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1. Teil 3 - S. 16

1895 - Leipzig : Wunderlich
J Zweite metkodische Einheit. klarheitsstuft. 1. Die Provinz Pommern. Jit!: Wir betrachten nun diejenigen Provinzen des Hohenzollern- staates, die sich an der Ostsee ausbreiten, und redeu da zuerst von der Landschaft, die sich einstmals in den Händen der Schweden befand, von Pommern. (Zeigen!) Die Kinder geben nun zunächst wieder möglichst selbständig an, wie sich nach ihrer Meinung der Gang der Unterredung — im Hinblick auf das gestellte Ziel — zu gestalten hat. Sie kommen, vom Lehrer mir im Notfalle unterstützt, zu dem Resultate: Wollen wir unserer Aufgabe gerecht werden, so müssen wir unsere Aufmerksamkeit aus vier Punkte richten. Wir fragen daher: 1. Wo liegt diese Landschaft? 2. Wie gelangte diese Landschaft in die Hände der Schweden? 3. Auf welche Weise wurde Pommern von den Hohenzollern erworben? 4. Hat denn Pommern einen Wert für Preußen? Die Schüler stellen darauf hin fest, daß sie aus Grund des voraus- gegangenen Unterrichts (Geschichte!) und mit Hilfe der Karte die drei ersten Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur durch kurze Hinweise unterstützt — dar: 1. Wo liegt Pommern? Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Bran- denburg und Preußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des baltischen Landrückens, von der pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten. (Vergl. Deutschland I, S. 53.)j 2. Wie kam Pommer»? in die Hand der Schweden? Ans dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der den bedrängten Protestanten zu Hilse eilen wollte, im Jahre 1639 an Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe in den Besitz ganz Pommerns setzte, denn die kaiserlichen Truppen, die

2. Teil 3 - S. 18

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 18 — war. Stralsund ist nämlich eine Jnselstadt. Es ist vollständig von Wasser umgeben und hängt nur durch drei Dämme mit dem Festlande zusammen. Von Stralsund aus gelangt man am schnellsten nach Schweden Warum? Endlich finden wir in Pommern auch die Stadt Kolberg. Kolberg ist berühmt als Badeort, und zwar kann man hier nicht allein in den Fluten der Ostsee baden, sondern auch in dem heilsamen Wasser einiger Salzquellen. Man hat dieses Wasser in Röhren gefaßt und in bequem eingerichtete, schöne Baderäume geleitet. 3. Pommern besitzt eine fleißige und kräftige*) Bewohner- schaft, die treu zum Vaterlaude steht. Die Beschäftigung dieser Bewohner hängt in der Hauptsache von der Lage des Wohnsitzes ab. Diejenigen Pommern, die nahe am Strande der Ostsee wohnen, sind meist Fischer und Schiffer. Die, welche ihre Wohnung auf dem thon- reichen, fetten Boden Vorpommerns haben, treiben Landwirtschaft. Diejenigen aber, die auf dem dürftigen, stellenweise mit Kiefernwald be- deckten pommerschen Landrücken, also rechts von der Oder, Hausen, be- schäftigen sich besonders mit Schafzucht und Gänsezucht.**) Daß Pommerns Bewohner treu und fest zum Vaterlande stehen, lehrte uns die Geschichte des siebenjährigen Krieges. Wir wissen z. B., daß Pommern nach der Schlacht bei Kollin, als Friedrich Ii. in große Bedrängnis geraten war, 5000 Mann Soldaten auf seine Kosten stellte, daß Stettin eine kleine Flotte zusammenbrachte u. s. w. (Vergleiche Archenholz, Geschichte des siebenjährigen Krieges. I. S. 59.) Zusammenfassung und Einpräguug. 2. Die Provinzen West- und Ostpreußen. Ziel: Wir lernen heute die Landschaft näher kennen, die dem ganzen Hohenzollernstaate den Namen gegeben hat. Wir reden von den Provinzen Ost- und Westpreußen, die einst zu den nnwirtsamsten Gegenden unseres Vaterlandes gehörten. (Zeigen.) Nachdem die Kinder auf Grund des Geschichtsunterrichts angegeben haben, wann und wie die Provinzen in den Besitz der Hohenzollern ge- kommen sind und wie es kam, daß der Name Preußen auf den ganzen Staat übertragen worden ist, wird der Stoff an der Hand folgender Fragen bearbeitet; I. Wo liegen diese Provinzen? Die Karte lehrt nns: A. Ostpreußen bildet den östlichsten Teil des deutscheu Vaterlandes Es wird begrenzt von der Ostsee (Kurisches lind frisches Haff!) von *) „Je fester die Hand, desto näher nach Pommern." (Sprichwort.) **) Pommern steht in der Schafzucht obenan in Mitteleuropa. Auf seine 11/2 Million Einwohner kommen mehr als doppelt so viel Schafe. (Kirchhoff.)

