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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 16

1895 - Leipzig : Wunderlich
J Zweite metkodische Einheit. klarheitsstuft. 1. Die Provinz Pommern. Jit!: Wir betrachten nun diejenigen Provinzen des Hohenzollern- staates, die sich an der Ostsee ausbreiten, und redeu da zuerst von der Landschaft, die sich einstmals in den Händen der Schweden befand, von Pommern. (Zeigen!) Die Kinder geben nun zunächst wieder möglichst selbständig an, wie sich nach ihrer Meinung der Gang der Unterredung — im Hinblick auf das gestellte Ziel — zu gestalten hat. Sie kommen, vom Lehrer mir im Notfalle unterstützt, zu dem Resultate: Wollen wir unserer Aufgabe gerecht werden, so müssen wir unsere Aufmerksamkeit aus vier Punkte richten. Wir fragen daher: 1. Wo liegt diese Landschaft? 2. Wie gelangte diese Landschaft in die Hände der Schweden? 3. Auf welche Weise wurde Pommern von den Hohenzollern erworben? 4. Hat denn Pommern einen Wert für Preußen? Die Schüler stellen darauf hin fest, daß sie aus Grund des voraus- gegangenen Unterrichts (Geschichte!) und mit Hilfe der Karte die drei ersten Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur durch kurze Hinweise unterstützt — dar: 1. Wo liegt Pommern? Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Bran- denburg und Preußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des baltischen Landrückens, von der pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten. (Vergl. Deutschland I, S. 53.)j 2. Wie kam Pommer»? in die Hand der Schweden? Ans dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der den bedrängten Protestanten zu Hilse eilen wollte, im Jahre 1639 an Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe in den Besitz ganz Pommerns setzte, denn die kaiserlichen Truppen, die

2. Teil 3 - S. 90

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 90 — ihres Handels. (Inwiefern?) — Erwähnt sei noch, daß in Lübeck noch so manches an die Zeit der Blüte und des Glanzes erinnert (Wann war diese Zeit?), so z. B. das Hans der Schiffergesellschaft. In diesem altertümlichen Gebäude findet sich ein Saal, der noch gerade so aussieht wie vor Jahrhunderten. „Eichene Bänke ziehen sich an den Wänden des Saales hin. An den Säulen hängen alte Verordnungen mit ihren schweren Siegeln. An der Tecke sind Modelle von Handels- und Kriegs- schiffen der Stadt angebracht. Kostbarer Silberschmuck ruht in einem festen Schreine, und Reime an Wandgemälden künden die Großthaten lübeckischer Bürger." (Schreyer.) Was mögen diese Gemälde darstellen? 2. Wir wenden uns nun zu der freien Reichsstadt Hamburg. Bestimme ihre Lage! (Hamburg liegt am rechten Elbufer und wird außerdem von der Alster durchströmt.) Tiefe Stadt haben wir bereits im vorigen Jahre genauer kennen gelernt. Schildre! (Die Kinder schildern auf Grund des früheren Unterrichts.) a. Das Lebeu am Hafen. Ein wahrer Wald von Masten erhebt sich hier. Neben Dampfern liegen die stolzen Dreimaster, und auf den ge- waltigen Segelstangen klettern Matrosen, ein Lied singend, geschickt hin und her. Hier fährt eben ein Auswandererschiff aus den: Hafen. Auf dem Verdeck stehen die Auswanderer Kopf an Kopf und nehmen, Tuch oder Mütze schwenkend, noch einmal Abschied von den am Ufer stehenden Eltern, Schwestern oder Brüdern. Dort wird ein Westindienfahrer ent- laden. Es ist unglaublich, wie viel Wareu in einem Seeschiffe Platz finden! Schon sind ganze Berge von Fässern am Ufer aufgestapelt, aber noch immer folgen Säcke mit Kaffee und Reis und Ballen, von denen die größern mittels gewaltiger „Krahne" ans Ufer gehoben werden. Komandornfe erschallen, Ankerketten klirren, Winden rasseln, Dampfpfeifen erschallen. — Auf den langen und breiten Steindämmen (Quais), die den Hafen einfassen, schlendern Matrosen tabakkaueud einher, rasseln Rollwagen, die Güter holen oder bringen wollen, drängen Bauschen nach den an- kommenden oder abgehenden Schiffen hin. b. Das Leben auf den Straßen. Welches Hasten und Treiben? Welche Menge von Wagen, von der prächtigen Equipage des reichen Kaufherrn an bis zum einfachen Lohnsuhrwerk, von dem hochbepackten, breiten Lastwagen bis zum schlichten Schnbkarreu. Peitschenknall, Wagen- gerassel und das Ausrufen der Waren bringen einen unaufhörlichen Lärm hervor. Hier werden Südfrüchte, dort Austern und Seefische, dort Gemüse, dort Goldwaren in kreischenden oder schnarrenden Töuen zum Kaufe an- geboten. Unter den Verkäufern, fügt der Lehrer hinzu, fallen besonders die Vierländer auf. Sie stammen aus den Vierlanden, das ist eine fruchtbare, durch Teiche geschützte Gegend, die sich unterhalb der Stadt am Elbstrome ausbreitet, und sind schon an ihrer eigenartigen Kleidung leicht erkennbar. Die Männer tragen kurze aus Sammet gefertigte Knie- hosen, rote Westen und kirfze, schwarze Tuchjacken, beide mit thalergroßen

