen hatte. „Aber es sind ja nur zwei Pfennige," warf dieser ein. „Einerlei," entgegnete der Herr, „heute sind es zwei Pfennige, morgen viel- leicht 200 Thaler. Ich muß Ihnen sagen, daß Sie solche Schnitzer in Zukunft zu vermeiden haben!" „Was wünschen Sie," fragte der Kaufherr jetzt die Sammler. „Wir möchten Ihre Güte in Anspruch nehmen............" sagte einer von ihnen schüchtern. „Andere Thüre, in der Hafenstraßei" fiel der Kaufmann ein, noch ehe jener ausgeredet hatte. Die Sammler griffen schleunigst nach der Thür- klinke, und als sie draußen waren, sahen sie, daß das Haus ein Eckhaus war. und daß die Familienwohnung in der Hasenstraße lag._ „Ich hatte gehofft," sagte einer der Sammler, „daß uns hier die spärliche Ernte von heute einigermaßen aufgebessert würde- aber diese Aussicht ist mir gründlich ver-

3. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 36

1900 - Essen : Baedeker
36 38. Seehse und einer. Es kommen sechs ernsthafte Leut', gehn schlicht und rauh im Arbeitsjcleid. Die lassen dich nicht müfsig ruhn; ein jeder bringt dir was zu thun. Ein Siebenter kommt hinter ihnen mit leichtem Schritt und lust’gen Mienen. Mit den sechs ernsthaften Gesellen thust wohl du, dich recht gut zu stellen. Dann ivird, wenn du dich brav benommen, der Siebente so fröhlich kommen, dass du die Sechs mit ihrer Last um seinetwillen auch gerne hast. Joh Trojan. *39. Der alte Gott lebt noch. Es war an einem Sonntagmorgen. Die Sonne schien hell und warm in die Stube; linde Lüfte zogen durch die offenen Fenster, und im Freien jubilierten die Vögel unter dem blauen Himmel. Aber während draußen überall Freude herrschte, brütete im Hause in jener Stube nur Trübsal und Trauer. Selbst die Hausfrau, die sonst immer heitern und guten Mutes war, saß heute mit umwölktem Autlitz und niedergeschlagenem Blicke beim Morgenimbiß, und sie erhob sich zuletzt, ohne etwas zu essen, vom Sitze, und eine Thräne aus dem Auge wischend, eilte sie der Thür zu. Es schien aber auch in der That, als wenn der Fluch auf diesem Hause lastete. Es war Teurung im Lande; das Gewerbe ging schlecht, und das Hauswesen verfiel mehr und mehr. Das hatte den Mann, der sonst ein fleißiger und ordentlicher Bürger war- schon seit langer Zeit trübsinnig gemacht, dergestalt, daß er an seinem ferneren Fortkommen verzweifelte und manchmal sogar äußerte, er wolle sich selbst ein Leid anthun und seinem elenden, trostlosen Leben ein Ende machen. Da half denn auch kein Zureden seiner Frau, die sonst immer aufgeräumten Sinnes war, und alle Trostgründe seiner Freunde, weltliche und geistliche, verschlugen nichts; sie machten ihn nur schweigsamer und trübseliger. Der geneigte Leser wird denken, da sei es kein Wunder, daß zuletzt auch die Frau all ihren Mut und Freude verloren habe. Es hatte aber mit ihrer Traurig- keit eine ganz eigene Bewandtnis. Als der Mann sah, daß auch sein Weib trauerte und nun forteilte, hielt er sie an und sprach: „Ich laß dich nicht aus der Stube, bis du mir sagst, was dir fehlt." Sie schwieg noch eine Weile; dann sprach sie, indem sie einen tiefen Seufzer ausstieß: „Ach, lieber Mann, es hat mir heute nacht geträumt, unser lieber Herrgott sei gestorben, und die lieben Engelein seien mit zur Leiche gegangen." „Einfalt!" sagte der Mann, „wie kannst du denn so etwas Albernes für wahr halten oder auch nur denken? Bedenk doch, Gott kann ja nicht sterben!" Da erheiterte sich plötzlich das Gesicht der guten Frau, und indem sie des Mannes beide Hände erfaßte und zärtlich drückte, sagte sie: „Also lebt er noch, der alte Gott?" „Ja freilich!" sprach der Mann, „wer wollte denn daran zweifeln?" Da umfing sie ihn, sah ihn an mit Augen, aus denen Zuversicht und Friede und Freudigkeit strahlten, und sprach: „Ei nun, wenn der alte Gott noch lebt, warum glauben und vertrauen wir denn nicht auf ihn — er, der unsere

4. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 49

1900 - Essen : Baedeker
49 Wieder ein anderes Mal erzählt der eine dein andern: „Weifst du schon, dass der Meyer vor einiger Zeit eine grosse Erbschaft gemacht hat? Dies Glück wäre ihm nun gar wohl zu gönnen; denn er hat Schulden an allen Enden und Orten, und in seinem Haushalt hapert ’s überall. Nun denk’ aber: statt seine Gläubiger zu bezahlen, zu Stall und zu Feld alles besser zu bestellen und neues Geschirr anzuschaffen, was thut er? Er lässt sich und seinem Weib, das eine Zierpuppe ist, städtische Kleider machen, seine Stube und die Kammern mit Tapeten verzieren und mit schönen, teuern Möbeln ausstatten. Als ihn neulich der Amtmann hierüber zur Rede stellte, sagte er: „In dem, wie der Mensch wohnt, sich kleidet und trägt, besteht Seine Ehre." - „Als ob!" „d3- wohl!" Nach Ludw. Aurbacher. 53. Geiz und Verschwendung. Der Geizige rafft Geld und Gut zivecklos zusammen; der Ver- schwender bringt es zwecklos durch. — Der Geizige hat keinen, der Verschwender hat einen unnützen Genuss von dem Seinigen. — Der Geizige kann auf die goldene Mittelstrasse zurückkehren, sobald er will; dem Verschivender wird es immer schiuerer, je weiter er sich davon ent- fernt. — Der Geizige kann, aber er ivill es selten; der Verschwender möchte oft, aber er kann nicht mehr. — Der eine macht sich Feinde; der andere erwirbt Freunde, die schlimmer sind als ein Feind. — Jenen peinigt der Wunsch, immer iveiter zu kommen, diesen die Reue, dass er schon so weit gekommen ist. — Geiz ist die Wurzel alles Übels; Ver- schivendung ist ein Baum voll bitterer Früchte. — Den Geizigen verzehrt die Sorge, den Verschwender die Ausschiveifung; jenen lohnt am Ende die Furcht, diesen der Kummer. — Nicht selten wird ein jugendlicher Verschwender noch ein geiziger Greis. -— Sehr oft kommt das Vermögen geiziger Sammler an verschwenderische und im eigentlichen Sinne lachende Erben. Joh. Pet. Hebel. *54. Was eine brave Hausfrau wert ist. Zwei Arbeiter gingen eines Abends von ihrer Arbeit nach Hause. „Höre, Kamerad," sagte der eine, „wie bringst du es nur fertig, dass du mit deinem Lohne so gut auskommst? Du ernährst und kleidest deine Familie gut und kannst sogar noch etwas in die Sparkasse einlegen, während ich, der ich doch ebensoviel Lohn wie du, aber weniger Kinder habe, mit knapper Not ausreiche.“ „Der Hauptgrund," war die Antwort, „ist der, dass ich ein achtsames Auge auf den Pfennig und Groschen habe.“ Über diesen Gegenstand unterhielten sich die beiden, bis sie ihre Woh- nung erreichten. Der eine wohnte am Ende eines Gässchens in einem elenden, schmutzigen Häuschen. Kaum konnte man diese Behausung eine „Häuslich- keit“ nennen; alles starrte von Unsauberkeit; nirgends herrschte Ordnung; schmutzige Kinder liefen umher, und eine nachlässig und unordentlich ge- kleidete Frau keifte mit ihnen. Im Häuschen des andern Arbeiters dagegen sah man sich in eine an- mutende Häuslichkeit versetzt. Alles war sauber und schmuck; der Herd war mit frischem Sande bestreut; die Hausfrau, obwohl sie alle Hände voll zu thun hatte, war reinlich, und ihr Mann konnte nach vollbrachtem Tage- werke sich im Kreise seiner Kinder in Frieden und Behagen niedersetzen. Heinecke, Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschule». 4

5. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 50

1900 - Essen : Baedeker
50 Er hatte seinem Kameraden die volle Wahrheit nicht gesagt. Er hatte es nicht über sich gebracht, ihm anzudeuten, dass die Wurzel alles häuslichen Gedeihens, die Grundlage alles häuslichen Behagens die Frau ist, und seine Frau war alles, was die Frau eines Arbeiters sein muss. Es kann keine Spar- samkeit, keine Wirtschaftlichkeit, kein Behagen im Hause vorhanden sein, wenn die Frau sie nicht zu schaffen vermag, und das gilt von der Frau des Arbeiters mehr als von irgend einer andern Hausfrau; denn sie ist Verwalterin und Dienstmagd und überhaupt alles in einer Person. Wenn sie nicht sparsam ist, so giesst man Wasser in ein Sieb, indem man Geld in ihre Hände legt. Wenn sie genügsam ist, so wird sie ihr Haus zu einem Orte der Behaglichkeit machen, das Leben ihres Mannes beglücken und ihren Kindern eine frohe Jugend be- reiten. Sie wird ein Grundstein für das Vorwärtskommen ihres Mannes und vielleicht für dessen Wohlhabenheit und Reichtum werden. Nach Sam. smiies. *55, Achte das Geringe! 1. Dem Klempnermeister Thaddäus Jordan ging es gar kümmerlich. Es fehlte ihm nicht an Fleiß und Ehrlichkeit, aber an Arbeit und Bestellungen. Er verstand sein Handwerk ziemlich; aber andere verstanden es besser, und das war schlimm; aber noch schlimmer war 's, daß die Frau Meisterin sich gern putzte und damit viel Geld verputzte. Sie liebte gute Kost und Lecker- bissen, doch nicht rühriges Schaffen im Hanse, und war lieber bei ihren Kaffeeschwestern als in Küche und Keller. So gingen mit der Zeit Gewerbe und Wirtschaft zu Grunde. Als die Frau starb, hinterließ sie ihrem Mann ein Söhnlein, Namens Jonas, und Schulden dazu. Um sie zu bezahlen, mußte Thaddäus seinen Vorrat an Blech und Messing um einen Spottpreis verkaufen. Nun arbeitete er ein paar Jahre als Geselle, hatte aber für sich und sein Kind kaum das Salz auf das liebe Brot. Als er sich nicht mehr zu raten wußte, kam ihm einmal über Nacht ein guter Gedanke. Sein Nachbar, der Gürtlermeister Fenchel, war ein guter Mann; nur sah er abends und auch am Tage zu gern ins Branntweinglas. Das machte ihm oft den Kopf schwer, aber den Beutel leer und täglich der Sorgen mehr, und Thaddäus Jordan merkte, daß es auch mit Fenchels Ge- schäft den Krebsgang ging. Deshalb suchte er eines Tages den Nachbar auf und sagte zu ihm: „Meister, Ihr habt schöne Ware vollauf, aber Käufer und Kunden zu wenig. Es will heutigen Tages mit den Handwerkern nicht mehr recht vorwärts; denn die Fabriken verkümmern uns unsern Verdienst, und Krämer und Handlungsreisende streichen in der ganzen Welt umher. Ich denke also: Wurst wieder Wurst, kaufe mir einen Hausierschein, ziehe landauf, landab mit meinen letzten Lampen und Löffeln, Kannen und Becken und, wenn Ihr wollt, auch mit Euren Knöpfen und Schnallen, wofern Ihr mir einen kleinen Profit zukommen laßt. Au Absatz fehlt 's nicht, wenn man 's den Leuten ins Haus bringt und sie einen weiten Weg sparen können. So wird Euch geholfen und mir." Der Vorschlag leuchtete dem Gürtlermeister ein, und beide wurden handelseinig. Nach wenigen Tagen schob Thaddäus Jordan einen hoch bepackten Karren zum Stadtthor hinaus und von Dorf zu Dorf, und neben ihm trabte barfuß und lustig sein kleiner Jonas. Die Waren fanden Lieb- haber; denn an gutem Mundwerk fehlte es Thaddäus nicht, sie anzupreisen, wenn sie sich nicht selber lobten. Die Bauernsräuen gahen dem Hausierer auch Geschirr aller Art zu flicken und zu löten; denn niemand war geschickter,

6. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 111

1900 - Essen : Baedeker
111 geschäfts übertragen hätten. Die Gewöhnung zur Buchführung muss beizeiten beginnen. Wer sich daran gewöhnt hat, „in den Tag hinein zu leben“, dem ist schwer mit der Buchführung beizukommen. 2. Mit dem Handwerk und Kleingewerbe ist ’s ein eigen Ding. Der Handwerksmeister ist kein Kaufmann und muss doch kauf- männischen Verpflichtungen nachkommen. Er muss der Werkstatt vorstehen und soll doch als feiner Geschäftsmann die Kunden be- dienen. Er soll nach jedermanns Geschmack die besten Waren liefern und doch geduldig auf Bezahlung warten. Da gilt es denn, die Vor- teile der kaufmännischen Geschäftsführung sich zu nutze zu machen, den Kredit zu erhöhen und in bescheidenen Grenzen sich auch des Wechselverkehrs zu bedienen. Die Buchführung aber muss der Rück- grat des ganzen Geschäftes sein. Für den Handwerker genügt in- dessen die einfache Buchführung, während sich grössere Kaufmanns- firmen der sogenannten doppelten Buchführung bedienen. Den Anfang der Buchführung muss die Aufnahme eines genauen Vermögensnach- weises bilden, indem man Vermögen (Aktiva) und Schulden (Passiva) einander gegenüberstellt. Die Aufstellung des Inventars ist notwendig, weil man nicht feststellen kann, wieviel man im Laufe eines Jahres verdient hat, wenn man nicht weiss, wie gross das Vermögen am Anfang des Jahres gewesen ist. Alsdann richtet man das Tagebuch, Kassa- und Hauptbuch ein. In das erstere schreibt man jeden vor- kommenden Geschäftsvorfall. In das Kassabuch gehören die baren Einnahmen und Ausgaben, welche man am Ende eines jeden Monats abschließt. Das Hauptbuch dient zur Aufnahme der Geschäftsvorfälle, die nicht durch Barzahlung erledigt werden. Am Ende des Jahres wird im Hauptbuch für jeden Kunden ein Abschluss gemacht und dann ein neues Inventar aufgestellt. Allerdings ist der Handwerker nicht in dem Masse wie der Kaufmann gesetzlich zur ordnungsmäßigen Buchführung verpflichtet; aber sein und seiner Familie Wohl kann unter Umständen von ein paar Geschäftsbüchern abhängen. Ohne eine übersichtliche, genaue Buchführung ist der Handwerker nicht im stände, seine Geschäfts- unkosten festzustellen, so daß er bei der Aufstellung von Kostenberech- nungen im Finstern tappt und leicht zu Schaden kommen kann. Legt eine Feuersbrunst Haus und Werkstatt in Asche, so kann der Meister nur mit Hilfe seiner Geschäftsbücher den Beamten der Feuer- versicherung beweisen, wie groß seine Vorräte an Werkzeugen, Roh- stoffen und Waren gewesen sind, welchen Schadenersatz er demnach zu fordern berechtigt ist (s. Nr. 102). Ist ein Kunde der Meinung, dass er eine Zahlung bereits geleistet habe, oder verlangt ein Gläubiger irrtümlich eine Zahlung, die der Meister schon beglichen hat, so stellen die ordentlich geführten Bücher leicht den Thatbestand fest. Ein Handwerker verschafft sich um so leichter Kredit bei Lieferanten und genossenschaftlichen Kassen, je leichter und klarer er nach- weisen kann, wie es mit seinen Vermögensverhältnissen bestellt ist. Segnet aber ein Meister das Zeitliche, so können seine Hinterbliebenen nur aus ordnungsmäßig geführten Büchern ersehen, wie sie Schuldnern und Gläubigem gegenüber gestellt sind. Verband der Bildungsvereine Rheinlands u. Westfalens.

7. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 114

1900 - Essen : Baedeker
114 Mittelpunkten der Diözese und ihres Verkehrs eigneten. Diese Bischofssitze sind ohne Ausnahme Städte geworden, z. B. Bremen, Hamburg, Magdeburg. Mit der Feier der kirchlichen Feste wurden Messen und Märkte verbunden und so fanden, wo ein Bischof seinen Sitz aufschlug, allemal Verkehr und Handel reichliche Forderung. Auch die Anlage von königlichen Pfalzen gab Veranlassung zu Städtegründungen. Wo der König Hof zu halten pflegte, entstand bald ein lebendiger Verkehr, namentlich wenn der Ort zugleich Sammelplatz des Heeres war. Wie König Heinrich I., der Stüdteerbaner, Städte als Bollwerke gegen räuberische Einfälle gründete, ist allgemein bekannt' In den Städten machte sich bald ein lebhafter Handel bemerkbar, der durch die Verbindung Deutschlands mit Italien, durch die Krenzzüge und den Verkehr mit dem Morgenlande verschiedenartige Anregungen erfuhr. Wichtig war es auch, daß zuerst in den Städten an Stelle des Tauschhandels der Geldverkehr trat. Dadurch wurde eine wirkliche Arbeitsteilung möglich, die jedem gestattet, nur ein Geschäft zu treiben, weil alles, was er sonst zum Leben braucht, fiir Geld zu haben ist. Je mehr der Geldverkehr zunimmt, desto allgemeiner wird die persönliche Freiheit; denn das Geld macht die Arbeit von dem Grundbesitz unabhängig, weil es die Bodenerzeugnisse jeder anderen Ware gleichstellt. Auch giebt es einen mächtigen Reiz, über das eigene Bedürfnis hinaus zu arbeiten und zu sparen, weil der Gewinn jeder- zeit und allerorten verwertbar bleibt. 3. Anfangs blieben die Handwerker auch in den Städten von ihren Herren abhängig; denn die Hauptmasse der Einwohner bildeten hörige Bauern und Handwerker, die aus dem Grundeigentum des Bischofs, Fürsten oder Königs saßen. Die Handwerker erhielten von ihren Herren Werkzeuge und Rohstoffe zur Verarbeitung und als Entgelt den Lebensunterhalt, mitunter auch Lohn. Indessen hatten die Handwerker in den Städten vielfach Gelegen- heit, um Geld für Fremde zu arbeiten. Die Herren hatten dagegen nichts einzuwenden, da es ihnen nur lieb sein konnte, wenn ihre Hörigen zu einer Art von Wohlstand gelangten. Je mehr die Zahl der Handwerker wuchs, desto mehr gewannen sie Zeit, für andere zu arbeiten, desto mehr lockerte sich aber auch ihre Verbindung mit dem herrschaftlichen Hofe. Sie lernten auf eigenen Füßen stehen wie die später einwandernden Handwerker, welche für das Leihen eines Bauplatzes dem Grundherrn einen jährlichen Zins zahlten und dann keinem Frondienst mehr unterworfen waren. In dem Kampfe der Kaiser gegen das Papsttum ergriffen die Städte die Partei des Kaisers. Die Heere, mit denen z. B. Kaiser Heinrich Iv. (1056—1106) ins Feld rückte, bestanden vorzugsweise aus Kaufleuten und Handwerkern. Der Kaiser erwies sich für solchen Beistand erkenntlich, indem er zunächst die härteste der hofrechtlichen Lasten, das „Bndteil", aufhob. Als Hörige, die ans fremdem Boden saßen, dursten die Handwerker nämlich kein eigenes Vermögen besitzen; nach ihrem Tode fiel daher ihr Nachlaß an den Herrn. Doch wurde es bald allgemeine Sitte, die Übergabe des Vermögens aus die Erben zu gestatten und nur einen Teil der Habe zu fordern; das war das „Bndteil" oder Sterbfallrecht. Auf dem Lande, wo die Hand- werker gänzlich auf Kosten ihrer Herren lebten, hatte diese Abgabe allerdings Sinn gehabt; in den Städten dagegen wurde sie drückend; sie lähmte den Fleiß und Arbeitseifer; denn je mehr sick der Erwerb des Handwerkers ver- größerte, desto höher stieg der Gewinn des Herrn. Der mächtigste Sporn zur Arbeit und Sparsamkeit liegt aber in der Aussicht, daß ihre Früchte

8. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 57

1900 - Essen : Baedeker
57 dingung leihen, daß er sie einst auf dieselbe weise abtrage. Ich darf wob! annehmen, daß sie so in viele Hände kommen, ehe sie in die Hände eines Schurken geraten. . Das ist eine Erfindung-von mir, um mit wenig Geld viel Gutes zu thun. Ich bin nicht reich genug, um viel auf wohlthaten verwenden zu können; daher suche ich meine geringen Mittel so gut als möglich auszunützen. Ihr ergebener freund Benj. Franklin. *63. Mittel zum Wohlstand. 1. Unlängst ritt ich durch einen Ort, wo sich einer Versteigerung wegen eine Menge Menschen versammelt hatte. Ich hielt mein Pferd an. Die Leute sprachen von den schlechten Zeiten, und einer sagte zu einem anscheinend wohlhabenden Mann mit grauen Haaren: „Nun, Vater Abraham, was haltet Ihr von der jetzigen Zeit? Müssen die schweren Abgaben das Land nicht zu Grunde richten? Wie sollen wir sie noch erschwingen?" Vater Abraham dachte eine Weile nach und erwiderte sodann: „Mein guter Rat steht euch zu Diensten." Alle drangen in ihn, er möchte sprechen. Sie schlossen einen Kreis um ihn, und er sagte: „Freunde und Nachbarn! Die Abgaben sind allerdings schwer; allein wenn wir sonst keine als die an die Obrigkeit zu zahlen Hütten, so wollten wir wohl fertig werden. Wir haben aber noch ganz andere Abgaben zu entrichten, die uns viel schwerer drücken. Unsere Faulheit nimmt uns zweimal mehr ab, als die Obrigkeit, unsere Eitelkeit dreimal und unsere Thorheit viermal mehr. Rechnet einmal die Zeit, die ihr mit Nichtsthun oder in unnützen Zer- streuungen zubringt, und ihr werdet finden, daß ich recht habe! Der Müßig- gang ist ein Rost, der weit mehr angreift als die Arbeit selber; er verkürzt unser Leben, weil er uns schwächlich macht. Liebst du das Leben, so ver- geude die Zeit nicht; denn sie ist das Zeug, aus dem das Leben gemacht ist. Wieviel verlieren wir nicht allein dadurch, daß wir länger schlafen als nötig märe! Ist die Zeit das kostbarste unter allen Dingen, so ist Verschwendung der Zeit die größte unter allen Verschwendungen. Wohlan denn, laßt uns die Hände regen, solange wir noch Kräfte haben! Was hilft es, bessere Zeiten zu wünschen? Ändert euch nur selbst, so werden sich die Zeiten auch ändern! Dem Fleißigen guckt der Hunger wohl in das Haus, aber hinein darf er nicht. Arbeite heute; denn du kannst nicht wissen, was dich morgen davon abhält! Wenn du bei einem guten Herrn dienest, würdest du dich nicht schämen, wenn er dich müßig anträfe? Nun bist du aber dein eigener Herr; so schäme dich also vor dir selbst, müßig zu gehen, da es so viel für dich, dein Haus und dein Vaterland zu thun giebt! Fleiß allein thut es aber auch nicht; wir müssen auch stetig bei unserer Arbeit sein und uns nicht zu viel auf andere verlassen. Ein Baum, der oft umgesetzt wird, und eine Familie die oft umzieht, gedeihen weniger als die, welche auf ihrem Platze bleiben. Dreimal ausziehen ist so schlimm wie ein- mal abbrennen. Verlaß deine Werkstatt nicht, so wird sie dich auch nicht verlassen! Willst du eine Sache gut ausgerichtet haben, so gehe selbst! Willst du einen treuen und angenehmen Diener haben, so diene dir selbst! 2. Willst du wohlhabend werden, so lerne nicht allein erwerben, sondern auch sparen! Schränkt euren thörichten Aufwand ein, so werdet ihr nicht über schlechte Zeiten und drückende Abgaben zu klagen haben! Ihr denkt

9. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 59

1900 - Essen : Baedeker
59 Weisst du aber auch, was der ehemalige Gartenjunge sagte, als er im Zuchthause von seiner Hände Arbeit leben musste? „Bin ich nicht ein erz- dummer Narr gewesen,“ sagte er, „dass ich mir gerade die grössten Narren Zu Mustern gewählt habe?“ Nach Justus Möser. 65. Drei Regeln für den Hausstand. 1. Bete und arbeite! — Bete! heißt es zuerst. Das ist der Morgen-, der Tages- und der Abendsegen. Wo das Gebet das Tagewerk beginnt, fort- setzt und beendet, da hilft Gott arbeiten. Da geht es frisch und freudig von der 5)and; da ist das Arbeiten keine Last und Bürde, sondern eine Lust und Würde Das Beten allein thut 's nicht; aber das Arbeiten ohne Beten thut 's gar nicht; denn dann fehlt der Segen Gottes. Drum beides zusammen und nicht getrennt, das ist das Rechte und Echte. Die Alten wußten recht gut aus Erfahrung, warum sie das Morgengebet „Morgensegen" und das Abendgebet „Abendsegen" nannten. 2. Halt' zu Rat früh und spat, so jeder etwas übrig hat! Was man mit Gebet und Arbeit ehrlich und treu erworben hat, das bleibt dann im Hause und wandert nicht mit Saus und Braus ins Wirtshaus oder mit Seufzen ins Leihhaus oder zum Schornstein hinaus. 3. Klein und rein! — Klein, das will sagen: einfach, bescheiden, demütig. Rein, das will sagen: frei von Unrecht und ohne Schulden. Am Hochmut und am Borgen gehen gar viele zu Grunde. Sie wollen Herren sein, sich dienen lassen, aber nicht dienen. W. d. von Horn. *66. Die Säcke. Ein armer Bauersmann fuhr eines Tages aus der Stadt nach Haus, zählte während des Fahrens die wenigen Gulden, die er aus dem verkauften Getreide gelöst hatte, und rechnete aus, dass, wenn er die Steuern abgetragen und das Nötigste für das Hauswesen bestritten, ihm nichts übrig bleibe, wo- mit er sich und seinem Weibe und seinen Kindern auch nur einen Tag gütlich thun könnte. Indem er so in traurigen Gedanken sass und langsam auf der Strasse dahinfuhr, rasselten prächtige Kutschen und stampften statt- liche Rosse vorbei, und die in den Kutschen sassen und auf den Rossen ritten, eilten nach einem Orte, wo sie die Abende in Saus und Braus ver- lebten, und er erkannte so manchen Edelmann und Kaufmann und Gast- geber und Kleider- und Schuhmacher, lauter vornehme Herren. Bei diesem Anblick regte sich in seinem Herzen Missgunst und Ärger, und er überlegte bei sich, wie so gar ungleich und ungerecht Würden und Bürden, Freuden und Leiden auf Erden verteilt seien unter den Menschen. Damit legte er sich unmutig in den Wagenkorb nieder, und, indem er von der Strasse ab einen Seitenweg einschlug, liess er die Rösslein langsam fürbass ziehen und schlief ein. Da hatte er folgenden Traum. Es däuchte ihm, als käme er in einen grossen, prächtigen Saal, und an den Wänden umher lagen Säcke von ver- schiedener Grösse und Gestalt; auf den Säcken standen verschiedene Zeichen: auf dem einen eine Krone, auf dem andern ein Wappen, auf dem dritten ein Kelch usw. Indem er so voll Verwunderung umherschaute, däuchte es ihm, als hörte er jemand die Worte zu ihm sagen: „Lang zu!“ Das liess er sich

10. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 126

1900 - Essen : Baedeker
126 und Zimmerleute ihre Bauschulen. Für alle trägt der Staat Sorge, für die Handwerker aber zu wenig." „Hört, guter Freund," sagte der Fürst, „nach all den schönen Dingen, die ich gehört habe, dünkt mich das Zunftwesen ganz überflüssig zu werden." „Ew. Durchlaucht halten zu Gnaden, Ordnung erhält die Welt. Es giebt kein Regiment Soldaten ohne Tambour und Obersten. Das Publikum muß vor Pfuscherarbeit und Betrug gesichert werden. So allein wird der Handwerkerstand wieder ein Ehrenstand, der nicht bloß durch die Hand, sondern auch durch Kenntnis, Kunst und Scharfsinn seinen goldenen Boden gründet und mit den Fabriken in Wettkampf treten kann." „Ihr mögt recht haben," sagte der Fürst, „ich danke euch, Meister!" Damit hatte die Unter- redung ein Ende. Nach Heinrich Zschokke. *112. Die Organisation des Handwerks nach dem Reichsaesetz vom 26. Juli 1897. I. Die Vereinigung der verschiedenen Berufsstände zur gemeinsamen Wahr- nehmung ihrer Interessen ist in unserer Zeit eine wirtschaftliche Notwendigkeit geworden, und insbesondere bedarf das Handwerk infolge seiner geschichtlichen Entwickelung und seiner gegenwärtigen Lage dringend eines engeren Zusammen- schlusses. Dieser ist durch das bereits i. I. 1881 geschaffene Handwerkergesetz wirksam angebahnt worden, durch welches mit der schrankenlosen Gewerbesreihcit gebrochen und zeitgemäße Innungen ins Leben gerufen wurden. Fortgeführt wurde der Ausbau des Handwerkerwesens durch das Reichsgesetz vom 26. Juli 1897. Die Bestimmungen dieses Gesetzes sind für das gesamte Handwerk insofern von ganz besonderer Bedeutung, als nun die Möglichkeit gegeben ist, Handwerker auch wider ihren Willen zum Beitritt zu einer Innung zu zwingen, und weil in der Handwerkskammer ein Organ geschaffen worden, das die Interessen des gesamten Handwerks zu vertreten berufen ist, sowohl der in Innungen und Vereinen zusammengeschlossenen als auch der einer solchen Vereinigung nicht angehörenden Handwerker. Dieses Gesetz unterscheidet freie Innungen und Zwangs- innungen für gleiche oder verwandte Handwerke. Beiden sind Aufgaben gestellt, die entweder erfüllt werden müssen oder erfüllt werden können. Die Ausgaben, die erfüllt werden müssen, sind: 1. die Pflege des Gemeingeistes sowie die Aufrechterhaltung und Stärkung der Standesehre unter den Jnnungsmitgliedern; 2. die Förderung eines gedeihlichen Verhältnisses zwischen Meistern und Gesellen (Gehilfen), sowie die Fürsorge für das Herbergswesen und ven Arbeitsnachweis; 3. die nähere Regelung des Lehrlingswesens und die Fürsorge für die technische, gewerbliche und sittliche Ausbildung der Lehrlinge und 4. die Entscheidung von Streitigkeiten zwischen Meister und Lehrling, die aus dem Lehrvertrage und wegen Anrechnung der Beiträge zur Kranken- versicherung entstehen. Vernachlässigt die Innung die Erfüllung dieser Aufgaben, so wird sie geschlossen; dagegen ist es in ihr Belieben gestellt, ihre Wirksamkeit auf andere, den Jnnungsmitgliedern gemeinsame Interessen auszudehnen. Insbesondere steht der Innung zu: 1. Veranstaltungen zur Förderung der gewerblichen, technischen und sittlichen
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Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
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TM Hauptwörter (50)50

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49 10

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 7
1 28
2 0
3 30
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5 3
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7 6
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TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
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