3. Teil 3 - S. 35

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 35 — Die Vorzüge der Provinz Sachsen sind folgende: 1. Ein großer Teil der Provinz ist sehr fruchtbar. Dies gilt zunächst von der Umgegend von Magdeburg. Hier gedeihen, wie wir schon im vorigen Jahre hörten (Vergl. Ii. Teil S. 31), Getreide, Kraut, Zuckerrüben und Tabak in vorzüglicher Weise. Weiter ist das Thal der Helme (Nebenfluß der Unstrnt) von seltener Fruchtbarkeit. In der „goldeuen Aue", so nennt man das herrliche Flußthal, wogt goldener Weizen mit schweren Ähren aus den Feldern, wächst Obst und Gemüse in Hülle und Fülle. Endlich ist auch die Umgegend von Erfurt (Zeige die Stadt und bestimme ihre Lage!) als besonders srucht- bar zu bezeichnen. In weiten, wohlgepflegten und sorgfältig bewässerten Gärten gedeihen da herrliche Blumen und zarte Gemüse, wie z. B. Spargel und Blumenkohl, Salat, Gurken u. s. w. 2. Die Provinz Sachsen besitzt anch wertvolle Boden- schätze, insbesondere Eisen, Braunkohle und Salz. Eisen liefern Haupt- sächlich die Harzberge. (Vergl. 2. Teil S. 67 — 70.) Braunkohlen giebt es am Abhänge des Thüringerwaldes. Salz wird besonders bei Schönebeck (Zeige und bestimme die Lage! — Linkes Elbufer in der Nähe der Saalemüuduug), bei Halle an der Saale und bei furt an der Bode gewonnen. Bei Schönebeck und bei Halle quillt Salzwasser aus der Erde. Dieses Salzwasser, auch Sole genannt, ent- springt in Halle mitten in der Stadt und wird dann in Röhren hinaus zur Vorstadt geleitet. Hier fließt die Sole zunächst in große Holzkästen. Von hier aus wird sie durch vielfach hin- und hergewuudeue Kanäle, in denen Wasser verdunsten und fremde Bestandteile (z. B. Kalk!) sich absetzen sollen, geführt, bis sie sich endlich gestärkt (Wieso?) und gereinigt (Inwiefern?) in mächtige Pfannen ergießt. Diese Pfannen sind flach (0,6 in tief), mäßig breit (5 in ungefähr), aber sehr lang (15 in und mehr!) In diesen Pfannen wird die Sole gesotten. Dichte Dampf- wölken steigen aus und werden durch ein Bretterdach, das sich über der Pfanne befindet, aufgefangen und durch eiue hölzerne Esse zum Hausdache hinausgeleitet. In diesen Pfannen setzt sich nun das Salz zu Boden als feste Masse und wird aus der Mitte der Pfanne von kräftigen Männern mit einem Rechen, der an Stelle der Zinken ein durchlöchertes Eisenblech hat, auf Haufen an den Rand gezogen. Dann wird es mit einer Schaufel, die siebartig durchlöchert ist, herausgehoben, in eiserne Kippwagen (Er- kläre!) geladen, in diesen zur Trockenpfanne gefahren und dort breit geschüttet. Ist in dieser von Feuer erhitzten Trockenpfanne das Salz vollständig getrocknet, so wird es auf dem Bodenräume aufgespeichert und von da in Säcken in den Handel gebracht*) *) Bei dieser Besprechung wird das in der Sammlung „Technologische Tafeln von Max Eschner" enthaltene große Bild „Kochsalzbereitung" vorzügliche Dienste leisten. 3*

