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1. Teil 3 - S. 16

1895 - Leipzig : Wunderlich
J Zweite metkodische Einheit. klarheitsstuft. 1. Die Provinz Pommern. Jit!: Wir betrachten nun diejenigen Provinzen des Hohenzollern- staates, die sich an der Ostsee ausbreiten, und redeu da zuerst von der Landschaft, die sich einstmals in den Händen der Schweden befand, von Pommern. (Zeigen!) Die Kinder geben nun zunächst wieder möglichst selbständig an, wie sich nach ihrer Meinung der Gang der Unterredung — im Hinblick auf das gestellte Ziel — zu gestalten hat. Sie kommen, vom Lehrer mir im Notfalle unterstützt, zu dem Resultate: Wollen wir unserer Aufgabe gerecht werden, so müssen wir unsere Aufmerksamkeit aus vier Punkte richten. Wir fragen daher: 1. Wo liegt diese Landschaft? 2. Wie gelangte diese Landschaft in die Hände der Schweden? 3. Auf welche Weise wurde Pommern von den Hohenzollern erworben? 4. Hat denn Pommern einen Wert für Preußen? Die Schüler stellen darauf hin fest, daß sie aus Grund des voraus- gegangenen Unterrichts (Geschichte!) und mit Hilfe der Karte die drei ersten Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur durch kurze Hinweise unterstützt — dar: 1. Wo liegt Pommern? Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Bran- denburg und Preußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des baltischen Landrückens, von der pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten. (Vergl. Deutschland I, S. 53.)j 2. Wie kam Pommer»? in die Hand der Schweden? Ans dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der den bedrängten Protestanten zu Hilse eilen wollte, im Jahre 1639 an Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe in den Besitz ganz Pommerns setzte, denn die kaiserlichen Truppen, die

2. Außereuropäische Erdteile - S. 163

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 163 — b. Wie erklärst du es, daß in Mesopotamien auch zahl- reiche Juden leben? (Diese Juden sind Nachkommen derer, die einstmals Nebukadnezar an „die Wasserbäche Babylons" versetzte. Ihnen ist Mesopotamien ein geheiligter Boden, weil in ihm Daniel, Esra und Hesekiel ruhen.) c. Wie groß mag das von uns betrachtete Gebiet sein? Es ist uugesähr halb so groß wie das deutsche Reich und zählt noch nicht ganz 2 Millionen Einwohner. Zusammenfassung und Einprägung an der Hand der Übersicht: Die Enphrat- und Tigrisländer. 1. Lage und Größe des Gebietes. 2. Bodenbeschaffenheit. 3. Bewässeruug. 4. Bewohner. 5. Erwerbsquellen. (Ackerbau, Viehzucht, Industrie, Handel.) 0. Ortschaften. 7. Geschichtliche Erinnerungen. Kleinasien. 3icl: Wir reden heute vou dem wertvollsten Teile der asiatischen Türkei. Wir besprechen die Halbinsel Kleinasien, ein Land großer Erinnerungen. I. Was lehrt die Karte über Meinasien? A. Sie belehrt nns an erster Stelle über Gestalt und Lage der Halbiusel. Wir finden: Kleinasien hat die Gestalt eines Rechtecks. Es bildet den westlichsten Teil Asiens. Im Norden grenzt es an das schwarze Meer, an den Bosporus (Straße von Konstantinopel), an das Marmarameer und an die Dardanellenstraße. Im Westen und Süden wird es vom Mittelmeere bespült. Im Osten hängt es mit dem Rumpfe des Erdteils zusammen. B. Sodann befragen wir die Karte über die Gliederung der Halbinsel. Sie lehrt, daß die Halbinsel reich gegliedert ist. Das Meer greift in zahlreichen Buchten und Busen (Zeigen und nennen, aber nicht merken!) ins Land ein. Am meisten gegliedert ist die Westküste. Ihr sind auch zahlreiche Inseln vorgelagert, z. B. Rhodos. — Zu Kleinasien rechnet man auch die Jusel Cyperu. C. Nun lassen wir uns von der Karte über die Bodenveschafsen- heit Kleinasiens Aufschluß gebeu. Sie lehrt: Kleinasien ist ein von höheren Randgebirgen begrenztes welliges Tafelland. 1. Die Randgebirge, die mit dem Westende des armenischen Hochlandes in Verbindung stehen, sind: 11*