3. Teil 3 - S. 9

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 9 — fläche. Wir gleiten an einzelnen, zerstreut liegenden Bauernhäusern vor- über, die höchst schmucklos aus Holz gezimmert und mit Rohr bedeckt sind. Die Bewohner sind fast sämtlich auf den Äckern, die in der Nähe der Häuser auf besonderen Inseln liegen, thätig. Die Männer sind in grobe, graue Leinwand gekleidet. Die Tracht der Frauen ist bunt. Sie tragen rot und blau gestreifte Röcke, ein eng anschließendes Mieder, weiß aufgeschürzte Hemdärmel. Ein rot und gelb geblümtes Kopftuch ist zum Schutze gegeu die Sonnenstrahlen um den Kopf geschlungen. Schuhe und Strümpfe trägt im Sommer niemand. Unser Kahn trägt uns weiter. Unter uralten, hohen Bäumen fahren wir dahin. Mächtige Erlen, Buchen und Eichen stehen am Rande unserer Wasserstraße, schlingen ihre grünen Zweige ineinander und bilden so ein herrliches Laubdach über unserem Kopfe. In den Zweigen der Bäume jubelu die lustigen Waldvögelein. Aus der Ferne tönt das Rufen des Kuckucks. Plötzlich wird die Stille durch helles Lachen unterbrochen. Eine große Anzahl Kähne schwimmt auf uns zu. Kinder fitzen darin! Sie kommen aus der Schule und fahren dem Elternhanse zu. Sieh, jetzt nahen wir uns einem Dorfe! Ein wunderliches Dorf. Fast jede Hütte steht auf einem besonderen Jnselchen, von herrlichen Bäumen überschattet. Hier und da sind die Inseln nur durch Gräben getrennt, die nicht breiter find als ein Corridor unseres Schulhauses. Wo dies der Fall ist, sind die Inseln durch hohe einfache Brücken verbunden. An jedem Ufer ist ein starker Baumstamm in die Erde getrieben. Aus beiden ruht ein Brett. Zwei schräg daran gelegte Stämme, mit Leisten benagelt, dienen als Treppe. (Zeichnen!) Diese Brücken sind deshalb so hoch, damit ein mit Heu beladener Kahn bequem darunter durchfahren kann. Manche der Inseln, an denen wir vorübergleiten, tragen fette Wiesen, andere wieder sind vollständig mit Gurken, Meerrettig, Zwiebeln oder Majoran bepflanzt. Nach einiger Zeit begegnet nns wieder eine Flotte von Kähnen, aus denen Lust und Jubel schallt. Eine stattliche Hochzeitsgesellschaft fährt in das Dorf, an welchem wir eben vorbeikamen, zur Kirche. Lustig schmettert die Musik im ersten Kahne, begleitet von Jauchzen und Pistolen- schüssen aus den übrigen Fahrzeugen. Die Braut trägt ein schwarzes Kleid und eine große weiße Haube. Ein schwarzer hoher Hut, ein Rock mit langen Schößen und ein riesiger Blumenstrauß mit bunten Bändern schmücken den Bräutigam. Aber Freude und Leid sind ost nahe bei einander. Noch ehe wir unsere Fahrt beendet haben, gleitet still und feierlich eine lange Reihe von Kähnen an nns vorüber. Auf dem ersten Kahne steht ein Sarg. Er ist mit einem großen, weißen Tuche bedeckt. In den folgenden Fahrzeugen fitzen die Leidtragenden. Von Zeit zu Zeit bricht ein allgemeines Weinen und Wehklagen aus, wie auf Kommando. Die Weiber setzen eine Ehre darein, in den gellendsten Tönen zu jammern. Schwarzer Flor weht von den Hüten der Männer. Die Weiber sind in weiße Kleider gehüllt, denn weiß ist im Spreewalde die Farbe der