4. Teil 3 - S. 74

1895 - Leipzig : Wunderlich
-- 74 — wärmen, zündete er ein Feuer an. Da aber ein heftiger Wind es immer wieder auslöschte, so trug er eine Menge Steine zusammen und baute damit eine Art Mauer gegen den Blasaus. Aber wie erstaunte er. als auch seine Mauer in Brand geriet und fast gänzlich vom Feuer verzehrt wurde! Doch merkwürdigerweise verbrannten nur die schwarzen Steine, die das mutige Pferd mit deu Hufen aus der Erde herausgescharrt hatte, und die auf dem Felde zerstreut umher- lagen. Der Hirt, der sich dieses Wunder nicht erklären konnte, erzählte das Erlebte sogleich seinem Herrn. Allein dieser, dem so etwas noch nicht vorgekommen, lachte ihn aus. Am andern Tage wiederholte der Hirt den Versuch und warf abermals schwarze Steine in das Feuer, und siehe, sie verbrannten ebenso gut, wie die am Tage vorher. Nun nahm er einige solcher Steine mit nach Hanse und zündete sie in Gegenwart seines Herrn an. Jetzt wußte anch dieser, daß es schwarze Steine gäbe, die eben so gut wie Holz brennen. Doch es vergingen noch viele, viele Jahre, ehe man den großen Wert der Steinkohle erkannte, c. Sachsen hat endlich auch heilsame Quellen aufzuweisen. Tie wichtigsten befinden sich in der Nähe von Elster. Zeige und bestimme die Lage! (In der Südwestecke des König- reichs. — Elstersluß.) Hier sprudeln elf Quellen aus der Erde. Jede Quelle ist ähnlich wie ein Schöpfbrunnen ein- gemauert und mit einem Eisengitter versehen. Mädchen in hübscher, sauberer Kleidung stehen dabei und füllen die Gläser der Leute, welche von dem heilsamen Wasser trinken wollen. Das Quellwasser wird durch Röhren auch iu Badestuben geleitet, damit man es dort in Wannen lassen und in ihm baden kann. Wer getrunken oder gebadet hat. kann schöne Spaziergänge machen, hinaus in den duftenden Nadelwald oder hinauf auf die Höhen, die den Badeort umgeben. — Woraus erklärt sich die Heilwirkung dieser Quellen? (Iu ihrem Wasser sind Mineralien oder Gase aufgelöst, z. B. Schwefel, Eisen, Kohlensäure u. s. w.) Zur sachlichen Besprechung. Inwiefern sind diese Bodenschätze wirklich ein Segen für das Land? Tausende erhalten in Bergwerken. Pochmühlen und Schmelzhütten Arbeit. — Durch die Erträge der Staatsbergwerke werden die Staatseinnahmen vermehrt. (Weniger Steuern! — Vergl. 1. Band S. 105). — Fremden- verkehr (Bäder.) 5. Sachsen hat eine überaus betriebsame Bevölkerung. Während im Niederlande (Zeige!) oder in den fruchtbaren Thälern in den Gärten und Weinbergen gegraben und gehackt und auf den Feldern