3. Außereuropäische Erdteile - S. 165

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 165 — F. Und wie groß^ mag Kleinasien sein? Es ist ungefähr so groß wie das deutsche Reich und zählt ungefähr 10 Millionen Einwohner. Ii. Welche Umstände machen Kleinasien zum wertvollsten Teile der asiatischen Türkei? 1. Kleinasien hat wertvolle Bodenschätze. Es liefert Kupfer, Blei, Steinkohlen, Schmirgel und Meerschaum. Der Schmirgel, ein hartes, körniges, bläuliches Mineral (Vorzeigen!) wird gepulvert und mit Wasser oder Öl geschlemmt und dann als Po- lier- und Schleifpulver (Edelsteine, Metalle, Glas) verwendet. Der Meerschaum ist eine sich fettig anfühlende Thonart (Kalkthon) von gelb- licher oder grauweißer Farbe. Er wird aus Klüften gegraben und ist anfangs schmierig und weich. An der Luft erhärtet er aber sehr bald. Man streicht ihn in viereckige Formen und bringt ihn so in den Handel. Er wird meist zu Zigarrenspitzen und Pfeifenköpfen verarbeitet. (Vor- zeigen!) 2. Ein Teil Kleinasiens ist sehr fruchtbar. Dies gilt besonders von den schmalen Küstenebenen und den Küsten- terrafsen. Sie erzeuge» außer Getreide auch Tabak, Baumwolle, Opium, Südfrüchte (Feigen, Oliveu) und feurigen Wein. 3. Kleinasien treibt nicht unbedeutende Viehzucht. Auf dem Tafellande züchtet man besonders Schafe und Ziegey. Berühmt sind die durch weißes, seidenes Haar ausgezeichneten Angora- ziegen. Aus diesem Haar wird das berühmte Kämelgarn gesponnen. 4. Kleinasien hat eine Anzahl wichtiger Industrie- und Handelsstädte. Zu diesen gehört in erster Linie das volkreiche Smyrna. (200000 Einwohner.) Es ist die bedeutsamste Hafen- und Handelsstadt Klein- asiens. Vou hier aus gehen die meisten für die Aussuhr bestimmten Er- Zeugnisse Kleinasiens hinaus in die Welt, nicht allein die landwirtschaft- lichen Produkte (Opium, Tabak, Rosinen und Feigen), sondern auch die Seiden- und Baumwollwaren, die Teppiche und Garne, die die Industrie liefert. — Wichtig ist weiter auch Brussa. Diese Stadt liegt in der Nähe des Marmarameeres, ist der Mittelpunkt eines großen Seidenbau- bezirks und besitzt daher auch zahlreiche Seidenwarenfabriken. In der Nähe von Brussa siud auch bedeutende Meerschaumgruben. — Ferner muß Skutari genannt werden. Es liegt am Bosporus und ist eine Vorstadt Konstantinopels. Hier befinden sich der Sommerpalast des Sultans und die Villen der vornehmen Türken. Endlich sei an das schon erwähnte Angora (Lage!) erinnert, deffen Garn in der ganzen Welt bekannt ist. Wenn wir auch Kleinasien als den wertvollsten Teil der asiatischen Türkei bezeichnet haben, so müssen wir doch noch hinzufügen, daß es heute