4. Teil 3 - S. 91

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 91 — silbernen Knöpfen besetzt. Auf dem Kopfe sitzt ein hoher, cylinderaräger Hut. An den Füßen bemerkt man rote Strümpfe und Schuhe mit großen silbernen Schnallen. Die Mädchen tragen einen kurzen Rock und ein Mieder, aus dem ein blendend Weißes Hemd hervorquillt. Den Kopf schmückt ein breitrandiger, bandloser Strohhut. Rote Strümpfe und kleine zierliche Schuhe vollenden die hübsche Tracht. (Bild vorzeigen!) In dieser Tracht bieten die Vierländer und Vierländerinnen das, was der Boden ihrer Heimat bietet, auf den Promenaden und in den Straßen Hamburgs aus. Im Frühlinge kommen sie z. B. mit Veilchen und Schneeglöckchen, im Sommer mit duftenden Rosen, im Herbste mit rot- wangigen Äpfeln, süßen Pfirsichen und Aprikosen zur Stadt. 3. Zuletzt werseu wir noch einen Blick auf Bremen. Bestimme die Lage. (Bremen liegt an beiden Seiten der Weser und ist ungefähr eben so weit vom offenen Meere entfernt wie Hamburg.) Bremen ist, wie wir bereits früher erwähnt haben, eine bedeutende Handelsstadt. Bedeutend ist besonders der Handel mit Amerika. Schließe daraus auf die Ladung der ankommenden Schiffe! (Tabak, Baumwolle, Reis. Petroleum!) Schließe daraus weiter auf die Industrie Bremens! (Bremen besitzt großartige Spinnereien, in denen die eingeführte Baumwolle, ausgedehnte Ciggarrenfabriken, in denen der Tabak verarbeitet wird, zahlreiche Reismühlen, in denen die Reiskörner von ihren Schalen be- freit werden.) — Allerdings können, wie wir schon bei der Besprechung der Weser (S. 68) erfahren haben, nur kleinere Schisse bis Bremen stromaufwärts fahren. Was weißt du noch hierüber? (In der unteren Weser bringen zahlreiche Sand- und Schlammbänke den größeren Schiffen Gefahr.) Darum hat sich Bremen einen Hafen in der Nähe des Meeres angelegt. Er liegt am Südostende der erweiterten Wesermündung und heißt Bremerhasen. Hier entwickelt sich ein ähnliches Leben wie am Hamburger Hasen. Schildre es! — Ein besonderes Gepräge erhält Bremerhafen aber durch die zahlreichen Auswanderer, die sich hier nach Amerika einschiffen, um dort ihr Glück zu versucheu. Die Deutschstunde wird uns darüber Ausführliches bringen. (Besprechung des Gedichts „Die Auswanderer" von Freiligrath!) Wer nach Bremen kommt, versäumt nicht, das Rathaus zu besichtigen. Schon vor dem Rathause ist etwas Merkwürdiges zu sehen. Dort steht nämlich das älteste Denkmal der Stadt, die Rolandssäule. Das Bildwerk (Abbildung!) stellt einen geharnischten Mann dar. Von seinen Schultern Walt ein farbiger Mantel herab und seine Rechte hält steif aufgerichtet das Schwert. Das Schild hält er an die Brust. Auf diesem Schilde ist eine Ausschrift, die besagt, daß die Bürger von Bremen Gott für die Freiheit danken sollen, die ihnen Karl der Große einst verliehen hat. („des danket gode is min radt"). Im Rathause selbst ist der berühmte Bremer Ratskeller. In ihm wird in riesigen Fässern Wein aufbewahrt, der zum Teil über 200 Jahre alt ist. Von ihm bekommen aber nur