5. Teil 3 - S. 36

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 36 - In Schönebeck wird die Sole zunächst über hohe Wände von Dornenreisigbündeln (Schwarz- oder Weißdorn!) geleitet, an denen sie unter fortwährender Verdunstung des Wassers herabtropft. Die weitere Behandlung der Sole ist dann dieselbe wie in Halle. Also? In Staßsnrt gewinnt man das Salz auf andere Weise. Hier liegt nämlich das Salz als harte Masse im Schoß der Erde begraben und wird durch Bergwerke ans Tageslicht befördert. Zur sachlichen Besprechung. a. Warum läßt man das Salzwasser über Reisig lausen? (Wenn das Salzwasser langsam über das Reisig tröpfelt, so verdunstet ein großer Teil des Wassers. Die Sole, die unten ankommt, ist dann viel salzreicher und lohnt die Mühe und die Kosten des Siedens besser.) b. Was vertritt in Halle die Stelle der Reisigwände? (Die ge- gewundenen Kanäle! — Nachweis!) c. Warum nennt man das Salz, welches in Schönebeck und Halle gefunden wird, „Quellsalz" und dasiu Staßfurtgefundene „Steinsalz"? d. Wie wird das Salz verwendet? (Würzen der Speisen, Salzen der Butter, Einsalzen von Fleisch und Fischen, Zusatz zum Futter vieler Haustiere, z. B. der Ziegen, Schafe u. s. w., Solbäder, Glasur der Thon- geschirre, Seifenbereitung u. s. w.) In Deutschland werden jährlich 1 Mill. Tonnen Salz gewonnen. 3. Die Provinz Sachsen verarbeitet geschickt, was der Boden bietet. Aus dem Kraut, das auf deu Feldern wächst, die sich in Magdeburgs Umgebung ausbreiten, wird — wie uns schon bekannt ist — das berühmte Magdednrger Sauerkraut gemacht. Aus den Zuckerrüben gewinnt man — ebenfalls meist in Magdeburg — durch Pressen und Wässern, durch Filtrieren, Einkochen und Abdampfen den Rübenzucker (Vergl. S. 26, 2. Teil). Aus einem Teile des Getreides, welches die goldene Aue hervorbringt, stellt man in Nordhausen (Zeige!) eine Branntweinsorte her, die unter dem Namen „Nordhäuser" überall bekannt ist. In Suhl endlich (Zeige!) verarbeitet man das Eisen des Harzes zu mancherlei Waffen, z. B. zu Jagdsliuten, Pistolen, Jagdmessern, Hirschfängern, Säbeln u. f. w. % Iii. Welche geschichtlichen Crinnernngen knüpfen sich an den Boden der Provinz Sachsen? Die Kinder geben die ihnen bereits aus dem übrigen Unterrichte bekannten Orte an, bestimmen ihre Lage und ordnen sie zuletzt zu folgender, vom Lehrer an der Wandtafel fixierten Übersicht: a. Merseburg. (An der Saale — In der Nähe dieses Ortes Sieg Heinrichs. I. über die Ungarn im Jahre 933.) b. Eisleben. (Geburts- und Todesstadt Luthers. 1483—1546.) c. Mansfeld. (Am Abhänge des Harzes. — Luthers Eltern.) d. Wittenberg. (Elbe — Luther als Professor und Prediger.)