4. Außereuropäische Erdteile - S. 174

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 174 — 2. Beide Halbinseln haben eine vielgestaltige Pflanzenwelt. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir vorzüglichen Wein; (Malaga, Jerez, Porto!) verschiedene Südfrüchte (Oliven, Mandeln, Feigen, Orangen) und Korkeichen. b. Auf Kleinasien erzengt man ebenfalls feurigen Wein und, Südfrüchte und außerdem noch Tabak, Baumwolle und Opium. 3. Beide Halbinseln haben eigenartige Tiere aufzuweisen. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir Merinoschafe Maultiere und ausgezeichnete Pferde. (Andalusien!) b. Kleinasien besitzt Tiere mit seidenartiger Beharung. (Angoraziege!) Vii. Geschichtliche Erinnerungen. 1. Jede der beiden Halbinseln hat eine große Vergangenheit. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel bestand einst das Mauren- reich mit seinen durch künstliche Bewässerung fruchtreichen Gefilden und feinen glänzenden Städten. (Granada und die Alhambra) — Sie gelangte weiter im Mittelalter zu hohem Glänze und großer Macht. Von ihr gingen ja die großen Entdeckungen aus. b. Auf Kleinasien stand einst das mächtige Troja, um das zehn Jahre lang gestritten wnrde. Hier bestand das mächtige Reich der Lydier, dessen König Krösus sich für den Glück- lichsten der Sterblichen hielt. Hier lagen weiter die blühenden griechischen Kolonien mit ihren volkreichen Städten. (Milet, Ephefus!) 2. Beide Halbinseln sind noch heute reich an Ruinen und Denk- mälern. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir noch heute die Reste der herrlichen Paläste (Alhambra!) und großartigen Kanalanlagen. b. Auf Kleinasien hat man die Ruinen von Troja sreige- legt. Außerdem finden sich noch an der Nord- und West- küste zahlreiche Spuren einstiger Herrlichkeit. 3. Beide Halbinseln sind vielfach ein Zankapfel zwischen den ver- schiedensten Völkern gewesen. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel haben Deutsche und Mauren Reiche gegründet und eine Zeit lang behauptet. b. Kleinasien. Um die Kolonien an der Westküste entbrannte de? Streit zwischen Persern und Griechen. — — Später kämpften die Römer um die Halbinsel. — Im Mittelalter stritten hier Türken und Kreuzfahrer.

5. Außereuropäische Erdteile - S. 164

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 164 — a. Im Norden: Das pontische Gebirge. Es begleitet den Rand des schwarzen Meeres (Pontus!) und wird von zahl- reichen Flüssen durchbrochen. Da es nach der Seeseite schroff abfallt, so läßt es nur einen schmalen Küstensaum. b. Im Süden und Westen: Der Tanrus. Er zieht zuerst an der mehrfach geschweiften Südküste entlaug und schlingt sich dann noch um die Westküste, um sich mit dem uördlicheu Raud- gebirge zu vereinen. 2. Das innere Tafelland, zu dem die Randgebirge allmählich abfallen, ist, wie wir schon vorhin erwähnten, nicht völlig eben, sondern hat neben ausgedehnten Plateaus auch eine Menge Bergzüge und Hoch- gipsel aufzuweisen. So erhebt sich im Osten des Tafellandes der fast 4000 m hohe Erdfchias, der höchste Berg der Halbinsel. — Wie wir aus dem Laufe der Flüsse ersehen können, ist das Tafelland nach Norden und Westen zu geneigt. D. Und wie steht es um die Bewässerung? Die meisten Flüsse Kleiuasieus sind Gebirgswasser. Sie entspringen auf den Randgebirgen und rinnen in raschem Lanfe dem nahen Meere zu. Die wenigen größeren Flüsse, die die Halbinsel auszuweisen hat, haben ihre Quellen auf dem Tafelland? und müssen, um sich ins Meer ergießen zu können, die Randgebirge durchbrechen. So bahnt sich Klein- asiens größter Fluß, der Kisil-Jrmak (d. i. roter Fluß) durch das pou- tische Gebirge einen Weg zum schwarzen Meere. Zur sachlichen Besprechung. a. Wie lang mag der Kisil-Jrmak sein (Ungefähr so lang wie die Weichsel!) und woher hat er seinen Namen? (Er durchschneidet ans seinem Wege durchs Tafelland ein in roten Thon gebettetes Steinsalzlager. Dieses giebt seinem Wasser die rötliche Färbung und gleichzeitig einen salzigen Geschmack. Da- her nannte man den Fluß im Altertume auch Halys, d. h. der Salzige.) b. Welches Schicksal haben wohl die Bäche und Flüsse, die von den Randgebirgen aus landeinwärts gehen? Sie münden meist in die seichten Salzseen, von denen das Tafelland eine große Anzahl besitzt. E. Schließe nun auf Lage und Bodenbeschaffenheit auf Klima und Pflanzenwelt! Die Küstenstriche und die dem Meer zugewendeten Ab- hänge der Randgebirge haben gewiß ein mildes Klima und genügend viel Feuchtigkeit und darum auch ein vielgestaltiges Pslanzenleben. Das Innere hingegen wird heiß und trocken und darnm pflanzenarm sein, da die Randgebirge den Seewinden keinen Eingang gestatten. Gewiß! fügt der Lehrer hinzu. Hier liegen jene traurigen Öden, in denen so viele Kreuzheere Not litten.