5. Teil 3 - S. 17

1895 - Leipzig : Wunderlich
seit Wallensteins Rücktritt schlecht geführt, nicht bezahlt und elend ver- pflegt wurden, leisteten keinen bedeutenden Widerstand. 3. Auf welche Weise kam Pommern an die Hohenzollern? Uns ist aus der Geschichte her bekannt, daß Pommern nicht auf einmal, sondern erst nach und nach an die Hohenzollern gekommen ist. Ein Teil, der kleinere, gelangte schon durch den Frieden zu Osnabrück und Münster (1648) an Brandenburg. Den größereu Teil, nämlich Vorpommern mit Usedom und Wollin und auch Stettin kaufte Preußens König, Friedrich Wilhelm I., den Schweden für 2 Millionen Thaler ab. 4. Hat denn Pommern einen Wert für Prenszen? Die Antwort auf diese Frage wird in gemeinsamer Arbeit gefunden. Sie lautet mit den von dem Lehrer gegebenen Ergänzungen ungefähr so: Pommern war es wert, daß die Hohenzollern es zu erlangen suchten, denn 1. Pommern hat eine bedeutungsvolle Lage. „Ein Blick auf die Karte zeigt ja, daß Pommern den mittleren Teil der Ostseeküste förmlich umklammert. Es umschlingt den Rand des Meeres wie ein langes Band, das Wasser und Land verknüpfen möchte." Wer also Pommern besitzt, hat einen großen Teil der Ostseeküste in seiner Gewalt. Er kann nicht nur das Landen feindlicher Schiffe (Schweden, Dänemark) verhindern und so das Land vor feindlichem Einfall schützen, sondern auch bequem mit seinen eigenen Schiffen hinaus in die Ferne fahren, Waren nach fremden Ländern bringen u. s. w. So lange Pommern in den Händen der Schweden war, war unser Vaterland nie vor einem Einfall der Schweden sicher (Einfall der Schweden 1675 von Pommern aus!), so lange ging auch der Transport der Waren auf der Oder nicht glatt und ruhig von statten. 2. Pommern besitzt eine Menge wichtiger blühender Städte. Zu ihnen gehört zunächst Stettin an der Odermündung. Beschreibe diese Mündung näher! (Die Oder mündet ins Haff. Aus diesem fließt sie in drei Ausgängen: Peene, Swine und Divenow ins offene Meer.) Stettin ist eine bedeutende Seehandelsstadt, „da allein hierher Seeschiffe aus der Ostsee so weit in das Land hineinfahren können, die Oder billige Weiterfracht gewährt und kein Hafen so nahe an Berlin liegt." (Kirchhoff.) Im Stettiner Hafen fahren jährlich mehrere Tausend See- schiffe ein und aus. Die ankommenden Schiffe bringen Kohlen und Petroleum, Heringe und Getreide. Die abfahrenden tragen besonders Holz und Spiritus hinaus in fremde Länder. Weiter liegt in Pommern das geschichtlich merkwürdige Stralsund. Die Mauern dieser Stadt bestürmte einst Wallenstein vergeblich,*) da Stralsund nicht allein durch eine tapfere Besatzung, sondern auch durch eine sehr günstige Lage geschützt *) Noch heute findet jährlich am 24. Juli ein Volksfest statt zur Erinnerung an den Abzug des kaiserlichen Heeres. Tisch endorf, Deutschland. 2. Abt. 2. Aufl. 2