6. Außereuropäische Erdteile - S. 6

1896 - Leipzig : Wunderlich
sie einige Tage liegen, bis das süßliche, schleimige Fleisch der Beeren durch die Einwirkung der Sonne in Fäulnis übergegangen ist und sich nun leicht von den Samen loslösen läßt. Sind die Kaffeebohnen vom Fleische befreit und genügend getrocknet so sortiert man sie mit Hilfe großer Siebe. (Auslesen der zerbrochenen, der schwarzen Kerne n. s. w.) Zuletzt füllt man sie in große Säcke und verschickt sie so in alle Welt. — Manche Kaffeeplantagen umfassen 2—3000 Kaffeebäumchen und haben einen Umfang von 1—2 Meilen. (Veranschauliche!) Die wich- tigsten Pflanzungen finden sich auf Porto Rico und Haiti. Zur sachlichen Besprechung: a) Wie ist denn der Kaffeebaum nach Westindien gekommen? Die Entdecker sanden doch keine Kaffeebüume vor! — Der erste Kaffeebaum, der in Westindien seine Zweige ausbreitete, stammte aus Ostindien. Dort besaßen die Holländer große Kaffepflanzun- gen und wachten sorgfältig darüber, daß niemand^ eine Kaffeepflanze entwendete, denn sie wollten den kostbaren Handelsartikel gern allein behalten. Trotz aller Vorsicht wußte sich aber ein Fran- zose ein Kaffeebäumchen zu verschaffen. Er eilte mit seinem Schatze auf ein Schiff und fuhr mit ihm nach Westindien, um dort eine Kaffeepflanzung anzulegen. Fast wäre sein Plan nicht geglückt, denn auf dem Schiffe, das ihn und seinen Schatz trug, trat Wassermangel ein, und das Bäumchen wäre verdorrt, wenn der Franzose nicht täglich seine kleine Portion Wasser mit seinem Zöglinge, dem kleinen Kassebaume, geteilt hätte. So brachte er ihn glücklich nach der Insel Martinique, wo das Bäumchen sich so vermehrte, daß schon nach wenigen Jahren nicht nur auf Mar- tiniqne sondern auch auf den übrigen westindischen Inseln große Kasfeepslanzungen zu finden waren. b) Welchen Wert hat der Kaffee? — Er ist eines der besten Ge- nußmittel. Er unterstützt die Verdauung (Kaffee nach dem Essen!) und vertreibt die Ermüdung. (Der deutsche Soldat führt auf Märschen schwarzen Kaffee mit sich!) Zu starker Kaffee schadet. c) Wie bereitet man aus den Bohnen das Getränk? (Rösten, Mahlen, Übergießen, Zusatz von Milch und Zucker.) b. Besuchen wir nun eine westindische Zuckerpflmtzuttg. Ein Zuckerfeld ist oft über eine Meile lang und ist durch Bewässerungsgräben in große Beete geteilt. Auf jedem dieser Beete stehen 8—10 Reihen Zuckerpstanzen. Diese haben Ähnlichkeit mit hohem Schilfe (Fingerstarker Halm, durch Knoten gegliedert, schmale, den Stengel umfassende Blätter, lange Rispe, lockeres Mark.) und erreichen eine Höhe von 3—4 Metern. Ist das Zuckerrohr reif, so werden die Stengel zunächst ihrer Blätter beraubt und dann durch wuchtige Messerschläge dicht an der Wurzel abgehauen. Hierauf befreit man die umgehauenen Halme von der unreifen