6. Königreich Sachsen - S. 162

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 162 — 7. Der Fähndrich von Scharfenberg. Im dreißigjährigen Kriege suchten die Schweden unser Sachsenland durch Verwüstungen und Bedrückungen aller Art schwer heim, und das schöne Meißner Land hatte besonders viel zu leiden. Die Schweden er- schienen auch vor Scharfenberg, belagerten die Burg und wollten sie erobern. Die Besatzung derselben bestand nur aus etwa 30 Bewaffneten, und so konnte es den Schweden augenscheinlich nicht schwer fallen, die Burg mit Erfolg zu bestürmen. Doch so leicht, wie sie glaubten, ging dies nicht an. Dreimal stürmten sie gegen die Burg an, wurden aber von der wackeren Besatzung immer mit großem Verluste zurückgeschlagen. Dies ermüdete die feindlichen Schweden, denen an der Eroberung der Burg überhaupt nicht viel lag, dergestalt, daß sie beschlossen, stillschweigend wieder abzuziehen, um sich wichtigeren Unternehmungen zuzuwenden. Ein Teil des Belagerungsheeres war bereits abgegangen, als plötzlich von der Burg aus ein weißer Pfeil ins Lager der Schweden abgeschossen wurde. Die Feinde hoben ihn auf, sahen, daß er mit Papier umwickelt war, eutrollten dieses und erkannten in demselben ein Schriftstück. Der schwe- dische Anführer, welchem es schleunigst überbracht wurde, las es und sah, daß es ein Schreiben vom Rottmeister des Schlosses Scharfenberg ent- hielt. Ein auf so geheimem Wege angekommenes Schreiben mußte von Wichtigkeit sein, und das war es auch wirklich. Der Rottmeister berichtete den Schweden darin, daß er vom Schloßhauptmann schwer beleidigt worden sei und sich daher an diesem rächen wollte. Er versprach den Feinden gegen eine hohe Belohnung und ehrenvolle Einstellung in die schwedischen Reihen ein Verräter an der Burg und deren Besatzung werden zu wollen. Gingen die Schweden auf diesen Vorschlag ein, so seien sie davon in Kenntnis gesetzt, daß sich in einem Birkeuwäldchen unweit des Burg- berges eine verborgene Thür befände, welche zu einem unterirdischen Treppengang und aus diesem in den Schloßkeller sühre. Diesen wolle er den Schweden öffnen, falls sie auf seinen Vorschlag eingehen würden, und sie könnten dann ihren Einzug in den Schloßhof halten. Um aber ganz sicher zu gehen, wie es solchen Feiglingen beliebt, und damit sein Leben nicht in Gefahr komme, verlangte der böse Rottmeister noch, die Schweden sollten drei Trompetenstöße ertönen lassen, falls sie mit dem Vorschlage einverstanden wären. Nachdem der schwedische Anführer das Schriftstück gelesen hatte, ertönte alsbald das Zeichen des Einverständnisfes mit dem Verräter. Wohl vernahm die ganze Besatzung der Burg die Trompetenstöße, da jedoch im feindlichen Lager alles ruhig blieb, so schöpfte der Schloßhaupt- mann keinen Verdacht. Der verräterische Rottmeister bewies sich als eine echte Judasseele. Er stellte sich gegen den Schloßhauptmann ganz demütig und unterwürfig, ermutigte die gesamte Besatzung durch eine Ansprache und beteuerte, daß