6. Teil 3 - S. 20

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 20 — 3. An vielen Orten erheben sich gegenwärtig bedeutende Städte. Wir erwähnen zunächst die Stadt, die wir bereits als Bern- steinstadt kennen lernten, Danzig. Bestimme die Lage! (Westpreußen — Ganz in der Nähe des linken Weichselarmes, aber nicht an demselben selbst — Nähe des offenen Meeres!) Gieb an, was dir von dieser Stadt bereits bekannt ist! (Der meiste Bernstein, der gefunden wird, wandert nach Danzig. Hier giebt es geschickte Bernsteindrechsler, die aus dem Gold der Ostsee Armbänder, Halsketten, Broschen oder Pfeifenspitzen her- stellen. Von Danzig aus gehen Bernsteiustücke und Bernsteingegenstände in alle Welt.) Danzig treibt aber auch Handel mit Getreide und Holz. Diese Waren werden meist aus Flußschiffen, die die Weichsel stromauf- wärts fahren (Zeige!), aus Rußland geholt, dann in Danzig in See- schiffe geladen und versandt. Schließe daraus auf die Bodenbeschaffenheit Rußlands! Außerdem wollen wir uns noch nierken, daß Danzig Festung ist! Woran erkennst du dies aus der Karte? (Festungszeichen!) Woran in Wirklichkeit? Die andere große Stadt, deren Namen wir hier nennen müssen, ist uns aus der Geschichte her schon bekannt. Es ist Königs- borg. Zeige und bestimme die Lage! (Am Pregel, und zwar nicht weit von der Einmündung desselben ins frische Haff. — Ostpreußen.) Was erfuhren wir bereits von Königsberg? Hier setzte sich (am 18. Januar 1701*) der Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg die Königskrone aufs Haupt.) Königsberg ist wie Danzig Festungs- und Handelsstadt. Auch von Königsberg aus wird das Holz und das Getreide, das aus Rußland herbeigeschafft wird, in die Ferne gesandt. Und welch ein reges Leben entfaltet sich da am Hafen! Da kommt ein Schiff den Pregel herauf. (Woher also?) Es landet. Man befestigt es mit einem ausgeworfenen starken Tau an einem der großen Pfähle am Ufer oder mit einer eisernen Kette an einem der starken Ringe, die in Granitsteinen am Boden angebracht sind. Dort nimmt ein Schiff Ladung auf. Die Sackträger laufen über Bretter, die von den Speichern aus zum Schiffe gelegt sind, und tragen schwere Getreidesäcke herbei. Hier wieder ist ein Schiff segelfertig, und die Matrosen singen zum Abschied eins ihrer Schifferlieder. Zusammenfassung. Zur sachlichen Besprechung. a. Woher kommt es wohl, daß man Danzig nicht ganz an den Strom herangebaut hat? Man hat die Stadt sicher in Rücksicht auf die Hochfluten des Weichselstromes etwas abseits vom Ufer angelegt. Die Weichsel wird nämlich denen, die an ihren Ufern sich niederlasfen, nicht selten sehr gefährlich. Es geschieht dies besonders zur Zeit des Eisganges. (Also?) Wohl sucht man sich durch hohe Dämme vor den Verwüstungen des wilden Stromes zu schützen, wenn aber einmal <un Damm durch die Gewalt des reißenden Wassers und die Wucht der •) Der 18. Januar 1701 und der 18. Januar 1871!