7. Außereuropäische Erdteile - S. 158

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 158 — Iii. Wem gehört das Hochland von Iran? 1. Der größere westliche Teil gehört den Persern, also den Nachkommen jenes Volkes, das einst zu Zeiten des Cyrns ibibel- knnde!) fast über ganz Borderasien herrschte. Die Perser sind von mittlerer Größe, gewandt und kräftig. Ihre Hautfarbe ist fast weiß. Ihre Züge sind meist schöu. Sie sind höflich und anschmiegend, neigen aber zur Heuchelei und Lüge. Sie lieben Glanz und Pracht und bringen das am liebsten in der Kleidung zum Ausdruck. Ihre Häuser sind sehr leicht gebaut und bestehen meist nur aus einigen Zimmern, die gewöhnlich nach der Nordseite offen, d. h. statt mit einer Wand mit einer Reihe dicht aneinander befindlicher Fenster von buntem Glas versehen sind, die man nachts aufstellt, am Tage aber wegnimmt. Die Diele besteht aus Stein und ist bei Reichen mit Teppichen, bei Armen mit Matten be- deckt. Man findet in den Zimmern weder Tisch noch Stuhl. Die Perser sitzen auf Teppichen oder niederen Polstern mit untergeschlagenen Beinen. Das Essen wird auf Präsentiertellern gebracht. Will der Hausherr schlafen, so briugt man ihm ein rundes Kissen, und schläft er auf der- selben Stelle, auf der er gegessen oder gefeffen hat. — Die Perser be- schästigen sich teils mit Ackerbau und zwar meist mit Hilfe künstlicher Bewässerung, teils mit Viehzucht. Insbesondere züchtet man Pferde und zweihöckerige Kamele, außerdem beschäftigt man sich auch mit Teppich- Weberei. Die Perser sind meist Muhamedauer. (Allah und sein Prophet Muhamed!) Eiu kleiner Teil gehört zu den Feueranbetern, d. h. er verehrt Gott unter dem Bilde des Feuers. Diese Leute treiben kein Handwerk, zu deuen Feuer erforderlich ist. (Schmiedehandwerk z. B.!) Sie löschen kein Feuer und blasen keine Kerze aus. Der Herrscher Persiens sührt den Titel Schah. Er hält Hof in Teheran. (Zeigen!) 2. In den kleineren östlichen Teil Irans teilen sich die Afghanen und die Balutscheu. a. Die Afghanen haben den nordöstlichen Teil inne. Sie sind meist Nomaden und zeichnen sich sowohl durch Tapferkeit, als auch durch Raubsucht aus. Die Hauptstädte vou Afghanista sind Herat und Kabul. Bon Herat aus führt über Kabul eine wichtige Straße ins alte Wunder- land Indien. (Kabulfluß! — Bergt S. 98.) b. Die Balutfchen besitzen den südöstlichen Teil Irans, ein Gebiet, welches zum größteu Teil Wüste ist. Sie sind Nomaden und unter- nehmen gleich ihren nördlichen Nachbarn gern Raubzüge in die Weite. Zusammenfassung und Einpräguug an der Hand der Übersicht. Iran. 1. Lage und Grenzen. 2. Bodeubefchaffenheit.

8. Außereuropäische Erdteile - S. 171

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 171 — einer Akazienart (Acacia arabica gummifer). Dieser Saft fließt von selbst aus, erhärtet an der Luft zu undurchsichtigen Perlen und wird abge- kratzt und in den Handel gebracht. Wozu verwendet man das Gummi arabicum? (Klebstoff? 0. Weiter unterrichtet uns die Karte über die Bewässerung Arabiens. Sie zeigt uns, daß Arabien sehr schlecht bewässert ist, denn auf der ganzen großen Halbinsel bemerken wir auch nicht einen einzigen Fluß. Arabien hat überhaupt gar keine Flüsse iu unserem Sinne, fügt der Lehrer hinzu: Es besitzt nur Wadis, d. s. Vergriffe, die nur zur Regenzeit Wasser führen, sonst aber völlig trocken liegen. Wie erklärst du das? (Die Randgebirge versperren den Seewinden den Weg ins Innere. — Darum, fügt der Lehrer hinzu, herrscht auch im Innern Arabiens eine schier unerträgliche trockene Hitze, die im Juni, Juli und August oft bis zu 45 " C. steigt und durch den um diese Zeit wehenden Glutwind noch lästiger und gefährlicher wird. Ii. Wer bewohnt die arabische Halbinsel? 1. Den größten Teil der Bevölkerung bilden die Beduinen (d. i. Kinder der Wüste), ein in Stämmen und Horden umherschweifendes Nomadenvolk. Die Kleidung des Beduinen besteht aus einem wollenen Hemde und einem langen Mantel, dessen weiße und braune Streifen der Haut des Zebras nachgeahmt sind. Um den Kopf windet er ein wollenes Tuch, deu Turban. Mit seinen Kamelen, Pferden und fettschwanzigen Schafen zieht er von einer Oase zur andern und schlägt bald hier, bald dort sein leichtes Zelt ans. Seine Speise sind süße und saure Kamels- milch, ungesäuertes Brot, Datteln und Trüffeln. Als Waffe dienen ihm eine lange Flinte und ein Meffer, das im Gürtel steckt. Nicht selten fällt er über vorbeiziehende Karawanen her und beraubt sie. Aber Plünderung bei Nacht und Diebstahl sind ihm ein Abscheu. Dem Be- siegteu und Beraubten giebt er Speise und Obdach. Wer sich vor der Reise seinen Schutz erkauft, dem darf kein Haar gekrümmt werden. Gegen seinen Gast ist der Beduine äußerst freigebig. Er läßt ihn aus seiner Schüssel essen, auch wenn er selbst hungrig ist. Sein gegebenes Wort hält er sogar seiuem Feinde. Mannesehre steht ihm höher als das Leben; Schande wäscht er nur mit Blut ab, und sein Feind verfällt früher oder später seiner Rache. 2. Außer diesen schweifenden Arabern giebt es auch seßhafte, die in den Städten der Küstenlandschaften oder in den Oasen des Innern ihre Wohnsitze aufgeschlagen haben. Sie stehen teils unter türkischer Herrschaft (Westküste!), teils bilden sie kleine Staaten für sich. (Im Innern z. B.) Ein kleiner Teil Arabiens steht auch unter englischer Herrschast. Englischer Besitz ist die Stadt Aden mit Umgebung. Adeu ist stark befestigt und beherrscht die Straße von Bab el Mandeb, die das rote Meer mit dem arabischen Meere verbindet. Kein Schiff kann ohne Willen der Engländer ans der wichtigen Verbindnngsstraße