7. Europa - S. 139

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 139 — 9. Die Balkanhalbinsel im allgemeinen. Zit!: Wir beginnen heute damit, die dritte südliche Halb- insel Europas kennen zu lernen. Wir betrachten die uns ans Bibelkunde und Geschichte bereits bekannte Balkanhalbinsel. Die Schüler reprodudereu und ordnen zunächst die Vorstellungen, die ihnen aus dem Religions- und Geschichtsunterrichte her geläufig sind. Sie führen ungefähr aus: Auf der Halbinsel lag einst Macedonien. Dorthin zog der Apostel Paulus von Kleinasien aus und blieb daselbst etliche Tage. Hier entstand eine Christengemeinde, zu der auch die Lydia und der Kerkermeister gehörten. Von Philipp auszog er gen Thessa- lonich, das heutige Saloniki. (Zeigen!) Auch hier rief er eine Ge- meinde ins Leben und stand später noch mit ihr durch Briefe in inniger Verbindung. Nachher ging der Apostel nach Athen. (Zeigen!) Athen war damals eine glänzende Stadt. Paulus durchwanderte die Straßen Athens und staunte über die Menge von Tempeln, Altären und Bildern des Götzendienstes und predigte dann auf dem Markte von dem nnbe- kannten Gotte, der die Welt gemacht hat und einst durch Christum richten wird. Von Athen zog Paulus weiter nach Korinth (Zeigen), wo er durch eifrige Predigt des Evangeliums viele Griechen und Juden für den Heiland gewann. — Nach der Teilung des römischen Reiches wurde die Balkanhalbinsel mit der Hauptstadt Konstantinopel der Mittelpunkt des oströmischen Reiches. Dieses überstand die Stürme der Völker- Wanderung (Westgoten!) Seine Stunde schlug erst 1000 Jahre nach dem Sturze des weströmischen Reiches. Die Türken waren es, die ihm den Untergang bereiteten und im Jahre 1453 sogar Konstantinopel er- oberten. Lange Zeit waren die Türken eine Gefahr für das übrige Europa. Sie haben die Christenheit oft in Schrecken versetzt. Sie sind sogar bis unter die Thore Wiens vorgedrungen und ängstigten diese Stadt durch eine harte Belagerung. Damals beteten unsere Väter in den Gotteshäusern, daß Gott dem Morden und Wüten der Türken ein Ziel setzen möge. Dies ist auch geschehen. Jetzt ist das einst so mäch- tige Türkenreich selbst dem Untergange sehr nahe. Konnte es doch nicht einmal hindern, daß das kleine Griechenvolk sich im Jahre 1827 vom türkischen Reiche wieder losriß und einen eigenen Herrscher wählte. Unser Kaiser Wilhelm weilte vor einigen Jahren in Griechenland, um seine Schwester dem griechischen Kronprinzen als Gattin zuzuführen. Sodann beginnt das Kartenlesen, veranlaßt durch die Frage: Was lehrt uuu unsere Karte über diese geschichtlich so wichtige Halbinsel? I. Sie belehrt uns an erster Stelle über Gestalt und Lage der Halbinsel. Wir finden: Die Halbinsel hat die Gestalt eines gleichseitigen Dreiecks. Die Spitze des Dreiecks liegt im Süden. Die Grenzen der Halbinsel sind folgende:

8. Europa - S. 142

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 142 — denen die Montenegriner, ein freies, kühnes Bergvolk, ihre ein- fachen Hütten aufgeschlagen haben. b. Warum haben die alten Griechen wohl gerade den Olymp als Sitz ihrer Götter bezeichnet? (Nicht allein der bedeutenden Höhe wegen, sondern auch deshalb, weil sein Gipfel fast stets in Wolken gehüllt ist.) Und welche Götter sollten auf diesem Berge hausen? (Zeus, der König des Himmels, der Vater der Götter und Menschen. Er führte Donner und Blitz, wachte über die Heilig- Haltung des Eides und der Gastfreundschaft und gewährte den Flehenden Schutz. — Hera, die Gemahlin des Götterkönigs, die Göttin der Ehe und des Familienlebens. — Apollo, der Sohn des Zeus, der Gott der Dichtkunst und der Musik. — Außer den genannten Göttern dachten sich die alten Griechen aber noch viele andere Götter und Göttinnen, und versetzten sie ebenfalls in die leuchtende Götterburg auf dem Gipfel des wolkeuumhüllteu Berges.) Zusammenfassung und Einprägung. Iii. Wir wenden uus nun der Bewässerung der Halbinsel zu. Was lehrt die Karte? Wir finden gemeinsam: Wir können unterscheiden: A. Flüsse der nördlichen Abdachung. Sie strömen fast alle der Donau zu. Die Donau selbst gehört nur mit ihrem Unterlaufe der Halbinsel an. (Sie bildet vom eisernen Thore an (Durch welche Ge- birge gebildet?) einen großen, nach Norden zu offenen Bogen, macht dann bei der Einmündung des Pruth ein Knie und ergießt sich, in drei Arme geteilt, in das schwarze Meer. Der wichtigste dieser drei Arme ist die Snlina. Zu den der Donau zufließenden Gewässern gehören: 1. Die Sau mit Drina. (Mündung bei Belgrad.) 2. Die Morawa. (Mündung stromabwärts von Belgrad.) 3. Der Jsker. (Er entspringt auf dem höchsten Teile des Rhodope- gebirges, auf dem Rilodagh, und teilt den Balkan in einen westlichen und östlichen Teil.) B. Flüsse der südlichen Abdachung. Sie fließen fast alle dem ägäifchen Meere zu. Zu ihnen gehören: 1. Die Maritza. Sie entspringt auf dem Obstabhauge des Rilo- dagh, fließt erst nach Südosten, macht bei Adrianopel ein Knie und strömt dann in südlicher Richtung weiter dem ägäifchen Meere zu. 2. Die Struma entspringt nördlich vom Rilodagh und fließt in süd- licher Richtung. 3. Der Wardar läuft ziemlich parallel mit der Struma. Er hat feine Quelle auf dem Schardagh und mündet in den Meerbusen von Saloniki (Thessalonich!). — Zwischen der Mündung der Struma und der Mündung des Wardar liegt die Halbinsel Chalkidike, die wieder in drei kleine Halbinseln ausläuft. (Berg Athos auf der östlichsten!)

9. Europa - S. 145

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 145 — I. Wo liegt Konstantinopel? Konstantinopel liegt dort, wo der Bosporus (Auch Straße von Konstantinopel genannt!) ins Marmarameer einmündet, und zwar breitet sich die Stadt auf einer schmalen Landzunge aus, die auf der Südseite vom Marmarameer, auf der Ostseite vom Bosporus und auf der Nord- seite von einem schmalen Meereszipfel begrenzt wird. Dieser Meeres- Zipfel heißt das goldene Horn.**) Im Westen hängt die Landzunge mit dem Festlande zusammen. — Die Straße von Konstantinopel ist nur wenige Kilometer breit, sodaß sich also Asien und Europa an dieser Stelle bis auf Strombreite nähern. Ii. Wie gelangen wir nach Koustantinopel? Wir begeben uns von unserer Vaterstadt D. aus zunächst nach Dresden. Von dort aus benutzen wir einen uns bereits bekannten Schienenweg (Vergl. S. 62). Wir fahren nämlich über Bodenbach, Prag und Brünn nach Wien. Von Wien aus reisen wir über Belgrad, Sofia, Adrianopel nach Konstantinopel. — Wir könnten auch einen Teil der Reise zu Schiffe zurücklegen. Wir würden dann von Wien aus die Sem- meringbahn (Vergl. S. 40) benutzen, nach Trieft fahren, dort ein Dampf- schiff besteigen und uns von ihm ans Ziel unserer Reise bringen lassen. Welchen Weg hat das Dampfschiff einzuschlagen? (Adriatisches Meer, Straße von Otranto, jonisches Meer u. s. w.) Iii. Was bietet uns ein Besuch Konstantinopels? 1. Konstantinopel hateine herrlichelage. Es bietet, vom Meere aus gesehen, einen prachtvollen Anblick. Gleich im Vordergrunde erhebt sich das Serail, der Palast des Sultans, mit seinen reich verzierten Gebäuden und schattigen Gärten. Dahinter erblickt man gewaltige Häusermassen, aus denen Gotteshäuser mit prächtigen Kuppeln und schlanken Türmen empor- ragen. Von der vergoldeten Spitze eines jeden Turmes herab glänzt und funkelt ein Halbmond im Sonnenlichte, das Zeichen der muhamedanifchen Religion. Das ganze Ufer des Bosporus ist, soweit das Auge reicht, mit Landhäusern und Palästen bedeckt, zwischen denen Orangenbäume und Pinien mit ihren kahlen Stämmen und buschigen Kronen (Bild!) hervorschauen. Das Meer ist von herrlich blaugrüner Färbung und belebt von großen und kleinen Fahrzeugen. Dampfer mit rußigen Kaminen, Segelboote mit weißen, schwellenden Segeln kommen und gehen, zwischen ihnen schießen zahllose Kaiks, d. s. kleine, schmale Boote, pfeilschnell dahin. Besonders belebt ist das goldene Horn, der Hafen von Konstantinopel. 2. Konstantinopel besitzt sehenswerte Bauwerke. Zu diesen Bauwerken gehört die Sophienmoschee, die berühmteste und älteste aller Moscheen Konstantinopels, die von den Türken als der *) Wandtafelzeichnung unbedingt nötig. Tischendorf, Europa. 3. Aufl. 10