7. Teil 3 - S. 56

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 56 — womit sich die Bewohner der Provinz beschäftigen! (Die Schüler führen aus: Tie fruchtbaren Landstriche im Westen Marsch! und im Osten Thon- und Lehmboden!) ermöglichen Viehzucht (Milchwirt- schaft, Butter- und Käsebereitnug!) und Ackerbau. Tie weiten Sand- flächen (Heide) im Inneren regen zu Schaf- und Bienenzucht an. Das nahe Meer veranlaßt Fischfang und Handel. Mit dem zuletzt genannten Erwerbszweige wollen wir uns noch etwas eingehender be- schäftigen. Welche Gegenstände mögen wohl von Schleswig-Holstein aus versandt werden? (Getreide, Pferde, Rinder, Butter, Käse, Fett, Felle, Wolle und Fische, z. B. Flundern, Heringe und Sprotten.) Begründe dies! — Und wo mag der Handel besonders seinen Sitz haben? Sicher- lich in den Städten, die an der Küste des Meeres liegen.) Nenne solche! (Flensburg, Schleswig, Kiel.) Warum sind wohl diese Städte ganz be- sonders zu Hafenstädten geeignet? (Tiefe Städte liegen an tief einge- fchnittenen Buchten, welche den Seeschiffen Schutz vor Sturm und Wellen bieten und gestatten, daß die Schiffe bis weit hinein ins Land gelangen können.) Besonders ausgezeichnet ist in dieser Hinficht Kiel. Es liegt an einer der schönsten Buchten der Ostsee und besitzt einen Hafen, der so viel Tiefe befitzt, daß die größten Schiffe ihn benutzen können und so geräumig ist, daß Hunderte von Fahrzeugen gleichzeitig in ihm sich auf- halten können. Von der Kieler Bucht aus führt ein Kanal zur Eider. Zeige! Welche Bedeutung hat er? (Verbindung von Ost- und Nord- fee! Wir werden diese bedeutsame Wasserstraße iu der nächsten Stunde noch genauer kennen lernen. — Wichtig ist als Handelsstadt auch ein an der Elbe gelegener Ort Altona. Zeige ihn und bestimme seine Lage! (Nähe Hamburgs!) — Großen Fabrikanlagen, wie wir sie in Westfalen, am Rhein oder auch in unserem sächsischen Vaterlande (Zwickauer Kreis- hauptmannschaft!) gefunden haben, begegnen wir in Schleswig-Holstein sehr selten. Woher mag das kommen? (Es fehlt der Halbinsel an Bodenschätzen. Sie besitzt weder Kohle noch Eisen. Anch die Wasser- kraft läßt sich wenig ausnutzen, denn die Flüsse haben ein sehr geringes Gefälle.) — Fasse das über die Beschäftigung Gesagte zusammen! V. Die Namen der Ortschaften, die wir uns merken wollen, haben wir bereits genannt. Zähle sie noch einmal auf! Diese Städte liegen, mit Ausnahme von Altona, alle an der Ostküste der Provinz. Sollten sich denn nicht auch im Innern und an der Westküste bedeutende Wohnsitze finden? Prüft die Karte! (Im Innern der Halb- infel finden wir auf unserer Karte keinen, an der Westküste nur ganz selten einen Ort verzeichnet.) Prüft die an der Westküste liegenden Ortschaften mit Hilfe der Städtezeichen aus ihre Größe! Woher rührt der Mangel an Ortschaften im Innern des Landes? (Hohe Geest!) Wie erklärst du das Fehleu der großen Städte im Westen der Provinz? (Mangel an guten Häsen, daher kein Handel — Ackerbau und Viehzucht beanspruchen weite Flächen!) Schließe aus der Zahl und der Größe der