9. Außereuropäische Erdteile - S. 201

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 201 — Ii. Wie rüsten wir uns zu einer Wüftenreise? Die Wüste kann man nur in Gesellschaften (Karawanen) durch- reisen, die sich zu bestimmten Zeiten an gewissen Orten zusammenfinden. Wir schließen nns einer solchen, die Kairo zum Sammelpunkt erkoren und von da aus nach Timbuktu zieht, an und begeben uns zeitig zum Sammelplatze, um alle Vorbereitungen mit ansehen zu können. Aus dem Sammelplatze finden wir bereits eine vielgestaltige Thätigkeit^). Die Kameltreiber sind zunächst noch beschäftigt, die geteerten Wasserschläuche, die sie eingeweicht und gereinigt hatten, mit frischem Wasser zu füllen. Nach- dem dieses Geschäft beendet ist, beginnt das Verladen der aufgestapelten Ballen und Kisten. Jedem Lastkamel wird zunächst ein hölzernes, ge- polstertes Gestell aufgelegt. Über dieses hängt man dann Stricke, die an beiden Seiten in Schlingen enden. In diesen Schlingen befestigt man die Lasten in der Weise, daß jedes Tier eine Last von 4—6 Zentnern, aus jeder Seite 2—3 Zentner, zu tragen hat. Bei diesem einfachen Ge- schäft herrscht ein uugeheueres Lärmen, Zanken und Schreien, weil jeder Treiber sich die leichtesten Frachtstücke aussucht, um sein Kamel zu schonen und darüber mit seinen Kameraden in lebhaftesten Wortwechsel gerät. Den Lärm erhöhen die Kamele durch ihr Geschrei, denn sie find störrige, schwer lenksame Tiere. Nachdem die Lastkamele beladen sind, geht es an das Satteln der Reitkamele. Man schnallt einem jeden dieser Tiere einen kunstvoll gearbeiteten Sattel, der oben einen muldenförmigen Sitz bildet, auf den Rücken. Am Vorder- und Hinterende des Sattels erheben sich zwei Knöpfe. An sie hängt man den Wasserschlauch, die nötigen Waffen und sonstige Gerätschaften. Den Sitz bedeckt man mit einem langzottigen, rot- oder brauu gefärbten Schaffell und legt als Zügel eine halfterartige Schlinge mehrmals um deu Kopf des Tieres, damit man beim Anziehen das Maul zusammenschnüren kann, während eine dünne Lederschnur, die durch das Nasenloch gezogen wird, als Nebenzügel dient. Der Reiter trägt am Handgelenk die unentbehrliche Stielpeitsche, hüllt den Kopf kapuzenartig in ein dichtes Baumwollentuch, steckt die Füße in langge- schästete weiche Stiefeln und hält die engen Beinkleider und die kurze Jacke mit weiten Ärmeln durch die Leibbinde zusammen. Aber es ersor- dert Kunst und große Behendigkeit, das mit zusammengezogenen Beinen im Sande liegende Kamel zu besteigen. Zuvor besänftigt und ermahnt man es und bringt es durch einen eigentümlichen Kehlton zum Stillliegen, faßt dann den Zügel mit der linken so kurz als möglich, den vorderen Sattelknopf mit der rechten Hand, erhebt den rechten Fuß vorsichtig bis zum Sattel und schwingt sich mit größter Schnelligkeit hinein, wobei man sich sogleich mit beiden Händen festhalten innß, denn daß Reitkamel wartet nicht ab, bis man fest sitzt, sondern richtet sich, sobald es den ge- ringsten Druck verspürt, in drei Absätzen auf, die ruckweise mit großer *) Hirts Bildersckicch, 86e.