10. Europa - S. 205

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 205 — b. Nichtminder merkwürdig sind auf Island der „Große Geiser" und der „Kleine Geiser," zwei vulkanische Springbrunnen heißen Wassers. In bestimmten, fast regelmäßigen Zwischenräumen wirft der „Große Geiser" einen ungefähr 2 m dicken, mit Steinen vermischten Wasserstrahl zu einer Höhe von 25—30 m empor. Siedend steigt das Wasser in die Höhe, und siedend stürzt es zurück in deu von ihm selbst gebildeten Raum eines kleinen Kraters oder Kessels, aus dem es in einem kleinen Bache abstießt. Nach einigen Minuten hört der Strahl auf zu steigen, das Wasser aus dem kleinen See tritt wieder in die Röhre, und man erblickt einen schwarzen, stnsteren Spalt, bodenlos scheinend, aus dem nun bloß Tamps hervorquillt. Ist einige Zeit*) vergangen, so vernimmt man ein fernes, unterirdisches, donnerähnliches Geräusch. Es rückt näher und näher, stärker quillt der Dampf hervor. Es ist, als ob es in dem mächtigen Kessel siede, und zischend erhebt sich das Wasser in dem tiefen Schachte. Jetzt ist es Zeit, sich zu entfernen; denn plötzlich steigt wieder in aller Mächtigkeit die schwarze Waffersänle aus der Tiefe, bis sie nach einiger Zeit wie vorher zusammensinkt. Zusamniensassung und Einprägung an der Hand der Übersicht: Die Insel Island. 1. Ihre Lage und Größe. 2. Ihre Bodenbeschaffenheit. (Vulkane!) 3. Ihre Bewohner. (Winterleben — Erwerb.) 4. Ihre Ortschaften. (Reykjavik.) A. Die skandinavische Halbinsel. Iiel: Wir lernen hente die Heimat des großen Schweden- königs Gustav Adols näher kennen. Wir betrachten die skan- dinavische Halbinsel. Die Kinder geben zunächst an, was ihnen über Gustav Adolf aus dem Geschichtsunterrichte her bekannt ist. Sie erzählen von der Not der Evangelischen im dreißigjährigen Kriege, von der Landung Gustav Adolfs in Pommern, von der Schlacht bei Breitenfeld, wo Tillys Kriegsglück in Scherben ging, und von dem Heldentode des großen Königs bei Lützen. Sie geben weiter an, wodurch noch heute die Erinnerung an den Schwedenkönig und seine Thaten wachgehalten wird und sprechen da vom Denkmal, das bei Lützen an der Straße steht, und vom Gustav- Adolf-Verein, der uoch heute die bedrängten evangelischen Brüder unter-- *) Die Zwischenräume zwischen den einzelnen Ausbrüchen sind verschieden, sie betragen gewöhnlich 24—30 Stunden.
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