8. Teil 3 - S. 58

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 58 — unsere Ostseeküste bedrohten, so würde es längere Zeit dauern, ehe alle deutschen Kriegsschiffe zum Schutze unserer Küste versammelt wären. Diejenigen unserer Schiffe, die sich gerade in der Nordsee befänden, würden erst spät (Umweg!), vielleicht auch gar nicht eintreffen können (Weg durch die Dänen versperrt!). Mit der Vollendung des Kanals wird dies anders. Unsere Kriegsschiffe können dann schnell aus der Nordsee in die Ostsee und aus der Ostsee in die Nordsee gelangen und sich dort vereinigen, wo Gefahr für unsere Küste vorhanden ist. — 2. Der Nordostseekanal soll den Handel fördern, indem er a. Zeit und Geld erspart. — Alle diejenigen Schiffe, die von einem Ostseehafen aus (Königsberg, Danzig, Stettin, Lübeck, Kiel, Flensburg) nach einem deutschen Nordseehafen (Hamburg, Bremen) oder nach England fahren wollten, mußten einen großen und gefährlichen Umweg machen. (Zeige!) Nach der Fertigstellung des Kanals werden Dampfschiffe nn- gefähr 24 Stunden, Segelschiffe ungefähr 3 Tage eher ans Ziel ge- langen. Welchen Einfluß hat dies auf den Preis der Waren? b. Den Verkehr zwischen der Ost- und Nordseeküste vergrößert. Man hofft, daß durch die leichte und billige Verbindung in Zukunft mehr Schiffe als gegenwärtig die Ostseehäfen (Beispiele!) aufsuchen, um Waren hinzubefördern oder abzuholen. 3. Der Nordostseekanal soll die Verluste au Menschenleben, Schissen und Gütern, die sich bei der Fahrt um den Skagen (Zeigen!) ergaben, vermindern. Die Fahrt um das Kap Skagen gehört nämlich zu den gefährlichsten Seereisen. Führt doch die Küste bei Agger (Zeige!) den Namen „Kirchhof der Schiffe." *) Hier verunglücken jährlich gegen 299 Schiffe mit 599 Menschen und Gütern im Werte von 19 Millionen Mark. Diese gefährliche Fahrt kann sich von nun an der größte Teil der Schiffe, die aus einem Meere in das andere fahren wollen, ersparen. Sicher gleiten sie auf der ruhigen Fläche des Kanales dahin, und selbst bei Nacht können sie ruhig die Durchfahrt unternehmen, den gegen 1999 Glühlampen erhellen den Pfad. Zur sachlichen Besprechung. a. Wie aber steht es im Kanal mit dem Ausweichen der sich entgegenkommenden Schiffe? — Handelsschiffe, die selten über 12 m breit sind, können bequem aneinander vorbeifahren. Für die Kriegs- fchiffe aber sind Ausweichestellen angebracht. An diesen Ausweichestellen *) In den Jahren 1877—81 sind auf der Fahrt zwischen Nordsee und Ostsee 92 deutsche Schiffe im Werte von rund 4 Millionen Wert vollständig verloren gegangen. Hierbei sind die 69 Schiffe nicht mitgerechnet, welche auf genannter Strecke in dieser Zeit verunglückten, ohne daß man den Ort des Unterganges er- Mitteln konnte. — In der Zeit von 1858—81 sollen nicht weniger als 6316 Strandungen vorgekommen und dabei 91 Dampfer und 2742 Segelschiffe unter- gegangen sein.

9. Außereuropäische Erdteile - S. 50

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 50 — 4. Bodenbeschaffenheit a. Gebirge. b. Ebenen. 5. Bew ässerung a. Ströme. b. Seen. 2. Eine Neise nach Amerika. Jitl: Wir treten heute eine Reise an über den Ozean. Wir fahren nach der Stadt New-Dork. I. Wo liegt unser Reiseziel? Schon die vorige Stunde hat es uns gezeigt. Es liegt an der Ostküste Nordamerikas und zwar dort, wo der Hudson in den atlantischen Ozean mündet. Ii. Wie gelangen wir an unser Ziel? 1. In gemeinsamer Arbeit wird festgesetzt: Wir fahren von unserer Vaterstadt ans zunächst in die Hauptstadt unseres engeren Vaterlandes, nach Dresden. Von hieraus reiseu wir über Leipzig (Messen!), Magde- bürg (Sauerkraut!) Hannover, (1866!) und Bremen nach Bremerhafen. Der Zug trägt uns anf einem Damm bis an die Wesermündung heran. Am Fuße des Dammes liegt ein Dampfer. Wir besteigen ihn und fahren nnt ihm hinüber zu dem gewaltigen Ozeandampfer, der eine Strecke vom Ufer entfernt hält. Tiefer Dampfer ist ein gewaltiges Schiff. Es be- sitzt drei hohe Masten und zwei mächtige Schorusteine. Aus den beiden Schornsteinen steigt dicker, schwarzer Qualm empor. Er dentet an, daß die große Maschine, die sich im Banche des Schisses befindet, jeden Augenblick ihre Arbeit beginnen kann. Nachdem alle Passagiere den kleinen Dampfer verlassen haben und auf das große Schiff übergegangen sind, rüstet es sich zur Abfahrt. Der Kapitän giebt ein Zeichen. Die mächtige Schraube am Hinterteile beginnt sich zu drehen und langsam fahren wir die Wesermündung hinab dem offenen Meere zu. — Wieder- gabe. Zur sachlichen Besprechung: a. Warum fahren wir nicht sogleich von Bremen aus mit einem Seeschiffe? (Die Schlamm- und Sandbänke, die sich in der unteren Weser in großer Anzahl finden, erlauben den Ozeandampfern nicht, bis Bremen aufwärts zu fahren). b. Wie sind diese Sand- und Schlammbänke entstanden? (Die Weser führt — gleichsam als Andenken — aus allen Ländern, die sie durchfließt — Erd- und Sandkörnchen mit sich fort. Diese Körnchen sinken hier an der Mündung, wo das Wasser langsam fließt, zu Boden und bilden so nach und nach ausgedehnte, gefährliche Sand- und Schlammbänke).