10. Außereuropäische Erdteile - S. 58

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 58 — die an der Ostküste des Erdteils (New-Aork) gelandet worden sind. Aus Schissen, Eisenbahnen und Fuhrwerken gelangt hierher aber auch alles, was der Westeu hervorbringt, insbesondere Holz, Getreide und Vieh. So kommeu aus nah und fern jährlich mehr als eine Million Schweine bier an, die geschlachtet und eingepökelt und dann in alle Welt der- sandt werden. 2. Cineinnati verarbeitet einen großen Teil der ihm zu- gehenden Rohprodukte selbst und ist darum eine großartige Industriestadt. a. Werseu wir zunächst einen Blick ans die Verarbeitung des Holzes, das die Urwälder des Westens liefern. Wir suchen zu diesem Zwecke im Geiste eiue Tischlerei auf. Wie ganz anders als daheim! Die Tischlerei besteht aus über zwanzig fünfstöckigen Gebäuden, in denen gewaltige Maschinen sägen, hobeln, drechseln, polieren. Eine Maschine stellt wöchentlich 200 Dutzend Stühle her. Eine andere liefert täglich 50 Dutzend Bettstellen. 250 Maschinisten sind nötig, um die Maschinen in Ordnung zu halten. b. Weiter besuchen wir eins der großartigen Schlachthäuser. Mit Stannen hören wir, daß man in ihm jährlich 30000 Schweine nur deshalb schlachtet, um aus ihrem Fett Schmalz zu machen. Man wirft die Tiere, nachdem ihnen nur die Schinken abgeschnitten worden sind, in große Butten und preßt sie dort mit Hilfe der Dampfkraft so zusammen, daß selbst die Knochen sich in Pulver verwandeln. Das aus der ganzen Masse sich sammelnde Fett wird durch Röhren, die mit Hähnen versehen sind, in besondere Gefäße geleitet und dann weiter zu dem schönsten, reinsten Schmalz geläutert. Die in den Butten zurück- bleibende Masse wird meist als Düuger verkaust. c. An dritter Stelle sehen wir uns eine Schuhmacherei an und lassen uns dort erzählen, daß im Vorjahre 10000 Ochsenhäute zu Sohlen verschnitten und 500 Centner Schuhnägel und 600 Scheffel Holz- zwecken verbraucht worden sind. Was ist aus deu vielen tausend Dutzend Stieseln und Schuhen geworden? In Kisten verpackt sind sie auf Dampf- schiffen in ferne und nahe Städte gewandert. Zur sachlichen Besprechung. a. Die ausgedehnte Fleischerei hilft auch zahlreichen andern Erwerbs- zweigen zur Blüte. Welche Berufsarten werden z. B. stark vertreten sein? (Böttcher, Bürstenbinder, Lederhändler, Seifensieder, Messerschmiede, Fuhrleute u. s. w.) b. Cineinnati versendet seine Erdbeeren und Weintrauben bis an die Ostküste (New-York!) Miß die Entsernnng mit Hilfe des Zirkels! Wie ist es möglich, daß diese Früchte trotzdem frisch und wohlschmeckend am Bestimmungsorte ankommen? (Eisverpackung — Schnellzüge!) Zusammenfassung und Einprägung.
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