10. Außereuropäische Erdteile - S. 51

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 51 — 2. Nachdem wir die offene See erreicht haben, wendet sich unser Schiff nach Westen.- Nach zwanzigstündiger Fahrt passieren wir Dover, nach weiteren neun Stunden die Insel Wight, von der Schlösser und Landhäuser zu uns herübergrüßen, und endlich schauen wir Kap Lizard, die letzte Ecke Europas, mit seinen hochaufragenden Felsenwänden und seinen weithinschimmernden Leuchttürmen. Nun geht es hinaus in den weiten Ozean, und tagelang schaut unser Auge nichts als die ewig be- wegte grünliche Flut und das hohe Himmelszelt, bis wir endlich am neunten Tage nach unserer Abfahrt von Bremerhafen unser Ziel, die Riesenstadt New-York, so aus den Fluteu emportauchen sehen, wie sie dieses Bild uns zeigt (Lehmann, Geogr. Bilder. Nr. 20.) Schildere den Eindruck! New-Dork liegt auf. einer Insel und besteht aus einem Meer von Palästen, Kirchen, Wohnhäusern, Warenschuppen und Fabrik- gebäuden. Man weiß nicht, wohin man den Blick zuerst wenden soll, ob nach den Häusermassen und ausragenden Gebäuden oder nach den unzähligen Fahrzeugen, die die Gewässer beleben, die die Insel bespülen, oder nach der Riesenbrücke, die New-Aork mit einer Nachbarinsel ver- bindet. — Wir werden die Stadt in der nächsten Stunde genauer kennen lernen! Iii Wie ist das Schiff beschaffen, das uns sicher über das weite Weltmeer trug? 1. Der Kapitän ist so freundlich, uns mit dem Bau und der Ein- richtuug seines Schiffes näher bekannt zu machen. *) Wir erfahren durch ihu: „Au einem Schiffe unterscheidet man den Rumpf und die Takelage, unter welcher man Masten, Segel und Taue versteht. Die untere Kante des Rumpfes, die ziemlich breit und außerordentlich dauerhaft ist, heißt der Kiel. In der Mitte des Schiffes ist der Kesselraum für die Dampfmaschine. Er enthält eine größere Anzahl von Kesseln. Vorn, neben und hinter diesem Raunie sind die Vorratsräume sür die Kohlen. Sie umschließen den Kesselraum von allen Seiten und heißen Kohlen- bnnker. Sie sind deshalb in der Mitte des Schiffes angebracht, damit die ganz bedeutende Last, der Kesfel, Maschinen und Kohlen sowie auch die durch den Kohlenverbrauch Entstehende Erleichterung gleichmäßig auf Vorder- und Hinterteil verteilt wird. Zwei mächtige Schornsteine, die ein wenig schräg nach hinten gerichtet stehen (Vergl. Eschners Bild!), führen den Rauch, zwei kleinere Rohre den überschüssigen Dampf ins Freie. An einem dieser Rohre ist auch die mit weit schallendem, dumpfen Tone warnende Dampfpfeife (Nebelhorn) angebracht, die besonders bei nebligem Wetter das Nahen des Schiffes verkünden und so Zusammen- stöße verhüten soll. Auf dem Oberdeck ist an die Schornsteine die Küche angebaut, die von den Seeleuten Kombüse genannt wird. *) Benutze Eschner, Technologische Tafeln, Nr. 6. Das Seeschiff. 4*
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